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Rüttelformmaschine Es sind Rüttelformmaschinen bekannt, bei welchen
die Modellplatte auf dem Preßtisch eines Preßzylinders, in welchem die Rüttelvorrichtung
konzentrisch angeordnet ist, aufgebracht wird, wobei das Gehäuse dieses Preßzylinders
am einen Ende einer waagerechten Achse sitzt, die im kastenartigen Maschinenständer
drehbar gelagert ist, derart, daß der Preßtisch mit dem Preßzylinder und der zur
Preßv orrichtung gehörenden Preßplatte zum Abheben der Modellplatte vom Formkastenteil
um 18o° gewendet werden kann. Bei derartigen Rüttelformmaschinen wirkt sich nachteil;g
aus, daß das den Preßzylinder und die Rüttelvorrichtung enthaltende Gehäuse fliegend
am Ende der Achse, welche zum Wenden gedreht wird, sitzt, und da es ja das Wenden
mitmacht, nicht genügend stabil gelagert werden kann. Dieser Nachteil, welcher einerseits
die Qualität der Arbeit der Maschine herabsetzt und anderseits einen großen Verschleiß
der Lagerung der Achse, welche zum Wenden gedreht wird, zur Folge hat, wird durch
die vorliegende Erfindung behoben.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Rüttelformmaschine mit
einer am einen Ende einer horizontalen Achse sitzenden, vor Abhebung der Modellplatte
vom Formkastenteil um i8o° wendbaren Rüttel- und Preßvorrichtung, bei welcher die
Achse, an deren vorderem Ende die Rüttel- und Preßvorrichtung gelagert ist, in bezug
auf eine Abstützvorrichtung für diese letztere beweglich gelagert ist, und bei welcher
eine Hebevorrichtung für diese Achse vorgesehen ist, welche es ermöglicht, diese
Achse derart anzuheben, daß das Gehäuse der Rüttel- und Preßvorrichtung so weit
von
seiner Abstützvorrichtung abgehoben wird, daß diese letztere
das Wenden der Rüttel- und Preßvorrichtung nicht mehr behindert.
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Ein wesentlicher Vorteil der Rüttelformmaschine gemäß der Erfindung
ist darin zu erblicken, daß deren Rüttel- und Preßvorrichtung ohne Beeinträchtigung
ihrer Stabilität breiter, gegebenenfalls als "Zwilling, ausgebildet werden kann.
Mit Vorteil werden bei der Zwillingsmaschine zwei voneinander unabhängige Rüttelvorrichtungen
vorgesehen, wodurch es möglich wird, gleichzeitig zwei verscbiedene Modelle in entsprechenden
Formkastenteilen, z. B. dem Oberteil und dem Unterteil eines Formkastens, unter
Einhaltung optimaler Bedingungen für beide Modelle abzuformen.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Ansicht einer Rüttelformmaschine von der einen
Seite, Fig.2 eine Vorderansicht hierzu, Fig.3 eine Draufsicht hierzu, Fig. 4 eine
Ansicht von hinten hierzu, Fig. 5 eine Ansicht dieser Rüttelforminaschine mit gewendeter
Rüttel- und Preßvorrichtung, von der anderen Seite gesehen, Fig. 6 einen Schnitt
in größerem Maßstab und Fig. 7 eine Vorderansicht einer Ausführungsvariante dieser
Rüttelformmaschine, teilweise im Schnitt.
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Auf einer Grundplatte i ist der Unterteil 2 eines kastenartigen Maschinenständers
fest gelagert. Auf einer nahe seiner Rückwand und zu dieser parallelen, horizontalen,
im Unterteil 2 angeordneten Achse 3 ist der Oberteil 4 des Maschinenständers schwenkbar
gelagert. Im vorderen Teil des kastenartigen Maschinenständers ist ein Hebezylinder
5 angeordnet, welcher mit einer zylindrischen Lagerfläche auf einem zylindrischen
Lagerstück 6, das auf einem Lager 7 im Unterteil 2 gelagert ist, aufsitzt. Im Hebezylinder
5 gleitet ein Kolben, dessen Kolbenstange ein Kopfstück 8 mit einer zylindrischen
Lagerfläche besitzt. Dieses Kopf stück 8 wirkt auf eine im Oberteil 4 vorgesehene
Winkelkonsole 9, welche mit einem zylindrischen Lagerstück io versehen ist. Die
zylindrischen Lagerstücke und Lagerflächen ermöglichen es dem Hebezylinder 5, sich
so einzustellen, daß in jeder Lage nur Druckkräfte übertragen werden. Im oberen
Teil des Oberteiles 4 ist eine zur Achse 3 senkrechte, horizontale Achse i i in
Büchsen 12 und 13 gelagert, an deren vorderem, aus (lern Oberteil 4 vorstehendem
Ende ein Gehäuseteil mittels Schrauben 14 befestigt ist, dessen hinterer Teil 15
eine zylindrische, zu Achse i i senkrechte Führung bildet. Der untere, nach vorn
vorspringende Teil dieses Gehäuseteiles bildet die Gehäuse 16 und 17 zweier in der
Zeichnung nicht dargestellter pneumatischer Preßzylinder, in deren Preßkolben die
ebenfalls pneumatischen Rüttelvorrichtungen konzentrisch angeordnet sind. Auf dem
Preßkolben bzw. den Rüttelvorrichtungen sitzt je eine Tischplatte 18 bzw. i9.
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Am hinteren aus dem Oberteil 4 heraustretenden Ende der Achse i i
ist in einem am Oberteil 4 sitzenden Gehäuse 20 ein hydraulisches Wendegetriebe
angeordnet, mittels welchem die Achse i i mit allen an ihr sitzenden Teilen um i8o°
gedreht werden kann. In einer zwischen den Gehäusen 16 und 17 im Gehäuseteil vorgesehenen
Kammer 21 sind die Steuerorgane sowohl der beiden unabhängig voneinander steuerbaren
Rüttel- und Preßvorrichtungen als auch des Hebezylinders und des Wendegetriebes
untergebracht, und an der Frontplatte dieser Kammer 21 sind die erforderlichen Bedienungshebel
angebracht.
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In der im hinteren Teil 15 des Gehäuseteiles vorgesehenen, zur Ochse
i i senkrecht gerichteten Führung ist ein hohler Holin 22 axial verschiebbar geführt.
Auf dem aus der Führung herausragenden Teil dieses Holmes 22 ist der Führungsteil
23 eines zweiarmigen Auslegers, dessen Arme 24 und 25 je eine Preßplatte 26 bzw.
27 tragen, drehbar gelagert. Die Arme 24 und 25 des Auslegers stehen in einem solchen
Winkel zueinander, daß ihre Preßplatten 26 und 27 bei in entsprechende Lage gedrehtem
Ausleger genau über den Tischplatten 18 und i9 liegen. Auf dem oberen Ende des Holmes
22 ist eine kreisrunde, größeren Durchmesser als diese aufweisende Platte 28 mittels
Schrauben 29 befestigt, welche in einer Erweiterung des Führungsteiles 23 liegt.
Diese Platte 28 besitzt oben in der Mitte einen Anschlag 3o, auf welchem der eine
kugelige Fläche aufweisende Kopf eines Zapfeils 31 aufsitzt, welcher in einen mittels
Schrauben 32 am Führungsteil 23 befestigten Deckel 31' eingesetzt ist. In dieser
Weise wird der Führungsteil 23 vor axialer Verschiebung in bezug auf den Holm 22
gesichert.
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Im unteren Teil des Holmes 22 i'st eine Achse 34 gelagert, auf welcher
eine Pleuelstange 35 sitzt, die andernends auf dem Kurbelzapfen 36 einer im unteren
Teil des Gehäuseteiles gelagerten Kurbel 37 gelagert ist. Am Kurbelzapfen 36 greift
der Kopf 38 einer Kolbenstange 39 an, welche an einem Kolben 40 sitzt, der in einem
hydraulischen Zylinder 41 unter der Einwirkung eines flüssigen Druckmittels verschiebbar
ist. Der Zylinder 41 ist auf einer Achse 42 verschwenkbar gelagert. Die Steuerorgane
für das den Kolben 40 mit der Kolbenstange 39 bewegende Druckmittel sind iin unteren
Teil des Gehäuseteiles untergebracht, und ihre Bedienungsorgane sind an der Frontplatte
dieses Teiles angeordnet.
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Unten an jedem der beiden Gehäuse 16 und 17 weist der Gehäuseteil
einen Fuß 43 bzw. 44 auf, und auf der Grundplatte i sind zwei Lagerböcke 45 und
46 fest angeordnet, auf welchen die Füße 43 und 44 in derjenigen Stellung der Maschine,
in welcher das Einfüllen des Sandes, das Rütteln und das Pressen erfolgt, fest aufsitzen.
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Zum Einfüllen des Sandes in die auf den Tischplatten 18 und i9 befestigten
Formkastenteile und zum Rütteln befindet sich die beschriebene Rüttelformmaschine
in der in Fig. i und 2 dargestellten Stellung, wobei der Ausleger mit seinen zwei
Armen 24 und 25 in die in Fig. 3 strichpunktiert angedeutete Stellung gedreht sein
kann. Nach dein
Rütteln wird der in den Formkastenteilen befindliehe
Sand noch gepreßt, da dessen oberste Schicht durch das Rütteln allein nicht genügend
verfestigt wird. Zu diesem Zweck werden die Tischplatten 18 und i9 mit den auf ihnen
befindlichen Modellplatten und Formkastenteilen mittels der Preßzylinder angehoben
und gegen die Preßplatten 26 und 27 gedrückt. Der Holm 22, an welchem der Ausleger
mit seinen Armen 2q. und 25 und deren Preßplatten 26 und 27 gelagert ist, befihdet
sich hierbei in der in Fig. 6 dargestellten Stellung. Die Lage der Preßplatten 26
und 27 ist hierbei dadurch fixiert, daß der Kurbelzapfen 36 der Kurbel 37 seinen
Totpunkt um weniges überschritten hat, während der Kolben im Zylinder 41 in seiner
einen Grenzlage sich befindet. Nach dem Pressen wird zum Abheben der Formkastenteile
von den Modellplatten gewendet, d. h. die Achse i i mit allen an ihr sitzenden Teilen
wird um i8o° gedreht (Fig. 5). Zu diesem Zweck wird mit Hilfe des Hebezylinders
5 der Oberteil 4 des Maschinenständers angehoben und um die Achse 3 geschwenkt.
Dadurch wird auch der am vorderen Ende der Achse i i sitzende Gehäuseteil gehoben,
bis die unter den Gehäusen 16 und 17 sitzenden Füße 43 und 44 genügend weit von
den Lagerböcken 45 und 46 abgehoben sind. Hierauf kann mit Hilfe des im Gehäuse
2o angeordneten Wendegetriebes die Achse i i um 18o° gedreht werden. Das Abheben
der an den Tischplatten 18 und i9 befestigten Modellplatten von den zu diesem Zweck
auf den Preßplatten 26 und 28 aufliegenden Formkastenteilen erfolgt durch Verschieben
des Holmes 22 in seiner Führung mit Hilfe des im Zylinder 41 verschiebbaren Kolbens
40 über die Kolbenstange 39 und deren Kopf 38, den Kurbelzapfen 36 der Kurbel 37
und die Pleuelstange 35. Dabei kann auch der Rückgang der Kolben der in den Gehäusen
16 und 17 angeordneten Preßzylinder zur Vergrößerung der Abhebedistanz herbeigezogen
werden.
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Die Rüttelformmaschine könnte auch so ausgebildet sein, daß der Oberteil
des kastenartigen Maschinenständers, in welchem die Achse, um welche gewendet wird,
gelagert ist, nicht um eine Achse geschwenkt, sondern durch eine vorzugsweise hydraulische
Hebevorrichtung in einer am feststehenden Teil des Maschinenständers vorgesehenen
Führung in vertikaler Richtung verschoben würde.
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Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsvariante der Rüttelformmaschine
ist die Achse i i drehbar in zwei Exzenterlagerstücken 47 gelagert, welche ihrerseits
drehbar im vorderen und im hinteren Teil des kastenartigen Maschinenständers 48
gelagert sind. Am vorderen Exzenterlagerstück 47 sitzt ein Lagerarm 49, in welchem
auf einer Achse 5o das eine Ende einer Kupplungsstange 5 i gelagert ist, mit deren
anderem Ende ein in einem in der Zeichnung nicht dargestellten Zylinder durch ein
Druckmittel, z. B. 01, verschiebbarer Kolben verbunden ist. Durch Betätigung
von in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellten Steuerorganen kann dieser Kolben
in seinem Zylinder und mit ihm die Kuppelstange 51 verschoben werden, was zur Folge
hat, daß die Exzenterlagerstücke 47 in ihren Lagern im Maschinenständer 48 gedreht
werden. Durch eine solche Drehung der Exzenterlagerstücke 47 wird die Achse i i'
parallel. zu sich selber gehoben oder gesenkt, und damit werden die Füße 43' und
44" der Gehäuse 16' und 17' von den Lagerböcken 45' bzw. 46' abgehoben oder auf
diese abgesetzt. Am hinteren Ende der Achse i i ist auch in diesem Falle ein Wendegetriebe
vorgesehen, mittels welchem die Achse i i in ihrer höchsten Stellung, d. h. wenn
die Füße 43' und 44 der Gehäuse 16' und 17' von den Lagerböcken 45' bzw. 46' abgehoben
sind, gedreht werden kann.