-
Verfahren zur Herstellung von spezifisch leichten und lockeren Wasch-
und Reinigungsmitteln Im Gegensatz zu den sogenannten Seifenpulvern, die im wesentlichen
aus io bis 40 % Seife sowie Soda, Wasserglas und anderen Zusätzen bestehen,
lassen sich entsprechend zusammengesetzte Waschpulver aus synthetischen waschaktiven
Substanzen (Alkylsulfonaten [R S 03 Na], Alkylarylsulfonaten [Al - Ar - S 03 Na],
Fettalkoholsulfonaten [RCH,OS03Na], Fettsäurekondensationsprodukten, mit Oxy- oder
Aminoäthansulfonaten, Eiweißstoffen und vielen anderen) nicht ohne weiteres herstellen.
Alle diese Substanzen sind im Gegensatz zu Seife weichölig und zum Teil hygroskopisch.
Sie bewirken, daß die Waschpulver verklumpen, feucht werden, die Packungen durchfeuchten
und die zur raschen Auflösung erwünschte feinkörnige Form verlieren. Es lassen sich
daher aus diesen Stoffen Waschpulver nur mit niedrigem Gehalt an waschaktiven Substanzen
herstellen, wobei man sogar genötigt ist, den Gehalt an Soda zu erhöhen.
-
Die erhaltenen Waschpulver sind, besonders wenn sie nach dem Tennenverfahren
hergestellt werden, spezifisch schwer und füllen die handelsüblichen genormten Packungen
unvollständig aus.
-
Ein einfaches Verfahren, insbesondere Tennenverfahren, zur Erzeugung
spezifisch leichter, nicht verklumpender Waschpulver aus synthetischen waschaktiven
Substanzen, beispielsweise mit mehr als io °/o waschaktiven Substanzen einerseits
und weniger als 45 °/o Soda oder andere wasserbindende Substanzen andererseits,
ist bisher nicht bekannt.
-
Es wurde nun gefunden, daß durch die kombinierte Anwendung einiger
einfacher Maßnahmen sowohl das Schüttgewicht als auch gleichzeitig die Haltbarkeit
und
Pulverbeständigkeit derartiger Waschpulver verbessert werden können.
-
Das vorliegende Verfahren beruht darauf, die waschaktiven Substanzen
zu einer Konzentration von etwa 25 bis 35 °/o durch Zugabe von an sich bekannten
.viskositätserhöhenden Mitteln zu verdicken und unter Vermeidung höherer Temperaturen
durch Einrühren' oder Einblasen von Gasen, vornehmlich Luft, ineine schaumige Masse
zu verarbeiten. Anschließend' wird in diesen Schaum Soda in feinverteilter Form
eingetragen bzw. eingestäubt, gegebenenfalls noch andere Zusätze beigegeben und
die erhaltene Masse auf die Tenne abgelassen oder kalt versprüht.
-
Die wesentlichen Kennzeichen des Verfahrens sind: a) Herstellung einer
schaumigen Masse von erhöhter Viskosität aus waschaktiver Substanz unter Zugabe
von Verdickungsmitteln, vorzugsweise in trockener Form; b) niedrige Arbeitstemperaturen;
c) Eintragen feinverteilter Soda in die erzeugte Schaummasse.
-
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegen auch darin, daß
kalt, ohne jede Wärmezufuhr, gearbeitet werden kann, ferner darin, daß die Viskositätserhöhung
des Ansatzes durch waschtechnisch wertvolle Verdickungsmittel erreicht wird, wobei
diese Substanzen trocken zugegeben werden können und nicht wie üblich gesondert
gelöst werden müssen.
-
Die Steifheit des Schaumes vor Zugabe der einzutragenden Soda ist
maßgeblich für ein lockeres, leichtes und voluminöses Pulver.' Als Verdickungsmittel
eignen sich vorzugsweise wasserlösliche Cellulosederivate, allein oder zusammen
mit anderen an sich bekannten Stoffen, wie Alginaten, Kaliummetaphosphat u.
ä.; auch andere waschtechnisch wertvolle Stoffe; wie Pyrophosphat, Polyphosphat,
Bora, Nätriumbicarbonat u. a., lassen sich dem Ansatz beigeben.
-
Das Verfahren. wird durch nachstehende Beispiele, die sich beliebig
vermehren lassen, erläutert: Beispiel i Zur Herstellung von iooo kg eines g °/o
waschaktive Substanzen enthaltenden Waschpulvers werden 240 kg einer 25°/oigen Alkylsulfönatlösung
(R - S03 Na) mit ioo kg eines 3op/oigen Fettalköhölsulfonats mit 6o kg Wasser verrührt,
dann 30 kg celluloseglykolsäures Natrium, 33°/oig handelsüblich, trocken,
eingetragen und die_Masse kräftig gerührt und verschäumt; unter Verteilung bzw.
Auflösung des Cellulosederivats wird die Masse dick und durch und durch schaumig;
dann werden der Masse 425 kg Soda calc. in kleinen Teilen feinverteilt, etwa im
Laufe 1/2 Stunde, zugegeben; dann 75 kg Natronwasserglas 38° B6, verdünnt mit ioo
kg Wasser; nach kurzem Rühren wird die Masse abgelassen. Die Masse erstarrt rasch
auf dem Boden (z bis 2 Stunden), wird zerkleinert und nach dem Liegen über Nacht
gebrochen und gemahlen.
-
Man erhält etwa iooo kg eines leichten, porösen, lagerbeständigen,
trockenen Pulvers mit einem Litergewicht von 48ö bis 550 g. Beispiel 2 Zur Herstellung
von iooo kg eines 11,5 °/o synthetische waschaktive Substanzen entlialtenjen Waschpulvers
werden 320 kg einer 25o/aigen Alkylbenzolsulfonatlösung (AIR S03:Nä) mit
135 kg eines 3o°/@gen Fettalkoholsülfonats verrührt; dann werden 40 kg Wasser
zugegeben und 30 kg celluloseglykolsaures Natrium 33-35 °% techn: handelsüblich,
trocken eingerührt und die Masse schaumig gerührt, gegebenenfalls kürze Zeit Luft
eingeblasen. Dann werden, ähnlich wie in Beispiel =, 425 kg Soda calc. in kleinen
Portionen sowie 8o kg Wasserglas, flüssig, 38° B6, zugegeben.
-
Die dicke schaumige Masse wird auf die Tenne abgelassen; sie erstarrt
bald, wird zerkleinert und umgeschaufelt. Nach dem Liegen, z. B. über Nacht, wird
die Masse gebrochen und gemahlen. Man erhält etwa iooo kg eines- lockeren, leichten,
trockenen und lagerbeständigen Pulvers mit einem Litergewicht von etwa 43o bis
500 g. Beispiel 3 Zur Herstellung von i 5oö kg eines =o °/o synthetische
waschaktive Substanzen enthaltenden Waschpulvers werden bei normaler Temperatur
35o kg einer 3o°/oigen Alkylarylsulfonatlösung und =5o kg eines 3o°/oigen Fettalkoholsulfonats
mit 40 kg cellulöseglykolsaures Natrium techn. (s. Beispiel i und 2) sowie 7,5 kg
Kaliummetaphosphat verrührt; unter dauerndem kräftigem Rühren werden alsdann iio
kg Wasser in kleinen Teilen zugegeben, wodurch die Schaumbildung beschleunigt und
reguliert werden kann. Der schaumigen Masse werden nun 6oö kg Soda calc., langsam
und feinverteilt, sowie 3o kg - Natriumtripolyphosphat unter dauerndem' Rühren zugegeben,
sowie i,o kg Natronwasserglas 38° B6, verdünnt mit =4o kg Wasser.
-
Die erhaltene Masse wird auf die Tenne abgelassen. Nach dem Erstarren
wird sie zerkleinert, umgeschaufelt und nach längerem Liegen und Ausreifen gebrochen
und gemahlen.
-
Durch längeres Rühren; Einblasen von Luft oder Zugabe von Perverbindüngen
kann man das Schuttgewicht weitgehend regulieren. Auch andere Stoffe, wie änhydrische
Phosphate, Bicarbonate, Borate und andere übliche Zusätze, lassen sich der steifen
Masse ohne weiteres zusetzen. Es lassen sich auch höherprozentige Waschpulver gemäß
dem Verfahren gewinnen und diesen nachträglich in üblicher Weise Riechstoffe, Persalze,
desinfizierend wirkende Mittel, optische Bleichmittel u. a. m. zugeben.