Vorrichtung zur Herstellung eines Substrats mit optisch variabler Struktur
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines Substrats mit einer optisch variablen Struktur in Form einer Reliefstruktur und einer regi- stergenau zu dieser optisch variablen Struktur angeordneten Information. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Substrats sowie das Substrat und dessen Verwendung.
Optische Beugungsstrukturen werden seit langem bei einer Vielzahl unter- schiedlichster Produkte, wie z.B. Kreditkarten, Banknoten, Pässe, Wertpapiere, CDs etc. zum Schutz gegen Fälschungen eingesetzt. Bei diesen Beugungsstrukturen kann es sich um konventionelle Hologramme, Kinegram- me, Pixelgramme etc. handeln, die jeweils nach einem etwas anderen Verfahren hergestellt werden. Allen gemeinsam ist jedoch das brillante Farbspiel, welches sich bei Änderung des Betrachtungswinkels ergibt. Hierauf beruht auch der Fälschungsschutzeffekt dieser Elemente. Das brillante Farbspiel des Originals ist sehr augenfällig und kann daher schnell und einfach ohne technische Hilfsmittel überprüft werden. Eine Farbkopie dagegen weist dieses Farbwechselspiel mit Änderung des Betrachtungswinkels nicht auf, da die Kopiergeräte lediglich den optischen Eindruck des Originals unter einem bestimmten Betrachtungswinkel wiedergeben. Eine Totalfälschung der Beugungsstrukturen wird bereits durch den hohen Aufwand verhindert, der für die Herstellung derartiger Produkte notwendig ist und erst bei hohen Stückzahlen rentabel wird.
Die Massenproduktion der Beugungsstrukturen erfolgt üblicherweise durch Umsetzung der Beugungsstrukturen in eine Reliefstruktur, die anschließend als Prägestempel verwendet wird. Die Prägung erfolgt meist in eine thermoplastische Schicht oder eine während des Prägevorgangs härtbare Lack- oder Harzschicht. Diese Schichten können eventuell vor dem Prägevorgang mit einer dünnen Metallschicht versehen werden, die am fertigen
Produkt dafür sorgt, dass die Beugungsstrukturen in Reflexion erkennbar sind. Häufig erfolgt der Metallisierungsvorgang allerdings erst nach dem Prägen, insbesondere wenn in flüssige bis zäh fließende Materialien, wie UV- härtbare Lacke, geprägt wird, die erst während des Prägevorgangs durch entsprechende Behandlung, z. B. Bestrahlung mit UV-Licht, gehärtet werden.
Zur Erhöhung des Fälschungsschutzes wurde auch bereits vorgeschlagen, die Reflexionsschicht einer derartigen Beugungsstruktur mit Aussparungen in Form von Zeichen, Mustern oder dergleichen zu versehen (EP 0 330 733 AI). In der EP 0 330 733 AI werden auch verschiedene Verfahren zur Erzeugung derartiger Aussparungen angegeben. So kann beispielsweise die bereits mit der Metallschicht versehene Beugungsstruktur mit einer thermoplastischen Grundfarbe in Form der späteren Aussparungen bedruckt werden. Die Druckfarbe muß hierbei so gewählt werden, dass sie im erweichten Zustand eine feste Verbindung mit der Metallbeschichtung eingeht, die nach dem erneuten Erhärten der thermoplastischen Druckfarbe größer ist als die Haftung zwischen Metallbeschichtung und darunterliegender Substratschicht. Kaschiert man ein so vorbehandeltes Substrat unter Anwendung von Wärme und Druck gegen eine zweite unbehandelte Substratbahn, so haften die beiden Substrate im Bereich der aufgedruckten Schriftzeichen oder Muster aneinander. Beim Trennen der beiden wird schließlich die Metallbeschichtung im Bereich der Zeichen oder Muster herausgelöst. Ein alternatives Verfahren sieht vor, vor der Aufbringung der Metallbeschichtung ein Druckbild in Form der späteren Aussparungen aufzubringen und erst anschließend die Metallbeschichtung aufzudampfen. Für das Druckbild werden dabei Druckfarben oder Lacke verwendet, die entweder zur Substratschicht oder zur Metallbeschichtung eine geringe Haftung aufweisen, so dass entweder die Metallbeschichtung allein oder zusammen mit der Druckfarbe
anschließend mechanisch im Luft- oder Flüssigkeitsstrahl entfernt werden kann.
In der EP 0 279 880 AI werden weitere Verfahren zur Herstellung teilweise metallisierter Kunststoffsicherheitsfäden beschrieben. Bei der sogenannten Ätztechnik wird beispielsweise eine Polyesterfolie zuerst vollflächig mit einer Aluminiumschicht im Vakuumdampfverfahren beschichtet. Anschließend wird die Aluminiumschicht mit einer alkalibeständigen Druckfarbe in Form der gewünschten Zeichen bedruckt und schließlich der nichtbedruckte Bereich der Metallschicht in einer alkalischen Lösung entfernt. Die so mit metallischen Zeichen versehene Polyesterfolie wird anschließend in Streifen von bestimmter Breite geschnitten und als Sicherheitsfaden in Sicherheitspapier vollständig eingebettet.
Die im Bereich der allgemeinen Produktsicherung und auf der Oberfläche von Wertdokumenten verwendeten Sicherheitselemente mit Beugungsstrukturen werden üblicherweise auf einer Transferfolie vorbereitet und anschließend mit den gewünschten Umrissen auf das zu sichernde Produkt übertragen. Bei dieser Transferfolie handelt es sich um eine Kunststofffolie bestimm- ter Breite und Länge, welche die Breite um ein Vielfaches übersteigt („Endlosbahn"). Diese Kunststofffolie dient als Trägerfolie. Sie wird vollflächig mit einer thermoplastischen Schicht versehen, in welche in einem kontinuierlichen Prozess die Beugungsstrukturen eingeprägt werden. Anschließend erfolgt in einem separaten Arbeitsgang die Bedampfung mit der reflektieren- den Aluminiumschicht.
Sollen nun in der Aluminiumschicht zusätzlich Aussparungen in Form von visuell lesbaren Zeichen vorgesehen werden, so sind weitere Arbeitsgänge in unterschiedlichen separaten Vorrichtungen nötig. Bei der Ätztechnik bei-
spielsweise muss die Transferfolie einer weiteren Druckmaschine zugeführt werden, in welcher der lösungsmittelresistente Lack auf die Metallschicht aufgedruckt wird. Jeder separate Arbeitsgang erzeugt jedoch Verzüge der Trägerfolie. Während man für seitliche Verzüge nur mit geringen Verände- rungen an der Folie rechnen muß, addieren sich Verzüge in Bahnlaufrichtung zu beträchtlicher Größe. So ergibt beispielsweise 0,1 %o Verzug bei 1 m Bahnbreite 0,1 mm Breitenänderung. Der gleiche Verzug bei 5.000 m Bahnlänge dagegen ergibt 50 cm Verschiebung.
Dies bedeutet, dass eine definierte und korrekte Anordnung der Beugungsstrukturen und der Aussparungen seitlich zueinander - d.h. über die Breite der Kunststofffolie gesehen - noch relativ einfach einzuhalten ist. Mit großen Problemen verbunden ist jedoch die Einhaltung einer genauen Lage von Beugungsstrukturen und Aussparungen in Bahnlaufrichtung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren vorzuschlagen, welches auch eine platzierte Anordnung von Beugungsstrukturen und in der Reflexionsschicht vorgesehenen Informationen in Bahnlaufrichtung ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den unabhängigen Ansprüchen. Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Verzüge vermieden werden können, wenn alle für die Erzeugung der Beugungsstrukturen und der Aussparungen wesentlichen Arbeitsschritte in einem Arbeitsgang, d.h. in einer Vorrichtung erfolgen. Auf diese Weise können die verschiedenen Arbeitsschritte kontrolliert und korreliert durchgeführt werden, so dass eine
registergenaue Anordnung der durch die Beugungsstrukturen dargestellten Information und der Aussparungen resultiert.
Besonders einfach und kostengünstig lässt sich die erfindungsgemäße Vor- richtung gestalten, wenn für die Erzeugung der Aussparungen ein Verfahren gewählt wird, bei welchem vor dem Aufbringen der Reflexionsschicht eine die Haftung oder Schichtbildung dieser Reflexionsschicht beeinflussende Druck- oder Lackschicht aufgebracht wird. In diesem Fall kann der Druckvorgang für diese Druck- bzw. Lackschicht direkt an den Prägevorgang an- schließen, so dass lediglich diese beiden Arbeitsschritte aufeinander abgestimmt werden müssen. Dies hat den Vorteil, dass alle nachfolgenden aufwendigen Verfahrensschritte, wie das Metallisieren und die anschließende Behandlung mit einem Lösungsmittel für die Druck- bzw. Lackschicht in separaten, speziell auf diese Verfahrensschritte abgestimmten Anlagen er- folgen können, ohne dass die register genaue Ausrichtung zwischen den durch die Aussparungen und den durch die Beugungsstrukturen dargestellten Informationen beeinträchtigt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Prägestation mit einem Prägezylinder auf, auf dessen Manteloberfläche die Beugungsstrukturen in Form eines Reliefs angeordnet sind. Die Vorrichtung weist ferner eine Druckstation auf, in welcher Informationen mit üblichen Druckfarben oder Lacken aufgedruckt werden. Druckstation und Prägestation sind durch eine Kopplungseinrichtung verbunden, wel- ehe den Druckvorgang in der Druckstation in Abhängigkeit vom Prägevorgang steuert. Diese Kopplungseinrichtung kann aus zwei Zahnrädern mit einer vorbestimmten Anzahl von Zähnen und einem zwischen den Zahnrädern umlaufenden Band bestehen, wobei sowohl der Prägezylinder als auch der Druckzylinder der Druckstation mit jeweils einem Zahnrad versehen
sind und das Verhältnis der Zahnzahlen dem Verhältnis von Prägezylinder- umfang zu Druckzylinderumfang entspricht. Bei dem umlaufenden Band kann es sich um eine Kette oder einen Zahnriemen handeln.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Kopplungseinrichtung auch aus zwei elektronisch steuerbaren Motoren bestehen, wobei einer der Motoren die Prägestation und einer die Druckstation antreibt. Bei einem elektronisch steuerbaren Motor lässt sich jede Geschwindigkeit und jede Winkelstellung elektronisch programmieren und damit die Wir- kung wie bei einer starren Verbindung über eine Kette zwischen den beiden Motoren herstellen. Diese Variante besitzt zudem den Vorteil, dass der Prägezylinder und der Druckzylinder auch dann sehr einfach im Register geführt werden können, wenn die Zylinderumfänge verschieden sind und ungleiche Rapportlängen aufweisen. So kann beispielsweise nach jedem Rap- port durch Abnehmen der Gegendruckwalze im Druckwerk über eine kurzzeitige Veränderung der Druckzylindergeschwindigkeit eine Neujustierung der Zylinder erfolgen. Ebenso können andere bekannte Verfahren aus dem Mehrfarbendruck zur Registerführung zweier Druckzylinder verwendet werden.
Die Vorrichtung ist zudem vorzugsweise mit einer Transportvorrichtung für Endlosbahnen versehen. Zusätzlich kann die Vorrichtung selbstverständlich beliebige weitere Stationen aufweisen, wie z.B. eine Beschichtungsstation. In einer derartigen Beschichtungsstation kann beispielsweise das Substratma- terial, vorzugsweise Papier oder Kunststoff, mit einer thermoplastischen oder strahlungshärtbaren Lackschicht versehen werden, in welche anschließend mit Hilfe des Prägezylinders die Beugungsstrukturen übertragen werden.
Selbstverständlich können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht nur Aussparungen in einer die Beugungsstruktur ansonsten vollflächig abdeckenden Metallschicht erzeugt werden, sondern beliebige metallische bzw. metallschichtfreie Muster. Auch positive metallische Schriftzeichen, wie aus der EP 0 279 880 AI bekannt, können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf sehr einfache Weise registergenau zu einer Beugungsstruktur auf einem Substrat erzeugt werden. In diesem Fall muss lediglich der Bereich des Substrats, in welchem später die Metallschicht entfernt werden soll, in der Druckstation mit einer löslichen Druckfarbe oder Lackschicht versehen werden. Nach der Metallisierung und dem Ablösen der Metallschicht in den bedruckten Bereichen bleiben die metallischen Schriftzeichen auf dem Substrat zurück.
Weitere Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden anhand der Figuren erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Sicherheitsdokument mit einem Sicherheitselement, wel- ches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde,
Fig. 2 Skizze einer Ausführungsform des Sicherheitselements in Aufsicht,
Fig. 3 Skizze einer weiteren Ausführungsform des Sicherheitselements in Aufsicht,
Fig. 4 Skizze des Substratmaterials in Aufsicht,
Fig. 5 Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 6 Skizze eines Substratmaterials im Querschnitt nach den einzelnen Bearbeitungsstationen der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung,
Fig. 7 Skizze des Substratmaterials im Querschnitt nach weiteren separaten Arbeitsgängen zur Erzeugung von Aussparungen in der Reflexionsschicht der Beugungsstruktur,
Fig.8 Variante eines Substratmaterials im Querschnitt nach der Bearbeitung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 9 weitere Variante des Substratmaterials nach einer Behandlung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt ein Wertdokument 1, wie eine Banknote, Scheck oder dergleichen, das mit einem Sicherheitselement 2 versehen ist. Bei diesem Sicherheitselement 2 handelt es sich um eine beugungsoptisch wirksame Relief - Struktur, die mit einer reflektierenden Metallschicht versehen ist, um die in den Beugungsstrukturen enthaltene Information in Reflexion sichtbar zu machen. Dieses Sicherheitselement 2 wird entweder auf dem Substratmaterial des Wertdokuments direkt erzeugt oder auf einer separaten Trägerfolie im Schichtaufbau vorbereitet und anschließend mit Hilfe einer Klebstoff - oder Lackschicht auf dem Dokument 1 befestigt. Die Trägerfolie kann nach dem Übertrag als Schutzfolie ebenfalls auf dem Dokument verbleiben oder, wie im Transferverfahren üblich, vom Dokument abgezogen werden.
Die Fig. 2 und 3 zeigen einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Sicherheitselement 2 in Aufsicht. Gemäß Fig. 2 ist die gesamte Oberfläche des Elements 2 mit einer metallischen Beschichtung 4, z.B. aus Aluminium, versehen. Lediglich in bestimmten Bereichen weist die Metallbeschichtung 4 Aussparun- gen 5 in Form von Zeichen, Mustern oder dergleichen auf. Diese Aussparungen 5 wiederholen sich mehrmals entlang des Sicherheitselements 2. Registergenau neben diesen Aussparungen 5 weist das Sicherheitselement 2 Beugungsstrukturen 6 in Form einer Reliefstruktur auf, die ebenfalls eine bestimmte Information darstellen. Hierbei kann es sich um beliebige Bild-, Buchstaben- oder Zeichenmotive, wie Logos, handeln.
In Fig. 3 ist eine weitere Designvariante des Sicherheitselements 2 dargestellt. Hier erstreckt sich die Metallisierung 4 und die darin enthaltenen Beugungsstrukturen 6 lediglich über einen Teilbereich entlang des Sicherheits- elements 2. Registergenau zu der durch die Beugungsstrukturen 6 dargestellten Information sind hier metallische Zeichen, Muster oder dergleichen 7 angeordnet. Der Zwischenbereich 8 trägt keine Metallisierung.
Unabhängig davon, ob der Schichtaufbau des Sicherheitselements 2 direkt auf dem endgültigen Dokumentenmaterial oder auf einer separaten Transferfolie vorbereitet wird, erfolgt die Bearbeitung des Substratmaterials üblicherweise in Form einer sogenannten Endlosbahn, die sowohl über ihre Länge als auch über ihre Breite mehrere identische Wertdokumente 1 bzw. mehrere für Sicherheitsdokumente 1 bestimmte Sicherheitselemente 2 auf- weist.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einer Transferfolie 10, die sowohl über ihre Breite als auch über ihre Länge mehrere identische Sicherheitselemente 2 aufweist. Bei der Herstellung dieser Transferfolie 10 ist daher darauf zu ach-
ten, dass die Lage der Beugungsstrukturen 6 und der Aussparungen 5 sowohl seitlich zueinander, als sogenanntes Seitenregister a, eingehalten wird, als auch die genaue Lage der Beugungsstrukturen 6 und der Aussparungen 5 in Bahnlaufrichtung, das sogenannte Längsregister b.
Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung 11, mit welcher das Längsregister b realisiert werden kann. Die Vorrichtung 11 besteht aus mehreren Bearbeitungsstationen 12, 13, 14. Bei der Station 12 handelt es sich um eine Beschichtungsvor- richtung, mit welcher ein Substratmaterial 15 in Endlosform entweder par- tiell oder vollflächig mit einer thermoplastischen oder härtbaren Lackschicht versehen werden kann. Sofern das Substratmaterial 15 bereits selbst aus thermoplastischem Kunststoff besteht, kann auf die Beschichtungsstation 12 auch verzichtet werden. Die Prägestation 13 weist einen Prägezylinder 16 auf, auf dessen Manteloberfläche sich die Beugungsstrukturen in Form der Reliefstruktur befinden. Wurde das Substratmaterial 15 in der Beschichtungsstation 12 mit einem härtbaren Lack versehen, so muss die Station 13 zusätzlich eine entsprechende Strahlungs-, Heiz- oder Kühlvorrichtung aufweisen, um den Lack oder das Harz zu härten. Bei der Station 14 handelt es sich um eine Drucks tation mit einem Druckzylinder 17, mit welchem das geprägte Substratmaterial 15 mit einer löslichen Druckfarbe bedruckt wird. Der Prägezylinder 16 sowie die Druckwalze 17 weisen jeweils ein Zahnrad auf. Die Zahnräder sind über eine Kette oder einen Zahnriemen miteinander verbunden sind, so dass sie synchron laufen. Unterhalb der Prägestation 13 ist eine verschiebbare Walze 18 angeordnet, mit welcher die Substratlänge zwischen Prägestation 13 und Druckstation 14 so einjustiert werden kann, dass das in der Druckstation 14 aufgebrachte Druckbild registergenau immer an die vorgesehene Stelle neben oder auf die Beugungsstrukturen gedruckt wird.
Bei dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung 11 ist es nicht unbedingt erforderlich, dass die einzelnen Stationen 12, 13 und 14 tatsächlich innerhalb eines Gehäuses untergebracht sind, vielmehr müssen die in den einzelnen Stationen ablaufenden Arbeitsgänge direkt aneinander anschließen, ohne dass das Substratmaterial aus der Vorrichtung entfernt und und erneut in eine andere Vorrichtung eingeführt werden muss.
Gemäß der in Fig. 5 gezeigten Variante besitzen der Prägezylinder 16 und der Druckzylinder 17 den gleichen Umfang, so dass auch die Zahnräder und die hierauf angeordnete Zahl an Zähnen gleich groß ausgeführt sind. Prägezylinder und Druckzylinder 17 können jedoch auch verschieden große Durchmesser haben und eine verschiedene Anzahl von Wiederholungen der Beugungsstrukturen oder des Druckbildes auf dem Zylinderumfang aufweisen. Das Verhältnis der Zylinderumfänge entspricht dabei dem Verhältnis der Anzahl an Wiederholungen. Die an den Zylindern 16, 17 angebrachten Zahnräder müssen in diesem Fall Zahnzahlen im selben Verhältnis aufweisen, um sicherzustellen, dass die prägenden und druckenden Zylinderoberflächen auch bei ungleichen Zylinderumf ängen gleich schnell und registergenau laufen.
In den Fig. 6a bis 6c wird der Bearbeitungszustand des Substratmaterials 15 nach den jeweiligen Stationen 12, 13 und 14 schematisch dargestellt. Fig. 6 a zeigt das Substratmaterial 15 nach der Beschichtungsstation 12. Das Substratmaterial 15 trägt hier eine thermoplastische oder härtbare Lack- oder Harz- beschichtung 19. Die Beschichtung 19 weist in diesem Stadium eine im Wesentlichen glatte Oberfläche auf. Fig. 6 b zeigt das Substratmaterial und die Beschichtung 19 nach dem Verlassen der Prägestation 13. In der Prägestation wurde die frei zugängliche Oberfläche der Beschichtung 19 mit dem Zylindermantel der Präge walze 16 in Kontakt gebracht und während des Kon-
takts je nach verwendetem Beschichtungsmaterial 19 gehärtet, geheizt oder gekühlt, um die durch die Prägewalze übertragene Reliefstruktur 20 in der Beschichtung 19 zu fixieren. In Fig. 6c ist das Substratmaterial nach der Druckstation 14 dargestellt. In der Druckstation 14 wird auf das Substratma- terial 15 ein Druckbild 21 mittels einer löslichen Druckfarbe registergenau zur Beugungsstruktur 20 aufgebracht. Im gezeigten Fall wird das Druckbild
21 direkt auf die Beugungsstrukturen aufgedruckt.
Fig. 7 zeigt das Substratmaterial 15 nach weiteren Verarbeitungsschritten, deren zugehörige Bearbeitungsstationen in Fig. 5 nicht gezeigt wurden, da hierfür alle aus dem Stand der Technik bekannten Bearbeitungsstationen verwendet werden können. Fig. 7a zeigt das Substratmaterial 15 nach dem Aufbringen einer dünnen Metallschicht 22 auf die gesamte geprägte und bedruckte Oberfläche des Substratmaterials 15. Die Erzeugung der Metall- Schicht 22 kann beispielsweise mittels einer Vakuumdampfanlage erfolgen. Die Metallschicht 22 sorgt in den nichtbedruckten Bereichen der Beugungsstruktur 20 dafür, dass die durch die Beugungsstrukturen dargestellten Information in Reflexion sichtbar werden.
Anschließend wird das Substratmaterial 15 mit einem Lösungsmittel für die in der Druckstation 14 aufgebrachte Druckfarbe behandelt. Das Lösungsmittel löst die Druckfarbe 21. Gleichzeitig wird die darüberliegende Metallschicht 22 ebenfalls entfernt, so dass die Aussparungen 5 in der Metallschicht
22 entstehen. Dieses Substratmaterial 15 weist nun in Reflexion sichtbare Beugungsstrukturen 20 sowie eine visuell lesbare Information in Form von
Aussparungen 5 in der Metallschicht 22 auf, die in Bahnlaufrichtung gesehen registergenau zueinander angeordnet sind.
Dieses Substratmaterial 15 wird anschließend in kleinere Bahnen und schließlich in Sicherheitselemente der gewünschten Form geschnitten. Um das Element auf dem Wertdokument befestigen zu können, muss die Metallschicht zusätzlich mit einer Klebstoff Schicht versehen werden. Hierbei kann es sich ebenfalls um strahlungshärtbare, druckempfindliche oder thermisch aktivierbare Klebstoffe handeln.
Wie Fig. 8 zeigt, ist es nicht unbedingt notwendig, dass in der Prägestation 13 die gesamte Oberfläche der Beschichtung 19 mit der Prägestruktur verse- hen wird. Häufig genügt es, auch nur einen Teil mit der Prägestruktur 20 zu versehen und einen Teil 23 ungeprägt und damit mit glatter Oberfläche zu belassen. In diesem ungeprägten Bereich kann anschließend das Druckbild 21 angeordnet werden.
Ebenso ist es denkbar, bereits die Beschichtung 19 nur in einem Teilbereich des Substrats 15 anzuordnen und das Druckbild 21 im nichtbeschichteten Bereich vorzusehen.
Bei den eingeprägten Beugungsstrukturen kann es sich um beliebige beu- gungsoptisch wirksame Strukturen, wie Kinegrame, echte Hologramme,
Gyrograme, Movigrame etc. handeln. Ebenso ist es möglich, das Substratmaterial nicht als Transferfolie zu verwenden, sondern in einzelne Etiketten zu zerlegen, wobei eine der Oberflächen des Substratmaterials zusätzlich mit einem Haftkleber versehen wird. Diese Etiketten können anschließend auf sehr einfache Weise auf beliebige Produkte aufgeklebt werden.