AT14499U1 - Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff auf Rolle und Hülse - Google Patents

Abstract

Bei einer in einen Rollenschneider mit einem Wickelbett integrierten Vorrichtung zum automatischen Auftragen von Klebstoff auf die Oberfläche von Materialbahnrollen (1) und Hülsen (2), bei welcher der Klebstoff im Wesentlichen in Verlaufsrichtung zu den Längsachsen der Materialbahnrollen und Hülsen aufgetragen wird, erstreckt sich die Klebstofflinie über die gesamte Breite jeder Materialbahnrolle und Hülse. Die Applikationsvorrichtung besteht aus Folgendem: - einem Schlitten (4), der sich auf Schienen (5) bewegt, die im Wesentlichen im Unterraum zwischen Wickelschlitten (10) und Schutzumzäunung (13) installiert sind, bevorzugter Weise im Wesentlichen auf Bodenebene, - einem Applikator (3), der von seiner Unterseite an den Schlitten (4) angebracht und mit Klebedüsen (8) sowie mit Bewegungsorganen ausgestattet ist, die die Bewegung der Klebedüsen quer zur Laufrichtung des Schlittens ermöglichen.

Description

Beschreibung [0001] Bei dieser Erfindung handelt es sich um eine in einen Rollenschneider integrierte Vorrichtung zum automatischen Aufträgen von Klebstoff auf Hülsen und Materialbahnrollen. Bei der betroffenen Rollenschneidemaschine handelt es sich genauer um einen Rollenschneider mit einem Wickelbett.

[0002] Ein Rollenschneider mit einem Wickelbett ist eine spezielle Rollenschneidemaschine, die zum Schneiden von satinierten und/oder gestrichenen Papiersorten mit hohem Eigengewicht verwendet wird. Aus der zu schneidenden Materialbahn werden mit Hilfe zweier Rotierwalzen kleinere Papierrollen so hergestellt, dass die benachbarten Rollen auf verschiedene, sich gegenüberliegende Aufrollwalzen gewickelt werden.

[0003] Beim Längsschneiden von Materialbahnrollen wird die Mutterrolle zuerst abgerollt, wonach die breite Materialbahn unter Einsatz mehrerer Messerpaare in Teilbahnen geschnitten wird. Die Teilbahnen werden in der Wickelstation um als Rollenkerne fungierende Hülsen zu Kundenrollen aufgerollt. Wenn diese fertiggestellt sind, wird die Rollenschneidemaschine zum Stillstand gebracht und die fertigen Papierrollen werden entfernt. Es werden neu Hülsen in den Wickler gesetzt, auf die wiederum Materialbahnen aufgerollt werden.

[0004] Früher wurde die Fixierung des Anfangs der Materialbahn an die Hülse sowie ihres Endes an die fertig gerollte Papierrolle manuell mit Hilfe von Klebestreifen, durch Heften o. Ä. vorgenommen. Heute ist jedoch in jeder Phase des Prozesses Effizienz gefordert und man strebt danach, die betroffenen Vorgänge zu automatisieren. In diesem Zuge wird versucht, auch bereits bestehende Anlagen nachträglich mit automatischen Klebevorgängen aufzurüsten und dadurch ihre Betriebsdauer zu verlängern. Die zentralen Herausforderungen bei der Modernisierung älterer Anlagen beziehen sich auf Platzenge, veraltete Logik sowie auf Anwendungen mit nur bescheidener Leistungsfähigkeit.

[0005] Aus dem Stand der Technik sind mehrere Lösungen zum automatischen Verteilen von Klebstoff auf Materialbahnen bekannt. Diese können jedoch aus Platzmangel nicht in die betroffene Art von Rollenschneidern eingebaut werden. Aus den Veröffentlichungen FI64114, FI65554 und FI69617 sind Lösungen bekannt, bei denen aus den Öffnungen von Rohren, die die gesamte Bahnbreite umfassen, Klebstoff auf die Bahn gespritzt wird. Die an sich einfachen Lösungen sind jedoch problematisch in der Wartung.

[0006] Die Veröffentlichung EP0442038 beschreibt eine automatisierte Rollenwechsellösung, bei der quer über die Materialbahn beidseitig ihrer Schnittstelle Klebebänder geklebt werden. Die Anbringung des Klebebandes wird mit dem gleichen Gerät getätigt, mit dem die Bahnschnittstelle auch perforiert wird.

[0007] Aus DE20015032 U1 ist ein Verfahren bekannt, bei der Leimdüsen in die bewegliche Perforiereinheit integriert sind. Die Bahngeschwindigkeit während des Vorgangs ist ziemlich hoch, weswegen der Apparat in Bahnverlaufsrichtung ca. einen Meter und senkrecht ca. 1/2 Meter Platz beansprucht. Dies ist kein Problem bei neuen Rollenschneidemaschinen, jedoch bieten nachzurüstende Anlagen meist nicht den erforderlichen Platz.

[0008] In US5213649 ist eine Lösung geschildert, bei der zwei Leimdüsen zwei zueinander parallele Klebstofflinien quer zum Bahnverlauf applizieren. Mit ihnen verbunden ist ein Laserschneider, der die Materialbahn durchtrennt.

[0009] Die Veröffentlichung GB2061234 beschreibt eine Lösung zum Kleben des Bahnendes, bei der sich der Klebemittelaufbringkopf in steilem Winkel hinsichtlich der Bewegungen des Bahnendes und quer zur Bahnverlaufsrichtung bewegt. Durch die Anpassung der Geschwindigkeiten von Bahnende und Aufbringkopf wird eine quer zur Bewegung des Bahnendes verlaufende Klebelinie erzeugt. Diese Lösung ist jedoch für das Kleben von Bahnenden fertig aufgerollter Papierrollen in einer separaten Station konzipiert, in der die Rolle auf Walzen rotiert wird. Somit steht sowohl ausreichend Platz als auch Zeit zur Verfügung und die Umstände unterscheiden sich auch ansonsten grundlegend von solchen, bei denen der Klebevorgang in der

Rollenschneidemaschine durchgeführt wird. Außerdem werden beim Transport von Rollen mit losen Enden leicht Störungen ausgelöst.

[0010] In FI91054 wird ein Verfahren zum automatischen Durchtrennen der Materialbahn erläutert, in das auch ein Klebevorgang integriert ist. Das Verfahren ist kompliziert und wartungstechnisch problematisch.

[0011] Die Veröffentlichung FI100024 stellt das Aufträgen von Klebemittel während der Bahnbewegung mitsamt Säuberungsmöglichkeit des Aufbringkopfes dar. Jedoch kann die Wartung der Anlage nur schwer auf sichere Weise durchgeführt werden.

[0012] Die Veröffentlichung Fl 121305 beschreibt ein Verfahren, bei dem der Klebstoff während einer Verlangsamung der Materialbahn auf die Bahnoberfläche aufgetragen wird. Somit wird die Klebstofflinie im Wesentlichen quer zum Bahnverlauf aufgebracht. Die Geschwindigkeitskontrolle während der Verlangsamungsphase ist kompliziert.

[0013] Die Erfindung bietet eine Lösung, durch die Vorteile beim rückwirkenden Integrieren von Klebstoffvorrichtungen in bereits bestehende Rollenschneidemaschinen erzielt werden. Es werden Arbeitsstunden im Betrieb eingespart und die Satzwechselzeit verkürzt. Die Vorrichtung kann so kompakt verwirklicht werden, dass sie auch physisch in die Engen alter Rollenschneidemaschinen eingefügt werden kann. Vor allem in Rollenschneidern mit einem Wickelbett ist es schwierig, Platz für Klebstoffapplikatoren und ihre zuführenden Schläuche und Kabel zu finden. Auch die Wartung solcher Anlagen ist schwierig.

[0014] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationsvorrichtung aus Folgenden besteht: [0015] - einem Schlitten, der sich auf Schienen bewegt, die im Wesentlichen im Unterraum zwischen Wickelschlitten und Schutzumzäunung installiert sind, bevorzugter Weise im Wesentlichen auf Bodenebene, [0016] - einem Applikator, der von seiner Unterseite an den Schlitten angebracht und mit Klebedüsen sowie mit Bewegungsorganen ausgestattet ist, die die Bewegung der Klebedüsen quer zur Laufrichtung des Schlittens ermöglichen. Im Folgenden wird die Erfindung detaillierter erläutert, wobei auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.

[0017] Fig. 1 stellt die Klebeaufbringvorrichtung in einer Ausführungsform der Erfindung gemäß Position bei Handhabung einer Materialbahnrolle von 1500 mm Durchmesser in Seitenansicht dar. Aus Verständlichkeitsgründen ist nur einer der Sicherheitszäune abgebildet.

[0018] Abbildung 2 stellt die Klebeaufbringvorrichtung in der gleichen Ausführungsform der

Erfindung gemäß Position bei Handhabung einer Materialbahnrolle von 900 mm Durchmesser in Seitenansicht dar.

[0019] Abbildung 3 stellt die Klebeaufbringvorrichtung in der gleichen Ausführungsform der

Erfindung gemäß Position bei Handhabung einer Materialbahnrolle von 600 mm Durchmesser in Seitenansicht dar.

[0020] Abbildung 4 stellt die Aufhängevorrichtung der Schläuche/Kabel der Klebeaufbringvor richtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in Verlaufsrichtung der Bahn dar.

[0021] Es gibt 2 Klebeaufbringvorrichtungen 3, 3', eine auf jeder Seite der Wickelstation. Mit diesen wird der Klebstoff automatisch auf die Oberfläche der Materialbahnrollen 1 und Hülsen 2 aufgetragen. Dies geschieht im Wesentlichen parallel zur Längsachse der Materialbahnrollen und Hülsen so, dass der Klebstoff sich im Wesentlichen über die gesamte Breite jeder Materialbahn und Hülse erstreckt. Die Klebeaufbringvorrichtung besteht aus: [0022] - einem Schlitten 4, der sich in Schienen 5 bewegt, die im Wesentlichen im Unterraum zwischen Wickelschlitten 10 und Schutzumzäunung 13 installiert sind, bevorzugter Weise im Wesentlichen auf Bodenebene, [0023] - einem Applikator 3, der von seiner Unterseite an den Schlitten 4 angebracht und mit

Klebedüsen 8a, 8b sowie mit Bewegungsorganen ausgestattet ist, die die Bewegung der Klebedüsen quer zur Laufrichtung des Schlittens ermöglichen. Diese Bewegung ist erforderlich, da der Abstand zwischen Düse und Auftragstelle höchstens 200 mm betragen darf und die Durchmesser von Materialbahnrollen unterschiedlich sind und typischerweise zwischen 600 - 1500 mm bemessen. In seiner bevorzugten Ausführung ist der Applikator durch ein Gelenk 7 mit dem Schlitten 4 verbunden. Die an sich bekannten Antriebe der Bewegungsorgane, wie Getriebemotor und Kurbeltriebmechanismus, sind nicht beschrieben. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist an die Oberseite des Applikators zusätzlich ein Linearbewegungsmodul angebracht 18, mit dem man im Wesentlichen eine Parallelbewegung zur Rollentangente erzielt. Die Zusammenwirkung der Bewegungsorgane ermöglicht das Aufträgen der Klebstofflinie in eine hinsichtlich des Bahnendes optimale Position.

[0024] Am Applikator befindet sich aus längsseitiger Bewegungsrichtung betrachtet auf einer Seite eine Klebstoffdüse 8a, mit der Klebstoff auf die Oberfläche der sich in der Spendevorrichtung 12 des Hülsenmagazins befindlichen Hülse 2 aufgetragen wird, und auf der anderen Seite eine zweite Klebstoffdüse 8b, mit der Klebstoff auf die Oberfläche der durch die Tragarme 11 gehaltenen Materialbahnrolle 1 aufgetragen wird. In bevorzugter Ausführung macht der Applikator die erste Seitwärtsbewegung bereits während der Aufrollung, wobei der Klebstoff auf die Hülse aufgetragen wird. Wenn danach die Rollenrotation zum Stoppen kommt, kann der Applikator bei seiner Rückkehr den Klebstoff auf die Materialbahn 1 auftragen. Der Applikator ist mit Sensoren 9a, 9b ausgestattet, die während der Schlittenbewegung die Position der Materialbahnrolle erkennen und somit das Aufträgen des Klebstoffs im Wesentlichen über die Bahnbreite hinweg bestimmen.

[0025] Die Klebstoffvorrichtungen 14, 14' befinden sich gemäß Abbildung 4 auf den Seiten des Rollenschneiders, bevorzugt im Wesentlichen auf Bodenebene. Der Bewegungsvorrat der Schläuche/Kabel 15 wird durch das Anheben mindestens einer Schlaufe neben dem Rollenschneider gewährleistet. Somit reicht die Höhe einer Schlaufe im Wesentlichen zur Durchführung einer zweifachen waagerechten Längsbewegung des Applikators. Das Aufhängen der Schlaufe wird bevorzugt anhand eines Gegengewichts (16) bewerkstelligt. Das Aufhängen kann auch mit Hilfe eines kolbenstangelosen Pneumatikzylinders erfolgen. Die Verlaufskontrolle der Schläuche/Kabel erfolgt durch Steuerungen 17, 17'. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Steuerungen 17 in eine Hilfsschiene oder einen Hebel eingelagert, was die Bewegung der Steuerung auch in Bewegungsrichtung des Applikators ermöglicht.

[0026] Im Rahmen des gleichen erfinderischen Gedanken sind auch andere Ausführungsformen möglich.

Claims (5)

1. Ansprüche 1. Eine in einen Rollenschneider mit einem Wickelbett integrierte Vorrichtung zum automatischen Aufträgen von Klebstoff auf die Oberfläche von Materialbahnrollen (1) und Hülsen (2) , wobei der Klebstoff im Wesentlichen in Verlaufsrichtung zu den Längsachsen der Materialbahnrollen und Hülsen aufgetragen wird, so dass die Klebstofflinie sich über die gesamte Breite jeder Materialbahnrolle und Hülse erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationsvorrichtung aus Folgenden besteht: - einem Schlitten (4), der sich auf Schienen (5) bewegt, die im Wesentlichen im Unterraum zwischen Wickelschlitten (10) und Schutzumzäunung (13) installiert sind, bevorzugter Weise im Wesentlichen auf Bodenebene, - einem Applikator (3), der von seiner Unterseite an den Schlitten (4) angebracht und mit Klebedüsen (8) sowie mit Bewegungsorganen ausgestattet ist, die die Bewegung der Klebedüsen quer zur Laufrichtung des Schlittens ermöglichen.
2. 2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (3) in längsseitiger Bewegungsrichtung auf einer Seite mit einer Klebstoffdüse (8a) ausgestattet ist, mit der Klebstoff auf die sich in der Spendevorrichtung (12) des Hülsenmagazins befindlichen Hülse (2) aufgetragen wird, und auf der anderen Seite mit einer zweiten Klebstoffdüse (8b) ausgestattet ist, mit der Klebstoff auf die Oberfläche der durch die Tragarme (11) gehaltenen Materialbahnrolle (1) aufgetragen wird.
3. 3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich auf dem Applikator (3) Sensoren (9a, 9b) befinden, die die Position der Materialbahnrolle erkennen und somit das Aufträgen des Klebstoffs im Wesentlichen über die gesamte Breite der Materialbahnrolle (1) bestimmen.
4. 4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (3) durch ein Gelenk (7) mit dem Schlitten (4) verbunden ist.
5. 5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsvorrat der Schläuche/Kabel (15) durch das Anheben mindestens einer Schlaufe neben dem Rollenschneider gewährleistet wird und das Aufhängen der Schlaufe anhand eines Gegengewichts (16) oder Pneumatikzylinders bewerkstelligt wird. Hierzu 3 Blatt Zeichnungen