-
Handbetätigte Plattenschnellpresse, insbesondere zum Furnieren Plattenpressen
bzw. Furnierpressen sind in der holzbearbeitenden und holzverarbeitenden Industrie
in vielfältigen Ausführungsformen bekannt, von denen jedoch hier nur von derjenigen
Art die Rede sein soll, die zum Furnieren von flächigen plattenförmigen Gebilden
gebraucht wird. Solche Furnierpressen bestehen bekannterweise aus einem oder mehreren
geschlossenen Rahmen, die relativ und parallel zueinander bewegbar sind und den
Preßdruck auf das Werkstück übertragen.
-
Das zu pressende Gut wird bei diesen bekannten Pressen fast ausschließlich
horizontal zwischen die Preßrahmen eingeschoben, die dann mit Hilfe von Druckmitteln
gegeneinandergepreßt werden. Ferner sind zum erleichterten Einfahren des Gutes in
die Presse auch schon horizontal verschiebbare Rolltische vorgeschlagen worden.
-
Darüber hinaus sind auch Formfurnierpressen in Form handbetätigter,
schraubzwingenähnlicher Vorrichtungen bekannt, die durch die Erfindung nicht berührt
und die lediglich der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Diese Art von Handgeräten
wird in der Hauptsache dazu verwendet, kleine geschweifte oder gewölbte Werkstücke
mit Furnier, das durch ein Hüllband an das Werkstück gedrückt wird, zu umleimen.
Sie sind für das Furnieren großer, zusammenhängender Platten deshalb ungeeignet,
weil sie den Druck nicht auf die Gesamtfläche des Werkstückes zu übertragen vermögen.
Die
bekannten Pressen weisen den Nachteil auf, da.ß das Preßgut nicht bis unmittelbar
vor Beginn der Pressung zugänglich ist. Ferner ist die gleichmäßige Verteilung des
Preßdruckes konstruktiv noch nicht genügend einfach gelöst, so daß ein weitgehender
Abbau der Biegespannung in dem statischen System der Pressewünschenswert erscheint.
-
Die andere Art der erwähnten Formfurnierpressen ist; wie vorerwähnt,
zum Furnieren großflächiger, ebener Werkstücke nicht verwendbar.
-
Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, eine einfach aufgebaute handbetätigte
Plattenschnellpresse zu schaffen, die, billig herstellbar und für jeden kleineren
Holzverarbeitungsbetrieb erschwinglich ist. Die Presse nach der Erfindung ist vielseitig
verwendbar und kann durch Ergänzung der Anzahl von Druckelementen bei gegebener
Höchstbreite auf eine beliebige. Länge vergrößert@v@Terden: Zur Lösung der gestellten
Aufgabe wird durch die Erfindung vorgeschlagen, eine Mehrzahl parallel zueinander
liegender und auf einer gemeinsamen Basis verstellbarer Druckelemente. vorzusehen,
deren jedes aus einem unteren Druckstock und einem oberen Gegendruckstock besteht,-
die mittels eines endlosen, in seiner Länge verstellbaren, beide Druckstöcke umlaufenden
Seilzuges unter Verwendung einer Druckspindel gegeneinanderpreßbar sind, derart,
daß der durch den endlosen Seilzug aufgebrachte Druck an je drei Punkten des Druckstockes
und des - Gegendruckstockes angreift.
-
Nach einem - weiteren Merkmal der Erfindung ist der Seilzug über Rollen
geführt.
-
Ferner ist im Sinne der Erfindung der Gegendruckstock einendig in,.einer--rührung
höhenverstellbar gelagert, die an einem Ende des Druckstockes senkrecht . zu diesem
befestigt ist, derart, daß der Gegendruckstock nach-- Lösen des Seilzuges frei abklappbar
und parallel z_u. dem Druckstockverlagerbar ist.
-
Weitere Kennzeichen und Merkmale des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung, in der eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert ist.
-
Fig. i ist eine Seitenansicht eines einzelnen Druckelementes; Fig.
2 ist eine Aufsicht; Fig. 3 veranschaulicht- in perspektivischer Ansicht die Art
der Anordnung derDruckelemente auf einer gemeinsamen Basis.
-
-Auf-einer aus zwei parallel zixeinander liegenden Holmen. i -bestehenden
Basis ist eine Mehrzahl von Druckelementen parallel zueinander und relativ zueinander
verschiebbar angeordnet. Jedes dieser Druckelemente besteht aus einem auf 'der Basis
ruhenden Druckstock.2, der an seinem einen Ende eine senkrechte Führungsstrebe 3
trägt, die ersichtlich mit einem Längsschlitz 3d oder den gleichen Zweck. erfüllende
Nuten versehen ist.- An dieser senkrechten Strebe 3 ist ein Gegendruckstock ¢ ein
endig.ungelenkt, der,: wie beispielsweise aus Fig. 3 ersichtlich, gegenüber dem
Druckstock :2 schwenkbar bzw. klappbar und gleichzeitig vermittels des Schlitzes
3" oder einer entsprechenden Nutenanordnung höhenverstellbar ist, um eine Anpassung
an Werkstücke verschiedener Dicke zu ermöglichen. Der Druckstock 2 trägt einen in
der Mitte der Längsausdehnung angeordneten und nach unten vorspringenden Bock 5,
der eine - Seilrolle 6 aufnimmt. Weitere Seilrollen, 7 sind in der Nähe der Enden
des Druckstockes 2 drehbar gelagert. In sinngemäßer Anordnung sind in der Nähe der
Enden des Gegendruckstockes q. Seilrollen 8 vorgesehen, während in einem senkrecht
zu dem Gegendruckstock.¢ angeordneten Bock 9 eine Spindel io nicht steigend geführt
ist, derart, daß bei Betätigung eines Drehgriffes i i die Spindelmutter 12 senkrecht--zu
dem Druckstock q. auf und ab verlagert ist. Ein Seil 12, -welches einendig
an der Spindeltnutter@ i3 -befestigt ist, umläuft, wie aus Fig. i ersichtlich, die
Seilrollen 8, 7, 6, 7, 8 an dem Gegendruckstock und dem Druckstock, um mittels einer
Kette 14 in einen Haken 15 eingehängt zu werden., der, gegenüber der Befestigungsstelle
für das Seil 13 an der Spindelmutter i2 angebracht ist.
-
Die Arbeitsweise einer handbetätigten Presse nach der Erfindung vollzieht
sich in folgender Weise. Ausgehend von der in Fig. 3 veranschaulichten aufgeklappten
Stellung wird ein Werkstück 16 und beiderseitig aufgelegte Wangenbolzen 17 auf die
Druckstöcke 2 aufgelegt. Sodann werden die Gegendruckstücke ¢ heruntergeklappt,
wodurch diese vermittels der Höhenverstellbarkeit in den Streben 3 eine parallele
Lage zu den Druckstöcken 2 einnehmen, wobei sich der Abstand zwischen den Druckstöcken
und den Gegendruck-, stöcken nach. der Dicke -des Werkstückes richtet, welches eine
einzeln zu furnierende Platte öder auch ein Plattenpaket sein kann. An jedem Druckelement
wird nunmehr das Seil von Hand straffgezogen und unter Benutzung der Kette 14 in
den Haken 15 eingehängt. Bei Drehen der Druckspindel mittels des Handhebels i i
in entsprechendem Drehsinne verlagert sieh die Spindelmutter 12, .in Fig. i ,gesehen,
nach oben, so daß sich allmählich das Seileck strafft, welches entsprechend dem
von der Spindel io aufgebrachten. Druck eine gleichmäßige Druckverteilung über die
ganze Länge des Druckstockes bzw. Gegendruckstockes gewährleistet.
-
Nach Beendigung des Abbindevorganges wird die Spindel io jedes einzelnen
Druckelementes zurückgeschraubt, so daß sich die Spindelmutter senkt und die Kette
ausgehakt werden kann. Das Seileck ist dann wieder geöffnet; und jeder Gegendruckstock
kann so weit hochgeklappt werden-, ,bis die fertig, furnierte -Platte bzw. das Plattenpaket
ohne Schwierigkeiten entnommen werden kann.
-
Es ist ersichtlich, da,ß das vorstehend beschriebene und in der Zeichnung
dargestellte Ausführungsbeispiel.nur eine mögliche Form darstellt, die in mancher
Richtung und in der Ausbildung der einzelnen Teile abgewandelt werden kann. -In
jedem Fall ergibt sich durch die Verwendung des erfindungsgemäß-vorgeschlagenen
Seilecks die Möglichkeit, die Presse in einfacher Weise beim Beschicken
und
Entleeren zu öffnen und die zu verleimenden Stücke über die ganze Fläche gleichmäßig
unter Druck zu setzen. Die Anzahl der parallel nebeneinanderliegenden Druckelemente
richtet sich nach der Größe des Werkstückes, und es ist ohne Schwierigkeiten möglich,
unter Verwendung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckelemente Plattenpressen
von kleinsten bis zu größten Abmessungen herzustellen. Das Ein- und Ausspannen der
Werkstücke gestaltet sich beim Gegenstand der Erfindung besonders einfach, und es
läßt sich bei Anwendung der erfindungsgemäßen Konstruktion eine beachtliche Arbeitszeiteinsparung
erreichen.