Empfanasanordnung zum Empfang von Lichtsiqnalen
Empfangsanordnung zum Empfang von Lichtsignalen und Verfahren zum Empfangen von Lichtsignalen
Die Erfindung betrifft eine Empfangsanordnung zum Empfang von Lichtsignalen bzw. ein Verfahren zum Empfangen von Lichtsignalen nach der Gattung der unabhängi- gen Patentansprüche.
Aus US 2004/0233942 A1 sind ein System und ein Verfahren zur Messung der Pha- se eines modulierten optischen Signales bekannt. Dabei werden zum Empfang sogenannte Single-Photon-Detektoren SPDs verwendet. Weiterhin wird angegeben, dass diese Art von Detektoren, zu denen die SPADs (single photon avalanche dio- des) gehören, eine sogenannte Totzeit aufweisen.
Die erfindungsgemäße Empfangsanordnung zum Empfang von Lichtsignalen bzw. das erfindungsgemäße Verfahren zum Empfangen von Lichtsignalen mit den Merk- malen der unabhängigen Patentansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass durch die Verwendung von unterschiedlichen Gruppen von Lichtempfangselementen im Lichtempfänger, die jeweils eine unterschiedliche Empfindlichkeit für den Empfang der Lichtsignale aufweisen, es erreicht wird, in der Totzeit insbesondere während der Eigenblendung empfangsbereit zu sein. Eigenblendung bedeutet, dass die emittier- ten Lichtsignale die eigene Empfangsanordnung blenden.
Die Überwachung des Nahbereichs bspw. bei einem LiDAR-System ist aus verschiedenen Gründen notwendig: Das Übertragungsverhalten des bspw. einer Glasschei- be, die über der Sende- und Empfangsanordnung angeordnet ist, muss zur Selbstdiagnose des Sensors überwacht werden. Objekte, die direkt vor einem LiDAR-System angeordnet sind, müssen bis auf eine Entfernung von wenigen Zentimetern über- wachbar bzw. detektierbar sein, denn solche Objekte dürfen im Nahbereich nicht verschwinden. Die emittierte Lichtleistung muss ggf. reduziert werden, wenn eine Person oder ein anderes Objekt sehr nah am LiDAR-Sensor angeordnet ist. Problematisch ist auch, dass ein reflektierter Lichtimpuls an einer Frontplatte die Lichtemp-
fangselemente, die bspw. als SPAD-Zellen ausgebildet sind, auslösen kann. Nach einer solchen Auslösung haben bspw. die SPAD-Zellen diese sogenannte Totzeit. Dies kann 10-20 Nanosekunden betragen, nach der erst wieder eine erneute Detektion von Lichtsignalen möglich ist. Auch ist während des Versendens der Lichtsignale, die Impulsbreite ist dann bspw. 5 Nanosekunden, ist keine Messung möglich. Durch eine Frontscheibe kann eine direkte optische Rückkopplung zwischen Sender und Empfänger entstehen. Das System ist auf große Reichweiten von mehreren hundert Metern ausgelegt und verwendet daher Lichtsignale mit hoher Energie und sehr empfindliche Empfangselemente. Daher reicht eine geringe Rückstreuung der Frontscheibe von z.B. 1 % zur vollständigen Blendung des Empfängers. Bei typischen SPAD Empfangszellen ergibt sich eine Totzeit von 10 bis 20 Nanosekunden, die einem Nahbereich von 1 ,5 bis 3 Metern entspricht, in dem kein Objekt erkannt werden könnte. Neben dem LiDAR-System ist die Erfindung auch für verwandte Systeme einsetzbar.
Die erfindungsgemäße Empfangsanordnung kann als eine Baugruppe bspw. ausgebildet sein, die als solche bspw. in ein Fahrzeug zu Umfelderkennung eingebaut wird. Es ist möglich, dass die Empfangsanordnung jedoch auch verteilt ausgebildet ist, d. h. aus verschiedenen Baugruppen oder Bauteilen. Zumindest Teile der Emp- fangsanordnung oder auch ganz können als integrierte Schaltkreis oder insbesonde- re als ein einziger Schaltkreis ausgebildet sein.
Bei den Lichtsignalen handelt es sich vorzugsweise um periodische Lichtsignale, die also mit einer bestimmten Wiederholfrequenz abgestrahlt werden. Dabei werden bspw. Laserimpulse mit einer Periode im Mikrosekundenbereich versendet, wobei die Impulsbreite des Laserimpulses bspw. einige Nanosekunden beträgt. Diese Lichtsignale werden vorzugsweise mit Halbleiterlasern bspw. sogenannten VCSEL (vertical cavity surface emitting laser) erzeugt.
Bei dem Lichtempfänger handelt es sich um eine Einrichtung, die mehrere Lichtemp- fangselemente aufweist. Erfindungsgemäß gibt es zumindest zwei Gruppen von sol- chen Lichtempfangselementen. Eine erste Gruppe von Lichtempfangselementen weist eine höhere Empfindlichkeit auf als wenigstens eine weitere Gruppe von sol-
chen Lichtempfangselementen. Die erste Gruppe wird für den Fernbereich verwendet und die wenigstens eine weitere Gruppe für den Nahbereich. Erfindungsgemäß wur- de erkannt, dass durch das Auftreten der sogenannten Totzeit bei bspw. SPADs die Deaktivierung der SPADs mit höherer Empfindlichkeit während bspw. der Laseremissionsphase und dabei dann die Aktivierung der SPADs mit niedriger Empfindlichkeit auch der Nahbereich zuverlässig erfasst werden kann. Mit dem Nahbereich sind dann Entfernungen von wenigen Zentimetern bis 3 Meter gemeint.
Bei der Auswerteschaltung kann es sich um eine Kombination aus Software- und Hardwarekomponenten handeln oder auch nur Software- oder nur Hardware- Bausteine. Diese Auswerteschaltung kann aus mehreren Bausteinen bestehen oder auch nur einen einzigen aufweisen. Die Lichtempfangselemente wandeln die Lichtsignale in elektrische Signale, diese elektrischen Signale werden zur Bestimmung der Entfernung zwischen der Empfangsanordnung und einem Objekt, an dem die Lichtsignale reflektiert wurden, verwendet. Für die Entfernungsbestimmung wird zu- sätzlich ein Startsignal, das den Zeitpunkt der Lichtemission markiert und die Mes- sung startet. Dieses Startsignal kann elektrisch oder optisch aus der Lichtpulserzeu- gung ausgekoppelt werden.
Bei dem Objekt kann es sich um ein anderes Fahrzeug, ein feststehendes Objekt wie einen Baum oder Personen oder andere Dinge handeln. Die Entfernungsbestimmung wird üblicherweise bis zu einer Entfernung von 300 Metern im Fahrzeugbereich vorgenommen. Als Messprinzip wird das sogenannte Time-of-flight-Prinzip verwendet. Um die 300 Meter dabei zu realisieren ist eine Zeitperiode von 2 Mikrosekunden er- forderlich.
Der Lichtempfänger weist eine Gruppe von Lichtempfangselementen auf, d. h. es sind wenigstens 2 Lichtempfangselemente pro Lichtempfänger vorhanden. Üblicherweise sind es jedoch deutlich mehr, sodass ein ganzes Feld von bspw. Photodioden vorliegt - ein sogenanntes Array, das vorzugsweise spaltenweise ansteuerbar ist und zwar so, dass wenn bei dem Laserarray eine Spalte angesteuert wird, auch die entsprechende Spalte im Lichtempfängerarray angesteuert wird. D. h. wird die erste
Spalte im Laserarray angesteuert, wird auch die erste Spalte im Lichtempfängerarray angesteuert.
Unter der Empfindlichkeit der Lichtempfangselemente für den Empfang von Lichtsig- nalen ist zu verstehen, wie der Zusammenhang zwischen eingestrahltem Licht und dem Ausgangssignal aussieht. Bei analogen Photodetektoren bedeutet eine niedrige Empfindlichkeit, dass mehr Licht erforderlich ist, um den gleichen Photostrom zu be- wirken, als bei solchen Lichtempfangselementen mit höherer Empfindlichkeit. Bei SPAD Photodetektoren weisen Photozellen mit niedriger Empfindlichkeit eine niedrigere Wahrscheinlichkeit für die Detektion eines Photons auf als Empfangszellen mit hoher Empfindlichkeit.
Dadurch dass die erste und die zweite Gruppe der Lichtempfangselemente zu unterschiedlichen Zeiten empfangsbereit sind, ist gegeben, dass die Gruppen niemals gleichzeitig Licht empfangen. D. h. es liegt eine disjunkte Ansteuerung der Emp- fangsbereitschaft der beiden Gruppen vor. Empfangsbereit hei ßt, dass das Lichtemp- fangselement empfangene Lichtsignale in elektrische Signale wandeln kann und entsprechend ausgewertet werden.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Empfangsanordnung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Empfang von Lichtsignalen möglich.
Es ist vorteilhaft, dass die weitere Gruppe in Abhängigkeit von dem Startsignal einer Sendeschaltung zum Versenden der Lichtsignale empfangsbereit ist. D. h. die Empfangsanordnung empfängt von einer Senderschaltung, die also üblicherweise das Lichtsignal mittels eines Halbleiter-Laserarrays ausgibt, ein elektrisches und/oder optisches Startsignal, das dazu verwendet wird, die Empfangsbereitschaft der weite- ren Gruppe zu schalten. Dies bedeutet dann insbesondere, dass diese weitere Gruppe empfangsbereit ist, wenn dieses Startsignal anzeigt, dass Lichtsignale versendet werden. In diesem Zeitraum ist dann die erste Gruppe nicht empfangsbereit.
Vorteilhafterweise wird die niedrigere Empfindlichkeit der weiteren Gruppe durch eine Maskierung erreicht, indem vor jedem Lichtempfangselement dieser weiteren Gruppe eine verkleinerte Öffnung vorgesehen ist im Vergleich zu der Öffnung der Maskierung vor den Lichtempfangselementen der ersten Gruppe. Durch solche eine verkleinerte Öffnung bzw. Apertur wird die auf das Lichtempfangselement auftreffende Lichtenergie reduziert. Damit geht dann eine Reduzierung der Empfindlichkeit einher. Solch eine Öffnung wird in der Optik mit Apertur bezeichnet.
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Maskierung unterschied- lich ist, d. h. die Öffnungen sind verschieden groß. Die Öffnungen können bspw. im Verhältnis von 1 :5, 1 :20 bzw. 1 :100 ausgebildet im Verhältnis zu den Öffnungen der ersten Gruppe sein. Der Grund hierfür ist, dass im Nahbereich die räumliche Auflö- sung nicht erforderlich ist, aber die Dynamik kritisch, denn es liegt eine hohe Signalenergie in diesem Nahbereich vor. Sind Objekte sehr nah an der Empfangsanord- nung wird auch sehr viel Licht reflektiert und ist nicht durch die größere Entfernung gedämpft bzw. die Streuung ist geringer.
Darüber hinaus ist es vorteilhaft, dass die Lichtempfangselemente der ersten Gruppe direkt an der Position der empfangenen Lichtsignale bei unendlicher Objektdistanz angeordnet sind. Die Lichtempfangselemente der weiteren Gruppe sind versetzt zu den Lichtempfangselementen der ersten Gruppe angeordnet, sodass die Lichtempfangselemente der weiteren Gruppe außerhalb der Position der empfangenen Lichtsignale bei unendlicher Objektdistanz liegen. Dies hat den Vorteil, dass im Nahbe- reich die Lichtsignale und die Lichtempfangselemente nicht im Fokus liegen. Au ßerdem ist es auch nicht notwendig, dass in diesem Nahbereich eine korrekte räumliche Überlappung von der Empfangsanordnung und der Sendeeinrichtung vorliegt.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Lichtempfangselemente Single-Photon- Avalanche-Dioden aufweisen. Diese SPADs sind mit einer hohen Sperrspannung versehen, sodass bereits ein Photon ausreichen kann, um den Lawineneffekt in diesen Dioden auszulösen. In LiDAR-Anwendungen kann es sein, dass verschiedene solcher Dioden zu Makrodioden zusammengefasst werden, indem die Ausgangssig- nale miteinander bspw. verodert werden oder aufsummiert werden. Solche Single-
Photon-Avalanche-Dioden werden üblicherweise aus Silizium hergestellt. Es sind jedoch auch Verbindungshalbleiter möglich. Der Betriebsmodus solcher Dioden wird auch als Geigermodus bezeichnet.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die elektrischen Signale der ersten und der weiteren Gruppe mit wenigstens einem logischen Oder-Gatter verknüpft werden. Durch eine solche Verknüpfung ist es möglich, die Signalverarbeitung einfach zu halten, da der gleiche Signalverarbeitungsstrang für verschiedene Gruppen von Dioden oder ein- zelnen Dioden verwendet werden kann.
Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Maskierung Metall aufweist. Diese Maskierung aus Metall oder zumindest teilweise aus Metall kann aufgedampft werden bspw. auf eine Glasplatte oder auch direkt auf den Halbleiter und dann mit Photolackstrukturierung wieder entfernt werden und entsprechenden Ätzvorgängen. Auch eine elektroly- tische Aufbringung solch einer Metallisierung ist möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Anordnung von LiDAR-Modulen in einem Fahrzeug,
Fig. 2 in einem Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Empfangsanordnung mit einer angeschlossenen Sendeeinrichtung,
Fig. 3 einer ersten Konfiguration der beiden Gruppen von Lichtempfangselementen, Fig. 4 eine weitere Konfiguration der beiden Gruppen von Lichtempfangselementen und
Fig. 5 ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Fig. 1 zeigt ein Fahrzeug V, das sich in die Richtung R bewegt. Das Fahrzeug V weist die LiDAR-Module Li1 bis Li6 auf. Bei einem LiDAR-Modul handelt es sich um eine Sendeeinrichtung zur Versendung von Lichtsignalen und der erfindungsgemäßen Empfangsanordnung zum Empfang von den dann reflektierten Lichtsignalen. Diese LiDAR-Module erfassen die Umgebung des Fahrzeugs V. Es können mehr
oder weniger LiDAR-Module verwendet werden und auch an weiteren Stellen des Fahrzeugs V. Daher wird das Objekt OB durch das LiDAR-Modul Li1 erfasst. Durch eine Entfernungsbestimmung und entsprechende Charakterisierung anhand der Bewegungsparameter des Objekts ist es möglich, auf eine mögliche Kollision zu schlie- ßen und entsprechende Bewegungen des Fahrzeugs V zu beeinflussen, um nicht mit dem Objekt OB zu kollidieren.
Die LiDAR-Module Li1 bis Li6 weisen eine erfindungsgemäße Empfängeranordnung auf und eine Sendereinrichtung, die wie oben beschrieben mit einem Laserarray die Laserimpulse versendet, um die am Objekt OB reflektierten Laserimpulse dann mit einem SPAD-Array zu empfangen und dann entsprechend mit der zeitkorrelierten Photonenzählung auszuwerten, um die Entfernung zwischen dem Objekt OB und dem Fahrzeug V zu bestimmen. Dafür wird die Time-of-Flight-Methode verwendet. Die Objektdetektion kann vorliegend beispielsweise mit dem Messprinzip TCSPC (Time-Correlated Single Phonton Counting) vorgenommen werden. Diese in Deutsch als zeitkorrelierte Photonenzählung bezeichnete Messmethode ist eine Technik zur Messung sich zeitlich schnell ändernder Lichtintensitäten. Dabei wird eine Messung vielfach wiederholt und die einzelnen zeitlich korrelierten Photonen in Bezug zum Anregungsimpuls werden entsprechend ihrer gemessenen Zeit in ein sogenanntes TCSPC-Flistogramm einsortiert. Dieses besitzt typischerweise eine zeitliche Kanalauflösung bzw. Klassenbreite von 0,1 bis 1 ns und gibt den zeitlichen Verlauf des von einem Laserpuls zurückgestreuten Lichts wieder. Dadurch gelingt eine sehr ge- naue Zeitmessung des Laserimpulses. Bspw. wird ein Objekt von einer Sendeeinrichtung mit vielen Photonen getroffen, die dann durch die Empfängeranordnung empfangen werden. Durch das häufige Wiederholen dieser Photonenbestimmung ist es möglich, den Lichtimpuls bzgl. seiner Flugzeit und Amplitude genau zu bestimmen. Nachdem die Messung abgeschlossen wurde, werden die Zeiten der lokalen Maximalwerte im Histogramm ermittelt. Die zeitliche Lage der Maximalwerte ermöglicht die Distanzmessung zu einem oder mehreren Objekten.
Fig. 2 zeigt in einem Blockschaltbild die erfindungsgemäße Empfangsanordnung EM, die mit einer Senderschaltung SE verbunden ist. Die Senderschaltung SE weist einen Pulsgenerator PG auf, der einen Lasertreiber LD ansteuert. Wie oben dargestellt
ist es vorteilhaft, wenn die Lichtsignale in Pulsen mit einer Impulsbreite des Impulspaketes von 5 Nanosekunden mit einer Zeitperiode von 2 Mikrosekunden ausge- strahlt werden. Daher ist ein Pulsgenerator, der hardware- und/oder softwaretechnisch erstellt werden kann, von Vorteil.
In Fig. 2 ist beispielhaft ein Lasertreiber dargestellt, der ein elektrisches Startsignal für die zeitkorrelierte Photonenmessung bereitstellt. Das Startsignal kann aber auch auf andere Art und Weise bereitgestellt werden. Beispielsweise ist es auch möglich, direkt das Signal des Pulsgenerators zu verwenden, wenn die Verzögerungszeit des Lasertreibers konstant ist.
Der Lasertreiber LD setzt dieses um, indem er die Laserdioden L im Halbleiterla- serarray mit einem entsprechenden Pulsstrom versorgt. Die Laserdioden L sind über einen Widerstand RL, der einen Shuntwiderstand darstellt, gegen Masse geschaltet. Strombegrenzung darstellt, gegen Masse geschaltet. Zwischen den Laserdioden L und dem Shuntwiderstand RL wird das Ausgangssignal auf einen Komparator Comp gegeben, wo dieses Ausgangssignal mit einer Referenzspannung Vref verglichen wird. Das Startsignal START wird in der Empfangsanordnung verwendet, um mittels einer Zeit-Digital-Wandlung (TDC) die Zeitpunkte der Photonenereignisse bezogen auf die Lichtaussendung zu messen und diese in einem Histogramm H zu akkumulie- ren.
In Abhängigkeit von diesem Signal werden dann die einzelnen Empfängerdioden angesteuert. Dieses Startsignal Start ist der Empfangsanordnung EM auf eine Zeit- Digital-Wandlung TDC gegeben, um die Signalverarbeitung auszulösen. Dieses Startsignal wird aber weiterhin, wie hier nicht dargestellt ist, dazu genutzt während der Emission der Laserimpulse die weitere Gruppe von SPADs, hier mit D2 symbo- lisch bezeichnet, empfangsbereit zu schalten. In diesem Zeitabschnitt werden die Dioden D1 nicht auf Empfangsbereitschaft geschaltet. Sie sind also gesperrt. Nur die Dioden D2 können in diesem Zeitraum Lichtsignale in elektrische Signale wandeln. Diese weitere Gruppe der SPADs D2 weist eine niedrigere Empfindlichkeit für den Empfang von Lichtsignalen aus als die erste Gruppe von SPADs D1 . Beispielhaft
sind hier beide SPADs D1 und D2 über eine einfache Verknüpfung, die eine Oder- verknüpfung darstellt, an die Zeit-Digital-Wandlung TDC angeschlossen.
Weiterhin sind sie an einen sogenannten Quench-Widerstand RQ angeschlossen, der wiederum gegen Masse geschaltet ist. Über den Quenchwiderstand RQ erfolgt das sogenannte Quenching: Der Lawineneffekt wird gedrosselt und letztlich gestoppt, vorliegend durch den Widerstand RQ. Auch dies geschieht in einer Zeit, die sehr viel kleiner als 1 ns ist. Dieses Quenchen ist notwendig, um die Selbstzerstörung der Photodiode zu verhindern. Das Quenchen mit einem Widerstand wird als passives Quenchen bezeichnet. Nach dem Stoppen des Lawineneffekts wird die SPAD Zelle über den Widerstand wieder auf die höhere Biasspannung Vspadl bzw. Vspad2 aufgeladen.
Die Dioden D1 werden vor, mit oder nach dem Sendeimpuls auf Empfangsbereit- schaft geschaltet und dann werden die Dioden D2 in den Sperrbetrieb gegeben und sind dann nicht mehr empfangsbereit. Diese nicht Empfangsbereitschaft wird dadurch erzielt, dass die Spannung SPAD1 bzw. Vspad2 kurz unter der Durchbruch- spannung gelegt wird.
Diese Ansteuerung der Spannungen wird durch ein nicht dargestellten Steuerbau- stein oder eine Steuersoftware über entsprechende Hardware bewirkt. Werden dann in diesen disjunkten Zeitabschnitten durch eine der Gruppen von Lichtempfangsele- menten Lichtsignale in elektrische Signale gewandelt, ist ein sogenanntes Eventsignal vorhanden, das in die Zeit-Digital-Wandlung TDC eingeht. Mit dem Startsignal wird auch das Taktsignal für die Zeit-Digital-Wandlung TDC entsprechend eingestellt. Die Zeit-Digital-Wandlung TDC kann auch mit Hilfe des Startsignals bestimmen, wel- cher Zeit das Eventsignal zuzuordnen ist, d. h. wie lange haben die Photonen gebraucht, um von der Sendeeinrichtung SE zur Empfangseinrichtung EM zu gelangen. Diese Zeit für dieses Event wird dann in einem Histogramm H abgelegt. Das wird oft wiederholt. Ist der Zeitabschnitt bzw. die Zeitperiode vergangen, wird durch eine Ma- ximumsuche im Histogramm die Entfernung, die durch die abgelegte Zeit bestimmt wird, die das stärkste Signal aufweist, also die größte Photonenzählung aufweist. Daraus wird dann in der Signalverarbeitung SV die Entfernung bestimmt und über
den Schnittstellenbaustein IF weitergegeben. Daraus können dann entsprechende Fahrfunktionen abgeleitet werden. Damit ist eine sogenannte zeitkorrelierte Photonenzählung realisiert.
Fig. 3 zeigt eine erste Konfiguration der beiden Gruppen von Lichtempfangselemen- ten. Die erste Gruppe ist mit SPAD1 bezeichnet und die zweite Gruppe mit SPAD2, die eine Apertur in der Mitte aufweisen. Dargestellt ist auch durch den Kreis ein so- genannter Leuchtfleck, indem manche SPADs die schwarz gezeichnet sind, dann auch Lichtsignale in elektrische Signale wandeln. Die grauen SPAD1 -Dioden sind nicht durch das Lichtsignal aktiviert. Kennzeichnend ist, dass die SPAD2 jeweils die gleiche Apertur aufweisen.
In Fig. 4 ist eine Variante gezeigt. Hier ist die erste Gruppe von SPADs mit SPAD41 bezeichnet, wobei wiederum die schwarz gefärbten, die aktivierten SPADs sind. Die weitere Gruppe von SPADs wird durch die Sechsecke mit unterschiedlich großen Aperturen bezeichnet, die mit SPAD42, 43, 44 bezeichnet sind. Wie oben angege- ben, können diese Aperturen Verhältnisse aufweisen von bspw. 1 :5, 1 :20 und 1 :100. Für jede Aperturgröße und damit einhergehende Empfindlichkeitsstufe ergibt sich so eine reduzierte räumliche Auflösung. Der Grund hierfür ist, dass im Nahbereich die Vertikalauflösung nicht notwendig ist, aber der Dynamikumfang ist kritisch wegen der hohen Signalenergie.
Fig. 5 zeigt ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Verfahrensschritt 500 werden die Lichtsignale empfangen und gewandelt. In Verfahrensschritt 502 erfolgt eine Entfernungsbestimmung. Dabei werden jeweils 2 Gruppen von SPADs wie oben dargestellt, jeweils empfangsbereit geschaltet. Während der Emis- sion von Lichtsignalen werden die SPADs empfangsbereit geschaltet, die eine nied- rigere Empfindlichkeit bzgl. des Empfangs von Lichtsignalen haben. Ansonsten wer- den die SPADs mit höherer Empfindlichkeit geschaltet. Damit wird erreicht, dass auch eine Nahbereichsdetektion, die notwendig bspw. für den Fahrzeugbetrieb ist, möglich wird.
Bezuaszeichen
OB Objekt
R Richtung
U1 -6 Lidarmodule
V Fahrzeug
SE Senderschaltung
PG Pulsgenerator
LD Lasertreiber
L Laser
RL Widerstand
Comp Komparator
Vref Referenzspannung
D1 ,2 Lichtempfangselement
VSPAD Vorspannung Lichtempfangselement
RQ Quenchwiderstand
TDC Zeit-Digital-Wandlung
H Histogramm
SV Signalverarbeitung
IF Schnittstelle
SPAD Single Photon Avalanche Diode
500,502 Verfahrensschritt