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Festhaltevorrichtung für die Anzeigeglieder von Reifendruckprüfern
Die zum Prüfen des Luftdrucks von Kraftfahrzeugreifen benutzten Geräte, insbesondere
diejenigen, deren Gehäuse uhrförmige Gestalt mit um eine mittlere oder außermittige
Achse drehbarem Zeiger besitzt, sind durchweg derart eingerichtet, daß der Zeiger
nach Abnahme des Gerätes vom Ventil in der Meßstellung stehenbleibt, um auf diese
Weise eine bequeme und somit auch einwandfreie Ablesung des angezeigten Reifendrucks
zu ermöglichen. Es geht nach erfolgter Messung lediglich der federbelastete Kolben
sofort wieder in seine Ausgangsstellung zurück, während die eigentlichen Anzeigeglieder,
die mit dem Kolben nur in kraftschlüssiger Verbindung stehen, so lange in ihrer
jeweiligen Stellung verbleiben, bis sie durch entsprechende Maßnahmen freigegeben
und dann ebenfalls in ihre Nullage zurückgeführt werden.
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Bei den bekannten Prüfgeräten wird dies dadurch erreicht, daß sich
auf eine Stirnfläche des Ritzels, dessen Achse den Zeiger trägt, eine Blattfeder
auflegt, deren Spannung so bemessen ist, daß sie zwar ohne weiteres ein Verdrehen
des Ritzel.s bei der durch den Reifendruck bewirkten Kolbenbewegung ;gestattet,
dagegen nach dem Rückgang des Kolbens das Ritzel und damit auch den Zeiger in seiner
Lage festhält. Nach der Ablesung wird die Blattfeder durch einen von außen bedienbaren
Knopf etwas angehoben, worauf die so freigegebenen Anzeigeglieder -durch eine Rücldholfeder
od. dgl. wieder in ihre Ausgangs,stellung gebracht werden.
Die Verwendung
einer Blattfeder als Festhaltemittel für die Anzeigeglieder -ist insofern nicht
befriedigend, als die aus gehärtetem Bandstahl bestehenden Federn auf Grund ihrer
Massenfertigung vielfach eine ungleichmäßige Härtung aufweisen und infolgedessen
verhältnismäßig leicht zu Bruch gehen. Dies um so mehr, als die Reifendruckprüfer
hauptsächlich in Reparaturwerkstätten sowie an Tankstellen benutzt werden, also
in Betrieben, ;in denen sie in der Regel nicht besonders pfleglich behandelt werden,
sondern einer rauhen Beanspruchung unterliegen. Es hat sich in der Praxis herausgestellt,
daß Federn nicht selten bereits nach ,nur ganz kurzem Gebrauch eines Gerätes brechen
und durch neue ersetzt werden müssen. Dadurch. ergeben .sich zeitraubende Reparaturen,
während deren das Gerät für die Benutzung ausfällt, was in vielen Fällen zu unkebsa.men
Störungen führt.
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Gemäß vorliegender Erfindung werden diese Mängel und Unzulänglichkeiten
der bekannten Reifendruckprüferdadurch in überraschend einfacher und zuverlässiger
Weise behoben, daß als Federglied an Stelle einer Blattfeder zweiseitlich an der
Achse des den Zeiger tragenden Ritzels anliegende Federdrähte verwendet werden.
Im Gegensatz zu Blattfedern ist Federdraht allen Anforderungen in Ibezug auf unbedingte
Haltbarkeit gewachsen und kansi selbst bei noch so starker und wiederholter Beanspruchung
nicht brechen. Die uneingeschränkte Benutzungsmöglichkeit des Prüfgerätes wird dadurch
ganz wesentlich verbessert, da die Gefahr einer ungenauen Messung wegen vorzeitiger
Rückbewegung der Anzeigeglieder in die Nullage praktisch ausgeschlossen ist. Dabei
ist trotz der verhältnismäßig kleinen Berührungsfläche zwischen Federdrähten und
Achse stets eine ausreichende Bremswirkung gewährleistet, da die Drähte, vor allem
bei richtig gewälhlter Vorspannung, auf Grund ihrer Federkraft jede unbeabsichtigte
Verdrehung der Ritzelachse zuverlässig verhindern.
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Im einzelnen wird die Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß die .Federdrähte
in entsprechende Nuten eingelegt werden, die entweder unmittelbar im Gehäuse selbst
oder in -einem besonderen Lagerstück angebracht sein können. Dadurch wird erreicht,
daß die Drähte stets genau ihre vorbestimmte Lage beibehalten und beim Anziehen.
.der zu ihrer Befestigung verwendeten Klemmschraube od.,dgl. nicht verrutschen.
Nach einer anderen Ausführungsform .können die Drähte auch im Bohrungen eingesteckt
werden, aus denen lediglich die an die Achse anliegenden freien Federenden hervorragen.
In allen Fällen sind Abstand und gegenseitige Lage ider beiden Federdrähte so zu
wählen, daß diese die gegen unbeabsichtigtes Verdrehen zu sichernde Achse stets
mit ausreichender Spannung erfassen.
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Die Freigabe der Achse erfolgt in :bekannter Weise durch Betätigen
eines aus dem Gerätegelhäuse nach außen vorstehenden Knopfes, der ihier mit einem
zwischen dien beiden Federdrähten hindurchragenden konischen Stift verbunden ist.
Die Konizität des Stiftes ist dabei so zu gestalten, daB der Stiftd urchmesser in
.dem Bereich, in welchem die Federdrähte ,in ider Ruhelage des Stiftes diesem gegenüber
verlaufen, kleiner ist als derDurchmesser der zu bremsenden Achse, so daß die Federdrähte
stets zuverlässig klemmend an der Achse anliegen. Dagegen muß der bei der Betätigung
des Freigabeknopfes infolge der dadurch eintretenden Verschiebung des Stiftes wirksam
werdende Teil des Konus einen größeren Durchmesser aufweisen als die Ritzelachse,
damit die Federdrähte au.seinanderibewegt werden und sieh von der Achse abheben
können. Auf diese Weise wird sowohl die Klemmals auch die Freigabewirkung mit einfachsten
Mitteln erreicht und ein einwandfreies Arbeiten der Teile gewährleistet.
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Der den Freigabeknopf tragende Stift wird zweckmäßig zwischen der
Befestigungsstelle der Federdrähte und der Ritzelachse angeordnet.. Selbstverständlich
steht nichts im `Fege, den Jkonisc'hen Stift auch im Bereich der freien Enden der
Federdrähte vorzusehen und die Ritzelachse zwischen Stift und Federdrahtbefestigu@ng
zu legen.
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Die Zeichnung veranschaulicht einebeispielsweise Ausführungsform des
Gegenstandes der Erfindung, und zwar zeigt Abb. i einen Teilschnitt durch einen
uhrförmig gestalteten Reifendruckprüfer und Abb. 2 einen Schnitt nach Linie A-ß
von A bb. i in vergrößertem Maßstab.
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Der Reifendruckp@rüfer besteht aus dem uhrförmigen Gehäuse i mit .dem
Zylinder 2, indessen unterem Eidesich in bekannter Weise ein unter ,der Belastung
der Schraubenfeder 3 stehender Kolben befindet. Die Kol@bembew-egun@g wird durch
entsprechende Zwischenglieder auf das Zahnsegment 4 übertragen, in das das Ritzel
j eingreift, auf .dessen Achse 6 der nicht dargestellte Zeiger sitzt. Unter'hal.b
der Achse 6 liegen .sei.tlich gegen diese ,die freien Emden zweier Federdrähte 7
an, die ihrerseits in Nuten 8 :in einem ('Tehäusesockel 9 gelagert sind und durch
die Klemmschraube io in ihrer auf diese Wise genau vorbestimmten Lage gehalten werden.
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Zwischen Aden Federdrähten 7 ragt ein in seinem oberen Bereich konisch
gestalteter Stift 11 hindurch, der außerhalb des Gehäuses i einen Betiätigung:siknopf
12 trägt, während das innere freie Ende einen Verstärkungsflansch 13 aufweist, der
den Stift gegen Herausfallen sichert. Der Konus i i ist in seinem oberen Teil, in
dessen Bereich die Federdrähte 7 in der Ruhelage des Stiftes verlaufen, so bemessen,
daß sein Durchmesser an dieser Stelle kleiner -ist als der Durchmesser der Ritzelachse
6. Dagegen weist der untere Teil des Konus, .der beim Betätigen des Knopfes 12 wirksam
wird., einen größeren Durchmesser als die Achse 6 auf.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Der Reifendruckprüfer
wird mit dem Ansatzmundstück 14 auf das Ventil des Fahrzeugreifens aufgesetzt, wobei
der Stift 15 das Ventil öffnet und so ,der Reifenluft den Zutritt zu dem Prüfgerät
gestattet.
Der Luftdruck bewegt nun den im Gerät befindlichen Kolben
entgegen der Wirkung der Schraubenfeder 3 zurück, worauf das Zahnsegment 4 vermittels
der vorgeschalteten Zwischenglieder um seine Achse 16 und damit auch das Ritzel
5 um seine Achse 6 verdreht werden, so daß der Zeiger auf der Skala den jeweiligen
Reifendruck anzeigt.
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Wird das Gerät vom Ventil abgenommen, so bewegt die Schraubenfeder
3 den Kolben sofort wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Dagegen verbleiben
das Zahnsegment :4, das mit den vom Kolben gesteuerten Zwischengliedern nur in kraftschlüssiger
Verbindung stecht, und infolgedessen auch die übrigen Teile derAnzeigevorrichtung
in ihrer jeweiligen Stellung, da durch die Klemmwirkung der beiden an der Achse
6 anliegenden Federdrähte 7 ein unbeabsichtigtes Verdrehen dieser Teile verhindert
wird. Die Zeigerstellung kann somit bequem abgelesen werden, worauf durch Betätigen
des Knopfes 12 die Teile wieder freigegeben werden. Dies geschieht in der Weise,
daß beim Anheben des Knopfes der konische Stift i i finit seinem nach oben bewegten
unteren Bereich die beiden Federdrähte 7 spreizt, die sich infolgedessen von ,der
,ochse 6 abheben, so daß unter der Wirkung einer beispielsweise an dein Zahnsegment
.4 angreifenden, in der Zeichnung nicht näher dargestellten Rüclkholfeder die Anczeigeteile
ebenfalls wieder in die Nullage zurückgeführt werden. Nach dem Loslassen des Knopfes
12 rutscht der Stift i i auf Grund seiner konischen Gestalt von selbst wieder nach
unten, und die Federdrähte 7 legen sich wieder an die Ritzelachse 6 an. Die Vorrichtung
ist somit für die nächste Messung betriabgbereit.
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Die Erfindung läßt sich sinngemäß in der verschiedensten Weise verwirklichen
und ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So sind Anordnung.
Ausgestaltung und Wirikungsw-eise des Prüfgerätes als solchen durchaus beliebig
und können in jeder den Erfordernissen der Praxis entsprechenden Form gewählt werden.
Ebenso unterliegen,die Druckübertragungs-und die Anzeigeteile bezüglich ihrer Ausbildung
und gegenseitigen Beeinflussung keinerlei besonderen Vorschriften, sofern nur zum
Festhalten der Anzei.geglieder nach erfolgter Messung zwei Federdrähte vorgesehen
werden, die sich klemmend gegen idie den Zeiger tragende Ritzelachse oder ein sonstiges
geeignetes Zwischenglied anlegen.