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Photographische Aufnahmekamera mit Entfernungseinstellung und einstellbarer
Irisblende Die Blendenzahlen bei den gebräuchlichen photographischen oder kinematographischen
Aufnahmeapparaten geben das Verhältnis der Brennweite und des eingestellten Biendendurchmessers
an. Genau genommen können diese Werte jedoch nur bei einer Einstellung des. Objektivs
auf unendlich als Maß für die bei einer bestimmten Helligkeit des Objektes auf die
lichtempfindliche Schicht im Bildfenster fallende Lichtmenge gelten. Bei kürzeren
Entfernungen und entsprechend längerem Kameraauszug wandert bekanntlich die Bildebene
immer weiter über die Brennebene hinaus, was eine Abnahme der Bildfeldbeleuchtung
zur Folge hat. Bei Schwarzweißaufnahmen konnte im allgemeinen im Hinblick auf den
Belichtungsspielraum des Aufnahmematerials dieser Umstand außer Betracht gelassen
werden. Für Nahaufnahmen allerdings, insbesondere Reproduktionen, wurde dem seither
schon Rechnung getragen durch Anwendung eines Verlängerungsfaktors, der aber besonderen
Tabellen entnommen werden mußte oder sich aus entsprechenden Markierungen der Objektivfassung
ergab. In beiden Fällen bedurfte es also besonderer Ablesungen und Überlegung bei
der Einführung des Verlängerungsfaktors, was Falscheinstellungen nicht ausschloß.
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Es ist bekannt, bei einer mit einer Aufnahmelichtque@lle fest verbundenen
photographischen Handkamera die Blende des Aufnahmeobjektivs derart mit der Entfernungseinstellung
zu kuppeln, daß die Belichtung des Aufnahmematerials bei Änderung des Abstandes
der Kamera nebst Lichtquelle vom Aufnahmegegenstand konstant gehalten wird. Hier
wird also ein Faktor berücksichtigt,
der sich wegen der Verwendung
einer Lichtquelle an der Kamera bei größerem -Kameraauszug entsprechend der dabei
zunehmenden, Objekthelligkeit verringert.
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Weiter ist eine Vorrichtung zur zusätzlichen, Korrektur der vorgenommenen
Blendeneinstellung bekannt, die aber nicht in, Abhängigkeit vom Auszug des Objektivs
arbeitet, sondern die Blende beim Vorschalten von Filtern, um einen bestimmten Betrag
weiter zu öffnen hat.
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Gegenüber diesem Stand der Technik unterscheidet sich die Erfindung
durch die grundsätzlich verschiedene Zielsetzung, die Blende in Abhängigkeit von.
Unterschieden der B2ddfeldbeleuchtung zu vergrößern, die sich aus Änderungen der
Bildweite bei zunehmendem Kameraauszug ergeben.
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Wird die Einstellung der Blende durch Drehen eines Blendenringes gegenüber
einer B.lendenfassung vorgenommen, so erfolgt gemäß der Erfindung die Korrektur
der durch den Blendenring bewirkten Blendeneinstellung durch zusätzliches Drehen
der Blendenfassung in Abhängigkeit von der Entfernungseinstellung. Nach einer vorteilhaften
Lösung läßt man die Ble:ndenfassung mit einem Arm in eine steilgängige Schraubennut
eingreifen, wobei Blendenfassung und Schraubennut bei der Entfernungseinstellung
des Objektivs zur Ableitung einer Drehbewegung der Blen:denfassung gegeneinander
der Länge nach beweglich sind. Im besonderen nimmt dabei die Blendenfassung an der
Längsbewegung des Objektivs oder eines seiner Teile bei der Entfernungseinstellung
teil, während die Schraubennut stillsteht.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung kann. zusätzlich zu der seither
üblichen oder auch schon durch andere Faktoren korrigierten Blendeneinstellung hinzutreten.
Besonders zweckmäßig ist sie für Kameras mit gekuppeltem Belichtungsmesser, d. h.
solche, bei denen eine Photozelle die Blendeneainstellung nach Maßgabe der gewählten
Verschlußgeschwindigkeä,t und der Lichtverhältnisse selbsttätig oder halbselbsttätig
steuert. Auch bei diesen bekannten Einrichtungen wird bisher die Blende ohne Rücksicht
auf die durch dieAuszugsbewegung des Objektivs eintretende Lichtminderung eingestellt,
es sei denn, die Photozelle liege innerhalb der Kamera und wäre dem Strahlengang
des 'Aufnahmeobjektivs im Abstand der Bildebene ausgesetzt, wodurch die Berücksichtigung
von vornherein. gegeben ist.
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Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Einrichtung tung gemäß der Erfindung
stellt die Farbphotographie dar, deren Aufnahmematerial nur einen geringen Belichtungsspielraum
hat.
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Für denn Fall, daß der Auszug es Objektivs dadurch vergrößert wird,
daß man zwischen Objektiv und Kamera einen Zwischenring einschaltet, wird in Weiterbildung
der Erfindung bei solchen Kameraas, bei denen, die Blendeneänstellung über ein Getriebe
vom Gehäuse aus erfolgt (etwa nach einer Einstellskala von Hand oder mit Hilfe einer
Photozelle selbsttätig oder halbselbsttätig,) in das Übertragungsgestänge ein Zwischenstück
eingesetzt, dessen beiderseitige Anschlußglieder zur zusätzlichen -Korrektur der
Blendeneinstellung winkelmäßig gegeneinander um den erforderlichen Betrag versetzt
sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung etwas schematisiert
d@axgestellt.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch ein Kameraobjektiv mit Auswechselfässung,
bei welchem die Blendeneinstellung über ein Getriebe vom Kameragehäuse aus, erfolgt;
Fig. 2 ist ein Teilschnitt nach II-II der Fig. i, Fig. 3 ein Querschnitt nach dem
Linienzug III-III der Fig. i, Fig. 4 derselbe Längsschnitt wie Fig. i, jedoch mit
eingesetztem Zwischenring.
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Das Objektiv besteht aus, dem vorderen und dem hinteren Linsensystem
i und 2:, die in die Objektivfassung 3 eingesetzt sind (Fig. i bis 3). Die Fassung
besitzt vorn einen. Rändelflansch 4 und in ihrem anschließenden Abschnitt ein Steilgewinde
$. Sie ist in einem Tubus 6 ein- und ausschraubbar. Auf das Hinterende des Tubus
6 ist ein Überwurfring 7 aufgeschraubt, der mit Klauen 8 passende Gegenklauen g
hintergreift, die sich an einem vor die Kameravorderwand io vorspringenden Ring
ii befinden. Nocken 12 am Tubus 6, die zwischen die . Klauen g treteng sichern die
richtige Einigrifflage zwischen Tubus 6 und Ring i i. Zum Anbau des Objektivs an
die Kamera werden die Klauen 8 des Überwurfringes 7 durch die Lücken zwischen den
Gegenklauen g hindurchgeführt und treten beim Verdrehen des Ringes 7 hinter dieselben.
Damit ist das Objektiv mit der Kamera verriegelt.
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Zwischen ,den Linsensystemen i und 2 ist in einer Eindrehung der Objektivfassung
3 die Blendenfassung 13 drehbar gelagert. Ein Arm 14 der Blendenfassung 13 tritt
durch einen Schlitz 15 der Objektdvfassung 3 und greift in eine steilgängige Schraubennut
16 der mit dem Tubus 6 verbundenen Innenhülse 17 ein. Der Schlitz 15 entspricht
in seiner Umfangslänge der relativen Verdrehungsmöglichkeit zwischen Objektivfassung
3 und Kamera (b:zw. dem mit ihr verriegelten Tubus 6) plus der zusätzlichen Verdrehung
der Blendenfassung 13 durch die Schraubennut 16. In der Blendenfässung 13 ist der
Blemdendrehring 18 durch einen Springring ig gehalten. Die Lamellen 2o der Blende
sind in der üblichen Weise zwischen Blendenfassung 13 und Blendendrehring i8 angeordnet
und geführt. Der Blendendrehring 18 besitzt einen Arm 21, der durch eine Ausnehmung
22 in der Blendenfassung 13, eine Ausnehmung 23 in der Objektivfassung 3 und eine
Ausnehmung 24 in der T'ubusinnenhülse 17 hindurch bis in die Geradführung 25 der
Blendeneinistellhülse 26 ragt, die im Tubus 6 drehbar gelagert ist. Die Ausnehmung
22 entspricht in ihrer Umfangslänge der Drehbewegung des Bdendendrehringes 18 in
der Blendenfassung 13; die Ausnehmung 23 muß in der Umfangsrichtung der Summe der
Verdrehungsmöglichkeiten des Blendendrehringes 18 und der Objektivfassung 3 bezüglich
des Tubus 6, die Ausnehmung 24 in der Umfangsrichtung :der Verdrehbarkeit :des Blen:dendrehrin
:ges
18 und .in der Längsrichtung der Längsverstellbarkeit des Objektivs im Tubus 6 Rechnung
tragen.
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Die Blenden einstel.lhülse 26 weist an ihrem rückwärtigen Ende Kupplungsklauen
27 auf, die in Gegenklauen 28 eines in der Kameravorde;rwand drehbar gelagerten
Ringes 29 greifen, der mit einem Zahnsegment 30 ausgestattet ist. Das Zahnsegment
3o kämmt mit einem Zahnrad 31 einer am Gehäuse gelagerten Einstellvorrichtung für
die Blende.
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Zur Blende;neinstellung verdreht das Zahnrad 31
über die Getriebeverbindung
30,:29":28 die Blendeneinstellhülse 26. Dabei wird der Blendendrehring 18 durch
den Arm 21 gedreht und die Blende eingestellt.
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Bei der Entfernungseinstellung dreht man mittels des Rändelflansches
4. das Objektiv als Ganzes mit seiner Fassung 3 und stellt dabei durch das Gewinde
5 die Objektentfernung (nach Schätzung, Beobachtung der Mattscheibe oder Entfernungsmessung)
im Schraubengang ein. Die Blende 13, 18, 2o nimmt-an der Längsbewegung teil, wobei
ihre Fassung 13 infolge des Zusammenwirkens ihres Armes 14 mit der Schraubennut
16 eine zusätzliche Drehbewegung ausführt. Dies hat eine Korrektur der Blendeneinstellung
in Abhängigkeit von der Entfernungseinstellung zur Folge. Die Korrektur ist so bemessen,
daß spie die eingangs geschilderte Lichtminiderung im Bildfeld ausgleicht, die durch
den. Auszug des Objektivs bewirkt wird.
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Für Nahaufnahmen (Fig.4) kann der Auszug der Kamera dadurch vergrößert
sein, daß ein Zwischenring 32 zwischen Kameravorderwand io und Tubus 6 eingesetzt
wird. Dieser besitzt an seinem Vorderende Klauen 33 zur Zusammenarbeit mit den Klauen
8 des überwurfringes 7. Auf seinem Hinterende ist ein ebensolcher Überwurfring 34
aufgeschraubt, der mit Klauen 35 ausgestattet ist, die mit den Klauen 9 des ringförmigen
Vorsprunges i i der Kameravorderwand io zusammenarbeiten. Die richtige Eingrifflage
von Tubus 6, Zwischenring 32 und Vorsprung i i bzw. Kamera ist durch entsprechende
Nocken gesichert. In den Ring 32 ist eine Übertragungshülse 36 drehbar eingesetzt.
Sie besitzt an ihren beiden Enden Kupplungsklauen 37 und 38 zum Eingriff in die
Klauen 27 an der Blendenei stellhülse 26 und die Klauen 28 an dem Segmentring 29.
Diese Anschlußglieder 37 und 38 sind winkelmäßig gegeneinander so versetzt,. daß
sie von vornherein eine zusätzliche Verdrehung der Blendeneinstellhülse 26 und damit
des Blendendrehringes 18 bewirken', so daß die Blendenöffnung zur Berücksichtigung
der durch die Auszugsverlängerung eingetretenen Lichtminderung im Bildfenster um
einen bestimmten Betrag weiter geöffnet ist.