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Diese Erfindung bezieht sich auf Rundstrickmaschinen und
insbesondere auf eine Rundstrickmaschine für doppelflächige Ware
mit einem Platinenelement, das in solcher Weise gehalten wird,
daß es um eine ausreichende Strecke angehoben werden kann,
um eine Entfernung und ein Auswechseln des Nadelzylinders zu
erleichtern.
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Bei einer herkömmlichen Rundstrickmaschine für doppelflächige
Ware wird die Maschinenwelle durch in ein festes inneres
Hülsentragelement eingebaute Lager drehbar in der Maschine gehalten.
Ein Platinentragelement ist auf der Oberseite eines gestuften
Abschnitts der Maschinenwelle angebracht und durch sich von der
Unterseite erstreckende Bolzen daran befestigt. Die Platine ist auf
der Oberseite des Platinentragelements angeordnet. Ein großes
Getriebe ist am oberen Ende der Maschinenwelle angebracht und
durch einen Keil daran gehalten. Platinensteuernocken sind an
dem inneren Hülsentragelement auf einem Platinennockenhalter
befestigt. Eine vertikale Bewegung dieses Elements wird durch eine
an dem Hülsentragrahmen befestigte Nachstellmutter gesteuert.
Außerdem umfassen einige Strickmaschinen verschiedene
Fadenwechsel- und Auswahleinrichtungen, auf die im allgemeinen als
Abziehkasten (stripper box) Bezug genommen wird.
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Die komplexe Beschaffenheit dieser Art von Strickmaschinen
macht eine regelmäßige Wartung und Reparatur obligatorisch, die
das Auswechseln und die Entfernung schwerer Teile, wie
beispielsweise des Zylinders und der Kulierplatine, umfassen kann. Wenn
schwere Teile, wie beispielsweise der Zylinder und die Kulierplatine,
entfernt werden, werden diese Elemente typischerweise durch
einen Kettenzug aus der Maschine hochgezogen. Wenn die
Strickmaschinen in einem Gebäude mit begrenzter Deckenhöhe
untergebracht sind, ist das Hochziehen dieser Bauteile fast unmöglich.
Wenn der Bodenraum begrenzt ist, ist außerdem das Hochziehen
und dann Abladen der entfernten Bauteile auf dem Boden
schwierig.
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Das französische Patent Nr. 682 725 und das dazu
korrespondierende US-Patent Nr. 1 745 678 offenbaren eine Rundstrickmaschine für
doppelflächige Ware, bei der die Platine und ihr zugehöriges
Getriebe zur vertikalen Einstellung angebracht sind. Die Einrichtung
zum vertikalen Einstellen der Platine umfaßt einen vertikalen
Pfosten, der die Platine und ihr unteres Ende und das Getriebe an
seinem oberen Ende trägt und auf der Strickmaschinenkonstruktion
durch eine Hülse angebracht ist, und wird durch die Zahnstangen
und das Getriebe vertikal eingestellt. Die in dem französischen
Patent Nr. 682 725 offenbarte Einstelleinrichtung sorgt für eine sehr
begrenzte Einstellung der Platine bezüglich des Nadelzylinders,
hebt aber die Platine nicht genügend an, um eine Entfernung des
Nadelzylinders oder eine andere Wartung an der Strickmaschine zu
gestatten.
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Eine Rundstrickmaschine, die die Merkmale des Oberbegriffes des
Anspruch 1 aufweist, ist durch die ältere Sulzer Morat RR72
Strickmaschine bekannt.
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Es ist daher Aufgabe dieser Erfindung, eine Rundstrickmaschine
bereitzustellen, die so konstruiert ist, daß sie ein leichteres
Auswechseln des Nadelzylinders und Platinenelements ermöglicht.
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Diese und weitere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden von einer Rundstrickmaschine erfüllt, welche die
Merkmale nach Anspruch 1 aufweist.
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Bei einer Ausführungsform umfaßt das Platinenelement eine Platine
mit darin zur radialen Bewegung gehaltenen Platinennadeln. Bei
einer zweiten Ausführungsform trägt das Platinenelement
Fadenwechsel- und Auswahleinrichtungen, wie beispielsweise
Abziehkästen.
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Damit die vorliegende Erfindung leichter verstanden ist, wird nun
beispielhaft auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen,
in denen:
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Fig. 1 eine schematische Aufrißansicht der Strickmaschine
gemäß der vorliegenden Erfindung ist und einen Teil
der Abdeckung des Platinenantriebs weggebrochen
zeigt, um einige der Einzelteile der Strickmaschine darzustellen;
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Fig. 2 eine vergrößerte vertikale Schnittansicht des Zylinders
und der Platine ist und einige der Einzelteile zeigt;
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Fig. 3 eine teilweise Aufrißansicht ist, die verschiedene
Komponenten der Platinenelementsteuermittel zeigt;
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Fig. 4 eine etwas schematische horizontale Schnittansicht
der Strickmaschine entlang der Linie 4-4 der Fig. 1 ist
und die seitliche Entfernung des Zylinders und der
Platine daraus zeigt;
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Fig. 5 eine Aufrißansicht einer zweiten Ausführungsform der
Strickmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung ist,
die darin eingebaute Fadenwechseleinrichtungen
aufweist; und
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Fig. 6 eine vergrößerte schematische Aufrißansicht der
Platine und der Zylinderelemente der Maschine von Fig. 5
ist, wobei Teile im Schnitt sind und die auf dem
Platinenelement getragenen Fadenwechseleinrichtungen
zeigen.
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Mit Bezug auf die Zeichnungen und insbesondere auf Fig. 1 ist eine
Rundstrickmaschine für doppelflächige Ware gemäß einer ersten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Eine
kreisrunde Maschinenbettplatte 1 wird auf den oberen Enden
dreier mit gleichem Abstand voneinander angeordneter
Stützbeine 4, 5 und 6 getragen, von denen nur zwei dargestellt sind.
Eine Strickeinheit, als Ganzes mit 2 bezeichnet, ist auf dem Bett 1
befestigt und arbeitet, um schlauchförmige Ware zu stricken, die
flachgemacht und auf eine Rolle auf einer Wickeleinrichtung, als
Ganzes mit 3 bezeichnet, gewickelt wird, die unterhalb der
Strickeinheit 2 angeordnet ist.
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Die Strickeinheit 2 umfaßt einen Zylindernadelbereich 7, einen
Platinennadelbereich 8 (Fig. 2) und herkömmliche Fadenträger
(nicht gezeigt). Der Zylindernadelbereich 7 umfaßt eine Vielzahl
von Nadelrillen, die im äußeren Umfang eines Nadelzylinders 9
ausgebildet sind, der eine kreisrunde Öffnung an seinem oberen
Ende besitzt. Zylindernadeln (nicht gezeigt) sind für ein vertikales
Gleiten entlang der ausgebildeten Rillen angebracht.
Nadelantriebsnocken (nicht gezeigt) sind auf einem Nockenhalter 10
angebracht, um die Bewegung der Zylindernadeln während des
Strickens zu steuern. Der Platinennadelbereich 8 umfaßt
Platinenelementmittel, die eine Platine 11 mit Platinenrillen darin umfassen.
Platinennadeln (nicht gezeigt) sind in den Rillen zum radialen
Gleiten entlang der ausgebildeten Platinenrillen angebracht.
Platinennadelantriebsnocken (nicht gezeigt) sind auf einem
Platinennockenhalter 16 angeordnet und steuern die Bewegung der
Platinennadeln. Eine Antriebseinrichtung in Form eines Motors M ist
auf der Maschine angeordnet und dreht den Nadelzylinder 9 und
die Platine 11 mit der gleichen Geschwindigkeit. Wie in Fig. 2
dargestellt, ist die Platine 11 an der Unterseite des unteren Endes
eines gestuften Abschnittes 15 auf dem unteren Ende einer
Platinenantriebswelle 14 befestigt. Die Platine 11 ist an dem unteren
Ende der Welle 14 durch einen Flansch 12 und Bolzen 13 befestigt.
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Der untere Abschnitt der Platinenantriebswelle 14 wird von in
einem Abstand voneinander angeordneten Lagern 17 drehbar
gehalten, die in einem inneren Hülsentragelement 16a angeordnet
sind. Eine Nabe 16b ist auf dem unteren Ende der inneren Hülse
16a bereitgestellt und der Platinennockenhalter 16 ist daran
befestigt. Eine Zahnstange 24 ist in vertikaler Position auf der inneren
Hülse 16a angebracht. Der obere Abschnitt der inneren Hülse 16a
ist in enger Spielpassung für eine teleskopische vertikale
Bewegung in dem unteren Abschnitt eines äußeren Hülsentragelements
22a eingepaßt, das außerhalb der inneren Hülse 16a angeordnet
ist. Das obere Ende des äußeren Hülsentragelements 22a ist
einstückig mit einem Rahmentragelement 22 ausgebildet, das sich mit
Abstand oberhalb des Nadelzylinder 9 erstreckt. Wie in Fig. 1
gezeigt, ist das Rahmentragelement 22 an einem äußeren
Hülsentragrahmen 23 befestigt. Der äußere Hülsentragrahmen 23 ist an
den oberen Enden dreier mit Abstand voneinander angeordneter
vertikaler Stützen 25, 26 und 27 befestigt, von denen nur zwei
gezeigt sind, und deren untere Enden auf der Maschinenbettplatte
1 abgestützt sind. Ein Antriebsmechanismus 19 ist treibend mit dem
oberen Ende der Platinenantriebswelle 14 verbunden und durch
einen Keil 18 daran befestigt. Der obere Endabschnitt der
Platinenantriebswelle 14 ist vertikal entlang einer Keilnut in dem
Antriebsmechanismus 19 verschiebbar. Der Antriebsmechanismus 19 dreht
sich auf einem Lager 20, das in einem auf dem
Rahmentragelement 22 angebrachten Lagergehäuse 21 angeordnet ist. Eine
Abdeckung 28 erstreckt sich über den Antriebsmechanismus 19
und ist an dem äußeren Hülsentragrahmen 23 befestigt, um den
Mechanismus 19 vor Staub und anderen Gefahren zu schützen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die
Platinenelementsteuermittel zum Anheben und Absenken des inneren
Hülsentragelements 16a entlang der Platinenantriebswelle 14 und dadurch zum
Anheben und Absenken der an dem inneren Hülsentragelement
16a befestigten Platinenelementmittel bereitgestellt. Die
Platinenelementsteuermittel sind betätigbar, um die Platinenelemenimittel
um eine ausreichende Strecke anzuheben, um die Entfernung und
das Auswechseln des Nadelzylinders 9 zu erleichtern. Wie
dargestellt umfassen die Platinenelementsteuermittel, in Fig. 2 als
Ganzes mit 29 bezeichnet, eine Schnecke 30, ein Schneckenrad 35
und die Zahnstange 24. Die Schnecke 30 ist an einer
Schneckenwelle 31 befestigt, die von Lagern 33, 34 an jedem Ende der
Schneckenwelle 31 drehbar gehalten wird. Das Schneckenrad 35
ist an einer Schneckenradwelle 36 befestigt. Die
Schneckenradwelle 36 wird an den entgegengesetzten Enden von Lagern 37, 38
drehbar gehalten (Fig. 3).
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Die Platinenelementsteuermittel werden benutzt, um die Platine 11
um eine Strecke anzuheben, die ausreicht, um die Entfernung und
das Auswechseln des Nadelzylinders 9 zu gestatten. Zu diesem
Zweck dreht die Bedienperson die Schneckenwelle 31 und die
Schnecke 30 mit Mitteln, wie beispielsweise einem
Sechskantschlüssel. Wenn die Bedienperson die Schnecke 30 dreht, wird das
Schneckenrad 35 gedreht, um die Maschinenwelle 14 und das
innere Hülsentragelement 16a aufwärts zu bewegen. Diese
Aufwärtsbewegung des inneren Hülsentragelements 16a hebt die
Platine 11 aus der Öffnung im oberen Ende des Nadelzylinders
heraus und schafft einen Raum über dem Zylinder 9. Der Flansch
12 kann dann entfernt werden, so daß der Zylinder 9 und die
Platine 11 dann seitlich durch den offenen Raum und aus der
Strickmaschine heraus bewegt werden können, wie in strichpunktierten
Linien in Richtung des Pfeils in Fig. 4 gezeigt.
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Eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die eine
Rundstrickmaschine für einflächige Ware zeigt, ist in Fig. 5 und 6
dargestellt. Gleiche Bezugszahlen wie jene in Fig. 1 bis 4 werden
verwendet, um gleiche Komponenten zu bezeichnen. Wie
dargestellt umfaßt die Rundstrickmaschine für einflächige Ware dieser
Ausführungsform eine Fadenwechseleinrichtung 40 und eine
Auswahleinrichtung 43. Auf beide Einrichtungen 40 und 43 wird
gewöhnlich als Abziehkasten Bezug genommen. Die
Abziehkasteneinrichtung umfaßt einen Elektromagneten (nicht gezeigt), der innen
in der Fadenwechseleinrichtung 40 angeordnet ist. Ein äußerer
Hülsentragrahmen 47 (Fig. 5) ist auf den oberen Enden von mit
Abstand voneinander angeordneten Stützen 25a, 26a und 27a
befestigt.
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Wie in Fig. 6 gezeigt, ist die Fadenwechseleinrichtung 40 an dem
äußeren Bodenabschnitt des Platinenelements befestigt, das ein
festes Tragplatinenelement 41 umfaßt, das auf einem äußeren
Hülsentragelement 42 gehalten wird. Auf der Innenseite der
Fadenwechseleinrichtung 40 ist die Auswahleinrichtung 43 an einer
drehenden Tragscheibe 44 befestigt, die an dem unteren Ende
einer Maschinenwelle 45 befestigt ist. Eine Zahnstange 46 ist an
dem äußeren Hülsentragelement 42 befestigt. Das äußere
Hülsentragelement 42 ist in dem äußeren Hülsentragrahmen 47 vertikal
verschiebbar. Steuermittel, wie beispielsweise eine Zahnstange 46
und ein Schneckenrad 48 sind vorgesehen, um das äußere
Hülsentragelement 42 zum Anheben und Absenken des Platinenelements
anzuheben und abzusenken.
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Die Strickmaschine kann in ähnlicher Weise wie in der ersten
Ausführungsform beschrieben bedient werden, so daß der
Nadelzylinder 49 und das Platinenelement seitlich aus der Strickmaschine
in die allgemeine Richtung des in Fig. 4 zeigten Pfeils entfernt
werden können.
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Der Aufbau der Rundstrickmaschine gemäß der vorliegenden
Erfindung bietet mehrere Vorteile. Die Steuermittel wie
beschrieben und dargestellt bieten mehrere Verbesserungen gegenüber
Strickmaschinen nach dem Stand der Technik, bei denen der
Nadelzylinder und das Platinenelement mittels eines
Kettenzughebezeugs oder dergleichen entfernt werden müssen. Bei der
vorliegenden Erfindung können der Nadelzylinder und das
Platinenelement seitlich aus der Strickmaschine entfernt werden. Dies
erleichtert eine Reparatur der Strickmaschine und ein schnelles
Auswechseln von Maschinenteilen.