Verfahren und Vorrichtung für das Aufbringen von Lebensmittel-Veredelungsmassen auf Lebensmittelgut
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren sowie eine neue Vorrichtung für das flächige Aufbringen von im dickflüssig-, breiartig- und/oder viskos-fließfähigem Zustand vorliegenden oder in denselben versetzten Lebensmittel-Veredelungsmassen bzw. von mit verzehrfähigen Feststoffpartikeln, aus der Gruppe Samen-, Cereal- und Gewürzkörner, Partikel von Pflanzen, Gemüsen, Früchten, Nüssen oder Kernen, Brösel, Mehle, Würz- und Süßstoffe versetzten derartigen Massen aus der Gruppe Dressings, Tunken, Saucen, Majonäsen, Marinaden, Panaden, Paniermassen, Glasuren, Cremen und dgl. auf in Stück-Form vorliegende(s) Fleisch, Fleisch-, Wurst- und Selchwaren, Fleischprodukte, Fische und Fischprodukte, Fleisch-Substitutionsprodukte u.dgl., sowie auf sonstige Lebensmittelprodukte, Backwaren od. dgl.
In den letzten Jahren steigt die Nachfrage nach im Wesentlichen fertigbereiteten, mit Zutaten, Gewürzen usw. versehenen Frischprodukten, die dann z.B. durch Kochen, Braten, Überbacken, Dünsten od.dgl. zu finalisieren sind, stetig. Aus verständlichen Gründen besteht daher das Bestreben, diese für eine Finalzubereitung vorbereiteten Lebensmittel in eine den Konsumenten ansprechende Form zu bringen und so zu verpacken, dass der Käufer allein schon durch den Anblick zum Kauf derselben angeregt wird.
In diesem Sinne hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung bzw. Beschichtung der Oberfläche von, insbesondere frischen und unverpackten, Lebens- bzw. Nahrungsmitteln zu schaffen, mittels welchem bzw. welcher es möglich ist, eine, bevorzugt Feststoffpartikel der eingangs genannten Art enthaltende Lebensmittel-Veredelungsmasse, wie z.B. eine derartige Marinade, eine Glasur, eine Panade od.dgl. möglichst exakt und homogen auf diese Lebensmittel aufzubringen. Das Aufbringen dieser üblicherweise in (dünn-)breiartigen, relativ viskosen, und/oder dickflüssigen und fließfähigen und eben oft auch die genannten Partikel enthaltenden Lebensmittel-Veredelungsmassen dient z.B. zur Schmackhaftmachung, Verschönerung des Aussehens, und auch Verlängerung der Haltbarkeit od.dgl. der solcherart behandelten Lebensmittel.
Es soll gleich an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass das neue Verfahren . und die neue Vorrichtung an sich für die Beschichtung der verschiedensten Lebens- bzw. Nahrungsmittel, vom gebackenem Teig bis hin zu Fleisch und Fleischprodukten geeignet sind, wobei die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten hier nicht umfassend dargestellt werden kann. Diese umfassen das Aufbringen einer z.B. Zuckerstreusel enthaltenden Glasur auf eine gebackene Torte genauso, wie die
Aufbringung einer z.B. Gewürzkörner enthaltenden Marinade auf Frischfleisch, wie z.B. auf ein Kotelett, ein Karree od.dgl., was im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt ist.
Bisher bekannt gewordenen Verfahren und Vorrichtungen zur Lösung dieser Aufgabe hat immer der Nachteil angehaftet, dass die Marinaden, Glasuren usw. entweder händisch aufzubringen waren, was teuer und zeitaufwändig ist bzw. einem automatischen Tauchvorgang unterzogen wurden. Das Tauchen scheint in erster Lesung praktisch, hat aber den Nachteil, dass dabei eine oft sehr unregelmäßige Oberflächenbelegung bzw. Oberflächenstruktur erzielt wird, was dann besonders störend ist, wenn die Partikel, welcher Art auch immer in lokal sehr unterschiedlich dichter Belegung vorliegen. Weiters ergibt sich bei der genannten Behandlung mittels Tauchen, dass entweder zu wenig oder zu viel Glasur, Marinade od.dgl. auf der Oberfläche des Lebensmittelgutes haften bleibt, sowie dass weiters vor allem bei inhomogenen, also z.B. Partikel von Gewürzen od.dgl. enthaltenden Glasuren und Marinaden, wie insbesondere bei Gewürzmarinaden, Teile der Glasur in unerwünschter Weise abfallen können.
Es wird also bei Einsatz dieser häufig angewandten Methode des Tauchens des Lebensmittelgutes ein optisch nicht befriedigendes Ergebnis erzielt, was insbesondere bei der Präsentation der Lebensmittel im Regal bzw. Kühlregal, wie z.B. von finalisierten Fleischwaren in mit Klarsichtfolie überzogenen Selbstbedienungs-Tassen, unerwünscht ist.
Weiters hat das Beschichten von Lebens- und Nahrungsmitteln mit Lebensmittel- Veredelungsprodukten mittels Tauchen den Nachteil, dass die Oberfläche des Lebensmittelgutes nach vollzogenem Tauchen mittels Gebläse nachbehandelt werden muss, um überschüssige Lebensmittel-Veredelungsmasse von demselben zu entfernen, wobei es immer wieder vorkommt, dass Teile der soeben aufgebrachten Marinade, Glasur od.dgl. in unregelmäßiger Weise weggeblasen werden.
Für die Aufbringung von haltbarkeitsfördernden Pökelsalz-Lösungen auf Schinkenscheiben ist aus der GB 2 332 134 ein Sprühauftrags-Verfahren bekannt geworden.
Gemäß dieser GB-A ist eine kontinuierliche Beaufschlagung der auf einem etwa Maschenstruktur aufweisenden Förderband unterhalb und oberhalb von auf dieselben gerichteten Sprühdüsen vorbeibewegten, dünnen Schinkenscheiben vorgesehen, wobei dort diesem Vorgang zwingend ein Kochen des Schinkens folgt. Es ist in dieser GB-A nur vom Sprühauftrag von offenbar wenig viskosen, also leicht fließfähigen Lösungen der Salze der Rede und diese Schrift gibt nicht im Entferntesten einen Hinweis dahingehend, wie zähe, viskose, halbsteife oder breiartige Veredelungsmassen auf rationelle und effektive Art und Weise auf Lebensmittelgut aufgetragen werden könnten.
1 Was derartige viskose oder gel- bzw. gelee-artige, also "schwierigere", Massen und deren Auftrag auf Schinken od.dgl. betrifft, ist der FR 2 450 564 A der eindeutige Ratschlag zu entnehmen, solche Massen mittels einer Art Flüssigkeits-Vorhang auf das Lebensmittelgut aufzugießen. 5 Verständlicherweise kann durch durch ein derartiges, eher dem o.a. Tauchen nahe verwandten, mit hohen Überschüssen an "Gießmasse" arbeitendes Verfahren eine in ihrer Auftrags-Flächenbelegungsdichte steuerbare und insbesondere gleichmäßige Beschichtung des Lebensmittelgutes nicht erreicht werden.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die der Tauchmethode und/oder einer ° händischen Aufbringung von, insbesondere mit Partikeln versetzten, Lebensmittel- Veredelungsmassen auf Lebensmittelgut anhaftenden Nachteile auszuschalten und so zu den Konsumenten positiv ansprechenden, bevorzugterweise in verpackter Form angebotenen, Lebensmittelprodukten zu gelangen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren der eingangs 5 genannten Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass - für die Aufbringung der Lebensmittel-Veredelungsmasse in einer gleichmäßigen und in der Auftragsmenge steuerbaren Schicht auf der Außen- bzw. Oberfläche des Fleisch-, Fisch- bzw. Lebensmittelguts, - diese Masse mittels einer, eine Mehrzahl von in einer Q Spritzauftragskammer angeordneten sprührichtungs-einstellbaren Spritzauftragsdüsen aufweisenden, mit Druckluft- bzw. -gasförderung ausgestatteten Dick- bzw. Schwebstoffmassen-Spritz- bzw. -Sprüheinrichtung auf das zu veredelnde Fleisch-, Fischbzw. Lebensmittelgut aufgebracht wird, wobei für die Förderung der Lebensmittel- Veredelungsmassen zu den Spritzauftragsdüsen mindestens eine Dick- bzw. 5 Schwebstoffmassen-, Gummimembran-, Peristaltik- oder Monoh-Pumpe als Förderorgan eingesetzt wird.
Es ist bisher nicht bekannt gewesen, Lebensmittelgut, insbesondere Frisch- Lebensmittelgut, und innerhalb dieses großen Sektors besonders Fleisch, Fleisch-, Selch- und Wurstwaren od.dgl. mittels Aufsprühen bzw. Aufspritzen mit einer dickflüssigen, in vielen Fällen partikelhältigen Marinade, Glasur od.dgl. zu veredeln. Dieser Art der Veredelung der Oberfläche eines Lebensmittelgutes stand insbesondere das aus der Sicht des Praktikers verständliche Vorurteil entgegen, dass insbesondere dann, wenn die Lebensmittel-Veredelungsmasse höher viskos oder breiartig und außerdem infolge eines Gehaltes an Partikeln, wie z.B. Gewürzpartikel, inhomogen ist, eine derartige Masse 5 keinesfalls homogen und gleichmäßig durch Sprühen aufgetragen werden kann.
Es ist nun auf Grundlage eingehender Versuche gelungen, eine im Prinzip aus dem Baugewerbe, insbesondere für die Aufbringung von etwa breiartigen Massen, wie
1 insbesondere Mineral- oder sonstige Teilchen enthaltenden Putzen sowie Zuschläge enthaltenden Baustoff- und Mörtel- bzw. Betonmassen, seit langem bekannte Methode, für einen gänzlich anderen Zweck, nämlich für die Oberflächen-Veredelung von Lebensmittelgut, insbesondere Fleisch und Fleischwaren einzusetzen. Auch bei der 5 Aufbringung von Putzen besteht das Problem, den Putz tatsächlich gleichmäßig aufzutragen, wobei derselbe nach erfolgtem Aufbringen nicht mehr "abfließen" soll. Es ist weiters die Problematik gegeben, dass die Putzmasse kömiges Feststoffmaterial enthält, durch welches ein, wie aus der oben referierten GB 2 332 134 A bekanntes Versprühen von flüssigem Material wesentlich gestört oder unmöglich gemacht würde. '® Mit der vorliegenden Erfindung ist somit dieses soeben beschriebene Vorurteil zum ersten Mal überwunden worden, und es steht nun die besonders effektive Methode des Sprühauftrages auch für derartige, an sich, insbesondere wegen der meist darin enthaltenen Partikel, eben schwierig zu handhabende und auf Frisch-Lebensmittelgut aufzubringende Lebensmittel-Veredelungsmassen zur Verfügung. 5
Das neue Verfahren hat es zum ersten Mal ermöglicht, derartige inhomogene und daher nur schwierig gleichmäßig aufbringbare Lebensmittel-Veredelungsmassen mit geringem Zeit- und Kostenaufwand unter Ausbildung einer gleichmäßigen, optisch anspruchsvollen und strukturell ausgewogenen Oberflächenbeschichtungs-Struktur auf Q Lebensmittelgut aufzubringen.
Im Rahmen der Erfindung hat sich der Einsatz einer Dick- und Schwebstoffmassen-Sprüh- und -Spritzeinrichtung erwiesen, deren Herzstück durch mindestens eine an sich handelsübliche Dick- und Schwebstoffmassen-Pumpe, besonders bevorzugt durch eine Peristaltikpumpe, für die Förderung der Veredelungsmassen zu den 5 Sprühdüsen gebildet ist. Weiters können z.B. auch sogenannte "Monoh"-Dickstoff-Pumpen zum Einsatz gelangen.
Mittels einer derartigen Pumpe wird - ähnlich der Förderung des Speisebreis durch die Speiseröhre - die jeweilige Lebensmittel-Veredelungsmasse gefördert, wobei diese Masse nur geringen Scherkräften unterliegt und somit sehr schonend transportiert wird. 0 Diese Pumpen haben weiters den Vorteil, dass sie wesentlich weniger dem Verschleiß unterliegen und gegen Trockenlauf unempfindlich sind, womit eine hohe Zuverlässigkeit dieser Geräte gegeben ist.
Als bevorzugtes praktisches Beispiel seien die Peristaltikpumpen mit der Warenbezeichnung „INOMAT" der Inotec GmbH in Waldshut-Tiengen, DE, genannt. 5
Es hat sich in Hinblick auf die Aufbringungssicherheit als vorteilhaft herausgestellt, wenn, wie im A n s p r u c h 2 angegeben, im Falle des bevorzugterweise vorgesehenen Gehaltes der Lebensmittel-Veredelungsmasse an Feststoffpartikeln, wie
-j eben z.B. Gewürzteilchen oder -körner, das Verhältnis zwischen freiem Sp tzdüsenöffnungs-Durchmesser bzw. -Spaltbreite und (mittlerer) Korngröße und das Größtkorn der in der genannten Masse enthaltenen verzehrfähigen Feststoffpartikel innerhalb des dort genannten Bereiches gehalten wird. 5 Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des neuen Verfahrens besteht gemäß A n s p r u c h 3 darin, die Flächenbelegungsdichte der Lebensmittel- Veredelungsmasse auf dem Lebensmittelgut durch Regelung der Öffnungsweiten der Spritzauftragsdüsen und/oder der zugeführten Menge an Förderluft und/oder durch Variation der Menge an, den Spritzauftragsdüsen zugeführter Lebensmittel-
' ® Veredlungsmasse und/oder durch Variation der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Lebensmittelgutes zu steuern.
Um eine gleichmäßige Belegung des Lebensmittelgutes mit der Lebensmittel- Veredelungsmasse in günstiger Weise zu erreichen, ist gemäß A n s p r u c h 4 vorgesehen, das Lebensmittelgut, das bevorzugterweise im Wesentlichen in horizontaler 5 Richtung bewegt wird, z.B. im Fall der Aufbringung von Marinaden auf Fleischwaren, sowohl von oberhalb als auch von unterhalb des durch die Sprühauftrags-Einrichtung bewegten Lebensmittelgutes aus mit Sprühstrahlen der Lebensmittel-Veredelungsmasse zu beaufschlagen. Q Es hat sich weiters gezeigt, dass die Beschichtung des Lebensmittelgutes mit dem
Lebensmittel-Veredelungsmittel dann besonders gleichmäßig ausfällt und auch das Abtropfen von überschüssiger Lebensmittel-Veredelungsmasse vom Lebensmittelgut rascher erfolgt, wenn, wie gemäß A n s p r u c h 5 vorgesehen, das Lebensmittelgut von schräggestellten Düsen aus, also mit nicht exakt vertikal ab- und aufwärts gerichteten, 5 sondern eben mit schräg gestellten Sprühkegeln, -vorhängen bzw. fächern des Lebensmittel-Veredlungsgutes, beaufschlagt wird, und/oder die Sprühkegel der oberhalb des Lebensmittelgutes angeordneten und jene der unterhalb des zwischen denselben bewegten Lebensmittelgutes angeordneten Düsen bzw. Düsenköpfe einmal in und einmal gegen die Fortbewegungsrichtung des Lebensmittelgutes schräg bzw. in spitzem Winkel 0 ausgerichtet sind.
Weitere Verbesserungen im Aussehen des mit einer Marinade versehenden Fleischgutes od.dgl. können erzielt werden, wenn, wie gemäß A n s p r u c h 6 vorgegangen wird und jeweils mehrere Sprühkegel, Sprühfächer od.dgl. von oberhalb und unterhalb des durch die Sprühzone geführten Lebensmittelgutes auf dasselbe gerichtet 5 werden, wobei diesem Anspruch weiters nähere Einzelheiten bezüglich des Verhältnisses von Arbeitsbreite und Anzahl der Spritzauftragsdüsen bzw. der vom Lebensmittelgut zu durchquerenden Sprühkegel, -fächer -vorhänge od.dgl. zu entnehmen sind.
Um einerseits die Umweltbelastung klein zu halten und andererseits Verluste an Lebensmittel-Veredelungsmasse zu minimieren, ist es gemäß A n s p r u c h 7 günstig vorzusehen, dass die von dem Lebensmittelgut nach dessen Beaufschlagung mit der 5 Lebensmittel-Veredelungsmasse abtropfenden, überschüssigen Anteile derselben in einem Sammelbehälter, Auffangtrichter od.dgl. gesammelt und durch Rückführung mit der aufzusprühenden Lebensmittel-Veredelungsmasse vereinigt werden, wobei es - insbesondere bei Lebensmitteln mit geringerer Festigkeit - besonders vorteilhaft ist, wenn in der Rückführungsmasse gelangende größere Teilchen od.dgl. des Lebensmittelgutes in ' ° einer in die Rückführung eingebauten Mühle od.dgl. so zerkleinert werden, dass keine Gefahr der Verstopfung der Spritzauftrags-Düsenöffnungen bzw. -spalte besteht.
Bezüglich der Daten vorteilhafter Arbeitsgeschwindigkeiten bei der praktischen Durchführung des Verfahrens gibt der A n s p r u c h 8 näher Auskunft.
Einen weiteren wesentlichen Gegenstand der Erfindung bildet, wie schon eingangs 5 erwähnt, eine neue Anlage zur Durchführung des in einem verschiedenen Ausführungsformen vorher beschriebenen Verfahrens gemäß A n s p r u c h 9, wobei die wesentlichen Merkmale dieser neuen Anlage darin bestehen,
- dass die Anlage ein durch eine Spritzauftragskammer geführtes, mit dem zu Q veredelnden Fleisch-, Fisch- bzw. Lebensmittelgut zu belegendes, innerhalb dieser
Kammer einen im Wesentlichen horizontal bewegten Spritzauftrags-Abschnitt aufweisendes, flexibles und flüssigkeitsdurchströmbares bzw. flüssigmaterial- durchlässiges bzw. rost-, netz- bzw. gitterartiges Umlauf-Förderband umfasst, und
- dass innerhalb der Spritzauftragskammer jeweils zumindest ein oberhalb des 5 genannten Spritzauftrags-Abschnittes des Förderbandes und zumindest ein unterhalb desselben - mittels Dickstoff- bzw. Schwebstoffpumpe, Gummimembranpumpe, Peristaltikpumpe, "Monoh"-Pumpe od. dgl. als Förderorgan mit der Lebensmittel- Veredelungsmasse und mit Förderluft bzw. -gas beschickbarer, in seinem Abstand zum Spritzauftrags-Abschnitt des Förderbandes und in seiner Winkellage quer zur sowie in 0 der oder aber gegen die Förderband-Bewegungsrichtung positions- und winkelverstellbarer Spritzauftrags-Düsenkopf jeweils mit zu dem genannten Spritzauftrags-Abschnitt des Förderbandes hin gerichteter, in ihrer Durchgangsöffnungs- oder -spaltweite veränderlich einstellbarer Düsenöffnung angeordnet sind. 5
Für kleinere bis mittlere Betriebsgrößen haben sich Anlagen mit einer Anzahl von Sprühdüsen, wie sie dem A n s p r u c h 10 zu entnehmen ist, als günstig erwiesen.
Zur Vermeidung von Verlusten an wertvoller Lebensmittel-Veredelungsmasse ist in
der Ausführungsform gemäß A n s p r u c h 11 vorgesehen, dass die
Spritzauftragskammer mit einer Einrichtung zum Sammeln und Rückführen der von den
Lebensmittelgut nach dem Sprühauftrag abtropfenden Lebensmittel-Veredelungsmasse ausgestattet ist, wobei ein Rüttelsieb gute Dienste für das Entfernen von zu großen Partikeln bzw. Lebensmittelgut-Stücken, Partikel-Agglomerationen od. dgl. leisten kann.
Weiters ist eine Mühle für das Zerkleinern von Lebensmittelgut-Stückchen od.dgl. gemäß A n s p r u c h ^ besonders vorteilhaft, wodurch ein Verstopfen der Auftrags- Düsen verhindert wird.
Ein, insbesondere in Hinblick auf die Umwelt schonendes, Ausbildungsdetail bildet eine eigene Absaugeinrichtung mit Filtern für die feinen Sprühnebelteilchen aus der Spritzauftrags-Kammer.
Einen wichtigen Aspekt im Rahmen der Erfindung, insbesondere in Hinblick auf die bei allen technischen Prozessen angestrebte Automatisierung, stellt der Einsatz einer Steuerungs- und Regelungsvorrichtung für die neue Anlage gemäß dem A n s p r u c h 13 dar.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung näher:
Beispiel: Aus den Komponenten Trinkwasser, Speiseöl, Gewürze, Speisesalz, Geschmacksverstärker, Mononatriumglutamat, E621 , Würze, Essig, Gewürzextrakte, Buntpfefferkorn-Partikeln mit bis zu 1 mm Korngröße, Tomatenpulver, Säuerungsmittel: Milchsäure E270, Konservierungsmittel: Kaliumsorbat E202, Natriumbenzoat E211 , Verdickungsmittel: Guakernmehl E412 und Xanthan E415 wird eine Marinade bereitet. In einer erfindungsgemäß ausgestatteten Sprühauftrags-Anlage mit Peristaltikpumpe "INOMAT M8" wurden bei einer Förderrate von etwa 2000 Koteletts durchschnittlicher Größe pro Stunde aus einem Vorratstank von 250 Liter Inhalt jeweils 35 kg der oben beschriebenen Marinade pro Stunde sowohl von unten als auch von oben her auf die auf dem Förderband aufliegenden, zwischen den Spritzauftragsdüsen durchbewegten rohen Koteletts aufgetragen, wobei die Sprühkegel aller sechs mit der beschriebenen Marinade beschickten Spritzauftragsdüsen in einem Winkel von 80° zum mit den Koteletts belegten Förderband ausgerichtet waren und dasselbe in voller Breite mit ihren einander überlappenden Sprühkegeln erfassten. Die auf diese Weise sehr gleichmäßig und ansprechend mit der Marinade und den Gewürzpartikeln versehenen Koteletts wurden in Styroportassen mit Klarsichtfolien-Abdeckung verpackt. Insbesondere, was die Verteilung der in der Marinade auf den Koteletts enthaltenen Gewürzkörnchen betraf, war dieselbe sehr gleichmäßig, was von den Konsumenten besonders positiv aufgenommen wurde.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung noch weiter erläutert:
Es zeigen die Fig.1 schematisch eine Ansicht der bzw. Einsicht von der Seite in die
erfindungsgemäße(n) Anlage zur Aufbringung einer Lebensmittel-Veredelungsmasse der oben beschriebenen Art auf ein Lebensmittelgut und die Fig.2 ebenso schematisch eine Ansicht der und Einsicht in die gleiche Anlage in Richtung der Bewegung des zu veredelnden Lebensmittelgutes. Die in der Fig. 1 dargestellte Anlage 100 zum Aufbringen einer fließ- und pumpfähigen Lebensmittelveredelungsmasse Lv auf stückiges Lebensmittelgut Lg, insbesondere Fleischwaren, umfasst eine auf einem, gegebenenfalls fahrbaren, Gestell 9 montierte Spritzauftragskammer 2, deren Innenraum nach unten hin mit einer Flüssigkeitssammelrinne, einem derartigen Trichter 6 od.dgl. abgeschlossen ist. Die Spritzauftragskammer 2 wird von einem durch einen Motor 12 angetriebenen, über Rollen, Walzen, Räder, Zahnräder 11 od.dgl. geführten, flüssigkeits-durchströmbar durchlässigen Förderband 1 , das im Wesentlichen als flexibles Gitter, Netz oder als derartiger Rost ausgeführt ist, durchsetzt, wobei dieses Förderband 1 in der Fig. 1 links nach oben hin einen im Wesentlichen ebenen, horizontal ausgerichteten Auflegeabschnitt 101 aufweist, auf den das stückige Lebensmittelgut Lg, also z.B. Fleischstücke, aufgelegt werden und dann durch die Spritzauftragskammer 2 geführt und danach vom Abnahmeabschnitt 101 ' z.B. händisch abgenommen wird bzw. werden. Der Rücklaufabschnitt 102 des Förderbandes 1 ist innerhalb der Spritzauftragskammer 2 über entsprechend positionierte Umlenkrollen 11 ' od.dgl. nach unten ausbuchtend bzw. ausweichend geführt, um zwischen dem - zwischen Auflegeabschnitt 101 und Abnahmeabschnitt 100' des Förderbandes 1 , innerhalb der Spritzauftragskammer 2 befindlichen - Spritzauftrags-Abschnitt 10 und dem Rücklaufabschnitt 102 des Förderbandes 1 einen Raum für die Anordnung von mit ihren Öffnungen 31 nach aufwärts gerichteten Düsenköpfen 3 freizuhalten.
Aus dem als Vorratsbehälter für die Lebensmittel-Veredelungsmasse Lv fungierenden Trichter 6, mit einem Rührer 8 mit Antrieb 80 und einem Rüttelsieb 7 mit Antrieb 70 an seiner oberen weiten Öffnung 601 wird über eine Leitung 42, ein Puffergefäß 45 od.dgl. und eine Zuführungsleitung 4 mit Förderpumpe 41 , insbesondere Peristaltik- Pumpe, und über ein von derselben entsprechend ausgehendes Zweigleitungssystem 401 zu den - auf nicht näher gezeigten Montagegestellen od.dgl. lösbar und verstellbar befestigten - Düsenköpfen 3 oberhalb und unterhalb des Sphtzauftrags-Abschnitts 10 die Lebensmittel-Veredelungsmasse Lv, also z.B. eine Marinade, Glasur, eine Soße od.dgl. von oben und von unten her auf das Lebensmittelgut Lg aufgebracht. Die oberhalb des eben genannten Förderbandabschnittes 10 angeordneten, jeweils an ein Druckluftversorgungsorgan 35 angeschlossenen Düsenköpfe 3 und damit die ihren Öffnungen 31 entströmenden Sprühkegel ks aus feinverteilten Partikeln der
Lebensmittelveredelungsmasse Lv bzw. deren Achsen ak sind hier in gleichen spitzen Winkeln α gegen die Förderband-Bewegungsrichtung Rf ausgerichtet. Die Düsenöffnungen 31 der unterhalb des eben genannten, ebenfalls mit Druckluft bzw. Förderluft Fl versorgten, nach aufwärts gerichteten Düsenköpfe 3 bzw. die Achsen ak der von ihnen ausgehenden Sprühkegel ks mit feinverteilter Lebensmittel-Veredelungsmasse Lv sind in hier ebenfalls in gleichen spitzen Winkeln α von etwa 80° in die Bewegungsrichtung Rf des Lebensmittelgutes Lg auf dem Förderband 1 ausgerichtet.
Von der Oberfläche des Lebensmittelgutes Lg abtropfende, also somit „überschüssige" Lebensmittel-Veredelungsmasse Lvü sammelt sich im schon oben angeführten trichterartigen Sammelkasten 6 der Spritzauftragskammer 2, der gleichzeitig einen Vorratsbehälter für die Veredelungsmasse bildet, und wird von dessen im Wesentlichen tiefster Stelle über eine Rückführungsleitung 42 abgezogen und über einen eventuell zusätzlich vorhandenen Pufferbehälter 45 von der Pumpe 41 weggefördert und über eine Leitung 4 und Zweigleitungen 401 wieder den Spritzauftragsdüsen 3 zugeführt. Vorteilhaft ist es, eine Rückführleitung 4' mit Mühle 46 für die Zerkleinerung von gröberen, vom Lebensmittelgut Lg in die Veredelungsmasse Lv z.B. durch Abtrag od. dgl. gelangende Teile, Stückchen, insbesondere Fleischteile od.dgl. vorzusehen.
In der Fig. 1 ist weiters eine vorteilhafte Ausführungsform des Trichterkastens 6 gezeigt, dessen obere weite Öffnung 601 ein von einem Motor 70 antreibbares Rüttelsieb 7 aufweist, durch welches gröbere Partikel, Partikel-Agglomerate, Teile oder Stücke des Lebensmittel- bzw. Fleischgutes od. dgl. aus dem Kreislauf der Veredelungsmasse genommen und gleichzeitig eine Homogenisierung der Masse erreicht wird. Unterstützt werden kann diese Homogenisierung weiters durch ein Rührwerk mit Antrieb 80, dessen Rührorgan 8 in Nähe des Trichterkastengrundes angeordnet ist.
Von der Spritzauftragskammer 2 geht nach oben hin ein Absaugstutzen 25 für die Absaugung des sich in dieser Kammer 2 ausbildenden Feinstpartikel-Sprühnebel ns weg, wobei ein nicht näher gezeigtes Filter diese Sprühnebel ns zurückhält und somit letztlich gereinigte Arbeitsluft an die Umwelt abgegeben wird.
Von einem Schalt- und Steuerpult 5 aus können über - in der Fig. 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht eingezeichnete, entsprechende Steuerleitungen - unter Einsatz entsprechender Sensoren und Aktoren, die individuelle Höhenlageposition und die Winkellage der Düsenköpfe 3 über- und unterhalb des Förderbandabschnittes 10 in der Spritzauftragskammer 2, die Weite der Öffnungen 31 der Spritzdüsen 3 je nach Körnigkeit der in der Lebensmittel-Veredelungsmasse Lv vorhandenen Feststoffpartikel, weiters die Geschwindigkeit des Förderbands 1 und somit die Fördergeschwindigkeit des Lebensmitelgutes Lg, die Förderleistung der Pumpe 41 für die Förderung der
-j Lebensmittel-Veredelungsmasse Lv zu den Düsenköpfen 3 sowie auch die Menge und der Druck der denselben zugeführten Förderluft Fl geregelt und in jeweils auf ein das gewünschte Ergebnis des Lebensmittel-Beschichtungsprozesses hin abgestimmter Weise gesteuert werden.
5 In der Fig. 2 ist - bei ansonsten gleichbleibenden Bezugszeichenbedeutungen - gezeigt, wie jeweils drei Düsenköpfe 3 oberhalb und unterhalb des Förderbandabschnittes 10 in der Spritzauftragskammer 2 angeordnet sind, von welchen jeweils die in Mittellage befindlichen Düsen 3 bzw. die von ihnen ausgehenden Sprühkegel ks bei dieser Anordnung jeweils senkrecht auf die Oberfläche des Lebensmittelgutes Lg gerichtet sind '° und die beiden anderen, also jeweils seitlich außen angeordneten Düsenköpfe 3 bzw. die Achsen ak von deren Sprühkegeln ks jeweils zur Mitte und zum Förderband 1 hin schräg einander zugeneigt ausgerichtet sind.
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