FLIESENSCHNEIDEMASCHINE MIT FLIESENPOS1TIONIER-PARALLEL- UND DIAGONAL-LINIENGITTER
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fliesenschneidemaschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 , wie sie zum Schneiden bzw. Zurechtschneiden von Fliesen, insbesondere von Fliesenlegern Verwendung findet.
Fliesenschneidemaschinen sind schon lange bekannt und sie bestehen allgemein aus einer rechteckigen, relativ langgestreckten Maschinenplatte, an deren einen Schmalseite mittig eine vertikal schwenkbare Schneideschiene befestigt ist, auf der ein Schneidarm längsverschieblich angeordnet ist. An der anderen Schmalseite ist eine Längs-Anschlagleiste angebracht.
So ist dem "Einkaufsberater"-Katalog Hl/96, Seite 2 und 3, der Firma Karl Dahm, eine Fliesenschneidemaschine zu entnehmen, deren Anschlagleiste, der oberen Innenkante zugeordnet, eine Zentimeter-Skala aufweist, während in die Leisten-Oberfläche ein zur Maschinenplatte querverschiebliches Einschublineal eingelassen ist. An einem der Enden des Einschublineals kann eine Führungsschiene oder ein Schräg- und Diagonalschnitt-Anschlag z.B. auswechselbar befestigt sein. Die Maschinenplatte ist meist 25 cm breit, so daß beim Schneiden von großformatigen Fliesen ein Seitenausleger benutzt werden muß, insbesondere um die als Seitenanschlag dienende Führungsschiene, bei deren über die Maschinenbreite hinausgeschobenem Zustand höhenmäßig abzustützen, da sie ansonsten durchhängt und nicht mehr als Seiten-anschlag dienen kann. Soll nun von einer Fliese ein Streifen bestimmter Breite abgeschnitten werden, ist die Fliese auf der Maschinenplatte so aufzulegen, daß die entsprechende Kante in bezug auf die als Maßlineal dienende Längsanschlagleiste mit Skala entsprechend dem gewünschten Maß mit angehobener Schneideschiene aufgelegt wird, wonach die Schneideschiene abgesenkt und der Schnitt durchgeführt wird. Die auf der Metall-Anschlagleiste aufgebrachte Skala
ist, insbesondere nach gewisser Benutzungszeit der Fliesenschneidemaschine nicht mehr optimal ablesbar und zudem auch die Linien und Beschriftung relativ klein, so daß ein Fliesenleger fortgeschrittenen Alters zum genauen Anlegen oder Einstellen der Führungsschiene über das Einschublineal, seine Lesebrille aufsetzen muß. Auf die Schnelle eine Einzelplatte ohne Führungsschiene auf genaues Zentimetermaß zu schneiden, ist nicht optimal möglich. Auch ist bei 45°-Schnitten immer die Verwendung eines entsprechenden Anschlages notwendig, der statt der Führungsschiene anzuordnen ist. Soll schnell zwischendurch eine nur geringe Anzahl von Fliesen auf 45° geschnitten werden, ist dies nicht möglich, da zuerst ein Schienen- bzw. Anschlag-Austausch stattfinden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fliesenschneidemaschine o.g. Gattung anzugeben, die ein genaues Schneiden kleiner und großer Fliesenplatten, in schnellem Wechsel von Längs- und Diagonalschnitten in einfacher, optimaler Weise erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch eine Fliesenschneidemaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Demgemäß ist auf der Oberfläche der Maschinenpia tte eine rechteckige Ausrichtplatte befestigt, die an ihrer nach oben weisenden Fläche ein Liniengitter aufweist. Somit kann entsprechend dem Liniengitter der Ausrichtplatte nunmehr eine Fliese schnell ausgerichtet und geschnitten werden.
Vorteilhaft ist, wenn das Liniengitter der Ausrichtplatte aus einem Längs-Liniengitter aus jeweils zueinander parallelen Längs- und Querlinien und aus einem Diagonalgitter mit 45°-Linien besteht. Dabei können vorzugsweise die Längsiinien in einem Abstand von ca. 1 cm und die Querlinien im Abstand von ca. 5 cm angeordnet sein, während z.B. die Diagonalgitter-Linien einen Abstand zueinander von ca. 2,5 cm aufweisen. Selbstverständlich kann jeweils auch ein engeres oder weiteres Liniengitter verwendet werden, wobei sich jedoch, insbesondere für das Längs-Liniengitter ein Linienabstand von 1 cm am besten bewährt. Die Fliesen können nunmehr
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schnell und genau ausgerichtet und so genau geschnitten werden.
Von Vorteil ist des weiteren, wenn an einer der Schmalseiten der Ausrichtplatte eine Zentimeter-Skala mittensymmetrisch aufgebracht ist, wobei von der Mitte der Ausrichtplatte ausgehend, zu beiden Seiten, zugeordnet zu den Längslinien des Liniengitters, aufsteigende Zahlen aufgebracht sind. Insbesondere für die Anordnung der Ausrichtplatte auf der Maschinenplatte ist es dabei vor oder während der Befestigung auf der Maschinenplatte besonders günstig, wenn die mittige Längsiinie als "Null"-Längslinie, wesentlich verstärkter ausgeführt bzw. eingebracht ist als die übrigen Längslinien. Hierdurch ist sichergestellt, daß bei abgenutzter Ausrichtplatte die neue Ausrichtplatte schnell und gleichzeitig maßkorrekt zur Skala des Anschlaglineals und gleichzeitig zur Schneidschiene bzw. zum Schneidarm befestigt wird. Die neue Ausrichtplatte wird dabei an die Anschlagleiste der Maschine angelegt und dann gleichzeitig entsprechend der Skala der Anschlagleiste über die Längslinien des Liniengitters, insbesondere über die mittige Null-Längslinie genau ausgerichtet und befestigt.
Um besonders schnell und genau arbeiten zu können, insbesondere bei ständig wechselnden Schnittlegungen, ist vorteilhaft, wenn unterschiedliche Farbgebungen verwendet werden, z.B. für die Gitter-Linien und die durch die Linien gebildeten Felder. So können z.B. die Längslinien unterschiedlich eingefärbt sein, z.B. abwechselnd unterschiedlich eingefärbt sein oder jeweils eine unterschiedliche Dicke bzw. Breite aufweisen, so daß sich die jeweils geradzahligen Linien von den ungeradzahligen Linien gut unterscheiden lassen. Dadurch kann schnell eine Zentimeterbestimmung auch für etwas schlechter sehende Leute durchgeführt werden, ohne daß eine Brille aufgesetzt werden muß.
Durch die farblich unterschiedliche Auslegung der durch die Längsiinien ausgebildeten Längsfelder, kann z.B. in 2-Farb-Auslegung in abwechselnder Aufeinanderfolge eine unterschiedliche Farbgebung der Längsfelder vorgesehen sein. So können z.B. sich weiße Felder mit grauen Feldern abwechselnd, ein angenehmes Streifenmuster ergebend.
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Eine besonders gute Unterscheidbarkeit der Gitterlinien voneinander und gleichzeitig eine optimal genaue Ausrichtung der zu schneidenden Fliesen wird z.B. erhalten, wenn eine grau-weiße Längsstreifung, mit jeweils 1 cm breiter Längsfeld-Auslegung, zudem auf 5 cm zueinander beabstandete, dicker ausgeführte Querlinien und schließlich ein rotliniges Diagonalgitter mit 2,5 cm Gittermaß vorgesehen ist. Selbstverständlich ist die jeweilige Mittenlinie des Längs-Quer-Gitters zur besseren und schnelleren Erkennbarkeit entsprechend verstärkt-stärkt oder doppellinig ausgeführt.
Erfindungsgemäß kann die Ausrichtplatte die gleiche Breite aufweisen, wie die Ma- schinenplatte, nämlich üblicherweise insgesamt 25 cm. Die den Gitter-Längslinien zugeordnete schmalseitige Zentimeter-Skala, jeweils von der Mitte in ihrer Bezifferung ausgehend, beträgt dann 12,5 + 12,5 cm.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Ausrichtplatte breiter als die Maschinenplatte ist, vorzugsweise doppelt so breit, z.B. 50 cm breit. Hierdurch können auch großformatige Fliesen sicher aufliegen und auch die als Queranschlag dienende Führungsschiene liegt auf ihrer ganzen Länge immer korrekt auf der Ausrichtplatte auf, so daß auch der jeweilige Queranschlag immer optimal verwendbar ist. Auch kann der Schräg- und Diagonalschnittanschlag schnell auf 45° eingestellt werden.
Erfindungsgemäß kann die Ausrichtplatte in unterschiedlichster Weise auf der Maschinenplatte befestigt sein. So kann die Ausrichtplatte direkt auf der Oberseite der Maschinenplatte oder auf einer auf der Maschinenplatte befestigbaren Zwischenplatte aufgebracht sein und zwar jeweils schnell ablösbar, ohne dabei zerstört zu werden, oder so, daß bei entsprechendem Ablösen einer verbrauchten Platte diese gleich mit zerstört wird.
Die Ausrichtplatte kann dabei aus unterschiedlichstem Material und von unterschiedlicher Dicke ausgebildet bzw. ausgelegt sein.
So kann die Ausrichtplatte aus Karton bestehen. Wird ein relativ dünner Karton verwendet, so kann dieser z.B. direkt auf den Maschinentisch mit Tapetenkleister aufge-
- O - klebt werden. Er kann dann bedarfsweise zum Ablösen eingenäßt und einfach abgezogen bzw. abgeschabt werden. Auch bei Verwendung eines dickeren Kartons als Ausrichtplatte besteht die Möglichkeit der Befestigung über Tapetenkleister und anschließendem Ablösen. Es kann jedoch auch eine Doppelklebeband-Befestigung vorgesehen sein oder eine insgesamt selbstklebende Unterseite verwendet werden.
Die Ausrichtplatte kann auch aus verschieden dickem Kunststoffmaterial, z.B. einer Kunststoffplatte oder einer Folie, auch einer Selbstklebefolie mit aufgebrachten Linien, gefertigt sein. Es kann jedoch auch eine Metallplatte, insbesondere eine Blech- platte, zur Verwendung kommen, bei der die Möglichkeit besteht, auf der Oberseite die Linien einzuritzen bzw.-gravieren und zudem farblich auszulegen. Eine solche Platte hat auch eine entsprechend lange Lebensdauer.
Wird die Ausrichtplatte aus relativ dünnem Material, z.B. relativ dünnem Karton bereitgestellt und, insbesondere für die doppelbreite Ausführung, eine Zwischenplatte verwendet, auf der die Karton-Ausrichtplatte aufgebracht ist, so kann diese Zwischenplatte ebenfalls aus unterschiedlichsten Materialien vorgesehen sein und ebenfalls in unterschiedlichster weise auf dem Maschinentisch lösbar befestigt werden.
So kann die Zwischenplatte, die vorzugsweise ca. 4 mm dick sein kann, aus einem entsprechend dicken Karton, Blech, Holz, Kunststoff oder einer beliebigen Materialkombination hergestellt sein. Sie kann z.B. über ein Doppelklebeband, eine selbstklebende Unterseite, durch an sich bekannte Klemmeinrichtungen oder Magneteinrichtungen lösbar befestigt werden. Im Fall der Magnetbefestigung sind in vorteilhafter Weise in der Oberseite der Maschinenpiatte Magnete eingelassen, während an der Unterseite der Zwischenplatte (oder auch der Ausrichtplatte bei direkter Befestigung der Ausrichtplatte) entsprechend metallisierte Zonen oder Blechstreifen oder Blechplättchen vorzusehen sind, es sei denn, die gesamte Platte besteht aus ferromagnetischem Material.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 : eine Draufsicht auf eine Fliesenschneidemaschine, mit doppelbreiter
Ausrichtplatte,
Fig. 2: eine Ansicht auf eine Längsseite der Fliesenschneidemaschine nach
Fig. 1 , und
Fig. 3: eine Teil-Draufsicht auf eine Ausrichtplatte für die Fliesenschneide maschine nach Fig. 1 und 2.
Wie insbesondere aus Fig. 1 und 2 zu erkennen ist, besteht eine Fliesenschneidemaschine im wesentlichen aus einer rechteckigen Maschinenplatte 1 , die an ihrer Unterseite mit Füßen 2, die vorzugsweise als vier Gummifüße ausgelegt sind, ausgestattet ist.
An der gemäß Zeichnung linken Schmalseite der Maschinenplatte 1 sind über eine Befestigungsschiene 3 und daran mittig, in Längserstreckung nach außen ragend, ein Schwenkbock 4 angebracht, an dem eine in Längsrichtung über die ganze Ma- schinenplattenlänge sich erstreckende Schneidschiene 5 vertikal schwenkbar angelenkt ist. Zur leichteren Handhabbarkeit der Schneidschiene ist an deren äußeren Ende ein Griff 5 angebracht. Auf der Schneidschiene 5 ist ein Schneidarm 7, entlang des gesamten Arbeitsbereiches der Maschine, längsverschiebbar angeordnet.
An der zweiten Schmalseite der Maschinenplatte ist eine Längs-Anschlagleiste 9 angebracht, die an ihrem nach innen weisenden, oberen Kantenabschnitt eine Zentimeter-Skala 10 aufweist, deren Numerierung jeweils symmetrisch von der Mitte, d.h. gleichzeitig von der Mitte der Schneidschiene bzw. des Schneidarmes mit nicht dargestellten Schneidmesser, vorgesehen ist, also von Mitte "0" jeweils nach beiden
Seiten zentimeterweise ansteigend. In der Oberseite der Anschlagieiste 9 ist ein Einschublineal 11 , querverschieblich zur Maschinenplatte, eingelassen. Es weist ebenfalls an seiner Oberseite eine Skala 12 auf. Zudem trägt es über eine seiner äußeren Enden eine sich in Längsrichtung der Maschinenplatte erstreckende Führungsschiene 13, die über einen Bolzen 14 auswechselbar am Eiπschublineal 10 befestigt ist.
Auf der Maschinenplatte 1 ist, wie insbesondere aus Fig. 2 erkennbar, über eine Zwischenplatte 16 eine Ausrichtplatte 15 befestigt. Die beiden Platten 15 und 16 sind untereinander bzw. mit der Maschinenplatte 1 über Klebepunkte 18 bzw. 17 verbunden. Wie bereits vorbeschrieben, kann lediglich die Zwischenplatte 16 lösbar mit dem Maschinenplatte 1 verbunden sein, z.B. über lösbare Klebepunkte 17 wie Doppelklebestreifen oder auch eine Magneteinrichtung, während die Ausrichtplatte 15 entweder ebenfalls lösbar über z.B. Klebepunkte 18 mit der Zwischenplatte 16 verbunden ist oder z.B. über Tapetenkleister auf dieser aufgeklebt ist, wodurch im letzteren Fall beim Ablösen die Platte 15 zerstört wird.
Bei dem aus Fig. 1 ersichtlichen Beispiel ist die Ausrichtplatte 15, und mit ihr ggf. die Zwischenplatte 16, in Doppelbreite ausgelegt, d.h. die Breite der Ausrichtplatte 15, bzw. der Platten 15 und 16, ist doppelt so groß wie die Breite der Maschinenplatte 1.
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist auf der Oberseite der Ausrichtplatte 15 ein Längsgitter 20 aufgebracht, daß aus Längslinien 21 und Querlinien 22 besteht. Die mittlere Längslinie ist als Null-Linie 23 verstärkt ausgeführt, und auch die mittlere Querlinie ist als Mittellinie 24 erkennbar unterschiedlich zu den übrigen Querlinien ausgebildet.
Zusätzlich zum Längsgitter 20 ist auf der Oberfläche der Ausrichtplatte 15 ein 45°- Diagonalgitter 30 vorgesehen, bestehend aus im rechten Winkel zueinander stehenden Diagonallinien 31 und 32. Diese Diagonallinien sind, was in der Zeichnung nicht darstellbar ist, z.B. in roter Farbe ausgelegt, während die Linien des Längsgitters 20 schwarz ausgelegt sind.
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An der einen Schmalseite der Ausrichtplatte 15 ist eine Skala 28 in Art eines Lineals aufgebracht, deren Skalierung zur Null-Linie 23 ausgerichtet ist, also die Ziffern 29 sind von der Null-Linie 23 ausgehend, jeweils mit nach außen steigenden Zahlenbeträgen aufgebracht.
Die zwischen den Längslinien 21 des Längsgitters 20 gebildeten Felder sind aufeinanderfolgend, d.h. abwechselnd unterschiedlich farblich ausgelegt Dadurch wechselt sich z.B. jeweils ein helles Feld 25 mit einem dunklen Feld 26, das z.B. ein graues Feld oder beliebig farbiges Feld sein kann, ab.
Bezugszeichenliste
1. Maschinenplatte 29. Ziffern
2. Füße 30. Diagonalgitter
3. Befestigungsschiene 31. Diagonallinien
4. Schwenkbock 32. Diagonallinien
5. Schneidschiene
6. Griff
7. Schneidarm
8. Griff
9. Anschlagleiste
10. Skala
11. Einschublineal
12. Skala
13. Führungsschiene
14. Bolzen
15. Ausrichtplatte
16. Zwischenplatte
17. Klebepunkte
18. Klebepunkte
19. -
20. Längsgitter
21. Längslinie
22. Querlinie
23. Null-Linie
24. Quer-Mittenlinie
25. Helles Feld
26. Dunkles Feld