DE962831C - Verfahren zum Stabilisieren von vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von vinylidenchloridhaltigen MischpolymerisatenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 25. APRIL 1957
D 12276 IVb 139b
Die Erfindung betrifft Stabilisatoren für vinylidenchloridhaltige
Mischpolymerisate, um diese gegen die zersetzende Einwirkung des Lichtes zu schützen.
Vinylidenchloridhaltige Mischpolymerisate können unter Anwendung von Wärme und Druck erweicht
und in Formen zu Gebrauchsgegenständen verarbeitet werden, während andere durch Düsen zu Fasern oder
Fäden verpreßt werden können. In den meisten Fällen unterliegen diese Gegenstände oder Fasern u. dgl.
einer gewissen Zersetzung, wenn sie längere Zeit der Einwirkung von Licht ausgesetzt werden, und insbesondere
dann, wenn das Licht größere Mengen ultraviolette Strahlen enthält. Mit dieser Zersetzung geht
eine fortschreitende Verdunkelung der Farbe der Masse einher, wobei deren Aussehen sich bei längerer Be-Strahlung
von praktisch farblos bis zu dunkelbraun, ändern kann. Diese Veränderung ist jedoch für die
Verwendung der aus den obigen polymerisierten Stoffen hergestellten Gegenstände sehr nachteilig.
Es ist daher von Wichtigkeit, Stabilisatoren' zu finden, durch welche diese Nachdunkelung, der die
vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisate unterliegen, wenn sie dem Licht ausgesetzt werden, verhindert
oder wenigstens verringert wird. Derartige Stabilisatoren sollen auch mit dem Mischpolymerisat
vollkommen verträglich sein, wenn sie diesem in einer
Menge zugesetzt werden, wie sie zur Erreichung der Schutzwirkung gegen den Einfluß von Licht erforderlich
ist.
Es sind auch Vorschläge gemacht worden, verschiedene Verbindungen, auch stickstoffhaltige Verbindungen,
für diese Zwecke zu verwenden, jedoch stabilisieren diese Verbindungen die vinylchlorid- bzw.
vinylidenchloridhaltigen Harze gegen Verfärbungen nicht in dem gewünschten Maße bzw. für die gewünschte
Zeitdauer.
Es wurde nun gefunden, daß ein ausreichender Schutz gegen die schädliche Wirkung des Lichtes
erzielt werden kann, wenn dem vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisat als Stabilisator ein Fluorenonazin
einverleibt wird, das der allgemeinen Formel
CH CH
HC C C CH
HC
N/
CH
C C
C7
CH
CH
R1 — C — R2
entspricht, in der R1 einen substituierten oder nicht substituierten Kohlenwasserstoff rest undR2 einWasserstoffatom
oder einen substituierten oder nicht substituierten Kohlenwasserstoffrest bedeutet oder R1 und
R2 zusammen den Teil eines cyclischen Restes bilden. Im letzten Fall entsprechen die erfindungsgemäß
verwendeten Stabilisatoren dem folgenden Formelbild:
CH CH
CH C C CH
CH
Λ
Λ
CH
C CH
1 CH
Il
Ri-C-
^Z
R2
in welchem Z die Atome darstellt, die zusammen mit ' R1 und R2 einen cyclischen Rest bilden.
Beispiele für Verbindungen, welche unter die obigen Strukturformeln fallen, sind Verbindungen, in welchen
R1 eine Alkylgruppe, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Amyl oder Hexyl, oder einen Axylrest, wie Phenyl oder
Naphthyl, der auch durch einen oder mehrere der folgenden Substituenten, wie Chloratome, Methyl-,
Nitro- oder Hydroxylgruppen, substituiert sein kann, bedeutet, während R2 ein Wasserstoffatom oder eine
Methylgruppe ist, sowie Verbindungen, in welchen R1 und R2 zusammen mit dem Kohlenstoffatom, mit dem
sie verbunden sind, einen cyclischen Rest bilden. In den Fällen, in welchen R2 ein Methylrest ist, soll R1
vorzugsweise ein aromatischer Rest sein, Beispiele derartiger Verbindungen sind Butyralfiuorenonazin
(R1 = Propylrest, R2= Wasserstoff), Benzalfluorenonazin (R1 = Phenylrest, R2 = Wasserstoff), o-Chlorbenzalnuorenonazin
(R1 = o-Chlorphenylrest, R2 = Wasserstoff), Salicylalfluorenonazin (R1 = Salicylrest,
R2 = Wasserstoff), i-Naphthalfluorenonazin (R1 =
Naphthylrest, R2 = Wasserstoff), 2-Oxy-i-naphthalfluorenonazin
(R1 = 2-0xynaphthyl, R2== Wasserstoff), a-Methylbenzalfhiorenonazin (R1 = Phenylrest,
R2 = Methyl), Cyclohexanonfluorenonazin (R1, R2
und das sie verbindende Kohlenstoffatom bilden zusammen einen Cyclohexylidenrest), Fluorenonazin (R1,
R2 und das sie verbindende Kohlenstoffatom bilden zusammen einen Fluorenylidenrest).
Fluorenonazin kann unmittelbar durch Einwirkung von Fluorenon auf Hydrazin in Gegenwart eines sauren
Katalysators hergestellt werden. Die erfindungsgemäß zur Anwendung gelangenden gemischten Azine können
durch Reaktion zwischen dem entsprechenden Aldehyd oder Keton und Fluorenonhydrazon hergestellt werden,
wobei die letztere Verbindung durch Einwirkung von Hydrazinhydrat auf Fluorenon gewonnen wird. Beispielsweise
kann Salicylaldehyd mit Fluorenonhydrazon umgesetzt werden, wodurch SalicylaJfluorenonazin
erhalten wird, während durch den Umsatz von Acetophenon mit Fluorenonhydrazon a-Methylbenzalfluorenonazin
erhalten wird. Diese Kondensationen werden zweckmäßig in einem für beide Reaktionsteilnehmer
gemeinsamen Lösungsmittel, wie Äthylalkohol oder Butylalkohol, durchgeführt. Das Reaktionsprodukt
scheidet sich gewöhnlich beim Abkühlen in Kristallform aus dem Reaktionsgemisch ab und kann erforderlichenfalls
durch Umkristallisieren gereinigt werden.
Die erfindungsgemäß benutzten Fluorenonazine bilden Kristalle, deren Farbe von gelb bis dunkelrot
schwankt. Fäden und Filme, welche aus vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisaten und derartige
Azine enthaltenden Massen erhalten werden, schwanken daher in ihrer Farbe von gelb bis tieforange, je nach
dem gewählten Azin und seiner Konzentration. Die Verwendung der genannten Azine ist daher nicht
empfehlenswert, wenn es sich um die Erzeugung besonders hellfarbiger Gegenstände handelt. Es hat sich
jedoch herausgestellt, daß zur Erzielung einer ausreichenden Beständigkeit gegen die schädigende Einwirkung
des Sonnenlichtes oder ultravioletter Strahlen die anzuwendende Menge des Azinstabilisators nicht
ausschlaggebend ist und daß Mengen von 0,05 bis 10% und vorzugsweise von 0,05 bis 3%, berechnet
auf das Gewicht des Polymerisates oder Mischpolymerisates, befriedigende Resultate ergeben. Einige der
erfindungsgemäßen Azine geben auch in viel niedrigeren Konzentrationen, als sie gewöhnlich bei anderen
Arten von Stabilisatoren angewendet werden, hinreichenden Schutz gegen die durch Licht hervorgerufene
Zersetzung. So muß beispielsweise Phenylsalicylsäureester, um wirksam zu sein, in einer Konzentration
von 2 bis 5% benutzt werden, während
bei Verwendung von Fluorenonazin ein hoher Schutz selbst bei Konzentrationen von o,i bis 0,5 °/o, berechnet
auf das Gewicht des- vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisates, erzielt wird.
Die Fluorenonazine können dem vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisat in beliebiger Weise beigemischt
werden. So kann z. B. der Stabilisator in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel, wie Aceton oder
Benzol, gelöst, die Lösung mit dem pulverförmigen Mischpolymerisat in einer geeigneten Mischmaschine
gut gemischt und das Lösungsmittel aus der anfallenden Masse durch Trocknen entfernt werden. Wenn
das vinylidenchloridhaltige Mischpolymerisat in einem organischen Lösungsmittel gelöst werden kann, kann
der Stabilisator der genannten Lösung zugesetzt und eine homogene Mischung hergestellt werden, worauf
die stabilisierte Masse durch Abdampfen erhalten wird.
Es kann auch eine Lösung des Fluorenonazins in einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel,
wie Äthylalkohol, Aceton oder Dioxan, langsam unter Umrühren einer wäßrigen Dispersion des fein zerkleinerten
vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisats zugegeben, die anfallende gleichförmige polymere
Masse durch Filtrieren oder in sonst geeigneter Weise abgeschieden und dann getrocknet werden. Nach einer
weiteren Ausführung kann auch der Stabilisator in Pulverform mit dem feinzerkleinerten Mischpolymerisat
durch mechanische Mittel, wie Vermählen in einer Kugelmühle, gemischt werden.
Es ist gleichgültig, in welcher Weise die erfindungsgemäßen
Stabilisatoren dem vinylidenchloridhaltigen Mischpolynerisat zugegeben werden; in jedem Falle
sind die erhaltenen Massen gegenüber dem Sonnenlicht oder Licht mit einem hohen Anteil an ultravioletten
Strahlen sehr beständig. Während so ein.unbehandelter Faden oder Film aus einem vinylidenchloridhaltigen
Mischpolymerisat, wenn sie dem Licht oder ultravioletter Bestrahlung ausgesetzt werden, eine dunkel-
CH
CH
CH C CH \ braune Farbe annehmen, widersteht eine Masse, die
eine verhältnismäßig kleine Menge eines der neuen Stabilisatoren enthält, unter gleichen Bedingungen
der Verfärbung sehr lange Zeit.
Die Stabilisatoren können irgendeinem vinylidenchloridhaltigen Mischpolymerisat, z. B. Mischpolymerisaten
von Vinylidenchlorid mit Monomeren, wie Vinylchlorid, Acrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester,
Methylacrylsäuremethylester, Methylacrylsäureäthylester, Maleinsäuredimethylester, Maleinsäurediäthylester,
Fumarsäuredimethylester, Fumarsäurediäthylester, Essigsäurevinylester, Acrylnitril, einverleibt
werden. Die Massen, welchen die Stabilisatoren zugesetzt werden, können auch noch Weichmacher,
Gleitmittel, Pigmente, Farbstoffe und ähnliche Stoffe, die zur Erleichterung der Verarbeitung
der Massen oder zum Färben der aus ihnen erzeugten Gegenstände benutzt werden, enthalten. Auch können
andere bekannte Wärme- oder Lichtstabilisatoren mitbenutzt werden.
Das vinylidenchloridhaltige Mischpolymerisat soll nicht mehr als 95% Vinylidenchlorid, zweckmäßig
70 bis 90 °/0 Vinylidenchlorid, enthalten.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert. Die angegebenen Prozentzahlen sind, wenn
nichts anderes angegeben ist, Gewichtsprozente.
Aus einem Gemisch, das aus 85% monomerem Vinylidenchlorid und 15 % Vinylchlorid bestand, wurde
ein etwa 12% Vinylchlorideinheiten enthaltendes Mischpolymerisat hergestellt und das feinpulverisierte
Mischpolymerisat mit 8 Gewichtsprozent a, ct'-Diphenyldiäthyläther
als Weichmacher zu einer gleichförmigen Masse verarbeitet. Aus diesem mit Weichmacher
versehenen Mischpolymerisat wurden unter Zugabe von Fluorenonazin der folgenden Zusammensetzung:
CH
-C CH
CH
CH
CH ; /\/
CH C CH C —
N/
CH
Massen hergestellt, die 0,05, 0,1, o,3 und 0,5 Gewichtsprozent
des Stabilisators enthielten. Die beiden ersten Massen wurden durch Auflösen des Stabilisators in
Aceton, Mischen der Acetonlösung mit dem Misch-CH
C CH
C CH
Il I
C CH
CH
polymerisat und Verdampfen des Acetons hergestellt. Die beiden letzteren Massen wurden hergestellt, indem
das feinpulverisierte Fluorenonazin mit dem gepulverten,
plastifizierten Mischpolymerisat in einer Kugel-
mühle vermählen wurden; diese Arbeitsweise wurde angewendet, weil das Fluorenonazin in Aceton und
anderen flüchtigen Lösungsmitteln nur beschränkt löslich ist. Die erhaltenen Massen wurden in Preßstücke
übergeführt und aus einer kleinen Kolbenstrangpresse durch eine Öffnung von 0,75 mm Durchmesser
gepreßt, wobei die Trommel der Strangpresse auf 170 bis 175° erhitzt wurde. Die so erhaltenen Fäden
wurden dann von Hand so weit ausgezogen, daß ihr Durchmesser auf 0,2 bis 0,25 mm verringert wurde.
Die erhaltenen Fäden wurden dann auf Formen aufgewickelt und in einem Fadeometer dem Lichte eines
Kohlelichtbogens ausgesetzt. Die Zeit, die jede Probe benötigte, um etwa den gleichen Grad der Zersetzung
zu erreichen, der nach dem Augenschein auf Grund der Tiefe der entwickelten braunen Färbung beurteilt
wurde, wurde als die relative stabilisierende Wirkung der jeweiligen Azinkonzentration angesehen. Ein
Kontrollversuch mit einem Faden, der in gleicher Weise aus dem plastifizierten Mischpolymerisat, aber ohne
Stabilisator hergestellt worden war, wurde bei der Prüfung mit eingeschlossen. Tabelle 1 zeigt die Prüfungsergebnisse:
Zeit der Belichtung zur Erzie | |
°/0 Fluorenonazin | lung eines bestimmten, als Standard benutzten Zerset |
zungsgrades (in Stunden) | |
O | SO |
0,05 | 164 |
0,10 | 530 |
0,30 | 930 |
0,50 | 930· |
Die in Tabelle 2 aufgeführten gemischten Azine wurden durch Kondensation von Fluorenonhydrazin
mit den entsprechenden Aldehyden hergestellt. Ihre Schmelzpunkte, analytischen Werte und Farben sind
dort ebenfalls angegeben.
Fluorenonazin
Butyral-
Salicylal-
o-Chlorbenzal- ...
p-Nitrobenzal- ...
p-Nitrobenzal- ...
i-Naphthal-
2-0xy-i-naphthal-
Schmelzpunkt
43 bis 44° 132 bis 1330
150 bis 1510 184 bis 1850
139 bis 1400 200 bis 20i°
Stickstoffgehalt %
gefunden | berechnet
gefunden | berechnet
11,1
9-1
9.0
12,3
8,4
8,4
9,4
8,8
12,8
8,4
8,0
Farbe
Orange
Gelb
Orangerot
Orange
Orange
Ziegelrot
Benzalfluorenonazin ist im Journ. Amer. Chem. Soc. (1932), S. 3636, beschrieben worden. Es hat den
Schmelzpunkt 91 bis 92° und bildet orangefarbige Platten.
Aus dem im Beispiel 1 beschriebenen plastifizierten
Mischpolymerisat mit 2 °/0 eines jeden der obengenannten
Azine wurden Massen hergestellt, indem Proben der Mischpolymerisate mit Acetonlösungen der erforderlichen
Menge Azin gemischt und das Aceton abgedampft wurde. Aus diesen Massen wurden Fäden
hergestellt und in dem im Beispiel 1 beschriebenen Fadeometer dem Licht ausgesetzt. Die Zeit, die bei
jeder Probe erforderlich war, um den festgelegten Zersetzungsgrad zu erreichen, ist aus der Tabelle 3
ersichtlich.
Stabilisator
Butyralfluorenonazin
Salicylalfluorenonazin
Benzalfluorenonazin
o-ChlorbenzaJfluorenonazin ..
p-Nitrobenzalfluorenonazin ..
i-Naphthalfluorenonazin ....
2-Oxy-i-naphthalfluorenonazin
Kontrolle (leer)
p-Nitrobenzalfluorenonazin ..
i-Naphthalfluorenonazin ....
2-Oxy-i-naphthalfluorenonazin
Kontrolle (leer)
Belichtungszeit
bis zum festgelegten
Zersetzungsgrad
(Stunden)
610
750
310
280
280
280
280
50
310
280
280
280
280
50
Acetophenon und Fluorenonhydrazon wurden in Butylalkohollösung miteinander zur Reaktion gebracht 100
und das anfallende Acetophenonfluorenonazin aus niedrigsiedendem Petroleum zur Reinigung umkristallisiert,
wobei orangefarbige Platten vom Schmelzpunkt 122 bis 123° erhalten wurden.
Stickstoffgehalt: gefunden 9,1 °/0, berechnet 9,4%· 105
Die Formel des Acetophenonfluorenonazins ist:
CH
CH C
CH
CH
CH C CH
Il I
C CH CH
N
Il
Il
CHj, C CrHk
Cyclohexanon und Fluorenonhydrazon wurden in Leicht-Petroleum (Siedep. 80 bis 100°) gelöst und mit- 125
einander umgesetzt, wobei Cyclohexanonfluorenonazin
als gelbe Prismen vom Schmelzpunkt 80 bis 8i°
erhalten wurden. Stickstoff: gefunden 10,1% (berechnet
10,2%).
Aus dem im Beispiel 1 beschriebenen plastifizieren
Mischpolymerisat aus Vinylidenchlorid und Vinylchlorid und 2% Acetophenonnuorenonazin bzw.
Cyclohexanonfmorenonazin wurden Massen hergestellt, diese zu Fäden verformt und in einem Fadeometer
dem Licht eines Kohlelichtbogens ausgesetzt, wie es in Beispielen 1 und 2 beschrieben worden ist. Die
Acetophenonfiuorenonazin enthaltende Probe widerstand 340 Stunden einer weitgreifenden Verfärbung,
und diejenige, welche Cyclohexanonfhiorenonazin enthielt, 530 Stunden. Dies stellt eine wesentliche
Verbesserung gegenüber der Kontrollprobe dar, die kein Stabilisierungsmittel enthielt und welche in
50 Stunden erhebliche Verfärbung aufwies.
Ein Gemisch, das 85 Gewichtsteile Vinylidinchlorid, 15 Gewichtsteile Vinylchlorid, 2 Gewichtsteile Maleinsäurediäthylester
und 7,6 Gewichtsteile Phthalsäuredimethylester enthielt, wurde in wäßriger Dispersion
polymerisiert, wobei ein feinverteiltes, ternäres, mit dem Weichmacher gleichförmig gemischtes Mischpolymerisat
gewonnen wurde. Die Ausbeute an dem Mischpolymerisat betrug 83%, so daß der Gehalt an Dimethylphthalat
in der Mischung 8,9 % des Mischpolymerisats entsprach. Durch gründliches Vermählen des
plastifizierten Mischpolymerisats mit unterschiedlichen Mengen Fluorenonazin in einer Kugelmühle wurden
Massen hergestellt. Die stabilisierten Massen wurden in einer Strangpresse zu Fäden verformt und ihre Lichtbeständigkeit
wie im Beispiel 1 geprüft. Eine Kontrollprobe, welche kein Stabilisierungsmittel enthielt,
wurde ebenfalls belichtet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 4 enthalten.
Fluorenonazin
0,1
0,2
o,3
Belichtungszeit bis zum festgelegten Zersetzungsgrad
(Stunden)
(Stunden)
50
960
1470
mehr als 1600
960
1470
mehr als 1600
Eine 85 Gewichtsteile Vinylidenchlorid, 15 Gewichtsteile
Vinylchlorid, 2 Gewichtsteile Essigsäurevinylester und 7,5 Gewichtsteile Dimethylphthalat enthaltende
Mischung wurde in wäßriger Dispersion polymerisiert, wobei ein. fein verteiltes, ternäres, mit dem Weichmacher
gleichförmig gemischtes Mischpolymerisat erhalten wurde. Die Ausbeute an dem Mischpolymerisat
betrug 80 Gewichtsteile, so daß der Gehalt an Dimethylphthalat in der Masse 9,4% des Mischpolymerisats
entsprach. Das plastifizierte Mischpolymerisat wurde in einer Kugelmühle mit 0,1 Gewichtsprozent
Fluorenonazin gemischt. Die stabilisierte Masse wurde 6g zu Fäden verformt und deren Lichtbeständigkeit, wie
im Beispiel 1 beschrieben, geprüft. Die Zeit, die bei den Fäden zur Erreichung der als Maß festgelegten Zersetzung
benötigt wurde, betrug 480 Stunden, während ein ähnlicher Faden ohne Fluorenonazin nach 45 Stunden
Belichtung bereits zersetzt war.
Das im Beispiel 2 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei an Stelle des dort verwendeten
Mischpolymerisats ein Mischpolymerisat benutzt wurde, welches aus einer monomeren, aus 90%
Vinylidenchlorid und 10% Vinylchlorid bestehenden Mischung hergestellt worden war. Dieses Mischpolymerisat
wurde fein pulverisiert und dann mit 8 Gewichtsprozent α, α'-Diphenyldiäthyläther als Weichmacher
zu einer gleichförmigen Masse verarbeitet. Die erhaltenen Ergebnisse waren im wesentlichen die
gleichen wie im Beispiel 2.
Das in den obigen Beispielen beschriebene Verfahren kann wiederholt werden, wobei an Stelle der dort benutzten
Mischpolymerisate andere Mischpolymerisate von Vinylidenchlorid und Vinylchlorid benutzt werden,
die wenigstens 70 % Vinylidenchlorid enthalten, oder Mischpolymerisate aus Vinylidenchlorid mit anderen
Monomeren, wie Acrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester, Methacrylsäuremethylester, Äthylmethylacrylat,
Dimethylmaleat, Dimethylfumarat, Diäthylfumarat, Vinylacetat, Acrylsäurenitril u. dgl., welche
wenigstens 70% Vinylidenchlorid enthalten. Die erhaltenen Resultate sind im wesentlichen die gleichen wie
in den obigen Beispielen.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Stabilisieren von aus 10 bis 95% Vinylidenchlorid bestehenden Mischpolymerisaten gegen die Einwirkung von Licht, gekennzeichnet durch die Verwendung von Fluorenonazinverbindungen der folgenden allgemeinen Formel:CH CHCH C C CHI 11 Il ICH C C CHCH I CHN
Ri_C — R2in der R1 einen substituierten oder nicht substituierten, aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest und R2 Wasserstoff oder einen alipha-tischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet oder R1 und R2 zusammen einen Teil eines cyclischen Restes bilden. - 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluorenonazin in einer Menge von 0,05 bis io °/0, vorzugsweise von 0,05 bis 3 %» be~ rechnet auf das Gewicht des Mischpolymerisats, benutzt wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 701 837, 734 524; USA.-Patentschriften Nr. 2 367 483, 2 396 557.© 609 706/417 10.56 (609 865 4.57)
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