Beschreibung
Druckentlastungsvorrichtung eines Einspritzsystems sowie Verfahren zur Druckentlastung eines Einspritzsystems
Die Erfindung betrifft eine Druckentlastungsvorrichtung eines Einspritzsystems einer Brennkraftmaschine, ein Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine mit einer erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung sowie ein Druckentlastungsverfah- ren eines Einspritzsystems einer Brennkraftmaschine.
Ein Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine versorgt üblicherweise eine Mehrzahl von Injektoren einer Brennkraftmaschine mit Kraftstoff aus einem Kraftstofftank. Beispielhaft wird der Aufbau des Einspritzsystems anhand eines Common-Rail Einspritzsystems eines Dieselmotors erläutert. Allerdings sind auch andere Einspritzsysteme sowie andere Kraftstoffe verwendbar .
In einem Common-Rail Einspritzsystem wird Kraftstoff mit Hilfe einer Kraftstoffförderpumpe aus dem Kraftstofftank angesaugt. Die Kraftstoffförderpumpe erhöht den Kraftstoffdruck auf ungefähr zwei bis fünf bar und ist mit einer Hochdruckpumpe verbunden. Von der Hochdruckpumpe wird der Kraftstoff über eine Kraftstoffverteilerleiste (Common-Rail) der Mehrzahl von Injektoren zugeleitet. Der Kraftstoffdruck zwischen der Hochdruckpumpe und der Mehrzahl von Injektoren beträgt über 1500 bar und wird allgemein als Hochdruckbereich des Einspritzsystems bezeichnet. Überschüssiger Kraftstoff wird von der Mehrzahl von Injektoren über eine Rücklaufleitung wieder dem Kraftstofftank zugeführt.
Die im Hochdruckbereich vorhandenen Komponenten, wie beispielsweise die Kraftstoffleitungen und die Kraftstoffvertei-
lerleiste, sind für den Betrieb mit einem definierten Kraftstoffdruck ausgelegt. Bei Überschreiten dieses definierten Kraftstoffdrucks kann es zu einer teilweisen oder vollständigen Zerstörung oder Beschädigung der Komponenten im Hoch- druckbereich kommen. Um die teilweise oder vollständige Zerstörung oder Beschädigung zu verhindern, ist der Hochdruckbereich mit einer Druckentlastungsvorrichtung ausgestattet. Die Druckentlastungsvorrichtung im Hochdruckbereich gestattet es, den definierten Kraftstoffdruck im Einspritzsystem bei Über- schreiten eines Druckgrenzwertes auf den definierten Kraftstoffdruck abzusenken.
Aus EP 0 678 668 Bl ist eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung für Brennkraftmaschinen mit einer Druckentlastungsvorrichtung bekannt. Die Druckentlastungsvorrichtung besteht aus einem Druckbegrenzungsventil, das zusätzlich eine Rücklaufleitung mit einer darin eingesetzten Berstscheibe aufweist. Die Berstscheibe gibt bei Überschreiten eines maximalen Drucks einen vergrößerten Abströmquerschnitt in der Rücklaufleitung frei. Dadurch wird das Druckbegrenzungsventil vor einer zu hohen Druckbelastung geschützt.
Im Betrieb wird das Druckbegrenzungsventil angesteuert, wenn sich eine Druckabsenkung über eine Regelung der Hochdruckpum- pe nicht erreichen lässt. Durch die Ansteuerung strömt Kraftstoff aus dem Einspritzsystem durch das Druckbegrenzungsventil in die Rücklaufleitung. Hat sich der Druck wieder abgesenkt, wird das Druckbegrenzungsventil geschlossen. Übersteigt der Druck beim Öffnen des Druckbegrenzungsventil einen Druckgrenzwert, wird die Berstscheibe zerstört und ein vergrößerter Abströmquerschnitt in der Rücklaufleitung freigegeben. Auf diese Weise wird der Druck wieder auf den definierten Kraftstoffdruck abgesenkt. Sobald die Berstscheibe zerstört worden ist, wird allerdings bei jeder Ansteuerung des
Druckbegrenzungsventils der vergrößerte Abströmquerschnitt der Rücklaufleitung verwendet.
Ein Nachteil dieser Erfindung ist, dass nach dem Zerstören der Berstscheibe der definierte Druck im Einspritzsystem weiterhin überschritten werden kann. Im Ergebnis kann dies zur Beschädigung der Komponenten und zur Beeinträchtigung des Einspritzsystems führen.
Es ist weiterhin von Nachteil, dass es aufgrund des vergrößerten Abströmquerschnittes zu schnelleren Druckänderungen im Kraftstoffeinspritzsystem kommt, was eine präzise Steuerung des Druckbegrenzungsventils erfordert.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Druckentlastungsvorrichtung eines Einspritzsystems im Vergleich zum Stand der Technik zu vereinfachen und zu optimieren .
Die oben genannte Aufgabe wird durch eine Druckentlastungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, ein Einspritzsystem mit einer erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung gemäß Anspruch 3 sowie ein Druckentlastungsverfahren eines Einspritzsystems einer Brennkraftmaschine gemäß Anspruch 9 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungen gehen aus der Beschreibung, den Zeichnungen sowie den Unteransprüchen hervor.
Mit der erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung eines Einspritzsystems einer Brennkraftmaschine ist bei Überschrei- ten eines Druckgrenzwerts oberhalb eines definierten Kraftstoffdrucks des Einspritzsystems der definierte Kraftstoffdruck auf einen definierten Kraftstoffrestdruck reduzierbar, der einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine gestattet.
Der Kraftstoffdruck in einem Einspritzsystem wird bei Überschreiten eines Druckgrenzwertes reduziert. Der Druckgrenzwert liegt oberhalb eines definierten Kraftstoffdrucks . Der definierte Kraftstoffdruck entspricht beispielsweise einem im normalen Betrieb der Brennkraftmaschine maximal auftretenden Kraftstoffdruck. Nach der Überschreitung wird der definierte Kraftstoffdruck auf einen definierten Kraftstoffrestdruck reduziert. Der Kraftstoffrestdruck gestattet einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine. Notbetrieb bedeutet beispielsweise, dass ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs noch in der Lage ist, zu einer nächstgelegenen Werkstatt oder aus einem Gefahrenbereich zu fahren.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Kraft- stoffdruck im Einspritzsystem dauerhaft auf den Kraftstoffrestdruck abgesenkt wird. Dadurch wird ein nochmaliges Überschreiten des Druckgrenzwertes verhindert. Folglich können die Komponenten des Einspritzsystems nicht wiederholt dem zu hohen Druck ausgesetzt werden. Eine Schädigung und Zerstörung der Komponenten ist dementsprechend vermeidbar.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass ein Kraftstoffrestdruck aufrecht erhalten wird, der einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine gestattet. Aufgrund dieses Kraftstoffrestdrucks kann ein weiterer Betrieb der Brennkraftmaschine sichergestellt werden. Es kommt also zu keinem vollständigen Ausfall der Brennkraftmaschine aufgrund der Ü- berschreitung des Druckgrenzwertes. Trotzdem ist für einen Nutzer, wie beispielsweise einen Fahrer eines mit der Druck- entlastungsvorrichtung ausgestatteten Kraftfahrzeugs, die Ü- berschreitung feststellbar, da mit der Brennkraftmaschine nur noch der Notbetrieb realisierbar ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Druckentlastungsvorrichtung eine Drossel sowie eine der Drossel nachgeschaltete Berstscheibe auf. Mit Hilfe der Berstscheibe wird der Druckgrenzwert definiert. Bei Überschreiten dieses Druck- grenzwerts wird die Berstscheibe teilweise oder vollständig zerstört. Um ein ungehindertes Abströmen des Kraftstoffs zu verhindern, ist eine Drossel der Berstscheibe vorgeschaltet. Mit Hilfe der Drossel kann ein definierter Kraftstoffrestdruck aufrecht erhalten werden, der den Notbetrieb der Brenn- kraftmaschine gestattet.
Alternativ zu der Verwendung der Drossel mit der nachgeschalteten Berstscheibe kann ein gesteuertes Ventil in Kombination mit einem Drucksensor verwendet werden, die mit einer Steuer- einheit verbunden sind. In der Steuereinheit ist der Druckgrenzwert hinterlegt. Erfasst die Steuereinheit über den Drucksensor einen Kraftstoffdruck, der über dem hinterlegten Druckgrenzwert liegt, wird das Ventil angesteuert und geöffnet. Wenn der vom Drucksensor erfasste Kraftstoffdruck einem im Steuergerät hinterlegten Kraftstoffrestdruck entspricht, wird das Ventil angesteuert und soweit geschlossen, dass der Kraftstoffrestdruck beibehalten wird. Dies kann beispielsweise aufgrund eines sich wiederholenden Vergleichs zwischen definiertem Kraftstoffrestdruck und erfasstem Kraftstoffdruck im Steuergerät erfolgen.
Ein erfindungsgemäßes Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine umfasst: eine Pumpe, mit der ein definierter Kraftstoffdruck im Einspritzsystem erzeugbar ist, eine Kraftstoffver- teilerleiste, an die eine Mehrzahl von Injektoren angeschlossen ist und die mit der Pumpe verbunden ist, sowie eine zwischen der Pumpe und der Mehrzahl der Injektoren angeordnete Druckentlastungsvorrichtung, mit der bei Überschreiten eines Druckgrenzwertes oberhalb des definierten Kraftstoffdrucks
der definierte Kraftstoffdruck auf einen definierten Kraftstoffrestdruck reduzierbar ist, der einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine gestattet.
Die erfindungsgemäße Druckentlastungsvorrichtung ist zwischen der Pumpe und der Mehrzahl von Injektoren der Brennkraftmaschine angeordnet. Mit der Pumpe ist der definierte Kraftstoffdruck im Einspritzsystem erzeugbar. Beispielsweise handelt es sich bei der Pumpe um eine Hochdruckpumpe eines Com- mon-Rail Einspritzsystems. Allerdings kann es sich auch um die Pumpe eines Benzindirekteinspritzersystems handeln. Der von der Pumpe maximal zu erzeugende definierte Kraftstoffdruck entspricht beispielsweise im normalen Betrieb der Brennkraftmaschine einem hinterlegten maximalen Kraftstoff- druck. An die Kraftstoffverteilerleiste ist die Mehrzahl von Injektoren angeschlossen. Die Kraftstoffverteilerleiste ist mit der Pumpe verbunden.
Vorteilhafterweise wird die Druckentlastungsvorrichtung an einer Stelle des Einspritzsystems angeordnet, an der sie bei einer späteren Anordnung des Einspritzsystems in einem Kraftfahrzeug leicht zugänglich und wartbar ist. Bei diesen Positionen kann es sich beispielsweise um einen Hochdruckausgang der Pumpe oder die Kraftstoffverteilerleiste handeln. In Be- zug auf die Anordnung an der Kraftstoffverteilerleiste ist es besonders vorteilhaft, wenn die Druckentlastungsvorrichtung entfernt von einem an der Kraftstoffverteilerleiste angeordneten Drucksensor an der Kraftstoffverteilerleiste angeordnet ist .
In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Einspritzsystem um ein Common-Rail-Einspritzsystem eines Dieselmotors. Bei Dieselmotoren treten Drücke von bis zu 2.200 bar im Hochdruckbereich des Einspritzsystems auf. Aus
diesem Grund ist es besonders wichtig, eine Druckentlastungsvorrichtung bereitzustellen, die das wiederholte Überschreiten eines definierten Kraftstoffdrucks über einen Kraftstoffdruckgrenzwert hinaus verhindert. Somit sind Schäden an Kom- ponenten des Einspritzsystems vermeidbar.
Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Pumpe eine Hochdruckpumpe des Common-Rail-Einspritzsystems ist. Grundsätzlich kann die erfindungsgemäße Druckentlastungsvorrichtung an je- der Stelle des Einspritzsystems angeordnet werden. Besonders vorteilhaft sind die Eigenschaften der Druckentlastungsvorrichtung allerdings im Hochdruckbereich, wie oben erwähnt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt der mit der Druckentlastungsvorrichtung realisierbare Druckgrenzwert 200 bar über dem definierten Kraftstoffdruck. Auf diese Weise werden Druckschwankungen von bis zu 200 bar um den definierten Kraftstoffdruck toleriert. Dies gestattet es, dass das Einspritzsystem nicht schon bei einer kleinen Schwankung des Kraftstoffdrucks nur noch den Notbetrieb der Brennkraftmaschine gestattet.
Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn mit der Druckentlastungsvorrichtung ein definierter Kraftstoffrestdruck von 500 bar realisierbar ist. Dieser Kraftstoffrestdruck gestattet einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine. Somit kann ein weiterer Betrieb der Brennkraftmaschine sichergestellt werden.
Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Druckentlastungsvor- richtung eine Drossel mit einer nachgeschalteten Berstscheibe aufweist, wie oben dargelegt. Anstelle der Kombination aus Berstscheibe und Drossel kann ein gesteuertes Ventil sowie ein Drucksensor verwendet werden, die mit einer Steuereinheit
verbunden sind. Die Vorteile dieser Ausführungsform wurden ebenfalls weiter oben beschrieben.
Ein erfindungsgemäßes Druckentlastungsverfahren eines Ein- spritzsystems einer Brennkraftmaschine weist die folgenden
Schritte auf: Anordnen einer Druckentlastungsvorrichtung zwischen einer Pumpe und einer Mehrzahl von Injektoren, Reduzieren eines definierten Kraftstoffdrucks des Einspritzsystems bei Überschreiten eines Druckgrenzwertes oberhalb des defi- nierten Kraftstoffdrucks auf einen definierten Kraftstoffrestdruck, der einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine gestattet.
Im Betrieb reduziert das erfindungsgemäße Druckentlastungs- verfahren den Kraftstoffdruck des Einspritzsystems bei Überschreiten des Druckgrenzwertes. Dieser Druckgrenzwert liegt oberhalb des definierten Kraftstoffdrucks . Eine Absenkung kann sowohl aufgrund einer Regelung als auch aufgrund einer ausschließlich mechanischen Vorrichtung stattfinden. Eine Berstscheibe stellt beispielsweise eine solche ausschließlich mechanische Vorrichtung dar. Im Rahmen einer Regelung sind ein gesteuertes Ventil sowie ein Drucksensor erforderlich, die mit einer Steuereinheit verbunden sind. Ermittelt die Steuereinheit aufgrund des vom Drucksensor erfassten Kraft- stoffdrucks eine Überschreitung des definierten Kraftstoffdrucks, wird das Ventil angesteuert und geöffnet. Das Ventil wird erneut angesteuert, wenn der definierte Kraftstoffrestdruck erreicht wurde. Im weiteren Betrieb wird der definierte Kraftstoffrestdruck aufgrund einer entsprechenden Ansteuerung des Ventils aufrechterhalten.
Es erfolgt eine Absenkung auf den Kraftstoffrestdruck, der ausschließlich einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine gestattet. Bei der Verwendung der Berstscheibe ist dies über ei-
ne vorgeschaltete Drossel realisierbar. Bei der Regelung sind eine Überprüfung des vom Drucksensor erfassten Kraftstoffdrucks sowie ein Vergleich dieses Kraftstoffdrucks mit dem definierten Kraftstoffrestdruck erforderlich. Dies kann bei- spielsweise in der Steuereinheit erfolgen.
Vorteilhafterweise liegt der Druckgrenzwert 200 bar über dem definierten Kraftstoffdruck. Auf diese Weise sind Schwankungen um den definierten Kraftstoffdruck von 200 bar tolerier- bar, wie oben dargestellt.
Weiterhin vorteilhaft ist, dass der Kraftstoffrestdruck 500 bar beträgt. Auf diese Weise ist ein Notbetrieb der Brennkraftmaschine sichergestellt .
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert. Diese Ausführungsform umfasst ein Einspritzsystem einer Brennkraftmaschine, in dem die Druck- entlastungsvorrichtung montiert ist.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Einspritzsys- tems gemäß Stand der Technik,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der in einem Einspritzsystem montierten erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung und
Fig. 3 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Druckentlastungsverfahrens .
In Fig. 1 ist eine Druckentlastungsvorrichtung für ein Einspritzsystem 1 gemäß Stand der Technik dargestellt. Das Einspritzsystem 1 ist ein Common-Rail Einspritzsystem 1 eines Dieselmotors. Allerdings kann die erfindungsgemäße Druckent- lastungsvorrichtung sowie das erfindungsgemäße Druckentlastungsverfahren auch in anderen Einspritzsystemen wie beispielsweise in einem Einspritzsystem eines direkteinspritzenden Benzinmotors verwendet werden. Zudem können andere Kraftstoffe als Dieselkraftstoff verwendet werden.
Bezug nehmend auf Fig. 1 weist das Einspritzsystem 1 einen Kraftstofftank 2 auf. Der Kraftstofftank 2 ist über eine Förderleitung 4 mit einem Kraftstofffilter 8 und einer Kraftstoffförderpumpe 12 verbunden. Die Fließrichtung des Kraft- Stoffs wird durch einen Pfeil 6 dargestellt. Die Kraftstoffförderpumpe 12 saugt den Kraftstoff aus dem Kraftstofftank 2 durch die Förderleitung 4 über den Kraftstofffilter 8 an. Sowohl die Kraftstoffförderpumpe 12 als auch eine im Einspritzsystem vorhandene Hochdruckpumpe 20 werden über eine An- triebswelle 10 angetrieben.
Der Kraftstoff verlässt die Kraftstoffförderpumpe 12 mit im Vergleich zum vorherigen Zustand erhöhten Kraftstoffdruck von ungefähr 2,5 bis ungefähr 5 bar durch eine Niederdruckleitung 14. In die Niederdruckleitung 14 ist ein Druckkontrollventil 16 eingebaut, das die Niederdruckleitung 14 mit der Förderleitung 4 verbindet.
Von der Kraftstoffförderpumpe 12 wird der Kraftstoff durch die Niederdruckleitung 14 über ein elektronisches Regelventil 18 zu einer Hochdruckpumpe 20 geleitet. Das elektronische Regelventil 18 regelt die Zulaufmenge zur Hochdruckpumpe 20. Die Hochdruckpumpe 20 erhöht den Druck im Einspritzsystem auf über 1.500 bar, insbesondere auf über 2000 bar. Der Bereich
zwischen Kraftstoffförderpumpe 12 und Hochdruckpumpe 20 wird allgemein als Niederdruckbereich bezeichnet.
Eine Hochdruckleitung 22 leitet den so unter Druck stehenden Kraftstoff zu einer Kraftstoffverteilerleiste 24. Die Kraft- stoffverteilerleiste 24 weist einen Hochdrucksensor 26 auf. Weiterhin sind mit Hilfe der Hochdruckleitung 22 mehrere Injektoren 28 an die Kraftstoffverteilerleiste 24 angeschlossen. Vorteilhafterweise sind vier Injektoren 28 an die Kraft- stoffverteilerleiste 24 angeschlossen. Dieser gerade beschriebene Bereich zwischen der Hochdruckpumpe 20 und den Injektoren 28 wird allgemein als Hochdruckbereich bezeichnet.
Die Injektoren 28 sind mit einer Rücklaufleitung 30 verbun- den, die überschüssigen Kraftstoff zurück in den Kraftstofftank 2 leitet. In der Rücklaufleitung 30 sind zwischen den Injektoren 28 und dem Kraftstofftank 2 ein Ventil 32 sowie ein Temperatursensor 34 angeordnet.
Der Niederdruckbereich des Einspritzsystems zwischen der
Kraftstoffförderpumpe 12 und der Hochdruckpumpe 20 weist eine Sicherheitseinrichtung auf, die eine Druckentlastung und eine Kraftstoffrückfuhr zum Kraftstofftank 2 realisiert. Die Sicherheitseinrichtung weist eine Drossel 40 sowie ein federbe- lastetes Ventil 42 auf. Das federbelastete Ventil 42 ist der Drossel 40 nachgeschaltet. Eine Rücklaufleitung 44 verbindet das Federventil 42 über die Hochdruckpumpe 20 und eine weitere Rücklaufleitung 46 mit der Rücklaufleitung 30 der Injektoren 28 und dadurch mit dem Kraftstofftank 2.
Eine Druckentlastung des Hochdruckbereichs des Einspritzsystems zwischen der Hochdruckpumpe 20 und der Mehrzahl der Injektoren 28 ist über ein federbelastetes Druckbegrenzungsventil 50 realisiert. Dieses ist über eine Rücklaufleitung 52
des Druckbegrenzungsventils 50 mit der Rücklaufleitung 30 der Injektoren 28 und somit mit dem Kraftstofftank 2 verbunden. Aufgrund der im Hochdruckbereich auftretenden Drücke ist hier eine vom Niederdruckbereich verschiedene Sicherheitseinrich- tung erforderlich.
Im Folgenden wird die Funktionsweise des federbelasteten Druckbegrenzungsventils 50 erläutert. Im Einspritzsystem steigt der Kraftstoffdruck über einen definierten Kraftstoff- druck an, beispielsweise über 1600 bar. Überschreitet der
Kraftstoffdruck den Druckgrenzwert des Druckbegrenzungsventils 50 beispielsweise 1800 bar, dann öffnet das Druckbegrenzungsventil 50. Somit kann Kraftstoff durch die Leitung 52 ausströmen. Fällt der Kraftstoffdruck auf den obigen defi- nierten Kraftstoffdruck von 1600 bar ab, schließt das Ventil erneut .
Aufgrund dieser Funktionsweise ist ein mehrmaliges Erreichen des Druckgrenzwertes möglich. Dies kann zu Schäden oder zur Zerstörung der im Hochdruckbereich vorhanden Komponenten führen. Defekte Komponenten des Hochdruckbereichs wirken sich negativ auf das Einspritzverhalten der Brennkraftmaschine aus .
In Fig. 2 ist ein Einspritzsystem mit einer erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung dargestellt. Gleiche Komponenten sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet. Anstelle des federbelasteten Druckbegrenzungsventils 50 wird gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform als Druckentlastungsvorrichtung eine Drossel 60 mit einer nachgeschalteten Berstscheibe 62 verwendet. Vorteilhafterweise wird diese Druckentlastungsvorrichtung an einer leicht zugänglichen Stelle des Einspritzsystems wie beispielsweise benachbart zu einem Hochdruckausgang der Hochdruckpumpe 20 oder an der Kraftstoffverteiler-
leiste 24 angeordnet. So ist ein einfaches Ersetzen der Berstscheibe realisierbar. Bezug nehmend auf Fig. 3 entspricht Schritt A dem Anordnen der Druckentlastungsvorrichtung zwischen der Pumpe 20 und der Mehrzahl von Injektoren 28.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrichtung ist im Folgenden beschrieben und wird in Fig. 3 durch die Schritte B und C dargestellt. Steigt der definierte Kraftstoffdruck im Einspritzsystem 1 über den Druckgrenzwert, wird die Berstscheibe 62 teilweise oder vollständig zerstört. Schritt B in Fig. 3 stellt das Überschreiten des Druckgrenzwertes dar. Dadurch wird die Rücklaufleitung 52 freigegeben. Um zu verhindern, dass dadurch der Kraftstoffdruck im Ein- spritzsystem 1 auf Atmosphärendruck absinkt, ist die Drossel 60 der Berstscheibe 62 vorgeschaltet. Mit Hilfe der Drossel 60 ist ein Restdruck im Kraftstoffeinspritzsystem 1 aufrecht erhaltbar. Das sich an Schritt B anschließende Reduzieren des definierten Kraftstoffdrucks auf den definierten Kraftstoff- restdruck ist durch Schritt C in Fig. 3 dargestellt. Der
Restdruck beträgt vorteilhafterweise 500 bar. Dieser Kraftstoffrestdruck gestattet einen Notbetrieb der Brennkraftmaschine .
Ein Vorteil dieser Druckentlastungsvorrichtung ist, dass der Hochdruckbereich nicht einer Vielzahl von unzulässigen, hohen Kraftstoffdrücken ausgesetzt wird. So ist eine Schädigung o- der Zerstörung von Komponenten im Hochdruckbereich vermeidbar. Wird das erfindungsgemäße Einspritzsystem in einem Kraftfahrzeug verwendet ist es für einen Fahrer aufgrund des Notlaufs der Brennkraftmaschine erkennbar, dass ein zu hoher Kraftstoffdruck vorlag. Weiterhin kann auf diese Weise ein Fahrzeug mit der erfindungsgemäßen Druckentlastungsvorrich-
tung noch zur nächsten Werkstatt oder aus einem Gefahrenbereich herausgefahren werden.
Anstelle der Drossel 60 mit der nachgeschalteten Berstscheibe 62 kann ein gesteuertes Ventil (nicht gezeigt) und ein Hochdrucksensor 26 verwendet werden, die mit einem Steuergerät (nicht gezeigt) verbunden sind. Im Betrieb wird durch die Steuereinheit ein Überschreiten des Druckgrenzwertes durch den Vergleich mit dem vom Hochdrucksensor erfassten Kraft- stoffdruck festgestellt. Daraufhin wird das Ventil angesteuert und geöffnet, bis der durch den Hochdrucksensor erfasste Kraftstoffdruck dem im Steuergerät hinterlegten Kraftstoffrestdruck entspricht. Dieser Kraftstoffrestdruck wird aufgrund eines sich wiederholenden Vergleichs zwischen dem hin- terlegten Kraftstoffrestdruck und dem erfassten Kraftstoffdruck beibehalten.