Bogendruckmaschine
Die Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bogendruckmaschinen dienen dem Bedrucken bogenförmiger Bedruckstoffe, die auch als Druckbogen bezeichnet werden. Aus der Praxis bekannte Bogendruck- maschinen verfügen über mindestens ein Offsetdruckwerk und/oder mindestens ein Lackwerk und/oder mindestens ein Flexod ruckwerk, wobei in dem oder jedem Offsetdruckwerk eine Offsetdruckfarbe, in dem oder jedem Lackwerk ein Lack bzw. in dem oder jedem Flexodruckwerk eine Flexodruckfarbe auf die zu bedruckenden Druckbogen in Form eines zu druckenden Druckbilds aufgetragen wird. Das in dem oder jedem Offsetdruckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexodruckwerk auf die Druckbogen gedruckte Druckbild ist dabei für alle zu bedruckenden Druckbogen identisch, weshalb man auch von einem statischen Bedrucken der Druckbogen in dem oder jedem Offsetdruckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexodruckwerk spricht.
Zur Überprüfung der Druckqualität des in dem oder jedem Offsetdruckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexodruckwerk gedruckten Druckbilds verfügen derartige Bogendruckmaschinen über mindestens eine Inspektionseinrichtung, mit Hilfe derer das in dem oder jedem Offsetdruckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexodruckwerk auf die Druckbogen gedruckte, statische Druckbild erfasst und bewertet werden kann. Derartige Inspektionseinrichtungen werden auch als Bo- geninspektionssysteme bezeichnet und sind z. B. aus der DE 202 13 431 U1 bekannt.
Weiterhin ist es bereits aus der Praxis bekannt, in Bogendruckmaschinen, die über mindestens ein Offsetdruckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexod ruckwerk verfügen, mindestens eine Inkjet-Druckeinrichtung und/oder mindestens eine Laser- Druckeinrichtungen zu integrieren, um die Druckbogen mit einem weiteren Druck- bild zu bedrucken. Die oder jede Inkjet-Druckeinrichtung und/oder die oder jede Laser-Druckeinrichtung dient dabei vorzugsweise dem Bedrucken der Druckbogen mit einem dynamischen, insbesondere für alle Druckbogen variablen Druckbild, um die Druckbogen zu individualisieren. Zur Individualisierung können Barcodes, Nummerierungen oder sonstige Kennzeichnungen mit Hilfe der oder jeder Inkjet- Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung auf die Druckbogen aufgetragen werden. Die Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung kann auch dem statischen Bedrucken der Druckbogen dienen. Die oder jede Inkjet- Druckeinrichtung sowie Laser-Druckeinrichtung können auf nahezu jedem Funktionsprinzip beruhen, und der direkten oder indirekten Bedruckung der Druckbogen dienen. Beispielhaft sei darauf hingewiesen, dass eine Inkjet-Druckeinrichtung nach dem Continuous-Inkjet-Prinzip oder Drop-on-Demand-Inkjet-Prinzip und eine Laser-Druckeinrichtung nach dem Copy-Mark-Prinzip arbeiten kann.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige Bogendruckmaschine zu schaffen. Dieses Problem wird durch eine Bogendruckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist mit der oder jeder Inspektionseinrichtung alternativ oder zusätzlich das oder jedes von der oder jeder Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung auf die Druckbogen gedruckte, weitere Druckbild erfassbar und bewertbar.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, mit der oder jeder Inspektionseinrichtung, die nach dem Stand der Technik der Erfassung und Bewertung des in dem oder jedem Offsetdruckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexodruckwerk aufgetragenen Druckbilds dient, alternativ oder zusätzlich auch das oder jedes von der oder jeder Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser- Druckeinrichtung auf die Druckbogen gedruckte Druckbild zu erfassen und zu bewerten.
Auf Basis dieser Erfassung und Bewertung können dann weitere Prozesse an der Druckmaschine erfasst und gesteuert bzw. geregelt werden. Die Erfassung und Bewertung von Druckbildern, die einerseits über Druckwerke bzw. Lackwerke und andererseits über Inkjet-Druckeinrichtungen bzw. Laser-Druckeinrichtungen auf Druckbogen aufgetragen werden, mit Hilfe ein und derselben Inspektionseinrichtung gewährleistet einen hohen Automatisierungsgrad an Bogendruckmaschinen unter Minimierung der hierzu erforderlichen Baugruppen.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung initiiert die oder jede Inspektionseinrichtung auf Basis der Erfassung und Bewertung des oder jedes von der oder jeder Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung auf die Druckbogen gedruckten, weiteren Druckbilds bei einem erkannten Fehldruck in einem von der oder jeder Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung ge- druckten, weiteren Druckbild ein Markieren oder ein Ausschleusen eines mindestens einen fehlerhaften Nutzen aufweisenden Fehlbogens. Das Markieren von Fehlbogen kann über ein Streifeneinschießgerät erfolgen. Das Ausschleusen von Fehlbogen kann über eine Bogenweiche oder einen Doppelausleger erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Warnmeldung erzeugt werden.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, nachfolgend näher erläutert.
Die hier vorliegende Erfindung betrifft Bogenrotationsdruckmaschinen, die mindestens ein Offset-Druckwerk und/oder mindestens ein Lackwerk und/oder mindestens ein Flexod ruckwerk zum Bedrucken von Druckbogen mit mindestens einem Druckbild aufweisen. Das oder jedes Offsetdruckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexod ruckwerk dient dem Bedrucken der Druckbogen mit mindestens einem statischen, für alle zu bedruckenden Druckbogen identischen Druckbild.
Weiterhin umfasst die Bogendruckmaschine mindestens eine Inspektionseinrich-. tung zur Erfassung und Bewertung des oder jedes in dem oder jedem Offsetdruckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexod ruckwerk auf die Druckbogen bedruckten Druckbilds. Derartige Inspektionseinrichtungen werden auch als Bogen- inspektionssysteme bezeichnet.
Ferner verfügt die erfindungsgemäße Bogendruckmaschine über mindestens eine in die Bogendruckmaschine integrierte Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser- Druckeinrichtung zum Bedrucken der Druckbogen mit mindestens einem weiteren Druckbild. Bei dem oder jedem von der Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser- Druckeinrichtung auf die Druckbogen gedruckten, weiteren Druckbild handelt es sich vorzugsweise um ein für alle Druckbogen variables, dynamisches Druckbild. Es ist auch möglich, dass es sich bei dem oder jedem von der oder jeder Inkjet- Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung auf die Druckbogen gedruckten Druckbild um ein statisches, für alle Druckbogen identisches Druckbild handelt.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, mit der oder jeder Inspektionseinrichtung, die der Erfassung und Bewertung des oder jedes in dem oder jedem Offset-Druckwerk und/oder Lackwerk und/oder Flexodruckwerk auf die Druckbogen gedruckten Druckbilds dient, alternativ oder zusätzlich das oder jedes von der oder jeder Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung auf die Druckbogen gedruckte, weitere Druckbild zu erfassen und zu bewerten. Auf Basis dieser Erfassung und Bewertung des oder jedes über die oder jede Inkjet- Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung auf die Druckbogen gedruck- ten, weiteren Druckbilds kann auf den Funktionszustand der oder jeder Inkjet- Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung geschlossen werden.
Auf Basis der obigen Erfassung und Bewertung des oder jedes von der oder jeder Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung auf die Druckbogen ge- druckten, weiteren Druckbilds, können weitere Prozesse an der Druckmaschine gesteuert bzw. geregelt werden.
So kann dann, wenn in dem oder jedem von der oder jeder Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung gedruckten, weiteren Druckbild ein Fehler bzw. Fehldruck erkannt wird, automatisiert ein Markieren oder ein Ausschleusen der fehlerhaft bedruckten Druckbogen, die auch als Fehlbogen bezeichnet werden, initiiert werden. Das Markieren der fehlerhaft bedruckten Druckbogen kann mit Hilfe eines sogenannten Streifeneinschießgeräts erfolgen. Das Ausschleusen der fehlerhaft bedruckten Druckbogen kann über eine Bogenweiche, einen Doppelausleger oder einen Hilfsstapel erfolgen. Auch kann dann, wenn ein Fehlbogen detek- tiert wurde, eine Warnmeldung erzeugt werden. Dann, wenn die Druckbogen mehrere Nutzen enthalten, kann jeder Nutzen hinsichtlich eines Fehldrucks überprüft werden, um Fehlbogen, die fehlerhafte Nutzen aufweisen, auszuschleusen oder zu markieren.
Zur Bewertung des oder jedes mit Hilfe der oder jeder InkJet- Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung auf die Druckbogen gedruckten, weiteren Druckbilds, ist die oder jede Inspektionseinrichtung vorzugsweise mit einer Maschinensteuerung der Bogendruckmaschine über mindestens eine Schnittstelle gekoppelt, wobei in der Maschinensteuerung entsprechende Soll-Druckbilder bereitgehalten werden, mit Hilfe derer die von der oder jeder Inspektionseinrichtung erfassten Ist- Druckbilder verglichen werden können. Die oder jede Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung ist dann ebenfalls über mindestens eine Schnittstelle mit der Maschinensteuerung gekoppelt.
Dann, wenn die oder jede Inkjet-Druckeinrichtung und/oder die oder jede Laser- Druckeinrichtung dem Auftragen dynamischer bzw. variabler Druckbilder auf die Druckbogen dient, müssen entsprechend eine größere Anzahl von Soll- Druckbildern in der Maschinensteuerung bereitgehalten werden. Mit den heutzutage zur Verfügung stehenden Rechnerleistungen ist dies jedoch unproblematisch.
Alternativ ist es auch möglich, dass die entsprechenden Soll-Druckbilder nicht in der Maschinensteuerung sondern in einer externen bzw. separaten Auswerteeinrichtung bereitgehalten werden, die mit der Maschinensteuerung und der oder jeder Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung über entsprechende Schnittstellen Daten austauscht.
Die obigen Funktionalitäten können auch mit Leitstandfunktionen der Bogendruckmaschine gekoppelt sein, so zum Beispiel mit einer Gutbogenzählfunktion, einer Fehlbogenzählfunktion, Protokollierungsfunktionen bzw. Dokumentierungs- funktionen der Bogendruckmaschine. Hierzu ist dann die Maschinensteuerung o- der die separate Auswerteeinrichtung bzw. die oder jede Inspektionseinrichtung mit dem Leitstand gekoppelt.
Die Erfindung kann an unterschiedlichsten Konfigurationen von Bogendruckma- schinen zum Einsatz kommen. So ist es z. B. möglich, dass die erfindungsgemäße Bogendruckmaschine als konventionelle Bogenrotationsdruckmaschine mit einem Bogenanleger, mit mindestens vier dem autotypischen Zusammendruck dienenden Offsetduckwerken und einem Bogenausleger ausgebildet ist, wobei den Offsetdruckwerken mindestens ein Lackwerk und/oder Flexodruckwerk vorgeschaltet und/oder nachgeschaltet sein kann. Die oder jede Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser-Druckeinrichtung kann im Bereich des Bogenanlegers angeordnet sein. Alternativ kann die oder jede Inkjet-Druckeinrichtung und/oder Laser- Druckeinrichtung auch in ein Offsetdruckwerk, Lackwerk oder Flexodruckwerk integriert sein. Die oder jede Inspektionseinrichtung ist dann vorzugsweise dem in Transportrichtung der zu bedruckenden Druckbogen gesehen letzten Offset- Druckwerk, Lackwerk oder Flexodruckwerk zugeordnet. Die Anzahl und Reihenfolge der in der erfindungsgemäßen Bodendruckmaschine vorhandenen Offset- Druckwerke und/oder Lackwerke und/oder Flexodruckwerke ist beliebig. Ebenso ist die Anzahl und Position der in die Bogendruckmaschine integrierten Inkjet- Druckeinrichtungen und/oder Laser-Druckeinrichtungen beliebig.
Auch ist es möglich, die Erfindung an Bogendruckmaschinen einzusetzen, die dem beidseitigen Bedrucken von Druckbogen dienen. In diesem Fall sind dann mindestens zwei Inspektionseinrichtungen in die Druckmaschine integriert, nämlich eine Inspektionseinrichtung zur Erfassung und Bewertung einer Schöndruck- seite und eine Inspektionseinrichtung zur Erfassung und Bewertung einer Wider- druckseite der Druckbogen.
Alternativ kann die erfindungsgemäße Bogendruckmaschine als reine Veredelungsmaschine ausgebildet sein, die keine Offsetdruckwerke umfasst. .