Gebiet der Erfindung:
Die Erfindung bezieht sich auf einen Turbolader mit einem ein Turbinenrad, dem Abgas
über mindestens einen Zufuhrkanal zuführbar ist. Denn im Stande der Technik ist es ebenfalls
bekannt, mehrere Turbinenräder und/oder mehrere Zufuhrkanäle vorzusehen.
Die Zufuhrmenge an Abgas ist nun mittels einer Gassteuereinrichtung steuerbar. Dieser
Gassteuereinrichtung ist eine Betätigungseinrichtung zum Erzeugen von auf die Gassteuereinrichtung
zu übertragenden Steuerbewegungen ebenso zugeordnet wie eine
Übertragungseinrichtung zum Übertragen der Steuerbewegungen der Betätigungseinrichtung
auf die Gassteuereinrichtung.
Da Gassteuereinrichtungen im Stande der Technik in den verschiedensten Ausführungen
bekannt sind, wie etwa aus der JP-8-240156 hervorgeht, die eine Art By-pass für den
Turbolader vorsieht (im Englischen "waste gate" genannt") oder aus der WO 02/27164 mit
einem ähnlichen Konzept. Vielfach aber, wie besonders unten erläutert, werden Leitgitter
variabler Turbinengeometrie angewandt. Unter variabler Turbinengeometrie wird im Stand
der Technik, etwa nach der WO 01/96713, ein Kranz von zwischeneinander Düsen variabler
Ausrichtung bildenden Leitschaufeln verstanden. Die vorliegende Erfindung soll für
all diese Gassteuereinrichtungen anwendbar sein, obwohl sie im bevorzugten Fall als ein
Leitgitter variabler Turbinengeometrie ausgebildet sein wird. Selbstverständlich soll die
Erfindung auch Kombinationen der verschiedenen Gassteuereinrichtungen nicht ausschließen.
Hintergrund der Erfindung
Turbolader dieser Art sind aus zahlreichen Veröffentlichungen bekannt, beispielsweise
aus den genannten WO 01/96713 und WO 02/27164, aber auch der EP-A-0 226 444 oder
den US-A-6, 398, 483, 5,692,879, 4,780,054, 3,972,644 bzw. 2,860,827. Die dabei
verwendete Betätigungseinrichtung umfaßt für gewöhnlich eine von einem positiven oder
negativen Druck belastbaren Betätigungsmembrane, wie es auch einer bevorzugten Ausführung
der vorliegenden Erfindung entspricht, doch sind natürlich auch andere Betätigungseinrichtungen;
wie mechanische oder elektromagnetische, denkbar.
Diesem Stand der Technik ist gemeinsam, daß die Teile jeweils an die Anforderungen
einer bestimmten Bauart und gegebenenfalls auch einer bestimmten Gassteuereinrichtung
angepaßt sein müssen. Dies bedingt natürlich besondere Abmessungen für jede
besondere Anwendung. Eine modulare Anwendung eines bestimmten Turboladers für
unterschiedliche Anwendungen ist damit nicht möglich. Dies erhöht natürlich die Gestehungskosten
und verringert die Stückzahlen. Anderseits lassen sich so auch nicht unterschiedliche
Stellkräfte und/oder Einstelltoleranzen realisieren, die besonders bei solchen
unterschiedlichen Anwendungsfällen wünschenswert sind.
Kurzfassung der Erfindung
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine weitgehend flexible Anpassungsmöglichkeit
für solche Turbolader zu schaffen und damit einerseits ihre Anwendungsmöglichkeit
zu erweitern, anderseits ihre Gestehungskosten zu senken. Anderseits soll eine Anpassungsmöglichkeit
an unterschiedliche Anforderungen geschaffen werden.
Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, daß die Übertragungseinrichtung eine Justiereinrichtung
besitzt, durch welche die Steuerbewegung des Stößelgliedes verstellbar ist.
Im Prinzip kann die Justiereinrichtung im Rahmen der Erfindung sehr unterschiedlich
ausgestaltet werden, vorzugsweise als Längenverstelleinrichtung zur Verstellung der
wirksamen Länge mindestens eines Organes der Übertragungseinrichtung. Dies kann
z.B. in Form einer Verstellvorrichtung der wirksamen Länge eines Hebels erfolgen. Dieser
Hebel kann also beispielsweise als Schlitzhebel ausgebildet werden, innerhalb dessen
der Angriffspunkt eines weiteren Übertragungsgliedes hin- und herverstellbar ist. Bevorzugt
ist es jedoch, wenn die Übertragungseinrichtung ein bewegliches und sich entlang
einer Längsachse erstreckendes Stößelglied aufweist, an welchem die Justiereinrichtung
angreift. Denn bei Veränderung der wirksamen Länge eines Hebels werden im allgemeinen
sowohl der Anfangspunkt als auch der Endpunkt einer Verstellbewegung verstellt,
was nicht immer erwünscht ist bzw. zusätzliche Maßnahmen erfordert, um dann wieder
eine elastische Stopvorrichtung vorzusehen, wenn ein gewisser Ausgangspunkt der Bewegung
eingehalten werden soll.
Ferner ist es im Rahmen der Erfindung auch denkbar, eine automatische Justiereinrichtung
vorzusehen, beispielsweise um eine Anpassung an unterschiedliche Temperaturbereiche
herbeizuführen, mit denen bei unterschiedlichen Anwendungsfällen gearbeitet
wird. Für eine solche automatische Justiereinrichtung wäre es beispielsweise denkbar,
ein temperaturabhängig dehnbares Glied in den Übertragungsweg zu schalten, wie es
beispielsweise für Laserkavitäten - also auf einem völlig anderen Anwendungsgebiet-vorgeschlagen
worden ist. Einfacher und für die Anpassung an verschiedene Anwendungsfälle
ist es jedoch, wenn die Justiereinrichtung ein manuell betätigbares und fixierbares
Justierelement aufweist.
Der Aufgabenstellung zur vorliegenden Erfindung entspricht es am besten, wenn die
Übertragungseinrichtung ein bewegliches und sich entlang einer Längsachse erstreckendes
Stößelglied aufweist, an welchem die Justiereinrichtung angreift. Dabei ergibt sich
eine raumsparende Konstruktion, wenn die Betätigungseinrichtung ein sich entlang einer
Achse erstreckendes Steuergehäuse mit einem darin untergebrachten Betätigungselement
aufweist, und das sich Stößelglied aus dem Steuergehäuse etwa entlang von dessen
Achse erstreckt, vorzugsweise vom Betätigungselement an einem Ende bis zu einem
Verstellelement der Gassteuereinrichtung am andere Ende.
Natürlich könnte die Justiereinrichtung im Rahmen der Erfindung auf die verschiedenste
Weise ausgebildet sein, beispielsweise indem ein Stößel aus zwei einander gegenüberliegenden
Stangen und einer die beiden Stangen miteinander verbindenden Hülse ausgebildet
sind, wobei die Verbindung z.B. durch die jeweilige Stange in der Hülse am gewünschten
Ort festklemmenden Fixierschrauben erfolgen könnte. Stabiler ist allerdings
eine Ausbildung, bei der das Stößelglied aus mindestens zwei entlang der Längsachse
angeordneten Teilen ausgebildet ist, wovon der eine Teil den anderen Teil in einem Hohlraum
verstellbar und mittels einer Fixiereinrichtung fixierbar aufnimmt. Auf diese Weise
kann die Fixiereinrichtung innerhalb des so gebildeten Hohlraumes des Stößelgliedes
untergebracht werden. Außerdem kann so die Verbindung leichter über eine größere
Länge erfolgen, wobei insbesondere die Fixiereinrichtung mindestens ein ein Außengewinde
des einen Teiles aufnehmendes Innengewinde am anderen Teil umfaßt, über welches
auch die Verstellung erfolgt. In diesem Falle ist die Fixiereinrichtung auch gleichzeitig
Teil der Justiereinrichtung, wobei nach dem Einstellen gewünschtenfalls eine Relativdrehung
der beiden Gewinde auf an sich bekannte Weise verhindert werden kann.
Wenn etwa das Innengewinde als drehbar am zugehörigen Stößelteil gelagerte Gewindemutter
ausgebildet ist, so kann das Gewinde derart fein gewählt werden, daß nach
dem Einstellen keine Gefahr einer Dejustierung erfolgt. Es kann aber zusätzlich auch
mindestens eine Kontermutter oder eine Fixierung durch andere bekannte Mittel vorgesehen
werden.
Die Unterbringung einer Fixiereinrichtung im Inneren des Hohlraumes des Stößels stellt
naturgemäß ein besonderes Problem dar. Dieses Problem läßt sich so lösen, daß das
Stößelglied aus mindestens zwei ich um seine Längsachse erstreckenden Teilen ausgebildet
ist, welche zur Bildung eines geschlossenen Hohlraumes miteinander fest verbunden
sind. Vorzugsweise wird also der Stößel nur aus zwei Teilen gebildet sein, welche
seine Längsachse umgeben, so daß eine Fixiereinrichtung leicht in das Innere des (ha)-ben)
Hohlraumes eingebracht werden kann, bevor dieser durch den anderen, ergänzenden
Teil geschlossen wird. Die Verbindung dieser Teile kann an sich auf beliebige Art
erfolgen, beispielsweise indem sie seitliche Flanschen aufweisen, die miteinander verschraubbar
sind. Bevorzugt ist es allerdings, wenn die Teile nach dem Einbringen der
Fixiereinrichtung miteinander verschweißt werden. Alternativ können die Teile auch gelötet
werden, d.h. es ist bevorzugt, wenn die mindestens zwei Teile ohne zusätzlichen Verbindungsteil
durch eine Materialverbindung miteinander zusammengehalten werden.
Eine weitere Alternative könnte darin bestehen, daß nicht nur der nach der Seite der
Gassteuereinrichtung gelegene Teil, sondern auch der betätigungsseitige Teil einen Hohlraum
nach Art einer Hülse mit Hülsenkappe aufweist, so daß die Hülsenkappe beim Aufstecken
auf die Hülse, z.B in durch Rasten festlegbaren Abständen, axial fixiert werden
kann.
Eine solche Konstruktion ließe sich auch eben dann anwenden, wenn das Stößelglied aus
mindestens zwei sich um seine Längsachse erstreckenden Teilen ausgebildet ist, welche
zur Bildung eines im wesentlichen geschlossenen Hohlraumes miteinander fest verbunden
sind.
Wenn das Innengewinde als drehbar am zugehörigen Stößelteil gelagerte Gewindemutter
ausgebildet ist, so ergibt sich das Problem, wie diese im Hohlraum am besten festgehalten
werden kann. Es ist günstig, wenn sie im Hohlraum des einen Stößelteiles drehbar
gelagert ist, um so auch ein Nachjustieren zu ermöglichen. Dann ergibt sich aber die Frage,
wie die Gewindemutter axial gesichert werden kann. Dieses Problem wird im Rahmen
der Erfindung zweckmäßig so gelöst, daß die Gewindemutter in ihrer axialen Position
durch mindestens einen sich quer zur Längsachse des Stößels erstreckenden Wandungsabschnitt
axial festgehalten ist.
Dieser Wandungsabschnitt kann ein nach innen ragender Wandungsflansch sein, doch ist
es bevorzugt, wenn er von einer Wandausnehmung im Hohlraum des einen Stößelteiles
gebildet ist. Natürlich wäre es hier denkbar, eine solche Wandausnehmung mit einer entsprechenden,
die Gewindemutter festhaltenden Schulter einzufräsen. Vorteilhafter ist es
allerdings, wenn die Wandausnehmung zur Bildung einer Öffnung durchgehend ausgebildet
ist und so ein Teil des Umfanges der Gewindemutter zum Verstellen nach außen ragt.
Denn damit werden zwei Vorteile gleichzeitig erzielt: Zum einen läßt sich eine solche
Ausbildung leichter herstellen, zum anderen wird dadurch gewährleistet, daß ein Nachjustieren
leicht von außen her erfolgen kann.
Es wurde oben bereits die mögliche Hülsenkonstruktion erwähnt, die ohne eine feste
Verbindung, wie insbesondere Verschweißen, auskommen könnte, beispielsweise als
Schnappverbindung ausgebildet ist. Es ist aber aus Sicherheitsgründen bevorzugt, wenn
das Stößelglied aus - den schon erwähnten - mindestens zwei sich um seine Längsachse
erstreckenden Teilen ausgebildet ist, welche aber zur Bildung eines im wesentlichen geschlossenen
Hohlraumes miteinander fest verbunden sind.
Solche Teile und eine solche Verbindung sind besonders leicht herstellbar, wenn die mindestens
zwei sich rund um die Längsachse erstreckenden Teile als Preß- bzw. Stanzteile
aus Blech ausgebildet sind. Nun ist die Erfindung nicht auf eine bestimmte Querschnittsform
des Stößels beschränkt, denn dieser kann beispielsweise einen quadratischen oder
einen ovalen Querschnitt besitzen, doch ist es bevorzugt, wenn die mindestens zwei sich
rund um die Längsachse erstreckenden Teile zusammen etwa eine Zylinderform bilden,
denn damit wird eine maximale Festigkeit nach allen Seiten auch bei relativ dünnem - und
damit leichtem - Material erreicht.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung schematisch dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäß ausgebildeten Turbolader in einer Perspektivansicht, teilweise
mit weggebrochenen Wandungsteilen, um das Innere sichtbar zu machen;
die
- Fig. 2a
- und 2b in je einer Perspektivansicht die beiden zusammenzufügenden Teile eines
erfindungsgemäß vorgesehenen Stößelgliedteiles, die in
- Fig. 3
- in einem Längsschnitt im zusammengefügten Zustand zu sehen sind, wogegen
die
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf einen der Teile veranschaulicht.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
Gemäß Fig. 1 weist ein Turbolader 1 in üblicher Weise (vgl. den oben zitierten Stand der
Technik) einen Turbogehäuseteil 2 und einen damit verbundenen Kompressorgehäuseteil
3 auf, die entlang einer Rotationsachse R angeordnet sind. Der Turbogehäuseteil 2 ist an
der dem Kompressorgehäuse 3 zugekehrten Seite teilweise geöffnet, so daß darin ein
von einem Verstellhebel 4 in an sich bekannter Weise über einen begrenzten Winkel
verdrehbarer Stellring 5 sichtbar wird. Ferner ist auch das Turbinenrad 27 zu sehen, dem
das Abgas eines Verbrennungsmotors über eine Leitung 28 und einen das Turbinenrad
spiralig umgebenden Zufuhrkanal 9 zugeführt wird.
Dabei wird die Zufuhrmenge durch eine Gassteuereinrichtung gesteuert, welche in einer
beispielhaften Ausführung ein Leitgitter variabler Geometrie aufweist. Denn durch Winkelverdrehung
des Stellringes 5 werden in bekannter Weise an einem dahinter gelegenen
(der Stellring 5 ist im unteren Bereich teilweise weggebrochen) Düsenring 6 ein Leitgitter
bildende, über den Umfang verteilte Leitschaufeln 7 um ihre Schwenkachse 8 verdreht,
so daß sie zwischen einander Düsenquerschnitte bilden, die je nach der Lage der Leitschaufeln
7, nämlich radial (wie dargestellt) oder mehr tangential, größer oder kleiner sind
und das in der Mitte an der Achse R gelegene Turbinenrad 27 mehr oder weniger mit
dem über den Zufuhrstutzen 9 zugeführten und über einen zentralen Stutzen 10 abgeführten
Abgas eines Motors beaufschlagen.
Um die Bewegung bzw. die Lage der Leitschaufeln 7 sowie der in Fig. 1 noch gezeigten
und später besprochenen Gassteuereinrichtung zu steuern, ist eine Betätigungseinrichtung
11 vorgesehen. Diese kann an sich beliebiger Natur sein, doch ist es bevorzugt,
wenn sie, in an sich herkömmlicher Weise, ein Steuergehäuse 12 aufweist, das sich entlang
einer Achse A erstreckt und darin ein Betätigungselement, beispielsweise einen
Tauchmagneten, aufweist. lm vorliegenden Fall ist jedoch als Betätigungselement eine
Membrane 13 zwischen zwei Hälften des Steuergehäuses eingespannt, wie dies ebenfalls
an sich bekannt ist. Die Membrane 13 wird von einem ihr zugeführten positiven oder
negativen Luftdruck beaufschlagt, um die Steuerbewegung eines an ihr befestigten Stösselgliedes
14 zu steuern. Es ist bevorzugt, wenn die Längsachse a (Fig. 3, 4) dieses
Stößelgliedes 14 mit der Achse des Steuergehäuses 12 fluchtet (obwohl dies nicht unbedingt
erforderlich ist), so daß eine direkte Übertragung der maximalen Durchbiegung der
Membrane auf die weiter unten gelegenen Teile dieser Übertragungseinrichtung erfolgt.
Dies ist platzsparend und sicher und ergibt eine verläßliche Bewegungsübertragung.
Das Stößelglied 14 besteht, wie aus Fig. 1 ersichtlich, aus einem mit der Membrane 13
unmittelbar verbundenen ersten, mit einem Außengewinde versehenen Stößelteil 15 und
einem mit diesem ersten Stößelteil 15 verstellbar verbundenen zweiten mit einem entsprechenden
(besonders aus Fig. 3 hervorgehenden) Innengewinde versehenen Stösselteil
16, dessen Form im einzelnen aus den Fig. 2 bis 4 hervorgeht und der den ersten
Stößelteil 15 in sich zur Justierung axial verstellbar aufnimmt. Am unteren Ende (bezogen
auf Fig. 1) des zweiten Stößelteiles 16 befindet sich ein Schwenkgelenk 17, über das das
Stößelglied 14 mit dem Verstellhebel 4 verbunden ist, um seine Bewegung auf diesen,
von diesem auf den Ring 5 und von diesem letztlich auf die Leitschaufeln 7 zu übertragen.
Es sei hier bereits erwähnt, daß zwar nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel die
Justierung an dem zweiteiligen (es könnte auch aus mehr Teilen bestehen) Stößelglied
erfolgt, daß aber die Erfindung darauf nicht beschränkt ist. Es wäre denkbar, den Verstellhebel
4 mit einem radialen Schlitz zu versehen und das Gelenk 17 innerhalb dieses
Schlitzes zu justieren. Auch könnte eine Justierung zusätzlich oder alternativ im weiteren
Übertragungsweg gegen die Leitschaufeln 7 hin erfolgen, etwa durch Verstellen des Angriffspunktes
des Gelenkes 17 am Hebel 4. Es versteht sich aber, daß im Zuge des Stösselgliedes
14 nicht nur die Platzverhältnisse weniger beengt sind, sondern daß auch die
Zugänglichkeit (z.B. für eine allfällige Nachjustierung) ebenso besser gegeben ist, wie die
Gefahr einer Dejustierung bei einem Übertragungsglied, welches die Verstellkräfte entlang
seiner Achse (a in Fig. 3 und 4) überträgt, geringer ist.
Als Gassteuereinrichtung wurden oben die Leitschaufeln 7 beschrieben. Zusätzlich oder
(bevorzugt) alternativ zu diesen kann das Stößelglied 14, wie durch die strich-punktierte
Linie 14' angedeutet ist, auch mit einem "waste gate", also einer Art Nebenschlußventil 29
in der Leitung 28 verbunden sein. Dieses Nebenschlußventil 29 kann die mit vollen Linien
dargestellte Lage einnehmen, in der die Leitung 28 zum Zufuhrkanal 9 völlig freigegeben
ist, oder eine Lage 29', in welcher mindestens ein Teil des über die Leitung 28 herangeführten
Abgases über eine Nebenschlußleitung 30 in eine Auspuffleitung 31 umgeleitet
wird. Wie groß dieser zur Leitung 31 umgeleitete Abgasanteil ist, hängt von der Stellung
des als Schmetterlingsklappe gezeigten Nebenschlußventils 29 ab, das über die Betätigungseinrichtung
11 sehr fein einstellbar sein kann. An Stelle einer Schmetterlingsklappe
kann natürlich jedes beliebige steuerbare Ventil bzw. jede beliebige Umlenkeinrichtung
verwendet werden.
Oben wurde bereits erwähnt, daß die Ausbildung des Stößelgliedes 14 im Rahmen der
Erfindung sehr unterschiedlich sein kann. die Fig. 2 bis 4 veranschaulichen die Ausbildung
wenigstens des unteren (in Fig. 2), zweiten Teiles 16 bzw. eine bevorzugte Ausführungsform
für die Justiereinrichtung daran.
Demnach besteht der zweite Stößelteil 16 seinerseits wiederum aus mindestens zwei
miteinander zu verbindenden Teilen 16a und 16b (Fig. 2a, 2b), die im miteinander verbundenen
Zustand (Fig. 3) die Längsachse a des Stößelgliedes 14 umgeben, somit als
"Umfangsteile" (im Gegensatz zu den axial hintereinander angeordneten ersten und zweiten
Teilen) angesprochen werden können. Der Grund für diese Unterteilung in mindestens
zwei Umfangsteile wird aus der folgenden Beschreibung klar.
Beide Umfangsteile 16a, 16b sind vorzugsweise aus Blech gestanzt. Sie umfassen einen
besonders aus Fig. 3 ersichtlichen, vorzugsweise mindestens annähernd zylindrischen,
Hohlraum 18, in dem eine Justier- bzw. Gewindemutter 19 gelagert ist. Um diese Justiermutter
19 zu in einer vorbestimmten und unverrückbaren axialen Position (bezogen
auf die Längsachse a) zu lagern, besitzen die beiden Umfangsteile 16a, 16b, zweckmäßig
eine durchgehende, fensterartige Öffnung 20a bzw. 20b, durch welche ein, vorzugsweise
gerändelter, Rand der Justiermutter 19 hindurchragt (Fig. 3) und so eine leichte Justierung
von außen her ermöglicht. Somit stützt sich dieser Rand der Gewindemutter 19 an
Wandungsabschnitten in Richtung der Längsachse a ab und ist so axial fixiert. Dies ist
eine besonders günstige und durch Stanzen leicht herstellbare Ausführungsform, die jedoch
nicht die einzig mögliche ist.
Es wäre ebenso denkbar, beim Stanzen der Öffnungen 20a, 20b die oberen und unteren
Ränder bei 21 a und 21 b etwas nach innen gegen die Längsachse a hin zu biegen und so
eine größere Auflagefläche für die Gewindemutter 19 zu schaffen. Allerdings erfordert
dies zusätzlichen Raum und bewirkt, daß die Mutter 19 bei ihrer Drehung nur an diesen
nach innen ragenden Umfangslappen geführt ist, was im allgemeinen nicht erwünscht
sein wird. Ferner wäre es denkbar - wie in Fig. 4 angedeutet ist - die Umfangsteile 16a,
16b aus vollem Material, und allenfalls ohne die Öffnungen 20a, 20b, auszubilden und die
lagernden, sich quer zur Längsachse a erstreckenden Wandabschnitte 21 a, 21 b aus dem
Material herauszufräsen. In diesem Falle aber wäre nicht nur die Herstellung erschwert
und eine Nachjustierung schwierig, sondern es würde auch das Gewicht des Stößelgliedes
14 vergrößert, was sein Ansprechen auf Steuerbewegungen der Membrane 13 (Fig.
1) träger macht.
Aus dem Vergleich der Fig. 3 und 4 läßt sich auch.erkennen, daß die Justiermutter selbst
unterschiedlich ausgebildet werden kann. Denn nach Fig. 3 ist im Anschluß an den gerändelten
Teil jeweils noch ein Stück V zu sehen. Dieses Stück V läßt sich zwar als der in
die Mutter 19 eingeschraubte erste Stößelteil 15 (Fig. 1) vorstellen, es kann sich aber
auch um eine Verlängerung des Gewindeteiles der Mutter 19 handeln, um so eine steifere
Führung des in sie mit einem Außengewinde eingeschraubten ersten Teiles 15 und
gleichzeitig eine größere, eine ungewollte Dejustierung verhindernde, Reibung zu erzielen.
Natürlich ist es schwierig, das Gelenk 17 innerhalb eines Zylinders mit dem Hohlraum 18
(Fig. 3) zu lagern. Deshalb ist es bevorzugt, wenn die Umfangsteile 16a, 16b im Anschluß
an den Hohlraum 18 (in Richtung der Längsachse a) einen mindestens teilweise flach
aneinanderliegenden Verbindungsabschnitt 22a bzw. 22b umfassen, der dann nicht nur
für eine feste Verbindung der beiden Umfangsteile 16a, 16b sorgt, sondern auch eine
leichtere Anbringung des Gelenkes 17 ermöglicht.
Bevorzugt besitzt dieses Gelenk 17 einen Kalottenkörper 17a, um eine Beweglichkeit in
mehr als einer Richtung gegenüber dem Verstellhebel 4 (Fig. 1) zu ermöglichen. An diesem
Kalottenkörper 17a sitzt ein mit ihm fest verbundener bzw. einteilig ausgebildeter
Schwenkzapfen 17b. Um trotz der flachen und besonders für die Verbindung günstigen
Formgebung der beiden Umfangsteile 16a, 16b in ihren Verbindungsabschnitten 22a, 22b
eine gute Lagerung des Kalottenkörpers 17a zu gewährleisten, die entsprechende Lageröffnung
23 (Fig. 2, 4) zur Aufnahme des Gelenks 17 gemäß Fig. 3 von balligen Wandungsabschnitten
24 begrenzt, die den Kalottenkörper 17a festhalten und sicher drehbar
lagern. Allerdings wird eine solche ballige Ausführung nur in manchen Fällen erforderlich
oder wünschenswert sein, denn bei vielen Ausführungen kann einfach ein zylindrischer
Stift als Gelenkkörper dienen.
Es ist günstig, wenn sich der Verbindungsabschnitt 22a bzw. 22b mit einem Saum 25
(Fig. 1, 2, 4) seitlich des Hohlraumes 18 fortsetzt, dadurch wird eine Verbindung der Umfangsteile
16a, 16b über eine größere axiale Länge ermöglicht. Beispielsweise können die
beiden Umfangsteile 16a, 16b an aus Fig. 4 ersichtlichen Verbindungsstellen 26 durch
Nieten oder Schrauben, bevorzugt aber durch eine von solchen Verbindungsteilen freie
Verbindung, wie durch Löten, besonders günstig durch Schweißen, wie Punktschweissen,
z.B. Laserschweißen, miteinander verbunden werden.
Es versteht sich, daß auch mehr als zwei Umfangsteile vorgesehen sein können, die jeweils
einen Sektor des Hohlraumes 18 umgeben, doch ist dies im allgemeinen nicht erwünscht,
weil dadurch die Festigkeit leiden kann. Es wurde oben auch schon erwähnt,
daß andere Verbindungs- und Justierkonstruktionen für die mindestens zwei Stößelteile
15, 16 denkbar sind, beispielsweise nach Art einer Zylinderhülse und einer darauf zu
steckenden Hülsenkappe. Ferner können auch mehr als zwei Stößelteile 15, 16 vorgesehen
werden, doch genügt im allgemeinen eine einzige Justiermöglichkeit, und mit nur
zwei in axialer Richtung aufeinanderfolgenden Teilen 15, 16 wird man auch die größte
Festigkeit und Stabilität erlangen.