-
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Speiseeis Maschinelle
Vorrichtungen zum Gefrierenlassen süßer Krems (Sahnen) oder Fruchtsäfte (Fruchteis)
sind in der Technik bekannt. Das Gefrieren erfolgt in Behältern kreisrunden Querschnittes,
die um eine senkrechte Achse umlaufen und dabei von dem Kältemittel außer der oberen
Deckelwand allseitig umgeben sind. Das Kältemittel besteht dabei entweder aus einer
sog. Kältemischung, z. B. körnigem Roheis mit Salz, oder einem Kälteraum, dem die
Wärme ständig mittels Kühlmaschinen entzogen wird.
-
Zur Herstellung von Speiseeis ist es nun erforderlich, das an der
äußeren Randzone und am Behälterboden, also an der Innenwand des umlaufenden Behälters,
sich ständig neu bildende und an der Behälterwand haftende Fruchteis auf mechanische
Weise von Zeit zu Zeit abzuschaben und mit dem übrigen Inhalt des Behälters möglichst
innig zu vermischen. Zur Erreichung dieses Zweckes sind im Innern des umlaufenden,
den Krem oder die Fruchtsäfte enthaltenden Behälters spatelförmige, nicht mit umlaufende
Werkzeuge in Anwendung, die sich in einem der Behälterbewegung entgegengesetzten
Drehsinn schräg gegen die umlaufende Behälterwand anlegen und dadurch das an der
Behälterwand haftende Gefrorene ständig abschaben. Diese bekannten spatelförmigen
Geräte sind relativ schmal und werden bei einigen bekannten Ausführungen selbsttätig
so gesteuert, daß sie in Arbeitsstellung eine langsame Aufwärts- und Abwärtsbewegung
in dem Krembehälter ausführen. Der Vorgang des Abschabens darf nämlich nicht zu
schnell vor sich gehen, weil der Entzug von Wärme aus der Randzone der in Speiseeis
zu verwandelnden Masse eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.
-
Man hat auch bereits vorgeschlagen, den Vorgang der Herstellung von
Speiseeis, also die Zeit, innerhalb welcher der ganze Inhalt des umlaufenden
Behälters
in einheitliches genuafähiges Speiseeis verwandelt wird, dadurch abzukürzen, daß
außer einem ständigen Abschaben der angefrorenen Grenzschichten des Fruchtkrems
von der Behälterwand auch noch gleichzeitig ein Andrücken des halbgefrorenen Fruchtkrems
an die Behälterwand erfolgt. Die Leistungen der bekannten Vorrichtungen zum Gefrierenlassen
von Fruchtsäften oder Krems konnten damit wohl gesteigert werden. Sie sind aber
dennoch ungenügend, weil bei dem im Speiseeisgeschäft häufig zu beobachtenden Stoßbetrieb
in relativ kurzer Zeit große Mengen von Gefrorenem hergestellt werden müssen. Dabei
war gleichzeitig eine Qualitätsverbesserung durch besonders innige Vermischung der
Krems und/oder Fruchtsäfte während des Wärmeentzugs anzustreben.
-
Hier will die Erfindung helfend eingreifen.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß der
zu gefrierende Krem in zwei periodisch wechselnden, zeitlich aufeinanderfolgenden
Arbeitsvorgängen zunächst an die Behälterwand mittels eines relativ breiten Werkzeuges
angedrückt und an der Behälterwand hochgeschoben wird, wobei der Behälter mehrere
Umdrehungen ausführt, und daß dann anschließend die an der Behälterwand und auch
am Behälterboden angefrorene Kremmasse mit einem relativ breiten spatelförmigen
Werkzeug, welches an der Drehbewegung nicht beteiligt ist, abgeschabt wird. Die
abgeschabten Kremteile werden dabei mit dem übrigen Behälterinhalt vermischt und
alsdann wieder im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens erneut an die Behälterwand
angedrückt. Bei diesem Andrückvorgang wird zugleich die Kremmasse durch Quetschwirkung
gut durchgeknetet und somit besonders innig vermischt. Dadurch wird eine besonders
gute sahnenartige Konsistenz des genußfertigen Speiseeises erreicht.
-
Die Vorrichtung zur Ausübung des geschilderten Verfahrens wird gemäß
der Erfindung in baulicher Hinsicht besonders einfach und zweckdienlich gestaltet.
Sie besteht aus einem einstückigen Werkzeug, welches um eine vertikale, in den umlaufenden
Behälter hineinreichende Achse schwenkbar beweglich angeordnet ist. DieSchwenkbewegungbewirkt,
daß wahlweise entweder die das Abschaben bewirkende Werkzeugseite (Spatel) oder
aber die das Andrücken bewirkende Werkzeugseite sich in Wi#rkstellung befindet.
Die hin und her gehende Schwenkbewegung des Werkzeuges hinsichtlich der wechselnden
Arbeitsstellung wird in Abhängigkeit von dem Antrieb des den Krem enthaltenden Behälters
periodisch wechselnd zwangsweise gesteuert.
-
Da der Spatel in gewisser Hinsicht der Abnutzung unterliegt, wird
dieser zweckmäßig auswechselbar im Werkzeugkörper angeordnet. Es hat sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, den eigentlichen Spatelkörper aus Kunstglas, sog. Plexiglas,
herzustellen.
-
Um eine wirksame Abhebung der angefrorenen Kremteile von der Behälterwand
bei gleichzeitiger inniger Vermischung mit dem übrigen Behälterinhalt zu erzielen,
wird das spatelförmige Werkzeug relativ dick ausgeführt und an seiner wirksamen
Kante als Hohlkehle ausgebildet, wie es der Querschnitt in Abb. 6 der Zeichnung
zeigt. Der das Andrücken an die Behälterwand bewirkende Werkzeugteil wird erfindungsgemäß
relativ dick ausgeführt. Man gibt diesem Körper eine wenig schraubenförmige Form
derart, daß der Krem an der Behälterwand emporsteigt. Die Bauhöhe dieser das Andrücken
an die Behälterwand bewirkenden Werkzeugseite wird gegenüber der Spatelseite geringer
bemessen (vgl. Abb. 5), so daß ein Teil der an der Behälterwand hochgeschobenen
Kremteile über das Andrückwerkzeug herübergleiten kann.
-
Auf der Zeichnung ist die Wirkungsweise und Anordnung der erfindungsgemäßen
Einrichtung bildlich dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Maschine nach der Erfindung
in Schrägansicht, Abb. 2 einen Querschnitt durch den Krembehälter nach Abb. i mit
darin angeordnetem, wechselseitig wirkendem Werkzeug von der Seite; die Abb.3 und
4 zeigen die verschiedenen Arbeitsstellungen des Werkzeuges bei einer ähnlichen
Einrichtung in Draufsicht; die Abb. 5 und 6 zeigen Einzelheiten.
-
Der zylindrische Behälter i mit horizontal sich erstreckendem Behälterboden
:2 ist in dem Kühlbehälter 3 um eine vertikale Achse 4 drehbar gelagert. Die Drehbewegung
des Behälters erfolgt mittels Kraftantrieb in Richtung des Pfeiles 5 (Abb. i), wobei
der in dem Behälter i befindliche Krem an der Innenseite der Behälterwand anfriert
und mittels eines Spatels 6 abgeschabt wird. Dieser Spatel 6 ist an dem Werkzeugkörper
7 festgelegt, der um eine von oben her in den Behälter i hineinreichende, sich vertikal
erstreckende Achse 8 in geringen Grenzen verschwenkbar angeordnet ist. Der Werkzeugkörper
7 ist an seiner dem Spatel 6 entgegengesetzten Seite 9 als flacher Körper ausgeführt
und dient zum Andrücken der Kremmasse an die Behälterwand, wie dies in Abb. 4 bildlich
dargestellt ist. Infolge der etwas schraubenförmig gekrümmten Oberfläche dieses
Andrückkörpers 9 (vgl. Abb. 5) wird der Krem während des Andrückvorganges an der
Behälterwand hochgezogen. Ein Teil des Krems gelangt hierbei je nach Füllungsgrad
des Behälters i über eine Ausnehmung io im oberen Teil des Andrückwerkzeuges 9 hinweg
auf die andere Werkzeugseite und vermischt sich dort mit dem übrigen Behälterinhalt.
-
Der ganze Werkzeugkörper 7 ist in seinem unteren Teil so abgeflacht,
daß er glatt an dem Behälterboden anliegt. , Er ist somit gleichzeitig als Bodenspatel
ausgebildet.
-
Die wirksame Kante des Spatels zeigt die Querschnittsform einer Hohlkehle
gemäß Abb. 6. Diese Hohlkehle verhindert ein Entlanggleiten des abgehobenen gefrorenen
Krems an dem Werkzeugkörper. Sie bewirkt ein Abheben des Krems vom Werkzeug und
eine Vermischung mit dem noch relativ weichen übrigen Behälterinhalt.
-
Die Antriebswelle 4 ist mit dem Behälterboden
fest
verbunden und in seiner Nähe mit einer kegelförmigen Verkleidung 12 umgeben. Dadurch
wird der Krem aus der Achsennähe ferngehalten, denn in dieser Zone findet keine
Bewegung des Krems im Sinne einer Vermischung statt.
-
Ein elektrischer Antriebsmotor 13 für die bewegten Organe ist
in dem hohlen, die Achslager der Wellen ,4 und 8 aufnehmenden Tragarm 14 eingebaut.
Sein Gehäuse bildet zugleich einen Bestandteil des mehrteiligen Tragarms 14.
-
Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf das gezeigte Beispiel beschränkt.
Sie ist vielmehr überall dort anwendbar, wo gleiche oder gleichartige Verhältnisse
vorherrschen.