HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Wirt-Vektor-System, bei
dem die Wirte Rhizopus sind und die Vektoren Mucor
circinelloidesstämmig sind.
Beschreibung des Stands der Technik
-
Es wurde ein Verfahren geschaffen zur Herstellung nützlicher Proteine
wie Interferon, Interleukin und anderer mittels genmanipulierter
Bakterien. Bei dem Verfahren, das Bakterien als Wirte verwendet, treten
jedoch jetzt Probleme auf. Beispielsweise ist bei vielen Bakterien die
extrazelluläre Sekretion des Proteins nicht so effizient, was manchmal
für die Erzeugung großer Mengen von Zielproteinen sehr nötig ist.
Darüberhinaus hat das von E. coli intrazellulär erzeugte Interferon oder
Interleukin die falsche Sekundarstruktur, die verschieden ist von der des
natürlichen Proteins. Als Ergebnis wird das künstliche Protein in einem
menschlichen Körper als ein Antigen erkannt. Daher sind vor der
pharmazeutischen Verwendung des Proteins Denaturierungs- und
Renaturierungs-Vorgänge des künstlichen Proteins erforderlich.
-
Ein weiterer wichtiger Vorteil eines Pilz-Gentechnologiesystems ist seine
Fähigkeit, glykosiliertes Protein zu erzeugen, was mit Bakterien-Wirt-
Vektor-Systemen unmöglich ist. Viele menschliche und tierische
Hormone und andere physiologisch wichtige Proteine sind mit
Oligosaccharid-Ketten verbunden. Diese Glyko-Komponenten sind
manchmal unerläßlich für die physiologischen Funktionen der
menschlichen Hormone wie im Fall von Erythropoietin, und sie erhöhen
in vielen Fällen die Stabilität der Zielproteine gegen den Angriff von
Proteinasen in dem Nährmedium, in den injizierten Körpefflüssigkeiten,
etc. Pilze und Hefen erzeugen jeweils unterschiedliche Strukturen von
Glyko-Komponenten, was dem menschlichen Immunsystem und anderen
unterschiedliche Erkennungssignale gibt. Daher ist der Aufbau
verschiedener Fitz-Gensysteme wichtig. Die Wirt-Vektor-Syteme, die
tierische und menschliche Zellen als Wirte verwenden, erzeugen ähnlich
oder korrekt glykosilierte Proteine, ihre Produktionsfähigkeit der
Zielproteine ist jedoch viel niedriger als bei dem Pilzsystem.
-
Phykomyceten wie Rhizopus oder Mucor werden häufig in der
Fermentations-Technologie verwendet. Sie werden den Phykomyceten
zugeordnet. Rhizopus hat die extensive Fähigkeit, Enzyme und Proteine
extrazellulär abzusondern. Beispielsweise ist die Menge an
Glucoamylase, die von Rhizopus niveus in das flüssige Nährmedium
abgesondert wird, etwa 20 g/Liter und die, die beim Verfahren mit
festem Nährboden abgesondert wird, ist etwa 30 g/kg. Außerdem ist
wegen des extrazellulären Sekretionssystems durch die Membran nicht
nur die Primärstruktur, sondern auch die Sekundärstruktur des sich
ergebenden Proteins die gleiche wie die eines natürlichen Proteins.
Daher wird erwartet, daß für die Herstellung verschiedener Arten von
kommerziell wichtigen Enzymen und Proteinen transformierte
Schimmelpilze verwendet werden. Für Pilze sind jedoch nur einige
wenige Transformations-Techniken eingeführt, und bis jetzt wurde keine
für Rhizopus verwendete Transformations-Technik bekannt.
-
WO-A-86/03774 offenbart ein Verfahren zum Transformieren eines
Pilzes der Klasse Zygomycetes, insbesondere eines Pilzes der Gattung
Mucor, mit einem rekombinanten Expressionsvektor, der in der
Pilzspezies repliziert wird. Für die Transformation werden Vektoren
verwendet, die von der gleichen Gattung wie der Wirt stammen. Die
transformierten Pilze können die Erzeugung von Genprodukten wie
Hormonen, Nudeinsäuren oder Enzymen erlauben.
-
JP-A-2053480 offenbart ein Verfahren zum Trarisformieren eines Pilzes
der Gattung Rhizopus, z. B. Rhizopus niveus. Die entsprechenden
Protoplasten-Zellen werden in Gegenwart von für das Zielprotein
codierenden DNA-Fragmenten oder die DNA enthaltenden Plasmiden
mit Polyethylenglykol behandelt, um die gewünschte DNA enthaltende
verschmolzene Zellen zu erhalten.
-
T. Suarez et al, 1988, Mol. Gen. Genet., Bd. 212, Seiten 120-123,
betrifft die Transformation von Phykomyces-Protoplasten für
Kanamycin-Resistenz. Transformanten konnten erhalten werden mit
einem ein Phykomyces-Insert aufweisenden Plasmid.
-
Unter diesen Umständen stellten die Erfinder vorliegender Erfindung
erfolgreich eine Transformations-Technik bereit, die für Rhizopus
verwendet wird (siehe japanische Patentoffenlegungsschrift (KOKAI) JP-
A-2-53480).
-
Es war jedoch kein Vektor bekannt, der für die Erzeugung eines
Enzyms unter Verwendung von Rhizopus als Wirt geeignet war.
Es ist eine Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Wirt-Vektor-System
bereitzustellen, das geeignet ist für die Erzeugung von Proteinen und
Enzymen unter Verwendung von Rhizopus als Wirt, was wegen ihrer
großen Produktion an Zelimasse die gesteigerte Fähigkeit bewirkt,
Proteine und Enzyme extrazellulär und in der Zelle zu erzeugen.
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wirt-Vektor-System, aufweisend
Rhizopus-Species. und ein von Mucor circinelloides stammendes
Plasmid, wobei das Plasmid einen Replikationsstartpunkt von pLeu4
enthält und in der Lage ist, die Rhizopus-Species zu transformieren, um
ein gewünschtes Zielprotein zu erzeugen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Figur 1 zeigt eine Restriktionskarte des Plasmids pLeu4. Die Figuren 2
und 3 zeigen ein Herstellungsverfahren der Plasmide pJPLeu4 und
pJPLeu4l. Figur 4 zeigt ein Herstellungsverfahren des Plasmids
PLeu4l.
Genaue Beschreibung der Erfindung
-
Fadenförmige Pilze Rilizopus niveus (IFO4810) werden als Wirt des
Wirt-Vektor-Systems der Erfindung verwendet. Außerdem können die
Rhizopus-Species ausgewählt werden aus der Gruppe, die besteht aus
Rhizopus delemar wie dem Stamm ATCC 9374, Rhizopus javanicus,
wie den Stämmen ATCC 22581 und 22580, Rhizopus oligosporus, wie
dem Stamm ATCC 22959, Rhizopus nigricans, wie dem Stamm ATCC
24862, und Rhizopus oryzae, wie den Stämmen JCM 5557=IAM 6015
und JCM 5558=IAM 6019.
-
Ein von Mucor circinelloides stammendes Plasmid ist ein Vektor des
Systems der Erfindung. Die Verwendung des von Mucor circinelloides
stammenden Plasmids als der Vektor ermöglicht es, den Wirt, Rhizopus
mveus, zu transformieren.
-
Zu Beispielen des Mucor circinelloides-stämmigen Plasmids gehören die
Plasmide pLeu4, pPS11, pMA67, pJL1, pJL2, pMCL1302, pMCL002,
pJPLeu4, pPPLeu4, pLeu41, pJPLeu41 und pPPLeu41 (s. Figuren 2-4).
-
Die oben angeführten Plamide sind nach den folgenden Verfahren
erhältlich.
-
Plasmid pLeu4 ist erhältlich gemäß dem in dem Artikel von Roncero,
M.I.G et al, Gene, 84, 335-343 (1989) berichteten Verfalrren. Dessen
Offenbarung wird hiermit durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt
dieser Beschreibung gemacht.
-
Plasmid pPS11 ist erhältlich aus Phycomyces blakesleeanus (Stamm
NRRL1555) gemäß dem in dem Artikel von T. Suarez et al, Mol. Gen.
Genet. 212 120-123, 1988, beschriebenen Verfahren. Dessen
Offenbarung wird hiermit durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt
dieser Beschreibung gemacht.
-
Plasmid pMA67 ist erhältlich aus Plasmid pMCL1302 gemäß dem in
dem Artikel von L. Dickinson et al, Carsberg Research
Communications, 52 243-252, 1987, berichteten Verfahren. Dessen
Offenbarung wird hiermit durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt
dieser Beschreibung gemacht.
-
Die Plasmide pJL1 und pJL2 sind erhältlich aus Phycomyces
blakesleeanus (Stamm A459) gemäß dem in dem Artikel von J.L.
Revuetta et al, Proc. Nat. Acad. Sci. U.S.A., 83 7344-7347, 1986,
berichteten Verfahren. Dessen Offenbarung wird hiermit durch
Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt dieser Beschreibung gemacht.
-
Die Plasmide pMCL13O2 und pMCL002 sind erhältlich aus Mucor
circinelloides f. lusitanicus (Stamm CBS227.49), welcher der gleiche ist
wie Mucor racemosus (Stamm ATCC 12166) gemäß dem in dem Artikel
von R. van Heeswijck, Carsberg Research Communications, 51, 433-
443, 1986, berichteten Verfahren. Dessen Offenbarung wird hiermit
durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt dieser Beschreibung
gemacht.
-
Plasmid pJPLeu4 ist erhältlich durch Insertion eines EcoRI-XbaI-
Fragments (0,9 kbp) des Plasmids pJL2 in eine SamI-Stelle von pLeu4.
-
pJPLeu41 ist erhältlich durch Verdau des Plasmids pJPLeu4 mit den
Restriktionsenzymen AvaI und SalI und Selbstligation des durch den
Verdau erhaltenen Fragments von 7,2 kbp.
-
Plasmid pPPLeu4 ist erhältlich durch Insertion eines aus Plasmid pPS11
erhaltenen BamHI-Fragments (5,2 kbp) in eine Sanil-Stelle von pLeu4.
Plasmid pPPLeu41 ist erhältlich durch Verdau von Plasmid pPPLeu4 mit
den Restriktionsenzymen AvaI und SalI und Selbstligation des durch den
Verdau erhaltenen Fragments von 11,5 kbp.
-
Plasmid pLeu41 ist erhältlich durch Verdau von Plasmid pLeu4 mit den
Restriktionsenzymen AvaI und SalI und Selbstligation des durch den
Verdau erhaltenen Fragments von 6,3 kbp.
-
Der oben erwähnte Vektor wird in ein Chromosom des Wirts Rhizopus
niveus eingeführt oder ist einem Cytoplasma von Rhizopus niveus
enthalten bzw. die Vektoren werden in Chromosomen von Wirten
Rhizopus niveus eingeführt oder sind in Cytoplasmen von Rhizopus
niveus enthalten. Außerdem ist es möglich, daß der Vektor (die
Vektoren) in ein Chromosom (Chromosomen) von Rhizopus niveus
eingeführt wird (werden) und gleichzeitig in einem Cytoplasma
(Cytoplasmen) von Rhizopus niveus enthalten ist (sind). Wenn der
Vektor (die Vektoren) in das Chromosom (die Chromosomen) von
Rhizopus niveus eingeführt wird (werden), ist die Anzahl der in ein
Chromosom eingeführten Vektoren einer oder mehrere. Wenn der
Vektor (die Vektoren) in dem Cytoplasma (den Cytoplasmen) von
Rhizopus niveus enthalten ist (sind), ist die Anznhl der in einem
Cytoplasma enthaltenen Vektoren auch einer oder mehrere.
-
Das Wirt-Vektor-System der vorliegenden Erfindung kann hergestellt
werden auf der Basis des in der japanischen Patentoffenlegungsschrift
(KOKAI) JP-A-2-53480 erwähnten Verfahrens. Deren Offenbarung wird
hiermit durch Bezugnahme zum Offenbarungsgehalt dieser Beschreibung
gemacht.
-
Sporen von Rhizopus niveus werden kultiviert, um Gerrninationsröhren
zu erhalten. Die Germinationsröhren, Sporen oder Myzele werden
behandelt mit Novozym 234, Chitinase und Chitosanase, um
Protoplasten-Zellen zu erhalten. Die Zellen werden in Gegenwart von
Plasmiden von Mucor circinelloides mit Polyethylenglykol behandelt, um
verschmolzene Zellen zu erhalten, die die Plasmide von Mucor
circinelloides enthalten. Das Wirt-Vektor-System der vorliegenden
Erfindung wird erhalten, indem man die verschmolzenen Zellen der
Renaturierung unterzieht.
-
Die Plasmide von Mucor circinelloides sind zyklisch und können
verwendet werden, wie sie sind. Alternativ sind die Plasmide in einer
linearen DNA-Form (linearen DNA-Formen), welche erhalten wird
(werden) durch Schneiden des Plasmids mit einem geeigneten
Restriktionsenzym (geeigneten Restriktionsenzymen). Es gibt eine
Tendenz, daß die Transformationsrate hoch ist, wenn die zyklischen
Plasmide verwendet werden, und daß die Insertionsrate des Plasmids
(der Plasmide) in ein Chromosom hoch ist, wenn das lineare verwendet
wird.
Beispiele
-
Die vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele genauer veranschaulicht.
Beispiel 1
Herstellung eines auxotrophen Mutanten
-
1 ml einer Suspensionsiösung, die 10&sup6; bis 10&sup7; Stück/ml Sporen von
Rhizopus niveus enthielt, wurde mit UV-Strahlung (0,0036 J/cm²)
bestrahlt, und die Lebensfähigkeit wurde gemessen. Die Lösung wurde
auf ein Vollagar-Plattenmedium aufgebracht. Nach etwa 20tägigem
Kultivieren bei 37ºC wurden Sporen gesammelt und mit Kochsalzlösung
gewaschen. Dann wurden die sich ergebenden Sporen einer
Stationärkultur in einem flüssigen Mintmalmedium bei 30ºC unterzogen
und mit einem G3-Glasfilter ffitriert. Diese Vorgänge wurden wiederholt
bis die Sporen nicht mehr wuchsen.
-
Auf diese Weise erhaltene Sporen wurden in einer Kochsalzlösung
suspendiert, und die Suspension wurde auf ein saures Vollagar-
Plattenmedium (2,4% Kartoffeldextrose (erhältlich von Difco/USA),
0,1 % HCl, 1,5 % Agar) aufgebracht und bei 30ºC 2-3 Tage lang
kultiviert. Nach dem Kultivieren wurden die Sporen auf dem Medium
auf ein Mimmalagar-Medium (2 % Glukose, 0,2 % Asparagin, 0,05 %
KH&sub2;PO&sub4;, 0,025% MgSO&sub4; 7 H&sub2;O, 1,5% gereinigter Agar), das
verschiedene Aminosäuren und Nudeinsäuren enthielt, repliziert.
-
Ein Leucin (leu)-auxotropher Mutant wurde zur Erhaltung des Stammes
R. niveus M 37 auf eine übliche Art aus den replizierten Sporen
ausgewählt.
Transformation von Rhizopus niveus
-
2-5 x 10&sup7; Stück des sich ergebenden Stammes R. niveus M 37, ein
leuauxotropher Mutant, wurden in Wasser suspendiert und mit einem G1-
Glasfilter filtriert. Das sich ergebende Filtrat wurde mit einem G3-
Glasffiter filtriert. Das so erhaltene Filtrat wurde bei 2500 Upm 7
Minuten lang zentrifugiert. Der Niederschlag wurde in 5-8 ml einer
Lösung, die 1 % Glucose, 20% Hefeextrakt, 2 % Polypepton und 0,01 M
Prolin enthielt, suspendiert und 4,5 bis 5 Stunden lang bei 30ºC einer
Schüttelkultur mit einer Wechselschüttelvorrichtung bei 300 Upm
unterzogen.
-
Nachdem die Bildung von Germinations-Röhren durch Betrachtung mit
einem Mikroskop bestätigt war, wurde die Suspension mit einem G1-
Glasfilter filtriert und das Filtrat wurde 3 Minuten lang bei 3000 Upm
zentrifugiert. Der Niederschlag wurde in 5 ml einer Pufferlösung (A)
(13,2 mM Zitronensäure, 33 mM Na&sub2;HPO&sub4;, 0,3 M Mannitol)
suspendiert und 3 Minuten lang bei 3000 Upm zentrifugiert. Der
Niederschlag wurde erneut in Pufferlösung (A) suspendiert und 3
Minuten lang bei 3000 Upm zentrifugiert.
-
Der sich ergebende Niederschlag wurde in 2 ml Pufferlösung (A)
suspendiert. 35 mg Novozym 234 (erhältlich von Novo Corporation in
Dänemark), 14 mg Chitinase ABC (erhältlich von Advanced
Biofactures/USA) und 10 Einheiten Chitosanase (erhältlich von Wako in
Japan) wurden in 5 ml Pufferlösung (A) suspendiert. Die Suspension
wurde zu der Suspension des Niederschlags hinzugefügt und mittels
Verwendung einer Wechselschüttelvorrichtung (bei 60 Upm) 1,5 bis 2
Stunden lang bei 30ºC einer Schüttelkultur unterzogen. Nachdem die
Bildung von Protoplasten-Zellen durch Betrachtung mit einem
Mikroskop bestätigt war, wurde die Suspension mit einem G2-Glasfilter
filtriert. Das Filtrat wurde 4 Minuten lang bei 450 Upm zentrifugiert.
Der Niederschlag wurde in 5 ml Pufferlösung (B) (10 mM MOPS (pH
6,3), 50 mM CaCl&sub2;, 0,3 M Mannitol) suspendiert und 4 Minuten lang
bei 450 Upm zentrifugiert. Diese Vorgänge des Suspendierens und
Zentrifugierens wurden zweimal wiederholt. Der Niederschlag wurde
allmählich in 200 µl der Pufferlösung (13) suspendiert und gemischt mit
10 µl einer Suspension des Plasmids pLeu4 (Roncero, M.I.G. et al,
Gene, 84, 335-343 (1989); Plasmid pLeu4 hat ein leuA-Gen von Mucor
circinelloides und ein ARS-Element, das in Mucor circinelloides
funktioniert), die hergestellt wurde durch Suspendieren von etwa 10 bis
20 µg pLeu4 in 10 µl einer Lösung, die 10 mM MOPS (pH 6,3), 50
mM CaCl&sub2; und 1 mg/20µl Heparin enthielt. Die Mischung ließ man 5
Minuten lang in einem Eisbad stehen, und es wurden 10 µl einer
Pufferlösung (C) (10 mM MOPS (pH 6,3), 50 mM CaCl&sub2;, 40 % PEG
4000-Lösung) hinzugefügt. Die Mischung ließ man 25 Minuten in einem
Eisbad stehen, und es wurden weitere 1,25 ml Pufferlösung (C)
hinzugefügt. Dann ließ man die Mischung 25 Minuten lang bei
Raumtemperatur stehen. Die Mischung wurde mit 10 ml Pufferlösung
(B) gemischt und 3 Minuten lang bei 600 Upm zentrifugiert.
-
Der Niederschlag wurde in 1 ml einer Lösung, die 1 % Glukose, 2 %
Hefeextrakt, 2 % Polypepton und 0,3 M Mannitol enthielt, suspendiert.
Die Suspension wurde in ein Eppendrof-Rohr überführt und 30 Minuten
lang bei 30ºC der Stationärkultur unterzogen. Dann wurde die
Suspension 1 Minute lang bei 1000 Upm zentrifugiert. Der Niederschlag
wurde in 1 ml einer 0,4 M Mannitol-Lösung suspendiert und 1 Minute
lang bei 1000 Upm zentrifügiert. Diese Vorgänge des Suspendierens und
Zentrifugierens wurden zweimal wiederholt. Der Niederschlag wurde in
100 µl einer 0,4 M Mannitol-Lösung suspendiert und mit 5 ml Medium
(D) (SIV Minimalmedium, 0,35 M Mannitol und 0,2% H&sub2;SO&sub4; wurden
bei 48ºC gelöst), das 1 % gereinigten Agar enthielt, gemischt. Dann
wurde die Mischung auf einem Plattenmedium (D), das 1,5 %
gereinigten Agar enthielt, zur Ausbildung einer Schicht angeordnet und
2 bis 3 Tage lang bei 30ºC kultiviert. Jede Kolonie wurde auf SW
Minimalmedium repliziert und gelagert. Das heißt, Plasmid pLeu4 war
komplementär zum leu-auxotrophen Stamm R. niveus M 37, und es war
geklärt, daß Plasmid pLeu4 im Stamm R. niveus M 37 als ein Vektor
funktionsfähig war.
SW Minimalmedium
Lösung (A):
-
Destilliertes Wasser 480 ml
-
Stickstoffquelle, Asparagin 2 g
-
50fach konzentrierte Lösung (*) 20 ml
-
Agar-Pulver 15 g
Lösung (B):
-
Destilliertes Wasser 490 ml
-
Glukose 20 g
-
Lösung (A) und Lösung (B) wurden jeweils in einem Autoklaven
behandelt und gemischt.
(*) 50fach konzentrierte Lösung:
-
KH&sub2;PO&sub4; 250 g
-
MgSO&sub4; 7H&sub2;O 25 g
-
Spurenelemente (**) 5 ml
-
14% (Gew./Gew.) CaCl&sub2;-Lösung 10ml
-
Thiamin HCl 100 mg
-
Destilliertes Wasser 1000 ml
-
Zur Lagerung wurden 2-3 ml Chloroform zugegeben.
(**) Spurenelemente:
-
Zitronensäure H&sub2;O 29
-
Fe(NO&sub3;)&sub3; 9H&sub2;O 1,5 g
-
ZnSO&sub4; 7H&sub2;O 1g
-
MnSO&sub4; H&sub2;O 300 mg
-
CuSO&sub4; 5H&sub2;O 50 mg
-
NaMoO&sub4; 2H&sub2;O 50 mg
-
Alle DNAs wurden von den erhaltenen Transformanten extrahlert und
einer Analyse mittels Southern-Blot-Technik unterzogen. Es ergab sich,
daß Plasmid pLeu4 in ein Chromosom des Stamms Rhizopus niveus M
37 in Tandem-Form eingeführt wurde oder in einem Cytoplasma des
Stamms Rhizopus niveus M 37 enthalten war.
-
E. coli wurde unter Verwendung aller von den erhaltenen
Transformanten extrahierten DNAs transformiert. Dann wurde das
Plasmid pLeu4 in seiner vollständigen Form aus den transformierten E.
coli-Zellen zruückgewonnen. Das bedeutet, daß Plasmid pLeu4 ARS-
29.10.96 17:55
Aktivität enthielt und im Stamm Rhizopus niveus M 37 replizierbar war.
Beispiel 2
-
Mit der gleichen Vorgehensweise, wie sie in Beispiel 1 beschrieben ist,
wurden die durch Schneiden des zyklischen Plamids pLeu4 mit jedem
der vier Arten von Restriktionsenzymen (Pst I, Bgl II, Sac I und Sca I)
erhaltenen linearen DNA-Fragmente in Rhizopus niveus transformiert.
Das zyklische Plasmid pLeu4 war das gleiche wie das in Beispiel 1
verwendete und dessen Restriktionskarte in Fig. 1 gezeigt ist. Als
Ergebnis wurde leu-Auxotrohpie durch Verwendung jedes Fragments
ausgeglichen. Alle DNAs der erhaltenen Transformanten wurden einer
Analyse mittels Southern-Blot-Technik unterzogen. Es ergab sich, daß
der Anteil von in Chromosome eingeführten Plasmiden höher war als
der der Transformation unter Verwendung von zyklischen Plasmiden.
Beispiel 3
-
Rhizopus niveus wurde auf einem PD-Medium oder einem
Minimalmedium angelegt und bei 30ºC etwa 10 Tage lang kultiviert, um
Sporen zu erhalten. Von jedem Myzel wurden Konidienfäden gesammelt
und in 30 ml sterilisiertem Wasser suspendiert. Dann wurde das Wasser
stark gerührt, um in den Konidienfäden enthaltene Sporen freizusetzen.
Aus der sich ergebenden Suspension wurden die Sporen mittels eines
G3-Glasffiters gesammelt. Die Sporen-Suspension wurde 10 Minuten
lang bei Raumtemperatur bei 3000 Upm zentrifugiert, um Sporen zu
sammeln. Die Sporen wurden mit einer Kochsalzlösung gewaschen und
in einem flüssigen YPG-Medium (1 % Glukose, 2 % Polypepton, 2 %
Hefeextrakt) suspendiert (2-5x10&sup7; Stück/ml). Die Sporen-Suspension
wurde in ein sterilisiertes Teströhrchen mit einem Baumwollstopfen
gegossen und etwa 5 Stunden lang bei 30ºC einer Schüttelkultur (eine
Wechselschüttelvorrichtung bei 300 Upm) unterzogen, bis Germinations-
Röhren gebildet wurden. Dann wurden übermäßig gekeimte Sporen von
Sporen direkt nach der Keimung entfernt. Das Filtrat wurde zentrifugiert
und der Niederschlag wurde mit 0,3 x McIlvaine-Pufferlösung (13,3
mM Zitronensäure, 33 mM Na&sub2;HPO&sub4;, pH 5,6) zweimal gewaschen, um
die Pufferlösung zu substituieren.
-
Die gekeimten Spuren wurden in 7 ml der oben angeführten
Pufferlösung, die 5 mg/ml Novozym 234 (erhältlich von Novo
Corporation in Dänemark), 2 mg/ml Chitinase ABC (erhältlich von
Advanced Biofactures/USA) und 1,52 mglml Chitosanase (erhältlich von
Wako in Japan) enthielt, suspendiert. Die sich ergebende Suspension
wurde in ein Kunststoffröhrchen gegeben und 1,5 bis 2 Stunden lang bei
30º C einer Schüttelkultur bei 40 Upm unterzogen. Der Bodensatz aus
Protoplasten Zellen wurde entfernt und das Filtrat wurde 4 Minuten lang
der Zentritugierung mittels eines Hängerotors (70 x g) unterzogen, um
Protoplasten Zellen zu sammeln. Die gesammelten Zellen wurden
zweimal mit Pufferlösung (A) gewaschen und in 400 µ1 Pufferlösung (A)
(10 mM MOPS (pH 6,3), 50 mM CaCl&sub2;, 0,3 M Mannitol) suspendiert.
100 µ l der sich ergebenden Lösung wurden gemischt mit einer Plasmid-
DNA-Lösung, die im voraus hergestellt worden war durch Lösen von
Plasmid pleu 4 in 10 µ 1 Pufferlösung (C) (Pufferlösung (A) versetzt
mit Heparin mit der Konzentration von 50 mg/ml) und Stehenlassen in
einem Eisbad für 20 Minuten oder mehr. Die Mischung wurde 5
Minuten lang in einem Eisbad stehen gelassen und es wurden 10 µ 1
einer 40 %igen PEG-Lösung (10 mM MOPS (pH 6,3), 50mM CaCl&sub2;, 40
% PEG 4.000-Lösung) hinzugefügt. Die Mischung wurde langsam
durchmischt und 25 Minuten lang in einem Eisbad stehen gelassen.
-
Weitere 1,25 ml der 40 %igen PEG-Lösung wurden hinzugefügt. Dann
wurde die Mischung 25 Minuten lang bei Raumtemperatur stehen
gelassen. Die Mischung wurde mit 10 ml Pufferlösung (A) gemischt und
4 Minuten lang der Zentrifugierung mittels eines Hängerotors (50 x g)
unterzogen, um Zellen zu sammeln. 1 ml eines YPG-Mediums, das 0,3
M Mannitol enthielt, wurde zu den gesammelten Protoplasten Zellen
hinzugefügt und bei 30º C 30 Minuten stehen gelassen. Dann wurden
die Protoplasten Zellen zweimal mit 0,4 M Mannitol-Lösung gewaschen
und auf einem Minimalmedium angelegt. Die Anznnl erzeugter
Kolonien wurde gezählt und die Kolonieanzahl pro 1 µg DNA wurde
berechnet. Die Ergebnisse wurden in den Tabellen 1 und 2 aufgelistet.
Tabelle 1
-
In Ex 1, Ex 2 und Ex 3, wurden 25, 20 bzw. 10 µ g Plasmid-DNA
verwendet.
Tabelle 2
-
In Ex 1, Ex 2 und Ex 3 wurden 20, 10 bzw. 20 g Plasmid-DNA
verwendet.
-
N.T.: nicht getestet.
-
In den obigen Experimenten verwendete Plasmid-DNA wurde, wie
nachstehend erklärt, gemäß den in den Fig. 2 bis 4 gezeigten
Flußdiagrammen hergestellt.
-
pJPLeu 4: Ein EcoRI-XbaI-Fragment (0,9 kbp) wurde aus Plasmid pJL2
isoliert, und die Enden des Fragments wurden mit T4 Polymerase
geglättet. Das Fragment wurde unter Verwendung von T4 DNA Ligase
ligiert mit Plasmid pleu 4, das vorausgehend mit Sam 1 verdaut und
dephosphoryliert wurde, um Plasmit pJPLeu 4 zu erhalten.
-
pJPLeu4l: Plasmid pJPLeu 41 wurde erhalten durch Verdau von
Plasmid pJPLeu 4 mit Ava 1 und Sal 1, Glätten der Enden des sich
ergebenden 7,2 kbp Fragments mit T4 Polymerase und Selbstligation des
Fragments.
-
pPPLeu4: BamHI Fragment (5,2 kbp) wurde aus Plasmid pPS11 isoliert,
und die Enden des sich ergebenden 7,2 kbp Fragments wurden mt T4
Polymerase geglättet. Das Fragment wurde unter Verwendung von T4
DNA Ligase ligiert mit Plasmid pLeu4, das vorausgehend mit Sam 1
verdaut und dephosphoryliert worden war, um Plasmid pJPLeu 4 zu
erhalten.
-
pPPLeu41: Plasmid pPPLeu4l wurde erhalten durch Verdau von
pPPLeu4 mit Aval und Sall, Glätten der Enden des sich ergebenden
11,5 kbp Fragments mit T4 Polymerase und Selbstligation des
Fragments.
-
pLeu4l: Plasmid pLeu4l wurde erhalten durch Verdau von pLeu4 mit
Aval und Sall, Glätten der Enden des sich ergebenden 6,3 kbp
Fragments mit T4 Polymerase und Selbstligation des Fragments.