Hecken-Schneidevorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Hecken.
Beim Zuschneiden von Hecken mit einer elektrischen oder mechanischen Heckenschere besteht das primäre Problem darin, die Flächen der Hecke so zuzuschneiden, dass diese rechtwinkelig zueinander ausgerichtet sind. Als besonders schwierig erweist sich dabei, die vordere und hintere Fläche der Hecke zueinander parallel ausgerichtet zu erhalten, da bei einer Hecke mit einer Höhe, welche die Größe einer durchschnittlichen Person überragt, nur eine Seite der Hecke betrachtet und bearbeitet werden kann, während die andere Seite außerhalb des Blickfeldes ist. Darüber hinaus ist es für eine nicht berufsmäßig mit dem Zu- schneiden von Hecken befasste Person schon ausreichend schwierig, bei einer größeren Hecke deren Flächen eben zuzuschneiden.
Das Zuschneiden einer Hecke erfordert somit einen relativ großen Zeitaufwand, da die Orientierung der Flächen beim Zuschneiden immer wieder überprüft wer- den muss und die Flächen häufig nachkorrigiert werden müssen. Zur besseren Orientierung ist es denkbar, Stangen zu verwenden und zwischen diesen Schnüre zu spannen, um Linien und auch Flächen zu erzeugen, längs derer die Hecke zugeschnitten werden kann. Jedoch erfordert auch das korrekte Aufstellen und Ausrichten dieser Hilfsmittel viel Sorgfalt und somit einen hohen Zeitaufwand.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zu schaffen, welche das Zuschneiden von Hecken erleichtert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Zuschneiden von Hecken gemäß Anspruch 1.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfmdungsgemäße Vorrichtung ist im wesentlichen durch Stäbe gebildet, durch deren Anordnung zumindest zwei Flächen definiert werden, die zwei Seitenflächen einer Hecke entsprechen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann einer dreidimensionalen Schablone vergleichbar so an der Hecke angeordnet werden, dass sich die Hecke zwischen den beiden durch die Stäbe definierten Flächen befindet. Über die Flächen der Vorrichtung vorragende Äste und Blätter der He- cke können so abgeschnitten werden, dass eine ebene Flächen der Hecke erhalten wird. Vorteilhafterweise ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung ein rasches Zuschneiden einer Hecke.
Gemäß einer bevorzugten Ausfnhrungsform der Erfindung sind die durch die er- fmdungs gemäße Vorrichtung definierten Flächen parallel zueinander orientiert. Damit können an einer Hecke exakt parallel zueinander orientierte Seitenflächen erhalten werden, auch wenn die jeweils gegenüberliegende Seite der Hecke beim Schneiden nicht eingesehen werden kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausfiihrungsform kann durch Verändern der Länge von vorzugsweise teleskopartig ausgebildeten Stäben der Vorrichtung die Größe der Flächen verändert werden und somit die Vorrichtung an Hecken unterschiedlicher Größe angepasst werden. Bevorzugt sind dazu die Stäbe in ihrer Länge stufenlos verstellbar.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Abstand der durch die Stäbe definierten parallelen Flächen verändert werden. Dies ist wiederum durch in ihrer Länge teleskopartig ausziehbare und vorzugsweise stufenlos verstellbare Stäbe möglich. Die Vorrichtung kann an dadurch unterschiedlich breite Hecken angepasst werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind bestimmte Stäbe der Vorrichtung vorzugsweise so ausgebildet, dass sie als Führungsschiene für eine Heckenschere verwendbar sind. Vorzugsweise ist eine mit der Führungsschiene kompatible Befestigungsvorrichtung für die Heckenschere vorgesehen, mittels derer die Heckenschere längs der Führungsschiene und damit parallel zu einer Fläche der Vorrichtung bewegt werden kann. Damit kann bereits durch ein einmaliges Führen der Heckenschere entlang der Führungsschiene eine ebene Fläche an der Hecke geschnitten werden. Vorzugsweise sind die in Längsrichtung der Vorrichtung bzw. der Hecke orientierten Stäbe als Führungsschienen ausgebildet.
Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird zumindest durch zwei Stäbe der Vorrichtung eine obere Fläche definiert, die zum Schneiden der oberen Fläche der Hecke verwendet werden kann. Durch jeweils zwei weitere Stäbe der Vorrichtung werden ferner vorzugsweise zwei Flächen gebildet, die eine Vorder- und eine Hinterfläche der Vorrichtung bilden. Diese Flächen sind bevorzugt parallel zueinander und im rechten Winkel zu den übrigen Flächen der Vorrichtung orientiert.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung zum Schneiden von Hecken zusammenklappbar. Dadurch kann die Vorrichtung leicht verstaut und transportiert werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die durch die Stäbe gebildeten Flächen auch in ihrer Höhe verstellbar. Dies ist mittels individuell und vorzugsweise stufenlos in der Höhe verstellbare Füße der Vorrichtung möglich. Dadurch kann die Vorrichtung zum Schneiden von Hecken auch auf einem unebenen bzw. geneigten Untergrund, d.h. beispielsweise an einem Hang eingesetzt werden.
Ferner sind die Füße der Vorrichtung vorzugsweise mit Rollen oder Rädern ver- sehen. Durch sukzessives Verschieben der Vorrichtung nach Bearbeiten eines Abschnitts kann so die gesamte Hecke zugeschnitten werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung sind die Stäbe mittels einem Eckverbinder miteinander verbunden, welcher mindestens für einen der Stäbe eine Einrichtung zur Längenfixierung aufweist. Einerseits ist hierdurch die Stabilität der Vorrichtung verbessert, da die Eckverbindungen stabiler sind. Zum anderen wir die Einstellung der Vorrichtung auf das jeweilige Heckenmaß vereinfacht, da die Länge von mindestens einem der Stäbe direkt am Eckverbinder justierbar ist.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung weist der Eck- verbinder eine im wesentlichen blockartige Form auf mit einer Aussparung in Richtung zumindest einer der zu schneidenden Heckenflächen. Dies hat den Vorteil, dass mit der Heckenschere so weit als möglich an den Rand der Fläche, d.h. einem vertikalen Stab, geschnitten werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die Zeichnung, in welcher:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausfuhrungsbeispiels einer Vorrichtung zum Schneiden von Hecken gemäß der Erfindung darstellt; Fig. 2a eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 1 zum Schneiden von
Hecken in Anordnung an einer Hecke zeigt; Fig. 2b die Vorrichtung zum Schneiden von Hecken aus Fig. 1 perspekti- visch von oben, angeordnet an einer Hecke darstellt; und
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht einer zweiten Ausiαihrungsform einer Vorrichtung zum Schneiden von Hecken darstellt.
In den Fig. 1 bis 2b ist eine Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Die Vor- richtung ist aus mehreren Stäben 1 zusammengebaut, die an ihren Enden beispielsweise mit Steckverbindungen verbunden sind. Die Stäbe können miteinan-
der jedoch auch durch Schweißen oder jedes andere geeignete Mittel miteinander verbunden sein. Teile der Vorrichtung können vorzugsweise auch durch Biegen der Stäbe 1 erhalten werden. Mit diesen Stäben wird eine vordere Fläche 7 sowie eine hintere Fläche 8 der Vorrichtung definiert. Vorzugsweise sind verschiedene Stäbe 1 teleskopartig und stufenlos in ihrer Länge verstellbar und mit Einrichtungen 2 versehen, die das Fixieren einer gewünschten Länge ermöglichen. Damit können die Flächen 7, 8 in ihrer Größe verändert werden. Zwischen den oberen im Wesentlichen parallel zur Fläche des Bodens und in Longitudinalrichtung der Hecke verlaufenden Stäben 1 wird zusätzlich eine obere Fläche 10 definiert. Mit Hilfe von Wasserwaagen 3 ist es möglich, die Stäbe exakt waagerecht auszurichten. Weitere Stäbe 1 verbinden die Flächen 7 und 8. Auch diese Stäbe sind vorzugsweise teleskopartig und stufenlos in ihrer Länge verstellbar und ebenfalls mit Einrichtungen 2 zur Längenfixierung ausgestattet. Mit Hilfe von auf diesen Stäben 1 angebrachten Markierungen, vorzugsweise in Form von Meßstrichen, ähn- lieh jenen eines Zollstocks, können die Flächen 7, 8 exakt parallel zueinander ausgerichtet werden. Weitere Stäbe 1, welche die Füße der Vorrichtung bilden, sind in ihrer Höhe vorzugsweise ebenfalls stufenlos verstellbar und fixierbar. Dadurch kann die Vorrichtung auf einem unebenem oder einem schrägen Untergrund, wie beispielsweise an einem Hang eingesetzt werden. Vorzugsweise sind einer oder mehrere der Stäbe 1 als eine Führungsschiene für eine Heckenschere 6 ausgebildet. Eine Befestigungs Vorrichtung 5 für die Heckenschere 6 ist in die Führungsschiene einführbar bzw. an dieser befestigbar und längs der Führungsschiene verschiebbar. Die Befestigungsvorrichtung 5 ist vorzugsweise so ausgestaltet, daß die daran befestigte Heckenschere 6 parallel zur entsprechenden Fläche 7, 8, 10, 11, 12 gehalten und geführt werden kann. Dadurch ist es möglich, eine gerade Schnittfläche mit einem einmaligen Führen der Heckenschere 6 längs des Stabes 1 zu erzielen, in dessen Führungsschiene die Heckenschere 6 eingefügt ist. Bevorzugt ist die Befestigungsvorrichtung zwischen zwei Positionen um 90° verschwenkbar ausgebildet, wie in Fig. 1 durch Pfeile verdeutlicht, so daß mit der an einer Führungsschiene angeordneten Heckenschere durch Verschwenken um 90° zwei aneinander angrenzende Flächen geschnitten werden können. Um die
Vorrichtung längs der Hecke zu verschieben, ist es an den Füßen mit Rädern 4 oder Rollen ausgestattet.
Fig. 2a zeigt den Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Fig.l an einer Hecke 9. Die Vorrichtung ist so angeordnet, dass sich die Hecke 9 zwischen den beiden Seitenflächen 7, 8 befindet. Durch Verschieben der längs eines Stabes 1 geführten Heckenschere kann eine ebene Fläche entsprechend der durch die Stäbe gebildeten Fläche 7 bereits durch einen einmaligen Schneidevorgang erzielt werden. Bei entsprechender Ausstattung der Heckenschere 6 mit einer um 90° verschwenkbaren Befestigungsvorrichtung 5, kann ferner eine obere Fläche 10 der Hecke 9 geschnitten werden, wobei die Heckenschere 6 in derselben Führungsschiene angeordnet bleibt. Um weitere Flächen der Hecke 9 zu bearbeiten, wird die Heckenschere 6 mit der Befestigungsvorrichtung 5 aus der Führungsschiene genommen und in einer anderen Führungsschiene angeordnet. Mit Hilfe der erfin- dungs gemäßen Vorrichtung kann z.B. die der Fläche 7 gegenüberliegende und der Fläche 8 der Vorrichtung entsprechenden Fläche der Hecke 9 exakt parallel zur ersten Fläche 7 zugeschnitten werden. Dies ist selbst möglich, wenn die Hecke 9 so hoch ist, dass eine Person, welche eine Seite der Hecke 9 bearbeitet, die andere Seite nicht einsehen kann.
Fig. 2b zeigt die an einer Hecke 9 angeordneten Vorrichtung perspektivisch von oben. Nachdem der Abstand der Flächen 7 und 8 mittels der entsprechenden stufenlos verstellbaren Stäbe 1 und der darauf angebrachten Messstriche parallel zueinander eingestellt worden ist, können Schnittflächen an der Hecke 9 erzeugt werden, die exakt im rechten Winkel angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus Stäben 1 aus Leichtmetall oder aus Kunststoff hergestellt. Darüberhinaus kann die Vorrichtung vorzugsweise zusammengeklappt werden, oder durch Trennen der vorzugsweise durch Steckverbindungen verbundenen Stäbe 1 zerlegt werden.
Figur 3 zeit ein zweites Ausfnhrungsbeispiel der Vorrichtung zum Schneiden von Hecken gemäß der Erfindung mit Eckverbindern für die Stäbe. Gegenüber dem zuvorigen Ausfiüirungsbeispiel der Figuren 1 bis 2b sind die Stäbe 1 hier nicht direkt miteinander verbunden, sonder mittels Eckverbindern 13. Die Eckverbinder 13 weisen jeweils zylindrische Aufhahmeöffhungen bzw. Durchi hrungsöffhun- gen für die Stäbe 1 auf, so dass an den Kreuzungspunkten der Stäbe 1 diese so miteinander verbunden werden können, dass ein Gestell für die zu schneidenden Flächen 1, 8, 10, 11, 12 der Hecke 9 gebildet wird. Durch die Eckverbinder 13 erhält die Vorrichtung eine vergrößerte Stabilität und die Einrichtung zur Längen- fixierung 14 kann vorteilhafterweise in den Eckverbindern 13 für einen oder mehrere der Stäbe 1 integriert werden. In dem in Figur 3 dargestellten Ausfuhrungs- beispiel ist eine Einrichtung zur Längenfixierung 14 an den Eckverbindern 13 vorgesehen, für die Längeneinstellung des seitlichen oberen Stabes 1, wohingegen der vordere Stab 1 über eine teleskopartige Einrichtung 2 zur Längenfixierung in der Länge verstellbar ist.
Die Einrichtung zur Längenfixierung 14 an den Eckverbindem 13 ist beispielsweise in Form von einer Hülse mit Klemmarmen ausgebildet, in welche ein Stab 1 einführbar ist und über eine Schraubmuffe nach seiner Längenemstellung fest spannbar ist. Vorzugsweise ist die Hülse einstückig mit dem Eckverbinder 13 ausgebildet. Somit kann auf einfache Weise die Breite der Vorrichtung auf die Heckenbreite eingestellt werden. Der vertikale Stab 1, d.h. der Ständer der Vorrichtung, ist in diesem Ausführungsbeispiel in den jeweiligen Eckverbindem 13 fest verbunden und über eine als Klemmspanner 16 ausgebildete Einrichtung zur Längenfixierung in seiner Länge einstellbar. Dies hat den Vorteil, dass eine ausreichende Fixierung der Eckverbinder zu mindestens einem der Stäbe 1 gegeben ist, was den Aufbau der Vorrichtung erleichtert. Der Klemmspanner 16 ist in dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel als Klemmmuffe mit einem Spannhebel dargestellt, kann jedoch auch jede beliebige andere Form einer Einrichtung zur Längenfixierung für zwei ineinander bewegbare Stäbe 1 aufweisen.
Die Eckverbinder 13 weisen an ihrer zu der oberen Fläche 10 der Hecke weisenden Seite eine Aussparung 15 auf, wodurch eine Heckenschere (in Figur 3 nicht dargestellt) so weit als möglich bis an die als Ständer dienenden Stäbe 1 herangeführt werden kann, auch wenn dieser über die obere Fläche hinausragt.
Eine Wasserwaage 3 ist in diesem Ausflihrungsbeispiel mittels speziellen Verbindungsmitteln 17 an dem vorderen horizontalen Stab 1 befestigt. Zum Beispiel können die Verbindungsmittel 17 für die Wasserwaage 3 Befestigungsclips sein, welche ein lösbares Befestigen der Wasserwaage zum Justieren der Vorrichtung ermöglichen und ein anschließendes Abnehme für ein Schneiden der Hecke. Alternativ kann die Justierung der Höhe und der Breite der Vorrichtung auch mittels einem Nivellierinstrument erfolgen, wie es zum Beispiel zur Landvermessung verwendet wird. Mit der Vorrichtung können so auch beliebige Gefälle einer Hecke eingestellt werden, da jede Länge eines der Stäbe 1 unabhängig von den ande- ren in der Länge einstellbar und fixierbar sind.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die zuvor beschriebenen Ausfuj rungsfor- men beschränkt, sondern erstreckt sich auch auf andere mögliche Anwendungsmöglichkeiten der Vorrichtung im Rahmen der Fähigkeiten eines Fachmanns.
Liste der Bezugszeichen:
1 Stab
2 Einrichtung zur Längenfixierung
3 Wasserwaage
4 Rad
5 Befestigungsvorrichtung
6 Heckenschere
7, 8 Seitenfläche
9 Hecke
10 Obere Fläche
11 Vordere Fläche
12 Hintere Fläche
13 Eckverbinder
14 Einrichtung zur Längenfixierung
15 Aussparung
16 Klemmspanner
17 Verbindungsmittel Wasserwaage