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Stapelmaschine für blattförmiges Material, besonders für Häute und
Felle Die Erfindung bezieht. sich auf eine Maschine zum Stapeln von ausgebreiteten,
biegsamen Werkstücken, wie Häute oder Felle, die entweder von Hand oder maschinell
in die Maschine eingeführt werden können.
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In Gerbereien müssen Häute und Felle zwischen den verschiedenen Arbeitsvorgängen,
denen sie unterworfen werden, aufgestapelt und auch oft vorübergehend aufbewahrt
werden. Werkstücke, wie Häute und Felle, sind infolge ihres Gewichtes und ihrer
Größe schwer zu handhaben, und gewisse Sorten müssen auch zur Vermeidung von Faltenbildung
mit großer Vorsicht gestapelt werden.
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Man kann nun Häute oder Felle auf verschiedene Weise stapeln. Kalbsfelle
werden z. B. mit einer gegebenen Seite nach oben aufgenommen und mit derselben Seite
nach oben gerichtet gestapelt. Im folgenden wird diese Stapelweise æls Verfahren
1 bezeichnet.
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Es kann auch das mit einer gegebenen Seite nach oben aufgenommene
Werkstück mit dieser Seite nach unten gerichtet aufgestapelt werden, was hier als
Verfahren II bezeichnet wird.
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Nach einer dritten Verfahrensart - Verfahren III - werden die Werkstücke,
die mit einer gegebenen Seite nach oben gerichtet aufgenommen
werden,
in abwechselnder Reihenfolge, d. h. einmal eine gegebene Seite nach oben und das
nächste Mal nach unten gerichtet, in Haufen gestapelt. Bei Häuten würden somit die
Narbenseiten einmal nach oben und das andere Mal nach unten zu liegen kommen.
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Lange Werkstücke werden gewöhnlich übergeschlagen, ohne eingeknickt
zu werden. Nach einem weiteren, als IV bezeichneten Verfahren wird nach dem Stapeln
einer gegebenen Anzahl von übergeschlagenen Werkstücken das Umschlagende der Werkstücke
nach der entgegengesetzten Stapelseite verlegt, um den Haufen ausgerichtet zu halten.
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Es war nun bisher nicht möglich, alle verschiedenen Verfahren in
einer Maschine auszuführen, besonders da beim Handhaben der Werkstücke große Vorsieht
beobachtet werden muß und die Werkstückgröße oder der nächste, am Werkstück auszuführende
Arbeitsgang das anzuwendende Stapelverfahren bedingt. Die Erfindung bezweckt somit,
eine Maschine vorzusehen, die Werkstücke jeglicher Länge nach dem je gewählten Verfahren
stapelt.
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Gemäß der Erfindung ist eine Stapelmaschine mit einer Fördereinrichtung
vorgesehen, die nacheinander in die Maschine eingeführte Werkstücke von einer Zuführstelle
an der einen Maschinenseite nach einer Entladestelle an der'anderen Maschinenseite
befördert, wobei ein Entladungsteil der Fördereinrichtung schräg abwärts nach der
Stapelstelle geneigt und bezüglich derselben bewegbar ist. Die Fördereinrichtung
besteht aus endlosen Förderbändern, deren parallele, die beiden Werkstückseiten
erfassenden Läufe von der Zuführstelle an einem Hauptgestell aufwärts und an dem
einen zusätzlichen Trägerrahmen bildenden Entladungsteil nach der Entladestelle
hin abwärts verlaufen, wobei eine Steuerung den Rahmen vorzugsweise in einem Bogen
über der Stapelstelle hin und her schwingt. Die Schwein= gungsweite und -richtung
des Rahmens um Achsen an dem Hauptgestell wird von einer Steuerung bestimmt.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der. Erfindung beispielsweise
veranschaulicht. Es zeigt Fig. I eine rechte Seitenansicht der Maschine, unter Fortlassung
gewisser Maschinenteile und mit dem Entladungsteil der Fördereinrichtung in ausgeschwungener
Lage, Fig. 2 ein Schaubild des- rechten Teiles der Maschine, Fig. 3 eine Maschinenansicht,
in der Richtung des Pfeiles III der Fig. I gesehen, Fig. 4 eine Einzelansicht einer
Steuerung zum Ausschalten der Maschine, teilweise im Schnitt, Fig. 5, 6 und 7 schematische
Darstellungen eines die anfängliche Bewegungsrichtung des Entladungsendes der Fördereinrichtung
bestimmenden Steuerarmes in verschiedenen Einstellagen, Fig. 8 ein Schaubild eines
Teiles der in Fig. 3 dargestellten Fördereinrichtung, Fig. g eine Schnittansicht
von Kurvensegmenten zum Betätigen des Entladungsendes der Fördereinrichtung und
Fig. 10 bis I7 die Kurvensegmente in ihren verschiedenen Arbeitslagen, wobei eine
der Kurvensegmente aus Fig. 10 bis 14 fortgelassen ist, um die anderen Kurvensegmente
deutlicher darstellen zu können, Fig. I8 die elektrische Schaltanlage mit den einzelnen
Stromkreisen für den Antrieb und Steuerung der Stapelmaschine.
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Die Maschine dient zum Stapeln von ausgebreiteten Werkstücken wie
Häuten in Haufen auf einem Tisch, einem Drehträger oder einem Bock 10 (Fig. I und
2) und weist eine Fördereinrichtung auf, die auf einem Hauptgestell I6 und einem
zusätzlichen Rahmen I8 gelagert ist. Zwei mit dem Unterende des Maschinengestells
verzapfte Stangen 20, 22 halten das Hauptgestell I6 in verstellbarer Schräglage,
wobei das Hauptgestell I6 ferner bei 43 verstellbar mit dem Maschinengestell verbunden
ist. Hierdurch kann auch der Rahmen I8 in verschiedene Höhenlagen eingestellt werden.
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Seitenteile 40, 42 des Hauptgestells I6 sind durch eine Stahlplatte
44 (Fig. I) starr miteinander verbunden. Etwas oberhalb der Platte 44 ist eine Platte
50 parallel zu derselben an dem Hauptgestell I6 befestigt. Vorzugsweise besteht
die Platte 50 aus Sperrholz. Mit Ansätzen der Seitenteile 40, 42 sind zwei Stangen
80, 82 (Fig. 3) schwingbar verbunden, die Lager für eine Rolle 78 tragen. Weitere
Ansätze der Seitenteile dienen als Lager für eine Stange 88, auf der zwei Bogenarme
go, 92 in einem Abstand voneinander befestigt sind. Die Unterenden der Armego, 92
lagern in Ausnehmungen 93, 94 der Platte 50. Der die Stange 88 abstützende Ansatz
des Seitenteiles 42 trägt ferner einen Schalter 96, der von einem mit der Stange
88 verbolzten Finger 98 betätigt wird. Zwei weitere Ansätze der Seitenteile 40,
42 sind mit Lagern für eine Stange 100 versehen, auf der zehn Finger 102 befestigt
sind. Jeder Finger 102 ist bogenförmig ausgebildet und erstreckt sich je in eine
Ausnehmung 104 (Fig.2) der Platte 50 hinein. Eine der zuletzt erwähnten Ansätze
trägt einen Schalter 105, der von einem Finger Io6 auf der Stange 100 betätigt wird.
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Die Arme go, 92 und die Finger Io2 ermöglichen, wie unten näher erläutert
ist, die Einstellung der Werkstückmitte über eine Linie X (Fig. 3) zu einem gegebenen
Zeitpunkt im Werkstückvorschub.
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In Lagern an den Unterenden der Seitenteile-4o, 42 ist eine Rolle
I24 drehbar, die eine zweirillige Riemenscheibe r26 und zwei schwingbare Arme I28,
I29 trägt. Die Riemenscheibe 126 treibt einen Riemen 130 an und wird von einem Riemen
132 gedreht. Ein Motor I36 ist an der Unterfläche der Platte 44 befestigt und betätigt
den Riemen 132 über eine Riemenscheibe I34 (Fig. 3).
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Die Arme 128, I29 tragen eine drehbare Rolle I38, auf der eine von
dem Riemen 130 (Fig. 8) betätigte Riemenscheibe I40 befestigt ist. Auf den Rollen
78- und I38 laufen fünf endlose Bänder 144.
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Drehbolzen I50, I66 (Fig. 3) an den Seitenteilen
40,
42 tragen Kugellager, in denen eine Rolle I70 drehbar ist; eine Rolle 180 dreht
sich in Kugellagern der Seitenteile.
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Der Rahmen 18 besteht aus zwei Seitenteilen ins2, 184, die um die
Achsen der Drehbolzen I50, I66 schwingen. Die Seitenteile 182, 184 sind durch eine
Platte 192 (Fig. I und 2) starr miteinander verbunden. Die Oberenden der Seitenteile
I82, I84 sind nach der Ladestelle hin umgebogen und tragen Kugellager für eine Rolle
206. In den Unterenden der Seitenteile ins2, 184 sind zwei Rollen 210 und 2I2 drehbar.
Ferner ist an dem Unterende des Seitenteils 184 ein Gehäuse ausgebildet, das zwei
miteinander kämmende Zahnräder 214 und 216 enthält. Die Zahnräder 214, 2I6 sind
je mit den Rollen 2Io, 212 verkeilt.
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Das Gehäuse für die Zahnräder enthält einen Schalter 220 (Fig. 4),
der entweder von einer Feder 222 oder von einem federbelasteten Kolben 224 an der
Seite des Gehäuses geöffnet werden kann. Mit der an dem Gehäuse drehbar befestigten
Feder 222 ist ein Drahtstück 228 verbunden, das durch ein Loch in der Seite des
Gehäuses gesteckt und an dem Seitenteil 182 befestigt ist. An der von dem Schalter
hinweggerichteten Seite der Feder 222 liegt ein verstellbarer Bolzen 232 an. Beim
Auftreffen des Drahtstückes 228 auf das Oberende eines Werkstückstapels wird der
Schalter 220 über die Feder zum Abstellen der Maschine geöffnet.
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Der Arbeiter kann ferner jederzeit durch Handbetätigung des Kolbens
224 den Schalter -220 öffnen.
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Mit der Unterfläche der Platte 44 sind zwei Träger 234, 236 (Fig.
2) verkeilt, zwischen denen ein Block 240 schwingbar gelagert ist. Der Block 240
bildet den Endteil eines Zylinders 242, in dem eine Kolbenstange 244 hin und her
bewegt wird, wenn auf das eine oder das andere Ende eines auf der Stange aufsitzenden
Kolbens 246 (Fig. 6 und 7) Druck ausgeübt wird. Das Oberende der Stange 244 ist
mit einer Stange 250 (Fig. I und 3) verbunden, die mit dem Rahmen I8 verzapft ist
und den Querteil eines zum Betätigen des Rahmens dienenden Bügels bildet. Die anderen
Teile des Bügels bestehen aus der Kolbenstange 244 und zwei Stangen 252 und 254.
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Dreizehn endlose Bänder 270 laufen auf den Rollen 124, I70, 210 und
I80 sowie über die Platten 50 und I92. Sie bilden die unteren Förderbänder des Fördersvstems
bzw. der Fördereinrichtung und verlaufen infolge der Anordnung ihrer Leitrollen
in der Form eines auf dem Kopf stehenden V. Dreizehn weitere Förderbänder 27I laufen
auf den Rollen I70, 206 und 2I2. Bei der in Fig. I dargestellten Einstellage des
Rahmens I8 liegen die Bänder 271 vor dem Einbringen eines Werkstückes in die Maschine
an den Bändern 270 an.
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Werkstücke können an der Zuführstelle entweder von Hand, von einer
Rinne aus oder von einem endlosen Förderband 272 (Fig. I) her in die Maschine eingeführt
werden. Die Einstellage der Rolle 206 zur Rolle I70 am Oberende der Maschine ist
so gewählt, daß das Vorderende jedes Werkstückes, in der Vorschubrichtung gesehen,
bei seinem Vorschieben über die Spitze des vorerwähnten, von den Bändern 270 gebildeten
V hinwegbewegt wird, ohne sich zu verklemmen.
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An dem Seitenteil 184 (Fig. 2) des Rahmens 18 ist ein Ende einer
Stange 274 angelenkt, deren Unterende verstellbar mit einem Arm 276 verbunden ist.
Wie unten ausführlicher beschrieben, bestimmt die Stange 274 den Zeitpunkt, zu dem
der Rahmen 18 nach einer Schwingbewegung in einer Richtung eine Umkehrbewegung erhält.
Das Getriebe zum Schwingen des Rahmens 18 besteht aus einem nicht dargestellten
elektrischen Motor, der eine Druckflüssigkeit liefernde Pumpe 284 (Fig. I) antreibt.
Die die Pumpe 284 enthaltende Einheit weist ein an sich bekanntes Vierwegeventil
auf, das von einem Kolben 286 verschoben wird.
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Der Kolben 286 ist durch einen Lenker 288 mit einem Winkelhebel 290
verbunden, der an einem Arm 296 angelenkt ist. - Der Arm 296 ist mit einem Steuerarm
300 (Fig. 5 bis 7) verzapft, der auf einer in dem Träger 278 sitzenden Welle 302
drehbar ist und in drei Arbeitslagen A, B, C eingestellt werden kann. per Kolben
286 wird dabei in die Einstellagen a, b, c (wie in Fig. 5 bis 7 dargestellt) gebracht
und die Pumpeneinheit entsprechend betätigt. Leitungen 308 und 3Io verbinden die
Pumpeneinheit 284 mit den Enden des Zylinders 242. Wenn der Arm 300 seine Arbeitslage
B (Fig. 5) einnimmt, so wird keine Druckflüssigkeit von der Pumpeneinheit 284 nach
dem Zylinder 242 hin hefördert. Ist der Arm 300 dagegen in seiner Einstellage A,
so fließt Druckflüssigkeit nach der rechten Seite des Kolbens 246 hin, wie durch
Pfeile dargestellt ist. Bei der Einstellung des Armes 300 in seine Einstellage C
wird das linke Ende des Kolbens 246 unter Druck gesetzt. Entlastungsventile 3I2
und 314 begrenzen die Beschleunigung sowie die Verlangsamung des Rahmens I8, und
durch Verstellung der Stange 274 bezüglich des Armes 276 wird die Schwingungsweite
des Rahmens I8 verändert.
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Wie in Fig. 10 und 1 1 dargestellt, sind zwei Klinken 342 und 344
mit Flanschen eines Trägers 278 am Maschinengestell befestigt. Eine Schraubenfeder
350 schiebt die Klinke 342 und eine Schraubenfeder 352 die Klinke 344 nach unten.
Die Klinke 342 hat eine Einkerbung 354, in der das Ende des Armes 300 zeitweise
lagert und ist ferner mit einer Schrägfläche 356 versehen, mit welcher der Arm 300
in Eingriff treten kann. Die Klinke 344 hat eine entsprechende Einkerbung 358 und
Schrägfläche 360. Ferner trägt die Klinke 342 zwei koaxiale Rollen 363 und die Klinke
344 zwei koaxiale Rollen 365.
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Eine auf der Welle 302 drehbar gelagerte Kurve 370 (Fig. 15 bis I7)
bestimmt die Richtung, in welche der Rahmen 18 zuerst schwingt. Diese Kurve ist
aus Fig. 10 bis 14 fortgelassen, um die anderen Teile klarer darstellen zu können;
sie ist jedoch aus Fig.g, I5, I6 und I7 ersichtlich und hat die Form eines Segments
mit zwei Nockenteilen 374 und 376, welche zum Anheben der be-
treffenden
Klinke je auf eine der Rollen 363 oder 365 auftreffen. Die Kurve 370 ist mit einem
Arm 380, und der Arm 380 ist durch einen Lenker 392 mit einer Stange 390 verbunden,
an der ein Seilzug 395 (Fig. I4) befestigt ist. Das Ende des Seilzuges ist an einer
für den Arbeiter leicht erreichbaren Stelle angeordnet, so daß der Arbeiter durch
Verschieben des Seilzuges die Einstellage des Armes 300 bestimmen kann.
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Ferner ist auf der Welle 302 eine Kurve 400 mit zwei Nockenteilen
402 und 404 gelagert, die auch je mit einer der Rollen 363 oder 365 zusammenwirken.
Die Kurve 400 ist mit einem Arm 406 starr verbunden. Eine Schraubenfeder 410 (Fig.
g) ist mit einem Bolzen 408 an dem Arm 406 und mit einem Flansch des Trägers 278
verbunden und schwingt die Kurve 400 gewöhnlich im Uhrzeigersinn (Fig. II), wobei
ein Anschlagbolzen 427 an dem Träger 278 gegen den Arm 406 schlägt.
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In einer Führung 416 an dem Träger 278 ist ein Schlitten 418 senkrecht
bewegbar, des .mit einer Stange 420 verbunden ist, und in einer Ausnehmung im Oberende
des Schlittens 4I8 ist ein Drücker 422 drehbar gelagert, dessen hakenförmiges Oberende
mit dem Bolzen 408 in Eingriff tritt. Eine Feder 424 bewegt den Drücker 422 im Uhrzeigersinn
(Fig. II), und ein Bolzen 426 ap dem Drücker schlägt zeitweise, wie unten noch weiter
beschrieben ist, gegen das Oberende des Trägers 4I6 und erteilt dem Drücker eine
Kippbewegung, so daß derselbe ausgelöst wird Die Stange 420 ist mit einem Kolben
428 eines Solenoids verbunden, das in einem Gehäuse 430 lagert.
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Eine dritte Kurve 432 ist mit dem Arm 276 verbunden und schwingt
ebenfalls um die Welle 302.
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Nockenteile 438 und 440 an der Kurvenscheibe 432 treten zeitweise
je mit einer der Rollen 363 oder 365 in Eingriff. Die Seiten der Kurve 432 sind
gabelförmig ausgebildet, und in den gabelförmigen Teilen sind je Blöcke 442 und
444 drehbar gelagert. In dem Block 442 ist eine Stange 446 verschiebbar, die an
dem Arm 300 angelenkt ist. Zwischen dem Block 442 und dem Arm sitzt eine Schraubenfeder
450 auf der Stange 446 a1«f. Eine Stange 452 ist in dem Block 444 verschiebbar und
mit der anderen Seite des Armes 300 verzapft.
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Auf der Stange 452 sitzt eine Schraubenfeder 456.
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Zum Stapeln von Häuten in Haufen nach dem vorerwähnten Verfahren
III wird die Kurve 370 -durch den Seilzug 395 (Fig. I4) in die erforderliche Einstellage
gebracht. Der Rahmen I8 ist zur Zeit in seiner in Fig. I dargestellten Außenlage,
und die Bänder 144, 270, 271 werden in der Rich-'tung der Pfeile der Fig. I bewegt.
Ein ausgebreitetes Werkstück wird nun an der Zuführstelle am Vorderende der Maschine
zwischen den Bändern 270 und I44 eingebracht und von denselben vorgeschoben, wobei
das Werkstück bei seiner Vorschubbewegung den Schalter 96 betätigt, so daß dann
das vorerwähnte Solenoid erregt wird. Hierdurch wird der Drücker 422 herabgezogen,
so daß die Kurve 400 im Uhrzeigergegensinn aus ihrer in Fig. 10 dargestellten Einstellage
in die in Fig. 11 dargestellte Lage gedreht wird. Der Kurventeil 402 der Kurve 400
hebt dabei die Klinke 342 über die eine Rolle 363 an, worauf die Feder 456 den Ärm
300 nach links in ihre Einstelllage A schwingt, in der der Arm 300 in die Einkerbung
354 eingreift. Die Pumpeneinheit 284 bewegt darauf den Kolben 246 sofort nach links
(Fig. 6), und der Entladungsteil der Fördereinrichtung, d. h. der Rahmen I8, schwingt
in der Richtung des Pfeiles der Fig. 6 einwärts.
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Während des letzten Teiles der Abwärtsbewegung der Stange 420 durch
das Solenoid schlägt der Bolzen 426 gegen -den Träger 416, und der Drücker 422 wird
ausgelöst. Die Feder 410 bewegt dann die Kurve 400 in ihre Normallage (Fig. I0,
12 und 14) zurück. Ungefähr am Ende der Einwärtsschwingbewegung des Rahmens 18 wird
die Kurve432 (Fig. I3) über den mit dem Rahmen verbundenen Arm 276 im Uhrzeigergegensinn
gedreht. Wenn dabei der Nockenteil 438 der Kurve 432 mit einer der Rollen 363, 365
in Eingriff tritt, wird die Klinke 342 angehoben, und die Feder 450 zieht den Arm
300 in seine in Fig. 5 und 14 dargestellte Einstellage B zurück. Die Einwärtsschwingbewegung
des Rahmens I8 ist- nun beendet, und das nächste Werkstück H kann in die Maschine
eingeführt werden. Bei dem Einschwingen des Rahmens I8 ist das soeben durch die
Maschine beförderte Werkstück auf de'n Bock 10 aufgelegt worden.
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Wenn nun das folgende Werkstück bei seinem Vorschub den Schalter
96 betätigt, zieht das Solenoid den Drücker 422 abermals über die Stange 420 nach
unten. Der Nockenteil 404 der Kurve 400 hebt nunmehr die Klinke 344 an, so daß die
Feder 450 den Arm 300 in seine Einstellage C (Fig. 7 und I5) schwingt. Hierauf wird
der Rahmen 18 durch das hydraulische Getriebe auswärts geschwungen und das sich
durch die Maschine bewegende Werkstück auf das vorhergehende Werkstück des Haufen
aufgelegt, wobei entweder die beiden Fleischseiten oder die beiden Narbenseiten
der Werkstücke aneinander anliegen. Am Ende der Aufwärtsschwingbewegung des Rahmens
wird derselbe wieder durch die Kurve 432 angehalten, und der nächste Maschinenzyklus
kann beginnen.
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Die in Fig. 3 dargestellte Linie X gibt die Maschinenstelle an, die
die Mitte jedes Werkstückes erreichen muß, um beim weiteren Vorschubgang und beim
Schwingen d*; Rshmens 18 über dem Mittelteil des Blockes 10 zu liegen zu kommen.
Die Linie X ist dieselbe für Werkstücke jeglicher Länge, und der Maschinengang ist
darauf abgestimmt, daß der Efitttelteil des Werkstückes mit dieser Linie übereir,stimmt,
wenn die Schwingbewegung des Rahmens 18 einsetzt.
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Wenn die Eintrittsgeschwindigkeit der Werkstücke in die Maschine
der Laufgeschwindigkeit der Bänder 270 entspräche, würde eine einfache Verzögerung
unter Verwendung des Schalters 96 genügen, um das Einsetzen der Rahmenschwingbewegung
auf den Werkstückvorschub abzustim-
men. Beim Vorschieben von langen
Häuten oder Werkstücken genügt dies jedoch nicht, da dieselben nach ihrem Einbringen
in die Maschine noch über eine längere Zeitspanne unter der Steuerung der sie in
die Maschine einführenden Vorrichtung verbleiben und mit der ihnen von dieser Vorrichtung
gegebenen Geschwindigkeit und nicht unter der langsameren Vorschubgeschwindigkeit
der Bänder 270 an dem Schalter 96 vorbeibewegt würden. Verlegte man den Schalter
96, so daß das Hinterende einer langen Haut gänzlich aus ihrer Zuführvorrichtung
herausbewegt wäre, ehe ihr Vorderende sich an dem Schalter 96 bzw. den betreffenden
Armen go, 92 herbewegt hätte, so müßten die Armenden so nahe zur Linie X angeordnet
sein, daß der Mittelpunkt des Werkstückes sich schon vor dem Herlaufen des Werkstückhinterendes
an den Armenden vorbei über der Linie X herbewegt hätte. Der Mittelteil des Werkstückes
würde infolgedessen dann nicht über der Bockmitte zu liegen kommen.
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Somit wird der Schalter 1o5 zum Einführen einer entsprechenden Verzögerung
benötigt.
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Bei dem Vorschub eines kurzen Werkstückes hat sich dessen Hinterende
schon ungefähr an den Enden der Finger 102 vorbeibewegt, wenn der Schalter 96 von
dem Werkstückvorderende betätigt wird. Der Abstand zwischen den Armen 90, 92 und
den Steuerfingern 102 für die betreffenden Schalter 96, 105 ist in Fig. I durch
die Linie Y dargestellt. Wenn das Werkstück sich dann unter den Armen 92 herbewegt
hat. wird der Schalter 96 geöffnet und der Stromfluß nach einem Kondensator hin
unterbrochen, der das Erregen des vorerwähnten Solenoids steuert. Die zum Entleeren
des im Kondensator verbleibenden Stromes nötige Zeitspanne entspricht der Zeitspanne,
die die Werkstückmitte zum Erreichen der Linie X benötigt.
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Wenn dies geschieht, wird das Solenoid erregt.
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Ist jedoch ein Werkstück länger als der Abstand Y der Fig. I, so
werden beide Schalter 96, 105 vorübergehend geschlossen, und eine Verzögerung wird
herbeigeführt, so daß die vor die Auslösung des Armes 300 fallende Zeitspanne proportional
zu der zum Vorbeibewegen des Werkstückes an beiden Schaltern 96, 105 nötigen Zeitspanne
ist: Das Solenoid wird dann erregt, und die Schwingbewegung des Rahmens I8 setzt
ein.
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Zum Aufstapeln der Werkstücke nach dem Verfahren I nehmen die Kurven
400 und 432 ihre in Fig. 10 dargestellte Lage ein; die Kurve 370 wird jedoch im
Uhrzeigersinn aus ihrer in Fig. I7 gezeigten Lage gedreht. Ihr Nockenteil 374 hebt
hierbei die Klinke 342 an, und der Arm 300 wird durch die Feder 456 in seine Einstellage
A geschwungen.
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Der Arbeitsvorgang ist dem unter dem Verfahren III beschriebenen Verfahren
ähnlich; wenn jedoch der Rahmen8 seine Innenlage (Fig. 7) erreicht hat, wird die
Klinke 344 durch die Kurve 370 in Hochlage gehalten, so daß die Feder 450 den Arm
300 aus seiner Einstellage A (Fig. 6) unmittelbar in seine Einstellage C (Fig. 7
und I6) zum Umschalten des Getriebes 284 und zum Umkehren der Schwingbewegung des
Rahmens I8 bewegen kann. Wenn der Rahmen 18 seine Ausgangs- oder Außenlage wieder
erreicht, hebt der Nockenteil 440 der Kurve 432 die Klinke 344 an, der Arm 300 wird
in seine Einstellage B (Fig. 5 und I7) geschwungen, und die Rahmenschwingbewegung
ist beendet. Somit wird der Rahmen zum Entladen eines Werkstückes einwärts geschwungen
und dann ohne Werkstückentladung auswärts geschwungen.
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Infolgedessen wird die in der Maschine beim Vorschub nach oben gerichtete
Werkstückseite entsprechend, d. h. auch nach oben gerichtet, auf den Bock 10 gestapelt.
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Der Arbeitsvorgang beim Ausführen des Verfahrens II ist derselbe
wie der Vorgang nach I, nur in umgekehrter Reihenfolge, d. h.-, der Arm 300 wird
aus seiner Einstellage C (Fig. 7 und I5) in seine Einstellage A (Fig. 6 und I3)
und dann in seine Einstellage C zurückbewegt. Somit wird der Rahmen I8 auswärts
und dann einwärts geschwungen, und die beim Vorschub in der Maschine nach oben gerichtete
Werkstückfläche wird beim Entladen nach unten gerichtet auf dem Bock gestapelt,
d. h., wird das Werkstück mit der Narbenseite nach oben in die Maschine eingeführt,
so wird es Zeit der Fleischseite nach oben gestapelt.
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Für lange Werkstücke wird das Verfahren IV verwendet, wobei man mit
den Verfahren I und II abwechselt. Es wird somit erst eine Anzahl langer Häute nach
dem Verfahren 1 gestapelt, und zwar so, daß die freien Randteile der beim Stapeln
übergeschlagenen Häute auf einer Seite des Stapels zu liegen kommen. Dann wird eine
Anzahl Häute nach dem Verfahren II so gestapelt, daß die freien Randteile der übergeschlagenen
Häute auf der anderen Seite des Stapels zu liegen kommen und der Stapelhaufen ausgerichtet
wird.
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Nur zum leichteren Verständnis der Erfindung bezüglich Ausbildung
und Wirkungsweise der einzelnen Stromkreise für den Antrieb und die Steuerung der
Maschine in ihrem Gesamtverlauf. soll noch an Hand der nachträglich eingereichten
Fig. I8 die elektrische Schaltanlage erläutert werden.
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Im Schaltplan der Fig. I8 ist das Schaltbild für das Einschalten
der beiden Motoren 136 und 28I mit strichpunktierten Linien umrandet. In Fig. I
ist lediglich der Motor 136 angegeben, während das Bezugszeichen 28I für den zugehörigen
Motor der Steuereinrichtung für den hydraulischen Antrieb der Übersichtlichkeit
halber weggelassen ist. Es kann genügen, bezüglich der Motorstromkreise darauf zu
verweisen, daß über die Leitungen L und einen Hauptschalter S Dreiphasen-Wechseistrom
der vorgenannten umrandeten Motoranlaßschaltung zugeführt wird. Durch Drücken des
Knopfes 464 wird die das Motorschaltschütz haltende Spule 470 erregt, so daß die
beiden Motoren anlaufen. Um den Schützstromkreis zu schließen, muß d;s Relais K
5 geschlossen sein. Dasselbe ist geschlossen, wenn Strom fließt, da der Sicherheitsschalter
220 am Ende des Fördersystems normalerweise in geschlossener Lage steht. Die beiden
Motoren können angehalten werden, indem der Schalter mit Druckknopf 466 von Hand
geöffnet wird oder indem der Sicher-
heitsschalter 220 geöffnet
wird, wenn ein Häutestapel diejenige Höhe erreicht, bei welcher~ die Oberseite dieses
Stapels mit dem Drahtteil228 in Berührung tritt.
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Mit T2 ist ein Transformator bezeichnet, welcher Strom von einem
weiteren Transformator T 1 erhält. Dieser Strom wird zu den Vakuumröhren Ei. und
V2 sowie zu den anderen Teilen des Steuerstromkreises geleitet. Wird angenommen,
daß die vorgenannten Motoren laufen, dann werden die endlosen Bänder in der in Fig.
I mit Pfeilen angegebenen Richtung angetrieben wobei der Kraftantrieb vom Motor
I36 abgeleitet wird. T3efindet sich im Fördersystem kein Arbeitsstück, dann wird
durch den anderen Motor 28I die Pumpeneinheit 284 lediglich -derart betrieben, daß.
das in der Einheit befindliche 01 innerhalb derselben umläuft. Der Pumpensteuerarm
300 und der Ventilkolben 286 befinden sich in den Stellungen B bzw. b (Fig. 5).
Der Rahmen I8 steht fest. Von dem Selengleichrichter SR her wird an den Kondensator
C i über den normalerweise geschlossenen Kontakt K 2 a und den Schutzwiderstand
R6 Vorspannung angelegt. Ist der Kondensator Ci voll aufgeladen, dann liegt am Gitter
der Röhre VI eine ;negative Vorspannung, so daß ein Durchfluß von Anodenstrom durch
die Röhre verhindert wird. Hierdurch wird das Relais K4 offengehalten, und der -Solenoidkolben
428 geht hoch.
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Werden Häute gemäß Verfahren III gestapelt und wird ein ausgelegtes
Arbeitsstück gefördert und durch die Bänder in der Maschine nach aufwärts geleitet,
dann wird der Schalter 96 so betätigt, daß das Relais sich schließt und der Kontakt
Kza des Relais kr sich öffnet. Bei der Abnahme der Vorspannung vom Kondensator CI
wird erreicht, daß letzterer sich über den Widerstand R 9, den veränderlichen Widerstand
P 3 gegen Erde oder Masse zu entladen beginnt, falls das Relais K3 durch Betätigung
des Schalters 105 geschlossen wurde, oder daß die Entladung gegen Erde oder Masse
über den Kontakt K 3 a, beginnt, wenn der genannte Schalter nicht betätigt wird.
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Durch das Entladen des. Kondensators C1 - wird nunmehr die Röhre
VI leitend, so daß der Relaiskontakt K 4 a sich schließt. Das Solenoid zieht entsprechend
- den - Drücker 422 nach - unten, wodurch der Nocken 400 im Uhrzeigergegensinn gedreht
wird.-Das Arbeitsstück-Ausgabeende des Rahmens I8 bewegt sich dadurch nach innen.
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Wie bereits angegeben wurde,- zieht das Solenoid, wenn ein bestimmtes
Arbeitsstück auf dem Stapel abgelegt worden ist und das nächste Arbeitsstück den
Schalter 96 betätigt, den Drücker 422 nach unten, wobei der Arm 300 in seine Stellung
C ger legt wird. Der. Rahmen I8 bewegt sich dann nach außen, um das Arbeitsstück
abzulegen, und wird am Ende dieser Auswärtsbewegung durch den Nocken oder die Kurve
432 angehalten. Die Entladung des Kondensators CI bewirkt außerdem ein Öffnen des
Relaiskontaktes K4 b, wodurch die Relais KI bis K4 von der Speisespannung abgeschaltet
werden. Durch Schließen des Kontaktes K 2 a wird der Kondensator. Ci wieder geladen,
so daß verhindert wird, daß die Röhre VI leiten kann. Der Widerstand R 5 und der
Kondensator C2 dienen zur Erzeugung des Zeitverzuges, um der betätigten Vorrichtung
oder dem Solenoid Zeit zu lassen zu arbeiten und um dem Kondensator CI zu ermöglichen,
sich wieder aufzuladen.
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Das Relais RI dient dazu, den Kondensator CI mit Vorspannungsstrom
je nach der Einstellung eines veränderlichen Widerstandes P I proportional zur halben
Geschwindigkeit der Bänder 270 zu versorgen. Das Relais KI ist nur dann geschlossen,
wenn'sich eine bestimmte Haut unterhalb des Schalters 96 oder aber unter. beiden
Schaltern 96 und .105 befindet. Hierdurch ist es möglich, daß mit diesem Stromkreis
die Länge jedes Arbeitsstückes abgetastet werden kann. Läuft eine kurze Haut unter
dem Schalterarm 92 durch, dann wird der Schalter 96 geschlossen und entsprechend
die Relais KI und K2. Das Relais K2 bleibt durch die Wirkung seiner Haltekontakte.
K 2-c geschlossen, während das Relais KI so länge geschlossen bleibt, wie sich eine
Haut unter dem Arm 92 des Schalters 96 befindet. Dem Kondensator CI wird Vorspannungsstrom
vom Selengleichrichter SR über die geschlossenen Kontakte von KI, über den veränderlichen
Widerstand P I und die Widerstände R 6 und R7 zugeführt. Der Widerstandsstromkreis
P 1, R7 und R 6 ist so eingestellt, daß die Geschwindigkeit des genannten Stromflusses
in den Kondensator CI proportional ist zu der halben Arbeitsstückgeschwindigkeit,
wenn letzteres die Förderbahn entlang nach oben wandert. Gleichzeitig mit dem Stromfluß
in den Kondensator CI hinein erfolgt ein Abfluß durch den Widerstandsstromkreis
R 9 Und P2 an Erde oder Masse. Sobald die Haut unterhalb des Armes 92 hergelaufen
ist, öffnet sich der Schalter 96, so daß der Stromfluß in den Kondensator CI beendet
wird. Die Zeit, welche für den -Abfluß der verbleibenden Kondensatorladung durch
die Widerstände Rg und PI erforderlich ist, entspricht dem Zeitintervall, in welchem
die Mitte des Arbeitsstückes die Linie X erreicht. Sobald dieser Zeitpunkt eintritt,
zündet die Röhre VI und leitet die Arbeitsweise des llaimens I8 ein; indem das Solenoid
erregt wird.
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PATENTANSPRECHE: I. Stapelmaschine für blattförmiges Material, besonders
für Häute und Felle, mit einer Fördereinrichtung aus endlosen Förderbändern, die
nacheinander eingeführte Werkstücke durch die Maschine hindurchbewegt, dadurch gekennzeichnet,
daß die endlosen Förderbänder (144, 270, 27I) von der Zuführstelle an einem Hauptgestell
(.r6) und an einem zusätzlichen Trägerrahmen (I8) nach der Entladestelle hin ver--
laufen und daß eine Steuerung (242, 244, 246) den Trägerrahmen (I8) längs einer
geeigneten Bahn über der Stapelstelle bewegt.