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DE833855C - Verfahren zur Herstellung modifizierter Harnstoffharze - Google Patents

Verfahren zur Herstellung modifizierter Harnstoffharze

Info

Publication number
DE833855C
DE833855C DEB3395A DEB0003395A DE833855C DE 833855 C DE833855 C DE 833855C DE B3395 A DEB3395 A DE B3395A DE B0003395 A DEB0003395 A DE B0003395A DE 833855 C DE833855 C DE 833855C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
urea
formaldehyde
urethane
moles
polyalcohol
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB3395A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Heinz Fahrenhorst
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Reichold Chemie A G
Original Assignee
Reichold Chemie A G
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Reichold Chemie A G filed Critical Reichold Chemie A G
Priority to DEB3395A priority Critical patent/DE833855C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE833855C publication Critical patent/DE833855C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G12/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C08G12/46Block or graft polymers prepared by polycondensation of aldehydes or ketones on to macromolecular compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Phenolic Resins Or Amino Resins (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung modifizierter Harnstoffharze Bei der Entwicklung technisch brauchbarer wäßri@ger Harnstofformaldehydkondensationsprodukte spielen bekanntlich zwei Faktoren eine wichtige Rolle, einmal die Einhaltung genauer PH-Grenzen und zweitens das angewandte molekulare Verhältnis von Harnstoff und Formaldehyd. Während die Einhaltung genauer pH-Werte in erster Linie den Kondensationsverlauf in wäßriger Lösung bestimmt und somit vorwiegend bei der Herstellung handelsfähiger löslicher Zwischenprodukte eine Rolle spielt, ist-das angewandte molekulare Verhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd vorwiegend von EinfluB auf die qualitativen Eigenschaften der ausgehärteten Fertigprodukte. Das Verhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd wirkt sich dabei im Prinzip in der Weise aus, daß; eine Verringerung der angewandten Formaldehydmetrge eine Verbesserung der Wasserfestigkeit der ausgehärteten Harnstoffharze verursacht, ein Effekt also, der bei der Verwendung von Harnstoffharzen als Bindemittel und zu Imprägnierzwecken für Textilien und Papier sowie auch bei der PreB-massenfabrikation von wesentlicher Bedeutung ist. Daneben bedingt die Verringerung ' des Formaldehydanteils auch verarbeitungstechnische Vorteile, die sich vor allem in einergeringerenGeruchsbelästigung heim AushärtungsprozeB bemerkbar machen.
  • Bei der Herstellung von Kondensationsprodukten aus weniger als 2 Mol Formaldehyd auf i Mol Harnstoff treten nun aber verschiedene Schwierigkeiten auf, die um so größer werden, je geringer die angewandten Formaldehydmengen sind. Vor allem ist es die bevorzugte Rildung unlöslicher Kondensationsprodukte, der sogenannten @ethy@enharnstoffe, die diese Arbeitsweise erschwert oder unmöglich macht.
  • Auf Grund der Erkenntnis der techuischen Vorteile der formaldehydarmen Harnstoffharze hat man vorgeschlagen, i Mol Harnstoff mit weniger als 2 111o1 Formaldehyd zu kondensieren. Indessen erlangten diese Erzeugnisse nur beschränkte praktische Bedeutung, weil diesen Verfahren noch gewisse Nachteile arthaften und die löslichen Zwischenproclukte wenig 'altbar waren.
  • Man hat auch bereits Urethane nielirNyertiger Alkohole allein für sich mit Formaldehyd kondensiert, jedoch wiesen die Erzeugnisse nicht die technischen Eigenschaften der Harnstoffkondensationsprodukte auf. Auch die gemeinsame Kondensation von Urethan und Harnstoff mit Formalcleliyd ist bekanntgeworden, wobei jedoch nur der Carhainidsäureäthylester verwendet wurde. Dabei führte ein t'nterschuß von weniger als i '.Mol Urethan je Mol Harnstoff schon zu weißen Trübungen. Schließlich ist auch darauf hingewiesen, daß man bei der Kondensation von Harnstoff. Forinaldellyd und Mono- oder Dimethylamin in Gegenwart saurer Kontaktmittel noch andere mit Fornialdelivd reagierende Verbindungen, wie Thioharnstoff, Phenole, Anilin, Formamid, Oxamid und Urethan, zusetzen kann. Diese Zusätze waren aber gering.
  • Demgegenüber betrifft die vorliegende Erfinden; ein '\-erfahren zur Herstellung modifizierter Harnstoffliarze, das sich dadurch auszeichnet, daß man Harnstoff und mindestens eine freie Hvdroxvlgruppe enthaltendes Polyalkohol-Urethan mit Form-:ildelivcl kondensiert. Zweckmäßig werden auf i Nlol Harnstoff weniger .als 211o1 Formaldehyd und pro Mol Urethan weniger als i Mol Formaldehyd verwandt. DiePolyalkoholurethanmenge ist vorzugsweise so zu bemessen, daß die Bildung wasserunlöslicher Reaktionsprodukte verhindert wird. Zweckmäßig werden auf etwa 2 bis d Mol Harnstoff i Mol Urethan und 4 bis 8 Mol Formaldehyd angewandt. Die Kondensation wird zweckmäßig bei einem 1H von etwa 3 bis 6 vorgenommen und,das Reahytionsgemisch dann auf etwa p11 ; oder darüber eingestellt. Nach einer weiteren A ,usfiihrungsform der Erfindung werden etwa 5 Mol Uarnstoff mit etwa i bis 2 Mol Polyalkohol oberhalb des Schmelzpunktes des Harnstoffs, zweckmäßig 1>e1 Temperaturen zwischen etwa 170 bis 18o`, unter Ruhren bis zur Gewichtskonstanz zusammengeschmolzen, die Schmelze auf etwa 140 bis 150' abgekühlt, dann pro Mol des angewandten Harnstoffs 2 Mol -oder weniger Formaldehyd in Lösung von p11 3 bis 3,5 einlaufen gelassen. darauf etwa io bis 3o Minuten am Rückfluß zum Sieden erhitzt. wobei das pl, der Lösung etwa 5 bis 6 beträgt und die Lösung darauf vorzugsweise auf ein pH von Tiber 7,0 eingestellt.
  • Es ist auch vorgeschlagen worden, Gl:ucoseureid, gegebenenfalls unter Zusatz von Phenol oder Harnstoff, mit Formaldehyd in Gegenwart freien Alkalis
    zu kondensieren und das Erzeugnis als Appretur-
    mittel zu verwenden. Indessen gehören die Ureide
    einer anderen Stoffklasse als die Polvalkoholure-
    thane an. Da nach der vorliegenden l:rfinduilg von
    ganz anderen Stoffen ausgegangen wird. entstehen
    völlig verschieden zusaniniengesetzte Konden-
    sationsprodukte mit andere» Eigenschaften. Durch
    Verwendung von Polvalkoholttrethaiien bei der
    I-larnstoffornialdelivd kondeilsation ist es möglich.
    klar lösliche Kondetisationslirodukte auch dann
    noch zu erhalten. wetiri das molekulare Verhältnis
    von Harnstoff zu Formaldehyd unter i :2 gesenkt
    wird, d. h. also, wenn weniger als 2 Mol Form-
    aldehyd auf i blol Harnstoff zur Anwendung
    kommen. Hierin ist ein wesentlicher technischer
    Fortschritt zu erblicken, auf den auch in der Be-
    schreibung liirigel#11-ieseil ist und der lwi Ver-
    wendung von Glticosetireid nicht in l#.rsclieinting
    tritt. Die mit Glticosetireid niciclifiziertvii [farnstoff-
    harze zeigen auch bei weitem nicht die Stabilit:it
    der Imprägnierflotte, die dic erfindungsgemäßen
    Produkte aufweisen.
    Wie atis den folgenden lieisliiclcli ersichtlich ist.
    kann man den erfitidtnigsgetiläl..ien Effekt, tl.li. die
    Herstellung wasserklarer, stabiler Flarnstofform-
    aldehydkondensationsprodukte, ini llolverliältnis
    von weniger als 2 Mol Formaldehyd pro Mol Harn-
    stoff innerhalbüberraschendweiterGrenzenerzielen,
    und zwar sowohl was die \lenge des angewandten
    Polyalkoholuretlians wi< deii Grad der Carbamid-
    säureveresterung wie scliliel..ilicli die angewandte
    \fenge Formaldehyd und ileii 1>h-l@ereicü anbelangt.
    Es ergeben sich hieraus zahlreiche Variatioiis-
    möglichkeiten von tec'linisclieiri Interesse. ]bei dei-
    praktisohen Durchführung des Verfahrens hat es
    sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn 111a11
    die Herstellung der Kondensationsprodukte in der
    `'eise vornimmt, dali nian zunächst eleit Poly-
    alkohol mit überschüssigem Harnstoff durch Zu-
    sammenschmelzen bei erhöhter Temperatur zur R.,-
    aktion bringt und dann den wäßrigen Forinaldeli_yd
    unmittelbar in die Schmelze einlaufen läßt.
    Der Grad der Cai-bainids:iurevel-esterung des
    Polyalkohols ist bei dieser Arbeitsweise zwar nicht
    genau bestimmbar. Fr kann jedoch empirisch an
    Hand der Ammoniakalis1ialtuiig hinreichend genau
    erfaßt und variiert @yerden.
    Beispiel t I 300g Harnstoff werden mit 1709 Pentaerythrit j gemischt, unter Rühren zusammengeschmolzen und I 15 Minuten bei 175 bis 18o° erhitzt, wobei vorwiegend Ammoniak abgespalten wird und ein Gewichtsverlust von etwa 36g entsteht. In die auf 140 bis 15o° abgekühlte Schmelze morden 88o Formaldehyd 3oo/oig vom 1>11 3,o bis 3,5 rasch einlaufen gelassen, wobei die Temperatur unter loo fällt. Es wird danach 2o Minuten unter Rückfluß zum Sieden erhitzt und die Lösung gegebenenfalls mit Alkali auf pH über 7,0 eingestellt. Die so eihaltene niedrigviskose, wasserklare Harzlösung ist praktisch unbegrenzt haltbar, mit Säuren oder Säure abspaltenden Salzen in bekannter W'cisc .härtbar und eignet sich z. B. zu Klebstoffzwecken und in besonderem Maße zur Imprägnierung von Textilien und Papier, denen sie einen besonders weichen Griff erteilt.
  • Beispie12 300 g Harnstoff werden mit 136 g Pentaerythrit zusammengeschmolzen und bis zum Aufhören der Ammoniakabspaltung insgesamt 6o Minuten auf 17o ,bis iSo° erhitzt, wobei ein gasförmiger Gewichtsverlust von 65 g entsteht, von dem etwa 45 g Ammoniak bestimmbar ist. Das zähflüssige Reaktionsprodukt wird bei 17o° mit 750 g Formaldehyd 3oo/oig vom PH 3bis3,5 versetzt und danach 30 Minuten zum Sieden erhitzt. Das pH der Lösung liegt danach bei 7,0 bis 7.5. Beispiel 3 240 g Harnstoff und 94 g Glycerin werden 30 Minuten auf 175 bis i8o° erhitzt, wobei 2 Mol Ammoniak abgespalten werden. Das Reaktionsprodukt wird bei 145 bis 1,50' mit 5oo g Formaldehyd 3oo/oig vom PH 3 bis 3,5 versetzt und 15 Minuten zum Sieden erhitzt. Es wird eine wasserklare, stabile Harzlösung erhalten. 13eispiel4 120 g Harnstoff werden mit 136 g Pentaerythrit gemischt, unter Rühren zusammengeschmolzen und 15 Minuten auf 170 bis 18o° erhitzt. In die auf 140 bis i 5o° abgekiilhlte Schmelze werden Soo g einer 5oo/oigen wäßrigen Lösung von Dimethylolharnstoff vom pH 5 bis 6 einlaufen gelassen. Danach wird 20 1linuten unter Rückfluß zum Sieden erhitzt und die Lösung gegebenenfalls mit Alkali auf ein pH über 7,0 eingestellt.

Claims (7)

  1. PATE\TA\SI1NGCHL: i. Verfahren zur Herstellung modifizierter Harnstofharze, dadurch gekennzeichnet, daß man Harnstoff und mindestens eine freie Hydroxylgruppe enthaltendes Polyalkoholurethan mit Formaldehyd kondensiert.
  2. 2. Verfahren naäh Anspruch i, dadurch gekennzeichnet"daß auf i Mol Harnstoff weniger als etwa 2 Mol Formaldehyd und auf i Mol Urethan weniger als etwa i Mol Formaldehyd angewandt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, da-,durch gekennzeichnet, daß die Polyalkoholurethanmenge so bemessen wird, daß praktisch keine wasserunlöslichen Reaktionsprodukte gebildet werden, wobei die Polyalkoholurethanmenge vorzugsweise etwa i Mol auf 2 .bis 4 1'1o1 Harnstoff beträgt. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf etwa i :@4ol Urethan und etwa 2 Abis
  4. 4 Mol Harnstoff 4 bis 8 Mol Formaldehyd verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensation bei einem pH von etwa 3 bis 6 vorgenommen .und das Reaktionsgemisch dann auf PH 7 oder darüber eingestellt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Harnstoff und Formaldehyd die noch wasserlöslichen Vorkondensate von Harnstoff und Formaldehyd, vorzugsweise die Methylolharnstoffe, mit Polyalkoholurethan zur Reaktion gebracht werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 5 1M1 Harnstoff mit etwa i bis 2 Mol Polyalkohol oberhalb des Schmelzpunktes des Harnstoffs, zweckmäßig bei Temperaturen von etwa 170 bis i8o°, unter Rühren bis zur Gewichtskonstanz zusammengeschmolzen, die Schmelze dann auf etwa 140 bis i5o° abgekühlt, darauf io Mol oder weniger Formaldehydlösung vom PH 3 bis 3,5 einlaufen gelassen werden, das Gemisch etwa io bis 30 Minuten am Rückfluß zum Siedenerhitztund die Lösung schließlich vorzugsweise auf ein PH von über 7 eingestellt wird." Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 685 729.
DEB3395A 1950-05-05 1950-05-05 Verfahren zur Herstellung modifizierter Harnstoffharze Expired DE833855C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE685729C (de) * 1935-08-30 1939-12-22 Pagani & C Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher, insbesondere zum Appretieren von Garnen und Geweben aus pflanzlichen, tierischen oder kuenstlichen Fasern geeigneter farbloser Kunstharze

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE685729C (de) * 1935-08-30 1939-12-22 Pagani & C Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher, insbesondere zum Appretieren von Garnen und Geweben aus pflanzlichen, tierischen oder kuenstlichen Fasern geeigneter farbloser Kunstharze

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