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DE909571C - Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatischen Verbindungen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatischen Verbindungen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe

Info

Publication number
DE909571C
DE909571C DESCH5385D DESC005385D DE909571C DE 909571 C DE909571 C DE 909571C DE SCH5385 D DESCH5385 D DE SCH5385D DE SC005385 D DESC005385 D DE SC005385D DE 909571 C DE909571 C DE 909571C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
vol
ring
ketones
steroid
compounds
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DESCH5385D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans-Herloff Inhoffen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer Pharma AG
Original Assignee
Schering AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schering AG filed Critical Schering AG
Priority to DESCH5385D priority Critical patent/DE909571C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE909571C publication Critical patent/DE909571C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatischen Verbindungen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe In den Patenten 744 995, 722 943, 751 739, 900 342, 889 442 sind Verfahren beschrieben, nach denen es gelingt, im Ring A monohalogenierte oder polyhalogenierte Steroidketone-3 oder im Ring A polyhalogenierte Steroidalkohole-3 mit mindestens einem Halogenatom am Kohlenstoffatom 2 durch Halogenwasserstoffabspaltung in im Ring A ungesättigte Verbindungen und diese dann durch thermische Behandlung in aromatische Verbindungen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe überzuführen.
  • Bei der Halogenwasserstoffabspaltung mittels Salzen organischer Säuren werden zum Teil unmittelbar Doppelbindungen im Ring A des verwendeten Steroids erzeugt, zum Teil wird Halogen durch den betreffenden Säurerest substituiert und dieser darauf durch thermische Behandlung ebenfalls unter Doppelbindungsbildung abgespalten. In den genannten Patenten ist gleichfalls beschrieben, daß es nicht erforderlich ist, die Zwischenprodukte der Reaktion abzutrennen, man kann vielmehr die Reaktionsbedingungen so wählen, daß als Endprodukte unmittelbar aromatisierte Verbindungen erhalten werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß die thermische Abspaltung von im Ring A des Steroidringsystems vorhandenen Ester- oder Äther- bzw. Säure- oder Alkylresten unter Doppelbindungsbildung ganz besonders leicht bei solchen Ausgangsmaterialien vor sich geht, in denen die abzuspaltenden Gruppen ein hohes Molekulargewicht und bzw. oder eine zur Salzbildung befähigte Gruppe besitzen. Derartige zur Abspaltung unter Doppelbindungsbildung besonders befähigte Gruppen sind z. B. die Acylreste von folgenden organischen Säuren: Palmitin-, Stearin-, Cerotin- und Ölsäure oder von anderen höheren Fettsäuren, ferner von Naphthoesäuren sowie Naphthalin-, Phenanthren-, Anthracen- und Antrachinoncarbonsäuren oder anderen hochmolekularen aromatischen Carbonsäuren, schließlich von Gallensäuren und Cholancarbonsäuren, Xanthogensäuren, Toluolsulfonsäuren u. dgl. oder von ähnlichen organischen Säuren aller Art. Ferner sind geeignet: Triphenylmethylcarbinol, Triphenyhnethyl-Kalium, -Natrium und -Lithium und andere höhermolekulare, mit Halogen reagierende Verbindungen.
  • Enthalten die Ester-, Äther- oder Alkylreste u. dgl. nach ihrem Eintritt in das Steroidmolekül noch eine freie, salzbildende Gruppe, z. B. eine Carboxyl- oder eine Sulfonsäuregruppe, so kann man diese sauren Verbindungen auch in Gestalt ihrer Ester oder Salze zur Doppelbindungserzeugung im Ring A der Steroide verwenden. Besonders zweckmäßig hat sich die Verwendung der Salze, z. B. der Alkali-, Erdalkali-oder Schwermetallsalze, erwiesen, da die anorganischen Salze in den überwiegenden Fällen außerordentlich schwer flüchtig sind, so daß z. B. bei der thermischen Zersetzung im Vakuum im wesentlichen nur der Steroidanteil überdestilliert.
  • Verwendet man Salze von halbseitig mit Steroidalkoholen veresterten mehrbasischen Säuren, so ist es wegen der Schwerflüchtigkeit solcher Verbindungen nicht erforderlich, daß der mehrbasische Säureanteil ein hohes Molekulargewicht besitzt. In diesem Falle sind auch niedermolekulare Säuren, z. B. Bernsteinsäure, Maleinsäure, Phthalsäure oder andere Polycarbonsäuren, geeignet.
  • Als Ausgangsmaterialien für dieses Verfahren bedient man sich nicht nur der Mono- und polyhalogenierten Ketone der Sterinreihe, sondern auch derjenigen der Pregnan- und Androstanreihe. Man kann auch die im Ring A mono- und polyhalogenierten 3-Oxocholansäuren oder ihre niederen Homologen, Gallensäuren und ganz allgemein alle Ketone verwenden, die ein Cyclopentanopolyhydrophenanthrenringsystem mit einer Methylgruppe am Kohlenstoffatom ro, eine Ketogruppe oder Alkoholgruppe am Kohlenstoffatom 3 und mindestens ein Halogenatom am Kohlenstoffatom 2 aufweisen.
  • Die Darstellung der als Ausgangsstoffe in Frage kommenden 2-Ester-, 2-Äther-, 2-Alkyl- und ähnlichen Verbindungen erfolgt in an sich bekannter Weise, z. B. durch Behandlung der entsprechenden 2-Halogenverbindungen mit Salzen der Säuren, wie Kalium- oder Silbersalzen u. dgl., zweckmäßig in Gegenwart organischer Lösungsmittel und bei Temperaturen, die nicht zu einer Aromatisierung des Ringes A führen.
  • Die Aromatisierung der genannten Ausgangsstoffe erfolgt zweckmäßig durch thermische Behandlung, z. B. durch Erhitzen auf höhere Temperatur, wie 25o bis 300° und darüber. Das Erhitzen wird vorteilhaft in Gegenwart von hochsiedenden Lösungsmitteln, gegebenenfalls auch unter Druck und in einer Atmosphäre indifferenter Gase, wie Stickstoff und anderer, durchgeführt. Um die besten Aromatisierungswirkungen herauszufinden, geht man zweckmäßig so vor, daß man die Reaktion in einer geschlossenen Apparatur unter Kohlensäure durchführt und durch langsames Steigern der Temperatur diejenige Temperatur feststellt, bei der sich in der angeschlossenen Glasbürette über 5o°/oiger Kalilauge Methangas ansammelt. Es ist zweckmäßig, diese Temperatur während der ganzen Reaktionsdauer einzuhalten, um unnötiges Überhitzen und damit Zersetzung der Ausgangs- und Reaktionsprodukte zu vermeiden. Das Ende der Reaktion ist sofort am Aufhören der Methanentwicklung zu erkennen. Je nach den Ausgangsmaterialien kann die Höhe der Temperatur und auch die Erhitzungsdauer sehr verschieden sein.. So kann die Reaktionsdauer wenige Minuten bis mehrere Stunden betragen.
  • Man kann die Methanabspaltung auch noch beschleunigen, indem man das Reaktionsgemisch bei der thermischen Zersetzung der Einwirkung aktiver Strahlen, z. B. ultravioletter Strahlen oder von Ultrakurzwellen u. dgl. oder von Ultraschallwellen, aussetzt.
  • Es ist nicht erforderlich, die einen abspaltbaren Substituenten enthaltenden Ausgangsmaterialien bei ihrer Herstellung in Substanz zu gewinnen und dann weiter zu aromatisieren. Man kann vielmehr auch bereits die Herstellungsbedingungen so leiten, daß gleichzeitig ohne Gewinnung der Zwischenprodukte eine Aromatisierung eintritt; dies ist z. B. der Fall, wenn die Reaktionstemperatur 25o° und darüber beträgt.
  • Verwendet man solche Verbindungen als Ausgangsmaterialien, die am Kohlenstoffatom 17 noch eine Seitenkette besitzen, so ist es zur Umwandlung der erhaltenen aromatischen Verbindungen in follikelhormonartige Stoffe erforderlich, nach Entfernung des Methyls vom Kohlenstoffatom ro diese Seitenkette abzuspalten, gegebenenfalls nach Absättigung einer etwa vorhandenen olefinischen Doppelbindung im Ring B. Dies kann in der Weise erfolgen, daß man die erhaltenen aromatischen Verbindungen der Oxydation zweckmäßig mit Chromsäure unterwirft. Es ist dabei, wie erwähnt, vorteilhaft, gegebenenfalls vorhandene olefinischeDoppelbindungen durch Wasserstoffanlagerung abzusättigen bzw. intermediär z. B. durch Anlagerung von Halogen oder Halogenwasserstoff vor dem Angriff des' Oxydationsmittels zu schützen. Die Seitenkette in aromatischen Cholencarbonsäuren- und ähnlichen Säuren kann man auch durch Abbau ihrer Ester über die Grignardverbindungen nach Wieland oder über die Säureamide nach Curtius, Hofmann oder in anderer geeigneter Art und Weise abspalten. Man kann aber auch die Seitenkette als solche unter Bildung einer Doppelbindung im Cyklopentano-Ring des Sterinringsystems, z. B. durch thermische Behandlung, gegebenenfalls in Gegenwart geeigneter Katalysatoren, abspalten und die entstandene ungesättigte Verbindung nach an sich bekannten Methoden, z. B. durch Wasseranlagerung, Sauerstoffanlagerung u. dgl., in ein gesättigtes Keton oder einen gesättigten Alkohol umwandeln. Die Reaktionsbedingungen bei der Aromatisierung können naturgemäß in verschiedener Richtung geändert werden. So kann man die Aromatisierungsreaktion ganz allgemein in Gegenwart solcher Mittel durchführen, die als sogenannte Methyl-Akzeptoren zu dienen vermögen. Die Reaktion geht hierbei so vor sich, daß von den eine io-Methylgruppe enthaltenden Steroiden die io-Methylgruppe bei der thermischen Behandlung losgelöst und von einem als Methyl-Akzeptor dienenden, naturgemäß im Überschuß vorhandenen Stoff aufgenommen, dagegen die am Kohlenstoffatom io des Steroidringsystems frei gewordene Valenz mit Wasserstoff besetzt wird. Die Besetzung der am Kohlenstoffatom io des Steroidringsystems Bei Verwendung von solchen Ausgangsmaterialien, die z. B. noch restliches, schwer entfernbares Halogen enthalten oder in denen eine 3-Ketogruppe durch eine 3-Enol-halogenidgruppe ersetzt ist, führt man die Aromatisierungsreaktion gegebenenfalls in Gegenwart von mit Halogenwasserstoff reagierenden Salzen organischer Säuren, z. B. Natriumacetat, Kaliumbenzoat u. dgl., aus.
  • Man kann die gewünschte Aromatisierung auch z. B. durch Einwirkung von überhitztem Wasserdampf oder Quecksilberdampf von etwa 3oo° bewirken.
  • In manchen Fällen ist es empfehlenswert, die feingepulverte bzw. in einem geeigneten hochsiedenden Medium gelöste Substanz in auf etwa 3oo bis 35o° erhitzte Flüssigkeiten oder Schmelzen organischer bzw. anorganischer Stoffe einzurühren bzw. einzutropfen. Hierdurch soll unter anderem bewirkt werden, daß der zu aromatisierende Stoff plötzlich auf die zur Methylabspaltung erforderliche Temperatur erhitzt wird, so daß die Aromatisierungsreaktion quantitativ gegenüber anderen Reaktionen, wie Doppelbindungsverschiebungen, die schon bei niedrigerer Temperatur. stattfinden können, in den Vordergrund treten kann.
  • Schließlich kann man die Aromatisierungsreaktion auch in Anwesenheit von Katalysatoren, die die Methanabspaltung befördern, z. B. Metallen, wie Palladium, Platin, Nickel, Kupfer u. dgl., Metalloiden, wie z. B. Selen, Schwefel, Oxyden, z. B. Siliciumoxyd, Aluminiumoxyd u. dgl., Borsäureanhydrid oder anderen Verbindungen, die Bor enthalten, vornehmen. Auch das Erhitzen der Ausgangsmaterialien in Gegenwart von Schwermetallsalzen führt zum Ziel.
  • Die Abtrennung der verschiedenen Reaktionszwischen- und Endprodukte aus dem Reaktionsgemisch kann nicht nur durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln und Verdampfen derselben oder durch Ausfällung der Verbindungen aus ihren Lösungen mit Wasser oder anderen organischen Lösungsmitteln, in nach Abspaltung des Methyls frei gewordenen Valenz durch Wasserstoff kann entweder durch den als Methyl-Akzeptor dienenden Stoff selbst erfolgen, so daß es sich hier um einen direkten Austausch von Methyl und Wasserstoff zwischen zwei Stoffen handelt, oder aber der Wasserstoff wird von einem dritten anwesenden, als Wasserstoff-Donator geeigneten Stoff, z. B. Cyclohexanol, geliefert.
  • So ist es z. B. möglich, die Aromatisierungsreaktion in Gegenwart von als Methyl-Akzeptor und gleichzeitig als Wasserstoff-Donator dienendem Wasserstoff auszuführen, wobei die Reaktion unter schließlicher Umlagerung des gebildeten Cyclohexadienonderivates folgenden Gang nehmen kann denen sie unlöslich sind, während Nebenprodukte und Verunreinigungen darin gelöst bleiben, erfolgen; man kann vielmehr auch andere Verfahren benutzen, z. B. bei den Ketonen von der Bildung unlöslicher oder schwerlöslicher Kondensationsprodukte, wie mit typischen Ketonreagenzien, Semicarbazid u. dgl., Gebrauch machen.
  • Die Reinigung der Zwischen- und Endprodukte kann man durch fraktionierte und bzw. oder wiederholte Umkristallisation, Destillation oder Sublimation oder auf andere Art und Weise durchführen.
  • Der Gedanke, aus Verbindungen der Sterin- oder der Androstanreihe, die zwei Doppelbindungen im Ring A besitzen, Verbindungen der Follikelhormonreihe darzustellen, ist bereits früher erörtert worden (vgl. z. B. Helvetia chimica acta, Bd. ig, S. 8o6 bis 8o8 und S. ggo, ferner Bd. ig, Abt. E, S. 98 ff .). Jedoch konnte bisher kein Weg zur Lösung dieser Aufgabe gefunden werden.
  • Die Schwierigkeit, die hier zu überwinden war, bestand hauptsächlich in der Abspaltung der angulären Methylgruppe am Kohlenstoffatom io (vgl. Chemisches Zentralblatt 1936, 1I, S. 33o5 bis 33o6). Wenn aber die Abspaltung dieser angulären Methylgruppe gelegentlich gelang, so war bisher nicht beobachtet worden, daß gleichzeitig der Ring A aromatisch wird. Aus der Arbeit von I n h o f f e n in Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 497, S. z3off., geht hervor, daß Stoffe der Oestranreihe auf diese Weise bisher nicht erhalten werden konnten, ebenso aus der Arbeit im Journal of the American Chemical Society, Bd. 58, S. 1503. Nur in den Naturwissenschaften, Bd. 25, S. 125 bis 126, findet sich ein Hinweis, daß beim Dibrom-androstandion durch Bromwasserstoffabspaltung und anschließende Erhitzung eine Methanabspaltung durchgeführt werden konnte. Jedoch ist in dieser Veröffentlichung nicht davon die Rede, daß zunächst ein Halogenatom durch einen höhermolekularen und bzw. oder salzbildenden Rest ersetzt wird. Beispiel i Ein Gemisch von 2 g 2-Brom-androstandion-3,17 und 2 g Kaliumpalmitat wird mit einer Mischung von 1o ccm Toluol und 2o ccm Butanol unter RückfluB i Stunde bei 135' Badtemperatur gekocht. Dann wird die Lösung mit Wasser versetzt und mit einem Äther-Petroläther-Gemisch ausgeschüttelt. Die Äther-Petroläther-Lösung wird zunächst mit io°;r.iger Sodalösung und darauf mit Wasser gewaschen und schließlich zur Trockne verdampft, zuletzt im Wasserstrahlvakuum. Hierbei wird der Palmitinsäureester des 2-Oxy-androstandions-3,17 in Form eines farblosen, zähflüssigen Öles in einer Ausbeute von 3 g erhalten, das ohne weiteres für die Aromatisierungsreaktion verwendet werden kann.
  • 3 g des Palmitinsäureesters des 2-Oxy-androstandions-3,17 werden in einem .Kolben im Kohlendioxydstrom 1/2 Stunde auf 33o bis 340' erhitzt, wobei sich Palmitinsäure und 38 ccm Methan abspalten. Das Erhitzungsprodukt wird darauf mit einer Lösung von 5 g Kaliumhydroxyd in 50 ccm Alkohol 1/2 Stunde gekocht und die Lösung weitere 48 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Dann wird die alkalische Lösung mit Wasser verdünnt, mit verdünnter Schwefelsäure angesäuert und das organische Material in Äther-Petroläther aufgenommen.
  • Durch mehrfaches Waschen dieser Äther-Petroläther-Lösung mit 5°/oiger Sodalösung und Wasser wird die Palmitinsäure entfernt. Nun werden die phenolischen Anteile durch dreimaliges Ausschütteln mit 5°(,iger Kalilauge und einmaliges Nachwaschen mit Wasser abgetrennt. Nach dem Ansäuern der vereinigten alkalischen Auszüge werden die sauren Anteile wieder in Äther aufgenommen und der Äther nach dem Waschen verdampft.
  • Das erhaltene Produkt wird im Hochvakuum bei 0,0004 mm Hg destilliert. Bei ioo bis i2o' geht ein Destillat über, das im Allen-Doisy-Test mit 75 y unwirksam ist; aus wenig Äther scheidet diese Fraktion Nadeln ab, die bei 115 bis 116' schmelzen.
  • Das Hormonprodukt geht bei i5o bis i7o' über. Diese Fraktion stellt ein helles Öl dar, das im Allen-Doisy-Test mit 75 y voll wirksam ist; die Grenzdosis liegt bei etwa 5o y; Ausbeute 40 mg.
  • In genau der gleichen Weise werden auch das 2-Brom-Cholestanon-3 und dessen Enolacetat sowie das 2, 4-Dibromandrostandion-3,i7 bzw. -diol-3 i7 und das 2, 4-Dibrom-cholestanon-3 bzw. -o1-3 in die 2-Palmitinsäureester und diese in die entsprechenden aromatischen Produkte übergeführt.
  • An Stelle von Kaliumpalmitat kann man auch andere Alkalisalze sowie Alkalisalze von anderen hochmolekularen organischen Säuren, wie der Stearin-, Öl- und Cerotinsäure, der Naphthalin-, Naphthoe-, Anthracen-, Anthrachinon-carbonsäuren und anderen mehr verwenden. Auch mehrbasische Säuren lassen sich mit dem gleichen Erfolg verwenden.
  • Beispiel 2 Ein Gemisch von 15 g Palmitinsäure und 15 g palmitinsaurem Kalium wird auf 30o bis 310' erhitzt. In die kräftig gerührte Schmelze werden innerhalb weniger Minuten 5 g 2-Brom-cholestanon-3 in kleinen Portionen eingetragen. Nach dem Zugeben wird noch 1/2 Stunde auf 33o bis 34o' erhitzt. Die erkaltete Schmelze wird mit Chloroform und wäßriger Pottaschelösungbehandelt, wobei die Palmitinsäure und das Kaliumpalmitat entfernt werden. Die Chloroformlösung wird nach dem Waschen zur Trockne verdampft und der Rückstand mit einer Lösung von 8 g Kaliumhydroxyd in ioo ccm Alkohol 2 Stunden gekocht und 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Nach dem Verdünnen und Ansäuern wird zunächst das gesamte organische Material in Äther übergeführt und nunmehr die phenolischen Anteile, wie bereits beschrieben, mittels 5°/oiger Kalilauge ausgeschüttelt. Die nach dem Ansäuern der alkalischen Lösung wieder mit Äther isolierten sauren Anteile werden schließlich im Hochvakuum bei o, 0004 mm Hg destilliert. Nach Abtrennen einer bei no bis i2o' übergehenden Fraktion, die noch restliche Palmitinsäure enthält, wird das aromatische Produkt bei i7o bis 18o' destilliert; es wird als teilweise kristallisierendes Öl in einer Ausbeute von go mg erhalten.
  • In der gleichen Weise werden auch das Enol-acetat des 2-Brom-cholestanons-3, das 2-Brom-androstandion-3,i7 sowie das 2, 4-Dibromcholestanon-3 bzw. -o1-3 und das 2, 4-Dibrom-androstandion-3,i7 bzw. -diol-3,i7 in die entsprechenden aromatischen Produkte übergeführt.
  • Beispiel 3 10 g 2-Brom-cholestanon-3 und io g xanthogensaures Kalium werden mit einer Mischung von 40 ccm Toluol und ioo ccm Butanol 45 Minuten bei 115' und 45 Minuten bei 135' Badtemperatur unter RtUickfluß gekocht. Dann wird das Produkt in Äther-Petroläther aufgenommen, die Lösung mit Soda und Wasser gewaschen und zur Trockne verdampft, zuletzt im Vakuum.
  • 4,5 g des Xanthogensäureesters werden ohne weiteres im Kohlendioxydstrom 15 Minuten auf 28o bis 320' erhitzt, wobei sich go ccm Methan abspalten. Das Erhitzungsprodukt wird mit einer Lösung von 6 g Kaliumhydroxyd in ioo ccm Alkohol i Stunde gekocht. Nach dem Verdünnen der alkalischen Lösung und Ansäuern wird das organische Material in Äther aufgenommen und der Ätherlösung wie üblich die phenolischen Anteile mittels 5°/oiger Kalilauge entzogen. Die nach dem Ansäuern der alkalischen Lösung und Ausäthern wieder gewonnenen phenolischen Anteile werden nunmehr im Hochvakuum bei 0,0004 mm Hg destilliert. Nach Abtrennen eines geringen, bei i2o' übergehenden Destillats wird die Hauptmenge des aromatisierten Produktes bei 170 bis 18o' destilliert; es werden ioo mg eines hellen Öles erhalten.
  • In genau der gleichen Weise werden auch das Enolacetat des 2-Brom-cholestanon-3, das 2-Brom-androstandion-3,17 sowie das 2, 4-Dibrom-cholestanon-3 bzw. -o1-3 und das 2, 4-Dibrom-androstandion-3,i7 bzw. -diol-3,17 über die Xanthogensäureester in die entsprechenden aromatischen Produkte übergeführt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von im Ring A aromatischen Verbindungen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe durch Abspaltung von Halogenwasserstoff aus Halogenverbindungen von Steroiden, dadurch gekennzeichnet, daB man im Ring A halogenierte 3-Steroid-ketone mit mindestens einem Halogenatom in 2-Stellung einer Behandlung mit das Halogen durch einen höhermolekularen und bzw. oder salzbildenden Rest ersetzenden Mitteln und gleichzeitig oder nacheinander einer thermischen Behandlung unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB man von 2-Halogen-steroidketonen-3 bzw. 2-Halogen-steroidketonen-3,17 ausgeht. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB man von 2-Brom- bzw. 2, 4-Dibromketonen-3 oder -diketonen-3,17 der Cholestan- oder Androstanreihe ausgeht. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB man die halogenierten Ketone mit Salzen höherer Fettsäuren umsetzt. Angezogene Druckschriften: HelveticaChimicaActa,Bd. i9, S. 8o6 bis 8o8, Bd. i8, S. 99o; Arch. Sci. biol. (russisch Archiv biologitscheskisch Nauk), Bd. 41, 1936, Nr.
  3. 3, S. 69 bis 74; Chem.
  4. Zentralblatt 1936, 1I, S. 33o bis 336; Journ. Chemic. Soc. (London) 1935, S. 465 bis 467, 1934 S.455; Liebigs Annalen der Chemie, Bd.497, S.13off.; Journ. Amer. Chem. Soc., Bd.58, S. 1503; Ber. dtsch. chem. Ges., Bd. 67, S. igoi, Bd. 68, S. 85o, 854 und 2o91, Bd.6g, S. 88z, 889, 1158, 2289 und 2779; Naturwissenschaften, Bd. 25, 1937, S. 125 und 126.
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