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Gregor Foitek

Schweizer Automobilrennfahrer

Gregor Reto Foitek (* 27. März 1965 in Zürich) ist ein ehemaliger Schweizer Automobilrennfahrer. Er ist der Sohn von Karl Foitek.

Gregor Foitek
Nation: Schweiz Schweiz
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis der USA 1990
Letzter Start: Großer Preis von Deutschland 1990
Konstrukteure
1989 EuroBrun, Rial · 1990 Brabham, Onyx
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
7
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:

Karriere

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Nachdem Foitek 1986 Meister der Schweizer Formel-3-Serie wurde, gelang ihm noch im selben Jahr der Aufstieg in die Formel 3000. Auch dort erreichte er immer wieder gute Platzierungen, darunter 1988 beim Rennen in Vallelunga einen Sieg, sodass er die Saison 1988 mit dem siebten Rang in der Gesamtwertung abschliessen konnte.

Dank dieser soliden Leistungen konnte sich Foitek für das darauffolgende Jahr 1989 einen Fahrerplatz in der Formel 1 beim unterlegenen EuroBrun-Rennstall aus Italien sichern. Da er sich dort jedoch für kein einziges Rennen qualifizierte, wurde er ab dem Grossen Preis von Italien durch Oscar Larrauri ersetzt. Nach zwei Rennen ohne Fahrerplatz trat er zum Grossen Preis von Spanien beim deutschen Rennstall Rial Racing an die Stelle von Christian Danner, wurde jedoch bereits nach einem Grand Prix von dem Belgier Bertrand Gachot abgelöst.

Trotz dieser misslungenen Debütsaison, in der er an keinem einzigen Rennen teilgenommen hatte, erhielt Foitek 1990 die Gelegenheit, beim besser aufgestellten Team Brabham zu fahren. Der Vertrag war allerdings auf die ersten zwei Rennen des Jahres beschränkt, und Foitek war verpflichtet, dem Team für jedes Rennen einen Betrag von 200'000 Schweizer Franken zu zahlen.[1] Foitek qualifizierte sich für beide Rennen, konnte aber keines beenden. Ein weiteres Engagement des Schweizers machte Brabham von zusätzlichen Zahlungen abhängig, die Foitek nicht in der geforderten Höhe leisten konnte.

Um Foitek auch zukünftig ein Cockpit in der Formel 1 zu sichern,[2] kauften sein Vater Karl Foitek und der Schweizer Geschäftsmann Peter Monteverdi im März 1990 das britische Team Onyx, das kurz zuvor an politischen und wirtschaftlichen Problemen gescheitert war. Zum dritten Rennen der Saison übernahm Gregor Foitek daraufhin Stefan Johanssons Onyx-Cockpit; sein Teamkollege wurde JJ Lehto. Bis zum Sommer 1990 erreichte er mit dem zunehmend veralteten Onyx ORE-1B zwei Zielankünfte – die einzigen seiner Formel-1-Karriere –, blieb aber jeweils ausserhalb der Punkteränge. Foiteks bestes Ergebnis war der siebte Platz in Monaco. Als das Team keine positive Entwicklung nahm und die Autos zusehends schlechter gewartet wurden, entzog Karl Foitek dem Team im August 1990 seine Unterstützung, und Gregor Foitek kündigte seinen Vertrag mit Monteverdi. Daraufhin stellte Onyx-Monteverdi vor dem Grossen Preis von Belgien den Formel-1-Betrieb ein.

Einige Tage nach der Trennung von Monteverdi löste Gregor Foitek auch die geschäftlichen Beziehungen zu seinem Vater, der ihn lange Jahre als Manager betreut und finanziell unterstützt hatte.[3] In der Folgezeit gelang es Gregor Foitek nicht mehr, einen Fahrerplatz in der Formel 1 zu bekommen.

Nach seiner Formel-1-Karriere bestritt Foitek 1992 zwei Rennen in der US-amerikanischen Champ-Car-Serie, die er beide mit technischen Defekten beenden musste. Zuletzt machte Foitek im Jahr 2002 durch seine Teilnahme an der Ferrari Challenge auf sich aufmerksam. Nach dem Ende der Rennkarriere begann er mit dem Vertrieb von Luxusfahrzeugen.

Statistik

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Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft

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Gesamtübersicht

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Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1989 EuroBrun Racing EuroBrun ER188B
EuroBrun ER189
Judd CV 3.5 V8
Rial Racing Rial ARC2 Ford Cosworth DFR 3.5 V8
1990 Motor Racing Developments Brabham BT58 Judd EV 3.5 V8 2
Moneytron Onyx Formula One
Monteverdi Onyx Formula One
Onyx ORE-1B Ford Cosworth DFR 3.5 V8 5
Gesamt 7

Einzelergebnisse

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Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
1989                                
DNQ DNPQ DNPQ DNPQ DNPQ DNPQ DNPQ DNPQ DNPQ DNPQ DNPQ DNQ
1990                                
DNF DNF DNF 7* DNF 15 DNQ DNQ DNF DNQ
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1991 Deutschland  Porsche Kremer Racing Porsche 962CK Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich  Tiff Needell Mexiko  Tomas Lopez Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8
1991 Kremer Racing Porsche 962 Japan  SUZ Italien  MON Vereinigtes Konigreich  SIL Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Frankreich  MAG Mexiko  MEX Japan  AUT
DNF 8
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Einzelnachweise

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  1. Motorsport Aktuell. Heft 12, 1990, ISSN 1421-8488, S. 11.
  2. In einem Interview mit der Schweizer Fachzeitschrift Motorsport Aktuell bestätigte Karl Foitek im März 1990 ausdrücklich die Finalität: «Der Kauf von Onyx war billiger als eine Brabham-Fahrkarte». Vgl. Motorsport Aktuell. Heft 12, 1990, S. 11.
  3. Motorsport Aktuell. Heft 35, 1990, S. 5.