DE850297C - Verfahren zur Herstellung von Amidinsalzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AmidinsalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei der Herstellung von Amidinsalzen, insbesondere von
Diamidinsalzen der aromatischen Reihe.
Die bekanntesten Amidinsalze, die Chlorhydrate, wurden in der Regel durch Behandlung der entsprechenden
Nitrile mit wasserfreier alkoholischer Salzsäure, wobei sich das Chlorhydrat des entsprechenden
Iminoäthers bildet, der dann durch Behandlung mit Ammoniak in das Amidinchlorhydrat
übergeführt wird, hergestellt. Im Falle von z. B. Dichlorhydraten von Diamidinen, insbesondere
der aromatischen Reihe, war es notwendig, große Überschüsse an wasserfreier alkoholischer Salzsäure
zu verwenden, um die Umwandlung des Nitrils in das Chlorhydrat des Iminoäthers mit tunlicher
Geschwindigkeit und vollständigzubewirken.
Dies führte oft zu Schwierigkeiten, da es für eine befriedigende Durchführung der nächsten Verfahrensstufe,
der Umwandlung des Iminoätherchlorhydrats in das Amidinchlorhydrat, erforderlich
war, mindestens den größeren Teil der überschüssigen Säure zu entfernen. So war es notwendig, wenn
die Umwandlung des Nitrils in das Chlorhydrat des Iminoäthers in einem Verdünnungsmittel durchgeführt
wurde, und sich das Chlorhydrat nicht abschied, beträchtliche Mengen Ghlorwasserstoffgas
abzusaugen, was aber für die Durchführung der Reaktion in technischem Maßstab nicht erwünscht
ist.
Selbst wenn sich das Chlorhydrat des Iminoäthers abschied, enthielt es oft beträchtliche Mengen
freier Salzsäure, die nur langsam entfernt werden
konnte. Aus diesem Grunde und weil diese Iminoätherchlorhydrate
unstabil sind und durch Alkohol zersetzt werden, war es notwendig, einen beträchtlichen
Überschuß an wasserfreiem, alkoholischem Ammoniak, z. B. io Mol Ammoniak für jede Iminoäthergruppe,
zu verwenden, um die Iminoätherchlorhydrate in die entsprechenden Amidinchlorhydrate
überzuführen.
Die Herstellung anderer Amidinsalze als die Ghlorhydrate ergab die gleichen Schwierigkeiten,
da diese Salze bis jetzt entweder direkt aus den Chlorhydraten oder aus der Amidinbase hergestellt
wurden, welch letztere wiederum über das Chlorhydrat erhältlich war.
Es wurde nun gefunden, daß die obenerwähnten Nachteile vermieden werden können, wenn man die
Chlorhydrate der Iminoäther, statt sie direkt in die Chlorhydrate der entsprechenden Diamidinbase
überzuführen, in die entsprechende Iminoätherbase ao umwandelt und letztere mit einem Ammoniumsalz
behandelt. Durch ein derartiges Vorgehen ist es nicht nur. möglich, Amidinchlorhydrate, sondern
auch alle anderen gewünschten Amidinsalze zu erhalten. Die Iminoätherbasen sind beständiger als
ihre Chlorhydrate und in vielen Fällen wohl definierte, kristalline Substanzen, die aus vielen organischen
Lösungsmitteln umkristallisiert werden können.
Das Verfahren zur Herstellung von Amid,insalzen einer Säure gemäß vorliegender Erfindung ist. also
dadurch gekennzeichnet, daß man die dem gewünschten Amidin entsprechende Iminoätherbase
mit einem Ammoniumsalz der betreffenden Säure umsetzt.
Die Bezeichnung »dem Amidin entsprechende Iminoätherbase« umfaßt irgendeinen Iminoäther
von der Formel des in Frage stehenden Amidine, in welches der Amidinrest —C (= NH) NH2 durch
den Iminoätherrest — (C = N H) OR ersetzt ist, wobei R einen beliebigen Substituenten, wie den
Methyl-, Äthyl- oder /3-Phenyläthylrest darstellt.
Das Verfahren ist insbesondere zur Herstellung der Salze von aromatischen Diamidinen der allgemeinen
Formel AmBXBAm geeignet, in weleher Am die Amidingruppe, B einen aromatischen
Kern und X a) einediireäcte Bindung, b) eine Alkankette
(CH2Jn, wobei η eine ganze Zahl zwischen 1
und 12 sein kann und eine oder mehrere der CH2-Gruppen durch Sauerstoff, Schwefel oder die
NH-Gruppe ersetzt sein können, oder c) eine — CR1 = CR2-Gruppe, in der R1 und R2 gleich oder
verschieden sein können, und Wasserstoff, Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen bedeuten. Diamidine
dieser Art sind in den britischen Patentschriften 507565 und 510097 beschrieben.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Iminoätherbasen können aus ihren Chlorhydraten, die in üblicher
Weise erhältlich sind, hergestellt werden. Sie können z. B. die rohen Chlorhydrate der Iminoäther,
welche der Gruppe der aromatischen Diamidine von der obengenannten allgemeinen Formel entsprechen,
leicht in die freien Iminoätherbasen umgewandelt werden, wenn man sie in einem inerten Lösungsmittel,
besonders geeignet ist Chloroform, suspendiert und dann unter gutem Rühren und Kühlen,
z. B. durch Zusatz von zerkleinertem Eis, genügend wäßrige Natronlauge zugibt, um die Lösung phenolphthaleinalkalisch
zu machen. Die freigesetzte Base löst sich rasch in der Ghloroformschicht, die vom
Wasser abgetrennt, gewaschen und getrocknet wird. Die durch Verdampfen des Chloroforms erhaltenen
freien Basen sind in vielen Fällen gut kristallisierende Substanzen, die aus organischen Lösungsmitteln,
insbesondere aus Benzol, umkristallisiert werden können.
Es ist jedoch nicht notwendig, das Chlofhydrat des Iminoäthers, auch nicht im Rohzustand, zu isolieren,
bevor man es in die Iminoätherbase überführt. Man kann also die Iminoätherbase direkt aus
dem Reaktionsgemisdi des üblichen Verfahrens zur Gewinnung des Chlorhydrats, z. B. durch Sättigung
einer Lösung oder Suspension des Nitrils, die wasserfreien Alkohol enthält, mit trockenem Salzsäuregas
und Stehenlassen bis zur Beendigung der Reaktion in der Weise gewinnen, daß man das Reaktionsgemisc'h
in der oben für das rohe Chlorhydrat des Iminoäthers beschriebenen Weise behandelt.
Wenn, wie dies manchmal der Fall ist, der wasserfreie Alkohol zusammen mit einem inerten
Lösungsmittel verwendet wird, wie Chloroform, kann die Iminoätherbase aus dem Reaktionsgemisch
durch einfache Zugabe eines beträchtlichen Überschusses an wäßriger Natronlauge, unter Rühren
und Kühlen mit zerkleinertem Eis, gewonnen werden. Die Abtrennung der freien Base wird wie oben
beschrieben durchgeführt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die in der vorbeschriebenen Weise
erhaltene Iminoätherbase durch Behandlung mit einem geeigneten Ammoniumsalz, vorzugsweise in
einem geeigneten Lösungsmittel, in irgendein Amidinsalz übergeführt werden. Es wurde gefunden,
daß sich die Reaktion sehr gut in wäßrig-alkoholischer Lösung oder Suspension durchführen läßt.
Geeignete Iminoäther sind z. B. solche, die den Chlorhydraten, welche in den britischen
Patentschriften 507565 und 510097 beschrieben sind, entsprechen. Das anzuwendende Ammoniumsalz
muß natürlich dem gewünschten Amidinsalz entsprechen. Typische Beispiele sind Ammoniumchlorid,
/J-oxyäthansulfosaures Ammonium, /?-oxypropansulfosaures
Ammonium, Ammoniumlactat und methansulfosaures Ammonium.
Es ist zweckmäßig, das Ammoniumsalz der Säure in Wasser und die Iminoätherbase in Alkohol,
wie Äthylalkohol, zu lösen, wobei die Lösungsmittelmengen so gewählt werden, daß nach dem Mischen
bei etwa 50 bis 6o° beide Komponenten in Lösung bleiben. Je nach der Löslichkeit des Amidinsalzes
kann dasselbe nach 4 bis 5 Stunden aus derMischung ausscheiden oder in der Lösung bleiben. Wenn es
löslich ist, empfiehlt es sich, bis zu einem gewissen Grad zu konzentrieren und dann durch Zugabe von
überschüssigem Alkohol oder Aceton die Kristallisation zu bewirken. Vorzugsweise arbeitet man
bei 50 bis 8o°, doch kann man auch niedrigere Tem-
peraturen anwenden. Wesentlich höhere Temperaturen, z. J!. Siedetemperatur, sollten vermieden
werden, da sie einen Verlust von für die Reaktion erforderlichem Ammoniak zur Folge haben können.
Eine Abänderung des hier beschriebenen Verfahrens besteht darin, die Iminoätherbase mit einem
Salz einer organischen Hase umzusetzen. Man kann dazu Salze primärer oder sekundärer Amine, wie
z. B. Äthylaminlactat und Piperidinchlorhydrat.
ίο verwenden.
Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt in ihrer Anwendbarkeit für die Herstellung
jedes beliebigen Amidinsalzes, während die bisher beschriebenen Verfahren nur zu den Chlorhydraten
führten, aus denen die anderen Salze hergestellt werden mußten. Außerdem bewirkt, wie
bereits gesagt wurde, die Herstellung von Amidinchlorhvdraten
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren den Wegfall von bisher auftretenden Nachteilen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert.
I. i,s kg feinpulverisiertes 4, 4'-Dicyanostilben
werden in 5 1 absolutem Äthylalkohol suspendiert und so lange trockener Chlorwasserstoff eingeleitet,
bis die Mischung bei o° gesättigt ist. Es werden etwa 3,3 kg aufgenommen. Das Gemisch wird dann
während 3 Wochen bei 25 bis 300 in einem verschlossenen Druckgefäß gerührt. Das rohe Dichlorhydrat
des Diiminoäthers wird dann abfiltriert und das Produkt, das noch einen beträchtlichen Salz-Säureüberschuß
aufweist, in 4 1 Chloroform suspendiert. Dann werden 2 kg stark zerkleinertes Eis zugegeben
und wäßrige Natronlauge so lange zulaufen gelassen, bis die Mischung bleibend stark phenolphthaleinalkalisch
ist. Die Temperatur wird, wenn nötig, durch Zugabe weiterer Eismengen nicht höher als auf etwa 250 steigen gelassen. Es wird so
lange gerührt, bis die Gesarrrtmenge des gelben Diehlorhvdrats
des Diiminoäthers verschwunden und die gesamte Base in Chloroform gelöst ist. Nachdem
die Mischung von Spuren nicht umgewandelten Dieyanostilbens filtriert ist, wird die Chloroformschicht
abgetrennt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und abdestilliert. Die zurückbleibende rohe
Diiminoätherbase wird aus 6 bis 7 Volumteilen trockenen Benzols umkristallisiert. Sie bildet blaugelbe
Prismen vom Schmelzpunkt 139 bis 1400.
5,25 kg der in vorstehender Weise erhaltenen Diiminoätherbase werden in 12,6 1 Äthylalkohol
suspendiert und eine I ,ösutig von 4,9 kg /3-oxyäthansulfonsaurem
Ammonium in 6,3 1 Wasser von 6o3 zugegeben. Die Mischung wird 4 Stunden bei 70 bis
8o° gerühit. Die erhaltene Lösung wird mit Kohle behandelt und filtriert und das Produkt, trans-Stilben-4,4'-bis-(carbonamidin)-di-/?-oxyäthansulfonat,
durch Zusatz der Lösung zu 84 1 Äthylalkohol gewonnen. Es ist identisch mit dem in der britischen
Patentschrift 549639 beschriebenen.
II. 250 g 4. 4'-I)icyano-3. ;-diphenoxypropan werden in 1200 ecm Chloroform und 210 ecm
! Äthylalkohol suspendiert und die Mischung bei o° mit trockenem Chlorwasserstoffgas gesättigt. Man
rührt 14Tage bei 250 in einem geschlossenen Druckgefäß und behandelt dann mit 700 g Eis unter kräftigem
Rühren, während man 500/oige Natronlauge so lange zufließen läßt, bis eine starke alkalische
j Reaktion gegen Phenolphthalein erreicht ist. Die ' Chloroformschicht wird abgetrennt, gewaschen, ge-
; trocknet und destilliert. Die Diiminoätherbase ver-' bleibt als weißer Rückstand vom Schmp. 81 bis 830.
! Es wird am besten aus Benzol umkristallisiert, kann jedoch auch ohne weitere Reinigung Tür die Herstellung
der Amidinsalze verwendet werden.
200 g der Diiminoätherbase werden in 1100 ecm
Äthylalkohol bei 70° gelöst und 160 g /3-oxyäthylensulfosaures
Ammonium, in 150 ecm warmem Wasser gelöst, zugegeben. Die Mischung wird
6 Stunden bei 70 bis 8o° gehalten. Das gewünschte ! «, ;'-Diphenoxypro[)an-4, 4'-bis-(carbonamidin)-di ·
/j-oxyäthansuifonat kristallisiert beim Abkühlen
aus.
JII. 148 g der nach Beispiel II hergestellten
Iminoätherbase werden in 600 ecm Äthylalkohol gelöst und 44 g in 200 ecm Wasser gelöstes Ammoniumchlorid
zugegeben. Die Lösung wird 6 Stunden j bei 50 bis 60° gehalten. Beim Abkühlen der Lösung
scheidet sich das Diamidindichlorhydrat ab. Es ist identisch mit dem im Beispiel 9 der britischen Patentschrift
507 565 beschriebenen Produkt.
IV. Eine Lösung von 7,65 g Äthylaminlactat in 25 ecm Wasser wird einer Suspension von 8,6 g
trans-Stilben-4, 4'-bis-(carboniminoäthyläther) in 50 ecm Äthylalkohol zugegeben. Die Mischung wird
unter gelegentlichem Schütteln während 15 Stunden bei 65 bis 700 gehalten, dann mit Kohle gekocht,
filtriert und mit 600 ecm Aceton behandelt. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen
und in kaltem Äthylalkohol aufgenommen. Die Lösung wird mit Kohle verrührt, filtriert und mit
einem Acetonüberschuß versetzt. Das trans-Stilben-4,
4'-"bis-(N-äthylcafbonamiidm)Hdii-lactat wind aibliltriert,
mit Aceton gewaschen und getrocknet.
V. Eine Lösung von 7 g Ammoniumlaetat in 30 ecm' Wasser wurde zu einer Mischung von 10 g
trans-Stilben-4, 4'-bis-(carboniminoäthyläther) in 60 ecm Äthylalkohol gegeben. Die Mischung wird
17 Stunden bei 60 bis 650 gehalten, dann mit Milchsäure
lackmusalkaliscJh gemacht, mit 300 ecm Wasser gekocht, mit Kohle behandelt und heiß filtriert.
Nach mehrstündigem Stehen wird die kalte I -ösung nochmals filtriert und dem Filtrat 5 Volumteile
Aceton zugesetzt. Das Dilactat des trans-Stilben-4, 4'-bis-(carbonamidin) wird abfiltriert,
mit Aceton gewaschen und im Vakuum getrocknet.
VI. Eine Lösung von 0,4 g Ammoniumchlorid in 8 ecm Wasser wird mit einer Lösung von 1 g
trans«, /J-Dimethylstilben-4, 4'-bis-(carbonimino- iao
äthylätherj in 20 ecm Äthylalkohol vermischt. Die Mischung wird 3 Stunden bei 700 gehalten und über
Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. Nach Zugabe von Aceton wird die abgeschiedene Festsubstanz
abfiltriert, mit Aceton gewaschen und durch Auflösen in 20 ecm warmem Wasser, Filtrie-
ren und Zugabe von 15 ecm konzentrierter Salzsäure
umkristallisiert. Das gelbe trans-α, /?-Dimethylstilben-4,
4'-bis-(carbonamidin)-diohlorhydrat kristallisiert beim Abkühlen aus.
VII. Eine Lösung von 5,1 g Piperidinchlorhydrat in 25 ecm Wasser wird zu einer Mischung von
6,45 g trans-Stilben-4, 4'-bis-(carboniminoäthyläther) in 30 ecm Äthylalkohol gegeben. Die Misohung
wird 3 Stunden bei 60 bis 650 gehalten, dann mit Kohle behandelt und heiß nitriert. Die Lösung
wird hierauf mit Aceton verdünnt, der Niederschlag abfiltriert, mit Aceton gewaschen und durch Umkristallisieren
aus verdünnter Salzsäure gereinigt. Das trans-Stilben-4, 4'-bis-(N-piperidincarbonamiidin)-dihydrochjorid
scheidet sich als Hydrat ab und wird nach dem Filtrieren im Vakuum getrocknet.
VIII. Eine Lösung von 0,35 g Ammoniumchlorid in 2 ecm Wasser wird mit einer Lösung von 1 g
trans -β-Äthylstilben -4, 4'-ibis-(carbonikninoäthyläther)
in 10 ecm Äthylalkohol vermischt. Nach 5stündigem Erhitzen auf 500 wird das Gemisch über
Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. Der durch Zusatz von Aceton entstehende Niederschlag
»5 wird abfiltriert und durch Umkristallisieren aus
einer Mischung von Äthylalkohol und Aceton gereinigt. Die anfallenden weißen Blättchen des trans-
ß- Äthylstilben -4, 4'-bis - (carbonamiidin) - dichlorhydrats
werden im Vakuum getrocknet.
IX. 27,4 g trans-Stilben-4, 4'-bis-(carboniminoäthyläther) und 28 g Ammoniumisäthionat werden
in einer Mischung von 70 ecm Äthylalkohol und 35 ecm Wasser suspendiert. Die Mischung wird
5 Stunden auf 55 bis 650 erhitzt und das Produkt, wie im Beispiel X beschrieben, isoliert und gereinigt.
X. 16 kg 4, 4'-Dicyanodiphenyläther werden fein pulverisiert (100-Maschen-Sieb) in 24 1 wasserfreiem
Chloroform und 9,6 1 wasserfreiem Ätlhylalkohol suspendiert. Dann wird unter gutem Rühren
trockenes Chlorwasserstoffgas (6,4 kg) eingeleitet, wobei durch äußere Kühlung dafür Sorge getragen
wird, daß die Temperatur unter 150 bleibt. Die Operation wird in einem geschlossenen, mit Rührwerk
versehenen Gefäß, in das keine Feuchtigkeit eintreten kann, durchgeführt. Dann wird das Gefäß
geschlossen und die Temperatur auf 250 erhöht. Dabei entsteht ein schwacher Druck, der jedoch mit
fortschreitender Reaktion wieder abfällt. Nach etwa 5 Tagen läßt man die Reaktionsmischung in zerstoßenes
Eis laufen und gibt etwa 30 1 50°/oige wäßrige Natronlauge zu, bis die Mischung bleibend
phenolphthaleinalkalisch ist. Nadh Beendigung dieser Operation sollte noch Eis vorhanden sein.
Man rührt noch einige Zeit und trennt die Chloroformlösung der Diiminoätherbase ab. Das Chloroform
wird unter vermindertem Druck abdestilliert. Die verbleibende rohe Diiminoätherbase wird in 32 1
Äthylalkohol gelöst und eine Lösung von 22 kg Ammoniumisäthionat in 13 1 heißem Wasser zugegeben.
Die Mischung wird während 24 Stunden bei 450 gerührt, dann mit 500 g Entfärbungskohle behandelt
und filtriert. Das klare Filtrat wird in 100 1 Aceton unter Rühren einlaufen gelassen. Das auskristallisierte
Produkt wird gewaschen und bei ioo° getrocknet.
XI. In gleicher Weise wie im Beispiel X kann man das α, e-Diphenoxypentan-4, 4'-bis-(carbonamidin)-die-isoäthionat
aus der entsprechenden Dieyanoverbindung erhalten.
XII. 0,7 g a, y-Diphenoxypropan-4, 4'-bis-(carbonimino-/?-phenyläthyläther)
werden in 10 ecm Äthylalkohol suspendiert und eine Lösung von 0,4 g
Methansulfosäure, die mit 2 η Ammoniak neutralisiert ist, zugegeben. Die Mischung wird 24 Stunden
auf 350 gehalten. Der Diiminoäther geht allmählich
in Lösung, und beim Abkühlen derselben scheidet sich das α, j>-Diphenoxypropan-4, 4'-bis-(carbonamidin)-di-methansulfonat
kristallin ab.
XIII. 13,8 g Diphenylamin-4, 4'-bis-(carboniminoäthyläther)
werden in bei 500 in 50 ecm Äthylalkohol gelöst, dann 4,9 g Ammoniumchlorid, in
ecm Wasser gelöst, zugegeben, und die Mischung Stunden bei 500 gehalten. Beim Abkühlen kristallisiert
das Produkt fast vollständig aus, und der Rest wird durch Zugabe von mehr Alkohol ausgefällt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Amidinsalzen,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine dem Amidin entsprechende Iminoätherbase mit
dem Ammoniumsalz einer Säure umsetzt und das entstandene Amidinsalz der betreffenden
Säure isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Salze aromatischer Diamidine der allgemeinen Formel Am -B-X-B- Am
herstellt, in der Am die Amidingruppe, B einen aromatischen Kern und X a) eine direkte Bindung,
b) eine Alkankette (CH2),, worin η eine
ganzeZahl zwischen 1 und 12 darstellt und in der eine oder mehrere CH2-Gruppen durch Sauerstoff,
Schwefel oder eine NH-Gruppe ersetzt sein können, oder c) eine —C R1 = C R2-Gruppe,
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sein
können, ^und Wasserstoff oder Alkyl-, Aralkyl-
oder Arylgruppen bedeuten, indem man einen entsprechenden Diiminoäther mit einem Ammoniumäther
mit einem Ammoniumsalz umsetzt. "«
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei erhöhter Temperatur
arbeitet, jedoch nicht so hoch, daß eine wesentliche Menge Ammoniak aus dem Reaktionsgemisch abgetrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei 50 bis 8o° arbeitet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man in wäßrig-alkoholischer Dispersion arbeitet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ammoniumsalz in
Wasser und den Iminoäther in einem Alkohol, wie Äthylalkohol, löst, wobei man die Mengen
der Lösungsmittel derart bemißt, daß beim Vermischen der Lösungen bei 50 bis 8o° beide Korn-
ponenten in Lösung bleiben, und man die Vermischung innerhalb dieses Temperaturbereichs
vornimmt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer Iminoätherbase
ausgeht, die durch Alkalischmachen ihres rohen Chlorhydrats in einem inerten Lösungsmittel,
Abtrennen und Reinigen der so gebildeten Base erhalten wurde.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man von einer Iminoätherbase
ausgeht, die erhalten wurde durch Alkalischmachen einer Reaktionsmischung (die ihrerseits erhalten wurde durch Sättigung einer
wasserfreien Alkohol enthaltenden Dispersion des entsprechenden Nitrils mit trockenem Salzsäuregas
und Stehenlassen bis zur Beendigung der Reaktion) in Gegenwart eines Lösungsmittels
für den Iminoäther, Abtrennen und Reinigen dieser Base.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Iminoätherbase mit dem
Salz einer organischen Base umgesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die organische Base ein sekundäres Amin ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die organische Base Äthylamin oder Piperidin ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Iminoätherbase ein bis-(Carboniminoäthyläther) ist.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Salz ein Chlorhydrat oder ein Oxyäthan- bzw. Oxypropansulfonat
ist.
5368 9.52
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE850297T | 1949-01-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE850297C true DE850297C (de) | 1952-09-22 |
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ID=580088
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1949850297D Expired DE850297C (de) | 1949-01-01 | 1949-01-01 | Verfahren zur Herstellung von Amidinsalzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE850297C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1026744B (de) * | 1953-08-18 | 1958-03-27 | Wm S Merrell Company | Verfahren zur Herstellung substituierter 1, 1, 2-Triphenylaethylene |
-
1949
- 1949-01-01 DE DE1949850297D patent/DE850297C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1026744B (de) * | 1953-08-18 | 1958-03-27 | Wm S Merrell Company | Verfahren zur Herstellung substituierter 1, 1, 2-Triphenylaethylene |
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