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Verfahren zur Herstellung von Kopien, besonders Druckformen, mit Hilfe
von Diazoverbindungen Die Verwendung von Diazoverbindungen als lichtempfindliche
Substanzen bei der Herstellung von lichtempfindlichem Material, auch vori solchem,
das zur Anfertigung von Bildern oder photomechanisch erzeugten Druckformen für die
graphische Technik bestimmt ist, ist bekannt. Man hat auch den lichtempfindlichen
Diazoschichten bereits Azokomponenten zugesetzt, so daß bei einer nach dem Belichten
vorgenommenen alkalischen Entwicklung Azofarbstoffbilder entstehen. Die Anwesenheit
von Azokomponenten in der lichtempfindlichen Schicht zur Bildung von Azofarbstoffen
erschwert aber oft die Entwicklung der Kopien oder setzt oft die Haltbarkeit des
lichtempfindlichen Materials herab.
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Es ist nun gefunden worden, daß man mit großem Vorteil Kopien oder
Druckformen für die graphische Technik dadurch herstellen kann, daß man sich zur
Bildung der lichtempfindlichen Schichten auf den in Frage kommenden geeigneten Trägern
wasserunlöslicher Azofarbstoffe bedient, deren Molekül wenigstens einen Rest eines
ortho-Chinondiazids enthält, und in dem noch mindestens eine auxochrome Gruppe außer
der Azogruppe vorhanden ist.
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Den Schichten können alkalilösliche Harze einverleibt werden. Auch
können die Diazoverbindungen zusammen mit weniger gefärbten wasserunlöslichen ortho-Diazoanhy
driden (ortho-Chinondiaziden) verwendet werden. Als Schichtträger kommen vor allem
metallische Unterlagen, z. B. Aluminium-, Zink-, Kupfer-, Messingfolien oder -platten,
in Frage, die auch mechanisch oder chemisch in bekannter Weise vorbehandelt sein
können.
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Um aus derartigem '.Material Bilder oder Druckformen zu erhalten,
verfährt man so, daß das lichtempfindliche
Material unter einer
Vorlage belichtet, dann mit einer alkalischen Lösung behandelt und mit Wasser abgespült
wird, worauf die Kopie gegebenenfalls noch mit fetter Farbe eingefärbt und/oder
geätzt werden kann.
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Unter dem Einfiuß des Lichtes gehen die oben gekennzeichneten Diazoverbindungen
darstellenden wasserunlöslichen Azofarbstoffe in alkalilösliche Verbindungen über
(vgl. O. S ü s, Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 556, 1944, S. 65), und man erhält
bei der Behandlung der belichteten Schichten mit alkalischen Mitteln ein in bezug
auf die Vorlage positives Bild dieser Vorlage in orangefarbenen bis tiefvioletten
Farbtönen, das infolge der kräftigen Färbung der nicht zersetzten Diazoverbindung
ausgezeichnet sichtbar ist, während der Bildgrund ungefärbt zurückbleibt. Solche
Kopien können ohne weitere Behandlung z. B. zur Herstellung von Schablonen verwendet
werden, da sie auch bei längerer Lichteinwirkung trotz Zerstörung der Diazogruppe
nur unwesentlich ihre Farbe ändern.
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Das gefärbte Diazobild nimmt, da die Diazoverbindung hydrophob ist,
begierig fette Farbe an, und man erhält auf diese Weise, bei Verwendung geeigneter
Schichtträger, ausgezeichnete Druckformen, die vor allem, und zwar ohne weitere
Verfahrensmaßnahmen, zur Verwendung im Flach- und Offsetdruck in Frage kommen.
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Für die Darstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden wasserunlöslichen
Azofarbstoffe können z. B. verschiedene Wege beschritten werden: a) Aminoazofarbstoffe
oder Oxyazofarbstoffe werden mit den Chloriden der Diazonaphthol- bzw. Diazophenolsulfosäuren
oder -carbonsäuren in der Weise zur Umsetzung gebracht, daß wenigstens eine zum
Azofarbstoffrest gehörende Oxy- oder Aminogruppe erhalten bleibt.
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b) Die durch Kondensation von Benzoxazolonsulfochloriden mit aromatischen
Nitroaminen erhaltenen Verbindungen werden reduziert und die erhältliche Aminoverbindung
in üblicher Weise in die zugehörige Diazoverbindung übergeführt, letztere wiederum
mit Azokomponenten zu Azofarbstoffen kombiniert. Die in diesen Farbstoffen enthaltene
Oxazolongruppe läßt sich mit verdünnten Alkalien aufspalten, wobei o-Oxyaminoverbindungen
mit einem anhängenden Azofarbstoffrest entstehen, die in bekannter Weise durch Diazotierung
in einen Diazoanhydridfarbstoff übergeführt werden können.
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c) Die Produkte, die durch Kondensation von Polyaminoverbindungen,
Polyoxyverbindungen oder Aminooxyverbindungen mit z. B. ortho-Diazonaphthol- oder
ortho-Diazophenolsulfochloriden oder entsprechenden Carbonsäurechloriden entstehen
und mehrere Diazonaphthol- bzw. Diazophenolreste im Molekül aufweisen, werden mit
Azokomponenten gekuppelt unter Erhaltung mindestens noch eines Chinondiazidrestes.
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d) Ortho-Diazoanhydride, die eine freie Hydroxyl-oder Aminogruppe
und, bezogen auf diese, eine freie Kupplungsstelle im Molekül enthalten, werden
mit einer Diazoverbindung zu einem Azofarbstoff gekuppelt. Geeignete Azofarbstoffe
gemäß der Erfindung sind formelmäßig in der Zeichnung aufgeführt.
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Der Fortschritt gegenüber den bisherigen Verfahren zur Herstellung
von Bildern oder von druckfertigen Kopien besteht in dem Wegfall gefärbter oder
farbstoffgebender Zusätze zu den lichtempfindlichen Schichten oder während der Entwicklung
des Druckbildes. Damit ist es möglich geworden, auch bei den kolloidfreien Verfahren
gut sichtbare, kontrastreiche Kopien durch eine einfache Entwicklung herzustellen,
wodurch sowohl die Beurteilung der Bildwiedergabe als auch die Korrektur der Kopien
vor dem Druck erleichtert wird. Beispiele i. 1,5 g des 2-Diazonaphthol-(i)-5-sulfosäureesters,
äuch Naphthochinon-(i, z)-diazid-(2)-5-sulfosäureester genannt, von 4'-Oxydiphenyl-4-azo-ß-naphthol
mit der unter i angeführten Formel werden in Dioxan gelöst, und die rote Lösung
-wird auf eine durch Bürsten aufgerauhte oder oberflächlich oxydierte Aluminiumfolie
aufgeschleudert. Nach dem Trocknen mittels eines Föns wird die rote Schicht unter
einem Diapositiv belichtet, die Kopie mit 5%iger Sodalösung entwickelt und mit Wasser
gewaschen. Das scharlachrote Bild steht kontrastreich auf hellem Grund und nimmt
gut fette Druckfarbe an, so daß davon gedruckt werden kann.
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Zur Darstellung der obigen Diazoverbindung werden 2 g des Azofarbstoffs
aus diazotiertem 4-Amino-4-oxydiphenyl und ß-Naphthol in 75 ccm Dioxan (Diäthylendioxyd)
gelöst und mit einer Lösung von 1,6 g 2-Diazonaphthol-(i)-5-sulfochlorid (Naphthochinon-(i,
2)-diazid-(2)-5-sulfosäurechlorid) in io ccm Dioxan versetzt. Dem Gemisch setzt
man erst io ccm Wasser, dann langsam unter Umschütteln 3 ccm io°/oige Natronlauge
zu, wobei sich die gelborange Lösung röter färbt. Nach kurzem Stehen wird die Lösung
in etwa 3oo ccm sehr verdünnte Salzsäure gegossen. Der ausgeschiedene Farbstoff
wird abfiltriert, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet. Er stellt ein scharlachrotes
Pulver dar, das sich bei etwa 13o° C zersetzt und in verdünnter Natronlauge unlöslich
ist. Der Farbstoff enthält noch eine Diazoanhydridgruppe, da er in Gegenwart von
einem Lösungsmittel, Phloroglucin und Natronlauge einen dunkelroten Farbstoff ergibt.
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2. 1,5 g des Farbstoffs, der durch Kupplung von i Mol ß-Naphthol*mit
i Mol des Kondensationsproduktes, aus 2 Mol 2-Diazonaphthol-(i)-5-sulfochlorid und
i Mol 2, 7-Naphthylendiamin entsteht und die unter 2 angeführte Formel hat, wird
in ioo ccm Monomethylglykoläther gelöst, und mit dieser Lösung wird eine durch Bürsten
aufgerauhte Aluminiumfolie oder eine glatte, mit Bimssteinmehl und anschließend
mit einer wäßrigen Lösung von 5°/o Essigsäure und 5 °/o Kalialaun gereinigte Messingfolie
in üblicher Weise beschichtet. Nach der Belichtung der Schicht hinter einem transparenten
Positiv und der Entwicklung mit 5 °/oiger Sodalösung entsteht eine dunkelrote Kopie.
Diese kann auch als Schablone oder bei Anwendung einer Aluminiumfolie zum Drucken
Verwendung finden, da sie fette Druckfarbe annimmt.
Zur Herstellung
des obengenannten lichtempfindlichen Farbstoffs werden 6,2 g des Kondensationsproduktes,
das aus 2 Hol 2-Diazonaphthol-(i)-5-sulfochlorid und i Mol 2, 7-Naphthylendiamin
in einem inerten Lösungsmittel unter Zugabe von Sodalösung entsteht, und 1,2 g ß-Naphthol
in ioo ccm Dioxan gelöst. Hierauf werden zu der Mischung langsam etwa
30 ccm 5°/oiger Natronlauge zugegeben. Nach 1,'2stündigem Stehen wird die
entstandene tiefblaue Lösung filtriert, mit etwa der doppelten Menge Wasser verdünnt
und mit verdünnter Salzsäure angesäuert, wodurch ein dunkelroter Farbstoff ausgefällt
wird. Zur besseren Abscheidung des Farbstoffs erwärmt man die Mischung kurze Zeit
auf dem Dampfbad, saugt den Farbstoff dann auf einer Nutsche ab und wäscht ihn mit
Wasser bis zur neutralen Reaktion. Nach dem Trocknen bei 5o° C stellt der Farbstoff
ein dunkelrotes Pulver dar. Mit Kupfersalzen gibt er in Gegenwart von einem Lösungsmittel
einen violettroten Lackfarbstoff.
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3. i bis 2 g des lichtempfindlichen Azofarbstoffs aus i Mol diazotiertem
Aminohydrochinondiäthyläther und i Mol des am Stickstoff des Imidazolringes durch
einen 2-Diazonaphthol-(i)-5-sulfonylrest substituierten 7'-Oxynaphtho-i', 2' : q.,
5-imidazols mit der unter 3 angeführten Formel werden in ioo ccm Dioxan gelöst,
und mit der roten Lösung wird eine Metallplatte, z. B. eine Aluminiumfolie, beschichtet.
Unter einer Vorlage belichtet, erhält man nach der Entwicklung mit 3°/oiger Trinatriumphosphat-
oder Sodalösung ein rotes Bild, das sich in der bereits erwähnten Weise verwenden
läßt.
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Der lichtempfindliche Azofarbstoff wird in der Weise hergestellt,
daß 2/10o Mol = 3,68 g 7'-Oxynaphtho-i', 2' : q., 5-imidazol und 1/10o Mol = 2,68
g 2-Diazonaphthol-(i)-5-sulfochlorid in 300 ccm Dioxan gelöst werden und
die Lösung etwa io Minuten auf dem Dampfbad erwärmt wird. Nach dem Stehen über Nacht
werden die ausgeschiedenen Kristalle, die salzsaures 7'-Oxynaphtho-i', 2' : q.,
5-imidazol darstellen, abfiltriert, und die Lösung wird in verdünnte Salzsäure (ioo
ccm Wasser auf 1,5 ccm konzentrierte Salzsäure) gegossen, wobei das am Stickstoff
durch den 2-Diazonaphthol-(i)-5-sulfonylrest substituierte 7'-Oxynaphtho-i', 2':
q., 5-imidazol ausfällt. Es ist in verdünnter Salzsäure unlöslich, aber in verdünnter
Natronlauge löslich. Aus Alkohol umkristallisiert färbt sich das Produkt beim Erhitzen
über 250° C dunkler, um dann langsam zu verkohlen.
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Zur Bildung des lichtempfindlichen Farbstoffes wird es zweckmäßig
in einem Lösungsmittel, z. B. Monomethylglykoläther, gelöst und nach Zusatz von
Sodalösung in üblicher Weise mit einer Diazolösung aus Aminohydrochinondiäthyläther
gekuppelt. Es fällt ein roter Farbstoff aus, dessen Ausfällung noch durch Zugabe
von etwas Wasser vervollständigt werden kann. Nach dem Filtrieren, Auswaschen
mit Wasser und Trocknen kann der Farbstoff zur Herstellung von lichtempfindlichen
Schichten verwendet werden.
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Kuppelt man das am Stickstoff durch den Diazoanhydridrest substituierte
7'-Oxynaphtho-i', 2' : q., 5-imidazol mit der Diazoverbindung aus q. Amino-i-benzoylamino-2,
5-diäthoxy-benzol, so wird ein violetter lichtempfindlicher Azofarbstoff erhalten,
der in gleicher Weise zur Herstellung von lichtempfindlichen Schichten verwendet
werden kann. Mit ihm erhält man violette Kopien.
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q.. o,2 g des lichtempfindlichen Azofarbstoffs mit der unter q. angegebenen
Formel werden in io ccm Glykolmonomethyläther gelöst, und die Lösung wird auf eine
oberflächlich mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie durch Aufschleudern aufgebracht.
Die vermittels eines Föns gut getrocknete Schicht wird dann 5 Minuten lang unter
einer Vorlage an einer Bogenlampe (18 Ampere, Abstand 7o cm) belichtet und das Bild
mit einer 2°/oigen Trinatriumphosphatlösung entwickelt. Man erhält von einer positiven
Vorlage ein kräftig orange gefärbtes positives Bild. Wenn von dem Bild gedruckt
werden soll, wird die Kopie vor dem Einfärben mit fetter Farbe mit 10 /ö iger Phosphorsäure
behandelt.
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Der oben bezeichnete lichtempfindliche Azofarbstoff wird wie folgt
dargestellt: 5,3 g i-(p-Oxyphenyl-azo)-2-oxy-naphthalin werden in 30 ccm
Dioxan gelöst und mit einer Lösung von 4,6 g Benzochinon-(1, 2)-diazid-(2)-q.-sulfochlorid
(dargestellt durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf 2-Diazo-i-phenol-q.-sulfosäure)
in 40 ccm Dioxan versetzt. Unter Rühren fügt man zu diesem Gemisch 58 ccm n/2-Natronlauge.
Der pj#-Wert der Lösung soll dann bei etwa 8 liegen. Das Kondensationsprodukt scheidet
sich allmählich als rotbraunes Öl ab. Durch Zugabe von Wasser zu dem Reaktionsgemisch
wird die Fällung vervollständigt, und nach mehrstündigem Rühren ist der erhaltene
lichtempfindliche Azofarbstoff kristallin erstarrt und kann abgesaugt werden. Die
rotbraun gefärbte Verbindung wird mit Wasser gewaschen und auf Ton getrocknet (Ausbeute
5,5 g, beim Erhitzen im Röhrchen über 170° C tritt Zersetzung ein).
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5. 0,2 g des lichtempfindlichen Azofarbstoffs entsprechend der unter
5 angegebenen Formel und o,i g eines Formaldehydphenolharz-Novolaks, wie er zum
Beispiel unter der als Warenzeichen geschützten Bezeichnung Alnovol seitens der
Firma Chemische Werke Albert, Wiesbaden-Biebrich, in den Handel gebracht wird, werden
in io ccm Glykolmonomethyläther gelöst und mit dieser Lösung wird, wie im Beispiel
q., eine Aluminiumfolie beschichtet. Bei einer Belichtung von 6 Minuten unter einer
Vorlage erhält man von den sensibilisierten Folien Kopien, die nach der Entwicklung
mit einer i°/oigen Trinatriumphosphatlösung tiefrotorange gefärbte positive Bilder
ergeben. Durch kurze Nachbehandlung mit i°/oiger Phosphorsäure ist eine Druckform
erhältlich, von der sofort gedruckt werden kann.
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Der obengenannte lichtempfindliche Azofarbstoff wird folgendermaßen
hergestellt: 5o g Benzoxazolon-5-sulfochlorid, das man aus Benzoxazolon-5-sulfosäure
(vgl. Friedländer, Bd. VIII, 1905/07, S. 1359) durch mehrstündiges Erhitzen mit
Phosphorpentachlorid auf i2o° C erhält, werden in 5oo ccm Dioxan gelöst und mit
einer Lösung von 28 g 4-Nitroanilin in 140 ccm Dioxan versetzt. Das nach mehrstündigem
Erhitzen als gelb gefärbtes Öl abgeschiedene Kondensationsprodukt wird zusammen
mit dem
Abdampfrückstand der Dioxanlösung in n-Natronlauge kalt
gelöst und aus der mit Tierkohle filtrierten alkalischen Lösung durch tropfenweise
Zugabe von 16°/oiger Salzsäure unter Rühren und Eiskühlung wieder ausgefällt. Das
entstandene Benzoxazolon-5-(N-p-nitrophenyl)-sulfonamid wird als gelb gefärbter
kristalliner Niederschlag in einer Ausbeute von 41,5 g erhalten. Die Verbindung
schmilzt bei etwa 29o° C unter Zersetzung.
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36 g fein pulverisiertes Benzoxazolon-5-(N-p-nitrophenyl) -sulfonamid
werden in alkoholischer Suspension mit 50 g Raney-Nickel im Autoklav bei
Zimmertemperatur katalytisch reduziert. Die erhältliche Aminoverbindung (34,5 g)
bildet weiße Kristalle und schmilzt unter Zersetzung bei 207 bis 2o8° C.
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13,6 g Benzoxazolon-5-(N-p-aminophenyl)-sulfonamid (Chlorhydrat) werden
in verdünnter Salzsäure mit Natriumnitritlösung diazotiert, und die schwachgelb
gefärbte, mit Kohle filtrierte Lösung der Diazoverbindung wird bei io bis 2o° C
unter Rühren in eine Lösung von 4,32 g ß-Naphthol in 50 ccm n-Natronlauge
eingetropft unter Aufrechterhaltung der alkalischen Reaktion. Aus der sich bildenden
tiefblaurot gefärbten Farbstofflösung wird der Azofarbstoff mit 16°/oiger Salzsäure
als tiefrote, voluminöse Fällung erhalten und nach kurzem Erwärmen der Suspension
am Dampfbad abgesaugt (Ausbeute i3,7 g).
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Zur Herstellung des obengenannten lichtempfindlichen Azofarbstoffs
wird der vorstehend beschriebene Azofarbstoff' mit Natronlauge am Dampfbad erhitzt
und das Verseifungsprodukt mit Nztriumnitrit und Salzsäure versetzt. Der lichtempfindliche
Azofarbstoff, ein tiefrot gefärbter Körper, schmilzt unter Zersetzung bei 26o° C
(Ausbeute 14,7 g).
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6. o,2 g des lichtempfindlichen Azofarbstoffs mit der unter 6 angegebenen
Formel werden in io ccm Glykolmonomethyläther gelöst, und die Lösung wird auf eine
anodisch oxydierte Aluminiumfolie aufgeschleudert. Nach gutem Trocknen wird die
Platte unter einer Vorlage 3 Minuten lang belichtet und mit einer ill/oigen Trinatriumphosphatlösung
entwickelt. Das braunstichigrot gefärbte Bild kann zur Verwendung als Druckform
mit i°/Qiger Phosphorsäure überwischt und mit fetter Farbe eingefärbt werden. Von
einer positiven Vorlage erhält man ein positives, sehr säurebeständiges Bild.
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Man erhält den obengenannten lichtempfindlichen Azofarbstoff wie folgt:
Eine warme Lösung von 18,4 g 4, 4'-Diaminodiphenyl in Dioxan wird mit einer Lösung
von 24 g Benzoxazolon-5-sulfochlorid in Dioxan versetzt und einige Stunden stehengelassen.
Der weiße, voluminöse Niederschlag wird zusammen mit dem Abdampfrückstand der Dioxanmutterlauge
mit n/2-Natronlauge verrieben und filtriert. Aus dem Filtrat wird durch Zugabe von
Salzsäure unter Rühren und Kühlen das Chlorhydrat des N-(Benzoxazolon-5-sulfOnyl)-4',
4"-diaminodiphenyl als weiße, pulverige Masse ausgefällt (Ausbeute 35 g).
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Durch Diazotierung des in Dioxan gelösten Aminochlorhydrats mit Salzsäure
und Natriumnitrit und Zugabe dieser Diazolösung zu einer Lösung von 6,5 g 2, 3-Oxynaphthoesäureanilid
in n/2-Natronlauge unter Rühren, bis kein überschüssiges 2, 3-Oxynaphthoesäureanilid
mehr nachweisbar ist, wird ein tiefblaurot gefärbter Azofarbstoff gebildet (Ausbeute
15 g).
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Aus diesem Azofarbstoff erhält man durch Oxazolonringspaltung und
Diazotierung wie im Beispiel 5 einen braunrot gefärbten Farbstoff, der beim Erhitzen
über 300° C ohne 'zu schmelzen verkohlt und den oben beschriebenen lichtempfindlichen
Azöfarbstoff darstellt.
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7. Eine Glykolmonomethyllösung, die 2 °/o an lichtempfindlichem Azofarbstoff
entsprechend der unter 7 angegebenen Formel und 1 °/Q an dem im Beispiel s genannten
Formaldehydphenolharz-Novolak enthält, wird auf eine oberflächlich mechanisch aufgerauhte
Aluminiumfolie aufgebracht und zu einer lichtempfindlichen Schicht gut getrocknet.
Nach der Belichtung unter einer Vorlage wird die Schicht durch kurzes Tamponieren
mit einer o,8°/oigen Trinatriumphosphatlösung zu einer kräftig rotvioletten positiven
Kopie entwickelt. Zwecks Verwendung als Druckform wird das Bild nach Überwischen
mit i°/Qiger Phosphorsäure mit fetter Farbe eingefärbt und ist druckfertig.
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Man stellt den obengenannten lichtempfindlichen Azofarbstoff aus dem
im Beispiels beschriebenen Benzoxazolon-5-(N-p-aminophenyl)-sulfonamid-chlorhydrat
und 2, 3-Oxynaphthoesäureanilid analog der im Beispiel 5 angegebenen Methode her.
Auch die Oxazolonringspaltung und Diazotierung der Oxyaminoverbindung erfolgt gemäß
Beispiel 5. Der erhaltene lichtempfindliche Azofarbstoff ist tiefbraunrot gefärbt
und verkohlt beim Erhitzen über 300° C langsam, ohne vorher zu schmelzen.
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B. Auf eine oberflächlich mechanisch aufgerauhte Aluminiumfolie wird
eine Auflösung von o,2 g des lichtempfindlichen Azofarbstoffs entsprechend der unter
8 angegebenen Formel und o,1 g des im Beispiel s genannten Formaldehydphenolharz-Novolaks
in io ccm Glykolmonomethyläther wie üblich aufgebracht und getrocknet. Nach 6 Minuten
dauernder Belichtung unter einer positiven Vorlage und durch vorsichtiges Entwickeln
mit einer o,5°/oigen Trinatriumphosphatlösung erhält man ein tiefrotviolett gefärbtes
positives Bild, das zwecks Verwendung als Druckform mit i%iger Phosphorsäure behandelt
und in einer .der üblichen Druckmaschinen mit fetter Farbe eingefärbt werden kann.
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Der lichtempfindliche Azofarbstoff wird in Analogie zu der im Beispiel
5 beschriebenen Arbeitsweise aus Benzoxazolon-5-(N-aminophenyl)-sulfonamid undN,
N'-bis-(2, 3-oxynaphthoyl)-äthylendiamid hergestellt. Er ist als ein Bis-diazo-bis-azofarbstoff
anzusehen und stellt ein tiefblaurot gefärbtes Pulver dar, das beim Erhitzen über
300° C, ohne zu schmelzen, verkohlt.
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g. Mit einer 2°/oigen Lösung des lichtempfindlichen Azofarbstoffs
entsprechend der unter g angegebenen Formel in einem Gemischaus gleichen Teilen
Glykolmonomethyläther und Methyläthylketon wird eine unvorbehandelte Aluminiumfolie
beschichtet. Die durch Belichten unter einer Vorlage und Entwickeln mit einer i
°/o igen Lösung von Trinatriumphosphat aus der beschichteten Folie hergestellten
tieforange gefärbten Kopien können als Schablonen für die Bearbeitung der Aluminiumplatte
(Bohren, Schneiden
usw.) verwendet werden. An Stelle einer Aluminiumplatte
läßt sich als Schichtträger auch eine Zinkplatte verwenden. Für die Entwicklung
des Bildes ist Trinatriumphosphat erforderlich.
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Zur Herstellung des lichtempfindlichen Azofarbstoffs wird Benzoxazolon-5-sulfochlorid
einseitig mit Benzidin kondensiert analog der im Beispiel s beschriebenen Methode.
Nach der Aufspaltung des Oxazolonringes (vgl. Beispiel s) wird die erhältliche Oxyaminoverbindung
durch Diazotierung in die Tetrazoverbindung übergeführt und diese mit i Mol ß-Naphthylamin
in essigsaurer Lösung gekuppelt. Aus der essigsauren Lösung fällt der Farbstoff
beim Verdünnen mit Wasser in Form eines dunkelroten Pulvers aus. Beim Erhitzen im
Röhrchen tritt ab 2oo° C Dunkelfärbung und bei 240 C Zersetzung ein. In organischen
Lösungsmitteln ist der Farbstoff gut löslich.
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io. Eine 1°'oige Lösung des lichtempfindlichen Azofarbstoffs mit der
Formel io in Glykolmonomethyläther wird auf eine an ihrer Oberfläche angerauhte
Aluminiumfolie aufgestrichen. Nach gutem Trocknen der Schichtseite wird auf dem
sensibilisierten Material, indem es hinter einer auf transparentem Papier hergestellten
Zeichnung belichtet wird, ein Bild erzeugt. Die belichtete Seite der Folie wird
mit einer i °/o igen Dinatriumphosphatlösung oder einer i°/oigen Natriumbicarbonatlösung
behandelt, und es erscheint ein tiefrotviolett gefärbtes positives Bild der Zeichnung
auf blankem metallischem Untergrund. Man überwischt die Seite der Folie, auf der
sich das Bild befindet, kurz mit i°/oiger Phosphorsäure und erhält so Material,
das hervorragend für die Herstellung von Schablonen geeignet ist.
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Der verwendete Azofarbstoff mit der Formel io wird analog dem im Beispiel
s beschriebenen Azofarbstoff entsprechend der Formel 5 dargestellt. Das Benz-oxazolon-5-[N-p-aminophenylj-sulfon-amid
wird nach der Diazotierung in alkalischer Lösung mit 2-Oxy-3-naphthoesäure gekuppelt.
Nach der Spaltung des Oxazolonringes durch Erwärmen mit verdünnter Natronlauge wird
die gebildete Oxyaminoverbindung diazotiert. Die Azofarbstoffcarbonsäure mit der
Formel io ist ein tiefbraunrotes Pulver und in Natriumbicarbonatlösung mit rotvioletter
Farbe löslich. Beim Erhitzen im Schmelzpunktröhrchen verkohlt sie ab i5o° C langsam
zunehmend.
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ii. o,2 g des lichtempfindlichen Azofarbstoffs mit der Formel ii werden
in 20 ccm Glykolmonomethyläther gelöst, und mit dieser Lösung wird wie üblich eine
Aluminiumfolie beschichtet. Auf der sensibilisierten Folie wird durch Belichten
hinter einer positiven transparenten Vorlage ein Bild der Vorlage erzeugt, das mit
einer 10/, igen Trinatriumphosphatlösung entwickelt wird. Man erhält ein
violettrot gefärbtes positives Bild der Vorlage, das nach dem Übenvischen mit einer
wäßrigen Lösung, enthaltend 80 ,/o Dextrin,1 °; o Phosphorsäure und 1 °/'o
Formaldehyd mit fetter Farbe eingefärbt werden kann. Von dem Bild kann ohne weiteres
gedruckt werden.
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Der Azofarbstoff mit der Formel ii wird dargestellt, indem man äquimolekulare
Mengen von p-Oxybenzoesäure und Aminohydrochinondiäthyläther in Toluol in Gegenwart
von Phosphortrichlorid zu N-(p-Oxybenzoyl)-aminohydrochinondiäthyläther kondensiert.
Dieses Carbonamid hat nach der Umkristallisation aus Benzol einen Schmelzpunkt von
165 bis 167° C. Bei der Nitrierung mit Salpetersäure in Eisessig entsteht daraus
N'-(3-Nitro-.4-oxybenzoyl)-4'-nitro-2', 5'-diäthoxyanilin vom Schmelzpunkt igi bis
ig8` C (aus Eisessig). Durch katalytische Reduktion der Nitroverbindung mit Raney-Nickelkontakt
in Alkohol erhält man das N'-(3-Amino-q.-oxybenzoyl)-4'-amino-2', 5'-diäthoxyanilin
vom Schmelzpunkt 2i2'C. i Mol dieser Diaminoverbindung wird in salzsaurer Lösung
mit o,9 iol Natriumnitrit partiell diazotiert, die Lösung auf pH 6 abgestumpft und
mit o,9 Mol ß-Naphthol, gelöst in der berechneten Menge stark verdünnter Natronlauge,
zum Azofarbstoff gekuppelt. Er fällt nach dem Ansäuern mit Salzsäure als ein feinkörniger
rotbrauner Niederschlag an. Zur abermaligen Diazotierung wird der Farbstoff nach
dem Waschen mit Wasser in stark verdünnter Natronlauge gelöst und die Lösung nach
Zugabe der berechneten Menge Natriumnitrit mit Salzsäure angesäuert. Der Azofarbstoff
mit der Formel ii bildet ein braunrotes Pulver und verkohlt beim Erhitzen im Röhrchen
langsam, ohne einen scharfen Schmelzpunkt zu zeigen.