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Schrank oder schrankähnliches Möbelstück Die Erfindung bezieht sich
auf Schränke und schrankähnliche Möbelstücke jeglicher Art und betrifft eine neuartige
Ausbildung der Türen, Klappen, Schiebetüren oder sonstigen Verschlußmittel, die
man überlicherweise öffnen muß, um den Innenraum des Möbelstückes zugänglich zu
machen.
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Die meistgebräuchliche Ausrüstung von Schränken mit um eine senkrechte
Gelenkachse schwenkbar gelagerten Türen ist in vielen Fällen nachteilig, weil die
Türen zum Öffnen einen verhältnismäßig großen Raumbedarf haben und in der geöffneten
Stellung auch hinderlich sind. Da sich die Türen meist über die ganze Höhe des Möbelstückes
erstrecken, ist man genötigt, auch diejenigen Teile des Innenraums des Möbels freizulegen,
zu denen man an sich keinen Zugang benötigt. Schiebetüren nehmen zwar weniger Raum
in Anspruch, wenn sie mehrteilig ausgebildet und so eingerichtet sind, daß sich
ihre Teile beim Öffnen überdecken. Auch hier wird aber in der Regel durch das Öffnen
der meist über die ganze Schrankhöhe reichenden Schiebeflächen für gewöhnlich mehr
Raum freigelegt, als man für den Zugang zu bestimmten, im Schrank aufbewahrten Gegenständen
benötigt. Überdies ist es umständlich, daß man bei gleichzeitigem Zugangsbedarf
zu Räumen, die von jeder Schubfläche in ihrer Schließstellung abgedeckt sind, diesen
Zugang nur in aufeinanderfolgenden Stufen erhalten kann, da man die eine Schubfläche
beim Öffnen in den Bereich der anderen Schubfläche verstellt und somit auch genötigt
ist, nach dem Öffnen des einen Teiles zwei Schubflächen zu bewegen, um anschließend
den anderen Teil freilegen zu können. Auch sogenannte jalousieverschlüsse sind vielfach
nachteilig, wenn sie über größere Teile der Hauptfläche des Schrankes reichen, weil
ein öfteres Bedienen
solcher Verschlüsse einen gewissen Kraftaufwand
erfordert und man sich meist bücken oder recken muß, um sie aus der Öffnungslage
in die Schließlage zu bringen.
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Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Sie ist darauf gerichtet, den
durch Türen, Schiebetüren oder sonstige Verschlußmittel größerer Fläche abzudeckenden
Innenraum von Schränken oder sonstigen Möbelstücken, besonders auch Küchenschränken,
Geschirrschränken, Büfetts, verschließbaren Ladenregalen, Akten- und Formularschränken
usw. von vornherein in einen besonders handlich gelegenen, häufig benutzten Zugangsraum
und einen weniger häufig benötigten Reserveraum zu .unterteilen und die Türen, Schiebetüren
oder sonstigen Verschlußmittel derart auszubilden, daß sie im Bereiche des von ihnen
mitüberdeckten Zugangsraumes ein besonderes Verschlußmittel zum Freilegen dieses
häufig benötigten Raumes enthalten. Die Erfindung sieht somit vor, Schranktüren
oder sonstige Verschlußmittel größerer Fläche von Möbelstücken mit einem zusätzlichen,
von der Tür getragenen Verschlußmittel auszustatten. Dieses zusätzliche Verschlußmittel
kann gleichfalls aus einer Tür, natürlich von kleineren Abmessungen, einer Klappe,
einer Schiebefläche, einem Rollverschluß o. dgl. bestehen.
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Im besonderen ist die Erfindung auch auf ein Kombinationsmöbel gerichtet,
das aus einem büfettartigen Unterteil und hiervon getrennten, in Abstand unter Freilassung
von Stellraum darüber aufgehängten Schränken besteht, wobei diese Schränke eine
verhältnismäßig große Höhe aufweisen und von Türen verschlossen sind, die in ihrem
unteren, bequem zugänglichen Bereich mit gesonderten Öffnungen und diesen Öffnungen
zugeordneten, zusätzlichen Verschlußmitteln versehen sind. Ein solches Möbel ist
besonders platzsparend, weil es, auch für täglichen Gebrauch, mit seinen weniger
oft benötigten Reserveräumen vergleichsweise hoch gebaut werden kann.
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Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele für Möbel nach der Erfindung,
und zwar zeigt Abb. i die schaubildliche Ansicht eines Küchenschrankes, Abb: 2 die
Vorderansicht, Abb. 3 die Seitenansicht, Abb. 4 einen Frontflächenschnitt nach Linie
IV-IV von Abb. 2; und Abb. 5 den Grundriß eines der bei dem Möbel nach Abb: i verwendeten
Oberschränke, Abb. 6 und 7 Frontflächenquerschnitte nach Linie VI-VI und VII-VII
von Abb. 2, Abb. 8 bis i r abgeänderte Türausbildungen im senkrechten Querschnitt,
Abb. 12 und 13 die Vorder- und Seitenansicht einer Antriebsvorrichtung für das zusätzliche
Verschlußmittel mit Federantrieb, Abb. 14 und 15 die Vorderansicht und einen
senkrechten Querschnitt durch eine elektrische Antriebseinrichtung und Abb. 16 und
17 eine Einrichtung zur Mehrfachbetätigung.
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Abb. i zeigt ein Kombinationsmöbel, dessen oberer Teil i aus mehreren
Einzel- oder Doppelschränken 2, 2', 2', 2"', besteht. Diesem "an der Wand aufgehängten
Oberteil kann nach Bedarf ein büfettartiger Unterteil 3 zugeordnet sein, der eine
Abstell- oder Arbeitsfläche 3' aufweist. Jeder Schrankteil ist mit einer über die
ganze Schrankhöhe reichenden Tür 4 versehen, die im unteren Bereich eine Öffnung
5 enthält. Diese Öffnung läßt sich mit einem an der Tür 4 angebrachten Verschlußmittel
6, z. B. einem Schieber, einer Klappe o. dgl. verschließen. Die Öffnungen 6 liegen
im Bereich des oben als Zugangsraum bezeichneten Teiles des Innenraumes des Schrankes,
zu dem man einen häufigen Zugang benötigt, während der übrige Raum, der den Reserveraum
bildet, für gewöhnlich durch den oberen Teil der Tür 4 verschlossen ist. Der Zugangsraum
des Schrankes ist mit 7, der Reserveraum mit 8 bezeichnet.
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Bei dieser Ausführung macht es nichts aus, wenn. die Türen 4 beim
Öffnen einen gewissen Raumbedarf haben, da man sie nur verhältnismäßig selten zu
öffnen braucht. Andererseits ist es aber erwünscht, daß die Verschlußmittel der
Öffnungen 5 keinen größeren Raumbedarf haben, weil man sie häufig betätigen muß.
Nach Abb. 2 bis 7 besteht das Verschlußmittel 6 aus einem Schieber, der mit einem
Handgriff 9 ausgestattet ist und sich in den geschlossenen oberen Teil der Türfläche
einschieben läßt. Die Tür selbst ist am unteren Rande mit Handgriffen g versehen
und an Scharnieren 38 drehbar gelagert. Die äußeren und inneren Türflächen, die
den Schieber 6 zwischen sich aufnehmen, sind mit io, die Führungsleisten für den
Schieber mit i i bezeichnet. Für das Anheben des Schiebers kann eine Antriebsvorrichtung
vorgesehen und z. B. bei 12 angeordnet werden.
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Nach Abb. 8 ist an Stelle eines Schiebers als Verschlußmittel 6 eine
Stehklappe vorgesehen, die mit Lenkern 13, 14 am Türrahmen gelagert ist, so daß
sie beim öffnen und Schließen eine Parallelverstellung ausführt, bei der sich die
oberen und unteren Türkanten auf den strichpunktiert angedeuteten Kreisbögen bewegen.
Nach Abb. 9 handelt es sich um eine an ihrer Oberkante mit dem Türflügel verbundene
Klappe 6, die beim Öffnen mit ihrer Unterkante den Kreisbogen F beschreibt. Wie
sich aus dem Vergleich der Kreisbogenhöhen ergibt, hat die Ausführung nach Abb.
8 kleineren Raumbedarf als die nach Abb. 9.
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Nach Abb. io besteht das Versch.lußmittel der Türöffnung aus einem
Rollvorhang 15, der .sich beim öffnen auf eine am Türflügel gelagerte Rolle 16 aufwickelt.
Abb. i i zeigt einen Faltenverschluß, der sich beim Öffnen zu Falten oder Lamellen
17 zusammenlegt.
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Nach Abb. 12 und 13 kann der in der Tür gelagerte Schieber 6 mit einem
mechanischen Antrieb ausgestattet sein. Der Schieber ist .hier an, der Außenfläche
mit einem Handgriff 9 versehen, mit dem man ihn in die Schließstellung bringt. An
seiner Innenfläche befindet sich ein Anschlag i9, der unter das hakenförmige Ende
2o eines Hebels 2 1 greift, wobei der Hebel 21 von einer Druckfeder 22
in
die Schließstellung gedrückt wird. DerSchieber 6 ist durch ein Seil 23 mit einer
Federdose 24 verbunden, die kräftig genug ist, um bei Freigabe des Schiebers das
Seil 23 aufzuwickeln. Will man den Zugangsraum des Schrankes öffnen, so genügt es,
in Richtung des Pfeiles f1 an dem Hebel 21 zu ziehen, so daß der Schieber 6 freigegeben
wird und in Richtung des Pfeiles f2 in die Öffnungsstellung gelangt.
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Das Hubgetriebe für die Verschlußvorrichtung 6 kann auch elektrisch,
pneumatisch oder hydraulisch angetrieben sein. Abb. 14 und 15 zeigen einen elektrischen
Antrieb. Der Schieber ist bei 25 an einem Seil 26 befestigt, das sich auf eine Rolle
27 aufwickelt. Auf der Achse 28 dieser Rolle 27 ist eine zweite Rolle 29 befestigt.
Sie dient zur Aufnahme eines Zugseiles 3o, das mit seinem Ende an dem Kerl' 31 eines
Elektromagnets 32 angreift. Setzt man durch einen Schaltknopf die Magnetwicklung
unter Strom, so wird der'Nlagiietkern 31 angezogen und durch die sich drehenden
Rollen 29, 27 das V erschlußlllittel 6 in die Öffnungslage gebracht.
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11ei einem Scliratil: mit mehreren Türen können die einzelnen Schieber
o. dgl. nach Bedarf so eingerichtet sein, claß sie entweder einzeln oder genieinsain
in die Öffnungsstellung kommen. Bei elektrischen und pneumatischen Antrieben läßt
sich (lies in bekannter Weise durch entsprechende Anordnung eines Hauptschalters
oder Haupthahnes erreichen.
Bei mechanischen Antrieben, z. B. durch Feder- |
dosen, Gegengewichte o. dgl., läßt sich eine gleich- |
zeitige Antriebseinschaltung durch eine Steuerungs- |
va>rriclitucg nach :11i1>. i6 tlnd 17 erreichen. Hierbei |
sind all einer \\'elle 33 :\uslösehaken 34, 34', 34" |
befestigt, wobei jeder :\tislöseliaken ein Verschluß- |
glied von benachbart liegenden Türen steuert. Die |
Welle 33 ist finit einem Handgriff 35 ausgestattet. |
Uni ein gewisses Spiel einzzuschalten,kann die\\'elle |
33 illit \llschlä gell 36 der Hebel 34 zusammen- |
wirkeii tiud lllit 1?illschnitten 37 versehen sein, in |
dellen sich die :\uschläge 36 führen. |
1)ie l,.i-licdtlug ist nicht auf Einzelheiten der Aus- |
füllruug heschr:inkt. \u Stelle von angeleckten |
Tiirtliigeln kann der Schrank o. dgl. auch mit |
Scliic#lictiirec. Rollverschlüssen o. dgl. ausgestattet |
sOhi, die an bestimuiteil Stellen zusätzliche Offnun- |
ga@ii und diese Offuuugen verschließende. -zusätzliche |
Verschlul@inittel taufweisen. |