Verfahren zum Betreiben eines Feuchtwerks, Feuchtwerk sowie Druckwerk
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Feuchtwerks eines Druckwerks einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Feuchtwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 2 bzw. 5 und ein Druckwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
Druckwerke von Druckmaschinen verfügen über einen Formzylinder, einen auf dem Formzylinder abrollenden Übertragungszylinder, einen auf dem Übertragungszylinder abrollenden Gegendruckzylinder, ein Farbwerk sowie ein Feuchtwerk. Mit Hilfe des Farbwerks ist Druckfarbe auf den Formzylinder auftragbar, nämlich auf mindestens eine auf demselben positionierte Druckform, die die zu druckende Seite trägt. Mit Hilfe des Feuchtwerks ist Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder angeordnet Druckform auftragbar. Der Formzylinder wird auch als Plattenzylinder bezeichnet.
Der Übertragungszylinder, nämlich mindestens ein auf demselben positioniertes Gummituch, überträgt die Druckfarbe auf einen Bedruckstoff, wobei der Bedruckstoff durch einen zwischen dem Übertragungszylinder und dem Gegendruckzylinder ausgebildeten Druckspalt hindurch bewegbar ist. Der Übertragungszylinder wird auch als Gummizylinder bezeichnet.
Bei Rollenrotationsdruckmaschinen sind üblicherweise mehrere Druckwerke zu einer Druckeinheit zusammengefasst, wobei in diesem Fall der Gegendruckzylinder eines Druckwerks einer Druckeinheit entweder als sogenannter Satellitenzylinder, der auf mehreren Übertragungszylindern unterschiedlicher Druckwerke der Druckeinheit abrollt, oder als Übertragungszylinder eines anderen Druckwerks der Druckeinheit ausgebildet ist.
Wie bereits ausgeführt, wird mit Hilfe eines Feuchtwerks Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder positionierte Druckform aufgetragen, wobei ein Feuchtwerk eine mehrere Dosiereinheiten aufweisende Feuchtmitteldosiereinrich- tung umfasst, die das Feuchtmittel auf eine der Feuchtmitteldosiereinrichtung unmittelbar nachgeordnete Feuchtwerkwalze eines Feuchtwerkwalzenzugs aufträgt. Mit Hilfe der oder jeder Feuchtwerkwalze des Feuchtwerkwalzenzugs wird das Feuchtmittel in Richtung auf mindestens eine Feuchtauftragwalze gefördert, die auf dem Formzylinder abrollt und so letztendlich das Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder positionierte Druckform aufträgt.
Der Feuchtmittelauftrag auf die oder jede auf dem Formzylinder positionierte Druckform muss zur Gewährleistung einer optimalen Druckqualität angepasst an die Breite der zu druckenden Druckseiten erfolgen. Es sei darauf hingewiesen, dass eine Druckform dem Drucken einer oder auch mehrerer Druckseiten dienen kann. Dann, wenn eine Druckform dem Drucken mehrere Druckseiten dient, können diese mehreren Druckseiten bezogen auf den Formzylinder entweder in Axialrichtung nebeneinander oder in Umfangsrichtung hintereinander angeordnet sein.
Insbesondere dann, wenn unterschiedliche Druckprodukte produziert werden sollen, die sich hinsichtlich der Breite der zu druckenden Druckseiten bzw. der zu bedruckenden Bedruckstoffbreite unterscheiden, bereitet das Auftragen des Feuchtmittels im Hinblick auf eine optimale Druckqualität Schwierigkeiten.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Feuchtwerks eines Druckwerks, ein neuartiges Feuchtwerk und ein neuartiges Druckwerk zu schaffen, um eine optimale Druckqualität zu ermöglichen.
Dieses Problem wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Hiernach wird der Feuchtmittelauftrag an eine Bedruckstoffbreite bzw. an Breiten von auf den Bedruckstoff zu druckenden Druckseiten angepasst.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird erstmals vorgeschlagen, den Feuchtmittelauftrag eines Feuchtwerks an die Bedruckstoffbreite bzw. die Druckseitenbreiten anzupassen. Hiermit kann eine optimale Druckqualität bereitgestellt werden.
Erfindungsgemäße Feuchtwerke zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den unabhängigen Ansprüchen 2 und 5 definiert. Das erfindungsgemäße Druckwerk ist im unabhängigen Anspruch 14 definiert.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü- chen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 : eine schematisierte Darstellung eines Druckwerks; Fig. 2: einen Formzylinder eines Druckwerks mit vier auf dem Formzylinder angeordneten Druckformen zum Drucken relativ breiter Druckseiten;
Fig. 3: einen Formzylinder eines Druckwerks mit vier auf dem Formzylinder angeordneten Druckformen zum Drucken relativ schmaler Druckseiten;
Fig. 4: einen schematisierten Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Feuchtwerk nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung im
Bereich einer Feuchtmitteldosiereinrichtung und einer derselben unmittelbar nachgeordneten Feuchtwerkwalze in Draufsicht;
Fig. 5: den Ausschnitt der Fig. 4 in Seitenansicht;
Fig. 6: einen schematisierten Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen
Feuchtwerk nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Bereich einer Feuchtmitteldosiereinrichtung und einer derselben unmittelbar nachgeordneten Feuchtwerkwalze in Draufsicht; Fig. 7: den Ausschnitt der Fig. 6 in Seitenansicht; Fig. 8: ein Detail des Ausschnitts der Fig. 6;
Fig. 9: • einen schematisierten Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen
Feuchtwerk nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Ansicht analog Fig. 7; Fig. 10: ein Detail des Ausschnitts der Fig. 9;
Fig. 11 : einen schematisierten Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen
Feuchtwerk nach einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Bereich einer Feuchtmitteldosiereinrichtung und einer derselben unmittelbar nachgeordneten Feuchtwerkwalze in Draufsicht; Fig. 12: den Ausschnitt der Fig. 1 1 in Seitenansicht;
Fig. 13: eine Alternative zum Ausschnitt der Fig. 12 in perspektivischer Seitenansicht;
Fig. 14: einen Randabschnitt eines erfindungsgemäßen Feuchtwerks in einem ersten Zustand; und Fig. 15: den Randabschnitt der Fig. 14 in einem zweiten Zustand.
Fig. 1 zeigt stark schematisiert den prinzipiellen Aufbau eines Druckwerks 20 einer Druckeinheit einer Rollenrotationsdruckmaschine, wobei das Druckwerk 20 einen Formzylinder 21 , einen Übertragungszylinder 22, ein Farbwerk 23 sowie ein Feuchtwerk 24 umfasst. Auf dem Formzylinder 21 des in Fig. 1 gezeigten Druckwerks 20 sind mehrere Druckformen 25 angeordnet, wobei auf die auf dem Formzylinder 21 angeordneten Druckformen 20 mit Hilfe des Farbwerks 23 Druckfarbe und mit Hilfe des Feuchtwerks 24 Feuchtmittel aufgetragen wird. Vom Farbwerk 23 sind ausschließlich Farbauftragwalzen 26 gezeigt, die auf dem Formzylinder 21 abrollen. Die auf die Druckformen 25 aufgetragene Druckfarbe wird mit Hilfe des
Übertragungszylinders 21 , auf dem mindestens ein Gummituch gespannt ist, auf einen zu bedruckenden Bedruckstoff 27 aufgetragen, wobei hierzu mit dem Übertragungszylinder 22 ein nicht-dargestellter Gegendruckzylinder zusammenwirkt.
Das Feuchtwerk 24 verfügt über eine Feuchtmitteldosiereinrichtung 28, die mehrere in Fig. 1 nicht-dargestellte Dosiereinheiten umfasst. Mit Hilfe der Dosiereinheiten der Feuchtmittelsdosiereinrichtung 28 wird Feuchtmittel auf eine der Feuchtmitteldosiereinrichtung 28 unmittelbar nachgeordnete Feuchtwerkwalze 29 eines Feuchtwerkwalzenzugs 30 aufgetragen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel um- fasst der Feuchtwerkwalzenzug 30 insgesamt drei Feuchtwerkwalzen, nämlich die der Feuchtmitteldosiereinrichtung 28 unmittelbar nachgeschaltete Feuchtwerkwalze 29, eine auf dieser Feuchtwerkwalze 29 abrollende Feuchtwerkwalze 31. Sowie weiterhin eine Feuchtauftragwalze 32, die auf dem Formzylinder 21 abrollt und damit letztendlich das Feuchtmittel auf die auf dem Formzylinder 21 angeordneten Druckformen 25 aufträgt.
Fig. 2 und 3 zeigen den Formzylinder 21 eines Druckwerks 20 in Alleindarstellung, wobei auf dem Formzylinder 21 in Fig. 2 in Axialrichtung desselben gesehen vier relativ breite Druckformen 25 nebeneinander angeordnet sind. Gemäß Fig. 3 sind in Axialrichtung des Formzylinders 21 gesehen vier relativ schmale Druckformen 25 auf demselben angeordnet. Einem Vergleich der Fig. 2 und 3 kann entnommen werden, dass sich abhängig von der Breite der Druckformen 25 auch die Bedruckstoffbreite des Bedruckstoffs 27 ändert. Im Nachfolgenden soll davon ausgegangen werden, dass jede der Druckformen 25 dem Drucken einer Druckseite auf den jeweiligen Bedruckstoff 27 dient.
Zur Gewährleistung einer optimalen Druckqualität muss mit Hilfe eines Feuchtwerks 24 eines Druckwerks 20 auf die auf dem Formzylinder 21 des Druckwerks 20 positionierten Druckformen 25 Feuchtmittel optimiert aufgetragen werden. Dies erfolgt erfindungsgemäß derart, dass der Feuchtmittelauftrag an die Bedruckstoffbreite des Bedruckstoffs 27 bzw. an die Breite der auf dem Bedruckstoff 27 zu
druckenden Druckseiten angepasst ist. Hierzu dienen Feuchtwerke, wie sie nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 4 bis 15 in größerem Detail beschrieben werden.
Fig. 4 und 5 zeigen einen schematisierten Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Feuchtwerk nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Bereich einer Feuchtmitteldosiereinrichtung 28a und einer der Feuchtmitteldosiereinrich- tung 28a unmittelbar nachgeordneten Feuchtwerkwalze 29a. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 umfasst die Feuchtmitteldosiereinrichtung 28a mehrere Do- siereinheiten 33 und 34 für Feuchtmittel, wobei sämtliche Dosiereinheiten 33 und 34 in Bezug auf die der Feuchtmitteldosiereinrichtung 28a unmittelbar nachgeord- nete Feuchtwerkwalze 29a ortsfest ausgebildet sind. Zur Anpassung des Feuchtmittelauftrags an die Bedruckstoffbreite bzw. an die Breiten von auf dem Bedruckstoff zu druckenden Druckseiten sind die Dosiereinheiten 33 und 34 der Feucht- mitteldosiereinrichtung 28a derart individuell ansteuerbar, dass abhängig von der Bedruckstoffbreite bzw. der Breite der Druckseiten eine erste Teilmenge von Dosiereinheiten aktiv und eine zweite Teilmenge von Dosiereinheiten inaktiv ist.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 bilden die Dosiereinheiten zwei Gruppen, nämlich eine erste Gruppe aus Dosiereinheiten 33 und eine zweite Gruppe aus Dosiereinheiten 34. Jede dieser beiden Gruppen von Dosiereinheiten ist an eine unterschiedliche Bedruckstoffbreite und damit eine unterschiedliche Breite von Druckseiten angepasst. Innerhalb jeder Gruppe sind die jeweiligen Dosiereinheiten 33 und 34 in Axialrichtung gesehen nebeneinander angeordnet. Wie Fig. 5 entnommen werden kann, sind in diesem Ausführungsbeispiel die Dosiereinheiten 33 und 34 der unterschiedlichen Gruppen übereinander angeordnet, und zwar auf einem Kreisbogen, so dass alle Dosiereinheiten 33 und 34 von der Feuchtwerkwalze 29a einen identischen Abstand aufweisen.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 werden die Dosiereinheiten 33 dann zum Feuchtmittelauftrag verwendet, wenn auf dem Formzylinder 21 gemäß
Fig. 3 relativ schmale Druckplatten mit relativ schmalen Druckseiten angeordnet sind. Sind hingegen auf dem Formzylinder 21 gemäß Fig. 2 relativ breite Druckplatten für relativ breite Druckseiten angeordnet, so erfolgt der Feuchtmittelauftrag mit Hilfe der Dosiereinheiten 34 der Feuchtmitteldosiereinrichtung 28a.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 sind die Dosiereinheiten 33 und 34 als Düseneinheiten ausgebildet, wobei je Druckseitenbreite insbesondere zwei Düseneinheiten vorhanden sind. Mit Hilfe solcher Düseneinheiten kann Feuchtmittel in diskontinuierlicher Weise auf die Feuchtwerkwalze 29a aufgesprüht werden.
Einen schematisierten Ausschnitt aus einem Feuchtwerk nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der hier vorliegenden Erfindung zeigen Fig. 6 bis 8, wobei in Fig. 6 und 7 wiederum eine Feuchtmitteldosiereinrichtung 28b sowie eine der Feuchtmitteldosiereinrichtung 28b unmittelbar nachgeordnete Feuchtwerkwalze 29b dar- gestellt ist. Auch im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 bis 8 verfügt die Feuchtmitteldosiereinrichtung 28b über mehrere Dosiereinheiten 35 für Feuchtmittel, wobei mindestens eine dieser Dosiereinheiten 35, im gezeigten Ausführungsbeispiel alle Dosiereinheiten 35, in Bezug auf die Feuchtwerkwalze 29b in Axialrichtung derselben verfahrbar ausgebildet ist.
Hierzu sind die Dosiereinheiten 35 an einer Führungsschiene 36 verfahrbar gelagert. Zur Anpassung des Feuchtmittelauftrags an die Bedruckstoffbreite bzw. Druckseitenbreite sind alle verfahrbaren Dosiereinheiten 35 derart individuell ansteuerbar, dass mindestens eine der verfahrbaren Dosiereinheiten 35 bei einer sich ändernden Bedruckstoffbreite bzw. bei sich ändernden Druckseitenbreiten ihre Position in Bezug auf die Feuchtwerkwalze 29b in Axialrichtung derselben verändert. So sind in Fig. 6 mit Pfeilen 37 Verlagerungen der Dosiereinheiten 35 in Axialrichtung der Feuchtwerkwalze 29b gezeigt, um dass Feuchtwerk an sich verkleinernde Druckseitenbreiten bzw. eine sich verkleinernde Bedruckstoffbreite an- zupassen.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 6 bis 8 ist jeder Dosiereinheit 35 der Feuchtmittel- dosiereinrichtung 28b ein separater Antrieb 38 zugeordnet, um jede der Dosiereinheiten 35 eigenmotorisch entlang der Führungsschiene 36 verfahren zu können. Der Antrieb 38 wirkt hierzu mit einem Antriebsritzel 39 zusammen.
Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig. 6 bis 8 kann nach einem dritten Ausführungsbeispiel der hier vorliegenden Erfindung gemäß Fig. 9 und 10 mehreren, insbesondere allen, verfahrbaren Dosiereinheiten 40 einer Feuchtmitteldo- siereinrichtung 28c ein gemeinsamer Antrieb zugeordnet sein, um die Dosierein- heiten 40 in Axialrichtung der Feuchtwerkwalze 29c zu verfahren.
Der in Fig. 9 und 10 nicht dargestellte Antrieb treibt dann vorzugsweise eine Gewindestange 41 an, wobei die Gewindestange 41 mit entsprechenden Gegengewinde aufweisenden Trägern 42 der Dosiereinheiten 40 zusammenwirkt. Vor- zugsweise weist die Gewindestange 41 dabei für zumindest einige, insbesondere für alle, verfahrbaren Dosiereinheiten 40 hinsichtlich Gewinderichtung und/oder Gewindesteigung individuelle Gewindestangenabschnitte auf, auf denen die jeweiligen Dosiereinheiten 40 mit dem das entsprechende Gegengewinde aufweisende Träger 42 gelagert sind. Durch die Änderung bzw. Anpassung der Gewinderich- tung können abweichende Verfahrrichtungen der Dosiereinheiten 40 realisiert werden. Durch abweichende Gewindesteigungen können für die Dosiereinheiten 40 bei gleicher Drehung der Gewindestange 41 unterschiedliche translatorische Verstellwege der Dosiereinheiten 40 realisiert werden.
In den Ausführungsbeispielen der Fig. 6 bis 10 sind die Dosiereinheiten wiederum als Sprüheinheiten ausgeführt. Da bei Feuchtwerken mit Sprüheinheiten das Verhältnis der Überlappung der jeweiligen Sprühkegel zum Abstand der Farbwerkwalze, die der Feuchtmitteldosiereinrichtung unmittelbar nachgeordnet ist, wichtig ist, kann der axialen Verstellung der Dosiereinheiten eine radiale Bewegungskom- ponente überlagert werden.
In den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 10 kommen als Dosiereinheiten Sprüheinheiten zum Einsatz, mit denen, wie bereits ausgeführt, Feuchtmittel vorzugsweise diskontinuierlich auf die der jeweiligen Feuchtmitteldosiereinrichtung nachgeordnete Feuchtwerkwalze aufgesprüht wird.
Demgegenüber zeigen Fig. 1 1 bis 13 Ausführungsbeispiele der hier vorliegenden Erfindung, in welchen die Dosiereinheiten der jeweiligen Feuchtmitteldosiereinrich- tungen als Schleudereinheiten ausgebildet sind, mit Hilfe derer Feuchtmittel kontinuierlich durch Fliehkräfte abgeschleudert und so auf die der jeweiligen Feuchtmit- teldosiereinrichtung nachgeordnete Feuchtwerkwalze aufgetragen wird.
So zeigen Fig. 11 , 12 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Feuchtwerk nach einem vierten Ausführungsbeispiel der hier vorliegenden Erfindung, wiederum im Bereich einer Feuchtmitteldosiereinrichtung 28d und einer der Feuchtmit- teldosiereinrichtung 28d unmittelbar nachgeordneten Feuchtwerkwalze 29d. Die Feuchtmitteldosiereinrichtung 28d verfügt wiederum über mehrere Dosiereinheiten 43, wobei jede der Dosiereinheiten 43 über einen Träger 44 an einer Gewindestange 45 gelagert ist. Der Gewindestange 45 ist ein Antrieb 46 zugeordnet, der die Gewindestange 45 antreibt und so sämtliche Dosiereinheiten 43 der Feucht- mitteldosiereinrichtung 28d gemeinsam verstellt. Insofern stimmt das Ausführungsbeispiel der Fig. 11 und 12 mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 9 und 10 überein, so dass bezüglich dieser Details auf die obigen Ausführungen verwiesen werden kann.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 11 und 12 sind die Dosiereinheiten 43 als Schleudereinheiten ausgeführt, wobei alle Dosiereinheit 43 einen gemeinsamen Rotor 56 aufweisen, mit Hilfe dessen Feuchtmittel in Richtung auf die Feuchtwerkwalze 29d geschleudert werden kann. Jede Dosiereinheit 43 besitzt eine Blende 47, mit deren Hilfe die Menge des Feuchtmittels eingestellt werden kann. Fig. 12 zeigt eine Blende 47 in zwei unterschiedlichen Positionen, nämlich in einer geschlossenen Position in durchgezogener Linienführung und in einer geöffneten Position in
punktierter Linienführung, wobei bei geöffneter Blende 47 das Feuchtmittel im Sinne des Kegels 48 auf die Feuchtwerkwalze 29d geschleudert wird. Zum Öffnen und Schließen der Blende 47 ist jeder Dosiereinheit 43 ein Antrieb 49 zugeordnet. Vorzugsweise wirken je Druckseitenbreite zwei als Schleudereinheiten ausgebil- dete Dosiereinheiten 43 zusammen, wobei sich die Blenden 47 der jeweils zusammenwirkenden Dosiereinheiten 43 überlappen.
Zur Anpassung der Feuchtmitteldosiereinrichtung 28d an sich ändernde Druckseitenbreiten bzw. eine sich ändernde Bedruckstoffbreite sind die je Druckseitenbrei- te jeweils zusammenwirkende Dosiereinheiten 43 relativ zueinander verfahrbar, wobei hierzu mindestens eine der beiden zusammenwirkenden Dosiereinheiten 43 oder auch jede derselben in Axialrichtung der Feuchtwerkwalze 29d verfahrbar ist.
Fig. 13 zeigt eine zur Dosiereinheit 43 der Fig. 12 alternative Dosiereinheit 50, die wiederum als Schleudereinheit ausgeführt ist. Bei der Dosiereinheit 43 der Fig. 12 ist der Antrieb 49 zur Betätigung der Blende 47 zusammen mit der Dosiereinheit 43 verfahrbar. Bei der Dosiereinheit 50 der Fig. 13 hingegen ist ein Antrieb 51 , der der Betätigung der Blende 47 dient, ortsfest ausgeführt, wobei der Antrieb 51 über eine biegsame Welle 52 und eine Kupplung 53 an die zu betätigende Blende 47 angebunden ist. Hierdurch ist ein Axialausgleich zwischen dem ortsfesten Antrieb 51 und der zusammen mit der Dosiereinheit 50 axialverschiebbaren Blende 47 möglich.
Fig. 14 und 15 zeigen einen Ausschnitt aus dem erfindungsgemäßen Feuchtwerk des Ausführungsbeispiels der Fig. 9 und 10 in einem Randbereich der entsprechenden Feuchtmitteldosiereinrichtung 28c, um zu verdeutlichen, dass an die in Axialrichtung gesehen äußeren Dosiereinheiten 40 anschließende Randabschnitte der Feuchtmitteldosiereinrichtung zumindest teilweise abschottbar sind. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass links und/oder rechts des zu bedruckenden Be- druckstoffs kein Feuchtmittel bzw. nur eine reduzierte Feuchtmittelmenge auf den entsprechenden Formzylinder gelangt. Damit diese Abschottung in den Randbe-
reichen an unterschiedliche Bedruckstoffbreiten bzw. Druckseitenbreiten anpassbar ist, muss dieselbe verstellbar ausgeführt sein.
So zeigen Fig. 14 und 15 eine Randabschottung 54 der Feuchtmitteldosiereinrich- tung 28c, die gemäß Fig. 14 und 15 teleskopartig ausgeführt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel verfügt die teleskopartige Randabschottung 54 über drei Segmente, die relativ zueinander verschiebbar sind.
Eines der Segmente ist ortsfest ausgeführt, die beiden anderen Segmente hinge- gen sind verschiebbar ausgeführt. Über einen Träger 55 ist eines der Segmente der teleskopartigen Randabschottung 54 auf der Gewindestange 21 gelagert, wobei dieser Träger 55 über ein der Gewindestange 41 entsprechendes Gegengewinde verfügt. Aus Platzgründen ist die Verwendung einer teleskopartigen Randabschottung 54 vorteilhaft. Es kann jedoch auch eine rolloartige Randabschottung Verwendung finden.
Die hier vorliegende Erfindung lässt sich in allen Fällen anwenden, in denen ein Feuchtwerk an eine sich ändernde Bedruckstoffbreite bzw. sich ändernde Druckseitenbreiten angepasst werden muss. Dabei kann bei einer sich ändernden Be- druckstoffbreite eines zu bedruckenden Bedruckstoffs derselbe entweder mittig oder auch bündig bezogen auf eine Maschinenseite durch das entsprechende Druckwerk der Druckmaschine gefahren werden.
Sämtliche motorischen Verstellungen der Feuchtwerke sind automatisch auf Basis von in der Druckmaschine hinterlegten Voreinstellwerten durchführbar.
Bezugszeichenliste
20 Druckwerk
21 Formzylinder
22 Übertragungszylinder
23 Farbwerk
24 Feuchtwerk
25 Druckform
26 Farbauftragwalze
27 Bedruckstoff
28, 28a, 28b, 28c, 28d Feuchtmitteldosiereinrichtung
29, 29a, 29b, 29c, 29d Feuchtwerkwalze
30 Feuchtwerkwalzenzug
31 Feuchtwerkwalze
32 Feuchtauftragwalze
33 Dosiereinheit
34 Dosiereinheit
35 Dosiereinheit
36 Führungsschiene
37 Pfeil
38 Antrieb
39 Antriebsritzel
40 Dosiereinheit
41 Gewindestange
42 Träger
43 Dosiereinheit
44 Träger
45 Gewindestange
46 Antrieb
47 Blende
48 Kegel
49 Antrieb
50 Dosiereinheit
51 Antrieb
52 Welle
53 Kupplung
54 Randabschottung
55 Träger
56 Rotor