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Gleissicherungsanlage für elektrische Modelleisenhahnanlagen Es sind
Gleissicherungsanlagen für elektrische Modelleisenbahnen bekannt, bei denen durch
den fahrenden Zug elektrische Kontakte betätigt werden, die in einem die Sicherungsanlage
betreibenden Stromkreis liegen. Die Sicherungsanlage besteht meist aus einem Schaltschützen,
der durch den Schienenkontakt- eingeschaltet wird und sich dann selbst so lange
eingeschaltet hält, bis er durch eine Entriegelungseinrichtung wieder stromlos gemacht
wird, wozu entweder ein besonderer Schaltschütze oder ein Kurzschließen seiner Magnetspule
dient. Anlagen, die nur in einer Fahrtrichtung wirksam sein sollen, erhalten dann
einen weiteren Schaltschützen, der den gesicherten Gleisabschnitt in dieser Fahrtrichtung
mit Strom versorgt. Eine Blockstreckensicherung, die in beiden Fahrtrichtungen wirken
soll, müßte demnach sechs Schaltschützen sowie eine gleiche Anzahl von Entriegelungseinrichtungen
auf-«-eisen, da zwischen dem Schaltschützen für die Gleissicherung und dem Gleise
je ein Hauptschütze zwischengeschaltet ist, der zugleich zur Steuerung der Signaleinrichtung
dient.
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Für die bisher bekannten Sicherungsanlagen für Kreuzungen, bei denen
verhindert werden soll, daß ein auf der Kreuzung befindlicher Zug von einem auf
dem kreuzenden Gleise fahrenden in Gefahr gebracht wird, sind -außer vier Schaltschützen
noch Entriegelungseinrichtungen gebräuchlich, die ähnlich denen der vorher beschriebenen
wirken, also als Entriegelungswiderstände oder als besondere Schaltschützen.
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Im Gegensatz zu der bisher bekannten Technik _ vereinigt die vorliegende
Erfindung, deren Gegenstand zu Lehrzwecken besonders geeignet ist, die Entriegelungseinrichtung
mit dem Hauptschützen einerseits und den Schaltschützen für die Stromversorgung
der nicht zu sichernden Fahrtrichtung mit dem Sicherungsschützen dieser
Fahrtrichtung
andererseits, so daß eine Blockstreckensicherung für beide Fahrtriditungen nur vier
Schaltschützen erfordert und besondere Entriegelungseinrichtungen in Wegfall kommen.
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Für einen Betrieb mit Gleichstrom ergibt sich dabei zusätzlich ein
weiterer Vorteil, wenn an Stelle einer Entriegelung durch Kurzschließen der betreffenden
Schützenwicklung ein Öffnen des Stromkreises wie nach der Erfindung stattfindet,
da eine ungewollte Verzögerung beim Abschalten des Sicherungsschützen durch Selbstinduktion
ohne besondere Hilfsmittel weitgehend vermieden wird. Zudem muß im Kurzschlußfall
ein Widerstand der Spule vorgeschaltet werden, so daß nicht die volle Spannung ausgenutzt
werden kann. Da ein solcher Widerstand sich gemäß der Erfindung erübrigt, kann niit
niedrigerer Spannung und daher kleineren Schützenspulen dieselbe Schaltleistung
erreicht werden.
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Die entsprechenden Erwägungen gelten sinngemäß auch für andere Gleissicherungsanlagen,
wie beispielsweise Kreuzungssicherungen, Weichensicherungen o. dgl., also allgemein
für Gleissicherungsanlagen von festen oder beweglichen Gleisen.
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Auch hier werden die Schaltschützen mehrfach ausgenutzt, indem. sie
die gegenseitige Entriegelung'- mit übernehmen; so daß sich besondere Einrichtungen
hierfür erübrigen. Die Erfindung bringt damit die gleichen Vorteile für die Kreuzungssicherung
wie für die Blocksicherung.
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Durch den elektrisch symmetrischen Aufbau wird die Sicherungsanlage
so wirksam, daß der Zug jeweils vor dein Gefahrenpunkt zum Halten kommt, gleichgültig,
in welcher I:ichtung er sich auf diesen zubewegt.
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Bei.beiden Ausführungsformen können die die Inbetriebsetzung der Sicherung
bewirkenden Kontakte auch zusätzlich in anderen Strecken liegen, oder es kann die
willkürliche Beeinflussung auch durch mit anderen Strecken verbundene Schalteinrichtungen
erfolgen.
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Auf den Zeichnungen ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
schematisch erläutert.
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In Fig. r ist der Aufbau einer elektrischen Gleissicherungsanlage,
für Modelleisenbahnen an einer Gleissicherung dargestellt. Die finit der Gleissicherungsanlage
ausgerüstete Gleisstrecke ist in mehrere Gleisabschnitte i unierteilt, zwischen
denen sich die Kontakte 2, 3, 4., 5, 6 und 7 befinden, sowie die- beiden Gleisabschnitte
8 und 9.
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Ein die Strecke i von links nach rechts durchfahrender Zug stellt
durch, seine Stromabnehiner kurzzeitige Verbindungen zwischen ihr und den Kontakten
2, 3, .l, 5, 6 und her, sobald der Zug die betreffenden Stellen überfährt. Die Zuführung
des Fahrstromes erfolgt von Klemme io über die Leitungen i i, 12 und 13 zur Strecke,
ton dort über den nicht eingezeichneten Zug bzw. dessen Motor über die zweite Stromschiene
zur Stromquelle zurück.
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Durchfährt ein Zug -von links nach rechts die Strecke, so stellt er
zunächst eine Verbindung 1, 2 her, was belanglos ist. Bei der Weiterfahrt kommt
er auf den Streckenabschnitt 8 und muß hier halten, da dieser nicht von der Sicherungsanlage
mit Strom versorgt wird, sondern von anderer, hier nicht gezeichneter Seite nur
einen gedrosselten Strom erhält, der jedoch eine Weiterfahrt nicht gestattet.
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Ist jedoch durch einen Schalter oder eine anderweitige Verbindung
der Stromübergang zwischen den Kontakten 1l und i 5 ermöglicht, so fließt ein Strom
von Kleinine i() über die Leitungen i 1, 2, 4#a, 15a, die Kontakte 16, 17,
Leitungen 18, i9, Magnetspule des Schaltschlitzen 2o, Leitung 21. Kontakte
15, 14., Leitungen 22, 23 zur Klemme 24. zurück. Der Schaltschütze 2o, der
so unter Strom steht, schließt die Kontakte -25. -26 und gibt damit den Stromweg
frei von Klemme io über die Leitungen 11, 27, Kontakte 25, 26.
Leitungen
28, 29 zum Streckenabschnitt 8, der somit von dem Zug überfahren werden kann.
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Kuninehr wird von dem Zug die Verbindung 1. 3 kurzzeitig hergestellt,
wodurch folgender Stromkreis geschlossen wird: Klemme io, Leitungen 11, 12, 13,
Strecke 1, Kontakt 3, Leitung 30, Spule des Schaltschützen 31, Leitungen 32, 33,
3-l. 35, 23 zur Kleinnie 2d.. Der Schaltscliüt7e 31 erhält Strom und schließt dadurch
die Kontakte 36, 37, ferner 38, 39 sowie .ho, ,I1, während der Kontakt
38, 42 geöffnet wird. Durch den Kontakt .Io. 4,1 behält der Schaltschütze 31 - seinen
Strom auch nach Abschalten des Kontaktes 3 von Strecke i, da nun ein Strom von Kleinine
io. Leitungen 11, 27, 43, Kontakt .LI, 45, Leitung .I6, Kontakt .I0, .l1, Leitung
.17. Spule des Schaltschützen 31, Leitungen 32, 33, 3-l, 35, 23 zur Klemme 24 fließt.
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Durch die nun folgende Kontaktgabe 1, 4 wird der soeben beschriebene
Zustand wieder aufgehoben, indem ein Strom von Klemme io über die Leitungen 11,
12, 13, Strecke 1, Kontakt d., Leitungen 48, 49e 50, Spule des Schaltschützen 51,
Leitung 52, Kontakt 37, 36, Leitungen 53, 33, 3-1., 35, 23 zur Klemme 24
fließt, der den Schaltschützen 5i zum Umschalten bringt und damit die Kontakte .Ll.
5d. schließt, dagegen den Stromdurchgang durch die Kontakte 44, 45 unterbricht und
damit
den Schaltschützen 31 wieder stromlos macht. Nach Aufhören der Verbindung 1, 4 lehrt
auch Schaltschütze 51 wieder in die Ruhelage zurück.
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Es wird nun von dem Zug der nächste Kontakt erreicht, also die Verbindung
1, 5 vorübergehend hergestellt. Entsprechend dem vorhin beschriebenen Vorgang wird,
da die Anlage in elektrischer Beziehung symmetrisch ist, die Spule des Schaltschlitzen
2o auch von dieser Seite unter Spannung gesetzt, «ras ohne Bedeutung ist, da diese
ja schon auf dem Wege 10, 1i, 12, 14a, 159, 16, 17, 18,
i9, 20, 21, 15, 14,
22, 23, 24 unter Spannung steht.
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Beim Schließen der nächsten Kontaktverbindung 1, 6 tritt nun der Vorgang
der Verblockung ein. Es fließt nämlich ein Strom von Klemme io über die Leitungen
11, 12, 13, Strecke i, Kontakt 6, Leitung 55, Spule des Schaltschützen 56, Leitungen
57, 34, 35, 23, zur Klemme 24, wodurch der Kontakt 16, 58 unter anderem geschlossen
wird. Hierdurch wird auf dem Wege io, 11, 12, 14.a, 15a, 16, 58, 59, 6o der Gleisabschnitt
9 unter volle Spannung gesetzt und der Stromdurchgang 16, 17 unterbrochen, wodurch
Schaltschütze 20 stromlos wird. Diese Stellung des Schaltschützen 56 bleibt auch
nach Aufhören. der Verbindung 1, 6 bestehen, wie vorhin entsprechend bei den Kontakten
4.0, 41 des Schaltschützen 31 erläutert. Der stromlose Schaltschütze 20 unterbricht
die Stromzuführung 10, 11, 27, 25, 28, 29 zum Gleisabschnitt 8 und sichert
damit den Zug gegen Auffahren durch einem ihm folgenden Zug von links nach rechts
so lange, bis die Verblockung aufgehoben wird. Gleichzeitig hat der Schaltschütze
2o durch die Kontakte 25, 61 die Entblockung vorbereitet, die - beim Überfahren
des Kontaktes 7 eintritt. Dieser bewirkt nämlich ein vorübergehendes Fließen eines
Stromes von Klemme i o über Leitungen 11, 12, 13, Strecke i, Kontakt 7, Leitungen
62, 63, i9; Spule des Schaltschützen 2o. Bei bestehender Verbindung 15, 14 fließt
der Strom über den Weg 21, 15, 14, 22, 23 zur Klemme 24; wurde diese mittlerweile
aufgehoben, so fließt der Strom von der Spule des Schaltschützen 2o auf dem Wege
64., 65, 66, 67, 35, 23 zur Klemme 2.+. Hierdurch wird der Stromdurchgang 25, 61
unterbrochen, so daß die Spule des Schaltschützen 56 stromlos wird und damit die
Ausgangsstellung wieder erreicht.
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Bei der Fahrt von rechts nach links tritt die elektrische Gleissicherungsanlage
sinngemäß mit ihren elektrisch symmetrisch aufgebauten Teilen in Tätigkeit.
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Der Umschalter 15, 14 auf 68, 14 hat lediglich die Aufgabe, die Durchfahrt
durch die gesicherte Gleisstrecke willkürlich zu verhindern. Ist dies nicht erforderlich,
so kann er auch wegfallen, und die Kontakte 14, 15 und 68 werden fest miteinander
verbunden. Ferner kann der Umschalter auch ersetzt «erden durch zwei Einschalter,
die die Kontakte 14, 15 einerseits bzw. 14, 68 andererseits verbinden. Schließlich
kann die elektrische Verbindung zwischen Klemme 24 und der Kontakte 15 sowie 68
noch in Abhängigkeit von anderen, hier nicht gezeichneten Schaltorganen, wie Fahrstraßenverriegelungseinrichtungen
o. dgl., gebracht werden.
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In Fig. 2 ist der Aufbau einer elektrischen Gleissicherungsanlage
für Modelleisenbahnen an einer Kreuzungssicherung als Ausführungsbeispiel erläutert.
Wie bei der Blocksicherung sind auch hier die mit der Gleissicherungsanlage ausgerüsteten
Gleisstrecken i und 2 in mehrere Gleisabschnitte unterteilt, zwischen denen sich
die Kontakte 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und io befinden, sowie die im Bereich der Kreuzung
liegenden Gleisabschnitte i i und 12, die von anderer, nicht eingezeichneter Seite
mit gedrosseltem Strom versorgt werden, wie bei der Blocksicherung näher beschrieben
wurde. -Der Aufbau der Schaltung ist in elektrischer Beziehung symmetrisch. Die
Anlage sichert also Züge, die sich in beliebiger Richtung der Kreuzung nähern.
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Wird die Gleissicherungsanlage mit Spannung versorgt, so fließt der
Fahrstrom von Klemme 13 über die Leitungen 14, 15, 16 und 17 bzw. 18 zu den-Streckenabschnitten
i bzw.2, versorgt den oder die darauf befindlichen Züge und fließt dann über die
nicht gezeichneten zweiten Stromschienen zur Stromquelle zurück. Ferner liegt die
Spannung auf den Wegen 13, 14, I g, 20, 21, 22, 23 an 12 und auf den- Wegen 13,
14, 19, 24, 25, 26, 27 an 1i, da ein Strom von Klemme 13 auf den Wegen 14, 15, 28,
29, 30, 31, 3@, 33, 34, 35, 36, 37 zur Klemme 38 fließt, der den Schaltschützen
34 in Betrieb setzt, das heißt, den Kontakt 25, 26 schließt. Entsprechend fließt
ein Strom von Kleinnie 13 auf den Wegen 14, 15, 28, 39, 40, 41, 42, 43, 4-1-, 45,
37 zur Klemme 38, der mit dem Schaltschützen 43 den Kontakt 21, 22 schließt.
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Nähert sich ein Zug der Kreuzung, so wird er zum, Beispiel bei der
Fahrt von links nach rechts auf Gleis i den Kontakt 3 überfahren und diesen dadurch
mit der Strecke i verbinden. Dies bleibt jedoch bedeutungslos.
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Sobald der Zug jedoch Kontakt 4 erreicht, fließt vorübergehend ein
Strom von Klemme 13 auf dem Wege 14, 15, 16, 17, 1, 4, 46, 47, 48, t-9,,45, 37 zur
Klemme 38 und setzt den Schaltschützen 48 in Betrieb. Dieser
unterbricht
den Kontakt 40, 41 und setzt den Schützen 43 außer Betrieb, der dadurch den Stromdurchgang
13, 14, 19, 20, 21, 2.2, 23, 12 unterbricht. Ein auf den Kreuzungsabschnitt
12 auffahrender Zug wird daher zum Halten kommen, sobald er auf diesen auffährt.
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Dieser Zustand bleibt auch bestehen, wenn der erste Zug den Kontakt
4 verlassen hat, da der Schaltschütze 48 durch den Stromkreis 13, 14, 19, 20, 21,
50, 51, 52, 53, 47, 48, 49, 45, 37, 38 weiter unter Strom steht.
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Damit nun nicht durch einen über die Kontakte 8 oder 9 fahrender Zug,
der den Schaltschützen 54 zum Ansprechen bringen würde, der Schaltschütte 34 stromlos
wird, schließt Schaltschütze 43 die Kontakte 21, 55 und damit den Stromkreis 13,
14, I j, 2o, 21, 55, 56, 33, 34, 35, 36, 37, 38. Es wird hiermit erreicht, daß der
Kreuzungsabschnitt 11 weiterhin seinen Fahrstrom erhält.
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Die Weiterfahrt über Kontakt 5 ist bedeutungslos, da dieser mit Kontakt
4 parallel geschaltet ist. Der ursprüngliche Zustand, also eine Entriegelung von
Schaltschützen 48, tritt ein, sobald der Zug auf Kontakt 6 fährt. Hierdurch wird
nämlich der Stromkreis 13, 14, 15, 16 17, 1, 6, 57, 58, 42, 43, -1-h 45, 37, 38
vorübergehend geschlossen, indem Schaltschütze 43 Spannung erhält und den Stromdurchgang
21, 5o unterbricht, so daß der Schaltschütze .18 stromlos wird. Hierdurch schaltet
dieser seinerseits wieder den Stromkreis 13, 14, 15, 28, 39, 40, 41, 42, 43, 44,
45, 37, 38 ein, womit der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt ist.
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Es hat nun infolge des symmetr@.s:chen Aufbaues immer der Zug Vorfahrtsrecht,
der zuerst einen der Kontakte 4., 5, 8 oder 9 überfährt.
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Die Schaltschützen 2o und 51 in Fig.1 sowie 34 und .13 in Fig. 2 können
nun noch mit weiteren Kontakten versehen werden, die zur Steuerung oder zum Betrieb
von Signalen dienen. Dies können Streckensignale sein oder Anzeigevorrichtungen
zur Überwachung der Sicherungsanlage oder de-Verkehrs. Ferner können daran Schaltschützen
oder unmittelbar andere Sicherungs-oder Stellanlagen angeschlossen werden, die davon
in Abhängigkeit gebracht werden sollen. Es ist dabei freigestellt, ob der eigene
oder ein oder mehrere besondere Stromkreise gesteuert werden, das heißt, die Anzahl
der Kontakte ist beliebig. Schließlich können die Schaltschützen so ausgebildet
werden, daß Anzeigevorrichtungen mit den Schaltschützenankern mechanisch gekuppelt
werden, so daß die Überwachung der Sicherungsanlagen in deren unmittelbarer Nähe
erfolgen kann.