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Vorrichtung zum Scharrieren von Natur- und Kunststeinen Beim Scharrieren
von Natur- oder Kunststeinen hat man sich bisher ausschließlich der Handarbeit bedient,
indem man Scharriereisen und -schläger verwendete, was bekanntlich sehr zeitraubend
ist und nicht bei allen Steinsorten, insbesondere harten Steinsorten, verwendet
werden kann. Man hat zwar auch schon eine Maschine vorgeschlagen, bei der aber lediglich
eine Nachahmung der Handarbeit versucht wird, indem hierbei ein Eisen, ähnlich dem
Handwerkzeug, mit hin und her gehender Bewegung versehen wird, um damit einen dem
Scharrieren ähnlichen Vorgang zu erzeugen. Es hat sich aber herausgestellt, daß
diese Maschinen der Handarbeit nicht überlegen sind, so daß sie sich in der Praxis
nicht durchsetzen konnten.
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Durch die neue Erfindung wird eineinwandfrei arbeitendes Scharrierwerkzeug
vorgeschlagen, das von den bisherigen Vorrichtungen dieser Art vollständig abweicht,
da ein neuer Arbeitsvorgang eingeführt wird. Das Scharrieren einer Steinoberfläche
erfolgt nämlich nach der Erfindung durch ein Werkzeug aus hartem Material, bei dem
auf seiner Arbeitsfläche nebeneinanderliegende rillenartige Vertiefungen angebracht
werden, so daß dadurch dazwischenliegende Erhöhungen entstehen. Die Erhöhungen können
je nach dem Werkstoff des Werkzeuges
an sich. in Arbeitsrichtung
zusammenhängend sein oder auchUnterbrechungenaufweisen, beispielsweise in Zahnform
od. dgl.
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Die Werkzeugfläche kann gemäß der Erfindung in einer Richtung oder
auch hin und her gehend über die zu bearbeitende Steinfläche geführt werden, wobei-
das Werkzeug mittels einer geeigneten Halterung und eines beliebigen, gegebenenfalls
schon vorhandenen Antriebes als nicht ortsgebundenes, transportables Handgerät oder
als Maschine vielseitige Verwendung findet.
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In dem Fäll, in dem das Werkzeug lediglich in einer Richtung über
die Steinfläche geführt wird, ist es zweckmäßig; dieses als walzenförmigen Körper
auszubilden, der drehbar gelagert ist und mit einem beliebigen Antrieb, z. B. unter
Zwischenschaltung einer biegsamen Welle; gekuppelt sein kann.
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Als Material wird ein harter, zum Bearbeiten von Kunst- oder Natursteinen
geeigneter Werkstoff, z. B. ein Schleifmaterial, verwendet.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung kann der walzenartige Körper
aus einzelnen Scheiben, vorzugsweise flachrechteckigen gder profilierten Querschnitts,
aufgebaut sein, die zur Bildung der Erhöhung bzw. der dazwischenliegenden Vertiefungen
durch Distanzscheiben aus beliebigem, gegebenenfalls nachgiebigem Werkstoff in Abstand
gehalten werden.
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Ferner ist es zweckmäßig, den walzenartigen Körper in einer Halterung
zu lagern, die so ausgebildet ist, daß sie von der zu bearbeitenden Steinoberfläche
beliebig abhebbar, höhen- und beliebig seitenverstellbar ist, was außerdem auch
für die Lagerung des zu bearbeitenden Steines selbst gilt, so daß man verschiedene
Bearbeitungsrichtungen und verschiedene Steindicken mit der neuartigen Vorrichtung
sehr leicht beherrschen kann. Zur Erleichterung eines präzisen Arbeitens- des Werkzeuges
sind ferner noch Arretiervorrichtungen, Markierungen und Einstellanordnungen sowie
Einstellskalen vorgesehen.
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In dem Fall, in dem das Werkzeug eine hin und her gehende Bewegung
auf den zu bearbeitenden Stein ausführt, ist es zweckmäßig, dieses mittels eines
Exzenters od. dgl. anzutreiben.
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Die durch das neuartige Werkzeug bearbeiteten Steine zeigen eine ausgezeichnete
und gleichmäßige Scharrierung, wie sie niemals durch Handarbeit oder durch die bisher
bekannten Maschinen erreicht werden konnte, wobei nochmals darauf hingewiesen wird,
daß durch die Neuerung auch Steinsorten härtester Art scharriert werden können,
die bisher dieser Arbeitsmöglichkeit nicht zugänglich waren.
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In der Zeichnung ist ein' Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i .einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Werkzeug für
hin und her gehende Bewegung, Fig. 2 einen Schnitt durch das Werkzeug der Fig. i
nach- der Linie II-II, Fig. 3 einenQuerschnitt durch ein Werkzeug für drehende Bewegung,
Fig. q. eine andereAüsführung eines umlaufenden Werkzeuges, das aus einzelnen Scheiben
zusammengesetzt ist, F ig. 5 ein Maschinengestell zur Bearbeitung von Steinen mittels
des neuartigen Werkzeuges.
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Das Werkzeug besteht gemäß Fig. i und 2 aus einem Körper i aus einem
harten Werkstoff, z. B. Karborundum, beliebiger Bindung, Wolfram-Karbid-Legierungen
od. dgl. Die Arbeitsfläche des Körpers i ist mit zusammenhängenden bzw. unzusammenhängenden
Erhöhungen 2 bzw. mit dazwischenliegenden Vertiefungen 3 versehen. Das Werkzeug
kann eingespannt und in hin und her gehende Bewegung versetzt und über die zu bearbeitenden
Steinflächen geführt werden, wodurch diese mit einer in der Bewegungsrichtung verlaufenden
Scharrierung versehen wird.
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Gemäß Fig. 3 ist das Werkzeug in Form eines walzenartigen Körpers
q. in einer zentralen Bohrung 5 zur Aufnahme des Lagerdornes ausgebildet. Auf der
Umfangsfläche des Körpers sind ringförmig in 'der Umfangsrichtung entweder zusammenhängende
oder mit Unterbrechungen versehene Erhöhungen 2 mit dazwischenliegenden Vertiefungen
angebracht, die beim Führen des in Umdrehungen versetzten Körpers über die Steinoberflache
ein einwandfreies Scharrieren ermöglichen.
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Einen anderen Aufbau des Scharrierwerkzeuges zeigt Fig. q., wobei
einzelne Scheiben 6, beispielsweise flachrechteckigen Querschnitts, auf einem Dorn
7 zusammengesetzt sind. Zur Bildung der Erhöhungen bzw. der dazwischenliegenden
Vertiefungen sind Distanzscheiben 8 aus beliebigem, vorzugsweise nachgiebigem Werkstoff
dazwischengeschaltet. Der Dorn 7 kann mit einem beliebigen Antrieb, z. B. unter
Zwischenschaltung einer biegsamen Welle g, gekuppelt sein.
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Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel, bei dem das
erfindungsgemäße Werkzeug in ein Maschinengestell zur Bearbeitung beliebiger Steine
und in beliebiger Arbeitsrichtung aufgenommen ist. Das Werkzeug io ist drehbar in
einer um eine horizontale Achse i i schwenkbare Halterung 12, gelagert: Die Halterung
kann gleichzeitig den Antriebsmotor enthalten, der beispielsweise in dem gezeigten
Beispiel unter der Schutzhaube 13 gelagert ist. Gleichzeitig mit der Schutzhaube
13 kann eine in der Zeichnung nicht dargestellte Staubabsaugevorrichtung angebracht
sein. Die Halterung i2 ist außerdem noch durch die Federn 1q. abgestützt, so daß
sie eine federndeRippe bildet, die durch die Handgriffe 15 auf und ab geschwenkt
und auf ein beliebiges Werkstück 16 aufgesetzt oder von diesem abgehoben werdenkann.
Die wippenartige Halterung sitzt in einer- Schienenführung 17, um das Werkzeug io
auf dem Werkstück in Arbeitsrichtung hin und her zu bewegen.
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Die Schienenführung ist ihrerseits in Querrichtung verschiebbar gelagert,
unter Verwendung einer Schiene 18 und einer Zahnstange i9, die mit einem entsprechenden,
an der Schienenführung 17 gelagerten, in der Zeichnung nicht erkennbaren
Ritzel
zusammenwirkt. Die Arretierung der Schienenführung
17 in der Querrichtung erfolgt durch ein Feststellrad 2o, während der Antrieb
der Schienenführung in Ouerrichtung durch das Handrad 21 erfolgt, das das erwähnte
Ritzel antreibt, wodurch die Schienenführung 17 auf der Zahnstange entlang
geführt wird.
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Ferner ist die Gesamtanordnung in einer senkrecht verschiebbaren,
beispielsweise frei tragenden Halterung 22 gelagert, wodurch außer der Kreuzführung
des Werkzeuges und außer der Aufundabbewegung durch Schwenken der Wippe noch eine
weitere Aufundabbewegung in größerem Maßstab möglich ist. Die Halterung 22 ist in
dem Maschinengestell 23 geführt und durchAnordnung von Gegengewichten 24 mit Seil-
oder Kettenzug 25 gewichtsmäßig ausgeglichen, so daß die Verschiebung der Halterung
22 mühelos vonstatten gehen kann. Der Antrieb kann in diesem Fall durch das Handrad
26 erfolgen.
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Die Lagerung des Werkstückes 16 erfolgt in dem gezeigten Beispiel
auf einem verschiebbaren Wagen 27, der auf den Schienen 28 läuft.
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Die Lagerung des Werkstückes 16 kann auch so vorgenommen werden, daß
dieses eine Kreuzbewegung sowie eine zusätzliche Aufundabbewegung durchführen kann.
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Zur Bewegung der Halterung 22 ist noch nachzutragen, daß diese durch
ein Handrad 29 arretiert werden kann.
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Die beschriebene Werkzeuglagerung bzw. das beschriebene Maschinengestell
oder eine entsprechend abgewandelte Form kann auch gleichzeitig bei Verwendung entsprechender
Werkzeuge zum Formfräsen, zum Nutenfräsen oder auch zum Sägen von beliebigen Natur-
oder Kunststeinen verwendet werden.
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Um ein automatisches und gleichmäßiges Arbeiten zu gewährleisten,
kann das Maschinengestell bzw. die Werkzeughalterung mit verstellbaren Anschlägen,
mit Markierungen, mit Einstellskalen und Einstellvorrichtungen, die selbst wiederum
maschinell betätigt werden können, ausgerüstet werden, wie das bei Werkzeugmaschinen
üblich ist.