Wärmeübertrager, insbesondere Ladeluftkühler oder Kühlmittelkühler für Kraftfahrzeuge
Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager, insbesondere einen Ladeluft- kühler oder Kühlmittelkühler für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bekannte Wärmeübertrager, insbesondere für Kraftfahrzeuge, weisen häufig einen gelöteten Block, bestehend aus Rohren, Rippen sowie Rohrböden, auf, auf welche Sammelkästen aus Kunststoff aufgesetzt sind. Die Verbindung zwischen den Kunststoffkästen und den Rohrböden ist als Klemmoder Bördelverbindung ausgebildet, wobei zwischen einem Flansch des Kunststoffkastens und dem Rohrboden eine Dichtung eingelegt und durch die Kasten/Bodenverbindung verspannt wird. Damit sind die Kunststoffkä- sten fest und dicht mit dem metallischen Rohrboden verbunden.
Eine derartige Kasten/Bodenverbindung wurde durch die DE-B 28 52 408 der Anmelderin bekannt, wobei verformbare Randbereiche eines Rohrbodens über einen Flansch eines Wasserkastens greifen und somit eine form- schlüssige Verbindung herstellen. Die Kunststoffkästen neigen bei einem erhöhten Innendruck zu Verformungen und zu erhöhten Spannungen, insbesondere oberhalb des Einspannbereiches, was auch zu Undichtigkeiten der Kasten/Bodenverbindung führen kann.
In der DE-A 38 41 470 der Anmelderin wurde daher ein modifizierter Flanschbereich für eine so genannte Wellenschlitzbördelung vorgeschlagen, wobei die Wand des Kastens oberhalb des Flansches wellenförmig ausgebildet ist und damit zu einer Versteifung der Längswand führt.
Insbesondere bei Ladeluftkühlern, wie sie z. B. durch die DE-A 198 57 435 bekannt wurden, treten höhere Innendrücke innerhalb des Kunststoffkastens auf, und zwar mit steigender Tendenz bei zukünftigen Entwicklungen, so- dass herkömmliche Kunststoffkästen dieser Beanspruchung nicht standhal- ten. Vielmehr können Verformungen auftreten, die erhöhte Spannungen und Rissbildung zur Folge haben.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmeübertrager der eingangs genannten Art, insbesondere seinen Kunststoffkasten hinsichtlich der Innendruckfestigkeit zu verbessern, ohne dabei das Gewicht des Wärmeübertragers wesentlich zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patenanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass auf der Innenseite des Kunststoffka- stens oberhalb des Flansches, d. h. im Übergangsbereich zwischen Flansch und Kastenwand eine Vielzahl von Versteifungsrippen vorgesehen ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass der Kunststoffkasten bei erhöhtem Innendruck in dem kritischen Bereich versteift und gegen Verformungen widerstandsfähiger wird. Damit werden in diesem Bereich des Kastens oberhalb der Kasten/Bodenverbindungen Spannungsspitzen auf einen zulässigen Wert reduziert. Insbesondere ist ein erfindungsgemäß versteifter Kunststoffkasten als Ladeluftkühler verwendbar.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist der Kunststoffkasten ein U-förmiges Querschnittsprofil auf, welches über einen Absatz in den umlaufenden Flansch übergeht. Im Eckbereich des etwa stumpfwinklig ausgebildeten Absatzes sind auf der Innenseite die Versteifungsrippen angeordnet, wobei deren Innenkante vorzugsweise mit dem U-Profil der Innenwand des Kastens fluchtet. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Versteifungsrip- pen in einem Bereich angeordnet sind, wo sie dem durch den Kasten strö-
menden Medium, also Kühlmittel oder Ladeluft keinen nennenswerten Strömungswiderstand entgegensetzen, d. h. die erfindungsgemäßen Versteifungsrippen bewirken keinen erhöhten Druckabfall im Kunststoffkasten. Sie bewirken auch keine nennenswerte Gewichtszunahme, da die Wandstärke des Kastens selbst nicht vergrößert wird und die Rippen relativ dünnwandig ausgebildet sind. Sie erhöhen somit relativ gewichtsneutral und druckver- lustfrei das Widerstandsmoment in dem kritischen Bereich des Kastens, welcher infolge erhöhten Innendrucks an dieser Stelle insbesondere durch Biegung belastet ist.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist der Wärmeübertrager einen Block mit einem ein- oder mehrreihigen Flachrohrsystem auf, wobei die Enden der Flachrohre in Durchzügen des Rohrbodens aufgenommen sind. Die Versteifungsrippen weisen untereinander einen Abstand auf, welcher der Rohrteilung, d.h. dem Abstand der Rohre, oder einer Außenrippenteilung, d.h. dem Abstand von Rippen auf der Kastenaußenseite entspricht. Dabei können die Versteifungsrippen entweder auf Höhe der Rohre oder zwischen diesen angeordnet sein. Damit ergibt sich eine gleichmäßige Versteifung der Kastenlängswand, die der Innendruckbelastung angepasst ist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der Übergangsbereich zwischen Flansch und Kastenwand in Längsrichtung des Kastens wellenförmig ausgebildet - wie das durch die eingangs genannte DE-A 38 41 470 der Anmelderin bereits bekannt ist. Vorteilhafterweise sind die Verstei- fungsrippen im Bereich dieses Wellenprofils angeordnet, und zwar entweder im Bereich von Einbuchtungen (Wellentälern) oder Ausbuchtungen (Wellenbergen) auf der Innenseite des Kastens. Dadurch wird der Vorteil einer weiteren Versteifung ohne nennenswerte Erhöhung des Druckverlustes im Kasten erreicht.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die Rippenflächen, die in das Innere des Kunststoffkastens hineinragen, parallel zur Entfor- mungsrichtung des Kastens angeordnet. Die Rippenprofile können somit in den Kern des Kastens eingearbeitet werden, der nach dem Abspritzen des Kastens in Entformungsrichtung und ohne Verwendung von zusätzlichen
Schiebern gezogen, d. h. entformt werden kann. Dadurch wird der Vorteil geringer Herstellkosten erreicht, da durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung der Versteifungsrippen keine wesentliche Verteuerung des Spitzwerkzeuges erfolgt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Wärmeübertragers mit Verbindung zwischen Rohrboden und Kunststoffkasten,
Fig. 2 eine Einzelheit X aus Fig. 1 mit erfindungsgemäßen Versteifungsrippen, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Kunststoffkastens mit einer ersten Anordnung von Versteifungsrippen, Fig. 4 den Kunststoffkasten mit einer zweiten Anordnung von Versteifungsrippen, Fig. 5 einen Ausschnitt der Längswand des Kunststoffkastens (erste
Anordnung),
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie Vl-Vl in Fig. 5, Fig. 7 einen Ausschnitt der Längswand des Kunststoffkastens (zweite
Anordnung) und Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 7.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Wärmeübertragers 1 , der einen Rohrboden 2, einen Kunststoffkasten 3 und Flachrohre 4 aufweist, welche in Durchzügen 2a des Rohrbodens 2 aufgenommen sind. Der Rohrboden 2 weist - wie durch den Stand der Technik bekannt - eine äußere umlaufende Rinne 2b auf, an die sich ein äußerer Randbereich 2c anschließt. Der Kunststoffkasten 3 weist ein nicht vollständig dargestelltes U- Profil mit einer Wand 3a auf, welche in einen Flansch 3b mit größerer Wandstärke übergeht. Der Flansch 3b sowie eine nicht dargestellte Dichtung werden in die Rinne 2b des Rohrbodens 2 eingesetzt und durch den verformbaren Randbereich 2c durch eine nicht näher dargestellte Bördel- oder Klemmverbindung gegen den Rohrboden 2 verspannt. Derartige Ka- sten/Bodenverbindungen sind aus dem eingangs genannten Stand der
Technik, z. B. aus der DE-A 38 41 470 bekannt. Die Flachrohre 4 sind mit nicht dargestellten Wellrippen und den Durchzügen der Rohrböden, von denen nur der Rohrboden 2 teilweise sichtbar ist, zu einem Block verlötet. Auf den gelöteten Block werden die Kunststoffkästen, von denen wiederum nur der Kasten 3 teilweise dargestellt ist, aufgesetzt und verspannt.
Fig. 2 zeigt eine Einzelheit X aus Fig. 1 , d. h. einen Übergangsbereich 5 zwischen der Wand 3a des Kunststoffkastens 3 und dem Flansch 3b, wobei der Übergang 5 als Absatz ausgebildet und die Innenkante 3d der Wand 3a etwa um eine Wandstärke gegenüber der Innenkante 3e des Flansches 3b nach innen versetzt ist. Durch den Absatz 5 erhält der Kunststoffkasten 3 also einen so genannten Einzug. Im Bereich des Absatzes 5 sind auf der Innenseite des Kastens 3 Versteifungsrippen 6 angeordnet, deren Innenkanten 6a mit der Innenkante 3d der Kastenwand 3a fluchten. Die Verstei- fungsrippen 6 füllen somit den stumpfen Winkel des Absatzes 5 aus und reichen bis in den Bereich des Flansches 3b. Durch die Anordnung der Versteifungsrippen 6 wird eine Versteifung des Kastens im Übergangsbereich 5 erreicht, d. h. in einem Bereich, der aufgrund des Innendrucks einer erhöhten Belastung unterliegt. Der Wärmeübertrager 1 ist vorzugsweise als Lade- luftkühler ausgebildet und wird daher mit komprimierter Ladeluft von ca. 2 Bar (mit zunehmenden Drücken ist in Zukunft zu rechnen) beaufschlagt, was zu einer kritischen Beanspruchung des Kunststoffkastens im Bereich oberhalb des Flansches führt - dem wirken jedoch die erfindungsgemäßen Versteifungsrippen entgegen, und zwar ohne eine Erhöhung der Wandstärke, d. h. auch ohne eine signifikante Gewichtzunahme des Kastens 3.
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung des Eckbereiches eines Kunststoffkastens 7 mit erfindungsgemäßen Versteifungsrippen 8 auf der Innenseite einer Längswand 7b. Der Kasten 7 weist einen vollständig nicht darge- stellten rechteckförmigen, umlaufenden Flansch 7a auf, oberhalb dessen ein wellenförmig ausgebildeter Übergangsbereich 9 angeordnet ist, wie er aus der eingangs erwähnten DE-A 38 41 470 der Anmelderin bekannt ist - letztere Offenlegungsschrift wird daher vollumfänglich in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung einbezogen. Die nicht dargestellte Verbindung zwi- sehen Rohrboden und Kasten 7 entspricht der bekannten Ausführung in die-
ser Offenlegungsschrift. Aufgrund der wellenförmigen Ausbildung des Übergangsbereiches 9 ergeben sich auf der Innenseite des Kastens 7 Einbuchtungen 10 und Ausbuchtungen 11. Die Versteifungsrippen 8 sind bei dieser ersten Ausführungsform oberhalb der Einbuchtungen 10 angeordnet.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausführungsform für die Anordnung von Versteifungsrippen 12 in einem Kunststoffkasten 13, der ebenfalls einen wellenförmigen Übergangsbereich 9 aufweist, entsprechend dem zuvor beschriebenen Übergangsbereich 9 in Fig. 3. Daher sind an der Innenseite des Kastens 13 ebenfalls Einbuchtungen 10 und Ausbuchtungen 11 ausgebildet, die das wellenförmige Wandprofil bilden. Die Versteifungsrippen 12 sind hier im Bereich der Ausbuchtungen 11 angeordnet, d. h. auf den erhabenen Bereichen der Kasteninnenwand und jeweils zwischen zwei Einbuchtungen 10. Insofern ist hier die Länge der Versteifungsrippen 12 größer als beim Ausführungs- beispiel gemäß Fig. 3. Bei beiden Ausführungsbeispielen, d. h. den Versteifungsrippen 8 und den Versteifungsrippen 11 sind deren Rippenflächen (entsprechend der Fläche 6 in Fig. 2) jeweils parallel zueinander ausgebildet, wobei diese Flächen etwa senkrecht auf einer gedachten Rohrbodenebene bzw. einer durch den umlaufenden Flansch 7a aufgespannten Ebene ste- hen. Dies bedeutet, dass ein nicht dargestellter Kern bei der Herstellung der Kunststoffkästen 3, 7, 13 in einer Richtung, der so genannten Entformungs- richtung gezogen werden kann. Die Anordnung und Ausbildung der Versteifungsrippen 6, 8, 12 erfordert also keine zusätzlichen Schieber und kann auch durch Änderungen eines bestehenden Werkzeuges ermöglicht werden.
Fig. 5 zeigt eine andere Darstellung des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 3, d. h. eine Ansicht eines Ausschnittes der Längswand 7b des Kunststoffkastens 7 mit Flansch 7a. Oberhalb des Flansches 7a ist der wellenförmige Übergangsbereich 9 angedeutet. Die Längswand 7b ist auf ihrer Außenseite durch eine Querverrippung 7c versteift.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt entlang der Linie Vl-Vl in Fig. 5, d. h. durch den Flansch 7a. Auf der Innenseite der Längswand 7b sind im Bereich des Wellenprofils 9 (vgl. Fig. 5) Einbuchtungen 10 und Ausbuchtungen 11 , also Wellenberge und Wellentäler ausgeformt. Jeweils zwischen zwei Ausbuch-
tungen 11 sind die senkrecht in das Innere ragenden Versteifungsrippen 8 angeordnet, und zwar - wie in Fig. 3 erkennbar - oberhalb der Einbuchtungen 10. Die Versteifungsrippen 8 erstrecken sich bis zu einer Linie 7d nach innen, welche die Innenkontur der Längswand 7b bildet. Insofern fluchten die Versteifungsrippen 8 mit der Innenwand 7d, wodurch ein geringer Druckabfall gewährleistet ist. Der Abstand der Versteifungsrippen 10 entspricht im Übrigen dem Abstand der nicht dargestellten Flachrohre. Die Rippen 8 erstrecken sich auch senkrecht zur Zeichenebene und sind somit leicht mit dem Hauptkern des Kastens entformbar.
Fig. 7 zeigt eine Ansicht eines Ausschnittes der Seitenwand 13a (vgl. Fig. 4) des Kastens 13 mit Wellenprofil 9.
Fig. 8 zeigt einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 7 durch den Flansch des Kastens 13. Durch das Wellenprofil 9 ergeben sich auf der Innenseite Einbuchtungen 10 und Ausbuchtungen 11 , auf denen die Versteifungsrippen 12 (vgl. Fig. 4) angeordnet sind. Die senkrecht nach innen ragenden Versteifungsrippen 12 erstrecken sich bis zu einer Kante 13b, welche der Innenkante der Längswand 13a (senkrecht auf der Zeichenebene stehend) entspricht. Damit ragen die Versteifungsrippen 12 nicht weiter als die Längswand 13a selbst in den Innenraum des Kastens hinein und bewirken somit auch keinen erhöhten Druckabfall für das Strömungsmedium, z. B. Ladeluft oder Kühlmittel.