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Erfindungsgebiet
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Die vorliegende Erfindung findet
allgemein Anwendung bei einem Verfahren zur Modulation der Entzündungsreaktionen,
die nach einer Gewebeverletzung in einem Säugetier induziert wurden. Diese
Erfindung findet insbesondere Anwendung auf ein Verfahren zur Linderung
einer Immunzellen-vermittelten Gewebezerstörung, die mit der Entzündungsreaktion
assoziiert ist.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die Entzündungsreaktion des Körpers auf
Gewebeverletzungen kann zu einer signifikanten Gewebezerstörung führen, die
wiederum den Verlust der Gewebefunktion nach sich ziehen kann. Schaden
an den Zellen aufgrund der Auswirkungen der Entzündungsreaktion, wie zum Beispiel
durch Immunzellenvermittelte Gewebezerstörung, wurde als Ursache einer
reduzierten Gewebefunktion oder eines Verlusts der Gewebefunktion
bei Gelenkkrankheiten (wie zum Beispiel rheumatischen Krankheiten
oder Osteoarthritis) und vielen Organkrankheiten genannt, darunter
Krankheiten der Nieren, der Bauchspeicheldrüse, der Haut, der Lunge und des
Herzens. Es wird zum Beispiel angenommen, das glomuläre Nephritis,
Diabetes, entzündliche
Enteritis, Gefäßkrankheiten,
wie Atherosklerose und Vaskulitis sowie Hautkrankheiten, wie Psoriasis
und Dermatitis größtenteils
durch akute entzündliche
Reaktionen und Fibrose hervorgerufen werden. Viele dieser Krankheiten,
darunter auch Arthritis, Psoriasis und entzündliche Enteritis sind chronische,
entzündliche
Krankheiten. Das beschädigte
Gewebe wird oftmals durch fibrotisches Gewebe, wie Narbengewebe,
ersetzt, was die Gewebefunktion noch weiter reduziert. Die Abstoßung von
Transplantaten und transplantierten Organen wird auch auf die Aktion
des Immun-/Entzündungsreaktionssystems
des Körpers
zurückgeführt.
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Die Immunzellen-vermittelte Gewebezerstörung folgt
oftmals einer Gewebeverletzung oder einem Gewebeinsult. Der Sekundärschaden,
der sich aus der Entzündungsreaktion
ergibt, führt
meist zu wesentlichen Gewebeschaden. Einige der Faktoren, die diese
schädlichen
Effekte vermitteln, sind diejenigen die mit der Modulation der Entzündungsreaktion
des Körpers
nach einer Gewebeverletzung, zum Beispiel Zytokine, wie Interleukin-1
(IL-1) und Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) und sauerstoffabgeleiterter
Radikale, wie Superoxydanione assoziiert sind. Diese Humoralerreger
werden von adhärenten
Neutrophilleukozyten oder Endothelialzellen produziert und wurden
bei der Reperfusion an ischämischen
Stellen gefunden. TNF-Konzentrationen
nehmen in Menschen nach einem Myokardialinfarkt zu.
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Eine Vielzahl an Lungenkrankheiten
wird durch Luftwegsentzündungen,
darunter auch chronische Bronchitis, Emphysem, idopathische Pulmonarfibrose
und Asthma charakterisiert. Eine andere Art entzündlicher Lungenkrankheiten
sind entzündliche
Krankheiten, die durch eine allgemeine, weitverbreitete akute Entzündungsreaktion,
wie Atemdepression charakterisiert sind. Eine weitere Funktionsstörung, die
mit der Entzündungsreaktion
assoziiert ist, ist mit einer Reaktion auf Verletzungen, die durch
Hyperoxie, wie zum Beispiel längerer
Kontakt mit letal hohen Konzentrationen von O2 (95–100% O2) hervorgerufen werden. Eine reduzierte Blutzufuhr
zu Gewebe (und daher Sauerstoffmangel im Gewebe) wird nachstehend
beschrieben und kann auch eine Primärgewebeverletzung hervorrufen,
die eine Entzündungsreaktion
auslöst.
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Es ist weitgehend bekannt, dass bei
Säugetieren,
die nicht genügend
Sauerstoff erhalten, Schaden am Gewebe auftritt. Die Unterbrechung
von Blutzufuhr, sei es nur teilweise (Hypoxie) oder vollständig (Ischämie) und
die daraus resultierenden Entzündungsreaktionen,
sind wahrscheinlich die wichtigste Ursache für koagulative Nekrose oder
Zelltod in menschlichen Krankheiten. Die Komplikationen der Atherosklerose
sind z. B. im allgemeinen das Ergebnis von ischämischen Zellverletzungen im
Gehirn, im Herzen, dem Dünndarm, den
Nieren und den unteren Extremitäten.
Hoch differenzierte Zellen, wie die Zellen der Nierentubuli, der
Herzmyozyten und der Neuronen des zentralen Nervensystems hängen von
der aeroben Respiration ab, die ATP produziert, die Energie, die
für die
Funktion dieser Zellen notwendig ist. Wenn Ischämie die Sauerstoffzufuhr einschränkt und
ATP abgebaut wird, können
die betroffenen Zellen dauerhaft verletzt werden. Die daraus resultierenden
Entzündungsreaktionen
auf diese ursprüngliche
Verletzung stellen einen weiteren Insult für das betroffene Gewebe dar.
Beispiele für
Hypoxie oder Ischämie
sind der teileweis oder vollständige
Verlust der Blutzufuhr im gesamten Körper, zu einem Organ oder einem
Bereich in einem Organ, wie bei Herzstillstand, Pulmonarembolus,
Nierenarterienverschluss, Koronarokklusion oder okklusivem Schlaganfall.
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Der mit der Ischämie-Reperfusionsverletzung
assoziierte Gewebeschaden umfasst sowohl den ursprünglichen
Zellschaden, der sich aus der verminderten Sauerstoffzufuhr zu den
Zellen ergibt, und die nachfolgende Rezirkulation sowie den Schaden,
der sich aus der Reaktion des Körpers
auf den ursprünglichen Schaden
ergibt. Es wird angenommen, dass die Reperfusionsverletzung zu einer
Funktionsstörung
des Endotheliums der Vaskulatur sowie einer Verletzung des umgebenden
Gewebes führt.
Bei der idiopathischen Pulmonarfibrose häuft sich zum Beispiel Narbengewebe
auf der Lungenoberfläche
an, was die Elastizität
des Gewebes negativ beeinflusst. Der mit der Hyperoxie einhergehende
Gewebeschaden folgt einem ähnlichen
Mechanismus, wobei der ursprüngliche
Schaden hauptsächlich
durch das Vorhandensein toxischer Sauerstoffmetaboliten hervorgerufen
wird, gefolgt von einer Entzündungsreaktion
auf diese ursprüngliche
Verletzung.
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Auf ähnliche Weise werden auch Gewebe
und Organe für
eine Transplantation den zerstörerischen Effekten
des Gewebes ausgesetzt, die nach einer Transplantation mit der Entzündungsreaktion
des Körpers des
Empfängers
assoziiert werden. Es wird derzeit angenommen, dass die ursprüngliche
zerstörerische
Reaktion hauptsächlich
auf die Reperfusionsverletzung des transplantierten Organs zurückzuführen ist,
nachdem das Organ in den Empfänger
transplantiert wurde.
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Der Erfolg einer Gewebe- oder Organtransplantation
hängt folglich
wesentlich von der Bewahrung der Gewebeaktivität (z. B. Gewebe- oder Organ-Lebensfähigkeit)
bei der Entnahme des Organs, der Aufbewahrung des entnommenen Organs
und bei der Transplantation ab. Derzeit ist die Konservierung von
Organen, wie Lunge, Bauchspeicheldrüse, Herz und Leber ein wesentliches
Problem bei der erfolgreichen Transplantation dieser Organe. U.S.
Patent, Nr. 4.952.409 beschreibt ein Superoxyd Dismutase enthaltendes
Liposom, das Reperfusionsverletzungen hemmt. U.S. Patent, Nr. 5
002 965 beschreibt den Einsatz von Ginkoliden, bekannte Thrombozytenaggregationshemmer,
zur Hemmung von Reperfusionsverletzungen. Beide dieser Faktoren
funktionieren hauptsächlich
durch Hemmung der Abgabe und/oder Hemmung der schädlichen
Effekte freier Sauerstoffradikale. Einige Patente beschreiben auch
die Anwendung von immunsupprimierenden Substanzen zur Verhinderung
einer Transplantatabstoßung.
Eine Liste umfasst die U.S. Patente, Nr. 5 104 858, 5 008 246 und
5 068 323. Ein signifikantes Problem bei vielen immunsupprimierenden
Substanzen ist ihr niedriger therapeutischer Index, der die Verabreichung
hoher Dosierungen erforderlich macht, die wiederum toxische Nebeneffekte
haben können.
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Rheumatische Krankheiten und Osteoarthritis
werden durch eine chronische Entzündung der Synovialmembranschicht
des betroffenen Gelenks charakterisiert. Eine wichtige Konsequenz
einer chronischen entzündeten
Gelenkkrankheit (wie rheumatische Arthritis) und degenerativen Arthritis
(wie Osteoarthritis) ist der Funktionsverlust dieser betroffenen
Gelenke. Der Funktionsverlust ist weitgehend auf die Zerstörung der
wichtigen Strukturkomponenten des Gelenks, der Knorpel und der Knochen
und den daraus resultierenden Verlust der Gelenkanatomie zurückzuführen. Als
Folge einer chronischen Krankheit, kann eine Gelenkzerstörung dauerhaften
Schaden am Gelenk und Funktionsverlust hervorrufen. Derzeit verfügbare Behandlungsmethoden
für rheumatische
Arthritis umfassen die Entfernung der Synovialmembrane, die sogenannte
Synovektomie. Chirurgische Synovektomie hat viele Einschränkungen,
darunter das Risiko eines chirurgischen Eingriffs und die Tatsache,
dass der Chirurg nicht immer in der Lage ist, die gesamte beschädigte Membrane
zu entfernen. Das zurückbleibende,
beschädigte
Gewebe regeneriert sich und ruft dieselben Symptome hervor, die
durch die Operation gelindert werden sollten.
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Psoriasis ist eine chronische, immer
wieder auftretende, schälende
Hautkrankheit unbekannter Etiologie, die durch die chronische Entzündung der
Haut charakterisiert ist. Erythematöse Ausbrüche, oftmals in Papeln oder
Platten und normalerweise mit einer weiß-silberfarbenen Schälung, können an
allen Hautstellen auftreten, treten aber am häufigsten auf dem Kopf, den
Ellbogen, am Knie und am Rücken
auf. Die Krankheit tritt normalerweise in Erwachsenen auf, kann
aber auch Kinder betreffen. Patienten mit Psoriasis haben ein erhöhtes Risiko
für Arthritis
(psoriatische Arthritis) und in bestimmten Patienten kann sich die
gesamte Haut abschälen
und sogar der Tod eintreten.
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Die derzeitige Behandlung umfasst
die topische oder intraläsionale
Anwendung von Kortikosteroiden, die topische Anwendung von Keratolytika
und die Verwendung von Teer und UV-Licht auf den betroffenen Stellen.
Es gibt keine ideale Therapie, und die meisten Patienten müssen sich
verschiedenen Behandlungen unterziehen. Die systematische Behandlung
kann zu einer unmittelbaren Auslösung
der psoriatischen Läsionen führen, aber
die Suppression erfordert immer höhere Dosierungen, die manchmal
toxische Nebeneffekte haben; eine Behandlung mit geringeren Dosierungen
kann zu einem wiederholten Auftreten und einer Erweiterung der Läsionen bis
hin zum vollständigen
Schälen
der Haut (Exfoliation) führen.
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Entzündliche Enteritis (IBD) wird
als eine Klasse klinischer Störungen
der Magen-Darm-Mukosa beschrieben, die durch eine chronische Entzündung und
schwere Ulzerationen der Mukosa charakterisiert ist. Die zwei wichtigsten
Krankheiten in dieser Klassifikation sind ulzerative Kolitis und
regionale Enteritis (Crohns Krankheit). Wie bei der oralen Mukositis
sind die als IBD klassifizierten Krankheiten mit schweren mukosalen Ulzerationen
(die häufig
die Darmwände
durchstoßen
und Strikturen und Fisteln bilden), schweren mukosalen und submukosalen
Entzündungen
und Ödemen
sowie Fibrose (z. B. Narbengewebebildung, die den Säureschutz
der Magen-Darm-Schleimhaut schädigt)
assoziiert. Andere Arten von IBD umfassen regionale Ileitis und
Proktitis. Patienten mit fulminanter IBD können schwer krank sein und
massiven Durchfall, Blutverlust, Dehydration, Gewichtsverlust und
Fieber aufweisen. Die Prognose der Krankheit ist nicht gut und erfordert
häufig die
Resektion des erkrankten Gewebes.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Methode zum Schutz des Gewebes in Säugetieren, besonders
beim Menschen, vor dem Schaden, der mit einer Entzündungsreaktion
nach einer Gewebeverletzung assoziiert ist. Die Entzündungsreaktion
kann eine Reaktion auf eine ursprüngliche Gewebeverletzung oder
einen Insult sein. Die ursprüngliche
Verletzung kann chemisch, mechanisch, biologisch oder auf das Immunsystem
bezogen sein. Eine andere Anwendung liegt in einer Methode zum Schutz
von Gewebe vor dem gewebeschädigenden
Effekt chronisch entzündlicher
Krankheiten, darunter auch Arthritis (z. B. rheumatische oder Osteoarthritis),
psoriatische Arthritis, Psoriasis und Dermatitis, IBD und andere
Autoimmunerkrankungen. Eine andere Anwendung liegt in Methoden und
Zusammensetzungen für
die Verbesserung von zu transplantierenden Geweben und Organen in
Säugetieren,
darunter auch der Schutz der transplantierten Organe vor einer Immunzellen-vermittelten
Gewebezerstörung,
wie der Gewebeschaden, der mit Ischämie-Reperfusionsverletzungen
assoziiert ist. Der Gewebeschaden kann bei einer Entnahme des Spendergewebes
oder des Spenderorgans oder nach der Initiierung der Blutzufuhr
nach einer Transplantation eines Organs oder von Gewebe im Empfänger auftreten.
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Die Erfindung findet weiterhin Anwendung
bei einem Verfahren zur Abwendung von Gewebeschaden, der mit einer
Ischämie-Reperfusionsverletzung
in einem Säugetier
nach einer Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr zum Gewebe verbunden
ist. Andere Anwendungen umfassen eine Methode zur Abwendung von
Gewebeschaden, der mit Ischämie-Reperfusionsverletzung
im Menschen assoziiert ist, der nach einem Herzstillstand, einer
Pulmonarembolie, einer Okklusion der Nierenarterie, einer Koronarokklusion
oder einem okklusiven Schlaganfall unter Hypoxie oder Ischämie gelitten
hat. Eine weitere Anwendung ist eine Methode zur Abwehdung von Gewebeschaden,
der mit Hyperoxie-induzierter Gewebeverletzung, wie zum Beispiel
letal hohen Sauerstoffkonzentrationen verbunden ist.
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Eine weitere Anwendung der Erfindung
ist ein Verfahren zur Modulation von Entzündungsreaktionen im Allgemeinen,
aber insbesondere auf Reaktionen, die beim Menschen nach einer Gewebeverletzung
induziert werden.
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Diese und andere Ziele und Eigenschaften
der Erfindung werden durch die Beschreibung, Zeichnungen und den
folgenden Aussagen deutlich gemacht.
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Kuvilla, et al. (1991), 88 Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 2918–2921,
Lefer et al. (1990), 249 Science 61–64, Shepard et al.,
EP 0.269.408 , Nathan et
al., WO909/00900 und Bentz et al., US-Patent 4.971.852, beschreiben Studien,
in denen getestet wurde, ob TGFβ bestimmte
Typen von entzündlichem
oder ischämischem
Reperfusionsschaden an Zellen oder am Gewebe von Säugetieren
mitigieren kann. TGF-β ist
nicht ein Mitglied der Proteinklasse, die hier als Morphogene definiert
werden.
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Oppermann et al. WO91/05802, Kuberasampath
et al. WO89/09787, Oppermann et al., WO89/09788 und Oppermann et
al. WO92/07073 lehren, dass OP-1 und verwandte Proteine bei der
Stimulation gewebespezifischer Regeneration von Knorpeln und Knochengewebe
in Säugetieren.
Diese Verweise beschreiben, das OP-1 bei der Absorption auf einer
geeigneten unterstützenden
Matrix die Entwicklungskaskade der Zell- und Molekülereignisse
induziert, die in der endochronen Knochenmorphogenese kulmuliert.
Die biologisch aktiven OP-1 Präparationen
sind nur gering löslich
in physiologisch kompatiblen Lösungen.
OP-1 geladene Matrix-Geräte
sind daher für
die Induzierung der lokalen Morphogenese der Knochen und/oder Knorpel
nützlich.
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Cohen et al. WO92/15323 lehrt, dass
OP-1 gewebespezifische Morphogene im Gewebe in verschiedenen Säugetieren
induziert und dass Morphogen für
den Ersatz oder die Reparatur beschädigten Gewebes verwendet werden
kann.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wird in
den Ansprüchen
definiert. Sie findet ihre Anwendung in einem Verfahren zur Linderung
der gewebezerstörenden
Effekte, die mit der Aktivierung der Entzündungsreaktion nach einer Gewebeverletzung
assoziiert sind. Das Verfahren umfasst den Schritt der Versorgung
des betroffenen Gewebes mit einer therapeutisch effektiven Konzentration
eines morphogenen Proteins (hier als „Morphogen" definiert) nach einer Gewebeverletzung
oder in Antizipierung einer Gewebeverletzung, um die gewebezerstörenden Effekte
der Entzündungsreaktion
zu hemmen oder zu reduzieren.
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Hier werden auch Zusammensetzungen
und therapeutische Behandlungsmethoden beschrieben, die den Schritt
umfassen, ein Säugetier
mit einer therapeutisch effektiven Menge eines morphogenen Proteins („Morphogen") nach einer Gewebeverletzung
oder bei der Antizipierung einer derartigen Verletzung über einen bestimmten
Zeitraum zu versorgen und genügend
hohe Dosierungen zu verabreichen, um die gewebezerstörenden Effekte,
die mit der Entzündungsreaktion
des Körpers
einhergehen, zu hemmen, darunter auch die Reparatur des beschädigten Gewebes
und/oder die Abwehrung zusätzlicher
Schäden
am Gewebe.
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In diesem Dokument bezieht sich die
Bezeichnung "Ischämische Reperfusionsverletzung" auf den ursprünglichen
Schaden, der mit einer verminderten Sauerstoffversorgung einer Zelle
assoziiert wird, sowie alle nachfolgenden Schäden, die mit der Entzündungsreaktion
einhergehen, wenn die Zelle wieder mit Sauerstoff versorgt wird.
Der Begriff "Hyperoxie-induzierte" Verletzung bezieht
sich in diesem Dokument auf den Gewebeschaden, der mit dem langen
Kontakt letal hoher Sauerstoffkonzentrationen, z. B. höher als
95% O2, verbunden ist, einschließlich des
Gewebeschadens, der mit der Entzündungsreaktion
auf die toxisch hohen Sauerstoffdosierungen verbunden ist. Der Begriff
toxische Sauerstoffkonzentrationen bezieht sich in diesem Dokument
auf den Gewebeschaden, der mit der Verletzung einhergeht, die durch
letal niedrige Sauerstoffkonzentrationen (einschließlich vollständigen Sauerstoffmangels)
und letal hohe Sauerstoffkonzentrationen hervorgerufen wird. Der
Begriff "Abwehren" bedeutet in diesem
Dokument den Schutz von, die Reduzierung und/oder Eliminierung ungewünschter
Gewebezerstörung,
besonders der Immunzellen-vermittelten Gewebezerstörung. Die
Gewebezerstörung
kann sich als Reaktion auf die ursprüngliche Verletzung ergeben,
die mechanisch, chemisch oder immulogisch bedingt sein kann. Der
Ausdruck "die Lebensfähigkeit
der Gewebe und Organe verbessern" bezieht
sich auf den Schutz vor, die Reduzierung und/oder Eliminierung reduzierter
oder verlorengegangener Gewebe- oder Organfunktion als Ergebnis
eines Gewebesterbens, besonders zellvermittelten Gewebesterbens. "Transplantiertes" lebendes Gewebe
umfasst Gewebetransplantationen (z. B. in dem Fall einer Knochenmarktransplantation)
oder Gewebetransplantate. Ein "freies
Sauerstoffradikale hemmender Agens" ist ein Molekül, das in der Lage ist, die
Abgabe und/oder den gewebschädigenden
Effekt freier Sauerstoffradikale zu hemmen.
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Dieses Dokument beschreibt Methoden
und Zusammensetzungen zur Hemmung einer ischämischen Reperfusionsverletzung
in Säugetiergeweben
nach einem Sauerstoffmangel und nachfolgender Reperfusion des Gewebes.
Dieses Dokument beschreibt auch eine Methode zur Abwehrung der zerstörerischen
Effekte einer Hyperoxie. Methoden und Zusammensetzungen zur Beibehaltung
der Lebesfähigkeit
des Gewebes und der Organe, besonders lebender Organe und lebenden
Gewebes, das transplantiert werden soll, einschließlich des
Schutzes dieses Gewebes und dieser Organe vor einer ischämischen
Reperfusionsverletzung, gemeinsam mit Methoden zum Schutz der Gewebe
und Organe vor den zerstörerischen
Effekten chronisch entzündlicher
Krankheiten, wie Arthritis, Psoriasis, Dermatitis, darunter auch
Kontaktdermatitis, IBD und andere chronisch entzündliche Krankheiten des Magen-Darm-Trakts
sowie der gewebezerstörerischen
Effekte, die mit anderen bekannten Autoimmunkrankheiten, wie Diabetes,
MS, ALS und anderen hier beschriebene autoimmun-neurodegenerativen
Krankheiten assoziiert sind.
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Das Morphogen kann dem beschädigten Gewebe
nach einer anfänglichen
Gewebeverletzung hin zugeführt
werden. Das Morphogen kann dem Gewebe direkt, durch Injektion in
den Bereich des beschädigten Gewebes
oder durch topische Verabreichung oder indirekt, z. B. systemisch
auf oralem oder parenteralem Wege, zugeführt werden.
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Das Morphogen kann dem Gewebe auch
dann zugeführt
werden, wenn das Risiko einer Gewebeschädigung auf Grund von immuner
Zell-vermittelter Gewebezerstörung
besteht. Beispiele für
solches Gewebe sind Gewebe- und Organtransplantationen oder Gewebe
bzw. Organe, die chirurgischen Eingriffen oder anderen Verfahren
ausgesetzt werden, die sehr wahrscheinlich die Blutzufuhr zum Gewebe
verhindern oder eine Entzündungsreaktion
hervorrufen können.
In diesem Fall wird das Morphogen dem Patienten vorzugsweise vor
der Herbeiführung
einer Verletzung, z. B. als prophylaktische Maßnahme, hinzugefügt, um auf
das Gewebe eine zellschützende
Wirkung ausüben
zu können.
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Wenn das gefährdete Gewebe zu verpflanzende
Organe oder Gewebe einschließt,
wird das zu verpflanzende Gewebe/Organ vorzugsweise vor der Transplantation
einem Morphogen ausgesetzt. Die Idealsituation besteht dann, wenn
das zu verpflanzende Gewebe/Organ vor der Entnahme vom Spender einer
Zusammensetzung aus einem Morphogen ausgesetzt wird. Alternativ
oder zusätzlich
wird das Gewebe/Organ nach der Entnahme vom Spender in einer Konservierungslösung aufbewahrt,
die ein Morphogen enthält.
Zusätzlich
wird dem Transplantatempfänger
vorzugsweise kurz vor oder während
der Transplantation ein Morphogen zugeführt. In all diesen Fällen kann
das Morphogen dem gefährdeten
Gewebe entweder direkt durch Injektion oder topische Verabreichung
oder aber systemisch – entweder
oral oder parenteral – zugeführt werden.
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Die hier beschriebenen Morphogene
werden als hilfreich eingeschätzt,
um die Lebensfähigkeit
von zu verpflanzenden Organen oder lebendem Gewebe zu verbessern.
Diese Morphogene erweisen sich möglicherweise
besonders hilfreich für
Lungen-, Herz-, Leber-, Nieren- oder Bauchspeicheldrüsen-Transplantate
sowie in Transplantationen und/oder Verpflanzungen von Knochenmark,
Haut, gastrointestinaler Schleimhaut und anderem lebenden Gewebe.
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Wenn der Patient unter chronischen
Entzündungskrankheiten
leidet, z. B. Diabetes, Arthritis, Psoriasis, IBD usw., wird das
Morphogen vorzugsweise in regelmäßigen Abständen zur
Prophylaxe verabreicht, um Gewebeschädigungen zu hemmen oder zu
verhindern, die normalerweise in den akuten Phasen dieser Krankheiten
auftreten. Wie oben bereits erwähnt,
kann das Morphogen dem gefährdeten
Gewebe entweder direkt durch Injektion oder topische Verabreichung
oder aber systemisch – entweder
oral oder parenteral – zugeführt werden.
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Zu den in diesem Zusammenhang wirksamen
Morphogenen gehören
ursprünglich
als osteogen identifizierte Proteine, wie z. B. die Proteine OP-1,
OP-2 und CBMP2, des Weiteren mit der Aminosäuren-Sequenz zusammenhängende Proteine,
wie z. B. DDP (von Drosophila), Vgl (von Xenopus), Vgr-1 (von Maus,
siehe
US 5.011.691 ,
Oppermann et al.), GDF-1 (von Maus, siehe Lee (1991) PNAS 88: 4250–4254) – alle werden
in Tabelle II und Seq.-ID-Nr. 5–14
aufgeführt)
sowie das erst kürzlich
identifizierte 60A Protein (von Drosophila, Seq.-ID-Nr. 24, siehe
Wharton et al. (1991) PNAS 88: 9214–9218). Die Mitglieder dieser
Familie, zu denen Mitglieder der TGF-β Protein-Superfamilie gehören, weisen
in ihren C-Terminal-Regionen
eine gemeinsame beachtliche Übereinstimmung
der Aminosäurensequenz
auf. Die Proteine werden als Vorläufer übersetzt und zeichnen sich
durch eine N-Terminal-Signal-Peptidsequenz
mit typischerweise weniger als 30 Rückständen aus, auf die eine „Pro"-Domäne folgt,
die gespalten ist, um eine voll entwickelte Sequenz hervorzubringen.
Das Signal-Peptid wird bei der Übersetzung
schnell gespalten, und zwar an einer Spaltstelle, die in einer vorgegebenen
Sequenz anhand der Methode von Von Heiijne ((1986) Nucleic Acids
Research 14: 4683–4691.)
vorbestimmt werden kann. In der Tabelle 1 unten werden die verschieden,
bis heute identifizierten Morphogene beschrieben, einschließlich ihrer
Nomenklatur, ihrer Seq.-ID-Verweise und Verweise auf Publikationsquellen
für Aminosäuresequenzen
für Proteine
voller Länge,
die in der Seq.-Liste nicht aufgeführt sind.
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OP-2 Proteine verfügen über zusätzliche
Cystein-Rückstände in dieser
Region (z. B. Rückstand
41 der Seq.ID-Nr. 7 und 8), zusätzlich
zum konservierten Cystein-Skelett,
das den anderen Proteinen dieser Familie gemein ist. Das GDF-1-Protein
verfügt über einen
Vier-Aminosäuren-Einsatz
im konservierten Skelett (Rückstände 44–47 der
Seq.-ID-Nr. 14), dieser Einsatz hat jedoch wahrscheinlich keine
Auswirkungen auf die Beziehung der Cysteine in der gefalteten Struktur.
Zudem fehlt bei den CBMP2-Proteinen ein Aminosäurerückstand im Cysteinskelett.
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Morphogene sind nicht aktiv, wenn
sie reduziert werden, sie sind jedoch aktiv als oxidierte homodimere Morphogene
oder oxidiert in Kombination mit anderen Morphogenen (wie z. B.
heterodimeren Morphogenen). Gemäß der hier
gegebenen Definition ist ein Morphogen also ein dimerisches Protein,
das zwei Polypeptidketten beinhaltet, wobei jede Kette mindestens
das C-Terminal-Sechs-Cystein-Skelett, das über die Rückstände 43–139 der Seq.-ID-Nr. 5 definiert
wird, enthält,
einschließlich
in ihrer Funktionsweise gleichwertigen Anordnungen dieser Cysteine
(z. B. Aminosäuren-Einsätze oder
Löschungen,
die zwar die lineare Anordnung der Cysteine in der Sequenz, nicht
aber ihre Beziehung in der gefalteten Struktur ändern). Dies bedeutet, dass
die dimerischen Proteinarten, die zwei Polypeptidketten enthalten,
bei einer Faltung dieser Polypeptidketten die gewünschte dreidimensionale
Struktur aufweisen, einschließlich
der zugehörigen
Disulfidbindung zwischen den oder innerhalb der Ketten, damit das
Protein in der Lage ist, wie ein hier definiertes Morphogen zu agieren. Die
Morphogene sind insbesondere in der Lage, die folgenden biologischen
Funktionen durchzuführen,
die normalerweise von Morphogenen in einer Morphogen-freundlichen
Umgebung durchgeführt
werden können: Stimulierung
der Proliferation von Vorläuferzellen;
Stimulierung der Differenzierung von Vorläuferzellen; Stimulierung der
Proliferation differenzierter Zellen sowie Unterstützung des
Wachstums und der Anordnung von differenzierten Zellen, einschließlich der „Neudifferenzierung" von transformierten
Zellen. Es wird außerdem
erwartet, dass diese Morphogene unter bestimmten Umgebungsbedingungen
die Neudifferenzierung determinierter Zellen einleiten.
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Die hier beschriebenen Morphogene
können
eine der zwei generischen Aminosäuresequenzen
enthalten: Generische Sequenz (Seq.-ID-Nr. 1) oder Generische Sequenz
2 (Seq.-ID-Nr. 2), wobei jedes „Xaa" für eine
der 20 natürlich
vorkommenden L-Isomere, α-Aminosäuren oder
zugehörigen
Derivate steht. Generische Sequenz 1 umfasst das konservierte Sechs-Cystein-Skelett
und Generische Sequenz 2 umfasst das konservierte Sechs-Cystein-Skelett
und weitere Cysteine, die in OP-2 identifiziert werden (siehe Rückstand
36, Seq.-ID-Nr. 2). Diese Sequenzen können außerdem die folgende zusätzliche
Sequenz an ihrem N-Terminus:
enthalten.
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Zu den Aminosäuresequenzen innerhalb der
zuvor beschriebenen Sequenzen gehören: Generische Sequenz 3 (Seq.-ID-Nr.
3), Generische Sequenz 4 (Seq.-ID-Nr. 4), Generische Sequenz 5 (Seq.-ID-Nr.
30) und Generische Sequenz 6 (Seq.-ID.-Nr. 31), die unten aufgeführt sind.
Diese generischen Sequenzen beinhalten die Homologien, die von verschiedenen
bevorzugten Mitgliedern dieser Morphogen-Familie (Tabelle II) geteilt werden
sowie Aminosäurensequenz-Variationen
zwischen diesen Mitgliedern. Bei den generischen Sequenzen 3 und
4 handelt es sich um zusammengesetzte Aminosäuresequenzen der folgenden
Proteine, die in Tabelle II aufgeführt und in Seq.-ID-Nr. 5–14 identifiziert
sind: menschliches OP-1 (hOP-1, Seq.-ID-Nr. 5 sowie 16–17), Maus-OP-1,
(mOP-1, Seq.-ID-Nr. 6 und 18–19),
menschliches und Maus-OP-2 (Seq.-ID-Nr. 7, 8 und 20–22), CMBP2A
(Seq.-ID-Nr. 9), CBMP2B (Seq.-ID-Nr. 10), DPP (von Drosophila, Seq.-ID-Nr.
11), Vgl (von Xenopus, Seq.-ID-Nr. 12), Vgr-1 (von Maus, Seq.-ID-Nr.
13) und GDF-1 (von Maus, Seq.-ID-Nr. 14). Die generischen Sequenzen
enthalten sowohl die Aminosäureidentität, die von
den Sequenzen gemeinsam verwendet wird (Tabelle II), als auch alternative
Rückstände für die Variablenpositionen
innerhalb der Sequenz. Beachten Sie, dass diese generischen Sequenzen
zusätzliche
Cysteine an Position 41 oder 46 in den generischen Sequenzen 3 oder
4 gleichermaßen
zulassen und somit ein geeignetes Cystein-Skelett bereitstellen,
in dem sich inter- und intramolekulare Disulfidbindungen bilden
können
und dass sie außerdem
bestimmte wichtige Aminosäuren
enthalten, die sich auf die tertiäre Struktur der Proteine auswirken. Generische
Sequenz 3

wobei die einzelnen Aminosäurereste Xaa unabhängig voneinander
aus einer Gruppe von einer oder mehreren, im folgenden spezifizierten
Aminosäuren
ausgewählt
wird ("Res." steht dabei für "Position", "at" für "an", "or" für "oder" und "and" für "und"):
Xaa at res.
4 = (Ser, Asp or Glu); Xaa at res. 6 = (Arg, Gln, Ser or Lys): Xaa
at res. 7 = (Asp or Glu); Xaa at res. 8 = (Leu or Val); Xaa at res.
11 = (Gln, Leu, Asp, His or Asn); Xaa at res. 12 = (Asp, Arg or
Asn); Xaa at res. 14 = (Ile or Val); Xaa at res. 15 = (Ile or Val);
Xaa at res. 18 = (Glu, Gln, Leu, Lys, Pro or Arg); Xaa at res. 20
= (Tyr or Phe); Xaa at res. 21 = (Ala, Ser, Asn, Met, His, Leu or
Gln); Xaa at res. 23 = (Tyr, Asn or Phe); Xaa al res. 26 = (Glu,
His, Tyr, Asp or Gln); Xaa at res. 28 = (Glu, Lys, Asp or Gln);
Xaa at res. 30 = (Ala, Ser, Pro or Gln); Xaa at res. 31 = (Phe,
Leu or Tyr); Xaa at res. 33 = (Leu or Val): Xaa at res. 34 = (Asn,
Asp, Ala or Tyr); Xaa at res. 35 = (Ser, Asp, Glu, Leu or Ala);
Xaa at res. 36 = (Tyr, Cys, His, Ser or Ile); Xaa at res. 37 = (Met, Phe,
Gly or Leu): Xaa at res. 38 = (Asn or Ser); Xaa at res. 39 = (Ala,
Ser or Gly); Xaa at res. 40 = (Thr, Leu or Ser); Xaa at res. 44
= (Ile or Val); Xaa at res. 45 = (Val or Leu); Xaa at res. 46 =
(Gln or Arg); Xaa at res. 47 = (Thr, Ala or Ser); Xaa at res. 49
= (Val or Met); Xaa at res. 50 = (His or Asn); Xaa at res. 51 =
(Phe, Leu, Asn, Ser, Ala or Val); Xaa at res. 52 = (Ile, Met, Asn,
Ala or Val); Xaa at res. 53 = (Asn, Lys, Ala or Glu); Xaa at res. 54
= (Pro or Ser); Xaa at res. 55 = (Glu, Asp, Asn, or Gly); Xaa at
res. 66 = (Thr, Ala, Val, Lys, Asp, Tyr, Ser or Ala); Xaa at res.
57 = (Val, Ala or Ile); Xaa at res. 58 = (Pro or Asp); Xaa at res.
59 = (Lys or Leu); Xaa at res. 60 = (Pro or Ala); Xaa at res. 63
= (Ala or Val); Xaa at res. 65 = (Thr or Ala); Xaa at res. 66 =
(Gln, Lys, Arg or Glu); Xaa at res. 67 = (Leu, Met or Val); Xaa
at res. 68 = (Asn, Ser or Asp); Xaa at res. 69 = (Ala, Pro or Ser); Xaa
at res. 70 = (Ile, Thr or Val); Xaa at res. 71 = (Ser or Ala); Xaa
at res. 72 = (Val or Met); Xaa at res. 74 = (Tyr or Phe); Xaa at
res. 75 = (Phe, Tyr or Leu); Xaa at res. 76 = (Asp or Asn); Xaa
at res. 77 = (Asp, Glu, Asn or Ser); Xaa at res. 78 = (Ser, Gln,
Asn or Tyr); Xaa at res. 79 = (Ser, Asn, Asp or Glu); Xaa at res.
80 = (Asn, Thr or Lys); Xaa at res. 82 = (Ile or Val; Xaa at res.
84 = (Lys or Arg); Xaa at res. 85 = (Lys, Asn, Gln or His); Xaa
at res. 86 = (Tyr or His); Xaa at res. 87 = (Arg, Gln or Glu); Xaa
at res. 88 = (Asn, Glu or Asp); Xaa at res. 90 = (Val, Thr or Ala);
Xaa at res. 92 = (Arg, Lys, Val, Asp or Glu); Xaa at res. 93 = (Ala,
Gly or Glu); and Xaa at res. 97 = (His or Arg); Generische
Sequenz 4


wobei
die einzelnen Aminosäurereste
Xaa unabhängig
voneinander aus einer Gruppe von einer oder mehreren, im folgenden
spezifizierten Aminosäuren
ausgewählt
wird ("Res." steht dabei für "Position", "at für "an", "or" für "oder" und "and" für "und"):
Xaa at res.
2 = (Lys or Arg); Xaa at res. 3 = (Lys or Arg); Xaa at res. 4 =
(His or Arg); Xaa at res. 5 = (Glu, Ser, His, Gly Arg or Pro); Xaa
at res. 9 = (Ser, Asp or Glu); Xaa at res. 11 = (Arg, Gln, Ser or
Lys); Xaa at res. 12 = (Asp or Glu); Xaa at res. 13 = (Leu or Val);
Xaa at res. 16 = (Gln, Leu, Asp, His or Asn); Xaa at res. 17 = (Asp, Arg,
or Asn); Xaa at res. 19 = (Ile or Val); Xaa at res. 20 = (Ile or
Val); Xaa at res. 23 = (Glu, Gln, Leu, Lys, Pro or Arg); Xaa at
res. 25 = (Tyr or Phe); Xaa at res. 26 = (Ala, Ser, Asp, Met, His,
Leu, or Gln); Xaa at res. 28 = (Tyr, Asn or Phe); Xaa at res. 31
= (Glu, His, Tyr, Asp or Gln); Xaa at res. 33 = Glu, Lys, Asp or
Gln); Xaa at res. 35 = (Ala, Ser or Pro); Xaa at res. 36 = (Phe,
Leu or Tyr); Xaa at res. 38 = (Leu or Val); Xaa at res. 39 = (Asn,
Asp, Ala or Thr); Xaa at res. 40 = (Ser, Asp, Glu, Leu or Ala);
Xaa at res. 41 = (Tyr, Cys, His, Ser or Ile); Xaa at res. 42 = (Met,
Phe, Gly or Ile); Xaa at res. 44 = (Ala, Ser or Gly); Xaa at res.
45 = (Thr, Leu or Ser); Xaa at res. 49 = (lle or Val); Xaa at res.
50 = (Val or Leu); Xaa at res. 51 = (Gln or Arg); Xaa at res. 52
= (Thr, Ala or Ser); Xaa at res. 54 = (Val or Met); Xaa at res.
55 = (His or Asn); Xaa at res. 56 = (Phe, Leu, Asn, Ser, Ala or
Val); Xaa at res. 57 = (Ile, Met, Asn, Ala or Val); Xaa at res.
58 = (Asn, Lys, Ala or Glu); Xaa at res. 59 = (Pro or Ser); Xaa
at res. 60 = (Glu, Asp, or Gly); Xaa at res. 61 = (Thr, Ala, Val,
Lys, Asp, Tyr, Ser or Ala); Xaa at res. 62 = (Val, Ala or Ile);
Xaa at res. 63 = (Pro or Asp); Xaa at res. 64 = (Lys or Leu); Xaa
at res. 65 = (Pro or Ala); Xaa at res. 68 = (Ala or Val); Xaa at
res. 70 = (Thr or Ala); Xaa at res. 71 = (Gln, Lys, Arg or Glu);
Xaa at res. 72 = (Leu, Met or Val); Xaa at res. 73 = (Asn, Ser or
Asp); Xaa at res. 74 = (Ala, Pro or Ser); Xaa at res. 75 = (Ile,
Thr or Val); Xaa at res. 76 = (Ser or Ala); Xaa at res. 77 = (Val
or Met); Xaa at res. 79 = (Tyr or Phe); Xaa at res. 80 = (Phe, Tyr
or Leu); Xaa at res. 81 = (Asp or Asn); Xaa at res. 82 = (Asp, Glu,
Asn or Ser); Xaa at res. 83 = (Ser, Gln, Asn or Tyr); Xaa at res.
84 = (Ser, Asn, Asp or Glu); Xaa at res. 85 = (Asn, Thr or Lys); Xaa
at res. 87 = (Ile or Val); Xaa at res. 89 = (Lys or Arg); Xaa at
res. 90 = (Lys, Asn, Gln or His); Xaa at res. 91 = (Tyr or His);
Xaa at res. 92 = (Arg, Gln or Glu); Xaa at res. 93 = (Asn, Glu or
Asp); Xaa at res. 95 = (Val, Thr or Ala); Xaa at res. 97 = (Arg,
Lys, Val, Asp or Glu); Xaa at res. 98 = (Ala, Gly or Glu); and Xaa
at res. 102 = (His or Arg).
-
In ähnlicher Weise repräsentieren
generische Sequenz 5 (Seq. ID Nr. 30) und generische Sequenz 6 (Seq.
ID Nr. 31) die von allen in Tabelle II aufgeführten Mitgliedern der Morphogen-Proteinfamilie
geteilten Homologien. Genauer gesagt handelt es sich bei den generischen
Sequenzen 5 und 6 um Kombinationssequenzen, die aus den Aminosäuresequenzen
von Human-OOP-1, Seq. ID Nr. 5 und 16– 17), Maus-OP-1, (mOP-1 Seq.
ID Nr. 6 und 18–19),
Human- und Maus-OP-2 (Seq. ID Nr. 7, 8 und 20–22), CBMP2A (Seq. ID Nr. 9), CBMP2B
(Seq. ID Nr. 10), DPP (von Drosophila, Seq. ID Nr. 11), Vgl (von
Xenopus, Seq. ID Nr. 12), Vgr-1 (von der Maus, Seq. ID Nr. 13),
GDF-1 (von der Maus, Seq. ID Nr. 14), Human-BMP3 (Seq. ID Nr. 26),
Human-BMP5 (Seq. ID Nr. 27), Human-BMP6 (Seq. ID Nr. 28) und 60(A)
(von Drosophila; Seq. ID Nr. 24–25)
zusammengestellt wurden Die generischen Sequenzen enthalten sowohl
die Aminosäurenidentität, die alle
diese Sequenzen in der durch die sechs bzw. sieben Cystinbrücken definierten
C-terminalen Domäne
gemeinsam haben (siehe generische Sequenzen 5 und 6), als auch die
alternativen Aminosäurereste
für die
variablen Positionen innerhalb der Sequenz. Im Vergleich zu den
generischen Sequenzen 3 und 4 lassen die generischen Sequenzen 5
und 6 einen zusätzlichen
Cysteinrest an Position 41 (Generische Sequenz 5) bzw. Position
46 (Generische Sequenz 6) zu und ermöglichen damit ein zweckentsprechendes
Cysteinskelett, in dem sich inter- und intramolekulare Disulfidbindungen
ausbilden können,
und das bestimmte kritische, die Tertiärstruktur des Proteins beeinflussende
Aminosäuren
enthält. Generische
Sequenz 5


wobei
die einzelnen Aminosäurereste
Xaa unabhängig
voneinander aus einer Gruppe von einer oder mehreren, im folgenden
spezifizierten Aminosäuren
ausgewählt
wird ("Res." steht dabei für "Position", "at" für "an", "or" für "oder" und "and" für "und"):
Xaa at res.
2 = (Tyr or Lys); Xaa at res. 3 = Val or Ile); Xaa at res. 4 = (Ser,
Asp or Glu); Xaa at res. 6 = (Arg, Gln, Ser, Lys or Ala); Xaa at
res. 7 = (Asp, Glu or Lys); Xaa at res. 8 = (Leu, Val or Ile); Xaa
at res. 11 = (Gln, Leu, Asp, His, Asn or Ser); Xaa at res. 12 =
(Asp, Arg, Asn or Glu); Xaa at res. 14 = (Ile or Val): Xaa at res.
15 = (Ile or Val); Xaa at res. 16 (Ala or Ser); Xaa at res. 18 =
(Glu, Gln, Leu, Lys, Pro or Arg); Xaa at res. 19 = (Gly or Ser);
Xaa at res. 20 = (Tyr or Phe); Xaa at res. 21 = (Ala, Ser, Asp,
Met, His, Gln, Leu or Gly); Xaa at res. 23 = (Tyr, Asn or Phe);
Xaa at res. 26 = (Glu, His, Tyr, Asp, Gln or Ser); Xaa at res. 28
= (Glu, Lys, Asp, Gln or Ala); Xaa at res. 30 = (Ala, Ser, Pro,
Gln or Asn); Xaa at res. 31 = (Phe, Leu or Tyr); Xaa at res. 33
= (Leu, Val or Met); Xaa at res. 34 = (Asn, Asp, Ala, Thr or Pro);
Xaa at res. 35 = (Ser, Asp, Glu, Leu, Ala or Lys); Xaa at res. 36
= (Tyr, Cys, His, Ser or Ile); Xaa at res. 37 = (Met, Phe, Gly or
Leu); Xaa at res. 38 = (Asn, Ser or Lys); Xaa at res. 39 = (Ala,
Ser, Gly or Pro); Xaa at res. 40 = (Thr, Leu or Ser); Xaa at res.
44 = (Ile, Val or Thr); Xaa at res. 45 = (Val, Leu or Ile); Xaa
at res. 46 = (Gln or Arg); Xaa at res. 47 = (Thr, Ala or Ser); Xaa
at res. 48 = (Leu or Ile); Xaa at res. 49 = (Val or Met); Xaa at
res. 50 = (His, Asn or Arg); Xaa at res. 51 = (Phe, Leu, Asn, Ser,
Ala or Val); Xaa at res. 52 = (Ile, Met, Asn, Ala, Val or Leu);
Xaa at res. 53 = (Asn, Lys, Ala, Glu, Gly or Phe); Xaa at res. 54
= (Pro, Ser or Val); Xaa at res. 55 = (Glu, Asp, Asn, Gly, Val or
Lys): Xaa at res. 56 = (Thr, Ala, Val, Lys, Asp, Tyr, Ser, Ala,
Pro or His); Xaa at res. 57 = (Val, Ala or Ile); Xaa at res. 59
= (Pro or Asp); Xaa at res. 59 = (Lys, Leu or Glu); Xaa at res.
60 = (Pro or Ala); Xaa at res. 63 = (Ala or Val); Xaa at res. 65
= (Thr, Ala or Glu); Xaa at res. 66 = (Gln, Lys, Arg or Glu); Xaa
at res. 67 = (Leu, Met or Val); Xaa at res. 68 = (Asn, Ser, Asp
or Gly); Xaa at res. 69 = (Ala, Pro or Ser); Xaa at res. 70 = (Ile,
Thr, Val or Leu); Xaa at res. 71 = (Ser, Ala or Pro); Xaa at res.
72 = (Val, Met or Ile); Xaa at res. 74 = (Tyr or Phe); Xaa at res.
75 = (Phe, Tyr, Leu or His); Xaa at res. 76 = (Asp, Asn or Leu);
Xaa at res. 77 = (Asp, Glu, Asn or Ser); Xaa at res. 78 = (Ser,
Gln, Asn, Tyr or Asp); Xaa at res. 70 = (Ser, Asn, Asp, Glu or Lys);
Xaa at res. 80 = (Asn, Thr or Lys); Xaa at res. 82 = (Ile, Val or
Asn); Xaa at res. 84 = (Lys or Arg); Xaa at res. 85 = (Lys, Asn,
Gln, His or Val); Xaa at res. 86 = (Tyr or His); Xaa at res. 87
= (Arg, Gln, Glu or Pro); Xaa at res. 88 = (Asn, Glu or Asp); Xaa
at res. 90 = (Val, Thr, Ala or Ile); Xaa at res. 92 = (Arg, Lys,
Val, Asp or Glu); Xaa at res. 93 = (Ala, Gly, Glu or Ser); Xaa at
res. 95 = (Gly or Ala) and Xaa at res. 97 = (His or Arg). Generische
Sequenz 6


wobei die einzelnen Aminosäurereste
Xaa unabhängig
voneinander aus einer Gruppe von einer oder mehreren, im folgenden
spezifizierten Aminosäuren
ausgewählt
wird ("Res." steht dabei für "Position", "at" für "an", "or" für "oder" und "and" für "und"):
Xaa at res.
2 = (Lys, Arg, Ala or Gln); Xaa at res. 3 = (Lys, Arg or Met); Xaa
at res. 4 = (His, Arg or Gln); Xaa at res. 5 = (Glu, Ser, His, Gly,
Arg, Pro, Thr, or Tyr); Xaa at res. 7 = (Tyr or Lys); Xaa at res.
8 = (Val or Ile); Xaa at res. 9 = (Ser, Asp or Glu); Xaa at res.
11 = (Arg, Gln, Ser, Lys or Ala); Xaa at res. 12 = (Asp, Glu, or
Lys); Xaa at res. 13 = (Leu, Val or Ile): Xaa at res. 16 = (Gln,
Leu, Asp, His, Asp or Ser); Xaa at res. 17 = (Asp, Arg, Asn or Glu);
Xaa at res. 19 = (Ile or Val); Xaa at res. 20 = (Ala or Val); Xaa
at res. 21 = (Ala or Ser); Xaa at res. 23 = (Glu, Gln, Leu, Lys,
Pro or Arg); Xaa at res. 24 = (Gly or Ser); Xaa at res. 25 = (Tyr
or Phe); Xaa at res. 26 = (Ala, Ser, Asp, Met, His, Gln, Leu, or
Gly); Xaa at res. 28 = (Tyr, Asn or Phe); Xaa at res. 31 = (Glu,
His, Tyr, Asp, Gln or Ser); Xaa at res. 33 = Glu, Lys, Asp, Gln
or Ala); Xaa at res. 35 = (Ala, Ser, Pro, Gln or Asn); Xaa at res.
36 = (Phe, Leu or Tyr); Xaa at res. 38 = (Leu, Val or Met); Xaa
at res. 39 = (Asn, Asp, Ala, Thr or Pro); Xaa at res. 40 = (Ser,
Asp, Glu, Leu, Ala or Lys); Xaa at res. 41 = (Tyr, Cys, His, Ser
or Ile); Xaa at res. 42 = (Met, Phe, Gly or Leu); Xaa at res. 43
= (Asn, Ser or Lys); Xaa at res. 44 = (Ala, Ser, Gly or Pro); Xaa
at res. 45 = (Thr, Leu or Ser); Xaa at res. 49 = (Ile, Val or Thr);
Xaa at res. 50 = (Val, Leu or Ile): Xaa at res. 51 = (Gln or Arg);
Xaa at res. 52 = (Thr, Ala or Ser); Xaa at res. 53 = (Leu or Ile);
Xaa at res. 54 = (Val or Met); Xaa at res. 55 = (His, Asn or Arg);
Xaa at res. 56 = (Phe, Leu, Asn, Ser, Ala or Val); Xaa at res. 57
= (Ile, Met, Asn, Ala, Val or Leu); Xaa at res. 58 = (Asn, Lys,
Ala, Glu, Gly or Phe); Xaa at res. 59 = (Pro, Ser or Val); Xaa at
res. 60 = (Glu, Asp, Gly, Val or Lys); Xaa at res. 61 = (Thr, Ala,
Val, Lys, Asp, Tyr, Ser, Ala, Pro or His); Xaa at res. 62 = (Val,
Ala or Ile); Xaa at res. 63 = (Pro or Asp); Xaa at res. 64 = (Lys,
Leu or Glu); Xaa at res. 65 = (Pro or Ala); Xaa at res. 68 = (Ala
or Val); Xaa at res. 70 = (Thr, Ala or Glu); Xaa at res. 71 = (Gln,
Lys. Arg or Glu); Xaa at res. 72 = (Leu, Met or Val); Xaa at res.
73 = (Asn, Ser, Asp or Gly): Xaa at res. 74 = (Ala, Pro or Ser); Xaa
at res. 75 = (Ile, Thr, Val or Leu); Xaa at res. 76 = (Ser, Ala
or Pro); Xaa at res. 77 = (Val, Met or Ile); Xaa at res. 79 = (Tyr
or Phe); Xaa at res. 80 = (Phe, Tyr, Leu or His); Xaa at res. 81
= (Asp, Asn or Leu); Xaa at res. 82 = (Asp, Glu, Asn or Ser); Xaa
at res. 83 = (Ser, Gln, Asn, Tyr or Asp); Xaa at res. 84 = (Ser,
Asn, Asp, Glu or Lys); Xaa at res. 85 = (Asn, Thr or Lys); Xaa at
res. 87 = (Ile, Val or Asn); Xaa at res. 89 = (Lys or Arg); Xaa at
res. 90 = (Lys. Asn, Gln, His or Val); Xaa at res. 90 = (Tyr or
His); Xaa at res. 92 = (Arg, Gln, Glu or Pro); Xaa at res. 93 =
(Asn, Glu or Asp); Xaa at res. 95 = (Val, Thr, Ala or Ile); Xaa
at res. 97 = (Arg, Lys, Va, Asp or Glu); Xaa at res. 98 = (Ala,
Gly, Glu or Ser); Xaa at res. 100 = (Gly or Ala); and Xaa at res.
102 = (His or Arg).
-
Zur Verwendung als erfindungsgemäße Morphogene
besonders nützliche
Sequenzen sind u. a. die C-terminalen Domänen, z. B. die C-terminalen
96 bis 102 Aminosäurereste
von Vgl, Vgr-1, DPP, OP-1, OP-2, CBMP-2A, CBMP-2B, GDF-1 (siehe
Tabelle II unten und Seq. ID Nr. 5–14) sowie Proteine, die aus
den C-terminalen
Domänen
von 60A, BMP3, BMP5 und BMP6 bestehen (siehe Seq. ID Nr. 24–28), die
alle wenigstens das Skelett mit den konservativen sechs oder sieben
Cysteinen beinhalten. Außerdem
sind von den generischen Sequenzen abgeleitete biosynthetische Konstruktionen
nützlich,
wie z. B. die in US-Patent 5.011.691 offengelegten COP-1, 3–5, 7 und
16.
-
Unter einem anderen bevorzugten Gesichtspunkt
der Erfindung schließen
brauchbare Morphogene aktive Proteine ein, die Spezies aus Polypeptidketten
mit der generischen und hier mit „OPX" bezeichneten Aminosäuresequenz umfassen, womit
alle Homologien zwischen den verschiedenen identifizierten Formen von
OP1 und OP2 (Seq.-ID-Nr. 29) abgedeckt sind.
-
Die hier beschriebenen Morphogene
schließen
Proteine mit irgendeiner der oben beschriebenen Polypeptidketten
ein, unabhängig
davon, ob sie aus natürlich
vorkommenden Quellen isoliert oder mittels Rekombinanten-DNA oder
sonstigen synthetischen Methoden hergestellt wurden. Darin eingeschlossen
sind alle allelischen und artenspezifischen Varianten dieser Proteine,
alle natürlichvorkommenden
oder biosynthetischen Mutanten davon sowie diverse trunkierte und
fusionierte Konstruktionen. Außerdem
wird erwartet, dass bestimmte Deletions- und Additionsmutanten aktiv
sind, insbesondere auch solche Mutanten, bei denen Änderungen
am konservativen C-terminalen Cysteinskelett erfolgt sind, so lange
wie durch die Änderung
die funktionelle Beziehung zwischen diesen Cysteinen in der gefalteten
Struktur nicht gestört
wird. Dementsprechend sind solche aktiven Formen als Äquivalent
der hier offengelegten und genau beschriebenen Konstruktionen anzusehen.
-
Die Proteine können verschiedene Glycosylierungsmuster
und N-Termini aufweisen sowie aus einer Familie von verwandten Proteinen
mit Regionen homologer Aminosäuresequenz
bzw. aus aktiv trunkierten oder mutierten Formen von nativen oder
biosynthetischen Proteinen bestehen, wobei Letztere durch Expression
von rekombinanter DNA in Wirtszellen produziert werden.
-
Die morphogenetischen Proteine können mit
Hilfe intakter oder trunkierter cDNA bzw. synthetischer DNA in prokaryotischen
oder eukaryotischen Wirtszellen exprimiert, gereinigt, gespalten,
neu gefaltet und zu morphogenetisch aktiven Kompositionen dimerisiert
werden. Derzeit bevorzugte Wirtszellen sind z. B. E. coli oder Säugetierzellen
wie CHO-, COS- oder BSC-Zellen.
-
Daher können angesichts dieser Offenlegung
erfahrene Gentechniker aus cDNA- oder Genbibliotheken verschiedener
Tierarten Gene isolieren, die entsprechende Aminosäuresequenzen
kodieren, bzw. DNA aus Oligonukleotiden konstruieren und diese anschließend in
verschiedenen Arten von Wirtszellen, sowohl Prokaryoten als auch
Eukaryoten, exprimieren, um große
Mengen aktiver Proteine herzustellen, die die Fähigkeit besitzen, Gewebe und
Organe vor durch Immunzellen verursachter Gewebezerstörung zu
schützen,
einschließlich
der Fähigkeit,
solche Schäden
in einer Reihe von Säugetieren,
einschließlich
dem Menschen, großenteils
zu verhindern und/oder geschädigtes
Gewebe zu regenerieren.
-
Das oben Gesagte sowie andere Objekte,
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden durch die
folgende, detaillierte Beschreibung der Erfindung noch weiter erläutert.
-
Kurzbeschreibungen
der Zeichnungen
-
1 zeigt
die herzschützende
Wirkung von Morphogen hOP1 in einem myokardialen Ischämie-Reperfusionsmodell
der Ratte, zu erkennen an dem geringen Verlust an myokardialer Creatinkinase
in hOP1-behandelten Ratten.
-
2 zeigt
die Wirkung von 20 μg
Morphogen (hOP1-Verabreichung 24 Stunden vor der Isolierung des
Rattenherzen) auf die endothelabhängige Vasorelaxation durch
Acetylcholin im Anschluß an
eine Ischämie-Reperfusionsverletzung.
-
3 zeigt
die Wirkung von Morphogen (hOP1) auf die Neutrophilenadhäsion an
LTB4-stimuliertes Mesenterialarterienendothel in der Neutrophilen-aktivierten
Ratte.
-
4 (A und B) sind
schematische-Darstellungen der Morphogeninhibition auf die frühe Multinuklearisierung
mononuklearer Phagozyten in vivo.
-
5 zeigt
in grafischer Form die Wirkung eines Morphogens (z. B. OP-1) und
eines Plazebos (Kontrolle) auf die Entstehung von Schleimhautentzündungsschäden.
-
6 (A–D) stellen die Auswirkungen eines Morphogens
(z. B. OP-1, 6A und 6C) und von TGF-☐ (6B und 6D) auf die Produktion von Kollagen
(6A und 6B) und Hyaluronsäure (6C und 6D)
in primären
Fibroblastenkulturen dar.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Es ist jetzt überraschend entdeckt worden,
daß die
hier definierten Morphogene wirkungsvolle Mittel zur Verringerung
der mit der Entzündungsreaktion
des Körpers
auf Gewebeverletzung verbundenen, gewebezerstörenden Wirkungen sind. Insbesondere
haben, wie hier offengelegt wird, die Morphogene die Eigenschaft,
die mit den auf eine anfängliche
Gewebeverletzung folgenden Entzündungsreaktionen
verbundene Gewebenekrose zu mildern.
-
Wann immer es zu Gewebeverletzungen
kommt, unabhängig
davon, ob dies durch Bakterien, Trauma, Chemikalien, Hitze oder
irgendein anderes Phänomen
verursacht ist, wird die Entzündungsreaktion
des Körpers
ausgelöst.
Als Antwort auf die von den geschädigten Zellen freigesetzten
Signale (z. B. Cytokine) wird die Extravasation von Immuneffektorzellen
ausgelöst.
Unter normalen Umständen
töten diese
[in das geschädigte Gewebe]
eindringenden Immuneffektorzellen die Infektionskeime und/oder die
infizierten oder geschädigten Zellen
(durch Freisetzung abtötender
Substanzen wie Superoxid, Perforine und andere, in Granula gespeicherten
antimikrobiellen Mitteln) ab, entfernen totes Gewebe und Organismen
(durch Phagozytose), setzen verschiedene biologische Response-Modifizierer
frei, die ein schnelles Abheilen und Abdecken der Wunde fördern (und
recht häufig
zu fibrotischer Narbenbildung führen)
und ziehen sich anschließend,
nachdem der Bereich erfolgreich abgeheilt ist, aus dem Bereich des
anfänglichen
Traumas zurück.
Sobald ein Bereich als normal angesehen wird, hört die örtliche Freisetzung von entzündungsauslösenden Cytokinen
auf, und das Spektrum von Adhäsionsmolekülen auf
dem Gefäßendothel
kehrt zur Ausgangsstufe zurück.
In einigen Fällen
allerdings schießen
diese wechselwirkenden Signale und zellulären Systeme, die ja zum Einfangen
und Unschädlichmachen
sich sehr schnell vermehrender Infektionskeime gedacht sind, über das
Ziel hinaus und schädigen
den Körper,
indem sie zur Abtötung
von weiterem, ansonsten gesundem Umgebungsgewebe führen. Dieses
zusätzliche
und unnötige
Gewebesterben beeinträchtigt
die Funktion von Organen weiter und führt in manchen Fällen zum
Tod des Individuums. Außerdem
können
die oft entstehenden Narben die normale Gewebefunktion stören; dies
ist z. B. bei idiopathischer Lungenfibrose, IBD (inflammatory bowel
disease, Enteritis regionalis Crohn) und Organzirrhose der Fall.
-
Das Gefäßendothel stellt die erste
Barriere zwischen den zirkulierenden Immuneffektorzellen und dem extravaskulären Gewebe
dar. Zur Extravasation müssen
sich diese zirkulierenden Zellen an Gefäßendothelzellen binden, die
Basalmembran durch- und in angegriffenes Gewebe z. B. durch Phagozytose
oder Protease-vermittelte extrazelluläre Matrixdegradation eindringen.
Wenngleich es uns fernliegt, dieses Patent durch irgendeine Theorie
einschränken
zu wollen, so sei hier dennoch die Ansicht geäußert, dass die erfindungsgemäßen Morphogene
die Entzündungsreaktion
teilweise dadurch verändern
können,
dass sie die Anheftung der Immuneffektorzellen an die luminale Seite
des Blutgefäßendothels
an oder in der Nähe
der geschädigten
Stellen und/oder der Entzündungsherde
modulieren. Da die (hier beschriebene) Methode die Anheftung der
Immuneffektorzellen an diese Stellen verhindert oder zumindest reduziert,
wird auch die nachfolgende Freisetzung von gewebeschädigenden
Substanzen an Stellen zerstörten
Gewebes und/oder Entzündungsherden durch
diese Immuneffektorzellen unterbunden. Weil der Extravasation der
Immuneffektorzellen deren Anheftung (an das Gefäßendothel) vorausgehen muss,
verhindert die (erfindungsgemäße) Methode
auch das anfängliche
und fortgesetzte Eindringen dieser Zellen in extravaskuläre Stellen
mit zerstörtem
Gewebe bzw. in aktive Entzündungsherde.
Daher findet diese Erfindung nicht nur Anwendung in einem Verfahren
zur Reduzierung oder Verhinderung von durch Immunzellen vermittelter
Gewebezerstörung
an extravaskulären
Stellen mit vorausgegangener Gewebezerstörung, sondern bietet sich außerdem als
Anwendung in einem Verfahren zur Reduzierung oder Verhinderung des
fortlaufenden Eindringens von Immuneffektorzellen in extravaskuläre Bereiche
von aktiven Entzündungskaskaden
an. Fachleute werden außerdem
unschwer erkennen, dass die erfindungsgemäßen Morphogene darüber hinaus
für einen
Mechanismus zur Unterbrechung der funktionellen Wechselwirkung von
Immuneffektorzellen und Endothel in Betracht gezogen werden können, bei
der die Adhäsionsmoleküle durch
andere Stimula als eine Gewebeschädigung induziert werden.
-
Eine Entstehungsursache für Gewebeschädigungen
ist der Kontakt der Zellen mit toxischen Sauerstoffkonzentrationen;
dies ist z. B. bei Ischämie-Reperfusionsgewebeschäden (Sauerstoffmangel)
und bei Hyperoxiaschäden
(letal hohe Sauerstoffkonzentrationen) der Fall. Dementsprechend
findet die Erfindung Anwendung in einem Verfahren zur Verringerung
der durch Ischämie-Reperfusion
und Hyperoxia induzierten Gewebeschäden, wobei ein Verfahrensschritt
darin besteht, dass dem betroffenen Individuum vor, während oder nach
der Schädigung
des betroffenen Gewebes eine therapeutische Menge eines Morphogens
verabreicht wird. In Fällen,
bei denen die toxischen Sauerstoffkonzentrationen bewusst in Kauf
genommen werden, wie z. B. bei einem chirurgischen oder klinischen
Eingriff, wird das Morphogen vorzugsweise schon vor der Induzierung
(der toxischen Sauerstoffkonzentrationen) verabreicht.
-
Im Gegensatz zu fibrogenen Wachstumsfaktoren
wie TGF-β stimulieren
die hier beschriebenen Morphogene außerdem die Gewebemorphogenese,
aber weder die Fibrose noch die Entstehung von Narbengewebe (siehe
Beispiel 9 unten). Dementsprechend haben die Morphogene neben ihrer
Eigenschaft, die mit Entzündungsreaktionen
verbundenen, gewebeschädigenden
Wirkungen zu verhindern, außerdem
die Eigenschaft, die Lebensfähigkeit
von geschädigtem
Gewebe bzw. geschädigten
Organen zu verbessern, indem sie die Regenerierung geschädigten Gewebes
fördern
und eine Fibrogenese verhindern.
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Weiterhin können die hier beschriebenen
Morphogene die Epithelzellenproliferation verhindern (siehe Beispiel
10 unten). Diese Aktivität
der Morphogene kann sich als besonders nützlich für die Behandlung der Psoriasis
und anderer, mit Epithelzellpopulationen zusammenhängenden
Entzündungskrankheiten
erweisen.
-
Es folgen ausführliche Beschreibungen der
für die
Erfindung geejgneten Morphogene sowie von Verfahren für deren
Verabreichung und Anwendung und von zahlreichen, nicht beschränkenden
Beispielen, die
- 1.) die Eignung der hier beschriebenen
Morphogene als Therapeutika für
den Schutz von Gewebe vor den mit der Entzündungsreaktion des Körpers verbundenen
Gewe beschädigungen
belegen sollen und
- 2.) Tests bereitstellen sollen, mit denen potentielle Morphogene
auf ihre Wirksamkeit geprüft
werden können.
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1. Nützliche
Morphogene
-
Nach der in diesem Patent gegebenen
Definition ist ein Protein dann ein Morphogen, wenn es die Entwicklungskaskade
zellulärer
und molekularer Ereignisse, die in der Entstehung neuen, organspezifischen
Gewebes kulminiert, fördert
und wenigstens das konservative C-terminate 6-Cystein-Skelett oder
dessen funktionelles Äquivalent
(siehe oben) enthält.
Insbesondere können
Morphogene in einer morphogenetisch permissiven Umgebung in der
Regel alle folgenden biologischen Funktionen erfüllen: Stimulierung der Vermehrung von
Vorläuferzellen,
Stimulierung der Differenzierung von Vorläuferzellen, Stimulierung der
Vermehrung von differenzierten Zellen sowie die Unterstützung des
Wachstums und die Erhaltung der differenzierten Zellen, einschließlich der „Redifferenzierung" transformierter
Zellen. Einzelheiten, wie die bei der Erfindung brauchbaren Morphogene
zuerst identifiziert wurden, sowie eine Beschreibung für deren
Herstellung, Anwendung und Prüfung
auf Morphogenaktivität
sind in USSN 667.274, eingereicht am 11. März 1991, und in USSN 752.764, eingereicht
am 30. August 1991, offengelegt. Wie darin beschrieben ist, können die
Morphogene aus natürlich vorkommendem
Material in reiner Form (isoliert) oder mit Hilfe der hier offengelegten
genetischen Sequenzen durch Rekombinationsmethoden in prokaryotischen
oder eukaryotischen Wirtszellen produziert werden Alternativ können mit
Hilfe der darin offengelegten Methoden neue Morphogen-Sequenzen
induziert werden.
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Besonders nützliche Proteine sind solche,
die die aus der Natur abgeleiteten und in Tabelle II offengelegten
Sequenzen enthalten. Weitere nützliche
Sequenzen sind z. B. die in US-Patent 5.0110691 offengelegten biosynthetischen
Konstruktionen (z. B. COP-1, COP-3, COP-4, Cop-5, Cop-7 und COP-16).
-
Die für die Erfindung nützlichen
Morphogene können
weiterhin durch irgendeine der hier offengelegten 6 generischen
Sequenzen (generische Sequenzen 1, 2, 3, 4, 5 und 6) beschrieben
werden. Die generischen Sequenzen 1 und 2 können außerdem an ihrem N-Terminus
die Sequenz
aufweisen.
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In der unten stehenden Tabelle II
werden die Aminosäuresequenzen
der aktiven Regionen von nativen, als Morphogene identifizierten
Proteinen verglichen, einschließlich
Human-OP-1 (hOP-1, Seq.-ID-Nr. 5 sowie 16–17), Maus-OP-1 (mOP-1, Seq.-ID-Nr.
6 und 18–19),
Human- und Maus-OP-2 (Seq.-ID-Nr. 7, 8 und 20–22), CMBP2A (Seq.-ID-Nr. 9),
CBMP2B (Seq.-ID-Nr. 10), BMP3 (Seq.-ID-Nr. 26), DPP (von Drosophila, Seq.-ID-Nr.
11), Vgl (von Xenopus, Seq.-ID-Nr. 12), Vgr-1 (von der Maus, Seq.-ID-Nr.
13); GDF-1 (von der Maus, Seq.-ID-Nr. 14, 32 und 33), 60A-Protein (von Drosophila,
Seq.-ID-Nr. 24 und 25), BMP5 (Seq.-ID-Nr. 27) und BMP6 (Seq.-ID-Nr.
28). Die Sequenzen wurden im Wesentlichen nach der Methode von Needleman
et al., J. Mol., Biol. 48: 443–453
(1970), ausgerichtet, wobei die Berechnungen mit dem Align-Programm
(DNAstar, Inc.) erfolgten. In der Tabelle bedeuten drei Punkte,
dass die Aminosäure
an dieser Position dieselbe ist wie die entsprechend Aminosäure in hOP-1.
Drei Bindestriche zeigen an, dass in dieser Position keine Aminosäure vorhanden
ist und dienen der besseren Darstellung von Homologien. So „fehlt" z. B. in CBMP-2A
und CMBP-2B der Aminosäurerest
60. Natürlich
enthalten beide diese Aminosäuresequenzen
in dieser Region Asn-Ser (Pos. 58, 59), wobei CBMP-2A anschließend Lys
und Ile enthält,
während
CBMP-2B Ser und Ile enthält.
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-
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Derzeit am meisten bevorzugte, als
erfindungsgemäße Morphogene
nützliche
Proteinsequenzen schließen
die Aminosäuresequenz
ein, die das konservierte 6-Cystein-Skelett
von hOP1 (z. B. Aminosäurereste
43–139
von Seq.-ID-Nr. 5) festlegt. Zusätzlich
schließen
die am meisten bevorzugten Sequenzen sowohl allelische als auch
artenspezifische Varianten der OP-1- und OP-2-Proteine ein, einschließlich Drosophila-Protein
60A. Dementsprechend fallen, unter einem weiteren bevorzugten Aspekt,
alle Morphogene unter dieses Patent, die sich aus Polypeptidkettenvarianten
mit der hier als „OPX" bezeichneten generischen
Sequenz zusammensetzen, wobei „OPX" das 7-Cystein-Skelett
festlegt und die Aminosäureidentitäten zwischen
den verschiedenen identifizierten Maus- und Human-OP1- und OP-2-Sequenzen
repräsentiert.
OPX ist in Seq.-ID-Nr. 29 wiedergegeben. Wie dort beschrieben, werden
die einzelnen Aminosäurereste
Xaa für
die jeweiligen Positionen unabhängig
voneinander aufgrund der in den entsprechenden Positionen in der
C-terminalen Sequenz von Maus- oder Human-OP1 bzw. -OP-2 gewählt (siehe
Seq.-ID-Nr. 5–8
und/oder Seq.-ID-Nr. 16–23).
-
II. Formulierungen und
Methoden für
die Verabreichung therapeutischer Mittel
-
Die Morphogene können einem Individuum mt jeder
nur denkbaren, geeigneten Methode verabreicht werden, bevorzugt
direkt (d. h. lokal, durch Injektion in oder topische Auftragung
auf eine bestimmte Gewebestelle) oder systemisch (d. h. parenteral
oder oral). Wenn das Morphogen parenteral verabreicht werden soll, also
z. B. durch intravenöse,
subkutane, intramuskuläre,
intraorbitale, ophthalmische, intraventrikuläre, intrakraniale, interkapsuläre, intraspinale,
intrazisternale, intraperitoneale, bukkale, rektale, vaginale, intranasale Verabreichung
oder durch Aerosole, liegt das Morphogen vorzugsweise in Form einer
wäßrigen Lösung vor. Die
Lösung
ist physiologisch akzeptabel, so daß die Lösung nicht zusätzlich zu
der gewünschten
Verabreichung des Morphogens an den Patienten einen negativen Effekt
auf das Elektrolyten- und Volumengleichgewicht des Patienten hat.
Das wäßrige Medium
des Morphogens kann deshalb aus normaler, physiologischer Kochsalzlösung (9,85%
NaCl, 0,15 M) bestehen. Die wäßrige, das
Morphogen enthaltende Lösung
kann z. B. durch Auflösen
des Proteins in 50%igem, Ethanol enthaltendem Acetonitril in 0,1%
Trifluoressigsäure
(TFA), 1%iger Salzsäure
oder einem ähnlichen
Lösungsmittel
hergestellt werden. Ein Teil der so erhaltenen Lösung wird dann z. B. mit zehn
Teilen phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) gemischt, wobei
dem Ganzen noch 0,1–2,0%
Humanserumalbumin (HSA) zugesetzt werden kann. Die erhaltene Lösung wird
vorzugsweise auf einem Wirbelschüttler
(Vortex) gründlich
durchgemischt. Wenn dies gewünscht
wird, kann ein gegebenes Morphogen durch Assoziation mit einem geeigneten
Molekül
leichter löslich
gemacht werden. So kann z. B. das Morphogen durch Assoziation des
maturierten Dimeren mit der Prodomäne des Morphogen in physiologischen Puffern
in Lösung
gehalten werden. Tatsächlich
wird angenommen, daß das
endogene Protein in dieser Form transportiert wird. Ein weiteres,
zur Verbesserung der Löslichkeit
und besonders für
orale Anwendungen nützliches
Molekül
ist Casein. So wird z. B. die Löslichkeit
der maturierten, aktiven Form von OP-1 durch Zusatz von 0,2% Casein
um 80% gesteigert. Weitere Milchkomponenten und/oder verschiedene
Serumproteine könnten
sich ebenfalls als nützlich
erweisen.
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Für
parenterale Verabreichung nützliche
Lösungen
können
nach irgendeiner beliebigen, der pharmazeutischen Fachwelt gut bekannten
Methoden hergestellt werden und sind z. B. beschrieben in Remington's Pharmaceutical
Sciences (Herausgeber: Gennaro, A.), Mack Pub., 1990. Die Formulierungen
können
z. B. Polalkylenglykole wie Polyethylenglykol, Pflanzenöle, hydrogenierte
Naphthaline und dergleichen enthaften. Insbesondere Formulierungen
für die
direkte Auftragung können
außerdem
Glycerin und andere hochviskose Substanzen zugesetzt werden, um
das Morphogen an der gewünschten
Stelle zu fixieren. Biokompatible und vorzugsweise bioresorbierbare
Polymere wie z. B. Hyaluronsäure,
Kollagen, Tricalciumphosphat, Polybuttersäure, Lactid- und Glykolpolymere
sowie Lactid/Glykol-Copolymere
sind u. U. nützliche
Vehikel zur kontrollierten Freisetzung der Morphogene in vivo. Andere
potentiell nützliche
parenterale Depotpräparate
für diese
Morphogene sind Ethylen/Vinylacetat-Copolymerpartikel, osmotische
Pumpen, implantierbare Infusionssysteme und Liposome. Formulierungen
zur Verabreichung durch Inhalation können als Vehikel z. B. Lactose
enthalten oder aus wäßrigen,
Polyoxyethylen-9-laurylether, Glycocholat oder Deoxycholat enthaltenden
Lösungen
bestehen, oder können ölige Lösungen zur
Verabreichung in Form von Nasentropfen oder Gele für die intranasale
Applikation sein. Formulierungen für die parenterale Verabreichung
können
weiterhin Glycocholat für
bukkale Verabreichungen, Methoxysalicylat für rektale Verabreichung oder
CUTRIC ACID [citric acid, Zitronensäure?] für vaginale Verabreichungen
enthalten.
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Zäpfchen
für rektale
Anwendungen können
auch durch Mischen des Morphogens bzw. des Morphogen-stimulierenden
Mittels mit einem nichtreizenden Vehikel wie Kakaobutter oder anderen
Zusammensetzungen, die bei Raumtemperatur fest und bei Körpertemperatur
flüssig
sind, hergestellt werden.
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Formulierungen für topische Auftragungen auf
die Hautoberfläche
können
durch Dispergieren des Morphogens oder Morphogen-stimulierenden
Mittels in einem dermal verträglichen
Vehikel wie einer Lotion, Creme, Salbengrundlage oder Seife hergestellt
werden. Besonders nützlich
sind Vehikel, die einen Film oder eine Schicht über der Haut bilden können, so
daß das
aufgetragene Mittel lokalisiert bleibt und vor [unerwünschter]
Entfernung geschützt
ist. Für
die topische Verabreichung auf interne Gewebeoberflächen kann
das Morphogen in einem flüssigen
Gewebekleber oder in einer anderen Substanz, die bekanntermaßen die
Adsorption an eine Gewebeoberfläche
fördert,
dispergiert werden. So können
z. B. Hydroxypropylcellulose oder Fibrinogen/Thrombin-Lösungen mit
Vorteil angewandt werden. Alternativ können Gewebeüberzuglösungen wie pektinhaltige Formulierungen
verwendet werden.
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Alternativ können die hier beschriebenen
Morphogene oral verabreicht werden. Die orale Verabreichung von
Proteinen als Therapeutika ist in der Regel nicht üblich, da
die meisten Proteine durch die im Verdauungssystem von Säugetieren
vorhandenen Verdauungsenzyme und Säuren abgebaut werden, bevor
sie in den Blutstrom absorbiert werden können. Die hier beschriebenen
Morphogene sind jedoch in der Regel säurestabil und Protease-resistent
(siehe z. B. US-Patent Nr. 4.968.590). Außerdem konnte wenigstens ein
Morphogen, nämlich
OP-1, in Brustdrüsenextrakt,
Colostrum und 57-Tage-Milch nachgewiesen werden. Aus. dem Brustdrüsenextrakt
in reiner Form isoliertes OP-1 ist darüber hinaus morphogenetisch
aktiv. Genauer gesagt induziert dieses Protein, wenn es zusammen
mit einem geeigneten Matrixmaterial subkutan implantiert wird, in
Säugetieren
die endochondrale Knochenbildung, nachweisbar durch einen gängigen In-vivo-Knochentest, wie
er in US-Patent Nr. 4.968.590 offengelegt ist. Darüber hinaus
kann das Morphogen auch im Blutstrom nachgewiesen werden. Schließlich ist
die lösliche
Morphogenform, d. h. das maturierte und mit der Prodomäne assoziierte
Morphogen, morphogenetisch aktiv: Diese Beobachtungen machen deutlich,
daß es
möglich
ist, Morphogene an Individuen oral und parenteral zu verabreichen,
ohne die Morphogene zu inaktivieren. Während die endgültigen Formen
bestimmter hier beschriebener Morphogene typischerweise nur schwer
löslich sind,
ist die in Milch (sowie im Brustdrüsenextrakt und Colostrum) gefundene
Form leicht löslich,
vermutlich aufgrund der Anlagerung der endgültigen, morphogenetisch aktiven
Form an einen Teil oder die vollständige Prodomäne der intakten
Sequenz und/oder durch Assoziation mit einer oder mehreren Milchkomponenten. Dementsprechend
können
die hier bereitgestellten Verbindungen auch mit Molekülen assoziiert
sein, die die Löslichkeit
der Morphogene in vitro oder in vivo verbessern.
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In Fällen, wo das Morphogen oder
das Morphogen-stimulierende Mittel Teil einer Gewebe- oder Organkonservierungslösung ist,
kann mit Vorteil von jeder beliebigen, kommerziell erhältlichen
Konservierungslösung
Gebrauch gemacht werden. Fachleuten bekannte nützliche Lösungen sind z. B. Collins Lösung, Wisconsin-Lösung, Belzer-Lösung, Eurocollins-Lösung und
mit Lactat versetzte Ringer-Lösung.
In der Regel besitzt eine Organkonservierungslösung eine oder mehrere der
folgenden Eigenschaften: a) einen osmotischen Druck, der im wesentlichen
dem Druck in einer Säugetierzelle
entspricht (die Lösungen
sind in der Regel hyperosmolar und enthalten K+ und Mg++-Ionen in
ausreichend hoher Menge, daß ein
osmotischer Druck erzeugt wird, der geringfügig höher als der in einer Säugetierzelle
ist), b) die Lösung
ist in der Regel in der Lage, im wesentlichen normale ATP-Spiegel
in der Zelle aufrechtzuerhalten, und c) die Lösung gestattet in der Regel eine
optimale Aufrechterhaltung des Glucose-Metabolismus in der Zelle.
Darüber
hinaus können
Organkonservierungslösungen
Antikoagulantien, Energiequellen wie Glucose, Fructose oder andere
Zucker, Metaboliten, Schwermetall-Komplexbildner, Glycerin und andere
Substanzen mit hoher Viskosität
zur Verbesserung der Überlebenschancen
bei tiefen Temperaturen, Radikalinhibitoren und einen pH-Wert-Indikator enthalten. Eine
detaillierte Beschreibung von Konservierungslösungen und nützlichen
Bestandteilen kann z. B. in US-Patent 5.002.965 nachgelesen werden.
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Die hier beschriebenen Verbindungen
können
darüber
hinaus mit Molekülen
assoziiert sein, die das Morphogen bzw. das Morphogen-stimulierende
Mittel zum gewünschten
Gewebetarget steuern. So kann z. B. ein Antikörper, eine Antikörperfragment
oder ein sonstiges Bindungsprotein verwendet werden, das spezifisch mit
einem Oberflächenmolekül von Zellen
auf dem gewünschten
Gewebe wechselwirkt. Nützliche
Targeting-Moleküle
können
z. B. mit der in US-Patent Nr. 5.091.513 offengelegten Einzelketten-Bindungstellen-Methode
konstruiert werden.
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Wie oben beschrieben, haben die hier
bereitgestellten Morphogene eine bedeutende Sequenzhomologie in
der C-terminalen, aktiven Domäne
gemeinsam. Im Gegensatz dazu weichen die die Prodomänen definierenden
Sequenzen in der Regel deutlich voneinander ab. Daher wird angenommen,
daß die
Prodomäne Morphogenspezifisch
ist. Wie ebenfalls oben beschrieben, ist weiterhin bekannt, daß die verschiedenen
bisher identifizierten Morphogene in unterschiedlichen Geweben unterschiedlich
exprimiert werden. Wenngleich dieses Patent nicht durch irgendeine
Theorie eingeschränkt
werden soll, ist es dennoch vernünftig
anzunehmen, daß unter
natürlichen
Bedingungen im Körper
in der Regel auf ein bestimmtes Gewebe [nur] ausgewählte Morphogene
wirken. Daher können
die Prodomänen,
die in Assoziation mit den aktiven Formen der Morphogene in Lösung identifiziert
worden sind, komplett oder partiell als Targeting-Moleküle für die hier
beschriebenen Morphogene fungieren. So können z. B. die Prodomänen spezifisch
mit einem oder mehreren Molekülen
auf dem Target-Gewebe wechselwirken, um das mit der Prodomäne assoziierte
Morphogen zu diesem Gewebe zu steuern. Daher stellen Morphogen-Prodomänen, in
kompletter oder partieller Form, weitere nützliche Targeting-Moleküle für die Zielsteuerung
von Morphogenen zum gewünschten
Gewebe dar. So kann z. B. die komplette oder partielle Prodomäne von GDF-1
zur Steuerung von Morphogenen zum Nervengewebe benutzt werden. Alternativ
können
die Prodomänen
von OP-1 bzw. CBMP2, die beide natürlich mit Knochengewebe assoziiert
gefunden wurden, komplett oder partiell dazu verwandt werden, ein
Morphogen zum Knochengewebe zu steuern.
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Die hier beschriebenen Morphogene
haben sich als nützlich
für die
Bereitstellung Nervenzellen-schützender
Wirkungen zur Verringerung der mit der Immunantwort/Entzündungsreaktion
des Körpers
auf eine anfängliche
Nervenzellenschädigung
verbundenen Nervenwegsschäden
erwiesen. Hier wird unter einem "Nervenweg" ein Nervenkreislauf
für die
Weiterleitung elektrischer Signale von einer Quelle zu einem Targetzellenort
verstanden und umfaßt
sowohl das Zentralnervensystem (CNS) als auch das periphere Nervensystem (PNS).
Zum Nervenweg werden die die elektrischen Impulse weiterleitenden
Neuronen und untereinander verbundener Neuronengruppen, die durch
die gebündelten
neuronalen Axone gebildeten Nervenfasern sowie die die Neuronen
umgebenden und mit ihnen verbundenen Gliazellen gerechnet. Eine
Entzündungsreaktion
auf eine Nervenzellschädigung
kann auf ein Nervenzellentrauma erfolgen, das seinerseits z. B.
durch eine Autoimmun-Dysfunktion (einschließlich Autoantikörpern),
neoplastische Läsionen,
Infektionen, chemisch oder mechanisch verursachte Trauma oder andere
Krankheiten verursacht worden sein kann. Ein Lehrbuchbeispiel einer
nervenbedingten inflammatorischen Erkrankung ist die multiple Sklerose.
Eine Nervenwegsschädigung kann
weiterhin das Ergebnis einer Verringerung oder Unterbrechung, z.
B. einer Okklusion, der Blutversorgung des Nervengewebes sein, wie
dies z. B. bei einem embolischen Gehirnschlag (z. B. bei Ischämie oder
bei durch Hypoxie verursachten Schäden) der Fall ist, oder irgendeines
anderen Nerventraumas oder eines Traumas der den Nerv umgebenden
Matrix. Außerdem
scheint wenigstens ein Teil der mit einer Reihe von primären Gehirntumoren
verbundenen Gewebeschäden
immunologisch verursacht zu sein. Eine Applikation des Morphogens direkt
auf die zu behandelnden Zellen oder die systemische Verabreichung
des Morphogens an das Säugetier,
z. B. intravenös
oder indirekt durch orale Verabreichung, kann dazu dienen, die mit
einer Nervenschädigung
verbundene Immunreaktion abzuschwächen oder gar zu unterbinden.
Alternativ kann auch ein Mittel, das die Morphogen-Expression und/oder
Sekretion in vivo stimuliert, vorzugsweise an der geschädigten Stelle,
benutzt werden. In Fällen,
bei denen die Verletzung bewusst vorgenommen wird, wie dies z. B.
während eines
chirurgischen Eingriffs oder bei einer aggressiven klinischen Behandlung
der Fall ist, kann das Morphogen bzw. das Morphogen-stimulierende
Mittel vor Beginn der Verletzung verabreicht werden, sodass das
bedrohte Nervengewebe von vornherein geschützt wird.
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In Fällen, wo der Einsatz des Morphogens
als Therapeutikum zur Verringerung von mit Immun-/Entzündungsreaktionen
im Zentralnervensystem verbundenen Nervenschäden vorgesehen ist, muss ein
weiteres Problem angesprochen werden: Die Überwindung der so genannten „Blut-Hirn-Schranke", der Gehirnkapillaren-Wandstruktur
also, die praktisch alle im Blut vorhandenen Moleküle bis auf
wenige ausgewählte
Kategorien ausfiltert und damit deren Passage in das Gehirn verhindert.
Die Blut-Hirn-Schranke kann durch direkte Infusion des Morphogens
oder Morphogen-stimulierenden Mittels in das Gehirn wirkungsvoll
umgangen werden. Alternativ kann das Morphogen bzw. das Morphogenstimulierende
Mittel so modifiziert werden, dass dessen Transport durch die Blut-Hirn-Schranke beschleunigt
wird. In dieser Beziehung könnten
trunkierte Formen des Morphogens oder Morphogen-stimulierenden Mittels
am erfolgreichsten sein. Alternativ kann das Morphogen oder Morphogen-stimulierende
Mittel so modifiziert werden, dass es lipophiler wird, oder es kann
mit einem anderen Molekül
konjugiert werden, das natürlicherweise
durch die Schranke transportiert wird, wobei die üblichen
Methoden verwendet werden, die dem Experten bekannt sind und die
z. B. in Pardridge, Endocrine Reviews 7: 314–330 (1986) sowie US-Patent
Nr. 4.801.575 beschrieben werden.
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Schließlich können die hier zur Verfügung gestellten
Morphogene allein oder kombiniert mit anderen Molekülen verabreicht
werden, die in den hier beschriebenen Therapiearten und Behandlungsmethoden
als vorteilhaft geschildert werden, einschließlich, doch nicht beschränkt auf
Antikoagulantien, freie Sauerstoffradikale hemmende Wirkstoffe,
Salycyisäure,
Vitamin D und andere entzündungshemmende
Wirkstoffe. Die Behandlung von Psoriasis kann auch die Behandlung
mit ultraviolettem Licht, Zinkoxid und Retinoiden einschließen.
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Die hier zur Verfügung gestellten Verbindungen
können
durch Beimischung von pharmazeutisch akzetablen, nicht-giftigen
Bindemitteln und Trägern
zu Arzneimitteln verarbeitet werden. Wie oben erwähnt, können solche
Kompositionen für
die parenterale Verabreichung insbesondere als flüssige Lösungen oder
Suspensionen oder für
die orale Verabreichung insbesondere in Tabletten- oder Kapselform,
oder für
die intra-nasale Verabreichung in Form von Puder, Nasentropfen oder
Aerosol-Sprays zubereitet werden.
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Die Kompositionen können für die parenterale
oder orale Verabreichung zu Menschen oder anderen Säugetieren
in therapeutisch effektiven Mengen zubereitet werden, d. h. in Mengen,
die für
eine bestimmte Zeit in einer angemessenen Konzentration die mit
entzündlichen
Reaktionen einhergehenden gewebezerstörenden Wirkungen lindern, und überdies
eine vorbeugende, gewebeschützende
Wirkung haben.
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Alle die in dieser Branche Tätigen werden
wissen, dass die Konzentration der in einer therapeutischen Komposition
beschriebenen Verbindungen variiert, was von einer Reihe von Faktoren
abhängt,
zu denen die Dosierung der zu verabreichenden Arznei gehört, sowie
die chemischen Charakteristika (z. B. Hydrophobizität) der verwendeten
Verbindungen, und die Verabreichungsart. Die bevorzugte Dosierung
der zu verabreichenden Arznei hängt
wahrscheinlich auch von solchen Variablen wie der Art und dem Stadium/Ausmaß der Gewebsverletzung,
dem allgemeinen Gesundheitszustand des jeweiligen Patienten, der
relativen biologischen Wirksamkeit der gewählten Verbindung, der Zusammensetzung
der jeweiligen Bindemittel und der Verabreichungsart ab. Im Allgemeinen
können
die Verbindungen dieser Erfindung in einer wässrigen physiologischen Pufferlösung, die
etwa 0,001% bis 10% w/v der Verbindung enthält, für parenterale Verabreichung
zur Verfügung
gestellt werden. Typische Dosierungen rangieren von etwa 10 ng/kg
bis zu etwa 1 g/kg Körpergewicht pro
Tag, wobei der bevorzugte Dosisbereich zwischen etwa 0,1 μg/kg bis
zu 100 mg/kg Körpergewicht
pro Tag liegt. Optimalerweise liegt die Morphogen-Dosis zwischen
0,1 –100 μg Protein
für jedes
Kilo Körpergewicht
des Patienten. Keinerlei offensichtlich Morphogen-induzierte pathologische
Läsionen
werden hervorgerufen, wenn reifes Morphogen (z. B. OP-1, 20 μg) täglich normal
wachsenden Ratten 21 Tage nacheinander verabreicht wird. Darüber hinaus
produzieren 10 μg
systemische Morphogen-Injektionen (z. B. OP-1), die normalen Mäusen täglich 10
Tage nacheinander verabreicht wurden, keinerlei auffällige Anormalitäten.
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Bei der systemischen Verabreichung
wird die Behandlung mit der Gabe einer größeren Dosis begonnen. Danach
wird die Behandlung mit einer Erhaltungsdosis fortgesetzt. Weitere
Verabreichungen können durch
regelmäßige Beobachtung
des Morphogenspiegels im Blut festgesetzt werden.
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Bei absichtlich herbeigeführten Gewebeverletzungen,
wie dies beispielsweise bei Operationen der Fall ist, wird das Morphogen
vorzugsweise unmittelbar vor oder gleichzeitig mit der Trauma-Induktion
verabreicht. Vorzugsweise wird das Morphogen als prophylaktische
Maßnahme
während
der Operation verabreicht.
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Als Alternative kann eine wirksame
Menge eines den endogenen Morphogenspiegel stimulierenden Wirkstoffs
auf eine der oben beschriebenen Arten verabreicht werden. Beispielsweise
kann ein Wirkstoff, der imstande ist, die Morphogen-Produktion und/oder
Sekretion von Zellen des betroffenen Gewebes und/oder von Transplantat-Gewebe
zu stimulieren, einem Säugetier
zur Verfügung
gestellt werden, beispielsweise durch direkte Verabreichung des
Wirkstoffs in das zu behandelnde Gewebe. Eine Methode zur Identifizierung und
zum Testen von Wirkstoffen, die in der Lage sind, den endogenen
Morphogenspiegel eines bestimmten Gewebes zu stimulieren, wie in
Beispiel 15 beschrieben, und detailliert in USSN 752.859, gleichzeitig
angemeldetes Patent, eingereicht am 30. August 1991. Kurz gesagt,
können
in Frage kommende Verbindungen identifiziert und getestet werden,
und zwar durch in vitro Inkubation der Verbindung mit einem Testgewebe
oder Zellen eines Testgewebes für
einen gewissen Zeitraum, der für
die Produktion, d. h. die Absonderung und/oder die Sekretion eines
von den Zellen des betreffenden Gewebes produzierten Morphogens
ausreicht.
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Für
die Zwecke der hier vorgestellten Erfindung werden die oben beschriebenen
Morphogene, die bei der Linderung von durch ischämische Reperfusions-Verletzungen
hervorgerufenen Gewebeverletzungen wirksam sind, vor oder während der
Wiederherstellung von Sauerstoff (d. h. der Wiederherstellung des
Blutflusses, Reperfusion) verabreicht. Im Falle der Behandlung bereits
existierender Verletzungen wird der therapeutische Wirkstoff vorzugsweise
als intravenöse
Injektion, und zwar sofort nach Eintritt des hypoxischen oder ischämischen
Vorfalls verabreicht. Beispielsweise kann der therapeutische Wirkstoff
durch eine intravenöse
Infusion unmittelbar nach Eintritt eines Gehirninfarkts, eines Myokardinfarkts,
bei Asphyxia, oder bei Herz/Lungen Stillstand verabreicht werden.
In Fällen,
bei denen ischämische
oder hypoxische Verletzungen absichtlich und/oder unvermeidbar herbeigeführt werden,
wie beispielsweise bei einem chirurgischen Eingriff, während dessen
die Zirkulation eines Organs oder eines Organsystems absichtlich
und/oder vorübergehend
unterbrochen werden muss, wie beispielsweise bei einer karotiden
Enterektomie, einem koronaren Bypass, bei Gewebstransplantationen,
Organverpflanzungen, fibrinolytischer Therapie usw., wird der therapeutische
Wirkstoff vorzugsweise unmittelbar vor oder zugleich mit der Sauerstoffreduktion
dem Gewebe zugefügt.
Vorzugsweise wird das Morphogen prophylaktisch während der Operation verabreicht.
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In vergleichbarer Weise wird in Fällen, in
denen eine durch Hypertoxie herbeigeführte Verletzung bereits vorhanden
ist, das Morphogen nach der Diagnosestellung verabreicht. Wenn eine
hyperoxische Verletzung, beispielsweise während der Behandlung von Frühgeborenen
oder von an pulmonalen Krankheiten wie Emphysema leidenden Patienten
herbeigeführt
wird, sollte der therapeutische Wirkstoff vorzugsweise vor der Verabreichung
des Sauerstoffs, d. h. prophylaktisch gegeben werden.
-
III. Beispiele
-
Beispiel 1. Identifizierung
von Morphogene absonderndem Gewebe
-
Durch die Bestimmung der Verteilung
von Morphogenen innerhalb des Gewebes können verschiedene Morphogene,
die in einem bestimmten Gewebe abgesondert werden, identifiziert
werden, so wie auch neue, verbundene Morphogene ausgemacht werden.
Die Gewebeverteilung dient auch der Identifkation nützlichen,
Morphogen-produzierenden Gewebes bei der Suche und Identifizierung
möglicherweise
Morphogene stimulierender Wirkstoffe. Die Morphogene (oder deren
mRNA Transkripte) können
mittels Standard-Methoden einfach in verschiedenen Geweben identifiziert
werden, und bei Geweben mit geringer Absonderung mit leicht abweichenden
Methoden. Die Protein-Verteilung kann beispielsweise mit Hilfe der
im Western Blot-Analyse (Immunoblot) oder immuno-fluoreszenter Techniken,
oder durch die speziellen Antikörper
der jeweils interessanten Morphogene bestimmt werden. In gleicher
Weise kann die Verteilung der Morphogen-Transkripte mittels der
standardmäßig angewandten
Northern Hybridisierungsverfahren und transkriptspezifischer Sondierung
festgestellt werden.
-
Jede beliebige Sonde, die spezifisch
für ein
Transkript hybridisert werden kann und das jeweils interessante
Transkript von anderen, verwandten Transkripten zu unterscheiden
in der Lage ist, kann benutzt werden. Weil die hier beschriebenen
Morphogene sich durch eine so hoch-sequentielle Homologie in ihren
aktiven- C-terminalen
Domänen
auszeichnen, kann die Gewebeverteilung eines bestimmten Morphogen-Transkripts
am besten mittels einer für
die pro Region des unreifen Proteins und/oder die N-terminale Region
des reifen Proteins spezifischen- Sonde bestimmt werden. Eine weitere
nützliche
Sequenz ist die 3'nicht-kodierende
Region, die den Stop-Codon flankiert oder ihm unmittelbar folgt.
Diese Teile der Sequenz variieren sehr bei den Morphogenen dieser
Erfindung und sind dementsprechend spezifisch für jedes Protein. Eine besonders nützliche
Vgr-1-spezifische Sondierungssequenz ist beispielsweise das PvuII-SacI-Fragment,
ein 265 b Fragment, das sowohl einen Teil der nicht umgesetzten
pro-Region und den N-Terminus der reifen Sequenz kodiert (siehe
Lyons und andere (1989) PNAS 86: 4554–4558, wo sich eine Beschreibung
de cDNA Sequenz befindet). Vergleichbar nützliche mOP-1-spezifische Sondierungsequenzen
sind das BstX1-BglI Fragment, eine 0,68 kb Sequenz, die ungefähr 2/3 der
mOP-1 pro-Region abdeckt; ein StuI-StuI Fragment, eine 0,2 Kb Sequenz
unmittelbar oberhalb der 7-Cystein Domäne; und das Ear1-Pst1 Fragment,
bei dem es sich um ein 0,3 Kb Fragment handelt, das einen Teil der
3' nicht umgesetzten
Sequenz enthält
(siehe Seq. ID Nr. 18, wo die pro-Region im Wesentlichen durch 30–291 Rückstände definiert
ist). Ähnliche
Ansätze
können
beispielsweise für
hOP-1 (Seq ID Nr. 16) oder Mensch oder Maus OP-2 (Seq. ID Nr. 20
und 22) angewendet werden.
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Mit Hilfe dieser morphogen-spezifischen
Sonden, die künstlich
hergestellt oder durch klonierte Sequenzen erhalten werden können, kann
man unter Anwendung von Standardmethoden morphogene Transkripte
als Säugetiergewebe
identifizieren. Kurz gesagt wird die Gesamt RNA aus verschiedenen
erwachsenen murinen Geweben hergestellt (z. B. Leber, Niere, Testis,
Herz, Gehirn, Thymus und Magen), und zwar mittels von Standardtechiken
wie der Methode von Chomoczyaski und anderer ((1987) Anal. Biochem
162: 156–159), unten
beschrieben. Poly (A)+ RNA wird mittels der oligo- Zellulose(dT)-Chromatographie
(z. B. Typ 7 von Pharmacia LKB Biotechnology, Inc) zubereitet. Poly
(A)+ RNA (im Allgemeinen 15 μg)
von jedem Gewebe wird auf einem 1%igen Agarose/Formaldehyd Gel fraktioniert
und auf eine Nytran-Membran übertragen
(Schleicher & Schuell).
Nach dem Transfer wird die Membran bei 80°C gebacken und die RNA wird
unter UV-Licht (im Allgemeinen 30 Sekunden bei 1 mW/cm2)
strahlenvernetzt. Vor der Hybridisierung wird die in Frage kommende Sonde
durch Erhitzung denaturiert. Diese Hybridisierung wird in einem
Plexiglas-Zylinder, der in einer Rollenflaschenvorrichtung rotiert,
ausgeführt,
und zwar bei ungefähr
1 Umdrehung pro Minute, 15 Stunden lang, und bei einer Temperatur
von 37°C,
unter Verwendung einer Hybridisierungsmischung aus 40% Formamid,
5 × Denhardts,
5 × SSPE
und 0,1% SDS. Nach der Hybridisierung werden nicht-spezifische Ergebnisse
aus den Filtern in 0,1 SSPE, 0,1% SDS bei 50°C ausgespült.
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Beispiele, die die Verteilung verschiedener
Morphogene bei noch im Wachstum befindlichen und erwachsenen. Geweben
zeigen, einschließlich
Vgr-1, OP-1, BMP2, BMP3, BMP4, BMP5, GDF-1 und OP-2, werden in der
gleichzeitig zum Patent angemeldeten Schrift USSN 752 764 und bei
Ozkaynak und anderen (1991) Biochem. Biophys. Res. Commn. 179: 116–123 beschrieben,
sowie bei Ozkaynak und anderen (1992) (JBC, im Druck). Unter Verwendung
des hier beschriebenen allgemeinen Sondierungsverfahrens, konnten
die Northern Blot Hybridisierungen, die speziell auf diese Morphogene
zugeschnittenen Sondierungen benutzen, um Gehirn-, Milz-, Lungen-,
Herz-, Leber- und Nierengewebe zu untersuchen zeigen, dass mit den
Nieren verbundenes Gewebe die primäre Absonderungsquelle für OP-1 zu
sein scheint, und Hirn, Herz und Lungengewebe sekundäre Quellen
darstellen. OP-1 mRNA wurde mit dieser Sondierungstechnik auch in
den Speicheldrüsen, besonders
in der Ohrspeicheldrüse
von Ratten identifiziert. Lungengewebe scheint die primäre Absonderungsquelle
von Vgr-1, BMP5, BMP4 und BMP3 zu sein. Geringere Mengen von Vgr-1
wurden auch im Nieren-und Herzgewebe entdeckt, während die Leber eine sekundäre Absonderungsquelle
von BMP5, und die Milz die sekundäre Absonderungsquelle von BMP4
zu sein scheinen. GDF-1 scheint vorwiegend im Gehirngewebe abgesondert
zu werden. Zum gegenwärtigen
Zeitpunkt scheint OP-2 primär
in früh-embryonalem
Gewebe ausgedrückt
zu werden. In besonderem Maße
zeigen Northern Blots von murinen Embryos und sechs Tage nach der
Geburt eine Fülle
von OP-2 Absonderung, besonders bei Tieren acht Tage alten Embryos.
Die Absonderung nimmt deutlich bei 17 Tage alten Embryos ab und
ist nach der Geburt in Tieren nicht mehr zu entdecken.
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Beispiel 2: Aktive Morphogene
in Körpersäften
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OP-1 Absonderung (Expression) wurde
im Speichel identifiziert (insbesondere in der Ohrspeicheldrüse der Ratte,
siehe Beispiel 1), sowie im menschlichen Blutserum und verschiedenen
Milchformen, einschließlich
im Extrakt der Brustdrüsen,
im Kolostrum und in Rindermilch von 57 Tage alten Rindern. Darüberhinaus ist,
wie in USSN 923780 dargelegt, das aus den Körpersäften extrahierte Protein morphogenetisch
aktiv. Die Entdeckung, dass das Morphogen natürlicherweise in der Milch und
im Speichel vorhanden ist, sowie die bereits bekannte Beobachtung,
dass reife, aktive OP-1 säurebeständig und
Protease-resistent ist, weisen daraufhin, dass bei Säugetieren
die orale Verabreichung von Morphogenen die empfehlenswerte Form
ist. Die orale Verabreichung ist typischerweise die bevorzugte Art
der Verabreichung für
längere
oder prophylaktische Behandlungen. Ausserdem legt die Identifizierung
von Morphogenen in allen Milchformen, einschließlich des Kolostrums nahe,
dass Protein ein wichtige Rolle bei der Gewebeentwicklung, einschließlich der
Skelettausbildung von Jugendlichen spielt.
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2.1 Die Entdeckung von
Morphogenen in der Milch
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OP-1 wurde teilweise aus dem Extrakt
von den Brustdrüsen
von Ratten und Rinder-Kolostrum und der Milch von 57 Tage alten
Rindern geklärt,
indem diese Flüssigkeiten über eine
Reihe von chromatografischen Säulen
geleitet wurden: (z. B. Kationen-Austausch, Affinität und Reverse-Phase).
Bei jedem Schritt wurde das Eluierungsmittel in Fraktionen gesammelt,
und diese wurden auf das Vorhandensein von OP-1 getestet, und zwar
durch Standard Immunoblot-Test. Immunoreaktive Teile wurden dann
kombinert und weiter geklärt.
Das teilweise geklärte
Endprodukt wurde dann mittels der Western Blot-Analyse unter Verwendung
OP-spezifischer Antiseren auf das Vorhandensein von OP-1 sowie auf
in vivo und in vitro Aktivität
getestet.
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Aus verschiedenen Milchquellen geklärtes OP-1
wurde mittels der Western Blot Technik und unter Verwendung von
Antikörpern
gegen OP-1 und BMP2 untersucht.
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Antikörper wurden unter Anwendung
von in der Branche wohlbekannter Standard-Immunologie Verfahren hergestellt, wobei,
wie im Beispiel 15 unten beschrieben, durch E-coli erzeugte OP-1
voller Länge
und BMP2 als Immunogene benutzt wurden. In allen Fällen reagierte
die geklärte
OP-1 nur mit dem anti-OP-1 Antikörper,
nicht aber mit dem anti-BMP2 Antikörper.
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Die morphogenische Aktivität des aus
Brustdrüsen-Extrakt
geklärten
OP-1 wurde in vivo im wesentlichen gemäß dem Rattenmodell-Versuch
bewertet, der in US Patent Nr. 4 968 590 beschrieben wird. Kurz
gesagt, es wurde eine Probe von jeder OP-1 immuno-aktiven Fraktion
des aus dem Brustdrüsen-Extrakt
gewonnenen OP-1 Endprodukts durch Lyuphilisierung eines Teils (33%)
der Fraktion und erneuter Suspensierung des Proteins in 220 μl 50% igem
Acetonnitril/0,1% TFA hergestellt. Die Proben wurden über Nacht
lyophilisiert und dann in Long Evans Ratten verpflanzt (Charles
River Laboratories, Wilmington, MA, 28–35 Tage alt.) Jede Fraktion
wurde doppelt verpflanzt. Einzelheiten über das Kollagen-Matrix-Impiantationsverfahren
findet man z. B. im U.S. Patent Nr. 4 968 590. Nach 12 Tagen wurden
die Implantate entfernt und durch histologische Beobachtungen auf
neue Knochenbildungen hin untersucht, wie in U.S. Patent Nr. 4 968
590 beschrieben. In allen Fällen
waren die immunoaktiven Fraktionen osteogenisch aktiv.
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2.2 Die Entdeckung von
Morphogenen im Serum
-
Morphogene können im Serum mittels morphogen-spezifischer
Antikörper
entdeckt werden. Der Versuch kann mittels beliebiger Standard Immuntests,
wie etwa dem Western Blot (Immunoblot) und ähnlichem durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird der Versuch unter Verwendung einer Affinitätssäule durchgeführt, an die
der morphogen-spezifische Antikörper
gebunden und durch die das Proben-Serum dann gegossen wird, um die
jeweils interessanten Morphngene selektiv zu extrahieren. Dann wird
das Morphogen eluiert. Ein geeigneter Eluierungspuffer kann empirisch
bestimmt werden durch Determinierung von Bindungs-und Eluierungsbedingungen
mit einer Kontrolle (z. B. einem geklärten, durch Neukombiniertung
erzeugten Morphogen.) Fraktionen werden auf das Vorhandensein des
Morphogens mittels Standardimmunoblot-Tests überprüft, wobei die Ergebnisse durch
N-terminales Klassifizieren bestätigt
werden. Vorzugsweise wird die Affinitätssäule durch Verwendung monoklonaler
Antikörper
bebildet. Konzentrationen von Morphogenen im Serum oder anderen
Flüssigkeitesproben
können
dann mittels Standard Protein-Quantifizierungstechniken
bestimmt werden, wozu auch die spektrophotometrische Absorbierung
und der quantitative Nachweis konjugierter Antikörper gehören.
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Unten findet sich ein Beispielsverfahren
für die
Identifkation von OP-1 im Serum. Nach diesem generellen Verfahren
können
weitere Morphogene in Körpersäften entdeckt
werden, auch im Serum. Die Identifizierung des Morphogens im Serum
weist ausserdem darauf hin, dass die systemische Verabreichung die
geeignte Form ist, in der therapeutische Konzentrationen eines Morphogens
Individuen zugeführt
werden kann, und dass Morphogene sich wahrscheinlich systemisch
wie endokrinartige Faktoren verhalten. Und schließlich können mit
Hilfe dieses Verfahrens Schwankungen im endogenen Morphogenspiegel
entdeckt werden, und diese veränderten
Spiegel können
durch Beobachtung der Transkript-Spiegel der Morphogene bewertet
werden, entweder durch die standardmäßige Northern Blot Analyse,
die in Beispiel 1 beschrieben wurde, oder durch Hybridisierung in
situ, und zwar mittels einer markiertert Sonde, die speziell für die Hybridisierung
von morphogenem mRNA geignet ist, und durch Standard RNA Hybridisierungsverfahren,
die in der Branche wohlbekannt sind und allgemein im Beispiel 1
beschrieben werden.
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OP-1 wurde im menschlichen Serum
mit Hilfe der folgenden Versuchsanordnung entdeckt. Ein monoklonaler
Antikörper
gegen Säugetiere,
durch Neukombination und mittels wohlbekannter und beschriebenen, hier
besonders in Beispiel 15 exemplifizerter Standard-Immunolgietechniken
erzeugtes OP-1 wurde durch Überführen des
Antikörpers über ein
Agarose-aktiviertes Gel (z. B. Affi-GelTM,
von Bio-Rad Laboratories, Richmond, Kalifornien, hergestellt nach
Angaben des Herstellers) immobilisiert und für die Klärung von OP-1 aus dem Serum
verwendet. Dann wurde menschliches Serum über die Säule geführt und mit 3 M K-Thiocyanat eluiert.
Fraktionen des K-Thiocyanats wurden dann in 8 M (unlesbar dialysiert
20 (unlesbar) einer C8HPLC Säule
zugeführt
und mit einem 20 minütigem,
25–50%igem
Acetonnitril/0,1% TFA Gradienten eluiert. Reife, durch Neukombination
erzeugte OP-1 Homodimers eluieren zwischen 20 und 22 Minuten. Dann
wurden Fraktionen gesammelt und auf Vorhandensein von OP-1 untersucht,
und zwar mittels Standard Immunoblot Test, bei dem ein OP-1 spezifischer
Antikörper
wie für
Beispiel 2 verwendet wurde.
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Die Überwachung der Mengen des verabreichten
oder endogenen Morphogens kann anhand der hier beschriebenen Therapien
erfolgen, indem die Menge an Morphogen, die in einer Flüssigkeitsprobe
aus dem Körper
vorhanden ist, mit einem vorher bestimmten Vergleichswert verglichen
wird, beispielsweise zur Auswertung der Wirksamkeit einer therapeutischen
Behandlungsmethode, und so weiter. Darüber hinaus kann Fluktuation
der Mengen von endogenen Morphogen-Antikörpern mit Hilfe dieser Methode
bestimmt werden, höchst
wahrscheinlich im Serum, und zwar unter Verwendung eines Antikörpers oder
eines anderen Bindungsproteins, welches die Möglichkeit der spezifischen
Interaktion mit dem endogenen Morphogen-Antikörper bietet. Festgestellte
Fluktuationen in den Mengen des Morphogens oder des endogenen Antikörpers sind
zum Beispiel als Indikatoren für
eine Änderung
im Zustand des Gewebes brauchbar. Zum Beispiel sind unter Umständen niedrige
Dosen des Morphogens nötig,
wenn das beschädigte
Gewebe regeneriert ist und das Gewebe oder die Organfunktion bei
Abwesenheit von zusätzlichen
Schädigungen
des Gewebes wieder ,normalisiert' wird,
und daher kann eine gesteigerte Menge an zirkulierendem Morphogen-Antikörper gemessen
werden.
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Beispiel 3: Effekt des
Morphogens nach Beginn des ischämischen
Prozesses
-
Der das Herz schützende Effekt von Morphogenen
im Anschluss an eine Schädigung
durch Ischämie und
anschließende
Reperfusion in einem Säugetier
kann in einem Modell mit Ratten einfach veranschaulicht werden.
In diesem Beispiel wird ein Morphogen (beispielsweise OP-1) direkt
vor dem Beginn des ischämischen
Prozesses bei experimentell induzierten Myokardinfarkten in Rasten
verabreicht, und zwar im Wesentlichen gemäss der Methode von Lefer, et
al. (1990) Science, 249: 61– 64
und (1992), J. Mol. Cell. Cardiol. 24: 385–393. Kurzum, der Verlust der
Herzgewebsfunktion im Anschluss an Ischämie und die Reperfusion wird experimentell
bestimmt durch Messung des Verlustes der Myokard Creatinkinase Aktivität (CK) und
des Verlustes der vom Endothel abhängigen Funktion der Blutgefäßentspannung.
(siehe Beispiel 4, nachfolgend).
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In einer ersten Gruppe von mit Äther betäubten Ratten
wurde die linke Koronararterie in direkter Nachbarschaft zu der
ersten Hauptverzweigung mit einem Seidenfaden vernäht und damit
ein Arterienverschluss verursacht, um einen Myokardinfarkt (MI)
hervor zu rufen. Die Fäden
wurden 10 Minuten nach dem Erzeugen des Verschlusses gezogen, um
die Koronar-Reperfusion zu ermöglichen.
Diese erste Gruppe wird hier als die „Gruppe mit Myokardinfarkt" (MI) bezeichnet.
Eine zweite Gruppe von Ratten wurde der gleichen Prozedur unterzogen,
jedoch wurde kein Arterienverschluss der Koronararterie erzeugt,
und daher wurde kein Myokardinfarkt ausgelöst. Diese zweite Gruppe von
Ratten wird hier als die „Gruppe
mit vorgetäuschtem
Myokardinfarkt" (SHAM
MI) bezeichnet.
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Die erste Gruppe von Ratten, die
MI-Gruppe der Ratten, wurde weiter aufgeteilt in drei Untergruppen: Die
erste Untergruppe der MI-Ratten erhielt eine intravenöse Injektion
von 2 μg
Morphogen (OP-1) 10 Minuten nach der Ligatur, und unmittelbar vor
der Reperfusion. Die zweite Untergruppe der MI-Ratten erhielt eine
intravenöse
Injektion von 20 μg
OP-1 10 Minuten nach der Ligatur und direkt vor der Reperfusion.
Und die dritte Untergruppe der MI-Ratten (Kontrolle) erhielt eine
Injektion der Lösung
ohne Substrat, z B. 0,9%ige NaCl, wie diese auch für die mit
OP-1 behandelten Tiere verwendet wurde.
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Vierundzwanzig Stunden später wurden
die Herzen aus allen Ratten entfernt und die Mengen an verbleibender
Creatinkinase (CK) in dem linken Ventrikel (der Region mit dem Infarkt)
und aus dem Septum interventriculare (die nicht ischämische Region
als Kontrolle) mit Standardmethoden bestimmt. Nach Vergleich der Differenz
in CK-Aktivitäten
in beiden Regionen wurde der Wert für den Verlust an CK-Aktivität aus der
Region mit dem Infarkt als Indikation für die Schädigung der Herzzellen in der
Region mit dem Infarkt verwendet.
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Wie in 1 zu sehen ist, zeigen die Ergebnisse,
dass Morphogene (wie beispielsweise OP-1) eine erhebliche, schützende Wirkung
auf das Herzgewebes haben kann, wenn sie dem ischämischen
Gewebe bereitgestellt werden. In der Abbildung ist der Verlust der
CK-Aktivität
als Differenz in spezifischer CK-Aktivität zwischen dem Ventrikelseptum
und dem linken Ventrikel aufgetragen.
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Der Verlust an CK-Aktivität in der
Untergruppe der MI-Ratten, welche 2 μg OP-1 direkt vor der Reperfusion
erhielt, zeigte ein wenig Schutz im Vergleich mit der Kontrollgruppe
der MI-Ratten, welche nur eine Injektionen der Lösung ohne Substrat erhielt,
wenn die Mengen aus beiden Untergruppen gegen die Mengen gemessen
werden, die aus den SHAM MI Kontrollratten erhalten wurden. Erheblicher
Schutz des Herzgewebes konnte in der Untergruppe der MI-Ratten beobachtet
werden, welche 20 μg
OP-1 direkt vor der Reperfusion erhielt, im Vergleich zu der Kontrollgruppe
der MI-Ratten, welche nur eine Injektionen der Lösung ohne Substrat erhielt,
wenn die Mengen aus beiden Untergruppen gegen die Mengen gemessen
werden, die aus den SHAM MI Kontrollratten erhalten wurden.
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Diese Daten zeigen, dass OP-1 einen
erheblichen Schutz für
Herzgewebe bietet, wenn es nach der Ischämie und vor der Reperfusion
verabreicht wird.
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Eine Variation dieses Beispiels kann
auch durchgeführt
werden, indem dem Tier das Morphogen vor der Induktion der Ischämie verabreicht
wird. Diese Experimente können
sowohl in normalen Ratten, als auch in Ratten mit Immundefizienz
durchgeführt
werden, um den schützenden
Effekt für
das Herzgewebe durch das vor der Ischämie verabreichte Morphogen
zu bestimmen.
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Beispiel 4: Vasodilatation
in dem mit Mophogen behandeltem Herzgewebe mit Myokardinfarkt.
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Bestimmte Vasodilatatoren wie zum
Beispiel Acetylcholin (ACh) und Adenosindiphosphat (ADP, ein Vermittler
der lmmunreaktion) üben
ihre Vasodilatationswirkung nur in Gegenwart von intaktem Endothel
aus, welches seinerseits zur Freisetzung einer Substanz mit dem
Namen EDRF (endothelialer Faktor, der zur Vasodilatation führt) angeregt
wird. Falls das Endothel eine Verletzung erlitt, so dass EDRF nicht
freigesetzt wird, dann wird keine Vasodilatation als Antwort auf
diese vom Endothel abhängigen
Agenzien hervorgerufen. Im Gegensatz dazu sind einige der anderen
Vasodilatatoren, einschließlich
Nitroglycerin (NTG) und Nitroprussid, nicht vom Endothel abhängig, da
sie die Blutgefässe
direkt erweitern.
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Das vorliegende Experiment demonstriert
die Fähigkeit
von OP-1, den Verlust der vom Endothel abhängigen Entspannungsaktivität in der
Mikrovaskulärstruktur
der Koronararterien im Anschluss an Reperfusion von ischämischem
Myokard, und dessen Fähigkeit
der Reduktion von Myokardschädigung
innerhalb 24 Stunden nach Morphogenbehandlung. In Kürze: 2 bis
24 Stunden nach einer Morphogenbehandlung wird in isolierten Herzen
von Ratten Reperfusion nach Ischämie
induziert, dann werden die wieder durchbluteten Herzen der Vasodilatation
mit entweder ACh oder NTG unterzogen. Bei Abwesenheit der Morphogenbehandlung
sollte geschädigtes
Gewebe die durch ACh verursachte Vasodilatation hemmen, jedoch nicht
die durch NTG verursachte Vasodilatation. Morphogenbehandlung sollte
erwartungsgemäß die von
ACh vermittelte Vasodilatation in den erneut durchbluteten Herzen
verbessern.
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Dementsprechend wurden 48 ausgewachsene
männliche
Ratten des Stammes Spraque-Dawley in acht Gruppen von je sechs Ratten
aufgeteilt. Zwölf
Ratten wurden den vorgetäuschten
Myokardinfarkten unterzogen (SHAM MI), wie dies unter Beispiel 3
beschrieben wurde. Die Herzen der verbleibenden 36 Ratten wurden
wie folgt isoliert: ein Satz von zwölf Ratten erhielt eine intravenöse Injektion
von OP-1 24 Stunden vor der Isolierung ihres Herzens; ein anderer
Satz von zwölf
Ratten erhellt eine intravenöse
Injektion von 20 μg OP-1
2 Stunden vor der Isolierung ihres Herzens; die letzte Gruppe von
Ratten erhellt eine Injektion der Lösung ohne Substrat (d. h. 0,9%ige
NaCl). Die Ratten wurden dann mit Natrimpentobarbital (35 mg/kg,
intraperitoneal) betäubt.
Ihre Herzen wurden isoliert und mittels der Methode nach Langendorff
unter einem kontinuierlichen Fluss (15 ml/min) mit sauerstoffangereicherter
Krebs-Henseleit-Lösung
perfusioniert (Aoki et al. (1988 J. Pharmacol. 95: 35).
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Jede Gruppe von Ratten wurde dann
in je zwei Untergruppen zu je sechs Ratten aufgeteilt. Zwanzig Minuten
vor Reperfusion wurde die Antwort auf Koronaivasodilatatoren gemessen
durch Induktion einer Konstriktion mit 0,05 μmol U-44619 (9,11-Methanoepoxy-Prostaglandin
H2), gefolgt von einer Behandlung mit einem
Vasodilatator 3 Minuten später.
Untergruppe eins – 15
nmol ACh, Untergruppe 2–15
nmol NTG. Danach wurde die Zunahme in Perfusionsdruck in den Koronararterien
(CPP) als Indikator der Vasodilatation gemessen. Nachdem die CPP
Niveaus in den Normalzustand zurück
gekehrt waren, wurden die Herzen der Ischämie unterzogen durch Reduktion
der Koronarinfusion auf 15% des kontrollierten Flusses für 30 Minuten,
dann wurde der Normalfluss wieder hergestellt, d. h. es erfolgte
Reperfusion, für
weitere 20 Minuten.
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Die Antwort auf die Vasodilatatoren
wurde anschließend
erneut durch Induktion der Konstriktion und der Verabreichung der
Vasodilatatoren gemäss
der obigen Beschreibung gemessen.
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Die Ergebnisse dieser Experimente
werden in 2 gezeigt.
Vor der Ischämie
zeigten ACh und NTG beide normale Vasodilatationsergebnisse bei
allen Versuchsbedingungen. Die Herzen, welche OP-1 24 Stunden vor
der Ischämie
erhielten, zeigten etwa 70% der Antwort auf ACh, während die
Herzen, welche OP-1 2 Stunden vor der Ischämie erhielten, eine Antwort
von 55% auf ACh zeigten. Die Gruppe, weiche nur Lösung ohne
Substrat erhalten hatte, zeigte eine Antwort von 40% auf ACh. Die
Kontrollgruppe schließlich,
welche nicht der Ischämie
unterzogen wurde, zeigte eine Antwort auf ACh von etwa 95%. Dies
zeigt, dass die vom Endothel abhängigen
Vasodilatatoren eine reduzierte Antwort auf Vasodilatatoren nach
Ischämie
und anschließender
Reperfusian aufweisen. Darüber
hinaus wahrte OP-1 die endothelabhängige Vasodilatation in erheblichem
Ausmaß,
wenn die Behandlung 24 Stunden vor Induktion der Myokardischämie erfolgte.
Keine Mängel in
der Vasodilatation konnten bei der Verabreichung von einem direkten
Vasodilatator (NTG) beobachtet werden. NTG-induzierte Vasodilatation
lag bei 95% der ursprünglichen
Aktivität
bei Herzen, die der Ischämie
unterzogen wurden, und bei 100% der ursprünglichen Aktivität für Herzen,
die keine Ischämie
erlitten.
-
Beispiel 5. Auswirkung
des Morphogens auf die Adhärenz
von neutrophilen Granulozyten
-
Die Rolle der Adhärenz von neutrophilen Granulozyten
bei der Fehlfunktion des Endotheis und die schützenden Auswirkungen des Morphogens
bei der Modulation dieser Aktivität kann bestimmt werden unter Verwendung
eines Standard-Assays zur Bestimmung der Adhärenz von polymorphkernigen
neutrophilen Granulozyten (PMN), wie beispielsweise beschrieben
von Lefer et al., (1992) J. Mol., Cell, Cardiol. 24: 385– 393. In
Kürze werden
hierbei Segmente der Arteria mesenterica superioris aus Ratten isoliert,
welche entweder mit Morphogen (OP-1, 20 μg) oder mit 0,9%iger NaCl 24
Stunden vor der Isolierung der Arterien behandelt worden waren.
Die Segmente wurden gereinigt, in transversale Ringe von 1–2 mm Länge geschnitten,
und diese Ringe wurden anschließend
aufgeschnitten und in K-H Lösung
bei 37°C
und pH 7,4 inkubiert. Die neutrophiien Granulozyten wurden präpariert
und erhielten ein Fluoreszenzlabel unter Anwendung der Standardverfahren
(beispielsweise wurden Leukozyten aus Ratten isoliert, und zwar
im Wesentlichen nach der Methode von Pertroft et al., (1968) Exp.
Cell. Res. 50: 355–368,
dann in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) gewaschen, durch Gradientenzentrifugation
gereinigt und mit Hilfe der Methode von Yuan et al., (1990) Microvasc.
Res. 40: 218–229,
mit einem Fluoreszenzlabel versehen.). Die mit dem Label versehenen
neutrophiien Granulozyten wurden dann den Inkubationen der offenen
Ringe hinzugefügt
und mit 100 nM Leukotrien B4 (LTB4) aktiviert. Die Ringe wurden für 20 Minuten
inkubiert und die Zahl der an die Endotheloberfläche adhärierenden neutrophilen Granulozyten
wurde dann durch Fluoreszenzmikroskopie visuell bestimmt.
-
Wie in 3 gezeigt wird, zeigten die Versuchsansätze mit
nicht stimulierten PMN's
(d. h. Zugabe von PMN alleine) keine wesentliche Adhärenz an
das vaskuläre
Endothel. Bei den Ringen von den Arterien aus den Ratten, welche
eine Injektion von 0,9%iger NaCl erhalten hatten, erhöhte die
Stimulation der neutrophilen Granuiozyten durch LTB4 (100
nM) im Allgemeinen die Zahl der an das Endothel adhärierenden
PMN's (P < 0,001). OP-1 (20 μg verabreicht
24 Stunden vorher) zeigte eine erhebliche inhibierung der Adhärenz von PMN,
welche von LTB4 aktiviert worden waren.
(P < 0,01 aus der
Kontrolle).
-
Beispiel 6: In Vivo Modelle
für Schutz
von Lungen-, Nerven- und Nierengewebe bei Ischämie und Reperfusion.
-
Andere Gewebe, die erheblich durch
Schädigung
bei Ischämie
und Reperfusion beeinträchtigt
werden, umfassen Nervengewebe, Nierengewebe und Lungengewebe. Die
Auswirkung von Morphogenen auf die Linderung dieser Schädigung bei
Ischämie
und Reperfusion dieser Gewebe kann bestimmt werden unter Verwendung
der Methoden und Modelle, welche allgemein bei sachverständigen Wissenschaftlern
auf diesem Gebiet bekannt sind, und wie diese im Folgenden beschrieben
werden. In ähnlicher
Weise wird auch eine Methode vorgelegt, mit der die gewebsschützenden Auswirkungen
von Morphogenen auf geschädigtes
Lungengewebe nach Hyperoxie bestimmt werden können.
-
Zum Beispiel bietet das Model mit
Kaninchen für
Schlaganfall durch Embolie eine nützliche Methode für die Bestimmung
des Effekts von Morphogenen auf Gewebsverletzung nach cerebraler
Ischämie
und Reperfusion. Das unten beschriebene Versuchsprotokoll stimmt
im wesentlichen mit dem von Phillips et al. (1969) Annals of Neurology
25: 281–285 überein.
Kurzum: weiße
New England Kaninchen (2–3
kg) werden betäubt und
in einen Respirator gesteckt. Die Intrakranialzirkulation wird dann
selektiv katheterisiert mit Hilfe der Methode von Seldinger. Danach
wird eine grundlegende Angiographie des Hirns durchgeführt unter
Verwendung einer digitalen Substrateinheit. Die distale interne
Arteria carotis oder ihre Verzweigungen werden dann selektiv embolisiert
mit 0,035 ml eines 18 Stunden gealterten autologen Thrombus. Arterienverschluss
wird durch erneute Angiographie sofort im Anschluss an die Embolisierung
dokumentiert. Nachdem eine ausreichende Zeit vergangen ist, um Hirnschläge zu verursachen
(15 Minuten oder 90 Minuten), wird Reperfusion durch Verabreichung
eines Bolus eines Perfusionsagens, wie beispielsweise das TPA-Analog
Fb-FB-CF (z. B. 0,8 mg/kg über
2 Minuten Dauer) induziert.
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Die Auswirkung eines Morphogens auf
Hirnschläge
kann bestimmt werden durch Verabreichen unterschiedlicher Konzentrationen
von Morphogenen, z. B. OP-1, zu verschiedenen Zeitpunkten vor oder
nach der Embolisierung und/oder Reperfusion. Die Kaninchen werden
3–14 Tage
nach der Embolisierung getötet
und ihre Gehirne werden für
die neiaropathologische Untersuchung vorbereitet, indem sie durch
Immersion in 10% gepuffertem Formalin mit neutralem pH für mindestens
2 Wochen fixiert werden. Die Gehirne werden dann in Intervallen
von 2–3
mm in einer koronalen Ebene geschnitten, nummeriert und den normalen
histologischen Methoden mit Paraffin unterzogen, und der Grad der
Gewebsnekrose in dem neuronalen Gewebe wird visuell bestimmt.
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Die schützenden Auswirkungen der Morphogene
auf Nierengewebe bei Schädigung
der Nieren durch Ischämie
und Reperfusion kann einfach unter Verwendung eines Mausmodeils
bestimmt werden, wie es von Oueliette et al. (1990), J. Clin. Invest.,
85: 766–771,
beschrieben wurde. Im Überblick:
Ischämie
der Nieren wird operativ in 35–45
Tage alten, ausgezüchteten
weißen
Schweizer Mäusen
erzeugt durch Ausführung
einer normalen Nephrektomie der rechten Niere und Okklusion der
Arterie zur linken Niere mit einer Mikroaneurismaklammer für 10–30 Minuten.
Morphogen kann dann parenteral zu verschiedenen Zeitpunkten vor
oder nach der Okklusion und/oder Reperfusion verabreicht werden.
Die Auswirkungen des Morphogens können dann durch biologische
Auswertung und histologische Auswertung unter Verwendung der auf
diesem Gebiet wohlbekannten Standardmethoden erfolgen.
-
Die gewebsschützenden Auswirkungen des Morphogens
auf Gewebe, welches hohen tödlichen
Konzentrationen von Sauerstoff ausgesetzt war, können mit der folgenden Methode
ermittelt werden. Ausgewachsene Ratten (275–300 Gramm) werden zuerst mit
Morphogen behandelt (z. B. hOP-1), oder nur mit der Lösung ohne
Substrat, und werden dann einer Sauerstoffkonzentration von 96–98% ausgesetzt,
wie dies im Wesentlichen von Rinaldo et al. (1983), Am. Rev. Respir.
Dis. 130: 1065 beschrieben wurde, um Hyperoxie zu erzeugen. Die
Tiere werden in besonderen Plastikkäfigen untergebracht (38 cm × 48 cm × 21 cm).
Ein Käfig
mit 4–5 Tieren
wird in einer Plexiglaskammer mit 75 Liter Volumen und von Wasser
verschlossen platziert. Eine Atmosphäre von 96–98% Sauerstoff wird dann durch
Einfuhr von O2-Gas (von flüssigem O2) aufrecht erhalten. Der Gasfluss durch
die Kammer wird angepasst, um mindestens 10 Luftaustausche pro Stunde
bei einer Temperatur von 22 ± 1°C und minimaler
Kondensation innerhalb des Käfigs
aufrecht zu erhalten, und eine Kohlendioxidkonzentration von < 0,5%, wobei diese
Bedingungen mittels eines massenspektrometrischen Gasanalysegerätes gemessen
werden.
-
Nach Ablauf von 72 Stunden werden
alle Überlebenden
bei normaler Raumluft für
1,5 Stunden beobachtet und für
längere
Zeiträume,
um den Grad von Atemnot und Cyanosis, verursacht durch den ursprünglichen
Insult und die anschließende,
durch das Immunsystem vermittelte Schädigung, zu bestimmen. Die Zahl der Überlebenden
am Ende der Stressbelastung wird aufgezeichnet und die behandelten
Gruppen werden mit der nicht behandelten Kontrollgruppe durch Chi-Quadrat-Tests
für Proportionen
verglichen. Einige der überlebenden
Tiere jeder Gruppe werden unwillkürlich für histologische Untersuchung
des Lungengewebes ausgewählt.
-
Lungengewebe wird für histologische
Verarbeitung mit einer Infusion von 10% gepuffertem Formalin durch
eine Trachealkanüle
unter einem konstanten Druck von 20 cm H2O
fixiert. Nach der Fixierung für
24–48 Stunden
werden Sektionen von jedem der Lappen geschnitten und anschließend mit
Hämatoxilin
und Eosin gefärbt.
Kodierte Objektträger
werden dann untersucht, bevorzugter Weise mit der doppelblind Methode,
und zwar auf den Nachweis der pathologischen Änderungen wie Vorhandensein
von Ödemata,
hinsichtlich der interstitiellen Zellbeschaffenheit und der Entzuendungserscheinungen.
-
Beispiel 7. Hemmung der
zellulären
und humoralen Immunantwort mit Hilfe von Morphogen
-
Die hierin beschriebenen Morphogene
inhibieren die polynukleare Riesenzellbitdung von mononuklearen
phagozytischen Zellen unter Bedingungen, wo diese Zelten normalerweise
aktiviert werden, zum Beispiel bei einer Immunantwort auf beschädigtes Gewebe
oder der Gegenwart einer fremden Substanz. Zum Beispiel wird bei
der Abwesenheit von Morphogenen ein implantiertes Substratmaterial
(beispietsweise nach subkutaner Implantation), wie zum Beispiel
mineralisierte Knochen, ein keramisches Metall wie Titanoxid, oder
ein jegliches anderes Substrat, welches die Formierung von Riesenzellen
mit mehrfachen Zellkernen stimuliert, schnell von Riesenzellen mit
mehrfachen Zellkernen umgeben, zum Beispiel von aktivierten Phagozyten,
weiche zur Antwort stimuliert werden, um das Fremdobjekt zu zerstören. Bei
der Gegenwart von Morphogenen jedoch verbleiben die herangeholten
Zehen in ihrer mononuklearen Precursorform und das Matrixmaterial bleibt
ungestört
erhalten. 4 zeigt diesen
Effekt von Morphogenen in einer schematischen Darstellung von histologischen
Funden für
ein subkutan implantiertes Titanoxid Substrat. In der Abbildung
bedeutet ,mg' mononukleare
Riesenzelle und ,ob' bedeutet
Osteoblast. Das in 4B dargestellte
Substrat wurde zusammen mit Morphogen (OP-1) implantiert, und neu
geformte Osteoblasten sind deutlich in der Umgebung des Substrates
erkennbar. Dahingegen wurde das in 4A dargestellte
Substrat ohne Morphogen implantiert und eine ausgedehnte Formierung
von polynuklearen Riesenzellen ist deutlich in der Umgebung des
Substrates erkennbar. Dementsprechend kann die Wirkung des Morphogens
bei der Hemmung des ausgedehnten Verlusts von Knochenmasse in einem
Säugetier
auch die Inhibierungsaktivität
dieser Zellen umfassen.
-
Darüber hinaus haben die hierin
beschriebenen Morphogene auch eine Funktion der Unterdrückung von
Antikörperproduktion,
welche als Antwort auf ein fremdes Antigen in einem Säugetier
stimuliert wird. Insbesondere, wenn nur eine Kollagenmatrix aus
Knochen der Kuh in einem Knochen implantiert wurde, wird eine normale
Immunantwort auf das Kollagen in der Ratte stimuliert, wie diese
durch Standard ELISA Tests für
Anti-Bovin-Kollagen nachgewiesen wird, welche mit Blutproben durchgeführt wurden,
die in Abständen
von vier Wochen nach Implantation entnommen wurden (zum Beispiel
zwischen 12 und 20 Wochen). Der Serumtiter für Antikollagen-Antikörper, gemessen
mit ELISA, wobei im Wesentlichen die Methode von Nagler-Anderson et
al., (1986), PNAS 83: 7443–7446
angewendet wurde, stieg stetig im Verlauf des Experiments. Wenn
die Matrix jedoch zusammen mit einem Morphogen (z. B. OP-1, verteilt
in der Matrix und daran absorbiert, im wesentlichen wie dies im
U.S.-Patent 4,968,590 beschrieben wurde) implantiert wurde, so konnte
eine erhebliche Suppression der Antikörperproduktion beobachtet werden.
Diese Fähigkeit
der Morphogene, die humorale Immunantwort zu unterdrücken, ist
ein weiterer Beweis der Nützlichkeit
der Morphogene bei der Linderung von Gewebsschädigung in Verbindung mit Autoimmunerkrankungen,
einschließlich
Autoantikörpererkrankungen wie
beispielsweise chronische Polyarthritis (oder rheumatoide Arthritis).
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Beispiel 8. Schutz der
Tunica mucosa des Magen-Darm-Kanals vor Ulzeration und Entzündung mit
Hilfe von Morphogenen.
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Orale Schleimhautentzündung ist
eine Entzündungserkrankung
des Magen-Darm-Kanals,
an der Ulzeration der Mundschleimhaut als Folge von beispielsweise
Strahlentherapie oder Chemotherapie beteiligt ist. Während diese
nicht typischer Weise eine chronische Erkrankung ist, reflektieren
die gewebsschädigenden
Effekte der oralen Mucositis die der chronischen Entzündungskrankheiten
wie beispielsweise IBD. Das unten ausgeführte Beispiel zeigt die Wirksamkeit
der Morphogene bei dem Schutz der oralen Schleimhaut vor oraler Mucositis
in einem Hamstermodell, einschließlich sowohl der Inhibierung
der entzündungsbedingten
Ulzeration, als auch der Verbesserung der Regenerierung von ulzeriertem
Gewebe. Einzelheiten des Protokolls können unter Sonis, et al., (1990)
Oral Surg. Oral Med. Oral Pathol. 69: 437–443, nachgelesen werden. Basierend auf
diesen Daten sollten die hierin beschriebenen Morphogene eine Wirksamkeit
bei der Behandlung von chronischen Entzündungskrankheiten, wie beispielsweise
IBD, Arhritis, Schuppenflechte, psoriatischer Arthritis, Multipler
Sklerose und so weiter haben.
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Syrische Goldhamster (6–8 Wochen
alt, von den Charles River Laboratories in Wilmington, MA) wurden
in drei Testgruppen aufgeteilt: Gruppe 1, eine Placebo Kontrollgruppe
(beispielsweise Kochsalzlösung), und
eine Gruppe mit niedriger Morphogendosis (100 ng) und einer Gruppe
mit hoher Morphogendosis (1 μg), entsprechend
Gruppen 2 und 3. Die Morphogendosen wurden in 30%igem Ethanol verabreicht.
Jede Gruppe enthielt 12 Tiere.
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Beginnend mit Tag 0 und bis zum Ende
des Tages 5 hindurch erhielten die Gruppen 2 und 3 zweimal täglich eine
Verabreichung von Morphogen. Am dritten Tag begannen alle Gruppen
mit der Prozedur zur Induktion der Mucositis. 5-Fluorouracil (60
mg/kg) wurde intraperitoneal an den Tagen 3 und 5 injiziert. Am
7ten Tag wurde die Mucosa der rechten Wange an der Oberfläche irritiert
mit einer kalibrierten Nadel der Feinheitsnummer 18. Bei den nicht
behandelten Tieren wurde dadurch bei mindestens 80% der Tiere spätestens
am 10ten Tag schwere ulzerierende Mucositis induziert.
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Jede Verabreichung von Placebo in
der Kontrollgruppe oder Morphogen erfolgte, indem zuerst die Mucosa
der Wange leicht getrocknet wurde, und dann eine gleichmäßige Auftagung
der Placebolösung
oder des Morphogens auf der Oberfläche der Schleimhaut erfolgte.
Zur Erhaltung des Kontakts des Morphogens mit der Mucosa wurde die
Beschichtung mit einem Träger
auf Hydroxypropylzeilulosebasis verwendet. Diese Auftragungsmethode
bot mindestens 4 Stunden Kontakt.
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Am 12ten Tag wurden zwei Tiere aus
jeder Gruppe für
histologische Untersuchungszwecke getötet. Die Mucosa der rechten
Wangentasche und das unterliegende Bindegewebe wurden abgetrennt
und diese wurden in einer 10%igen Formalinlösung fixiert unter Anwendung
der Standardmethoden für
die Gewebsabtrennung und histologischen Verfahren. Die Gewebsproben
wurden in Paraffin auf Objektträgern
fixiert und zur histologischen Untersuchung vorbereitet. Die Schnitte
wurden anschließend
mit Hämatoxilin
und Eosin gefärbt und
blind von drei Oralpathologen mit Erfahrung in der Histologie von
Hamstern untersucht, und die Bewertung erfolgte blind gegen Standardobjekte
mit Mucositis. Das Ausmaß der
Atrophie, der Zelleninfiltration, des Abbaus von Bindegewebe, der
Grad der Geschwürbildung
und der Epithelbildung bei Wundheilung wurden bewertet.
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Die durchschnittliche Bewertung der
Mucositis für
jede Gruppe wurde täglich
für jede
experimentelle Gruppe für
einen Zeitraum von 21 Tagen durch Fotographie und visuelle Auswertung
der rechten Wangentasche bestimmt. Unterschiede zwischen den Gruppen
wurden ermittelt unter Verwendung eines Standardtests ,t', beispielsweise
des ,t'-Tests der
Studenten. Darüber
hinaus wurden Daten zwischen den Gruppen ausgewertet durch Vergleich
der Zahl der Tiere mit schwerer Mucositis unter Anwendung der statistischen
Analyse mit Chi-Quadrat-Verteilung. Die Signifikanz der Unterschiede
in den Mittelwerten des täglichen
Gewichtes wurde ebenfalls bestimmt.
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Die experimentellen Ergebnisse werden
in 5 dargestellt, wobei
die Effekte des Morphogens (hohe Dosis, Quadrate; niedrige Dosis,
Rauten) und des Placebos (Kreise) auf die mittlere Mucositisbewertung aufgetragen
wurden. Sowohl niedrige als auch hohe Dosen inhibieren die Formierung
von Läsionen
in erheblicher, und dosisabhängiger
Weise. Darüber
hinaus zeigten die histologischen Ergebnisse in konsistenter Weise
erhebliche Reduktion in der Menge von Atrophie der Läsionen,
Zellabfall und Immuneffektorzellen, einschließlich Makrophagen und aktivierten
neutrophilen Granulozyten bei den mit Morphogen behandelten Tieren
im Vergleich mit den nicht behandelten Tieren der Kontrollgruppe.
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Beispiel 9. Effekt von
Morphogen auf Fibrogenese und Bildung von Narbengewebe.
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Die hierin beschriebenen Morphogene
induzieren Gewebsmorphogenese von beschädigtem oder verlorenem Gewebe.
Die Fähigkeit
dieser Proteine, neues Gewebe zu regenerieren, verstärkt den
entzuhängungshemmenden
Effekt dieser Proteine. im folgenden werden Serien von in-vivo Experimenten
dargestellt, in denen die Fähigkeit
der Morphogene zur Induktion der Wanderung und Ansammlung von mesenchymalen Zellen
veranschaulicht wird. Darüber
hinaus demonstrieren diese Experimente, dass Morphogene im Gegensatz
zu TGF-β die
Fibrogenese oder die Bildung von Narbengewebe nicht stimulieren.
Insbesondere stimulieren die Morphogene nicht die Produktion von
Kollagen, Hyaluronsäure
(HA) oder Metallproteinasen in primären Fibroblasten, welche alle
zur Fibrogenese oder der Bildung von Narbengewebe benötigt werden.
Im Gegensatz dazu stimuliert TGF-β,
ein bekanntes Induktionsmittel für
Fibrose, jedoch nicht für
Gewebsmorphogenese, die Produktion dieser Marker für Fibrose.
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Chemotaxis und Wanderung von mesenchymalen
Zellen der Filialgeneration wurden in abgewandelten Boyden-Kammern
gemessen, und zwar im wesentlichen nach der Methode, wie sie von
Fave, R. A., et al., (1991), J. Exp. Med. 173: 1121–1132 beschrieben
wurde, unter Verwendung von Polykarbonat-Filtern mit Poren von 2,
3 und 8 Mikron Durchmesser zur Messung der Wanderung von neutrophilen
Granulozyten, Monozyten und Fibroblasten der Filialgeneration. Chemotaxis
wurde über
einen weiten Bereich von Morphogenkonzentrationen gemessen, beispielsweise
10-20 M bis 10–12 M
OP-1. Für
neutrophile Granulozyten und Monozyten der Filialgeneration induzierte
eine Konzentration von 10–18 bis 10–17 M
OP-1 beständig
maximale Wanderung, und 10–14 bis 10–13 M
OP-1 induzierte die maximale Wanderung von Fibroblasten der Filialgeneration.
In allen Fällen
konnte die Chemotaxis-Aktivität
mit Anti-OP-1 Antikörper
inhibiert werden. Ähnliche
Wanderungsaktivität
wurde auch mit TGF-β gemessen
und beobachtet.
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Der Effekt der Morphogene auf die
Fibrogenese wurde bestimmt durch Auswertung der Produktion von Hyaluronsäure (HA),
Kollagen, Kollagenase und Gewebsinibitoren für Metallproteinasen (TIMP)
durch Fibroblasten.
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Menschliche Fibroblasten wurden aus
Explantaten der Vorhaut von Neugeborenen gewonnen und in einer Monolayer
Kultur erhalten unter Anwendung standardgemäßer Kulturverfahren. (Siehe
beispielsweise (1976), J. Exp. Med. 144: 1188–1203). In Kürze: Die
Fibroblasten wurden in normalem Medium bestehend aus Eagle's MEM mit einem Zusatz
von nicht essentielle Aminosäuren,
Ascorbinsäure
(50 μg/ml),
NaHCO3 und HEPES Puffer (pH 7,2), Penicillin
(100 U/ml), Streptomycin (10 μg/ml),
Amphotericin B (1 μg/ml)
und 9% hitzeinaktiviertes FCS, kultiviert.
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Fibroblasten, welche als Zielzellen
zur Messung von Chemotaxis verwendet wurden, wurden in Petrischalen
aus Glas von 150 mm Durchmesser kultiviert. Die Fibroblasten, welche
für die
Assays zur Bestimmung der Synthese von Kollagen, Hyaluronsäure, Kollagenase
und Gewebsinhibitoren der Metallproteinasen (TIMP) verwendet wurden,
wurden in Petrischalen aus Plastik für Zellkultur mit einem Durchmesser
von 100 mm kultiviert.
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Die Effekte von Morphogen auf die
Produktion von Hyaluronsäure,
Kollagen, Kollagenase und TIMP durch Fibroblasten wurden durch Standardassays
ermittelt (Siehe beispielsweise Postiethwaite, et al. (1989), J.
Clin. Invest. 83: 629–636,
Postiethwaithe (1988), J. Cell Biol., 106: 311–318, und Clark, et al., (1985),
Arch. Biochem. Biophys. 241: 36–44).
Für diese
Assays wurden Fibroblasten auf Kulturplatten für Gewebe mit 24 Wells in einer
Dichte von 8 × 104 Zellen pro Well übertragen. Die Fibroblasten
wurden weiterhin in normalem Medium kultiviert, welches 9% FCS enthielt,
und zwar für
72 Stunden, und wurden dann in serumfreien Medium für weitere
24 Stunden weiter wachsen lassen. Dann wurde das Medium aus jedem
Well entfernt und verschiedene Konzentrationen von OP-1 (rekombinant
hergestellt in naturierter oder löslicher Form) oder TGF-β-1 (R & D Systems, Minneapolis),
aufgenommen in 50 μl
PBS, wurden den verdreifachten Wells mit Fibroblast-Monolayers zugefügt. Für die Experimente,
in denen die Produktion von Kollagenase und TIMP gemessen wurde,
erhielt jedes Well normales Medium (450 μl) mit 5% FCS, und die Kulturüberstände wurden
aus jedem Well 48 Stunden später
abgenommen und bei –70°C bis zu
ihrer Verwendung in einem Assay aufbewahrt. Für die Experimente zur Bestimmung
von NA-Produktion wurde jedem Well normales Medium (450 μl) mit 2,5%
FCS zugegeben, und die Kulturen für 48 Stunden inkubiert. Für Experimente,
wobei die Produktion von Kollagenen in Fibroblasten gemessen werden
sollte, erhielt jedes Well die Zugabe von serumfreiem Medium (450 μl) ohne nicht
essentielle Aminosäuren,
und die Kulturen wurden für
72 Stunden inkubiert. Die Produktion von HA in Fibroblasten wurde
gemessen, indem neu synthetisierte Glykosaminglykane (GAG) für die letzten
24 Stunden ihrer Kultur mit [3H]-Acetat
gelabelt wurden, und die abgegebene Radioaktivität nach Inkubation mit Hyaluronidase
aus Streptomyces Hyalurolyiticus (ICN Biochemicals, Clevland, OH),
welche spezifisch Hyaluronsäure
abbaut, quantifiziert wurde. Die Gesamtproduktion von Kollagen durch
Fibroblasten wurde gemessen unter Anwendung eines Assays für Kollagenase-sensitives
Protein, welcher den Einbau von [3H]-Prolin
in den letzten 24 Stunden der Kulturphase in neu synthetisiertes
Kollagen wiedergibt. Die Mengen für die Proteine Kollagenase
und TIMP wurden anhand spezifischer ELISA-Tests gemessen.
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Wie in 6 gezeigt wird, stimuliert OP-1 die
Produktion von Kollagen und HA nicht wesentlich im Vergleich zu
den Experimenten mit TGF-β.
In der Abbildung zeigt Spalte A den Effekt von OP-1 auf die Kollagenproduktion,
Spalte B zeigt den Effekt von TGF-β auf die Kollagenproduktion
und die Spalten C und D zeigen die Auswirkungen von OP-1 (Spalte
C) und TGF-β (Spalte
D). auf die Produktion von HA. Die Ergebnisse für die Morphogene waren gleich
für die
Verwendung von löslicher
oder naturierter Form von OP-1. Im Gegensatz dazu war die latente
Form von TGF-β (zum
Beispiel die Form von TGF-β ohne
Domänenassoztation)
nicht aktiv.
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Beispiel 10. Hemmung der
Zellproliferation der Epithelzellen durch Morphogen.
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Dieses Beispiel demonstriert die
Fähigkeit
der Morphogene, die Zellproliferation der Epithelzellen in vitro
zu hemmen, wie dies mittels der 3H-Thymidin-Aufnahme
unter Verwendung von Zellen in Kultur von einer Zellinie von Epithelzellen
aus Nerzen (ATCC Nr. CCL 64) und der Anwendung normaler Verfahren
für die
Zellkultur von Säugetierzellen
betsimmt wurde. Kurz gesagt wurden die Zellen bis zur Konfluenz
in Eagle's Mindestkuiturmedium
(EMEM) mit einem Zusatz von 10% Fetal Bovine Serum (FBS), 200 U/ml
Penicillin, und 200 μg/ml
Streptomycin kultiviert und für
die Beschickung von Zellkulturplatten mit 48 Wells mit einer Dichte
von 200.000 Zellen pro Welt verwendet. Nachdem Konfluenz hier erreicht
wurde, ersetzte man das Medium mit 0,5 ml EMEM mit 1% FBS, sowie
Streptomycin/Penicillin, und die Kultur wurde für 24 Stunden bei 37°C inkubiert. Dann
wurden Morphogenproben in EMEM mit 5% FBS zu den Wells hinzugegeben
und die Zellen für
weitere 18 Stunden inkubiert. Nach dieser Inkubation wurden jedem
Well 1,0 μCi
von 3H-Thymidin in 10 μl hinzugegeben und die Zellen
bei 37°C
für vier
Stunden inkubiert. Anschließend
wurden die Medien abgenommen und die Zellen ein Mal mit eiskalter
Phosphatgepufferter Kochsalzlösung
gewaschen; dann wurde die DNA durch Zugabe von 0,5 ml einer 10%igen
TCA in jedem Well und Inkubation bei Zimmertemperatur für 15 Minuten präzipitiert.
Dann wurden die Zellen drei Mal mit eiskaltem destilliertem Wasser
gewaschen, mit 0,5 ml 0,4 M NaOH lysiert und dann das Lysat aus
jedem Well in ein Scintillationsgefäß überführt und die Radioaktivität unter
Verwendung eines Scintillationszählers
(Smith-Kline Beckman)
gemessen.
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Die Ergebnisse dieser Experimente
sind in Tabelle III nachfolgend dargestellt. Die Wirkung der Hemmung
von Proliferation durch verschiedene getestete Morphogene wurde
ausgedrückt
als die Zählungen
des 3H-Thymidins (× 1000), welches in DNA eingebaut
wurde, im Vergleich zu nicht behandelten Zeilen (negative Kontrolle)
und TGF-β (1
ng), einem örtlich
handelnden Faktor, welcher ebenfalls bekannter Weise die Proliferation
von Epithelzellen hemmt. COP-5 und COP-7 sind biosynthetische Konstruktionen,
welche gemäss
vorherigen Untersuchungen osteogene Aktivität zeigten, und welche zur Induktion
der vollständigen
Kaskade mit dem Endergebnis der enchondralen Knochenformation in
einem Standardassay für
Knochenbildung bei Ratten fähig
sind (siehe U.S. Patent Nr. 5,011,691). Die Morphogene hemmen die
Proliferation der Epithelzellen in erheblichem Maße. Ähnliche
Experimente, welche mit den Morphogenen COP-16, bOP (bone Purified
osteogenic protein – Osteogeneseprotein
aus Knochen gereinigt, einem dimeres Protein bestehend aus CBMP2 und
OP-1), und rekombinantem OP-1 durchgeführt wurden, hemmen die Zellproliferation
ebenfalls. bOP und COP-16 induzieren auch die enchondrale Knochenformation
(siehe U.S. Patent Nr. 4,968,590 und 5,011,691).
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Beispiel 11: Morphogen-Behandlung
einer systemischen entzündlichen
Erkrankung
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Das folgende Beispiel stellt ein
Modell einer durch Adjuvans herbeigeführten Arthritis an Ratten dar, mit
Hilfe dessen die Wirksamkeit von Morphogen bei der Behandlung von
Arthritis und anderen systemischen entzündlichen Erkrankungen aufgezeigt
wird. Adjuvans-induzierte Arthritis bei Ratten führt eine systemische entzündliche
Erkrankung mit Knochen- und Knorpelveränderungen herbei, die ähnlich sind
wie die, die bei rheumatoider Arthritis beobachtet werden, jedoch
in einer beschleunigten Zeitspanne (siehe beispielsweise Pearson
(1964), Arth. Rheum., 7: 80). Eine detaillierte Beschreibung dieses
Protokolls findet sich bei Walz et al., (1971), J. Pharmac. Exp.
Ther., 178: 223–231.
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In Kürze: weibliche Sprague-Dawley-Ratten
(z. B. von Charles River Laboratories, Wilmington, Massachusetts,
USA) werden randomisiert drei Gruppen zugeteilt: Kontrolle, Morphogen
in niedrigen Dosen (z. B. 1–10 μg/kg Gewicht
pro Tag) und Morphogen in hohen Dosen (z. B. 10–20 μg/kg Gewicht pro Tag), im folgenden
als Gruppe 1, 2 bzw. 3 bezeichnet.
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Adjuvans-Arthritis wird in allen
drei Gruppen durch Injektion von 0,05 ml einer Suspension von 1,5% totem
Mycobakterium butyricum in Mineralöl in die Fußsohienoberfläche der
rechten Pfote herbeigeführt.
An Tag 18 nach der Adjuvans-Injektion
wird der Umfang beider Hinterbeine festgestellt. Bei Fehlen einer
Behandlung mit Morphogen ist zu diesem Zeitpunkt ein systemischer
arthritischer Zustand in den mit Adjuvans injizierten Ratten herbeigeführt, wie
er durch signifikante Schwellung der uninjizierten Hinterbeine festgestellt
wird (< 2,3 ml,
Volumen wird durch Quecksilberverdrängung gemessen). Nachfolgende
Feststellungen von Pfotenödemen
und Röntgen-Scores
werden am uninjizierten Hinterbein vorgenommen. Die Ratten der Gruppen
2 und 3 werden beginnend an Tag 1 zusätzlich täglich oral mit Morphogen behandelt.
Der Umfang der Extremitäten wird
an den Tagen 29 und 50 nach der Adjuvans-Injektion aufgenommen und Ödeme werden
festgestellt durch den Unterschied im Volumen im Vergleich zu Tag
18. Die uninjizierten Hinterbeine aller Ratten werden an Tag 50
geröntgt
und der Gelenkschaden wird in einer arbiträren Skala von 1 bis 10 geschätzt (1 =
keine Schäden, 10
= maximale Schäden).
Die Daten der Unterschiede zwischen Kontrollgruppe und den behandelten
Gruppen (Ödeme
an Tag 29, Ödeme
an Tag 50 und Röntgen-Scores
an Tag 50) werden mit Hilfe eines Standard-T-Tests analysiert. Mit
Morphogen behandelte Ratten zeigen durchweg verminderte Gelenkschäden (z.
B. verminderte Ödeme
und Röntgen-Scores)
im Vergleich zu den unbehandelten Ratten der Kontrollgruppe.
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In einem weiteren alternativen Beispiel
werden die Gruppen 2 und 3 von Tag 18 bis zu Tag 50 täglich mit
Morphogen behandelt, wodurch die Wirksamkeit von Morphogenen in
arthritischen Tieren demonstriert wird.
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Beispiel 12: Hemmung lokalisierter Ödeme durch
Morphogen
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Das folgende Beispiel demonstriert
die Wirksamkeit von Morphogen in der Hemmung einer lokalisierten
entzündlichen
Reaktion innerhalb eines Standard-Ödemmodells
an Ratten. Experimentratten (z. B. Long-Evans von Charles River
Laboratories, Wilmington, Massachusetts, USA) werden in drei Gruppen
eingeteilt: Gruppe 1, eine negative Kontrollgruppe, die nur die
Trägersubstanz
erhält,
Gruppe 2, eine positive Kontrollgruppe, die einen bekannten charakterisierten
antiinflammatorischen Wirkstoff erhält (z. B. Indomethacin), und
Gruppe 3, der Morphogen verabreicht wird.
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Die Gruppen 2 und 3 können außerdem weiter
unterteilt werden, um niedrige, mittlere und hohe Dosen zu prüfen (z.
B. Gruppe 2: 1,0 mg/kg, 3,0 mg/kg und 9,0 mg/kg Indomethacin; Gruppe
3: 0,1–5 μg, 5–20 μg und 20–50 μg Morphogen).
Sechzig Minuten nach der Gabe von Indomethacin oder Morphogen an
die Ratten der Gruppen 2 und 3 (z. B. durch Injektion in die Schwanzvene
oder durch Schlundsonde) wird bei allen Ratten eine Entzündung durch
subplantare Injektion einer einprozentigen Carrageenin-Lösung (50 μl) in die
rechte Hinterpfote herbeigeführt.
Drei Stunden nach der Carrageenin-Gabe wird der Pfotenumfang gemessen
als Indikation eines Ödems
(z. B. Schwellung) und der herbeigeführten entzündlichen Reaktion auf die injizierte
Carrageenin-Lösung.
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Signifikante Schwellung wird bei
den unbehandelten Ratten innerhalb von drei Stunden nach der Carrageenin-Injektion
ersichtlich. Die Entzündung
wird zudem nach der Tötung
durch histologische Standardmethoden gemessen, z. B. wird die rechte
Hinterpfote jedes Tieres am Knöchelgelenk
abgenommen und gewogen. Das Fußballengewebe
wird in zehnprozentiger neutraler gepufferter Formalinlösung fixiert
und Objektträger
werden zur optischen Untersuchung vorbereitet, indem das vorbereitete
Gewebe mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt
wird.
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Die Ratten, die mit Morphogen behandelt
wurden, zeigten im Vergleich zu den unbehandelten Ratten eine beträchtlich
reduzierte Ödeminduktion
nach der Carrageenin-Injektion.
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Beispiel 13: Behandlung
von allergischer Enzephalomyelitis mit Morphogen
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Das folgende Beispiel demonstriert
die Wirksamkeit von Morphogen bei der Behandlung von experimenteller
allergischer Enzephalomyelitis (EAE) bei einer Ratte. EAE ist ein
gut charakterisiertes Tiermodell für multiple Sklerose, eine Autoimmunerkrankung.
Eine detaillierte Beschreibung des Protokolls findet sich bei Kuruvilla
et al., (1991), PNAS 88: 2918–2921.
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In Kürze: EAE wird in Ratten herbeigeführt (z.
B. Long-Evans von Charles River Laboratories, Wilmington, Massachusetts,
USA) durch die Injektion eines Gewebehomogenats des zentralen Nervensystems
(z. B. Rückenmark)
in komplettem Freundschem Adjuvans (KFA) an den Tagen –44, –30 und
0 (der letzte Tag der Immunisierung) durch subkutane Injektion an
drei Stellen auf dem Rücken
der Tiere. Morphogen wird täglich durch
interperitonale Injektion von Tag –31 an gegeben. Vorzugsweise
sollte eine Reihe von Morphogen-Dosisbereichen evaluiert werden
(z. B. niedrige, mittlere und hohe Dosierung), wie bei Beispiel
12, s. o. Die Kontrollratten erhalten nur die Morphogen-Trägersubstanz
(z. B. 0,9% NaCl oder geputferte Kochsalzlösung). Die Ratten werden täglich auf
Krankheitssymptome hin untersucht und nach einer ansteigenden Schwere-Skala von
0 bis 4 eingestuft.
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Bei Fehlen einer Morphogen-Behandlung
ist eine signifikante neurologische Dysfunktion (z. B. Schwäche in den
Hinter- und Vorderbeirten, die sich zu totaler Hinterbein-Lähmung steigert)
innerhalb der Tage +7 bis +10 ersichtlich. Hämatologische, histologische
und serumchemische Profile werden nach Standardvorgehensweisen unternommen,
um die Schwere der Gewebsnekropsie zu evaluieren. Die Behandlung
mit Morphogen hemmt die neurologische Dysfunktion, die normalerweise
in einem EAE-Tier zu sehen ist, in signifikantem Maß. Außerdem fehlen
die histopathologischen Marker, die normalerweise mit EAE assoziiert
werden, bei den mit Morphogen behandelten Tieren.
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Beispiel 14: Behandlung
von Kollagen-induzierter Arthritis mit Morphogen
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Das folgende Beispiel demonstriert
die Wirksamkeit von Morphogenen bei der Hemmung der entzündlichen
Reaktion in einer kollagen-induzierten Arthritis (KIA) bei Ratten.
KIA ist ein gut charakterisieries Tiermodell für rheumatoide Arthritis, eine
Autoimmunerkrankung. Das Protokoll entspricht im wesentlichen dem
bei Kuruvilla et at. besprochenen Protokoll: (1991), PNAS 88: 2918–2921.
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In Kürze: KIA wird in Versuchsratten
(z. B. Long-Evans von Charles River Laboratories, Wilmington, Massachusetts,
USA) durch mehrfache intradermale Injektion von bovinem Typ-II-Kollagen
(z. B. 100 μg)
in KFA (0,2 ml) an Tag 1. Die Tiere werden in zwei Gruppen eingeteilt:
Gruppe 1, die Kontrollgruppe, die nur die Trägersubstanz erhalten und Gruppe
2, die mit Morphogen behandelten Tiere, die vorzugsweise weiterhin
in niedrige, mittlere und hohe Dosisbereiche unterteilt werden,
wie es im obigen Beispiel 13 beschrieben wird. Morphogen wird täglich gegeben
(z. B. durch injektion in die Schwanzvene) zu verschiedenen Anfangszeitpunkten
nach der Kollageninjektion, z. B. beginnend an den Tagen 7, 14,
28, 35 und 42. Die Tiere werden optisch untersucht und Pfotenumfang
und Körpergewicht
wird über
die Dauer des Experiments hinweg beobachtet. Die Tiere werden an
Tag 60 getötet
und die proximalen und distalen Extremitätengelenke, sowie Ohren, Schwanz,
und Rückenmark
zur histologischen Evaluierung vorbereitet, wie es in den Beispielen
12 und 13 oben beschrieben. In einer Variante des Versuchs kann
Morphogen über
vorgeschriebene Zeiträume
hinweg gegeben werden, z. B. fünftägige Zeiträume und
beginnend zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Kollagen-Injektion
(z. B. an den Tagen 0–4,
7–11,
14–18
und 28–32).
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Bei Fehlen einer Behandlung mit Morphogen
wird ein arthritischer Zustand normalerweise innerhalb von 30 Tagen
nach der Kollagenijektion herbeigeführt. Bei mit Morphogen behandelten
Tieren ist KIA unterdrückt
und die histopathologischen Veränderungen,
die typischerweise in den KIA-induzierten Kontrolltieren zu sehen
sind, fehlen, z. B. Akkumulationen von aktivierten mononuklearen
Entzündungszellen
und fibröses
Bindegewebe. In Übereinstimmung
mit Beispiel 7 oben sind bei den mit Morphogen behandelten Tieren
außerdem die
Serum-Antikollagen-Antikörperfiter
in signifikantem Maß unterdrückt.
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Beispiel 15: Screening-Nachweisverfahren
für Versuchszusammensetzungen
die die endogenen Morphogen-Spiegel ändern
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Eine oder mehrere Versuchszusammensetzungen,
deren Gabe den Spiegel eines bestimmten Morphogens zu beeinflussen,
können
durch das folgende Screening-Nachweisverfahren ausfindig gemacht
werden, in dem der Spiegel der Morphogenproduktion durch einen Zelltypus
festgestellt wird der messbare Mengen an Morphogen bildet, mit und
ohne Inkubation der Zelle in Kultur mit der Zusammensetzung, wodurch
die Wirkung der Zusammensetzung auf die Zelle evaluiert wird. Dies
kann durch die Entdeckung des Morphogens entweder auf der Protein-
oder RNA-Ebene geschehen. Eine detailliertere Beschreibung ist auch
bei USSN 752,861 zu finden.
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15.1 Zellwachstum in Kultur
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Zellkulturen der Nieren, Nebennieren,
Harnblase, des Gehirns oder anderer Organs werden vorbereitet, wie
es weithin in der Literatur beschrieben wird. Zum Beispiel können die
Nieren von neonatalen oder neugeborenen oder jungen oder erwachsenen
Nagetieren (Mäusen
oder Ratten) explantiert werden und in Organkulturen als ganze oder
in Scheiben geschnittene Gewebe (1 bis 4 mm dick) verwendet werden.
Primäre
Gewebekulturen und etablierte Zelllinien, die ebenfalls von Nieren,
Nebennieren, Harnblase Gehirn, Brustgewebe oder anderen Geweben
stammen, können
in Mehrfachmuldenplatten (6 Mulden- oder 24 Muldenplatten) in Übereinstimmung
mit herkömmlichen
Zellkulturtechniken etabliert werden und werden in Ab- oder Anwesenheit
des Serums für
eine gewissen Zeit kultiviert (1 bis 7 Tage). Die Zellen können beispielsweise
nach Wunsch in einem Serum (z. B. fötales Kalbsserum zu 1% bis
10%, Gibco), das Dulbeccos modifiziertes Eagle-Medium enthält (Gibco,
Long Island, New York, USA) oder in einem serumfreien Medium oder
einem definierten Medium kuttiviert werden (z. B. Medien, die Insulin,
Transferrin, Glukose, Albumin, oder andere Wachstumsfaktoren enthalten).
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Proben zur Überprüfung der Morphogenproduktion
schließen
aufschwimmende Kulturen oder Zell-Lysate ein, die in periodischen
Abständen
entnommen und auf OP-1-Produktion
durch Analyse der Immunmembran evaluiert werden (Sambrook et al. (Hrsg.),
1989, Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
New York), oder einen Teil der Zellkultur selbst, die periodisch
entnommen und zur Vorbereitung der polyA+-RNA für RNA-Analyse verwendet wird.
Um de novo OP-1-Synthese
zu beobachten, werden einige Kulturen nach herkömmlichen Methoden mit einer 35S-Methionin/35S-Cystein-Mischung
sechs bis 24 Stunden lang markiert und dann durch herkömmliche
Immunopräzipitations-Methoden
auf OP-1-Synthese hin evaluiert.
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15.2 Bestimmung des Spiegels
an morphogenetischem Protein
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Um die Produktion eines morphogenetischen
Proteins durch einen Zelltypus zu quantifizieren, kann ein Immunoassay
durchgeführt
werden, wodurch das Morphogen entdeckt wird, das einen polyklonalen
oder monoklonalen Antikörper
verwendet, der für
dieses Protein spezifisch ist. Zum Beispiel wird OP-1 durch einen polyklonalen
Antikörper
gefunden, der in einem ELISA für
OP-1 spezifisch ist, wie im folgenden dargelegt wird.
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1 μg/100 μl an affinitätsgereinigtem
polyklonalen Hasen-IgG, das für
Op-1 spezifisch ist, wird zu jeder Mulde einer 96-Muldenpiatte gegeben
und bei 37°C
eine Stunde lang im Inkubator gezüchtet. Die Mulden werden vier
Mal mit 0,167 M-Boraxpuffer
mit 0,15 M NaCl (BSB), pH 8,2, gespült, das 0,1% Tween 20TM enthält. Um
nichtspezifische Bindung auf ein Minimum zu beschränken, werden
die Mulden blockiert durch vollständige Füllung mit einprozentigem bovinem
Serumalbumin (BSA) in BSB und anschließender einstündiger Inkubation
bei 37°C.
Dann werden die Mulden vier Mal mit BSB, das 0,1% Tween 20 enthält, gespült. 100 μl eines Aliquots
in angemessener Verdünnung
einer jeden Testprobe von aufschwimmender Zellkultur werden in dreifacher
Ausfertigung zu jeder Mulde gegeben und 30 Minuten lang bei 37°C im Inkubator
gezüchtet.
Nach der Inkubation werden 100 μl
biotinyliertes Hasen-Anti-OP-1-Serum
wird zu jeder Mulde gegeben (Stammlösung ist ungefähr 1 mg/ml
und wird vor Gebrauch im Verhältnis
1 : 400 in BSB, das 1% BSA enthält,
verdünnt)
und 30 Minuten lang bei 37°C
im Inkubator gezüchtet.
Dann werden die Mulden vier Mal mit BSB, das 0,1% Tween 20 enthält, gespült. 100 μl Strepavidin-Alkalin
(Southern Biotechnology Associates, Inc., Birmingham, Alabama, USA,
wird vor Gebrauch im Verhältnis
1 : 2000 mit BSB verdünnt,
das 1% BSA enthält)
und 30 Minuten lang bei 37°C
im Inkubator gezüchtet.
Dann werden die Platten vier Mal mit 0,5 M dreifach gepufferter
Kochsalzlösung
(TBS), pH 7,2 gespült.
50 μl Substrat
(ELISA Amplification System Kit, Life Technologies, Inc., Bethesda,
Maryland, USA) wird jeder Mulde zugegeben und bei Raumtemperatur
15 Minuten lang inkubiert. Dann werden 50 μl Amplifikator (aus dem gleichen
Amplifikationssystem-Kit) zugegeben und weitere 15 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Reaktion wird gestoppt durch Zuagbe von 50 μl 0,3 M Schwefelsäure. Die
OD wird bei 490 nm der Lösung
in jeder Mulde aufgenommen. Zur Quantifizierung der Op-1 in Kulturmedium
wird eine OP-1-Standardkurve
parallel zu den Testproben durchgeführt.
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Polyklonale Antikörper können wie folgt vorbereitet
werden: jedem Hasen wird eine primäre Immunisierung von 100 μg/500 μl OP-1-Monomer
gegeben, das durch E. Colt produziert wurde (Aminosäuren 328–431 in
SEQ ID NO: 5) in 0,1% SDS gemischt mit 500 μl komplettem Freundschen Adjuvans.
Das Antigen wird subkutan an mehrfachen Stellen in Rücken und
Flanken der Tiere injiziert. Der Hase erhält eine Auffrischung nach einem
Monat auf dieselbe Wiese unter Verwendung von inkomplettem Freundschen
Adjuvans. Testblutproben werden von der Ohrvene des Hasen nach sieben
Tagen entnommen. Zwei weitere Auffrischungen und Testblutproben
werden in monatlichen Abständen
vorgenommen, bis Antikörper
gegen OP-1 im Serum durch ein ELISA-Nachweisverfahren festgestellt
werden. Dann wird der Hase monatlich mit 100 μg Antigen aufgefrischt und Blut
wird nach der Auffrischung an den Tagen 7 und 10 entnommen (15 ml
pro Blutentnahme).
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Monoklonale Antikörper, die für ein bestimmtes Morphogen
spezifisch sind, können
wie folgt vorbereitet werden: einer Maus werden zwei Injektionen
von OP-1-Monomeren,
die durch E. Colt produziert werden, gegeben. Die erste Injektion
enthält
100 μg OP-1
in komplettem Freundschen Adjuvans und wird subkutan gegeben. Die
zweite Injektion enthält
50 μg OP-1
in unvollständigem
Adjuvans und wird intraperitonal verabreicht. Der Maus werden dann über einen
Zeitraum von acht Monaten zu verschiedenen Zeitpunkten insgesamt
230 μg OP-1
(Aminosäuren
307– 431
in SEQ ID NO: 5) in vier interperitonalen Injektionen verabreicht.
Eine Woche vor der Fusion werden beide Mäuse intraperitonal aufgefrischt
mit 100 μg
OP-1 (307–431)
und 30 μg
der N-terminalen Peptide (Ser293-Asn309-Cys), konjugiert durch zugegebenes Cystein
zu dem Rinderserumalbumin mit einem SMCC-quervernetzenden Wirkstoff. Diese Aufrischung
wurde wiederholt fünf
Tage (IP), vier Tage (IP), drei Tage (IP) und einen Tag (IV) vor
der Fusion. Die Maus-Milzzellen werden dann mit Myelomzellen (z.
B. 653) in einem Verhältnis
von 1 : 1 fusioniert unter Verwendung von PEG 1500 (Boeringer Mannheim)
und die Zellfusion wird auf Platten gegeben und auf OP-1-spezifische
Antikörper,
die OP-1 (307–431)
als Antigen verwenden, hin untersucht. Die Zellfusion und das monoklonale
Screening erfolgen dann nach den üblichen Methoden, die in den
im Fach weithin erhältlichen
Standardtexten beschrieben sind.
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Die Erfindung kann in anderen spezifischen
Formen ausgeführt
werden. Die zur Zeit vorhandenen Ausführungsformen werden daher in
aller Hinsicht als illustrativ und nicht restriktiv angesehen und
der Gültigkeitsbereich
der Erfindung wird durch die anhängigen
Ansprüche
angegeben.
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