DE9108408U1 - Vorrichtung zur Beseitigung von Schrägverzügen in einer laufenden Warenbahn - Google Patents

Description

von Schrägverzügen in einer laufenden Warenbahn"

IHHB ZBICHBN IHRB NACHRICHT MBINEC ZEICHEN

B/LR (205 D)

AACHEN

19. Juni 1991

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beseitigen von Schrägverzügen in einer laufenden Warenbahn, wobei die Vorrichtung aus einer von der Warenbahn umschlungenen Walze besteht, deren Zapfen in Lagern gehalten sind, welche zeit- und weggleich in entgegengesetzten Richtungen zur Längserstreckung der Warenbahn verschiebbar sind.

Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die beiden Lager der von der Warenbahn vorzugsweise über 180° umschlungenen Walze an Spindelmuttern befestigt. Durch diese sind Spindeln hindurchgeführt, welche über Kegelradgetriebe, eine gemeinsame Querwelle und ein Untersetzungsgetriebe von einem Drehstrommotor angetrieben werden. Die Endpositionen der auf diese Weise verschiebbaren Lager müssen durch elektro-mechanische Grenztaster überwacht werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß sich zur Korrektur von Schrägverzügen die Lager der Walze in Abhängigkeit von den jeweiligen Betriebsbedingungen

DEUTSCHE BANK AG. AACHEN 25&Ogr;2&THgr;3· (BLZ 3&THgr;&Ogr;7&Ogr;&Ogr;2&Ogr;)

HOSTGIROKONTO KÖLN 231333-508 (BLZ 3701OO 6O)

insbesondere bei strukturierten oder bemusterten Textilwarenbahnen, mit stufenlos veränderbarer Geschwindigkeit verschieben lassen, wobei die aus der Verschwenkung der Walze resultierende Richtkraft auf einen einstellbaren Maximalwert limitierbar sein soll.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß die in seinem kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale aufweist.

Durch die an den verschiebbaren Lagern angreifenden Zylinder-Kolben-Stangeneinheiten, die jeweils durch zwei getrennte Leitungssysteme beaufschlagbar sind, und durch die Mehrwegsteuerventileinheit in einem der Leitungssysteme läßt sich die über einen bestimmten Winkel verschwenkte Walze solange starr in dieser Position halten, wie die auf die Warenbahn ausgeübte Richtkraft einen zuvor eingestellten Maximalwert nicht überschreitet. Im Falle einer Überschreitung des Maximalwertes läßt sich automatisch eine Reduzierung des Schwenkwinkels der Walze herbeiführen, bis die Richtkraft auf den Maximalwert zurückgefallen ist.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 4.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 einen Schnitt senkrecht zur Walzenachse,

Fig. 3 einen Plan des pneumatischen und hydraulischen Leitungssystems.

Eine Walze 1 ist mit in Walzenböden axial verschiebbaren Zapfen 2 versehen, die in als Pendellager ausgebildeten Lagern 3 gehalten sind, welche von Führungselementen 4 getragen werden. Jedes Führungselement 4 ist zwischen Endplatten 5 und 6, die an einem Traggerüst 7 befestigt sind, über Achsen 8 verschiebbar, welche von den Endplatten 5 und 6 gehalten werden.

Jedes Führungselement 4 ist über eine Stellschraube 9 und ein entsprechendes Kupplungsstück kraftschlüssig mit einer Zylinder-Kolben-Stangeneinheit 10 verbunden. Ein ausreichendes Radial- und Axialspiel zwischen der Stellschraube 9 und dem betreffenden Führungselement 4 ermöglicht es, eventuell auftretende Fluchtungsfehler der einzelnen Bauteile zueinander ausgleichen zu können.

Mit Hilfe der Zylinder-Kolben-Stangeneinheiten 10 werden die Führungselement 4 gleichzeitig in entgegengesetzte Richtungen "A-B" oder "C-D" verfahren.

An einem Führungselement 4 ist seitlich eine Zahnstange 28 befestigt, welche mit einem ortsfest gelagerten Ritzel 27 kämmt, dem ein Potentiometer 26 zugeordnet ist, um damit eine Fernanzeige der jeweiligen Walzenposition zu ermöglichen.

Zur Verschwenkung der Walze 1 wird jede Zylinder-Kolben-Stangeneinheit 10 auf einer Seite (Kolben-Stangenseite) pneumatisch und auf der gegenüberliegenden Seite hydraulisch beaufschlagt.

Von einer Preßluftquelle 18 geht ein Leitungssystem 20 aus,

das über einen Druckregler 13 mit einem Manometer 14, zwei Rückschlagventilen 16, ein als 5/3-Wege-Ventil ausgebildetes Mehrwegesteuerventil 11 sowie ein 3/2-Wege-Steuerventil 23 und zwei Rückschlagventile 24 zu den Kolben-Stangenseiten der Zylinder-Kolben-Stangeneinheiten 10 führt. Um Zwischenstellungen der Walze 1 einhalten zu können, wird das Mehrwegesteuerventil 11 in eine geschlossene Mittelstellung überführt.

Um insbesondere während des Richtens zugempfindlicher Warenbahnen zu vermeiden, daß eine unzulässig hohe Längsspannung in der Warenbahn auftritt, ist eine Bypass-Leitung 21 vorgesehen, die das Mehrwegesteuerventil 11 umgeht und über die Rückschlagventile 16 mit dem Leitungssystem 20 verbunden ist.

Wird die Richtwalze 1 mit Hilfe der Mehrwegsteuerventileinheit 11 nach entsprechender Einstellung des maximalen Druckes durch den Regler 13 in eine bestimmte Position geschwenkt, so bleibt diese solange unverändert, bis die Mehrwegsteuerventileinheit 11 umschaltet oder der Anpreßdruck zwischen der Warenbahn und der Walze 1 unzulässig hoch wird. In diesem Falle erfolgt eine automatische Rückführung der Walze 1 bei Schließstellung der Mehrwegsteuerventileinheit 11 und Entlüftung über das betreffende Rückschlagventil 16 und den Druckregler 13.

Eine erneute Positionsänderung der Walze 1 erfolgt durch Umstellung des Steuerventils 11.

Während des Verstellvorganges weisen die beiden Druckluftarbeitsleitungen zwischen der Mehrwegsteuerventileinheit 11 und den

Zylinder-Kolben-Stangeneinheiten 10 unterschiedliche Drücke auf, wobei eine Arbeitsleitung entsprechend dem Arbeitsdruck zunehmend belüftet und die andere entlüftet wird. Wird der Verstellvorgang nach dem Erreichen einer Zwischenstellung unterbrochen, so schaltet die Mehrwegsteuerventileinheit 11 auf die abgeschlossene Mittelstellung um. In den Arbeitsleitungen wird sich daraufhin ein Druckausgleich mit folgenden Konsequenzen einstellen:

a. geringfügiger Nachlauf der Walze 1

b. Absenkung des Systemdruckes zwischen der Mehrwegsteuerventileinheit 11 und den Zylindern der Zylinder-Kolben-Stangeneinheiten 10.

Werden diese Konsequenzen als störend empfunden, so kann durch eine Parallelschaltung des 3/2-Wege-Ventils 23 mit der Mehrwegsteuerventileinheit 11 in Verbindung mit zwei Rückschlagventilen 24 und einer Zusatzleitung 25 Abhilfe geschaffen werden. Es erfolgt nämlich dann ein sofortiger Druckausgleich in den Arbeitsleitungen, der dem vom Druckregler 13 vorgegebenen Arbeitsdruck entspricht.

Die Zylinder-Kolben-Stangeneinheiten 10 sind weiterhin über ein hydraulisch beaufschlagtes Leitungssystem 19 verbunden, worin ein Drosselventil 22 vorgesehen ist. Dieses ermöglicht eine stufenlose Veränderung in der Geschwindigkeit, mit der die Walze 1 verschwenkt wird.

Eine eventuell auftretende Leckage im Leitungssystem 19 läßt sich durch eine Flüssigkeitsreserve in einem Behältnis 15 kompensieren. Zum Nachfüllen des Leitungssystems 19 wird die

Mehrwegsteuerventileinheit 11 in die abgeschlossene Mittelstellung gebracht sowie ein Absperrventil 12 und ein Entlüftungsventil 17 geöffnet. Nach Beendigung des Nachfüllvorganges werden die Ventile 12 und 17 wieder geschlossen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich mit extrem niedrigen Druckverhältnissen im hydraulischen Leitungssystem 19 betreiben, wobei der Druck in etwa dem Druck im pneumatischen Leitungssystem 20 entspricht, der etwa 8 bar betragen kann. Durch die niedrigen Druckverhältnisse lassen sich Druckverluste auch über längere Zeiträume minimieren. Ein relevanter Druckverlust zeigt sich dadurch, daß ein luftbeaufschlagter Zylinder der Zylinder-Kolben-Stangeneinheit 10 nicht mehr in seine Endlage überführbar ist.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich wie folgt zusammenfassen:

- stufenlose Geschwindigkeitsverstellung,

- Voreinstellung einer maximal zulässigen Richtkraft mit automatischer Walzenrückführung,

- Wegfall von Grenztaster oder dergleichen zwecks Endlagenüberwachung,

- kostengünstigere Herstellung gegenüber motorischer Verstellung mittels mechanischer Kraftübertragung.

Claims (4)

Schutzansprüche:

1. Vorrichtung zur Beseitigung von Schrägverzügen in einer laufenden Warenbahn, bestehend aus einer von der Warenbahn umschlungenen Walze, deren Zapfen in Lagern gehalten sind, welche zeit- und weggleich in entgegengesetzten Richtungen zur Längserstreckung der Warenbahn verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden über Führungsachsen (8) verschiebbaren Lagern (3) je eine Zylinder-Kolben-Stangeneinheit (10) angreift, bei der eine Kolbenseite über ein pneumatisches und eine Kolbenseite über ein hydraulisches, jeweils mit beiden Zylindern kommunizierendes Leitungssystem (20 bzw. 19) beaufschlagbar sind und im offenen pneumatischen Leitungssystem (20) mindestens eine Mehrwegsteuerventileinheit (11) vorgesehen ist, über welche Druckmedium wahlweise von einem zum anderen Zylinder überführbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das pneumatische, über einen Druckregler (13) an eine Preßluftquelle (18) angeschlossene Leitungssystem (20) je eine zu einem Zylinder führende Zweigleitung (21) mit einem Rückschlagventil (16) aufweist und beide Zweigleitungen (21) über die aus einem 5/3-Wege-Ventil bestehende Wehrwegsteuerventileinheit (11) verbindbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zweigleitungen (21) des pneumatischen Leitungssystems (20) über eine Zusatzleitung (25) mit zwei Rückschlagventilen (24) unmittelbar verbunden sind und die Zusatzleitung (25) über ein 3/2-Wegeventil (23) mit einer vom Druckregler (13) abgehenden, zu der Mehrwegsteuerventileinheit (11) führenden Leitung verbunden ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Verbindungsleitung des geschlossenen hydraulischen Leitungssystems (19) ein Drosselventil (22) angeordnet ist.