Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Antennenkonstruktion, insbesondere für Handfunkgeräte,
sowie ein Handfunkgerät mit einer solchen Antennenkonstruktion.
Stand der Technik
Zurzeit besitzen die auf dem Markt erhältlichen Mobilfunktelefone des GSM-Standards
überwiegend eine externe Antenne, welche meist als λ/4-Monopol funktioniert. Es ist
bekannt, dass der für die Antenne benötigte Platz (insbesondere die Länge) reduziert
werden kann, wenn die Antenne zu einer Helix aufgewickelt wird. In Kombination mit
einer ausziehbaren Monopolantenne vermag diese Konstruktion in rein elektrischer
Sicht den grossen Anforderungen des GSM-Standards hinsichtlich Bandbreite und
Effizienz zu genügen. Zur Erhöhung des Tragkomforts, der Verringerung der Beschädigungsgefahr
und der Verbesserung der Designmöglichkeiten ist es wünschenswert,
dass die Antenne vollständig im Gehäuse untergebracht werden kann. Bei Anwendungen
mit geringen Anforderungen an die Bandbreite und die abgestrahlte Leistung (z. B.
bei schnurlosen Telefonen gemäss der DECT-Norm) existieren bereits Antennen, die
im Gehäuse integriert sind. Diese bekannten Antennenkonstruktionen sind jedoch für
GSM-Spezifikationen nicht geeignet.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Antennenkonstruktion anzugeben, die einen geringen
Platzbedarf hat (und sich somit namentlich in flachen Gehäusen integrieren lässt)
und die für höhere Bandbreiten und Leistungen geeignet ist (wie sie z. B. durch GSM
vorgeschrieben sind).
Die erfindungsgemässe Lösung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert.
Demzufolge wird die Antenne im wesentlichen durch eine als Grundplatte dienende
Metallfläche und eine als Resonatorelement wirkende L-förmig abgewinkelte Platte
gebildet. Die L-förmige Platte ist im Abstand um eine Kante der Metallfläche geführt.
D. h. ein kurzer Schenkel der Platte endet in einem vorgegebenen ersten Abstand A1
bezüglich einer in der Ebene der Metallfläche liegenden Richtung "jenseits" der Kante.
Ein langer Schenkel der Platte ist in einem vorgegebenen zweiten (mittleren) Abstand
A2 "über" der Metallfläche gehalten. Der genannte zweite Schenkel verläuft typischerweise
mehr oder weniger parallel zur Metallfläche.
Der Übergang zwischen dem langen und dem kurzen Schenkel kann eckig oder rund
ausgebildet sein. Der Abstand A2 zwischen dem Resonatorelement und der Metallfläche
braucht allerdings nicht an jedem Punkt gleich zu sein. Resonatorelement und
Metallfläche können z. B. leicht gekrümmt oder in einem kleinen Winkel zueinander
stehen. Ferner kann der genannte Abstand lokal variieren. Insgesamt bewegt er sich
innerhalb eines gegebenen Bereiches bzw. variiert um einen bestimmten Mittelwert
herum. Das Resonatorelement kann also einer Innenseite eines Gerätegehäuses
formmässig angepasst sein. Es stört auch nicht, wenn elektronische Bauteile aus der
Metallfläche herausragen.
Die erfindungsgemässe Konstruktion und Plazierung des Resonatorelements macht es
möglich, die Bauhöhe (in einer Richtung senkrecht zur Metallfläche) - ohne wesentlichen
Verlust an Bandbreite - zu minimieren. In diesem Sinn wird der Abstand A2 kleiner
gewählt als der Abstand A1.
Ein zwischen Metallfläche und Resonatorelement vorgesehenes Kurzschlusselement
ist im wesentlichen in Richtung der durch die Verlängerung der Metallfläche definierten
Ebene geführt. Es kann z. B. gerade in einer Verlängerung der Metallfläche verlaufen.
Es kann aber auch - namentlich bei der weiter unten erläuterten Variante mit dem
"Box"-Volumen - durch eine lokal senkrecht zur Metallfläche stehende Verbindungslasche
gebildet sein.
Die Speisung verläuft im wesentlichen parallel zum Kurzschlusselement aus der Metallfläche
heraus zum Resonatorelement. Der genaue Ansatzpunkt (Ort) der Speisung
und insbesondere deren Abstand zum Kurzschlusselement kann variiert werden, um
die gewünschte Anpassung der erfindungsgemässen Antenne zu erzielen. Ansatzpunkt
und Abstand sind im Einzelfall festzulegen und können nach Bedarf optimiert
werden.
Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform definiert die Metallfläche ein
boxförmiges Volumen. Das erfindungsgemässe Resonatorelement ist im Abstand zu
einer (vorzugsweise stirnseitigen) Kante des boxförmigen Volumens angeordnet.
Seine mechanische Abstützung kann u. U. allein durch das asymmetrisch angeordnete
Kurzschlusselement erfolgen. Je nach Ausführung der Speisung kann evtl. auch diese
zur Stabilisierung beitragen. Besonders stabil wird die Konstruktion bei Benutzung eines
dielektrischen Stützkörpers oder bei Befestigung des Resonatorelements an einem
die Antenne umgebenden Kunststoffgehäuse.
Die Metallfläche kann auch durch die Metallisierung einer Leiterplatte gebildet sein. Auf
dieser Leiterplatte sind auch die elektronischen Bauteile der Schaltung (Sender, Empfänger,
Steuerung, Datenverarbeitung) aufgebaut. Das Kurzschlusselement wird z. B.
durch eine angelötete oder angeklemmte Lasche gebildet (welche in der durch die
Leiterplatte definierten Ebene liegen kann). Es kann auch vorzugsweise durch eine
aufgedruckte, flächige Metallisierung direkt auf der Leiterplatte gebildet sein. Die Speisung
ist dann z. B. als Mikrostreifenleiter auf der Leiterplatte von der Schaltung zum
Resonatorelement auf der Platine geführt.
Vorzugsweise ist das boxförmige Volumen durch die Metallfläche allseitig umschlossen.
Eine im Volumen befindliche Schaltung wird so effizient abgeschirmt. Für die Anwendung
bei Mobilfunktelefonen wird ein möglichst flaches, schichtförmiges Volumen
angestrebt. Es sind aber auch Anwendungen denkbar, bei denen es nicht primär auf
ein Volumen geringer Bauhöhe ankommt. Es ist natürlich auch nicht zwingend, dass
das Volumen allseitig umschlossen ist. Schmal- und Stirnseiten können teilweise oder
ganz geöffnet sein.
Als boxförmiges Volumen kann jedes mehr oder weniger quaderförmige Volumen verstanden
werden (Zigarettenschachtelform). Die Kanten können eckig oder abgerundet
sein. Die verschiedenen Seitenflächen brauchen nicht parallel zueinander zu stehen.
Sie können z. B. entsprechend den Formvorgaben des designmässig gestalteten
Aussengehäuses des Funktelefons geneigt oder gekrümmt sein.
Die durch die Metallfläche gebildete Oberfläche umfasst z. B. zwei länglich rechteckige
Hauptflächen (in - einem im Verhältnis zur Querabmessung - geringen gegenseitigen
Abstand) und mindestens eine kurze verbindende Stirnfläche. Das Resonatorelement
überdeckt die genannte Stirnfläche und einen angrenzenden Bereich der einen
Hauptfläche (selbstverständlich unter Wahrung eines bestimmten Abstandes). Zur
Speisung der Antenne ist z. B. ein Innenleiter einer Koaxialleitung (oder ein Mikrostreifenleiter)
durch die Metallfläche hindurch zum Rand des Resonatorelements geführt.
Der kurze Schenkel der Resonatorplatte kann über eine (zur Metallfläche hin
abgewinkelte) Lasche gespeist werden. Das Kurzschlusselement kann ein Verbindungsstreifen
sein, welcher in einer Verlängerung einer Schmalseite des boxförmigen
Volumens liegt. Damit die Resonanzbedingung erfüllt ist, muss das Kurzschlusselement
im Bereich einer Ecke der Resonatorplatte angeordnet sein. Speisung und Kurzschluss
können in der gleichen oder in verschiedenen (z. B. senkrecht zueinander
stehenden) Ebenen liegen.
Das Resonatorelement soll zur Hauptfläche einen kleineren Abstand haben als zur
kurzen verbindenden Stirnfläche. Während nämlich der erstgenannte Abstand mitbestimmend
für die Bauhöhe des (aus designmässigen Gründen möglichst flach zu gestaltenden)
Handfunkgeräts sein kann, geht der zweitgenannte Abstand nur in die
(nicht besonders kritische) Längsabmessung ein.
Es ist durchaus möglich, zwischen Resonatorelement und Metallfläche einen dielektrischen
Körper einzufügen. Er kann insbesondere für die Stabilisierung des Resonatorelements
hilfreich sein. Der Körper kann z. B. ein L-förmig abgewinkeltes Substrat
mit einer selektiv aufgebrachten Metallbeschichtung (zur Bildung der Resonatorplatte,
der Speisung und des Kurzschlusses) sein.
Die erfindungsgemässe Antenne kann auch so ausgebildet sein, dass das Resonatorelement
mit dem Kurzschlusselement und fünf Flächenstücken der boxförmigen
Metallfläche aus einem Stück teilweise metallisierten Kunststoffes besteht. Der Kunststoffteil
braucht nicht vollständig metallisiert zu sein. Die nicht-metallisierten Teile können
zur mechanischen Festigkeit beitragen. Die angefügte Leiterplatte mit den elektronischen
Bauteilen und der aufgedruckten Stanzform vervollständigt einerseits die Metallfläche
zu einer geschlossenen Oberfläche einer Box und schliesst andererseits das
Resonatorelement an die Speisespannung an.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante besteht darin, dass das Resonatorelement
an der Innenseite des Kunststoffgehäuses des Mobilfunktelefons oder auf einer
flexiblen Folie oder einem dünnen Leiterplattensubstrat aufgebracht ist. Die mechanische
Abstützung muss dann natürlich nicht vom Kurzschlusselement übernommen
werden.
Das Resonatorelement hat einen Umfang entsprechend einer halben Wellenlänge λ
der Resonanzschwingung. Da die resonanzaktive Länge des Resonatorelements etwa
λ/4 betragen sollte (Resonanzbedingung), ist also das Kurzschlusselement möglichst
in der Ecke zu plazieren. Das boxförmige Volumen kann z. B. eine Abmessung von
0.33 x 0.15 x 0.015 λ3 haben. Der Abstand zwischen der verbindenden Stirnfläche und
dem abgewinkelten Teil des Resonatorelements kann z. B. 0.03 λ betragen. Der Abstand
zur Hauptfläche beträgt z. B. nur gerade etwa 0.01 λ.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen ergeben sich
aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a
- Eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen
Antenne;
- Fig. 1b
- eine schematische Darstellung einer alternativen Art des Antennenanschlusses;
- Fig. 1c
- eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführung des Resonatorelements;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Konstruktionselementes bestehend
aus dielektrischem Substrat und Resonatorelement;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Stanzform zur Herstellung eines
Resonatorelements aus einem Stück Blech;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Antennenkonstruktion
für eine bestückte Leiterplatte in der Seitenansicht;
- Fig. 5a bis c
- eine schematische Darstellung eines möglichen konstruktiven Aufbaus
der Ausführungsform gemäss Fig. 1a.
Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Fig. 1a zeigt eine boxförmige Metallfläche 1 mit zwei in geringem Abstand parallel zueinander
angeordneten Hauptflächen 1.1, 1.2, einer oberen und einer unteren kurzen
Stirnfläche 1.3 bzw. 1.4 und zwei langen schmalen Seitenflächen 1.5, 1.6. Die Form ist
vergleichbar mit derjenigen einer länglichen flachen Zigarettenschachtel.
In einem bestimmten Abstand zur Kante 2 (welche zwischen Hauptfläche 1.2 und
Stirnfläche 1.3 gebildet ist) ist ein L-förmig abgewinkeltes Resonatorelement 5 gehalten.
Zur Abstützung können ein Kurzschlusselement 4 und - je nach mechanischer
Ausführung - evtl. eine Speisung dienen.
Die Breite des Resonatorelements entspricht derjenigen der Hauptfläche 1.2. Eine
abgewinkelte kurze Seite 5.1 ist etwas grösser als die Stirnfläche 1.3 (entsprechend
dem Abstand A2 zwischen Resonatorelement 5 und Hauptfläche 1.2). Die genannte
kurze Seite 5.1 hat einen Abstand A1 von der Stirnfläche 1.3 und endet etwa in der
Verlängerung einer durch die Hauptfläche 1.1 definierten geometrischen Ebene. Die
vorzugsweise um 90° abgewinkelte lange Seite 5.2 überdeckt den obersten Bereich
der Hauptfläche 1.2.
Das Kurzschlusselement 4 ist z. B. eine streifenförmige Verlängerung der Seitenfläche
1.5. Es kann so breit wie die genannte Seitenfläche 1.5 oder auch schmaler sein.
Die Speisung erfolgt aus dem abgeschirmten Volumen heraus. Zu diesem Zweck ist
z. B. ein Mikrostreifenleiter 3.1 (oder ein Innenleiter einer Koaxialleitung) durch die
Stirnfläche 1.3 hindurch zur kurzen Seite 5.1 geführt. Die Speisung ist im Bereich der
Hauptfläche 1.1 oder der Seitenfläche 1.5 angeordnet (wobei der Abstand zum Kurzschlusselement
3.1 durch die erforderliche Anpassung bestimmt ist). Die Schaltung zur
Ansteuerung der Antenne wird in dem innerhalb der Metallfläche 1 gebildeten flachen
Volumen untergebracht. Die Metallfläche 1 bildet also das Abschirmgehäuse der
Schaltungselektronik.
Die Speisung (Mikrostreifenleiter 3.1) befindet sich im gezeigten Beispiel mehr oder
weniger in der durch die Hauptfläche 1.1 gebildeten geometrischen Ebene und
schliesst am Rand bzw. in der Nähe des Randes der abgewinkelten kurzen Seite 5.1
des Resonatorelements 5 an.
Die in Fig. 1b gezeigte Variante unterscheidet sich von Fig. 1a hinsichtlich der Speisung
und der Positionierung des Kurzschlusselements 4. Der Mikrostreifenleiter 3.1
(bzw. ein Innenleiter einer Koaxialleitung) ist an einer Lasche 3.2 angeschlossen, welche
im wesentlichen senkrecht zur kurzen Seite 5.1 steht und zur Stirnfläche 1.3 hinragt.
Das Kurzschlusselement 4 befindet sich nicht in der Verlängerung der Seitenfläche
1.5, sondern in der Verlängerung der Hauptfläche 1.1. Die Speisung (Lasche 3.2
und Mikrostreifenleiter 3.1) und das Kurzschlusselement 4 sind wiederum in einem
durch die angestrebte Anpassung bestimmten Abstand zueinander angeordnet.
Fig. 1c zeigt eine weitere Alternative, bei welcher das Resonatorelement abgerundet
ist. Der Übergang zwischen der langen Seite 5.2 und der kurzen Seite 5.1 ist hier nicht
durch eine ausgeprägte Kante, sondern durch einen kontinuierlich gewölbten, bzw.
gekrümmten Übergang gebildet. Der Krümmungsradius liegt in der Grössenordnung
der Abstände A1 und A2. Versuche haben gezeigt, dass runde Übergänge zu einer
grösseren Bandbreite führen können. Ist die Bandbreite - durch das Ersetzen des
eckigen Resonatorelements durch ein rundes - zu gross geworden, kann sie durch
eine Reduktion des Abstandes A1 bzw. A2 wieder verringert werden. Die Dicke (bzw.
Bauhöhe) der ganzen Antennenkonstruktion kann durch die Verwendung von abgerundeten
Resonatorelementen vorteilhaft klein gehalten werden.
Im Beispiel gemäss Fig. 1c ist der Kurzschluss 4 ähnlich wie in Fig. 1b positioniert. Die
Speisung erfolgt dagegen durch einen Mikrostreifenleiter 3.1 in einer Verlängerung der
Seitenfläche 1.5. Aus den Figuren 1a bis 1c sind also verschiedene Varianten für die
Plazierung von Kurzschluss und Speisung ersichtlich. Selbstverständlich sind auch
andere Anordnungen möglich entsprechend dem erforderlichen Abstand zwischen
diesen beiden Elementen.
Die Abmessungen der Metallbox sind z. B. wie folgt: L = 0.33 λ, B = 0.15 λ und
D = 0.015 λ. (Die Dicke D beträgt im vorliegenden Beispiel 1/10 der Breite B bzw. etwa
1/20 der Länge L.) Der Abstand zwischen der Stirnfläche 1.3 und der kurzen Seite 5.1
beträgt z. B. 0.03 λ, derjenige zwischen der langen Seite 5.2 und der Hauptfläche 1.2
etwa 0.01 λ. Der zweitgenannte Abstand ist also um ein Mehrfaches (z. B. 3-faches)
kleiner als der erstgenannte. Die Breite des Resonatorelements 5.1 ist im wesentlichen
gleich wie die Breite B der Metallbox. Die Länge X1 der kurzen Seite 5.1 beträgt z. B.
0.025 λ, während die Länge X2 der langen Seite 5.2 0.07 λ misst. Mit anderen Worten,
die lange Seite ist z. B. mehr als doppelt so lang wie die kurze Seite 5.1.
Der Abstand zwischen der Speisung und dem Kurzschlusselement 4 kann zur Anpassung
der Antenne an die geforderten 50 Ω Eingangsimpedanz variiert werden. Bei der
oben beispielhaft erwähnten Dimensionierung betrug er 0.037 λ.
Im Anwendungsfall eines GSM-Mobilfunktelefons liegt die Wellenlänge im Bereich von
30 cm.
Dadurch, dass das Resonatorelement 5 in der in Fig. 1a gezeigten Weise abgewinkelt
bzw. rund abgebogen ist, gelingt es, die Bauhöhe in der kritischen Umgebung der
Speisung und des Kurzschlusselements 4 in die Längsachse des Gehäuses zu verlegen,
wo mehr Platz vorhanden ist. Die grössere Seite 5.2 des im wesentlichen rechteckigen
Resonatorelements kann mit geringer Höhe über der abstrahlseitigen Metallfläche
(d. h. der Hauptfläche 1.2) geführt werden. Die boxförmige Metallfläche 1 trägt
als Gegengewicht zur Abstrahlung bei und gewährleistet auch dann eine gute Abstrahlung,
wenn das Antennenelement durch die Hand des Mobilfunktelefonbenutzers
abgedeckt ist.
Die Eingangsimpedanz der erfindungsgemässen Antenne liegt bei ca. 50 Ω reell. Bezüglich
der Bedingung, dass der Reflexionsverlust kleiner als 10 dB sein soll, wurde
eine Bandbreite von 20% erzielt. Dieser Wert liegt - bei guter Effizienz und kompakter
Abmessung - über den entsprechenden Anforderungen des GSM-Standards. Hervorragend
ist die geringe Verstimmbarkeit der Antenne durch die Hand oder den Kopf des
Telefonbenutzers. Als Antenne im Medium Luft hat sie eine aussergewöhnliche Effizienz
von über 90% und zwar weitgehend unabhängig von der abgestrahlten Leistung
(bis zu 2 Watt bei GSM). Trotzdem sind die geometrischen Abmessungen klein und
optimal für die Integration in einem Handgerät angepasst. Das Abstrahldiagramm weist
eine überwiegend omnidirektionale Charakteristik auf. Im folgenden sollen einige einfache
und kostengünstige Antennenkonstruktionen beschrieben werden.
Fig. 2 zeigt einen dielektrischen Körper 6 mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden
Teilen 6.1, 6.2. An der Aussenseite dieses L-förmigen Körpers 6 ist eine ganzflächige
Metallbeschichtung 7.1, 7.2 angebracht, welche dem Resonatorelement 5 in Fig. 1a
entspricht. Auf einer der Metallbeschichtung 7.1 gegenüberliegenden Seite des Teils
6.2 ist eine schmale streifenförmige Metallbeschichtung 7.3 angebracht, welche der
Speisung (Mikrostreifenleiter 3.1/ Lasche 3.2) in Fig. 1a, 1b entspricht. An der L-förmigen
Seitenfläche ist im Bereich des Teils 6.2 eine Metallbeschichtung 7.4 als Kurzschlusselement
angebracht (vgl. Kurzschlusselement 4 in Fig. 1 a).
Die in Fig. 2 gezeigte Resonatorkonstruktion kann an die Aussenseite eines geeignet
dimensionierten Abschirmgehäuses aufgesetzt werden. Die Abmessungen sind dabei
so, dass im Endeffekt ein zu Fig. 1a vergleichbarer Aufbau entsteht (Metallbeschichtung
7.3 fluchtend mit einer Hauptfläche des Abschirmgehäuses und Metallbeschichtung
7.4 fluchtend mit einer Seitenfläche desselben). Der Körper 6 bildet dabei ein
dielektrisches Medium (εr > 1) und kann zu einer Reduktion der Antennenabmessungen
führen. Die in Fig. 2 gezeigte Resonatorkonstruktion ist mechanisch stabil und
kann auch ohne besonderen Montageaufwand die Abstände zwischen Resonatorelement
und Abschirmgehäuse definiert festlegen.
Bei gleicher Resonanzfrequenz kann die Antenne kleiner gebaut werden. Allerdings
nimmt mit zunehmender Dielektrizitätskonstante εr die Bandbreite ab. Umgekehrt gesehen,
kann die Bandbreite und die Grösse der Antenne durch die geeignete Wahl der
Materialeigenschaften des Substrats angepasst werden.
Fig. 3 zeigt, wie das Resonatorelement aus einem Stück Blech 8, welches zwei Laschen
12, 13 für die Speisung bzw. den Kurzschluss hat, hergestellt werden kann. Das
im wesentlichen rechteckige Blech 8 hat an geeigneter Stelle eine Biegelinie 9, so
dass das Blech 8 L-förmig abgebogen werden kann. Auch die Laschen 12, 13 verfügen
über Biegelinien 10, 11 zum rechtwinkligen Abbiegen. Das derart zurechtgeformte
Blech wird über die Laschen 12 und 13 mit den entsprechenden Kontakten am Abschirmgehäuse
verlötet. Auf das Löten kann z. B. verzichtet werden, wenn das gebogene
Blech beim Zusammensetzen des Mobilfunkgerätes zwischen dem Kunststoffgehäuse
und dem darin angeordneten Abschirmgehäuse eingeklemmt wird. Kurzschlusselement
und Speisung werden dann an die entsprechenden Kontakte am Abschirmgehäuse
gepresst.
Die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform stellt eine konstruktiv einfache Variante ohne
Abschirmgehäuse dar. Ausgangspunkt ist eine Leiterplatte 14 mit einer Metallisierung
15 auf der Rückseite und einer Bestückung mit diversen elektronischen Bauteilen 16
auf der Vorderseite. (Im vorliegenden Beispiel wird der Einfachheit halber nicht auf die
meist üblichen doppelseitigen und mehrschichtigen Leiterplattenaufbauten eingegangen.
Es versteht sich von selbst, dass die Erfindung ohne weiteres auf derart verdichtete
elektronische Schaltungen angewendet werden kann.) An einer stirnseitigen Kante
19 (welche in der gewählten Darstellung senkrecht zur Zeichenebene verläuft) ist über
eine Kurzschlusslasche 18 eine erfindungsgemässe Resonatorplatte 17 angeschlossen.
Die Speisung verläuft in der gleichen Ebene wie die Kurzschlusslasche 18 (und ist
deshalb in der Darstellung gemäss Fig. 4 nicht sichtbar). Der kurze Schenkel 17.1
endet also in einem bestimmten Abstand "jenseits" der Kante 19. Der lange zweite
Schenkel 17.2 verläuft in einem möglichst geringen Abstand über der (dielektrischen)
Leiterplatte 14. Die Ansteuerung der Antenne erfolgt durch die auf der Leiterplatte 14
implementierte Schaltung.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform kann zusätzlich durch ein Abschirmgehäuse
der elektronischen Schaltung erweitert werden. Vorzugsweise werden dann Resonatorelement
und Abschirmgehäuse aus einem metallisierten Stück Kunststoff hergestellt,
wobei die elektrisch leitenden Teile durch die partielle Metallisierung gebildet
werden. Durch Zusammenlegen dieses Kunststoffteils mit der Leiterplatte wird in einem
Vorgang a) die Antenne montiert, b) ein Kontakt erstellt und c) die elektronische
Schaltung abgeschirmt.
Dies soll im folgenden anhand der Figuren 5a bis 5c erläutert werden. Fig. 5a zeigt
eine Leiterplatte 20 in der Draufsicht. Der rechteckige Bereich 21, in welchem die
Bauteile 23 der elektronischen Schaltung angeordnet sind, ist durch einen umlaufenden
Kontaktstreifen 22 gegen den Rand der Leiterplatte 20 abgegrenzt. An einer Stelle
ist der Kontaktstreifen 22 unterbrochen, damit der Mikrostreifenleiter 24 aus dem Bereich
21 herausgeführt werden kann. Der Kontaktstreifen 22 ist mit der elektrischen
Masse der Leiterplatte verbunden (welche sich z. B. auf der Rückseite des isolierenden
Trägers befindet). In den Ecken des (in der Art eines rechteckigen Rahmens ausgebildeten)
Kontaktstreifens sind z. B. Bohrungen 25.1 bis 25.4 vorgesehen.
Fig. 5b zeigt einen deckelartigen zweiten Teil, der die Abschirmung 26 und das Resonatorelement
27 umfasst. Dieser zweite Teil ist z. B. durch einen selektiv metallisierten
Kunststoff-Formteil gebildet. Die Abschirmung 26 weist vier Schmalseiten 26.1 bis 26.4
und eine Hauptfläche 26.5 auf. Die Hauptfläche 26.5 ist etwa gleich gross wie der Bereich
21. Die Kanten der Schmalseiten 26.1 bis 26.4 kommen auf den Kontaktstreifen
22 zu liegen, wenn der Kunststoff-Formteil gemäss Fig. 5b auf die Leiterplatte 20 gemäss
Fig. 5a gelegt wird. Es wird also ein geschlossenes, boxförmiges Volumen gebildet,
in welchem die Bauteile 23 untergebracht werden können.
Das Resonatorelement 27 wird durch das Kurzschlusselement 28, welches auf einer
Verlängerung der Schmalseite 26.3 liegt, und wahlweise durch ein zusätzliches Trägerelement
30, welches spiegelsymmetrisch zum Kurzschlusselement 28 in einer
Verlängerung der Schmalseite 26.1 gebildet ist, getragen. Zur weiteren Stabilisierung
des Resonatorelements 27 kann an dessen Ende 31 ein Stützelement vorgesehen
sein, welches durch die Hauptfläche 26.5 getragen wird.
Am Resonatorelement 27 ist an der gewünschten Stelle ein Kontaktelement 29 ausgebildet.
Es kann sich z. B. um eine kleine Feder handeln. Beim Befestigen des in Fig. 5b
gezeigten Kunststoff-Formteils auf der in Fig. 5a gezeigten Seite der Leiterplatte 20
setzt sich das Kontaktelement 29 auf den Kontaktpunkt 24.1 am äusseren Ende des
Mikrostreifenleiters 24. Eine Ausnehmung 33 in der Schmalseite 26.4 bildet eine Öffnung
für den Mikrostreifenleiter in der Abschirmung. In den Ecken des kastenförmigen
Deckels (d. h. innenseitig der Kanten zwischen den Schmalseiten 26.1 bis 26.4) sind
beispielsweise Pfosten 32.1 bis 32.4 vorgesehen, welche mit den Bohrungen 25.1 bis
25.4 korrelieren und ein Verschrauben der beiden Teile ermöglichen, so dass der in
Fig. 5c gezeigte Aufbau entsteht.
Falls die Leiterplatte auf beiden Seiten mit Bauelementen bestückt ist, ist natürlich
auch die "Rückseite" mit einem Deckel abzuschirmen. Die für die Antenne wirksame
Metallfläche ist dann dieser zweite Deckel (und nicht die Masse der Leiterplatte). Der
genannte zweite Deckel ist im Fig. 5c durch eine gestrichelte Linie angedeutet.
Die oben beschriebenen Antennenkonstruktionen können in verschiedener Hinsicht
variiert werden. So kann z. B. die Form des Resonatorelements abgerundet statt
rechteckig sein oder verschiedene kleine Einbuchtungen und Laschen haben, um
überstehende Bauteile zu umfassen bzw. einzuhüllen. Es können auch Löcher im Resonatorelement
vorgesehen sein, um beispielsweise grösseren Schaltungselementen
Platz zu machen. Es ist im übrigen ohne weiteres denkbar, dass eine grössere Anzahl
von Löchern vorhanden ist. Der Durchmesser eines Loches ist in der Regel nicht
grösser als der weiter oben erwähnte Abstand A1 bzw. A2. Dadurch kann eine Art
Gitterstruktur entstehen. Weiter können Einschnitte an Stellen, die keine hohen Stromflüsse
zeigen, vorgesehen sein. Der Winkel zwischen dem kleineren und dem grösseren
Teil des L-förmigen Resonatorelements kann von 90° abweichen und mit Vorteil
gerundet ausgeführt werden. Zur Feinabstimmung können am Resonatorelement
Fortsätze angeformt sein, deren Länge die Resonanzfrequenz beeinflussen.
Auch in der Positionierung des Kurzschlusselementes gibt es gewisse Freiheiten. Es
kann gleich breit, breiter oder schmaler als die Seitenfläche sein. Es braucht sogar
nicht einmal unbedingt in der Ebene der Seitenfläche zu liegen. Es kann z. B. an den
Rand einer der beiden Hauptflächen verlegt werden.
Wird z. B. das Resonatorelement durch eine Kupferschicht auf einer flexiblen Folie
gebildet (flexible Leiterplatte), dann entsteht eine abgerundete Abwinklung. Die Folie
wird dabei ins Kunststoffgehäuse eingelegt und von diesem in der richtigen Form
gehalten. Die Kontakte können wiederum durch Löten oder Pressen gewährleistet
werden. (Die Kupferschicht kann in an sich bekannter Weise mit einem fotochemischen
Verfahren auf die Folie aufgedruckt werden.)
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die erfindungsgemässe Antenne eine verhältnismässig
hohe Bandbreite von etwa 20% hat bei vergleichsweise geringer Bauhöhe
von wenigen Millimetern. Die Antenne ist wenig empfindlich auf in der Nähe befindliche
Körperteile (wie z. B. Hand oder Kopf der Telefonbenutzers). Sie erfüllt die
Anforderungen des GSM-Standards und erlaubt eine vollständige Integration im
Kunststoffgehäuse.