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Vorrichtung zur periodischen Abgabe von Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur periodischen Abgabe von Flüssigkeiten mit einem kippbaren, in seiner Ruhestellung durch ein Gegengewicht ausbalancierten Behälter, welcher nach Einfallen einer entsprechenden Flüssigkeitsmenge kippt und diese ausfliessen lässt sowie einem zur Abgabe der Flüssigkeit bestimmten Heber.
Bei einer bekanntgewordenen Vorrichtung dieser Art wird die aus dem kippbaren Behälter ausfliessende Flüssigkeit in einem Sammelbehälter aufgefangen, aus dem sie durch einen Heber zu einer Abflussstel- le gebracht wird.
Die Erfindung strebt eine Verbesserung dieser Vorrichtung an, indem sie das Auslangen ohne den Sammelbehälter findet, wodurch eine räumlich konzentriertere Bauweise ermöglicht wird.
Zu diesem Zwecke greift bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Bauart erfindungsgemäss der Heber mit seinem kurzen Arm in den kippbaren Behälter ein, wobei die Mündung des kurzen Armes nahe dem Boden des Behälters liegt, und die Wendestelle des Hebers in der Ruhestellung des Behälters höher liegt, als der zu erreichende Flüssigkeitsspiegel.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung arbeitet vollkommen selbsttätig und eignet sich insbesondere für Wasserkulturanlagen.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, in welcher ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt ist. Es zeigen die Fig. 1 bis 4 schematisch in Vorderansicht mit Teilschnitt die nacheinanderfolgenden Stufen der Arbeitsfolge, die von einer die erfindungsgemässen Merkmale aufweisenden Vorrichtung durchlaufen'wird und Fig. 5 eine schematische Darstellung der Anwendung einer Anzahl von solchen Vorrichtungen, so wie sie in den Fig. 1 bis 4 dargestellt sind, in einem Keimungsapparat.
In der schematisch in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführung befindet sich ein um eine Achse 2 dreh bar angeordneter Kipphebel l, worauf ein Pfeil oder Querstab 3 sitzt, welcher in seiner Winkelverdrehung durch zwei Endanschläge, nämlich einen linken und einen rechten Endanschlag begrenzt wird, die mit 4 bzw. 5 angedeutet sind. An einem der Hebelarme ist ein Gegengewicht 6 verschiebbar angeordnet, welches mittels einer Klemmschraube 7 in der jeweils erwünschten Entfernung von der Drehachse 2 festgesetzt werden kann. Der andere Arm dieses Hebels trägt ein Gefäss 8, dessen Boden auf einer kurzen Strecke 10 waagrecht verläuft, während der übrige Teil dieses Bodens von einer geneigten Wand 9 gebildet wird.
In diesem Gefäss ist ein Heber 11 derart angeordnet, dass dessen kürzere Schenkel 11'innerhalb des Gefässes 8 auf der erwähnten geneigten Wand 9 aufliegt oder mindestens in kurzer Entfernung ungefähr parallel zu ihr verläuft, während die Mündung dieses Schenkels 11'möglichst nahe am tiefsten waagrechten Bodenteil 10 liegt ; der andere Schenkel 11" des Hebers befindet sich ausserhalb des Gefässes 8 und hat an seinem Ende ein Mundstück 12, dessen Mündung tiefer liegt als der Eingang des Schenkels 11'.
Das Mundstück 12 kann mit veränderlicherAusströmöffnung versehen oder auswechselbar sein, d. h. es kann nötigenfalls durch an anderes Mundstück mit grösserer oder kleinerer Ausflussöffnung ersetzt werden, wodurch es möglich ist, die Ausströmungsgeschwindigkeit bzw. die Ausströmungsdauer der abzugebenden Flüssigkeitsmenge nach Bedürfnis zu regeln. Der erwähnte Heber 11 ist derart beschaffen und angeordnet, dass das Knie 11'"höher liegt als das höchste Niveau, das der Flüssigkeitsspiegel im Gefäss 8 erreichen kann, ohne dass die Vorrichtung aus ihrer in Fig. l und 2 dargestellten Anfangslage herauskommt.
Der Boden des Gefässes 8 ist über die biegsame Leitung 14 und die beiden Rohrstummel15 15-. 16, welche im Boden der Gefässe 8 und 13 angeordnet sind, mit dem letzterwähnten Behälter 13 verbunden. Ein weiteres Rohr 18 verbindet den Boden
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dieses Behälters 13 mit dem Speisebehälterl ?. Im Behälter 13 sind zwischen demFlüssigkeitsein-und-aus- tritt ein Hindernis 19 zum Aufhalten von etwa von der Flüssigkeit mitgeführten verhältnismässig schweren Stoffen sowie. Filter 20 angeordnet.
Die Wirkung dieser selbsttätigen Dosierungsvorrichtung ist folgendermassen : In der innig. l skizzierten Anfangslage werden die rechts von der Drehachse 2 angreifenden Massen des Kipphebels sowie des Gefässes 8 mit daran befestigtem Heber 11 in ihrer oberen Lage durch das Gegengewicht 6 im Gleichgewicht gehalten.
Wenn man nun das (in der Zeichnung nicht dargestellte) Ventil oder den Hahn eröffnet, womit die Durchströmung der Flüssigkeit durch das Rohr 18, d. h. die Verbindung zwischen dem Speisebehälter 17 und dem Behälter 13 gesteuert werden kann, so strömt die im Behälter 17 befindliche Flüssigkeit in den Behälter 13 ein und weiter über die Schwelle 19, die Filter 20, die Kniestummel 16, die biegsame Lei- tung 14 und den Kniestummel 15, um durch den Boden des Auffanggefässes 8 in dieses einzutreten, in welchem demzufolge der Flüssigkeitsspiegel zum Beispiel bis an die Linie A-A ansteigt, d. h. bis an ein Niveau, wobei die Heberwirkung im Heber 11 noch nicht eingeleitet werden kann.
In dieser Weise wird die im Gefäss 8 befindliche Flüssigkeitsbelastung der gesamten auf das dem Gegengewicht entgegengesetzte Ende des Kipphebels 1 einwirkenden Masse hinzugeführt, und diese Masse ist so bestimmt, dass, wenn der Flüssigkeitsspiegel die Höhe A-A erreicht, der Kipphebel l stürzt und die in Fig. 3 angedeutete Lage erreicht, wobei der Pfeil 3 des Kipphebels an den rechten Anschlag 5 anstösst.
Bei dieser Lage fliesst die Flüssigkeit in normaler Weise durch den Heber 11 ab, welcher während dieser Stufe einfach als Ablassrohr funktioniert. Diese Ausströmung setzt sich fort, solange die im Gefäss 8 noch verbleibende Flüssigkeitsmenge grösser ist als jene, die anfangs die das Gleichgewicht des Kipphebels störende zusätzliche Massebildete, wodurch dieser Hebel zum Umkippen gebracht wurde. Sobald aber die Flüssigkeitsmenge diesen kritischen Wert unterschreitet, wird der Kipphebel durch die Wirkung des Gegengewichts 6 wieder zurückgekippt, so wie in Fig. 4 schematisch dargestellt ist, und in seine Anfangslage zurückgebracht.
Da aber der Heber 11 bis auf diesen Augenblick als einfache Abflussleitung gewirkt hat, ist die Heberwirkung dadurch ausgelöst, so dass der Heber imstande ist, das Gefäss 8 sowie die damit kommunizierenden Röhren und den Behälter bis auf den Boden zu leeren.
In dieser Weise wird die Vorrichtung also in die in Fig. l dargestellte Lage zurückgeführt und vollkommen geleert. Man braucht nur die Bedingungen, unter welchen die strömende Substanz durch das Mundstück 12 austreten kann, zu bestimmen, damit die Ausströmungsdauer mit Genauigkeit wunschgemäss geregelt werden kann.
Die Einstellung des kritischen Niveaus A-A kann in bekannter Weise vorgenommen werden, und auch zur Speisung des Sammelgefässes 17 und/oder des Behälters 13 kann man jedes geeignete Mittel anwenden um in dieser Weise einen sich immer wiederholenden Ausguss der vorbestimmten Stoffmenge herbeizuführen.
Schliesslich kann man ebenfalls eine stufenweise Anordnung von mehreren solchen selbsttätigen Ausgiessvorrichtungen vorsehen, u. zw. in solcher Weise, dass der flüssige Inhalt jeder Vorrichtung sich jeweils in den Speisebehälter der nächsten, unmittelbar darunter angeordneten Vorrichtung ergiesst, und in dieser Weise kann man eine selbsttätige, genau dosierte Ausströmung in Kaskade zustandebringen.
Eine solche originelle Anwendung ist in Fig. 5 schematisch dargestellt, welche übrigens eine zweckmässige Anordnung für eine Keimanlage ohne Erde darstellt.
Bei dieser Anwendung müssen die Dauer und die Wiederholungsfrequenz der aufeinanderfolgenden Flüssigkeitsabgaben mit grosser Genauigkeit geregelt werden, so dass diese eine ideale Anwendungsmöglichkeit für die erfindungsgemässe Vorrichtung darstellt.
Selbstverständlich können die Form, die Abmessungen und die gegenseitige Lage der verschiedenen Teile der neuen Vorrichtung in beliebiger Weise abgeändert werden, so dass es für Sachverständige nicht schwer ist, die Anordnung an alle vorkömmliche Anforderungen anzupassen.
Die Erfindung erstreckt sich sowohl auf die neue Vorrichtung an sich, wie auch auf alle Apparate und Anlagen, es sei einzeln oder in beliebiger Zusammensetzung, wobei diese Vorrichtung in Anwendung gebracht wird.
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