DE742147C - Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitzellstoffablaugen aus Laubhoelzern - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitzellstoffablaugen aus LaubhoelzernInfo
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- DE742147C DE742147C DEI66666D DEI0066666D DE742147C DE 742147 C DE742147 C DE 742147C DE I66666 D DEI66666 D DE I66666D DE I0066666 D DEI0066666 D DE I0066666D DE 742147 C DE742147 C DE 742147C
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- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
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Description
- Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitzellstoffablaugen aus Laubhölzern Hartholzsulfitäblauge, insbesondere solche aus Buchenholz, ist bekanntlich weitgehend verschieden von der aus Nadelhölzern. Die Unterschiede bestehen in der Natur des Lignins und der Zucker. Als Zucker gehen beim Sulfitaufschluß der Nadelhölzer vorwiegend Hexosen, bei dem der Buche Pentosen in Lösung. Die bei der Aufarbeitung der Nadelholzablaugen entwickelten Verfahren sind daher nicht ohne weiteres auf die Ablaugen der Harthölzer übertragbar. Abgesehen von der Verbrennung nach erfolgter Eindampfung liegen für die erst in letzter Zeit in größeren Mengen anfallenden Buchenablaugen noch keine technisch durchgeführten Verwertungen vor.
- Es ist bekannt, @däß Pentosen oder Pentosan beim Erhitzen mit wäßrigen Salz- oder Schwefelsäurelösungen Furfurol liefern. Diese Arbeitsweise ist die übliche technische Herstellungsweise für Furfurol. Auch beim Erhitzen der Lösungen mit Pentosan in Wasser ohne Mineralsäurezusatz entsteht -Furfurol. Die Ausbeute ist aber selbst nach mehrstündigem Erhitzen sehr gering. Wegen der langen Reaktionsdauer und der geringen Ausbeute ist die Überführung von Pentosan in Furfurol in mineralsäurefreien Lösungen unwirtschaftlich.
- In Anwendung solcher Verfahren auf die Ablaugen des Buchenholzaufschlusses hat man vorgeschlagen, -die erhaltenen Sulfitablaugen direkt unter Druck zu erhitzen, das aus den Pentosen gebildete Furfurol abzublasen und aus dem Destillationsrückstand das Lignin mit Kalk auszufällen. Das bei diesem Verfahren gefällte Lignin ist durch zu lange Einwirkung höherer Temperaturen während .der F.urfurolbildung und Abtreibung weitgehend verändert und für viele Zwecke nicht mehr verwendbar.
- Ein anderes Verfahren geht so vor, daß aus der ursprünglichen Buchenholzablauge das L ignin durch -Kalk ausgefällt wird und .die von der Ligninkalkfällung abgetrennte Lösung nach dem Ansäuern mit 1Vlineralsäu-
ren. inslteson@lci-u mit Schwefelsäure, zur I#tu-ftirolliil(1°,in" einer Druckerbitznug unter- "vorfen wird. Als Nachteile dieses Verfah- rens sin-1 anzuführen: die schwierige Al)- trennung eines schwer zu filtrierenden. wegen Eisengehaltes des verwendeten tech- nischen Isall:es eisenhaltigen Ligninkalk- schlanimes, die bei der Verwendung von Schwefelsäure in Fier Apparatur für die Drucl:erliitzu:ig auftretende Gipsbildung und a,ißerrleni #ler starke Angriff von Metalltei- len durch die Mineralsäuren bei den für die I#tirfttrolbil,'.;ing notwendigen Temperaturen. Ain nachteiligsten wirkt sich schließlich die Kalkbehandlung der ursprünglichen Ablauge für die in Lösung bleibenden Pentosen aus. Es ist bekannt, daß Zucker, insbesondere Pentosen, durch Einwirkung von Alkalien sehr schnell zerstört werden. Während der für die Abtrennung des schwer filtrierbaren Ligni.nkalkschlammes erforderlichen Zeit tritt so ein weitgehender Schwund an Pentosen ein un,=i damit auch ein entsprechendes Ab- sinken der Furfurolausbeute bei der anschlie- ßenden sauren Druckerhitzung. Erfindungsgemäß gelingt es nun, z. B. aus der Buchenholzsulfitablauge ohne Zusatz von Alkalien oder Säuren und daher ohne jede nachteilige chemische Veränderung der beiden Hauptbestandteile den größten Teil der Li- gninsulfosäure in schonendster Weise abzu- trennen und die Pentosen in der Restlauge unter äußerst günstigen Bedingungen und finit hoher Ausbeute in Furfurol überzufüh- ren, wenn inan den aus den Kochern kommen- den Ablaugen vorteilhaft nach vorangehender Konzentrierung Neutralsalze, insbesondere Steinsalz., ge-ebenenfall.s bis zur Sättigung zusetzt. Der Zusatz der Neutralsalze kann bei gewöhnlicher Temperatur oder bei erhöh- ter Temperatur vorgenommen werden. Die aus den Lö stingeti ausgesalzenen hoch- niolekularen -Anteile der Ligninsulfosäui-e fallen in Form eines gutfiltrierbaren Nieder- Schlages an, un-1 zwar vorwiegend als Xa- tritunsalze. Dieses schonend gewonnene L.i- rnin ist sehr einheitlich lind durch' die Ab- wesenheit von Schwermetallen ausgezeichnet. Auch die Gewinnundes Furfurols aus der salzhaltigen, von den Ligninsulfosäuren abge- trennten Lösungen gestaltet sich äußerst gün- stig. Iin Gegensatz zu der sich über Stun- den erstreckenden Druckerhitzung der frühe- ren Vorschläge gelingt es hier, in wenigen Minuten die Pentosen in hoher Ausbeute iti Furfurol überzuführen. Die rasche Uniset- zung der Pentosen in Furfurol macht es mög- lich, #lie Aufarbeitung der B.uchenholzsulfit- ablau-en zu einem kontinuierlich rIui-clifiilii-- üaren -Verfahren auszugestalten. Für die 1 >i-ucl;erliitztui" wendet ifian ztvecl:uilil@ig Temperaturen von 160 his 20@)-. vorzugs@aeice solche Vni1 17o bis iSo'=, an. lach Entspan- iittng vier Druckgefälle ist Das gesamte gebil- @iIte Furfurol infolge des hohen Salzgehaltes ler suhr rasch - praktisch nach Ver- 1ampfen ctw:i der Lösung -_ ül)ei-r;etrie- ien, wodurch verhältnismäßig hohe, für die weitere Aufarbeitung günstige Furfurolkon- zrntrationen erzielt «-erden. Der Prozent- gelialt des Furfurols im Destillat liegt in der Regel über ein Prozentgehalt an Pentoscn in der Ablauge. Der beim Abdestillieren des Furfurols aus der Reaktionslösung abgeschie- denc Anteil des Neutralsalzes kaim zum Fäl- len neuer Ablaugen verwendet wei--len. Das Arbeitsverfahren nach der I@ründuni; gestattet, vor der Druckerhitzung uer salz- haltigen Lauge die in ihr enthaltenen nied- rigen aliphatischen Säuren, z. B. Ameisen- säure und Essigsäure, nach bekannten Ver- fahren. beispielsweise durch Extraktion. zu gewinnen, ohne daß dadurch die Bildmigs- geschwin-,ligkeit und Ausbeute rles Furfurols beeinträchtigt wird. - ach P. IL 1 a s o n (C heni. Zentralblatt 1919, L, 92) und K. H. A. M e 1 a n d e r (Cellu- losechemie Jahrgang 2, d i [192i j) isst wohl bekannt, daß finit Neutralsalzen, insbesondere Chlorcalcium und Natriumchlorid. bestimmte hochmolekulare Anteile aus Sulfitablaugen ausgefällt werden. Unerwartet war aber der Befund, daß aus den von der Ausfällung ab- getrennten Lösungen ohne Zusatz von Mine- ralsäure durch bloßes Erhitzen Furfurol in vorzüglicher Ausbeute erhalten «-erden kann. Neutralsalze sind bisher nur zusammen finit verdünnten Mineralsäuren zur Bilduni; von Furfurol aus pentosanhaltigem Material ver- wendet «-orden. Über die jZ- irkung von. Nett- i tralsalzen bei der Furfurolbildiing beint Irr- hitzen finit verdünnten Mineralsäuren unter gewöhnlichem Druck gehen die Meinungen sehr auseinander. Während K u l l g r e n und Toden (Ind. @'et.- Acad. Hat)cüi. 9.1 [19291 ) i den günstigen Effekt lediglich in der Aus#al- zung des Furfurols und der Konstanthaltung des Säuregehaltes während der Destillation selten. eine Ansicht, die auch von H. F. Lauer und «'. h. Wilson ( J. I@c°s. nat. Bur. Standards 22, _t7 i bis 484 [1939j vertreten wird, erklären E. Hughes und S. F. Acree (J. Res. nat. Bur. Standards z1. 32; his 336 (1938) und 23, 293 bis 29e 119391), die höheren Ausbeuten an Furfurol durch eine etwas schnellere Bil,lung desselben aus (Ion Pentosen. Nach F. W. I_ a F org e untl G. H. Mains (Ind. Eng. Chem. lojj his io6o [19=3i) haben Neutralsalze bei der Bildung von Furfurol aus pentosebaltigen Materialien durch Druckerhitzung überhaupt keinen fttl:l. P.s ist daher überrascheivl. rlaß Furfu- - 3oo Teile der abgetretenen Lösung werden nun in einem Autoklaven in kurzer Zeit auf 17o° angeheizt, io Minuten bei dieser Temperatur und dem erzielten Druck von etwa io Atmosphären gehalten. Dann werden rasch ioo Teile Kondensat durch Entspannen des Druckgefäßes a4getrennt. Das Kondensat enthält 3.4 °/,y Furfürol. Ausbeute 6; °/p der Theorie. Beispiele .Aus iooo Teilen einer Sulfitablauge vom Aüfschluß von Pappelholz finit einem Pentosangehalt von 2,901, Xylose wird durch Zusatz von 225 Teilen Natriumchlorid der ausfällbare I.igninanteil ausgeschieden. der wie im Beispiel i mit Kochsalzlösung gewaschen und scharf abgepreßt wird.
- 3oo Teile der von der Ligninfälluug abgetrennten Lösung werden nach der in Beispiel i beschriebenen Art im Autoklaven auf 17o° erhitzt. Erhalten werden ioo Teile Kondensat mit einem Gehalt von 3,1 °,!" Furfurol = 55 °/o der Theorie.
- Beispiel 3 i 5o Teile der mit Kochsalz gefällten Bucltzr:-' ablauge mit einem Gehalt von 3,4 °/o Xylose werden nach Abtrennung der ausgefällten Ligninsulfosäuren und nach der Extraktion der niederen aliphatischen Säuren auf i8o° erwärmt, 5 Minuten auf dieser Temperatur und (lern erzielten Druck von etwa 12 -'@tiIlO-si hären gehalten und rasch 5o Teile Kondensat durch Entspannen abgetrennt. Die kondensierte klare strohgelbe Lösung enthält 3,8 % Furfurol. Ausbeute ;9 Beispiel.. iooo Teile Buchensulfitablauge werden mit i 5o Teilen Natriumsulfat (wasserfrei) versetzt und die abgeschiedene Ligniii,:substanz abgetrennt. Diese beträgt nach lern Trocknen 21 Teile.
- 30o ccm der gefällten, von der Ligninsubstanz abgetrennten Ablauge (.Gelia'.t an Xylose 3.6 0/,) «-erden in einem Autokiaven auf 18o° erhitzt, 5 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Dann werden rasch joo Teile Kondensat durch Entspannen abgetrennt. Die kondensierte Flüssigkeit besitzt einen Gehalt von 2.3 °,`o Furfurol. Ausbeute 33.2 °/o-Beispiel 5 Bei fortlaufender Druckerhitzung der in Beispiel i angeführten Mischung von Buchenholzsulfitablauge mit Kochsalz bei einer Temperatur von etwa i8o` unter Anwendung eines Röhrendurchlauferhitzers war bei einer Verweilzeit von 5 Minuten für den Durchsatz von o.5 cbm in 24 Stunden ein Reaktionsraum von 2 Ltr. nötig. Ausbeute 4o °;`a.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung von Stilfitzellstoffablaugen aus Laubhölzern, vornehmlich solchen aus Buche, dadurch gekennzeichnet, daß man aus gegebenenfalls konzentrierten A bla.ugen nach an sich bekannten Verfahren einen zweckmäßig möglichst großen Teil der @igni.nsulfosäure mit N eutralalzen ausfällt, anschließend die von dein Niederschlag abxyetrennte salzhaltige Lauge ohne Zusatz einer 1@Iineralsäure einer Druckerhitzung von kurzer Dauer unterwirft und das dadurch gebildete Eurfurol finit Wasserdampf abtreibt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man .die Druckerhitzung in kleinen Realztionsr<iuineii fortlaufend gestaltet. '
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI66666D DE742147C (de) | 1940-03-12 | 1940-03-12 | Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitzellstoffablaugen aus Laubhoelzern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEI66666D DE742147C (de) | 1940-03-12 | 1940-03-12 | Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitzellstoffablaugen aus Laubhoelzern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE742147C true DE742147C (de) | 1943-11-23 |
Family
ID=7196585
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI66666D Expired DE742147C (de) | 1940-03-12 | 1940-03-12 | Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfitzellstoffablaugen aus Laubhoelzern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE742147C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2768177A (en) * | 1951-01-25 | 1956-10-23 | Snia Viscosa | Processes for the utilization of exhausted liquors |
-
1940
- 1940-03-12 DE DEI66666D patent/DE742147C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2768177A (en) * | 1951-01-25 | 1956-10-23 | Snia Viscosa | Processes for the utilization of exhausted liquors |
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