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Versenk-, Hebe- undj oder Transportvorrichtung, insbesondere für Särge
Es
ist bekannt, Särge in Grober mittels Versenkapparate zu beerdigen. Derartige Apparate
bestehen in der Hauptsache aus einem rechteckigen Rahmen, dessen Langseiten durch
gleichmäßig auf- und abwickelbare Gurte, Seile od. dgl. untereinander quer verbunden
sind. Der Sarg wird auf die Gurte od. dgl. aufgelegt und durch Abwickeln derselben
mittels Handkurbel oder Betätigung einer Bremsvorrichtung durch den Rahmen des Apparates
hindurch in das Grab gesenkt. Die Rahmenabmessungen müssen daher größer sein als
der größte vorkommende Sarg mißt. Die Aufstellung derartiger Apparate ist oft durch
enge Raumverhältnisse an der Gral)stelle. wie z.K. enge Grabanordnungen, hindernde
linfriedungen, Grabsteine usw., nicht möglich. Es sind deshalb Konstruktionen bekanntgeworden,
welche in ihrer Längsrichtung teleskopartig auseinander- oder zusammenschiebbar
sind.
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Auf diese B'eise sollen sie den Sarg- und Grababmessungen besser angepaßt
werden können. Ihre Anwendbarkeit bleibt jedoch weiter beschränkt, da der Rahmen
in jedem Fall größer ist als der Sarg.
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Ferner sind Konstruktionen bekannt, welche das schwierige Auflegen
des Sarges auf den Apparat bzw. dessen Gurte od. dgl. mittels Rollen und Laufschienen
erleichtern sollen. Der große konstruktive Aufwand dieser Apparate macht sie gewichtlich
schwer, unhandlich und teuer in der Herstellung.
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Der jeweilige Zu- und Abtransport vor und nach jeder Beerdigung kostet
Zeit und ist bei gebirgigen Friedhofsanlagen durdh ihre Größe und Gewicht besonders
erschwert oder auch unter Umständen undurchführbar.
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Bei Gräbern, deren Öffnung kürzer ist als die Grahsohle, ist der
Sarg mit einem Ende voraus, schräg nach abwärts hängend, zu versenken und vor aufsetzen
auf der Grabsohle teilweise in einen überdeckten Hohlraum, z. B. unter das Fundament
eines Grabsteines od. dgl., einzuführen. Mit den oben beschriebenen Konstruktionen
ist eine derartige Beerdigungsweise nicht möglich. Hierfiir ist allerdings auch
schon eine Konstruktion bekanntgeworden, die jedoch nur unter gewisser Voraussetzung
verwendbar ist. Mittels eines besonderen Getriebes ist ein konstruktiv festgelegter,
in der Größe unveränderbarer Vorlauf eines Gurtpaares möglich. Sie ist aber nur
in den Fällen verwendbar, wenn die Graböffnung und die Gral>sohle zentrisch übereinander
liegen, d. h. wenn sich der Aushub an @eiden Enden konisch zur Grabsohle erweitert.
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Solche Grabformen treten nur sehr selten auf. Gewöhnlich erweitert
sich der Aushub nur an einem Grabende, und zwar, wie bereits erwähnt, unter ein
bestehendes Fundament.
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;2us den angeführten Gründen halten sich die bisher bekannten Versenkapparate
nicht allgemein einführen können.
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Im folgenden ist eine Vorrichtung beschrieben, die die angeführten
Mängel nicht besitzt und außerdem weitere Vorteile bietet. Erfindungsgemäß ist der
Rahmen kürzer als der Sarg, indem die beidseitig des Sarges befindlichen Rahmenhälften
mittels einer oder mehreren Querverbindungen diesen in der vertikalen oder horizontalen
Ebene so umschließen, daß der Grundriß z. B. einem H oder U ihnelt. Durch diese
besondere Gestaltung des Rahmens ist die Vorrichtung auch l>ei den engsten Raumverhältnissen
anwendbar, besitzt geringes Gewicht, ist billig in der Herstellung und ermöglicht
eine Längsverschiebung zum Einführen des Sarges in einen Hohlraum, wie ollen beschrieben,
ohne daß hierbei über dem Grab befindliche Gegenstände (Einfriedungen, Grabsteine
usw.) hindern können. Die im letzteren Fall zusätzlich erforderliche Schrägstellung
des Sarges kann in zweierlei Nrten durchgeführt werden. Die Vorrichtung ist entweder
um eine Querachse schwenkbar oder ist so eingerichtet, daß die einzelnen Gurtpaare
(Seile otl. dgl.), die den Sarg tragen, wahlweise verschiedene Wege zurücklegen,
deren Größe und Zeitpunkt voneinander unabhängig sind.
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Zur Befestigung des Sarges wird die Vorrichtung von oben auf den
Sarg aufgelegt oder darübergestellt, die Gurte unter den Sarg durchgeführt und mit
ihren besonderen Schließen, die sich beim Aufsetzen auf der Grabsohle selbsttätig
öffnen, miteinander verbunden. Durch Aufwickeln der Gurte wird der Sarg mit dem
Rahmen der Vorrichtung fest verspannt. Der mit der Vorrichtung verbundene Sarg wird
in gewohnter Weise zur Grabstelle gebracht. woliei die Vorrichtung auch als Tragl)ahre
dienen kann. Sie ist mit tufsetzeil über der Graböffnung zum Versenken bereit.
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Eine um eine Querachse schwenkbare Ausführung, die gleichzeitig auch
als Tragl)ahre ausgebildet ist, zeigen die Fig. i l)is 4 in Seiten- und Stirnansicht
in Xormal- und iii Kipplage. Die eigentliche Versenk- ulld Hebevorrichtung liestebt
aus zwei beidseitig des Sarges angeordneten Rahmenhälften a, in denen die Wellen
b mit den darauf aufgewickelten Gurteii c gelagert sind. Die beiden Rahmenhälften
werden mit einer Querverbindung, dem Rohr a', miteinander verbunden.
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Die Querverbindung umfaßt den Sarg an dessen Oberseite, so daß die
Vorrichtung im Grundriß einem H und in Stirnansicht einem umgekehrten U ähnelt.
Durch das Rohr a' ist ein Drahtseil d über Umlenkrollen geführt, welches die beiden
Wellen b miteinander koppelt. Der Bedienungsmechanismus hesteht in bekannter Weise
aus einer Handkurbel e mit oder ohne Bremsvorrichtung. I)as Drahtseil d ist mit
je einem Entle an deu Wellen b befestigt und mit einer den Gurten bzw. der Grabtiefe
entsprechenden Länge auf der bedienungsseitigen Welle aufgewickelt. Beim Senken
wickelt es sich dort ab und auf der anderen Welle auf und umgekehrt. Zur Fixierung
des Sarges während des Transportes ist er zwischen den Gurten c und den Rahmen a
über ein Stahll<and (Gurt od. dgl.) f, das sich von oben an die Last anschmiegt,
fest verspannt.
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Die eigentliche Versenk- oder Hebevorrichtung ist auf der Tragvorrichtung
um eine Querachse g drehbar gelagert. Die Tragvorrichtung besteht beidseitig des
Sarges aus dem ltallmell h mit den Rädern i sowie den zum Rahmen h umlegbaren Holmen
k. Jede gewünschte Schrägstellung ist mit der Klemmvorrichtung l fixierbar (Fig.
3). In der Tragstellung greifen die Tragholme in entsprechende Rasten m des Rahmens
a ein und sind dadurch in dieser Stellung gehaltell. Das richtige auf und Abrollen
der Gtirte iii den Schräglagen sichern schwenkbare Führungsrollen n.
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Für Beerdigungen bei oben beschriebenen besonderen Grabformen werden
die Tragholme durch Abwärtsdrücken gegen die sie sichernden Federii o aus ihrer
Fixierung mit dem Rahmen a gelöst und zum Rahmen h der Tragvorrichtung geschwenkt
(Fig. 3 und 4). Nach Schrägstellung der Vorrichtting lzw. des Sarges wird dieser
entsprechend tief gesenkt, worauf durch Längsverschiebung (Räder i) sowie durch
Änderung der Schräglage des Sarges und weiteres Senken dieser sodann mit einem Ende
in den Hohlraum eingeführt und auf der Grabsohle aufgelegt wird.
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Die andere Ausführung, womit die Schrägstellung des Sarges durch
wahlweise verschiedenes Abrolen der beiden Gurtpaare erreicht wird, besitzt keinen
schwenkbaren und schräg einstellbaren Teil. Sie ist ebenfalls mit Rädern ausgerüstet.
Die die Gurte tragenden Wellen enden in der Ebene der Querverbindung des Rahmens
und sind paarweise mit je einem Drahtseil miteinander gekoppelt. Auf diese Weise
sind beide Gurtpaare unabhängig von-
einander bedienbar, indem jedes
Wellenpaar mit je einer Handkurbel oder auch Bremsvorrichtung ausgestattet ist.
Mittels einer ein- und ausrückbaren Kupplung, die sich an den Enden zweier gegenüberliegender
Wellenenden befindet, können beide Gurtpaare miteinander gekoppelt werden und gleichmäßig
auf- und abgerollt werden. Im letzteren Fall erfolgt die Bedienung nur durch eine
der beiden Bedienungsvorrichtungen (Handkurbel bzw.
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Bremsvorrichtung). Die besonderen baulichen Einzelheiten dieser Ausführung
sind nicht Gegenstand der Erfindung.
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Beide Ausführungen sind auch für normales Senken oder Heben des Sarges
geeignet, d. h. für horizontale Lage des Sarges. Soll die Vorrichtung ausschlielich
für die normale Sarglage dienen, so entfällt die entsprechende Einrichtung zur Schräglage,
und der Aufbau vereinfacht sich dementsprechend.
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Es liegt auf der Hand, ein Abgleiten des Sarges in der Schräglage
durch einen um das tiefer hängende Sargende geführten zusätzlichen Gurt zu verhindern,
der zweckmäßig mit allen vier einzelnen Gurren verbunden ist. Dieser Gurt umfaßt
den Sarg, im Grundriß gesehen, U-förmig.
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Bei Beerdigungen mit einer der beschribenen Vorrichtungen entfallen
alle bisher notwendig gewesenen Arbeiten an der Grabstelle, wie der Zu-und Abtransport
eines Versenkapparates, das Abschnallen des Sarges von der Tragbahre oder einem
Bahrwagen und dessen Überheben und Auflegen auf einen Versenkapparat bzw, auf das
Grab. Der Beerdigungsvorgang wird dadurch für die Bedienung bedeutend vereinfacht
und erleichtert sowie für die Zuschauer ästhetischer als bisher.
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Bei Enterdigungen wird der Sarg mit der Vorrichtung gehoben, zur
neuen Beerdigungsstelle gebracht und wieder versenkt. Ferner ermöglichen ihre geringen
Abmessungen einen gemeinsamen Transport mit dem Sarg in jedem Bestattungswagen.
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Die Vorrichtung ist selbstverständlich auch zum Heben, Senken und
Transportieren jeder beliebigen Last geeignet.