Festwalzmaschine für Kurbelwellen
Die Erfindung betrifft eine Festwalzmaschine für Kurbelwellen mit mehreren Festwalzgeräten in scherenartiger Bauweise, die in Richtung der Drehachse der Kurbelwelle mit jeweils seitlichen Abständen nebeneinander an der Festwalzmaschine schwenkbar befestigt sind, indem einige Festwalzgeräte für das Festwalzen von Hauptlagerzapfen und andere Festwalzgeräte für das Festwalzen von Hublagerzapfen der Kurbelwelle vorgesehen sind und die Festwalzgeräte an den äußeren Enden von ihren beiden Scherenarmen jeweils einen Festwalzrollenkopf und einen Stützrollenkopf tragen, die miteinander ein Festwalzwerkzeug bilden, wobei das Festwalzwerkzeug entlang der Scherenarme von der zugehörigen Befestigung des Festwalzgeräts an der Festwalzmaschine einen im Verhältnis der Breite der Scherenarme zu deren Länge großen Abstand hat.
Festwalzmaschinen der einschlägigen Art, mit Festwalzgeräten in scherenartiger Bauweise sind beispielsweise bekannt aus der EP 0 881 041 Bl. Eine Festwalzmaschine, welche Festwalzgeräte in scherenartiger Bauweise verwendet ist auch Gegenstand der älteren deutschen Patentanmeldung 10 2005 014 998.7-14 der Patentanmelderin .
Die Festwalzgeräte in scherenartiger Bauweise zeichnen sich dadurch aus, dass das Festwalzwerkzeug entlang der Scherenarme von der zugehörigen Befestigung des Festwalzgeräts an der Festwalzmaschine einen im
Verhältnis der Breite der Scherenarme zu deren Länge großen Abstand hat. Daraus ergibt sich, dass das Festwalzgerät in Richtung der Drehachse der Kurbelwelle, um welche sie sich in der Festwalzmaschine dreht, eine verhältnismäßig geringe Stabilität aufweist. Beim Vorhandensein von mehreren Festwalzgeräten, wie das an den modernen Festwalzmaschinen für Kurbelwellen der Fall ist, können sich infolgedessen beim Festwalzen der Kurbelwelle unerwünschte Bewegungen, wie beispielsweise Axialschwingungen, einstellen, welche sich auf alle Festwalzgeräte übertragen. Derartige Schwingungen führen infolgedessen zu einer Verschlechterung des Arbeitsergebnisses .
Daraus ergibt sich die Aufgabe für die vorliegende Erfindung, eine Einrichtung an der Festwalzmaschine vorzusehen, welche die Festwalzgeräte längs der Drehachse der Kurbelwelle beim Festwalzen stabilisiert. Die Einrichtung soll möglichst einfach ausgestaltet sein und die Wirkungsweise der Festwalzgeräte nicht beeinträchtigen sondern im Gegenteil noch erhöhen.
Als Lösung der Aufgabe wurde gefunden, dass die Festwalzgeräte in der axialen Richtung stabilisiert werden können, wenn wenigstens eines der für das Festwalzen der Hauptlagerzapfen oder der Hublagerzapfen vorgesehenen Festwalzgeräte eine Einrichtung aufweist, die in der Arbeitsstellung des Festwalzgeräts an der Kurbelwelle angereift und das Festwalzgerät in Richtung der Drehachse der Kurbelwelle stabilisiert.
Im einfachsten Fall besteht eine derartige Einrichtung aus einer Axialführungsrolle, welche am Stützrollenkopf befestigt ist und beim geschlossenen Festwalzwerkzeug
zwischen die zugehörigen Ölbunde eines Lagerzapfens der Kurbelwelle eingereift. Eine Axialführungsrolle, die am Stützrollenkopf befestigt ist, ist beispielsweise aus der EP 1 112 146 Bl bekannt. Diese Axialführungsrolle ist dazu vorgesehen, während des Schließens des Festwalzwerkzeugs das Anstoßen entweder der Festwalzrollen oder der Stützrollen an den Ölbunden der Kurbelwelle zu vermeiden.
Eine andere Axialführungsrolle, welche am
Festwalzrollenkopf angebracht ist, ist aber auch aus dem deutschen Patent DE 103 61 738 B3 bekannt. Der bekannten Einrichtung liegt die Aufgabe zugrunde eine Führungseinrichtung zu schaffen die dazu geeignet ist vom Festwalzwerkzeug ausgehende oder am Festwalzwerkzeug entstehende Kräfte in axialer Richtung aufzufangen. Der Vorteil der Wirkungsweise der bekannten Einrichtung besteht darin, dass eine auf dem Festwalzrollenkopf festangeordnete Axialführungsrolle, welche eine axiale Bewegung des Festwalzgeräts in der Längsrichtung der Drehachse der Kurbelwelle begrenzt, Kräfte, die in derselben Richtung wirken, in den Ölbund der Kurbelwelle einleitet. Im Zusammenhang mit der bekannten Einrichtung war aber eher daran gedacht worden, unterschiedlich große Festwalzkräfte, wie sie mitunter an den Festwalzrollen entstehen können, in die Kurbelwelle einzuleiten (vgl. Figuren 6 und 7) . Hingegen stand der Gedanke, die Gesamtheit der Festwalzgeräte in der axialen Richtung zu stabilisieren und gegebenenfalls Schwingungen zu unterdrücken, bei der bekannten Einrichtung noch nicht zur Diskussion. Insbesondere war auch nicht erkannt worden, dass eine Axialführungsrolle, die am Stützrollenkopf angebracht ist, wie sie aus der bereits genannten EP 1 112 146 bekannt ist, eine stabilisierende
Wirkung auf die übrigen Festwalzgeräte einer Festwalzmaschine ausüben kann.
Aus der EP 1 469 972 Bl ist eine Axialführungseinrichtung bekannt, die als prismatischer Gleitkörper ausgebildet ist. Auch diese bekannte Einrichtung ist am Stützrollenkopf befestigt und greift bei geschlossenem Festwalzwerkzeug zwischen zugehörigen Ölbunden eines Lagerzapfens einer Kurbelwelle ein. Im Zusammenhang mit der bekannten Einrichtung ist es auch bekannt, aufgrund der scherenartigen Bauweise des Festwalzgeräts, dass die Axialführung zugleich auch die Führung des Festwalzrollenkopfes in axialer Richtung der Kurbelwelle übernimmt .
Eine weitergehende Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht sodann vor, Einrichtungen zur Stabilisierung der Festwalzgeräte entlang der Scherenarme der Festwalzgeräte anzubringen. Bevorzugt ist ein Abschnitt zwischen einem äußeren Ende eines Scherenarms, wo entweder der Festwalzrollenkopf oder der Stützrollenkopf befestigt sind, und dem Drehpunkt der Schere, die von den Scherenarmen gebildet wird, anzuordnen und von dort aus an der Kurbelwelle angreifen zu lassen. Bei solchen Einrichtungen kann es sich bevorzugt um Distanzstücke oder Abstandshalter handeln, welche den gegenseitigen Abstand der Festwalzwerkzeuge einerseits und den Eingriff in die Kurbelwelle andererseits gewährleisten. Eine solche Lösung bietet sich vor allem dann an, wenn es sich um das Bearbeiten von komplizierten Kurbelwellen, beispielsweise Split-Pin- Kurbelwellen handelt, wo aus Platzgründen eine Axialführungsrolle am Festwalzrollenkopf oder am Stützrollenkopf nicht angebracht werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Es zeigt:
- die Fig. 1 eine Festwalzmaschine in perspektivischer Ansicht und
- die Fig. 2 ein Festwalzwerkzeug in der Seitenansicht und
- die Fig. 3 einen Schnitt durch das Festwalzwerkzeug der Fig. 2 entlang der Linie III-III.
An einem Querbalken 1 der Festwalzmaschine 2 sind mehrere Festwalzgeräte 3 nebeneinander angeordnet. Die Festwalzgeräte 3 sind in scherenartiger Bauweise ausgeführt und entlang der Drehachse 4 einer in der Festwalzmaschine 2 eingespannten Kurbelwelle 5 mit gegenseitigem Abstand 6 am Querbalken 1 befestigt. Die Festwalzgeräte 3 haben jeweils eine Breite 7, welche im Verhältnis zu ihrer Länge gering ist. Daraus ergibt sich, dass die Festwalzgeräte 3 in Richtung der Drehachse 4 besonders biegeweich sind. Aus der Biegeweichheit wiederum resultiert die Möglichkeit, dass sich beim Festwalzen der Kurbelwelle 5 in der Festwalzmaschine 2 Schwingungen einstellen können, welche in die axiale Richtung 4 gerichtet sind und alle Festwalzgeräte 3 erfassen können.
Zum Vermeiden von solchen Schwingungen ist eine
Axialführungsrolle 8 vorgesehen, die am Stützrollenkopf 9 des Festwalzwerkzeugs 10 drehbar gelagert ist. Bei geschlossenem Festwalzwerkzeug 10, welches aus dem
Festwalzrollenkopf 11 und dem Stützrollenkopf 9 besteht, wie sie in der Fig. 2 gezeigt sind, greift die
Axialführungsrolle 8 zwischen die zugehörigen Ölbunde 12 und 13 eines Lagerzapfens 14 der Kurbelwelle 5 ein. Mit
diesem Eingriff stabilisiert die Axialführungsrolle 8 das zugehörige Festwalzgerät 3 in der axialen Richtung 4 und leitet Kräfte, welche am Festwalzgerät 3 zwischen der Befestigung am Querbalken 1 und dem Festwalzwerkzeug 10 am äußeren Ende der Scherenarme des Festwalzgeräts 3 entstehen können, in die Kurbelwelle 5 ein und stabilisiert auf diese Weise das zugehörige Festwalzgerät 3. Solche Kräfte können beispielsweise in Folge von Schwingungen entstehen, die sich an einem der Festwalzgeräte der Festwalzmaschine 2 aufgrund unterschiedlicher Kräfte in der axialen Richtung 4 einstellen .
Es genügt bereits, wenn einzelne Festwalzgeräte 3 einer Festwalzmaschine 2 in Richtung der Drehachse 4 stabilisiert werden. Das kann beispielsweise geschehen durch eine oder mehrere Festwalzwerkzeuge 10, welche an den Hublagerzapfen 14 der Kurbelwelle 5 angreifen oder eine oder mehrere Festwalzwerkzeuge 10, welche an den Hublagerzapfen der Kurbelwelle 5 angreifen. Generell aber ist man dazu übergegangen, sämtliche Festwalzgeräte 3 einer Festwalzmaschine 2 mit den Einrichtungen zu versehen, die die Festwalzgeräte 3 in der axialen Richtung 4 stabilisieren.
Nicht zeichnerisch dargestellt in der vorliegenden Anmeldung ist ein weiteres Ausführungsbeispiel, wonach im gegenseitigen Abstand 6 zwischen einzelnen Festwalzgeräten 3 Einrichtungen zur Stabilisierung angebracht werden können. Dabei kann es sich beispielsweise um Distanzstücke oder Abstandshalter handeln, die von einem Punkt am Scherenarm eines Festwalzgeräts 3 ausgehend in einen Lagerzapfen 14 einer Kurbelwelle 5 eingreifen. Bevorzugte Orte der Anbringung
von derartigen Stabilisatoren sind beispielsweise Gelenkpunkte an den Scherenarmen der Festwalzgeräte 3.
Bezugszeichenliste
1 Querbalken
2 Festwalzmaschine
3 Festwalzgerät
4 Drehachse
5 Kurbelwelle
6 gegenseitiger Abstand
7 Breite
8 AxialführungsrolIe
9 Stützrollenkopf
10 FestwalzWerkzeug
11 Festwalzrollenkopf
12 Ölbund
13 Ölbund
14 Hauptlagerzapfen