Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten, atmungsaktiven
Schuhwerks
Beschreibung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten, atmungsaktiven Schuhwerks sowie ein wasserdichtes und atmungsaktives Schuhwerk.
Ein wasserdichtes, atmungsaktives Schuhwerk besteht üblicherweise aus einem Außenschaft, der luft- und damit wasserdurchlässig ist, z.B. aus Leder oder aus einem textilen Material, einem Innenschaft, der ein Futtermaterial und eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht enthält, eine Brandsohle, die entlang ihres äußeren Randes mit dem Innenschaft und dem Außenschaft durch eine Naht verbunden ist und eine Laufsohle, die an die Brandsohle und das damit verbundene Außen- bzw. Innenschaftende so angespritzt ist, dass sowohl die Naht, die Brandsohle, Innen- und Außenschaft miteinander verbindet, als auch das Schaftende selbst von dem Laufsohlenmaterial umschlossen wird.
Ein kritisches Merkmal eines solchen wasserdichten, atmungsaktiven Schuhwerkes ist eine vollständige und dauerhafte Abdichtung der Nähte, die Teile des Innenschaftes, der eine wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht enthält, miteinander verbinden, bzw. der Nähte die Innenschaft mit Außenschaft und/oder Brandsohle miteinander verbinden.
Eine Naht, die Brandsohle, Innen- und Außenschaft miteinander verbindet, ist zwar von der angespritzten Laufsohle wasserdicht umschlossen, doch hat sich gezeigt, dass der für derartige Schuhe verwendete Außenschaft, der aus Leder oder aus einem textilen Material bestehen kann, Wasser leitet. Dadurch kann Wasser im Außenschaft oder durch den Außenschaft hindurch auf der dem Innenschaft zugewandten Seite bis zum unteren Ende des Schaftes zu der Naht, die Brandsohle, Innen- und Außenschaft miteinander verbindet, vordringen und durch die durch die Naht erzeugten Nahtlöcher in der Funktionsschicht zum Futterstoff des Innenschaftes, d.h. in das Schuhinnere gelangen.
Zur Vermeidung solcher Wasserbrücken sind zahlreiche Maßnahmen beschrieben. So offenbart die EP 0 298 360 ein Schuhwerk, dessen Außenschaft, der gegenüber dem Innenschaft verkürzt ist, mit einem umlaufenden porösen oder netzartigen Material verbunden ist, wobei das obere Ende dieses Materials mit dem Außenschaft und das untere Ende mit dem unteren Innenschaftende und der Brandsohle vernäht ist. Wasser, dass bis zur Verbindungsnaht zwischen Außenschaft und porösem Material gelangt, kann nicht bis zu der Verbindungsnaht zwischen Brandsohle Innenschaft und porösem Band vordringen, da während des Anspritzens der Laufsohle das poröse Band von flüssigem Sohlenmaterial durchdrungen wird und so bis zur Funktionschicht gelangt. Dadurch wird die Wasserleitfähigkeit zur Verbindungsnaht zwischen Brandsohle, Innenschaft und porösem Band unterbunden. Da aber die Naht zwischen porösem Band und Außenschaft durch die angespritzte Laufsohle verdeckt sein muss, führt dies zu einem Laufsohlenrand, der relativ hoch ausgebildet sein muss. Zudem sind solche porösen Bänder verhältnismäßig steif und führen zu einer erhöhten Faltenbildung.
EP 1 197 158 B1 offenbart ebenfalls Schuhwerk mit einem gegenüber dem Innenschaft verkürzten Außenschaft und ein Verbindungselement, das an seinem oberen Ende mit dem Außenschaft vernäht ist und an seinem unteren Ende mit
dem unteren Innenschaftende und der Brandsohle vernäht ist. Das Verbindungselement ist allerdings kein netzartiges Material, das beim Anspritzen vom Sohlenmaterial durchdrungen wird, sondern ein zweischichtiges Flächengebilde, das aus schmelzbaren Polymeren mit unterschiedlichen Schmelzpunkten besteht, wobei die der Funktionsschicht zugewandte Seite des zweischichtigen Flächengebildes einen Schmelzpunkt hat, der niedriger als die während des Anspritzens der Laufsohle erzeugte Temperatur ist. Während des Anspritzvorganges schmilzt dieser Teil des zweischichtigen Flächenelementes, dichtet so die Funktionsschicht ab und unterbindet die Wasserleitfähigkeit zur Verbindungsnaht zwischen Brandsohle, Innenschaft und zweischichtigem Verbindungselement. Das Verbindungselement ist jedoch in der Herstellung relativ aufwändig. Außerdem kann sich der Wärmeübergang von der einen Seite des zweischichtigen Verbindungselementes, die beim Anspritzem mit dem Sohlenmaterial in Kontakt ist, zur anderen, der Funktionsschicht zugewendeten Seite als problematisch darstellen, so dass ein Schmelzen der der Funktionsschicht zugewendeten Seite des zweischichtigen Verbindungselementes beim Anspritzvorgang nicht immer gewährleistet ist.
Eine weitere Maßnahme zur Verhinderung einer Wasserbrücke offenbart die EP 0 544 270, die ein wasserdichtes atmungsaktives Schuhwerk mit einem gegenüber dem Innenschaft verkürzten Außenschaft offenbart, d.h. dessen unteres Innenschaftende vom unteren Außenschaftende zur Brandsohle hin vorsteht. Die Brandsohle ist bei diesem Schuhwerk nur mit dem Innenschaft vernäht. Das untere Außenschaftende ist mit dem Innenschaft verklebt und die Laufsohle ist an das von dem unteren Außenschaftende vorstehende untere Innenschaftende unmittelbar angespritzt. Durch den verkürzten Außenschaft gelangt das flüssige Sohlenmaterial beim Anspritzen ungehindert an den Innenschaft mit der Funktionsschicht gelangen und dichtet so die Naht zwischen Brandsohle und Innenschaft ab. Auch durch diese Maßnahme wird eine Trennung von Außenschaft und Brandsohle erreicht, so dass nur der Innenschaft und die Brandsohle miteinander durch eine Naht verbunden werden und keine
Nahtverbindung zwischen Innenschaft, Außenschaft und Brandsohle notwendig ist. Dieser Aufbau verzichtet auf ein Verbindungselement, das am oberen Ende mit dem Außenschaft und am unteren Ende mit der Brandsohle bzw. dem Innenschaft verbunden ist und verbindet das untere Ende des Außenschaftes mit dem Innenschaft durch eine Klebung. Eine Wasserbrϋcke vom Außenschaft zum Innenschaft wird durch diesen Schuhaufbau zwar unterbunden, doch hat der Verzicht auf eine Naht und die ausschließliche Verklebung des unteren Außenschaftendes mit dem Innenschaft auch Nachteile.
Kleben ist deutlich zeitaufwändiger als Nähen. Ein geeigneter Kleber muss zunächst aufgetragen, aktiviert und anschließend so lange verpresst werden, bis der Kleber gebunden hat. Auch bietet die Klebeverbindung zwischen unterem Außenschaftende und Innenschaft, im Gegensatz zu einer Nähnaht, nicht mehr die Möglichkeit die Lage von Außenschaft zu Innenschaft zu korrigieren, um eine eventuelle Faltenbildung zu vermeiden. Bei einer Klebeverbindung würde eine Korrektur, d.h. eine Verschiebung der Lage des Außen- bzw. Innenschaftes zur Zerstörung der Funktionsschicht führen. Im Laufe eines Nähprozesses sind solche Korrekturmöglichkeiten gegeben.
EP 1 743 536 offenbart ein Schuhwerk, welches eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht umfasst, wobei hier die Verbindungen1, die die Funktionsschicht betreffen, nicht als Klebung, sondern als Naht ausgeführt sind. Auf eine Naht, die die Funktionsschicht mit weiteren Schuhteilen wie Außenschaft und/oder Brandsohle verbindet, muss also nicht verzichtet werden und dennoch kann eine Abdichtung des Schuhwerkes entlang der Nahtstelle gewährleistet werden. Dies wird erreicht, indem im Bereich der vorgesehenen Naht zwischen die zu verbindenden Teile ein Band gelegt wird, welches nach dem Vernähen unter Hitzeeinwirkung zum Schmelzen gebracht wird und so die von der Naht erzeugten Öffnungen abdichtet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein weiter verbessertes Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten, atmungsaktiven Schuhwerkes sowie ein wasserdichtes, atmungsaktives Schuhwerk zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten, atmungsaktiven Schuhwerkes, wobei das Schuhwerk einen Außenschaft mit einem unteren Ende, einen Innenschaft mit einem unteren Ende, eine Brandsohle mit einer umlaufenden Außenkante sowie eine Laufsohle umfasst, wobei der Innenschaft an der dem Außenschaft zugewandten Seite eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Nahtverbindungen, die den eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht aufweisenden Innenschaft betreffen, so ausgeführt wird, dass zwischen die zu verbindenden Teile des Schuhwerkes im Bereich der vorgesehenen Naht zunächst ein Band aus einem thermoplastischen Material gelegt wird, wobei das Band eine Schmelztemperatur im Bereich von 60°C bis 85°C aufweist, dass die Teile danach miteinander vernäht werden und dass nach dem Vernähen das Band zumindest im Bereich der Naht zum Schmelzen gebracht wird.
Vorzugsweise weist das Band eine Schmelztemperatur im Bereich von 65°C bis 75°C auf.
Unter einer Naht im Sinne der Erfindung ist eine Verbindung von Flächengebilden unter Verwendung eines Fadens zu verstehen.
Die dem Fachmann bekannten Nahtabdichtungsbänder, die beispielsweise bei Bekleidung verwendet und durch Aufbügeln auf die Naht angebracht werden können, weisen eine Schmelztemperatur im Bereich von 12O0C bis 150 0C auf. Durch die Verwendung eines niedrigschmelzenden Materials mit einer
Schmelztemperatur im Bereich von 60 bis 85 0C ist eine Abdichtung der Nähte besonders einfach zu erreichen, auch wenn das Band zwischen den durch die Naht zu verbindenden Teilen vorliegt. Insbesondere bei Schuhwerk ist eine einfache Zugänglichkeit der Nähte nicht an allen Stellen gegeben und Bügeln daher nicht immer möglich. Alternativ dazu kann durch Heißluft oder Hochfrequenz das Band zwar zum Schmelzen gebracht werden, es ist allerdings nicht immer gewährleistet, dass an jeder Stelle des Bandes die geforderte Schmelztemperatur erreicht und die Naht sicher abgedichtet wird. Durch die im erfindungsgemäßen Verfahren geforderte sehr niedrigen Schmelztemperatur im Bereich von 6O0C bis 85°C, bevorzugt im Bereich von 65°C bis 75°C, ist ein Schmelzen des Bandes und eine Abdichtung der Naht insbesondere auch an schlecht zugänglichen Stellen gewährleistet. Zudem hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die im Schuhwerk herrschenden Temperaturen, die, bedingt durch den engen Kontakt von Schuhwerk und Fuß, im Bereich der Körpertemperatur liegen, dazu führen, dass das Band beim Tragen des Schuhwerkes sehr weich und elastisch bleibt und daher auch an Stellen erhöhter mechanischer Belastung dauerhaft sicher abdichtet.
Das Bandmaterial mit einer Schmelztemperatur von 600C bis 85°C wird ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Copolyamide, Polyurethane, Copolymere aus Polyurethan, olefinische Copolymere, beispielsweise Ethylenterpolymer, Copolymere aus Acrylaten und Ethylenvinylacetat-terpolymer.
Bevorzugt ist das Band, das zwischen die zu verbindenden Teile gelegt wird, in Kontakt mit der wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht
Das für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzte Band ist bevorzugt ein Film oder ein textiles Flächengebilde, z.B. ein Vlies, Gewebe oder Gewirke oder Kombinationen davon.
Der Innenschaft umfasst ein Futter und eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht, wobei die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht bevorzugt mit dem Futter ein Laminat bildet.
Der Innenschaft kann aus mehreren Einzelteilen bzw. Formteilen bestehen, die durch Nähte verbunden werden. Die Erfindung umfasst die Nähte, die Teile des Innenschaftes miteinander verbinden sowie solche Nähte die den Innenschaft, den Außenschaft und/oder die Brandsohle miteinander verbinden.
Bevorzugt zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus, dass das Band an mindestens einer Seite mit einer bei Raumtemperatur klebrigen Schicht versehen ist. Ein Band mit einer bei Raumtemperatur klebrigen Schicht erleichtert die Handhabung, da das Band beim Nähen nicht verrutscht.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das untere Ende des Außenschaftes, das untere Ende des Innenschaftes und die Außenkante der Brandsohle miteinander vernäht, wobei das Band zwischen Außenschaft und Innenschaft gelegt wird bevor Außenschaft, Innnenschaft und Brandsohle miteinander vernäht werden. Nach Vernähen des Außenschaftes, des Innenschaftes und der Brandsohle, wird auf die Naht Hitze aufgebracht, wonach das Band schmilzt und die von der Naht erzeugten Öffnungen abdichtet.
Die Laufsohle kann dann angeklebt oder angespritzt werden. Bei Schuhen mit angespritzter Sohle reicht die Hitze der Schmelze, die nach dem Anspritzen das Sohlenmateria! bildet, aus, um das zwischen Außenschafl und Futterschaft angeordnete und mit eingenähte Band zum Schmelzen zu bringen, wodurch die durch die Naht entstandenen Öffnungen abgedichtet werden.
Da in dieser bevorzugten Ausführungsfrom drei Teile, Außenschaft, Innenschaft und Brandsohle, durch eine Naht verbunden werden, ist die Verwendung eines Bandes, das beidseitig mit einer bei Raumtemperatur klebrigen Schicht versehen ist, besonders vorteilhaft, da der die Funktionsschicht enthaltende Innenschaft mit dem Außenschaft bereits vor dem Vernähen lösbar vorfixiert ist. Innen- und Außenschaft können so nicht gegeneinander verrutschen, wenn Innenschaft, Außenschaft und Brandsohle miteinander vernäht werden, gleichzeitig ist es aber möglich, die Lage von Außenschaft zu Innenschaft zu korrigieren.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung eines wasserdichten, atmungsaktiven Schuhwerkes ragt das untere Ende des Innenschaftes über das untere Ende des Außenschaftes hinaus und der Außenschaft wird mit dem Innenschaft am unteren Ende des Außenschaftes durch eine Naht verbunden. Das Band wird zwischen Außenschaft und Innenschaft im Bereich der vorgesehenen Naht gelegt und danach Außen- und Innenschaft miteinander vernäht. Die Außenkante der Brandsohle wird mit dem unteren Ende des Innenschaftes verbunden und die Laufsohle wird an die Brandsohle und die unteren Enden von Außenschaft und Innenschaft angespritzt, so dass die unteren Enden von Außenschaft und Innenschaft von der Laufsohle eingeschlossen werden und die Laufsohle an das über das untere Außenschaftende hinausragende Innenschaftende angespritzt wird. Nach dem Vernähen wird das Band zumindest im Bereich der Naht zum Schmelzen gebracht. Durch das Schmelzen des Bandes zwischen Innenschaft und Außenschaft werden die durch die Naht zwischen Innenschaft und Außenschaft erzeugten Nahtlöcher abgedichtet.
Auch in dieser Ausführungsform kann das Band durch die Hitze beim Anspritzen der Laufsohle zum Schmelzen gebracht werden und sorgt so für eine Abdichtung der Naht zwischen zwischen Außenschaft und Innenschaft.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich das Band, das in den Bereich der Naht zwischen Innen- und Außenschaft gelegt wird, dadurch aus, dass es einseitig mit einer bei Raumtemperatur klebrigen Schicht versehen ist. Eine einseitig klebende Schicht ist beim Nähen von zwei Flächengebilden ausreichend, da die Klebeschicht nur dazu dient, das Band vor dem Vernähen lösbar vorzufixieren, so dass das Band beim Nähen nicht verrutscht.
Bei einer fachgerecht ausgeführten, straffen Naht kann das Band mit der klebrigen Seite sowohl an der Innenseite des Außenschaftes als auch an der dem Außenschaft zugewandten Seite des Innenschaftes, d.h. an der Funktionsschicht, angelegt werden. Handelt es sich bei dem Schuhwerk um ein wasserdichtes, atmungsaktives Schuhwerk mit einem Innenschaft, der eine Funktionsschicht aufweist, ist es bevorzugt, dass das Band mit der klebrigen Seite an die dem Außenschaft zugewandten Seite des Innenschaftes, d.h. an die wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht gelegt wird. Da die Wasserdichtigkeit des Schuhwerks durch die Funktionsschicht erreicht wird, sind in erster Linie die Nahtlöcher durch die Funktionsschicht sicher abzudichten, was durch das Anbringen des Bandes auf der Funktionsschicht vor dem Vernähen gewährleistet wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erstreckt sich das Band von dem Bereich der Naht zwischen Innenschaft und Außenschaft bis zum unteren Ende des Innenschaftes. So wird der komplette Bereich des Innenschaftes, der nicht durch den Außenschaft abgedeckt ist, durch das Band nach dem Schmelzen wasserdicht abgedichtet.
Die Verbindung der Außenkante der Brandsohle mit dem unteren Ende des Innenschaftes erfolgt bevorzugt durch eine Naht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines wasserdichten, atmungsaktiven Schuhwerkes ist der Innenschaft und der Außenschaft etwa gleich lang ausgeführt. Das Band mit einer Schmelztemperatur im Bereich von 6O0C bis 85°C wird zwischen Innenschaft und Außenschaft gelegt und anschließend Innenschaft und Außenschaft in dem Bereich in dem das Band liegt vernäht. Der nun mit dem Innenschaft vernähte Außenschaft wird dann an die Brandsohle gezwickt, d.h. durch Klebung mit der Brandsohle verbunden und das Band zumindest im Bereich der Naht zum Schmelzen gebracht. Bei dieser Machart kann die Sohle angeklebt oder angespritzt werden, wobei das Schmelzen des Bandes beim Anspritzen der Sohle durch die Hitze des Anspritzens erfolgen kann.
Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten, atmungsaktiven Schuhwerkes für eine Machart angewendet werden, bei der der Außerischaft über das untere Innenschaftende hinausragt. Das Band wird zwischen Innen- und Außenschaft gelegt, wobei das Band bei dieser Machart bis zum unteren Ende des Außenschaftes reichen muß. Außen-, Innenschaft und dazwischen liegendes Band werden anschließend miteinander vernäht und das untere Außenschaftende, das über das untere Innenschaftende hinausragt an die Brandsohle gezwickt oder genäht. Anschließend wird das Band im Bereich der Naht zwischen Innenschaft und Außenschaft sowie in dem über das untere Ende des Innenschaftes herausragenden Teil des Außenschaftes zum Schmelzen gebracht. Bei dieser Machart kann die Sohle angeklebt oder angespritzt werden, wobei das Schmelzen des Bandes beim Anspritzen der Sohle wiederum durch die Hitze des Anspritzens erfolgen kann. Bei dieser Machart erfolgt durch das Band eine Abdichtung der Naht zwischen Innenschaft und Außenschaft sowie eine Abdichtung des Außenschaftes bis zum unteren Außenschaftende. Vorteil dieser Machart ist, dass eine Faltenbildung des Schaftes beim Ziehen, bzw. Zwicken des Schaftes über den Leisten, die vor allem im Zehen- und Fersenbereich zu beobachten ist, reduziert wird, da nur der
Außenschaft über den Leisten gezogen werden muss und nicht Außenschaft und Innenschaft zusammen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch für ein wasserdichtes, atmungsaktives Schuhwerk in leichterer Machart mit einer Schalensohle und ohne Brandsohle. Innenschaft und Außenschaft können bei dieser Machart im wesentlichen gleich lang ausgeführt sein oder mit einem über das untere Außenschaftende hinausragenden Innenschaft. Für die Herstellung dieses Schuhwerkes wird der Innenschaft zunächst zurückgeschlagen und das Band mit einer Schmelztemperatur im Bereich von 600C bis 85°C, vorzugsweise mit einer Schmelztemperatur im Bereich von 65°C bis 75°C, wird an den Außenschaft genäht, wobei das Band über das untere Außenschaftende hinausragt. Nachdem der Außenschaft mit der Schalensohle über eine weitere Naht verbunden wurde, wird der Innenschaft zum Außenschaft hingeschlagen und das Band zum Schmelzen gebracht. Das Band dichtet so die Naht zwischen Außenschaft und Band sowie die Naht zwischen Außenschaft, Band und Schalensohle und klebt darüber hinaus den Innenschaft an den Außenschaft.
Eine weitere Machart, für die das erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden kann, ist ein flexibles Schuhwerk mit angenähter wasserdichter Brandsohle oder angenähter wasserdichter Laufsohle. Außenschaft und Innenschaft sind bei dieser Machart im wesentlichen gleich lang, bzw. der Innenschaft ist geringfügig kürzer als der Außenschaft, wobei unter geringfügig kürzer ca. 2mm bis 8 mm kürzer als der Außenschaft zu verstehen ist. Das Band wird zwischen Außenschaft und Innenschaft gelegt, wobei das untere Ende des Bandes über das untere Innenschaftende hinausragt. Das Band wird um das untere Innenschaftende herumgeschlagen, so dass das Band das untere Innenschaftende umschließt. Damit das Band in dieser Position vor dem Nähen nicht verrutscht, ist ein Band, das auf mindestens einer Seite mit einer bei Raumtemperatur klebrigen Schicht versehen ist, besonders vorteilhaft. Nach erfolgter Nahtverbindung von Außenschaft, Innenschaft, Brandsohle oder ggf.
Laufsohle und des zwischen diesen Teilen liegenden Bandes, wird das Band auf bekannte Weise zum Schmelzen gebracht und dichtet so die Naht ab. Die flexible Machart kann auch so ausgeführt werden, dass das untere Außenschaftende über das untere Innenschaftende hinausragt. Das Band, das sich mindestens bis zum unteren Außenschaftende erstreckt, wird dann im Bereich des unteren Innenschaftendes an den Innenschaft genäht. Durch eine weitere Naht wird Außenschaft, Brandsohle oder ggf. Laufsohle und das dazwischen liegende Band verbunden, bevor das Band auf bekannte Weise zum Schmelzen gebracht wird und die beschriebenen Nähte abdichtet.
Ebenfalls eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren für ein wasserdichtes, atmungsaktives Schuhwerk in rahmengenähter Machart. Diese Machart erfordert eine Brandsohle mit Risslippe und einer wasserdichten Schicht auf der Unterseite. Die Risslippe ist ebenfalls wasserdicht ausgeführt und wird auf die wasserdichte Schicht der Brandsohle geklebt. Das untere Außenschaftende ragt bei dieser Machart über das untere Innenschaftende hinaus. Das Band wird im Bereich des unteren Innenschaftendes an den Innenschaft genäht , so dass sich das Band bis zum unteren Außenschaftende oder darüber hinaus erstreckt. Entlang der unteren Umlaufkante des Außenschaftes wird ein sog. Rahmen, der zur Erhöhung der Stabilität dient, gelegt und anschließend durch eine Naht mit der Risslippe der Brandsohle, Band und Außenschaft vernäht. Nach dem Vernähen wird das Band wiederum zum Schmelzen gebracht. Die Sohle wird bei dieser Machart angeklebt und ggf. durch eine weitere Naht mit dem Rahmen verbunden.
Des Weiteren ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein weiter verbessertes wasserdichtes, atmungsaktives Schuhwerk zur Verfügung zu stellen bei welchem die Nachteile des Standes der Technik zumindest verringert sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein wasserdichtes, atmungsaktives Schuhwerk, umfassend einen Außenschaft mit einem unteren Ende, einen Innenschaft mit einem unteren Ende, eine Brandsohle mit einer umlaufenden Außenkante sowie
eine Laufsohle, wobei der Innenschaft an der dem Außenschaft zugewandten Seite eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Nahtverbindungen, die den eine wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht aufweisenden Innenschaft betreffen, so ausgeführt ist, dass sich zumindest im Bereich der Naht ein Band aus einem thermoplastischen Material befindet, welches in Kontakt mit der wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht ist, dass sich das Band bis in die Nahtlöcher der Funktionsschicht erstreckt und den Zwischenraum zwischen Faden und Nahtloch füllt und dass das Band eine Schmelztemperatur im Bereich von 6O0C bis 85°C aufweist. Bevorzugt weist das Band eine Schmelztemperatur im Bereich von 65°C bis 75°C auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform zeichnet sich das erfindungsgemäße wasserdichte, atmungsaktive Schuhwerk dadurch aus, dass das untere Ende des Außenschaftes, das untere Ende des Innenschaftes und die Außenkante der Brandsohle miteinander vernäht sind und dass sich das Band zwischen Außenschaft und Innenschaft befindet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform zeichnet sich das erfindungsgemäße wasserdichte, atmungsaktive Schuhwerk dadurch aus, dass das untere Innenschaftende über das untere Ende des Außenschaftes hinausragt und mit der Brandsohle durch eine Naht verbunden ist, dass eine Laufsohle aus Kunststoff an die Brandsohle und die unteren Enden von Außenschaft und Innenschaft angespritzt ist, so dass die unteren Enden von Außenschaft und Innenschaft von der Laufsohle eingeschlossen sind und dass sich das Band zwischen dem Außenschaft und dem Innenschaft zumindest im Bereich der Naht befindet
Weitere bevorzugte Ausführungsformen betreffen die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens offenbarten Macharten.