DE69221065T2 - Vorrichtung zum Füllen von Zahnwurzelkanälen mit Hilfe eines Vakuums - Google Patents
Vorrichtung zum Füllen von Zahnwurzelkanälen mit Hilfe eines VakuumsInfo
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Description
- Das Füllen von Zahnkanälen erfolgt derzeit entweder mit dem "Lentulo"-Wurzelfüller oder unter Verwendung von Guttaperchakegeln. Diese beiden Methoden sind befriedigend, liefern aber keinen sicheren Verschluss seitlicher Kanäle und keinerlei Verschluss für die Zahnkanälchen. Verfahren, in denen heisse Guttapercha injiziert wird, befinden sich seit einigen Jahren auf dem amerikanischen Markt, aber die Ergebnisse scheinen noch nicht überzeugend. Das Verfahren ist im Falle von hydraulisch behandelten Kanälen, wie in der Patentschrift EP-A-0 299 919 beschrieben, sehr schwierig anzuwenden.
- Im genannten Patent, das die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 vorstellt, wird ein Vakuumfüllverfahren beschrieben, das sich als etwas lückenhaft erwiesen hat. Die Reibung des Kolbens der Spritze muss durch einen leichten Druck auf diesen Kolben ausgeglichen werden, was die Gefahr mit sich bringt, zu tiefe Einstiche zu verursachen. Füllmasse läuft oft in das Saugrohr, das die Tülle mit der Vakuumpumpe verbindet.
- Des weiteren wird in dieser Patentschrift ein und dieselbe Tülle benutzt, um die Reinigung, die Trocknung und die Füllung einer Zahnhöhle durchzuführen. Daher kann die Tülle nicht für jeden dieser Arbeitsschritte die optimalen Eigenschaften aufweisen, vielmehr stellt die Tüllenkonstruktion einen Kompromiss dar, der für den Füllvorgang besonders schlecht ist.
- Des weiteren muss in dem in diesem Dokument beschriebenen Gerät die einzige vorhandene Tülle zwischen den Arbeitsschritten jeweils manuell umgekoppelt werden, was die Verwendung der Vorrichtung schwierig gestaltet.
- Die Vakuumfüllung abgetöteter Zähne ist schon 1958 vorgeschlagen worden (Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Gustav Korkhaus und Dr. med. dent. Rudolf Alfter: Die Vakuumwurzelbehandlung, Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen; Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1958). Jedoch waren die damals benutzten Ausrüstungen schwer und wenig leistungsfähig, somit für die Zahntechnik schlecht geeignet. Das Dreiwegventil war nicht leicht zu benutzen, die Totvolumina waren sehr erheblich.
- Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung zum Trocknen und Füllen von Zahnwurzelkanälen unter Vakuum zu schaffen, die leistungsfähig und frei von den Nachteilen vorbekannter Vorrichtungen ist. Sie hat eine mit Anspruch 1 übereinstimmende Vorrichtung zum Füllen von Zahnwurzelkanälen zum Gegenstand.
- Die beigefügten Zeichnungen stellen beispielhaft eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung vor.
- Figur 1 zeigt das Übersichtsschema einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung.
- Figur 2 ist eine schematische Schnittansicht einer Trocknungstülle für Zahnwurzelkanäle, die zu dieser Ausführungsform gemäss Figur 1 gehört.
- Figur 3 ist eine der Figur 2 vergleichbare Schnittansicht, die jedoch im Schnitt eine Verschlusstülle zeigt, die ebenfalls zu dieser Ausführungsform der Vorrichtung gehört.
- Im Übersichtsschema (Figur 1) sind eine vierstufige Membran-Vakuumpumpe 1, ein elektrisches Dreiwegventil 2 für die Trocknung, ein elektrisches Dreiwegventil 3 für die Füllung sowie eine elektronische Steuerung 4 für die Anordnung dargestellt. Das Ganze ist in einem in dem Schema nicht gezeigten Gehgäuse untergebracht. Das elektrische Trocknungsventil 2 ist über ein Rohr 5 an eine Trocknungstülle 6 angeschlossen, während das elektrische Füllventil über ein Rohr 7 an eine Verschlusstülle 8 angeschlossen ist.
- Ein Druckkonstanthalter 9 gestattet es, die Güte des Vakuums zu überwachen, damit alle etwaigen undichten Stellen erkannt werden können, insbesondere an der Kegelverbindung der Tülle mit dem behandelten Zahn.
- Über die elektronische Steuerung 4 kann der praktische Arzt das Vakuum entweder an die Trocknungstülle 6 anlegen, um die Trocknung des Zahnes nach der Kanalreinigung zu bewirken, oder er kann es nach der Trocknung an die Tülle 8 anlegen, um Füllung zu bewirken. Eine Ruhestellung ist ebenfalls vorgesehen. Diese Steuerung 4 hat ferner eine nicht dargestellte Alarmvorrichtung, die durch den Druckkonstanthalter ausgelöst wird, wenn dieser ein ungenügendes Vakuum festgestellt hat.
- Die Trocknungstülle 6 (Figur 2) ist nichts anderes als ein Verbindungsstück zwischen der Vakuumleitung 5 und dem zu behandelnden Zahn 10. Dieses Verbindungsstück ist gekennzeichnet durch einen Kegel 11 mit 4 Kegelsteigung, um einen glatten und dichten Einsatz in das Loch zu gewährleisten, das mit einem Formfräser in die Verschlussseite des Zahnes gebohrt worden ist. Des weiteren ist die Vakuumleitung 12 genügend weit, um keinen zu erheblichen Druckabfall zu verursachen.
- Im Stadium der Trocknung wird nämlich das in dem oder den behandelten Kanälen vorhandene Wasser durch Ansaugen verdampft, und ein erheblicher Dampfstrom muss durch die Tülle hindurchgehen.
- Die Verschlusstülle 8, von der ein Schnitt in der Figur 3 dargestellt ist, umfasst einen Kegel 13, der dem Kegel 11 der Trocknungstülle 6 völlig gleicht. Das Vakuum wird im Zahn durch eine Ansaugleitung 14 und einen Ringkanal 15 erzeugt. Die Füllmasse 16 ist in ein Vorratsgefäss 17 eingeführt worden, nachdem ein Verschlussbolzen 18 eingesetzt worden war. Ein kleiner, leichtgängiger Stempel L9 wird auf die Füllmasse aufgesetzt, damit sich das Vorratsgefäss gleichmässig entleert, wenn die Masse durch das Vakuum angesaugt wird.
- Um das Füllen des oder der behandelten Kanäle vorzunehmen, drückt der praktische Arzt leicht auf einen kleinen Steuerhebel 20, der den Verschlussbolzen 18 anhebt und somit das dem Vorratsgefäss 17 nahe Ende eines Rohres 21 zu öffnen und zu gestatten, dass die Masse durch dieses Rohr in den Zahn eingesaugt wird. Die Masse dringt nun in alle Zwischenräume des Wurzelsystems ein, selbst in die Zahnkanälchen, sofern diese durch Kavitation gereinigt worden sind (was der Fall ist, wenn die Behandlung durch das in der Patentschrift US 4 993 947 beschriebene Verfahren ausgeführt worden ist).
- Es ist offensichtlich, dass die Masse auch in den Kanal 15 eingesaugt wird, der zu der Saugleitung 14 führt, die mit der Vakuumpumpe verbunden ist. Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird dieser Durchgang in sehr genauen Abmessungen ausgeführt. Wenn nämlich der Durchgang zu eng ist, ist der durch das Auslaufen der Masse verursachte Druckabfall sehr gross, und die Masse wird mehrere Minuten brauchen, bis sie zur Saugleitung 14 gelangt. Umgekehrt ist bei der erforderlichen Güte des Vakuums (etwa 10 hPa) der Druckabfall, der durch den Durchgang der im Volumen des Wurzelsystems eingeschlossenen Luftmoleküle verursacht wird, ebenfalls sehr bedeutend. Das zu beseitigende Gasvolumen ist gering (weniger als ein halber Kubikzentimeter), weil das System zuvor ausgetrocknet worden ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei einer Länge von 9 mm ein Querschnitt von 0,5 mm² ein annehmbarer Kompromiss ist. In einem normalen Wurzelsystein wird das Vakuum von 10 hPa nach einer Minute erreicht. Bei der in der zahnärztlichen Praxis üblichen Viskosität wird die Masse eine Minute brauchen, um die Leitung 14 zu erreichen, was bei weitem ausreicht, um das elektrische Füllventil 3 umzustellen. Für 13 und 21 wurde eine konzentrische Konstruktion gewählt, weil diese am besten geeignet ist. Selbstverständlich kann in einer abgewandelten Ausführungsform der Ringkanal 15 durch ein Röhrchen ersetzt werden, das neben der Massezufuhrleitung 21 angeordnet ist.
- Es ist vorteilhaft, wenn zumindest der konische Teil 13 der Tülle durchsichtig angelegt ist, damit der Zahnarzt das langsame Ansteigen der Masse im Kanal 15 beobachten und rechtzeitig den Masseaustritt aus dem Vorratsgefäss 17 und den Masseeintritt in die Zahnhöhle unterbrechen kann.
- Die Vakuumpumpe 1 ist vorzugsweise, wie weiter oben angeführt, eine vierstufige Membranpumpe, mit der ein Vakuum von 10 hPa erzeugt werden kann. Angesichts der kleinen Volumina, um die es hier geht, kann der Durchsatz der Pumpe sehr gering sein. Die Abmessungen solcher Pumpen sind heute sehr annehmbar, nämlich 700 cm³ bei einem Gewicht von einem Kilogramm.
- Eine kleine (in der Figur 3 nicht dargestellte) Heizung von 1 bis 2 Watt kann um das Vorratsgefäss 17 gelegt werden, damit die Viskosität der benutzten Füllmasse willkürlich verändert werden kann. Diese kleine Heizung ist insbesondere sehr bequem, um Kanäle mit der dafür vorgesehenen Guttapercha zu füllen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Füllen der gereinigten Zahnhöhle und Zahnwurzelkanäle
mit einer dicht in ein in die Zahnhöhle mündendes Zahnbohrloch
einzupassenden Verschlusstülle (8) und mit einer an einen ersten Ansaugkanal (14,
15) der Verschlusstülle (8) anzuschliessenden Vakuumpumpe (1), wobei die
Verschlusstülle (8) noch einen zweiten Kanal (21) für den Durchlass einer
Fülimasse (16) hat, dessen Querschnitt mehrere Male grösser als der des
Ansaugkanals (14) ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie noch eine dicht in
das benannte Zahnbohrloch einzupassende Trocknungstülle (6) hat; dadurch,
dass die Vakuumpumpe über beide durch einen elektrischen Antrieb (4)
betätigte Dreiwegventile (3) bzw. (2) abwechselnd an den Ansaugkanal (14)
der Verschlusstülle (8) und an einen Ansaugkanal (12) der Trocknungstülle
(6) angeschlossen wird; dadurch, dass die Verschlusstülle ein Vorratsgefäss
(17) mit Füllmasse (16) hat, das durch einen leichtgängigen Stempel (19)
verschlossen ist; und dadurch, dass diese Tülle (8) noch eine durch einen
Handantrieb (20) betätigte Verschlussvorrichtung (18) hat, die in der
normalen, geschlossenen Stellung das Vorratsgefäss (17) von dem benannten
zweiten Kanal (21) für die Einführung der Masse (16) in die Zahnhöhle
trennt, wobei das ganze so eingerichtet ist, dass, wenn das Niveau der
Füllmasse in der Zahnhöhle das untere Ende dieses Ansaugkanals (15)
erreicht hat, die benannte Füllmasse dann in diesen Kanal gesaugt wird und
darin unter der Wirkung des Unterdrucks in der Zahnhöhle viel langsamer
wandert als in dem Kanal (21), jedoch rasch genug, um innerhalb eines
akzeptablen Zeitraumes das nötige Vakuum herzustellen und eine
kunstgerechte Füllung dieser Höhle durch diese Masse sicherzustellen.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Durchlassquerschnitt des ersten Kanals (15) grössenordnungsmässig zehnmal
kleiner als der Durchlassquerschnitt des zweiten Kanals ist.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
zweite Kanal (21) zylindrisch und koaxial mit der Tülle ist, die selbst
konisch (13) ist, wobei der erste Kanal (15) einen ringförmigen Querschnitt
hat, der den zweiten Kanal (21) konzentrisch umgibt.
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Durchlassquerschnitt des obengenannten ersten Kanals (15) in der
Grössenordnung von 0,5 mm² ist, wobei die Länge dieses Kanals etwa 9 mm beträgt.
5. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Wandung des ersten Kanals (15) zumindest über einen Teil seiner Länge
durchsichtig ist, und zwar beginnend an dem Ende, das dafür vorgesehen
ist, in der Zahnhöhle zu stecken, wenn die Tülle auf einen Zahn aufgepasst
wird, um die Wanderung der Füllmasse in diesem ersten Kanal (15) für den
Behandelnden sichtbar zu machen und ihm somit anzuzeigen, wann der
Austritt dieser Masse aus dem benannten Vorratsgefäss (17) unterbrochen
werden muss.
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