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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsanlage mit einem Unterdruck-Bremskraftverstärker und
einem Hauptzylinder.
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Stand der
Technik
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Ein
Beispiel für
eine bekannte Bremsanlage der vorgenannten Bauart ist in der JP-A-10-152041 offenbart.
Die Bremsanlage weist auf: (a) ein Bremsbetätigungsteil, z. B. ein Bremspedal,
(b) einen Bremskraftverstärker
zum Verstärken
der auf das Bremsbetätigungsteil
ausgeübten
Betätigungskraft, (c)
einen Hauptzylinder mit einem Gehäuse und einem im Gehäuse im Wesentlichen
fluiddicht und verschiebbar aufgenommenen Druckkolben mit zwei Oberflächen, von
denen die eine Oberfläche
im Zusammenwirken mit dem Gehäuse
eine vor dem Druckkolben liegende Druckkammer definiert, wobei der
Druckkolben im Ansprechen auf eine auf die andere Oberfläche wirkende
Ausgangskraft ausgefahren wird, wodurch das Fluid in der Druckkammer
unter Druck gesetzt wird, (d) eine Bremse mit einem über eine
Fluidleitung mit der Druckkammer des Hauptzylinders verbundenen
Radbremszylinder, der durch das von der Druckkammer erhaltene Druckfluid
aktiviert wird, um die Bremse eines Rades des Fahrzeugs zu betätigen, und
(e) eine Druckerhöhungsvorrichtung,
die aktiviert wird, wenn eine vorgegebene Druckerhöhungseinlei tungsbedingung
erfüllt ist,
um den Fluiddruck im Radbremszylinder zu erhöhen.
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Bei
dieser bekannten Bremsanlage ist die Druckerhöhungsvorrichtung in Reihe mit
dem Bremskraftverstärker
angeordnet und kann daher als ein zweiter Bremskraftverstärker zum
Ausführen
einer Hilfsverstärkungsfunktion
betrachtet werden. Die Druckerhöhungsvorrichtung
kann dabei so ausgelegt sein, dass der Fluiddruck im Hauptzylinder
mit einem vorgegebenen Verhältnis
erhöht
wird. Ist die Druckerhöhungsvorrichtung
nach diesem Gestaltungskonzept ausgelegt, lässt sich das Verhältnis zwischen der
durch den Radbremszylinder erzeugten Bremskraft und der auf das
Bremsbetätigungsteil
wirkenden Bremsbetätigungskraft
insgesamt als das Produkt aus dem Verstärkungsverhältnis des Bremskraftverstärkers und
dem Druckerhöhungsverhältnis, mit dem
der Fluiddruck im Hauptzylinder durch die Druckerhöhungsvorrichtung
erhöht
wird, ausdrücken.
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Allerdings
ist die Arbeitskennlinie oder Einangs/Ausgangskennlinie des Bremskraftverstärkers schwankungsanfällig. Diese
Tendenz ist gerade dann relativ hoch, wenn der Bremskraftverstärker ein
Unterdruck-Bremskraftverstärker ist,
der sich einer Minder- oder Unterdruckquelle als Antriebskraftquelle bedient.
Der Druck der in einem Kraftfahrzeug zur Verfügung stehenden Unterdruckquelle
lässt sich verhältnismäßig schwierig
so genau regeln, dass der Unterdruck auf einem vorgegebenen Pegel
gehalten werden kann. Aus diesem Grund weist die Arbeitskennlinie
des Unterdruck-Bremskraftverstärkers
eine hohe Änderungs-
oder Schwankungstendenz auf. Des Weiteren hat die Arbeitskennlinie
des Bremskraftverstärkers
einen Einfluss auf die Änderungskennlinie
des Fluiddrucks im Hauptzylinder, d. h, auf die Beziehung zwischen
der Bremsbetätigungskraft und
dem Fluiddruck im Hauptzylinder. Dementsprechend hat eine Änderung
der Arbeitskennlinie des Bremskraftverstärkers eine Änderung der Änderungskennlinie
des Fluiddrucks im Hauptzylinder zur Folge.
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Ist
die Druckerhöhungsvorrichtung
so ausgelegt, dass der Fluiddruck im Hauptzylinder mit einem vorgegebenen
Verhältnis
erhöht
wird, kann das Verhältnis
zwischen der durch den Radbremszylinder erzeugten Bremskraft und
der Bremsbetätigungskraft insgesamt
daher stark von dem gewünschten
oder Sollwert verhältnismäßig stark
abweichen, wenn die Änderungskennlinie
des Hauptzylinderdrucks mit einer Änderung der Arbeitskennlinie
des Bremskraftverstärkers
schwankt. Der Grund dafür
ist, dass der Grad der Änderung
der Arbeitskennlinie des Bremskraftverstärkers durch das vorgegebene
Druckerhöhungsverhältnis der
in Reihe mit dem Bremskraftverstärker
geschalteten Druckerhöhungsvorrichtung vergrößert wird.
Somit besteht bei der bekannten Bremsanlage leider ein hohes Risiko
dafür,
dass sich das über
das Bremsbetätigungsteil
vermittelte Betätigungsgefühl infolge
einer Änderung
der Arbeitskennlinie des Bremskraftverstärkers bei einer Aktivierung der
Druckerhöhungsvorrichtung
verschlechtert.
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Die
DE 196 32 130 A1 offenbart
eine Fahrzeugbremsanlage gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Ausgehend
von einer Fahrzeugbremsanlage, wie sie aus der
DE 196 32 130 A1 bekannt
ist, besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine verbesserte Fahrzeugbremsanlage
zu schaffen, die eine Verstärkung
der gewünschten
Bremswirkung ermöglicht,
sobald die Bremsgrenze des Unterdruck-Bremskraftverstärkers erreicht ist, und gleichzeitig
jederzeit eine ausreichende Bremswirkung sicherstellt.
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Diese
Aufgabe wird jeweils durch die nachfolgenden Ausgestaltungen der
Erfindung gelöst,
die den Ansprüchen
entstprechend nummeriert sind und – sofern zweckmäßig – sich auf
eine oder mehrere andere Ausgestaltungen beziehen, um mögliche Kombinationen
von Bauelementen oder technischen Merkmalen aufzuzeigen und klarzustellen.
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(1) Eine Bremsanlage gemäß Anspruch
1.
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In
der erfindungsgemäßen Bremsanlage kann
der Druckkolben des Hauptzylinders sowohl die Ausgangskraft des
Bremskraftverstärkers
wie auch eine Kraft aufnehmen, die aus der durch die Druckerhöhungsvorrichtung
erzeugten Fluiddruck resultiert. In dieser Ausgestaltung sind die
Druckerhöhungsvorrichtung
und der Bremskraftverstärker
parallel angeordnet, wodurch die Summe aus der Ausgangskraft des
Bremskraftverstärkers
und der Kraft basierend auf dem durch die Druckerhöhungsvorrichtung
erzeugten Fluiddruck an den Radbremszylinder angelegt wird. Die
vorliegende Bremsanlage leidet somit nicht unter dem Problem, dass
eine Änderung
der Arbeitskennlinie des Bremskraftverstärkers durch die Druckerhöhungsvorrichtung
noch vergrößert oder verstärkt und
die so verstärkte Änderung
auf den Radbremszylinder übertragen
wird. Somit leidet die vorliegende Bremsanlage weniger unter einer
unerwünschten
Verschlechterung des durch das Bremsbetätigungsteil vermittelten Betätigungsgefühls infolge
einer Änderung
der Arbeitskennlinie des Bremskraftverstärkers.
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In
der vorliegenden Bremsanlage, bei der die in erster Linie elektrisch
gesteuerte Druckerhöhungsvorrichtung
und der in erster Linie mechanisch gesteuerte Bremskraftverstärker parallel
angeordnet sind, kann der Hauptzylinder auch im Falle eines Defekts
oder Ausfalls des Bremskraftverstärkers oder der Druckerhöhungsvorrichtung
die Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers oder die Kraft basierend auf
dem durch die Druckerhöhungsvorrichtung
erzeugten Fluiddruck aufnehmen, es sei denn der Bremskraftverstärker und
die Druckerhöhungsvorrichtung
funktionieren gleichzeitig nicht mehr normal. Dementsprechend sieht
die Bereitstellung der Druckerhöhungsvorrichtung
eine Verbesserung hinsichtlich der Funktionssicherheit der Bremsanlage,
d. h. einen erhöhten
Grad an Ausfallsicherheit der Bremsanlage, vor.
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Das
Arbeitsfluid in der hinteren Druckkammer, das durch die Druckerhöhungsvorrichtung
unter Druck gesetzt wird, kann entweder eine Flüssigkeit oder ein Gas sein.
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Die
erfindungsgemäße Bremsanlage
kann so ausgestaltet sein, dass die vorgenannte Bremse jeweils für ein rechtes
und ein linkes Rad des Fahrzeugs vorgesehen ist und wenigs tens eine
dieser beiden Bremsen für
das rechte und linke Rad aktiviert wird, wenn ein unerwünschtes
Giermoment des Fahrzeugs erfasst wird, um zwischen den durch die beiden
Bremsen erzeugten Bremskräften
eine Differenz zu verursachen und das Fahrzeug mit einem Giermoment
zu beaufschlagen, das das unerwünschte
Giermoment kompensiert, das eine Verschlechterung der Fahrstabilität zur Folge
hätte.
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In
der vorliegenden Bremsanlage wird die Druckerhöhungsvorrichtung aktiviert,
um das Fluid in der hinteren Druckkammer unter Druck zu setzen, wenn
die Betätigungskraft
des Bremsbetätigungsteils die
Verstärkungsgrenze-Bremsbetätigungskraft
erreicht hat, die erfasst wird, wenn die Verstärkungsgrenze des Unterdruck-Bremskraftverstärkers erreicht
ist, wo der Istdruck der Unterdruckquelle gleich dem oberen Grenzwert
des erwarteten Schwankungsbereichs des Drucks der Unterdruckquelle
ist. Dementsprechend wird die Druckerhöhungsvorrichtung immer dann
aktiviert, wenn die Verstärkungsgrenze
des Unterdruck-Bremskraftverstärkers
erreicht ist, und zwar ungeachtet einer Schwankung des Drucks der
Unterdruckquelle.
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Die
vorliegende Bremsanlage kann einen Sensor verwenden, der den Istdruckwert
der Unterdruckquelle oder eine andere damit in Zusammenhang stehende,
physikalische Größe zu erfassen,
die den Istdruckwert der Unterdruckquelle genau repräsentiert,
um zu bestimmen, ob die Druckerhöhungseinleitungsbedingung
erfüllt
ist oder nicht. Alternativ dazu kann die Bremsanlage einen Sensor
verwenden, der eine andere physikalische Größe als den Istdruckwert und
die vorgenannte, mit diesem in Zusammenhang stehende, physika lische
Größe erfasst,
die sich mit dem Istdruckwert ändert
und leichter erfassbar ist als der Istdruckwert und die vorgenannte,
mit diesem in Zusammenhang stehende, physikalische Größe. In ersterem
Fall könnte
die Bestimmung dahingehend, ob die Verstärkungsgrenze des Unterdruck-Bremskraftverstärkers erreicht
wurde, auf der Grundlage der erfassten Istbetätigungskraft des Bremsbetätigungsteils
erfolgen, die durch den tatsächlich
erfassten Druck der Unterdruckquelle modifiziert wird, wodurch eine
Bestimmung mit verhältnismäßig hoher
Genauigkeit ermöglicht
wird, ohne die Verstärkungsgrenze-Bremsbetätigungskraft,
die erfasst wird, wenn die Verstärkungsgrenze erreicht
ist, wo der Druck der Unterdruckquelle gleich dem erwarteten oberen
Grenzwert des erwarteten Schwankungsbereichs ist, als Schwellwert
für die
Betätigungskraft
des Bremsbetätigungsteils
zu verwenden. Die Verwendung der Verstärkungsgrenze-Bremsbetätigungskraft
als Schwellwert ist angesichts der höheren Genauigkeit der Druckerhöhungssteuerung
durch die Druckerhöhungsvorrichtung
jedoch von Vorteil, da sich die Erfassungskennlinie des zur Erfassung
des Istdrucks der Unterdruckquelle oder der damit in Zusammenhang
stehenden, physikalischen Größe vorgesehenen
Sensors ändern könnte.
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Die
vorliegende Bremsanlage macht sich die Tatsache zunutze, dass die
Verstärkungsgrenze-Bremsbetätigungskraft
infolge einer Schwankung des Istwerts des Drucks der Unterdruckquelle,
nämlich
infolge einer Änderung
der Arbeitskennlinie des Unterdruck-Bremskraftverstärkers aufgrund
einer Änderung
des Drucks der Unterdruckquelle, zum Atmosphärendruck hin oder von diesem
weg schwankt. Die Druckerhöhungsvorrichtung
wird daher aktiviert, um die Druckerhö hungssteuerung einzuleiten,
sobald die Verstärkungsgrenze
des Unterdruck-Bremskraftverstärkers
erreicht ist, wo der Druck der Unterdruckquelle gleich dem erwarteten
höchsten
Wert ist, der dem Atmosphärendruck
am Nächsten
liegt. Gemäß dieser
Ausgestaltung wird die Druckerhöhungsvorrichtung
aktiviert, bevor die Verstärkungsgrenze des
Unterdruck-Bremskraftverstärkers tatsächlich erreicht
ist, wenn der Istdruck der Unterdruckquelle niedriger ist als der
erwartete obere Grenzwert. In diesem Fall wird die Funktion der
Druckerhöhungsvorrichtung,
die in der Erhöhung
des Fluiddrucks im Radbremszylinder besteht, bereits ausgeübt, während der
Bremskraftverstärker
noch normal arbeitet und die Bremsbetätigungskraft verstärkt, wodurch der
Fluiddruck im Radbremszylinder einen höheren Wert annehmen kann als
den Sollwert, wenn der Istdruck der Unterdruckquelle niedriger ist
als der erwartete obere Grenzwert, da die Druckerhöhungssteuerung
durch die Druckerhöhungsvorrichtung
eingeleitet wird, bevor die Verstärkungsgrenze des Unterdruck-Bremskraftverstärkers tatsächlich erreicht ist.
Die vorliegende Bremsanlage leidet jedoch nicht unter dem herkömmlich auftretenden
Problem, das darin besteht, dass eine Änderung der Arbeitskennlinie
des Bremskraftverstärkers
infolge einer Schwankung des Drucks der Unterdruckquelle durch die
Druckerhöhungsvorrichtung
noch verstärkt
und die verstärkter Änderung
auf den Radbremszylinder übertragen
wird. Die vorliegende Bremsanlage löst somit das Problem, dass
die Druckerhöhungsvorrichtung dann
nicht aktiviert wird, wenn die Verstärkungsgrenze des Bremskraftverstärkers erreicht
ist, und beseitigt zugleich das Problem einer Verschlechterung des durch
das Bremsbetätigungsteil
vermittelten Betätigungsgefühls infolge
eines Radbremszylinderdrucks, der höher ist als der Solldruck,
aufgrund einer Schwankung des Drucks der Unterdruckquelle.
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(2)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (1), wobei der Hauptzylinder neben dem als ein
erster Druckkolben fungierenden Druckkolben einen zweiten Druckkolben
aufweist und der erste und der zweite Druckkolben im Gehäuse in der
Weise hintereinander angeordnet sind, dass der erste Druckkolben
im Zusammenwirken mit dem Gehäuse die
vordere Druckkammer als eine erste vordere Druckkammer definiert,
während
der zweite Druckkolben im Zusammenwirken mit dem Gehäuse eine zweite
vordere Druckkammer definiert.
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Wird
die eingangs beschriebenen herkömmliche
Bremsanlage in der Weise abgewandelt, dass der Hauptzylinder zwei
Druckkolben aufweist, die in Reihe angeordnet sind und im Zusammenwirken
mit dem Gehäuse
jeweils eine Druckkammer definieren, so werden hinter den beiden
Druckkammern jeweils eine Druckerhöhungsvorrichtung geschaffen,
um das Fluid in der Druckkammer unter Druck zu setzen. In dieser
abgewandelten herkömmlichen
Bremsanlage sind die Fluiddrücke
in den mit den beiden Druckkammern verbundenen Radbremszylindern
während eines
Betriebs der beiden Druckerhöhungsvorrichtungen
vorteilhafterweise gleich hoch. Hierzu müssen die beiden Druckerhöhungsvorrichtungen
jedoch so gesteuert werden, dass die Fluiddrücke in den beiden Radbremszylindern
gleich hoch ansteigen.
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Andererseits
werden in der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (2) die Fluiddrücke
in den beiden vorderen Druckkammern des Hauptzylinders durch den
mit Hilfe einer einzigen Druckerhöhungsvorrichtung erhöhten Fluiddruck
in der hinteren Druckkammer um denselben Betrag erhöht. Dementsprechend
werden die Fluiddrücke
in den beiden Radbremszylindern, die mit der vorderen Druckkammer
verbunden sind, auf denselben Pegel erhöht. Daher erfordert die vorliegende
Bremsanlage keine spezielle Steuerung der Druckerhöhungsvorrichtung für einen
Ausgleich der Fluiddrücke
in den beiden Radbremszylindern, die mit den beiden vorderen Druckkammern
verbunden sind. Anders ausgedrückt lässt sich
die Druckerhöhungsvorrichtung
zur Einstellung desselben Fluiddrucks in den beiden Radbremszylindern
verhältnismäßig einfach
steuern.
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(3)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (1) oder (2), wobei die Druckerhöhungsvorrichtung aufweist:
(a) einen Sensor zum Erfassen einer physikalischen Größe, die
sich auf die auf das Bremsbetätigungsteil
wirkende Betätigungskraft
bezieht, (b) eine elektrisch betätigte
Druckerzeugungsvorrichtung, um das Fluid in der hinteren Druckkammer
unter Druck zu setzen, und (c) eine Steuervorrichtung zum Bestimmen
des Sollwerts für
den in der hinteren Druckkammer einzustellenden Fluiddruck auf der
Grundlage der mittels des Sensors erfassten physikalischen Größe und in
Abhängigkeit
von einer vorgegebenen Beziehung zwischen der physikalischen Größe und dem
Sollwert, das die Druckerzeugungsvorrichtung so steuert, dass der
Fluiddruck in der hinteren Druckkammer auf den Sollwert geregelt wird.
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Bei
der physikalischen Größe, die
mit der Betätigungskraft
des Bremsbetätigungsteils
in Zusammenhang steht, kann es sich um eine physikalische Größe handeln,
die in Rich tung der Kraftübertragung auf
den Druckkolben an einer Stelle vor der Druckerhöhungsvorrichtung erfasst wird.
Beispielsweise kann es sich bei der physikalischen Größe, die
mit der Betätigungskraft
in Zusammenhang steht, um die Betätigungskraft des Bremsbetätigungsteils
oder eine Betätigungsgröße des Bremsbetätigungsteils handeln.
Bei der zur Diskussion stehenden physikalischen Größe kann
es sich aber auch um eine physikalische Größe handeln, die an einer Stelle
nach der Druckerhöhungsvorrichtung
erfasst wird, z. B. der Fluiddruck in der vorderen Druckkammer des
Hauptzylinders oder der Fluiddruck im Radbremszylinder. Zum Einstellen
des Sollfluiddrucks im Radbremszylinder durch einen Betrieb der
Druckerhöhungsvorrichtung
ist es von Vorteil, wenn es sich bei der physikalischen Größe, die
mit der Betätigungskraft
des Bremsbetätigungsteils
in Zusammenhang steht, um eine physikalische Größe handelt, die an einer Stelle vor
der Druckerhöhungsvorrichtung
erfasst wird, wo die physikalische Größe nicht unter dem Einfluss
einer Erhöhung
des Fluiddrucks in der vorderen Druckkammer durch die Druckerhöhungsvorrichtung
steht. Jedoch existiert eine vorgegebene Beziehung zwischen einer
physikalischen Größe, die
vor der Druckerhöhungsvorrichtung
erfasst wird, und einer physikalischen Größe, die nach der Druckerhöhungsvorrichtung
erfasst wird, so dass auch die nach der Druckerhöhungsvorrichtung erfasste physikalische
Größe zur Abschätzung der
vor der Druckerhöhungsvorrichtung
erfassten physikalischen Größe verwendet werden
kann.
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(4)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (3), wobei die hintere Druckkammer mit einer Arbeitsflüssigkeit
als Arbeitsfluid befüllt
ist, und die Druckerhöhungsvor richtung
weiter eine Stromregelvorrichtung aufweist, die einen unbetätigten Zustand besitzt,
in dem sie das Einströmen
von Arbeitsflüssigkeit
in die hintere Druckkammer und das Ausströmen von Arbeitsflüssigkeit
aus der hinteren Druckkammer gestattet, und einen betätigten Zustand,
in dem sie wenigstens das Ausströmen
der Arbeitsflüssigkeit aus
der hinteren Druckkammer blockiert.
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Das
Volumen der hinteren Druckkammer nimmt mit einer Betätigung des
Bremsbetätigungsteils
in Richtung zunehmender Betätigungskraft
zu. Andererseits nimmt das Volumen der hinteren Druckkammer mit
einer Betätigung
des Bremsbetätigungsteils
in Richtung abnehmender Betätigungskraft
ab.
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Wenn
die hintere Druckkammer mit einer inkompressiblen Arbeitsflüssigkeit
als Arbeitsfluid befüllt
ist, muss während
einer Betätigung
des Bremsbetätigungsteils
ohne Betrieb der Druckerhöhungsvorrichtung
das Einströmen
von Arbeitsflüssigkeit
in die hintere Druckkammer wie auch das Ausströmen aus der hinteren Druckkammer
möglich
sein, wohingegen während
eines Betriebs der Druckerhöhungsvorrichtung
das Ausströmen
der Arbeitsflüssigkeit aus
der hinteren Druckkammer blockiert werden muss.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (4) ist das Einströmen
der Flüssigkeit
in die hintere Druckkammer oder das Ausströmen von Flüssigkeit aus der hinteren Druckkammer
gestattet, wenn die Stromregelvorrichtung unbetätigt ist, und wenigstens das
Ausströmen
von Flüssigkeit
aus der hinteren Druckkammer blockiert, wenn die Stromregelvorrichtung
betätigt
ist. Die Stromregelvorrichtung befindet sich normalerweise in einem
unbetätigten Zustand,
in dem sie nicht mit elektrischer Energie gespeist wird, um zu ermöglichen,
dass Arbeitsfluid in die hintere Druckkammer einströmt oder
aus der hinteren Druckkammer ausströmt, wodurch das Bremsbetätigungsteil
in beide Richtung betätigt
werden kann. Wenn die Druckerhöhungsvorrichtung
aktiviert ist, wird das Stromregelventil durch die Zufuhr von elektrischer
Energie in eine betätigte
Position geschaltet, in der das Ausströmen von Arbeitsflüssigkeit
aus der hinteren Druckkammer blockiert wird, wodurch der Fluiddruck
in der hinteren Druckkammer durch die Druckerhöhungsvorrichtung erhöht werden kann.
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(5)
Eine Bremsanlage gemäß einer
der obigen Ausgestaltungen (1) bis (4), wobei die Druckerhöhungsvorrichtung
eine Hydraulikpumpe aufweist, deren Ausgang mit der hinteren Druckkammer
verbunden ist, um das Fluid in der hinteren Druckkammer unter Druck
zu setzen.
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(6)
Eine Bremsanlage gemäß einer
der obigen Ausgestaltungen (1) bis (4), wobei die Druckerhöhungsvorrichtung
eine Hydraulikpumpe aufweist, deren Ausgang ohne Zwischenschaltung
eines Speichers auf die hintere Druckkammer übertragen wird, um das Fluid
in der hinteren Druckkammer unter Druck zu setzen.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (5) umfasst die Druckerhöhungsvorrichtung keinen Speicher,
um das Fluid in der hinteren Druckkammer unter Druck zu setzen,
wodurch die erforderliche Baugröße und das
Gewicht der Druckerhöhungsvorrichtung
gering gehalten werden können.
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Die
Hydraulikpumpe in der Bremsanlage gemäß obiger Ausgestaltung (5)
kann von der Bauart: Kolbenpumpe sein, die hinsichtlich des Arbeitsfluids einen
hohen Grad an Dichtheit aufweist, oder von der Bauart: Zahnradpumpe,
deren Förder-
oder Ausgangsdruck eine relativ geringe Pulsation aufweist.
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(7)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (5) oder (6), wobei die vordere Druckkammer des Hauptzylinders
und der Radbremszylinder in der Weise miteinander verbunden sind,
dass die vordere Druckkammer und der Radbremszylinder während eines
Betriebs der Hydraulikpumpe nicht voneinander getrennt werden.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (7), bei der eine Druckpulsation des von der Hydraulikpumpe
geförderten
Druckfluids über
die hintere Druckkammer auf den Druckkolben des Hauptzylinders übertragen
wird, wird die auf den Druckkolben übertragene Druckpulsation über die vordere
Druckkammer und die Fluidleitung auf den Radbremszylinder übertragen,
da die vordere Druckkammer und der Radbremszylinder während eines Betrieb
der Hydraulikpumpe nicht getrennt werden. Da der Radbremszylinder
eine Dämpfwirkung
vorsieht, die eine Druckpulsation dämpft oder absorbiert, wird
der Grad der Übertragung
einer Druckpulsation der Hydraulikpumpe durch die Dämpfwirkung des
Radbremszylinders auf das Bremsbetätigungsteil effektiv reduziert,
wodurch eine Verschlechterung des durch das Bremsbetätigungsteil
vermittelten Betätigungsgefühls gering
gehalten wird.
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(8)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (7), wobei in der Fluidleitung ein Druckregelventil
zum Regeln des Fluiddrucks im Radbremszylinder angeordnet ist, und
die vordere Druckkammer des Hauptzylinders mit dem Druckregelventil
ohne Zwischenschaltung eines Absperrventils verbunden ist.
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Die
Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (8) ist eine bevorzugte Ausgestaltung obiger Ausgestaltung
(7).
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(9)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (3) oder (4), wobei die Druckerzeugungsvorrichtung
aufweist: (a) einen Hydraulikzylinder mit einem Gehäuse, und
einem im Gehäuse
im Wesentlichen fluiddicht und verschiebbar aufgenommenen Steuerkolben,
der im Zusammenwirken mit dem Gehäuse eine Steuerdruckkammer
definiert, die mit der hinteren Druckkammer verbunden ist und deren
Fluiddruck durch ein Ausfahren des Steuerkolbens erhöht wird,
(b) einen Elektromotor und (c) einen Bewegungswandler zum Umwandeln
der Drehbewegung des Elektromotors in eine lineare Bewegung des Steuerkolbens,
und wobei die Steuervorrichtung den Elektromotor zur Regelung des
Arbeitshubs des Steuerkolben ansteuert, um dadurch den Fluiddruck in
der Steuerdruckkammer zu regeln.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (9) ist die Druckerzeugungsvorrichtung, die verhältnismäßig einfach
konstruiert ist, in der Lage, in der hinteren Druckkammer einen
Fluiddruck zu erzeugen und diesen Fluiddruck mit Hilfe des durch
die Steuervorrichtung gesteuerten Elektromotors zu regeln.
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Der
Bewegungswandler der Druckerzeugungsvorrichtung kann ein Bauteil
mit einem Außengewinde
aufweisen, das axial verschiebbar, aber drehfest gelagert ist, und
ein Bauteil mit einem Innengewinde oder eine Mutter, das bzw. die
mit dem Bauteil mit Außengewinde
in Eingriff steht und drehbar, aber axial feststehend gelagert ist.
In diesem Fall wird das Bauteil mit dem Innengewinde durch den Elektromotor
vorwärts
oder rückwärts gedreht,
um den Steuerkolben mit dem Bauteil mit dem Außengewinde aus- oder einzufahren.
Alternativ dazu können die
Bauteile mit Außen-
und Innengewinde so gelagert sein, dass das Bauteil mit Außengewinde
drehbar aber axial feststehend ist und durch den Elektromotor gedreht
wird, während
das Bauteil mit dem Innengewinde drehfest aber mit dem Steuerkolben
axial verschiebbar gelagert ist.
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(10)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (9), wobei die hintere Druckkammer mit einer Arbeitsflüssigkeit
als Arbeitsfluid befüllt
ist, und die Druckerhöhungsvorrichtung
weiter einen Ausgleichsbehälter
aufweist, in dem Arbeitsflüssigkeit gespeichert
ist, und wobei das Gehäuse
des Hydraulikzylinders der Druckerzeugungsvorrichtung einen mit
dem Ausgleichsbehälter
verbundenen Steueranschluss hat, der so angeordnet ist, dass er
in der vollständig
eingefahrenen Ausgangsposition des Steuerkolbens mit der Steuerdruckkammer
kommuniziert, jedoch dann nicht mehr mit der Steuerdruckkammer kommuniziert,
wenn der Steuerkolben um einen vorgegebenen Weg aus der Ausgangsposition
heraus ausgefahren wurde.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (10) kann der Fluiddruck in der Steuerdruckkammer
durch ein Ausfahren des Steuerkolbens während eines Betriebs der Druckerhöhungsvorrichtung
erhöht
werden, da der ausgefahrene Steuerkolben den mit dem Ausgleichsbehälter verbundene Steueranschluss
schließt.
So lange wie die Druckerhöhungsvorrichtung
nicht in Betrieb ist und der Steuerkolben sich in seiner vollständig eingefahrenen Ausgangsposition
befindet, gestattet der Steueranschluss eine Fluidverbindung zwischen
der Steuerdruckkammer und dem Ausgleichsbehälter und daher eine Strömung der
Arbeitsflüssigkeit
in beide Richtungen. Im Betrieb der Druckerhöhungsvorrichtung arbeitet die
Druckerzeugungsvorrichtung somit mit der Steuervorrichtung zusammen,
um eine Erhöhung
des Flüssigkeitsdrucks
in der Steuerdruckkammer zu ermöglichen
und die Flüssigkeit
in der hinteren Druckkammer des Hauptzylinders unter Druck zu setzen.
Andererseits gestattet die Druckerzeugungsvorrichtung bei einer
normalen Bremsung mit einer Betätigung
des Bremsbetätigungsteils
und ohne Betrieb der Druckerhöhungsvorrichtung über die
Steuerdruckkammer und den Steueranschluss eine Flüssigkeitsströmung zwischen
dem Ausgleichsbehälter und
der hinteren Druckkammer in beide Richtungen, um eine Volumenänderung
der hinteren Druckkammer in Abhängigkeit
von der Betätigung
des Bremsbetätigungsteils
zu ermöglichen.
Die Druckerzeugungsvorrichtung mit diesen beiden Funktionen trägt zu einer
einfacheren Ausgestaltung der Druckerhöhungsvorrichtung insgesamt
bei.
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(11)
Eine Bremsanlage gemäß einer
der obigen Ausgestaltungen (3) bis (10), wobei die hintere Druckkammer
mit einer Arbeitsflüssigkeit
als Arbeitsfluid befüllt
ist, und die Druckerhöhungsvorrichtung weiter
aufweist: (a) einen Ausgleichsbehälter, in dem Arbeitsflüssigkeit
gespeichert ist, (b) eine Überbrückungsleitung,
die die Druckerzeugungsvorrichtung überbrückt und an ihrem einen Ende
mit der hinteren Druckkammer und an ihrem anderen Ende mit dem Ausgleichsbehälter verbunden
ist, und (c) ein in der Überbrückungsleitung
angeordnetes Sperrventil, das eine Flüssigkeitsströmung in
eine erste Richtung vom Ausgleichsbehälter zur Druckkammer gestattet, jedoch
eine Flüssigkeitsströmung in
eine zweite Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung blockiert.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (11) gestatten die Überbrückungsleitung und das Sperrventil
stets eine Strömung
der Arbeitsflüssigkeit
vom Ausgleichsbehälter
in die hintere Druckkammer des Hauptzylinders unter Umströmung der Druckerzeugungsvorrichtung.
In dieser Ausgestaltung hat eine rasche Betätigung des Bremsbetätigungsteils
in Richtung zunehmender Bremsbetätigungskraft
zur Folge, dass die Flüssigkeit
nicht nur über
die Druckerzeugungsvorrichtung sondern auch über die Überbrückungsleitung und das Sperrventil vom
Ausgleichsbehälter
zur hinteren Druckkammer transportiert wird, um das Entstehen eines
Unterdrucks in der hinteren Druckkammer zu verhindern, was infolge
einer langsamen Einströmung
von Flüssigkeit
aus dem Ausgleichsbehälter
in die hintere Druckkammer bei einer raschen Zunahme des Volumens
der hinteren Druckkammer aufgrund einer raschen Betätigung des
Bremsbetätigungsteils
passieren könnte.
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(12)
Eine Bremsanlage gemäß einer
der obigen Ausgestaltungen (3) bis (11), wobei die hintere Druckkammer
mit einer Arbeitsflüssigkeit
als Arbeitsfluid befüllt
ist, und die Druckerhöhungsvorrichtung weiter
aufweist: (a) eine Verbindungsleitung, die an ihren beiden Enden
mit der vorderen Druckkammer bzw. der hinteren Druckkammer (50)
verbunden ist, (b) ein in der Verbindungsleitung angeordnetes magnetbetätigtes Absperrventil,
das einen offenen Zustand hat, in dem es ein Durchströmen der
Flüssigkeit
gestattet, und einen geschlossenen Zustand, in dem es ein Durchströmen der
Flüssigkeit
blockiert, und (c) eine Steuervorrichtung zum Schalten des Absperrventils
in den offenen Zustand, wenn die Druckerzeugungsvorrichtung nicht
normal betätigt
werden kann, um die Flüssigkeit
in der hinteren Druckkammer unter Druck zu setzen, und in den geschlossenen
Zustand, wenn die Druckerzeugungsvorrichtung normal betätigt werden
kann.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (12) kann die Flüssigkeit
in der hinteren Druckkammer während
einer Betätigung
des Bremsbetätigungsteils
durch den Flüssigkeitsdruck
in der vorderen Druckkammer über
die Verbindungsleitung unter Druck gesetzt werden, und zwar auch
im Falle eines Ausfalls oder Defekts der Druckerzeugungsvorrichtung,
es sei denn der Bremskraftverstärker
defekt.
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(13)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (12), wobei die Druckerhöhungsvorrichtung weiter eine
Stromregelvorrichtung aufweist, die eine Flüssigkeitsströmung in
eine Richtung von der vorderen Druckkammer zur hinteren Druckkammer blockiert,
wenn der Druck der Flüssigkeit
in der vorderen Druckkammer nicht höher ist als ein vorgegebener
Pegel, und eine Flüssigkeitsströmung in
eine Richtung von der vorderen Druckkammer zur hinteren Druckkammer
gestattet, wenn der Druck in der vorderen Druckkammer höher ist
als der vorgegebene Pegel.
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Wenn
die Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (12) keine Stromregelvorrichtung aufweist, wie sie
in der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (13) vorgesehen ist, und wenn das in der Verbindungsleitung
angeordnete Absperrventil unmittelbar nach Erfassung eines Ausfalls
oder Defekts der Druckerhöhungsvorrichtung
geöffnet
wird, nachdem die vorgegebene Druckerhöhungseinleitungsbedingung erfüllt ist,
wird die durch die Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers in
der vorderen Druckkammer unter Druck gesetzte Flüssigkeit unmittelbar nach Erfassung
des Ausfalls oder Defekts der Druckerhöhungsvorrichtung nicht nur
zum Radbremszylinder sondern auch in die hintere Druckkammer transportiert.
In dieser Situation lässt
sich der Flüssigkeitsdruck
im Radbremszylinder unmittelbar nach Erfassung des Ausfalls oder
Defekts der Druckerhöhungsvorrichtung
durch eine Zufuhr von unter Druck gesetzter Flüssigkeit aus der hinteren Druckkammer nicht
rasch erhöhen,
da unmittelbar nach Erfassung des Ausfalls oder Defekts ja das Absperrventil
geöffnet
wird. Diese Gefahr besteht gerade dann, wenn das Bremsbetätigungsteil
rasch betätigt
wird und dadurch die Bremsbetätigungskraft
rasch zunimmt, was wiederum dazu führt, dass die vorgegebene Druckerhöhungseinleitungsbedingung
innerhalb einer kurzen Dauer nach Beginn der Betätigung des Bremsbetätigungsteils
erfüllt
wird.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (13), in der die Stromregelvorrichtung vorgesehen
ist, wird eine Flüssigkeitsströmung aus
der vorderen Druckkammer in die hintere Druckkammer durch das Stromregelvorrichtung
so lange blockiert, wie der Flüssigkeitsdruck
in der vorderen Druckkammer niedriger ist als der vorgegebene Pegel,
wodurch der Flüssigkeitsdruck
im Radbremszylinder rasch erhöht
werden kann. Somit wird sich das durch das Bremsbetätigungsteil
vermittelte Betätigungsgefühl nicht
verschlechtern. Des Weiteren ermöglicht
die Stromregelvorrichtung, dass der Flüssigkeitsdruck in der hinteren
Druckkammer durch den Flüssigkeitsdruck
in der vorderen Druckkammer erhöht
wird, nachdem letzteren Flüssigkeitsdruck über den
vorgegebenen Pegel hinaus angestiegen ist.
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Die
Stromregelvorrichtung kann das vorstehend erwähnte, in der Verbindungsleitung
angeordnete Absperrventil anwenden oder nicht anwenden.
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(14)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (13), wobei die Stromregelvorrichtung ein in der Verbindungsleitung
angeordnetes erstes Sperrventil aufweist, das eine Flüssigkeitsströmung von
der vorderen Druckkammer zur hinteren Druckkammer blockiert, wenn
der Druck der Flüssigkeit
in der vorderen Druckkammer nicht um mehr als eine vorgegebene Öffnungsdruckdifferenz,
die im Wesentlichen ungleich null ist, höher ist als der Druck der Flüssigkeit
in der hinteren Druckkammer, und eine Flüssigkeitsströmung von
der vorderen Druckkammer zur hinteren Druckkammer gestattet, wenn der
Druck der Flüssigkeit
in der vorderen Druckkammer um mehr als die vorgegebene Öffnungsdruckdifferenz
höher ist
als der Druck der Flüssigkeit
in der hinteren Druckkammer.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (14) hat das Stromregelventil einen verhältnismäßig einfachen
Aufbau, der keine elektrische Energie verbraucht.
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(15)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (14), wobei die Druckerhöhungsvorrichtung weiter aufweist:
(a) eine Überbrückungsleitung, die
das erste Sperrventil überbrückt, und
(b) ein in der Überbrückungsleitung
angeordnetes zweites Sperrventil, das ungeachtet einer Differenz
zwischen dem Flüssigkeitsdruck
in der vorderen und hinteren Druckkammer eine Flüssigkeitsströmung in
eine erste Richtung von der hinteren Druckkammer zur vorderen Druckkammer
gestattet und eine Flüssigkeitsströmung in
eine zweite Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung blockiert.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (15) kann die Flüssigkeit
von einem geeigneten Ausgleichsbehälter über das zweite Sperrventil und
die Verbindungsleitung zur vorderen Druckkammer transportiert werden,
da das zweite Sperrventil in der Überbrückungsleitung angeordnet ist,
die das erste Sperrventil überbrückt, das
eine Flüssigkeitsströmung in
die vordere Druckkammer blockiert. Diese Ausgestaltung verhindert
wirksam, dass der Flüssigkeitsdruck
unter den Atmosphärendruck
fällt,
und zwar auch dann, wenn das Volumen der vorderen Druckkammer bei
einem plötzlichen
Lösen des Bremsbetätigungsteils
in Richtung dessen unbetätigter
Position zunimmt.
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(16)
Eine Bremsanlage gemäß einer
der obigen Ausgestaltungen (1) und (2), wobei die hintere Druckkammer
mit einer Arbeitsflüssigkeit
als Arbeitsfluid befüllt
ist, und die Druckerhöhungsvorrichtung aufweist:
(a) eine Verbindungsleitung, die an ihren beiden Enden mit der vorderen
bzw. hinteren Druckkammer verbunden ist, (b) ein in der Verbindungsleitung
angeordnetes magnetbetätigtes
Absperrventil und (c) eine Steuervorrichtung zum Steuern des Absperrventils
so, dass das Absperrventil so lange geöffnet ist, wie die Druckerhöhungseinleitungsbedingung
erfüllt
ist, und geschlossen wird, wenn die Druckerhöhungseinleitungsbedingung nicht
mehr erfüllt ist.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (16) kann die Flüssigkeit
in der hinteren Druckkammer durch den durch die Ausgangskraft des
Bremskraftverstärkers
während
einer Betätigung des
Bremsbetätigungsteils
erzeugten Flüssigkeitsdruck
in der vorderen Druckkammer unter Druck gesetzt werden, es sei denn
der Bremskraftverstärker ist
defekt. Diese Ausgestaltung erfordert nicht, dass die Druckerhöhungsvorrichtung
eine Druckerzeugungsvorrichtung unabhängig vom Hauptzylinder ist, damit
die Druckerhöhungsvorrichtung
die Flüssigkeit in
der hinteren Druckkammer unter Druck setzt.
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Das
Merkmal der obigen Ausgestaltung (16) ist in Kombination mit beliebigen
Merkmalen obiger Ausgestaltungen (13) bis (15) anwendbar.
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(17)
Eine Bremsanlage gemäß einer
der obigen Ausgestaltungen (1) bis (16), wobei die Druckerhöhungsvorrichtung eine
Vakuumpumpe aufweist, die durch den von einer Unterdruckquelle eingespeisten
Unterdruck betätigt
wird, um das Arbeitsfluid in der hinteren Druckkammer unter Druck
zu setzen.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (1) kann die Druckerhöhungsvorrichtung eine elektromotorisch
angetriebene Hydraulikpumpe aufweisen, um das Fluid in der hinteren
Druckkammer unter Druck zu setzen. Die Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (17) hat gegenüber
einer Bremsanlage, in der die Druckerhöhungsvorrichtung eine Hydraulikpumpe
und einen Elektromotor aufweist, den Vorteil, dass kein Elektromotor
verwendet wird und die Unterdruckquelle bei einem Kraftfahrzeug
für gewöhnlich ohne
Schwierigkeiten zur Verfügung
steht, ohne dass es einen speziellen Mechanismus bedarf. Die Bremsanlage
gemäß obiger
Ausgestaltung (17), in der die Druckerhöhungsvorrichtung sich einer
Vakuumpumpe bedient, ist daher verhältnismäßig billig herzustellen, hat
ein geringes Gewicht und ein geringes Betriebsgeräusch und
weist eine höhere
Funktionssicherheit auf.
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(18)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (17), wobei der Bremskraftverstärker ein Unterdruck-Bremskraftverstärker ist,
der durch den von der Unterdruckquelle eingespeisten Unterdruck angetrieben
wird.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (18) wird die Unterdruckquelle nicht nur zum Antrieb
des Bremskraftverstärkers
in Form eines Unterdruck-Bremskraftverstärkers sondern
auch zum Antrieb der Vakuum pumpe der Druckerhöhungsvorrichtung eingesetzt,
wodurch sich die Bauweise der Bremsanlage mit einer reduzierten
Zahl von Komponenten vereinfachen lässt.
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(19)
Eine Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (17) oder (18), wobei die Vakuumpumpe aufweist: (a)
ein Gehäuse,
(b) einen im Gehäuse
verschiebbar aufgenommenen Tauchkolben, der im Zusammenwirken mit
dem Gehäuse
eine mit der hinteren Druckkammer verbundene Pumpenkammer definiert,
und (c) eine im Gehäuse
verschiebbar aufgenommene Membran, die an ihren beiden Seiten im Zusammenwirken
mit dem Gehäuse
eine Arbeitsdruckkammer bzw. eine Atmosphärendruckkammer definiert, wobei
die Arbeitsdruckkammer wechselweise dem Atmosphärendruck oder dem Unterdruck
der Unterdruckquelle ausgesetzt wird, während die Atmosphärendruckkammer
dem Atmosphärendruck ausgesetzt
bleibt, und wobei der Steuerkolben mit der Membran in Abhängigkeit
von einer Differenz zwischen den Drücken in der Arbeitsdruckkammer und
der Atmosphärendruckkammer
verschoben wird, wodurch sich das Volumen der Pumpenkammer mit einer
Verschiebung des Steuerkolbens ändert.
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(20)
Eine Bremsanlage gemäß einer
der obigen Ausgestaltungen (17) bis (19), wobei die Vakuumpumpe
weiter ein mit der Atmosphäre,
der Unterdruckquelle und der Arbeitsdruckkammer verbundenes Dreiwegeventil
aufweist, das einen ersten Zustand besitzt, in dem die Arbeitsdruckkammer
von der Unterdruckquelle getrennt und mit der Atmosphäre verbunden
ist, und einen zweiten Zustand, in dem die Arbeitsdruckkammer von
der Atmosphäre
getrennt und mit der Unterdruckquelle verbunden ist.
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In
der Bremsanlage gemäß obiger
Ausgestaltung (20) werden der Atmosphärendruck und der Unterdruck über das
einzige Dreiwegeventil wechselweise an die Arbeitsdruckkammer der
Vakuumpumpe angelegt. Somit erfordert die Druckerhöhungsvorrichtung
keine zwei Regelventile: eines zum Einspeisen des Atmosphärendrucks
und ein Anderes zum Einspeisen des Unterdrucks. Dementsprechend kann
die Ausgestaltung zum wechselweisen Einspeisen des Atmosphärendrucks
und des Unterdrucks in die Arbeitsdruckkammer der Vakuumpumpe vereinfacht
werden, wodurch sich die Bauweise die Vakuumpumpe insgesamt vereinfachen
lässt.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
vorstehenden und optionale weitere Gegenstände, Merkmale, Vorteile sowie
die technische und gewerbliche Bedeutsamkeit der Erfindung werden
aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung gegenwärtig
bevorzugter Ausführungsformen in
Verbindung mit den Zeichnungen verständlicher, in denen:
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1 eine
schematische Darstellung ist, die die mechanische Anordnung einer
Bremsanlage gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung zeigt; die 2A und 2B vergrößerte Schnittdarstellungen
eines in der Bremsanlage aus 1 vorgesehenen
Druckregelventils sind;
-
3 eine
grafische Darstellung ist, die die Beziehung zwischen dem an eine
Magnetspule des Druckregelventils in den 2A und 2B angelegten
Strom I und der durch die Magnetspule erzeugten Anziehungskraft
F1 angibt;
-
4 eine
Blockdarstellung ist, die die elektrische Anordnung der Bremsanlage
veranschaulicht;
-
5 ein
Flussschema ist, das eine von einem Computer einer in 4 gezeigten
elektronischen Steuereinheit ausgeführte Bremswirkungskennliniensteuerroutine
veranschaulicht;
-
6 ein
Flussschema ist, das eine im Schritt S3 der Routine in 5 ausgeführte Druckerhöhungssteuerungssubroutine
veranschaulicht;
-
7 eine
grafische Darstellung ist, die die Beziehung zwischen der Bremsbetätigungskraft
F und des Sollbetrags ΔP
der Druckerhöhung
gemäß der Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 6 angibt;
-
8 eine
grafische Darstellung ist, die die Beziehungen zwischen der durch
die Magnetspule des Druckregelventils erzeugten Anziehungskraft
F1 und dem Solldruckerhöhungsbetrag ΔP und dem
an die Spule anzulegenden Strom I gemäß der Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 6 veranschaulicht;
-
9 ein
Flussschema ist, das eine im Schritt S4 der Routine in 5 ausgeführte Beendigungssubroutine
veranschaulicht;
-
10 eine grafische Darstellung ist, die eine durch
die Bremswirkungskennliniensteuerroutine in 5 erhaltene
Wirkung zeigt;
-
11 eine schematische Darstellung ist, die die
mechanische Anordnung einer Bremsanlage gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
-
12 eine Blockdarstellung ist, die die elektrische
Anordnung der Bremsanlage in 11 veranschaulicht;
-
13 ein Flussschema ist, das eine von einem Computer
einer in 12 gezeigten elektronischen
Steuereinheit ausgeführte
Druckerhöhungssteuerungssubroutine
veranschaulicht;
-
14 ein Flussschema ist, das eine von dem Computer
der in 12 gezeigten elektronischen
Steuereinheit Beendigungssubroutine veranschaulicht;
-
15 eine schematische Darstellung ist, die eine
mechanische Anordnung einer Bremsanlage gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
-
16 eine Blockdarstellung ist, die eine elektrische
Anordnung der Bremsanlage in 15 veranschaulicht;
-
17 ein Flussschema ist, das eine von einem Computer
einer in 16 gezeigten elektronischen
Steuereinheit ausgeführte
Druckerhöhungssteuerungssubroutine
veranschaulicht;
-
18 ein Flussschema ist, das eine von dem Computer
der in 16 gezeigten elektronischen
Steuereinheit ausgeführte
Beendigungssubroutine veranschaulicht;
-
19 eine schematische Darstellung ist, die eine
mechanische Anordnung einer Bremsanlage gemäß einer vierten Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
-
20 eine Blockdarstellung ist, die eine elektrische
Anordnung der Bremsanlage in 19 veranschaulicht;
-
21 ein Flussschema ist, das eine von einem Computer
einer in 20 gezeigten elektronischen
Steuereinheit ausgeführte
Druckerhöhungssteuerungssubroutine
veranschaulicht;
-
22 ein Flussschema ist, das eine von dem Computer
der in 20 gezeigten elektronischen
Steuereinheit ausgeführte
Beendigungssubroutine veranschaulicht;
-
23 eine Blockdarstellung ist, die eine elektrische
Anordnung einer Bremsanlage gemäß einer
fünften
Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht;
-
24 ein Flussschema ist, das eine von einem Computer
einer in 23 gezeigten elektronischen
Steuereinheit ausgeführte
Bremswirkungskennliniensteuerroutine veranschaulicht;
-
25 eine schematische Darstellung ist, die eine
mechanische Anordnung einer Bremsanlage gemäß einer sechsten Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
-
26 eine Blockdarstellung ist, die eine elektrische
Anordnung der Bremsanlage in 25 veranschaulicht;
-
27 ein Flussschema ist, das eine von einem Computer
einer in 26 gezeigten elektronischen
Steuereinheit ausgeführte
Druckerhöhungssteuerungssubroutine
veranschaulicht;
-
28 ein Flussschema ist, das eine von dem Computer
der in 26 gezeigten elektronischen
Steuereinheit ausgeführte
Beendigungssubroutine veranschaulicht;
-
29 eine grafische Darstellung zur Erläuterung
einer Druckerhöhungssteuerung
gemäß der Subroutine
in 27 ist;
-
30 grafische Darstellung zur Erläuterung
der Art und Weise zur Bestimmung der Spezifikation der Bremsanlage
ist; und
-
31 eine grafische Darstellung zur Erläuterung
der Funktionsweise der Bremsanlage zum Erhalt der in 30 gezeigten Spezifikation ist.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
1 zeigt
eine Bremsanlage gemäß einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung für
ein 4-Rad-Kraftfahrzeug mit einem linken Vorderrad FL, einem rechten
Vorderrad FR, einem linken Hinterrad RL und einem rechten Hinterrad
RR. Die Bremsanlage weist ein Bremsbetätigungsteil in Form eines Bremspedals 10 auf,
das über
einen Unterdruck-Bremskraftverstärker 12 mit
einem Tandem-Hauptzylinder 14 in Verbindung steht.
-
Der
Bremskraftverstärker 12 weist
bekanntlich einen Arbeitskolben auf, der auf der einen Seite eine
Unterdruckkammer und auf der anderen Seite eine Arbeitsdruckkammer
(Kammer mit veränderlichem
Druck) mitdefiniert. Die Unterdruckkammer ist mit dem Ansaugkrümmer der
Brennkraftmaschine des Fahrzeugs verbunden, der als eine Unterdruckquelle
fungiert, die einen Unterdruck oder verminderten Druck bereitstellt.
Die Arbeitsdruckkammer wird wechselweise mit der Unterdruckkammer
oder der Atmosphäre
verbunden. Der Arbeitskolben wird durch eine Betätigungskraft verschoben, die
auf der Differenz zwischen dem Druck in der Unterdruckkammer und
dem Druck in der Arbeitsdruckkammer basiert, wodurch eine Bremsbetätigungskraft
in Form der auf das Bremspedal 10 wirkenden Betätigungskraft
verstärkt
und die so verstärkte
Bremsbetätigungskraft
auf den Hauptzylinder 14 übertragen wird. Der durch die
Unterdruckquelle bereitgestellte Unterdruck (Druck im Ansaugkrümmer) ist änderungsanfällig.
-
Der
Bremskraftverstärker 12 kann
die Bremsbetätigungskraft
nur so lange verstärken,
bis der Druck in der Arbeitsdruckkammer ausgehend von einem Pegel
in der Höhe
des Drucks in der Unterdruckkammer mit einer Zunahme der Bremsbetätigungskraft
bis auf den atmosphärischen
Druck angestiegen ist. Nachdem der Druck in der Arbeitsdruckkammer
die Höhe
des Atmosphärendrucks
erreicht hat, ist eine weitere Verstärkung der Bremsbetätigungskraft
durch den Bremskraftverstärker 12 nicht mehr
möglich.
D. h., dass der Bremskraftverstärker 12 seine
Verstärkungsgrenze
erreicht hat. Der höchste
Wert der verstärkten
Bremsbetätigungskraft bei
Erreichen der Verstärkungsgrenze ändert sich
mit dem Druck in der Unterdruckkammer, d. h. mit dem Druck der Unterdruckquelle,
wodurch der höchste Wert
höher liegt,
wenn der Absolutwert des Drucks der Unterdruckquelle höher liegt.
Der höchste
Wert ist daher umso kleiner, je näher der Unterdruck der Unterdruckquelle
dem Atmosphärendruck
liegt.
-
Der
Hauptzylinder 14 umfasst ein zylindrisches Gehäuse 20,
das an dem Einen seiner beiden Enden geschlossen und an dem anderen
Ende offen ist. Das Gehäuse 20 weist
eine erste, zweite und dritte zylindrische Bohrung 22, 24, 26 auf,
die in dieser Reihenfolge in Richtung vom offenen zum geschlossenen
Ende angeordnet sind. Die erste und dritte Bohrung 22, 26 haben
den kleinsten und größten Durchmesser,
während
die zweite Bohrung 24 einen Durchmesser hat, der zwischen
den Durchmessern der ersten und dritten Bohrung 22, 26 liegt.
-
In
der zweiten zylindrischen Bohrung 24 ist eine Buchse 30 in
der Weise im Wesentlichen fluiddicht aufgenommen, dass die Buchse 30 an
dem Ende, das dem Boden des Gehäuses 20 näher liegt, durch
ein geeignetes Befestigungsteil, z. B. einen Haltering, in Anlage
an einer ringförmigen
Schulterfläche
zwischen der zweiten und dritten zylindrischen Bohrung 24, 26 gehalten
wird, wodurch verhindert wird, dass die Buchse 30 von der
vorgenannten Schulterfläche
abrückt.
Die Buchse 30 weist eine zylindrische Bohrung 31 auf,
in der ein erster Druckkolben 32 und ein zweiter Druckkolben 34 hintereinander
angeordnet sind. Jeder dieser Druckkolbens 32, 34 ist
an dem Einen seiner beiden Enden geschlossen und an dem Anderen
geöffnet
und in der Weise in der zylindrischen Bohrung 31 im Wesentlichen
fluiddicht und verschiebbar aufgenommen, dass die Innenoberfläche der
Bodenwand am geschlossenen Ende jedes Druckkolbens 32, 34 der
Bodenwand des Gehäuses 30 gegenüberliegt.
Die beiden Druckkolben 32, 34 definieren jeweils
eine vordere Druckkammer 36, 38 mit. Einzelnen
definieren die Innenoberfläche
der Bodenwand und die Innenumfangsfläche jedes Druckkolbens 32, 34 die
entsprechende vordere Druckkammer 36, 38 mit.
In den vorderen Druckkammern 36, 38 ist jeweils
ein Vorspannmittel in Form einer Feder 40, 42 angeordnet,
die die Druckkolben 32, 34 jeweils in die in 1 gezeigte
vollständig
eingefahrene Position vorspannt. Die vollständig eingefahrene Position
des ersten Druckkolbens 32 wird durch ein noch zu beschreibendes
Verschlussteil 44 bestimmt, während die vollständig eingefahrene
Position des zweiten Druckkolbens 34 durch die vollständig eingefahrene
Position des ersten Druckkolbens 32 sowie die Anfangslänge und
Anfangslast der Feder 40 bestimmt wird, die in der vom ersten
Druckkolben 32 mitdefinierten vorderen Druckkammer 36 angeordnet
ist.
-
Das
zylindrische Gehäuse 20 ist
an seinem offenen Ende durch das Verschlussteil 44 im Wesentlichen
fluiddicht verschlossen, das in der Weise in der ersten zylindrischen
Bohrung 22 eingesetzt ist, dass es in Anlage an einer ringförmigen Schulterfläche zwischen
der ersten und zweiten zylindrischen Bohrung 22, 24 gehalten
wird. Mittels eines geeigneten Befestigungsteils, z. B. eines Halterings,
wird verhindert, dass sich das Verschlussteil 44, deren
axiale Position allein durch die vorgenannte Schulterfläche bestimmt
wird, vom Gehäuse 20 entfernt.
Wie vorstehend erwähnt,
wird die vollständig
eingefahrene Position des ersten Druckkolbens 32 durch
die Anlage dessen hinterer Stirnfläche am Verschlussteil 44 bestimmt.
Der erste Druckkolben 32 weist einen Hilfskolben 46 auf,
der sich von dessen hinterer Stirnfläche im Wesentlichen fluiddicht
und verschiebbar durch das Verschlussteil 44 hindurch in
Rückwärtsrichtung
in den Bremskraftverstärker 12 hinein
erstreckt. Der Hauptzylinder 14 wird über den Hilfskolben 46 aktiviert,
der die Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers 12 über den
Arbeitskolben erfährt, wodurch
das Arbeitsöl
oder die Arbeitsflüssigkeit
als Arbeitsfluid in den beiden vorderen Druckkammern 36, 38 in
Abhängigkeit
von der Ausgangskraft des Bremskraftverstärkers 12 auf denselben
Druckwert unter Druck gesetzt werden.
-
Das
Gehäuse 20 und
das im Gehäuse 20 eingesetzte
Verschlussteil 44 definieren im Zusammenwirken mit dem
ersten Druckkolben 32 eine hintere Druckkammer 50.
Wenn die hinte re Druckkammer 50 mit Fluiddruck beaufschlagt
wird, wird der erste Druckkolben 32 aus seiner vollständig eingefahrenen
Position heraus verschoben, wodurch der Fluiddruck in der vorderen
Druckkammer 36 erhöht
und im Ergebnis der zweite Druckkolben 34 ebenfalls aus seiner
vollständig
eingefahrenen Position heraus verschoben wird, wodurch der Fluiddruck
in der vorderen Druckkammer 38 ebenfalls erhöht wird.
-
Das
Gehäuse 20 weist
zwei Ausgleichsbehälteranschlüsse 52,
einen Druckeinspeisungsanschluss 54 und zwei Bremszylinderanschlüsse 56 auf.
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Die
beiden Ausgleichsbehälteranschlüsse 52 sind
vorgesehen, um die beiden vorderen Druckkammern 36, 38 mit
einem Ausgleichsbehälter 58 zu verbinden,
in dem das Arbeitsfluid unter Atmosphärendruck gespeichert ist. Die
beiden Ausgleichsbehälteranschlüsse 52 sind
in axialen Abschnitten des Gehäuses 20 ausgebildet,
die den vorderen Druckkammern 36, 38 entsprechen.
Die Ausgleichsbehälteranschlüsse 52 sind
jeweils mit einer Verbindungsleitung 62 verbunden, die
durch die zylindrische Wand der Buchse 30 hindurch in radialer
Richtung ausgebildet sind. Die Druckkolben 32, 34 weisen
jeweils eine in Radialrichtung durch die zylindrische Wand hindurch
ausgebildete Verbindungsleitung 63 auf. Die Verbindungsleitungen 63 sind
so angeordnet, dass sie in den in 1 gezeigten
vollständig eingefahrenen
Positionen der Druckkolben 32, 34 jeweils mit
dem entsprechenden Ausgleichsbehälteranschluss 52 und
der entsprechenden Verbindungsleitung 62 fluchten. Wenn
die Druckkolben 32, 34 geringfügig aus ihren vollständig eingefahrenen
Position aus gefahren werden, werden die Verbindungsleitungen 63 durch
die Innenumfangsfläche
der zylindrischen Bohrung 31 der Buchse 30 geschlossen, während die
Verbindungsleitungen 62 durch die Außenumfangsfläche der
Druckkolben 32, 34 geschlossen werden, wodurch
die Verbindungen zwischen den Ausgleichsbehälteranschlüssen 52 und den vorderen
Druckkammern 36, 38 unterbrochen werden und der
Fluiddruck in diesen Kammern 36, 38 durch ein
weiteres Ausfahren der Druckkolbens 32, 34 erhöht werden
kann.
-
Der
Druckeinspeisungsanschluss 54 ist an einer axialen Position
des Gehäuses 20,
an der eine ständige
Verbindung des Anschlusses 54 mit der hinteren Druckkammer 50 gewährleistet
ist, durch die zylindrische Wand des Gehäuses 20 hindurch ausgebildet,
wodurch die hintere Druckkammer 50 über den Druckeinspeisungsanschluss 54 mit
einer Druckerhöhungsvorrichtung 64 in
Verbindung stehen kann. Die Druckerhöhungsvorrichtung 64 weist
eine Druckerhöhungspumpe 66 der
Bauart: Zahnradpumpe, einen Pumpenmotor 68 zum Antrieb
der Pumpe 66 und ein Druckregelventil 70 auf.
Die Druckerhöhungspumpe 66 ist
an ihrer Saugseite mit dem Ausgleichsbehälter 58 und an ihrer
Druckseite mit dem Druckeinspeisungsanschluss 54 verbunden.
Die Pumpe 66 setzt das aus dem Ausgleichsbehälter 58 erhaltene
Fluid unter Druck, wodurch das unter Druck gesetzte Fluid von der
Pumpe 66 zur hinteren Druckkammer 50 gefördert wird.
Des Weiteren ist ein Sperrventil 72 vorgesehen, um eine
Umkehrströmung
des Druckfluids in Richtung von der hinteren Druckkammer 50 zur
Druckseite der Pumpe 66 zu verhindern. Die Druckerhöhungsvorrichtung 64 weist eine Überbrückungsleitung 74 auf,
die die Druckerhöhungspumpe 66 und
das Druckregelventil 70 ü berbrückt. Die Überbrückungsleitung 74 ist
mit einem Sperrventil 76 versehen, das zwar eine Fluidströmung in
eine Richtung vom Ausgleichsbehälter 58 zur
hinteren Druckkammer 50 gestattet, eine Umkehrströmung des
Fluids in die andere Richtung aber verhindert. Die Vorsehung des
Sperrventils 76 erleichtert die Befüllung der hinteren Druckkammer 50 mit
Fluid aus dem Ausgleichsbehälter 58,
wenn das Volumen der Kammer 50 mit einer raschen oder abrupten
Betätigung
des Bremspedals 10 rasch vergrößert wird. Denn die Kammer 50 kann
sowohl über das
Sperrventil 76 wie auch über das Druckregelventil 70 rasch
mit Fluid aus dem Ausgleichsbehälter 58 befüllt werden.
Dementsprechend hat das Sperrventil 76 die Funktion, bei
einer raschen Betätigung
des Bremspedals 10 im Falle einer abrupten Abbremsung des
Fahrzeugs die Entstehung eines Unterdrucks in der hinteren Druckkammer 50 zu
verhindern.
-
Das
Druckregelventil 70, das elektromagnetisch angesteuert
wird, um den Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50 zu
regeln, ist in 2A und 2B in
Vergrößerung dargestellt.
Das Druckregelventil 70 hat ein Gehäuse, ein Ventilelement 80,
einen Ventilsitz 82, auf dem das Ventilelement 80 selektiv
sitzt, und eine Magnetspule 84 zum Erzeugen einer elektromagnetischen
Kraft zur Steuerung der Bewegung des Ventilelements 80 relativ
zum Ventilsitz 82. Das Ventilelement 80 ermöglicht im
Zusammenwirken mit dem Ventilsitz 82 eine Regelung der Fluidströmung zwischen
der hinteren Druckkammer 50 und dem Ausgleichsbehälter 58.
-
Wenn
die Magnetspule 84 des Druckregelventils 70 ausgeschaltet
ist oder sich in einem aberregten Zustand befin det, ist das Druckregelventil 70 durch
die Vorspannkraft einer Feder 86 in eine offene Position
geschaltet, in der das Ventilelement 80 im Abstand zum
Ventilsitz 82 angeordnet ist, wodurch eine Fluidströmung in
verschiedene Richtungen zwischen der hinteren Druckkammer 50 und
dem Ausgleichsbehälter 58 ermöglicht ist.
In diesem Zustand kann das Fluid in Abhängigkeit davon, ob das Volumen
der hinteren Druckkammer 50 während einer Betätigung des
Bremspedals 10 zu- oder abnimmt über das Druckregelventil 70 in
die hintere Druckkammer 50 einströmen bzw. aus der hinteren Druckkammer 50 ausströmen. Das
Druckregelventil 70 ist somit ein magnetbetätigtes Absperrventil,
das normalerweise offen ist, d. h. so lange offen ist, wie das Druckregelventil 70 abgeschaltet
ist. D. h. es ist keine besondere Ansteuerung des Druckregelventils 70 notwendig,
um eine Volumenänderung
der hinteren Druckkammer 50 zu ermöglichen.
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Wenn
die Magnetspule 84 eingeschaltet wird oder sich im erregten
Zustand befindet, wird ein innerhalb der Wicklungen der Magnetspule 84 angeordneter
Anker 88, der das Ventilelement 80 trägt, über die
durch die Magnetspule 84 erzeugte Magnetkraft zum Ventilsitz 82 hin
gedrückt,
wodurch das Ventilelement 80 auf dem Ventilsitz 82 aufsitzt
und das Druckregelventil 70 geschlossen wird. Dabei wirkt
auf das Ventilelement 80 in eine Richtung vom Ventilelement 80 zum
Ventilsitz 82 eine auf der Magnetkraft der Magnetspule 84 beruhende
Anziehungskraft F1 und gleichzeitig in die andere Richtung die Summe
aus einer auf dem Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50 beruhenden
Kraft F2 und einer Vorspannkraft F3 der Feder 88. Die Kraft
F2 ergibt sich als das Produkt aus dem Fluiddruck in der Kammer 50 und
dem wirksamen Flächeninhalt
der druckaufnehmenden Oberfläche
des Ventilelements 80, das den Fluiddruck in der Kammer 50 erfährt.
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So
lange wie im eingeschalteten oder erregten Zustand der Magnetspule 84 während eines
relativ niedrigen Förderdrucks
der Druckerhöhungspumpe 70,
d. h. während
eines relativ niedrigen Fluiddrucks in der hinteren Druckkammer 50,
die Bedingung F2 ≤ F1 – F3 erfüllt ist,
bleibt das Ventilelement 80 auf dem Ventilsitz 82 sitzen,
wodurch eine Fluidströmung
von der Pumpe 66 in den Ausgleichsbehälter 58 verhindert
wird, eine Erhöhung
des Fluiddrucks in der hinteren Druckkammer 50 mit einer
Zunahme des Förderdrucks
der Pumpe 66 jedoch gestattet ist. Wenn als Ergebnis einer
weiteren Erhöhung
des Fluiddrucks in der Kammer 50 die Ungleichung F2 > F1 – F3 erfüllt ist,
wird das Ventilelement 80 vom Ventilsitz 82 weg
gedrückt
mit der Folge, dass das Fluid von der Pumpe 66 in den Ausgleichsbehälter 58 strömen kann,
wodurch eine weitere Erhöhung
des Fluiddrucks in der Kammer 50 unterbunden wird. Auf diese
Weise wird der Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50,
wenn man die Vorspannkraft F3 der Feder 88 außer Acht
lässt,
mit einer Zunahme der durch die Magnetspule 84 erzeugten
Anziehungskraft F1 linear erhöht.
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Das
Druckregelventil 70 ist so ausgelegt, dass die durch das
Magnetspule 84 erzeugte Anziehungskraft F1 mit dem an die
Magnetspule 84 angelegten Strom I linear zunimmt, wie es
in der grafische Darstellung in 3 angegeben
ist.
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Gemäß 1 sind
die beiden Bremszylinderanschlüsse 56 durch
die zylindrische Wand des Gehäuses 20 hindurch
jeweils an einer axialen Stelle ausgebildet, an der eine ständige Verbindung
der Anschlüsse 56 der
jeweiligen vorderen Druckkammer 36, 38 gewährleistet
ist, wodurch die Kammern 36, 38 mit zwei voneinander
unabhängigen
Druckerzeugungssystemen der Bremsanlage verbunden sind. Die Bremsanlage
umfasst im Einzelnen ein vorderes Bremssubsystem mit zwei vorderen
Bremsen 90, die jeweils einen vorderen Radbremszylinder 92 beinhalten,
um das linke bzw. rechte Vorderrad FL, FR zu bremsen, sowie ein
hinteres Bremssubsystem mit zwei hinteren Bremsen 90, die
jeweils einen Hinteren Radbremszylinder 92 beinhalten,
um das linke bzw. rechte Hinterrad RL, RR zu bremsen. Da diese beiden
Bremssubsysteme im Aufbau identisch sind, wird im Folgenden nur
das vordere Bremssubsystem erläutert.
Zu beachten gilt, dass die Beschreibung des vorderen Bremssubsystem
im Wesentlichen auch für
das hintere Bremssubsystem gilt.
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Die
vordere Druckkammer 36 des Hauptzylinders 14 ist über eine
Hauptfluidleitung 94 mit den vorderen Radbremszylindern 92 für das linke
und rechte Vorderrad FL, FR verbunden. Die Hauptfluidleitung 94 umfasst
eine von der vorderen Druckkammer 36 ausgehende gemeinsame
Leitung 96 und zwei Zweigleitungen 98, die jeweils
an ihrem einen Ende mit der gemeinsamen Leitung 96 und
an ihrem anderen Ende mit dem vorderen Radbremszylinder 92 verbunden
sind. Eine Pumpenleitung 102 ist an ihrem einen Ende parallel
zu den Zweigleitungen 98 mit der gemeinsamen Leitung 96 verbunden.
Die Pumpenleitung 102 ist mit einer Antiblockierdruckregelungspumpe 104 verbunden.
Für den
Antrieb der beiden Anti blockierdruckregelungspumpen 104 im vorderen
und hinteren Bremssubsystem ist ein gemeinsamer Pumpenmotor 106 ist
vorgesehen.
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Die
beiden Zweigleitungen 98 sind jeweils mit einem Druckhalteventil 110 versehen,
das ein normalerweise offenes, magnetbetätigtes Absperrventil ist. Wenn
die Magnetspule 112 (4) des Ventils 110 erregt
wird, wird das Ventil 110 in den geschlossenen Zustand
geschaltet, in dem eine Fluidströmung
in Richtung von der Antiblockierdruckregelungspumpe 104 zum
Radbremszylinder 92 blockiert ist, wodurch der Fluiddruck
im Radbremszylinder 92 auf dem momentanen Pegel gehalten
werden kann. Mit den Zweigleitungen 98 ist jeweils eine
das Druckhalteventil 110 überbrückende Überbrückungsleitung 114 verbunden.
In der Überbrückungsleitung 114 ist ein
Sperrventil 116 angeordnet, das eine Fluidströmung in
Richtung vom Radbremszylinder 92 zur Verbindungsstelle
der Zweigleitung 98 mit der gemeinsamen Leitung 96 und
der Pumpenleitung 122 zulässt, eine Strömung in
die andere Richtung jedoch blockiert.
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Eine
Ausgleichsbehälterleitung 118 ist
an ihrem einen Ende mit einem Abschnitt jeder Zweigleitung 98 zwischen
dem Druckhalteventil 110 und dem Radbremszylinder 92 und
an ihrem anderen Ende mit einem Ausgleichsbehälter 120 verbunden.
In der Ausgleichsbehälterleitung 118 ist
ein Druckabbauventil 130 angeordnet, das ein normalerweise
geschlossenes magnetbetätigtes
Absperrventil ist. Wenn die Magnetspule 132 (4)
des Druckabbauventils 130 erregt wird, wird das Ventil 130 in
den offenen Zustand geschaltet, in dem eine Fluidströmung vom
Radbremszylinder 92 in den Aus gleichsbehälter 120 ermöglicht ist,
um den Fluiddruck im Radbremszylinder 92 zu senken oder
zu vermindern.
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Der
Ausgleichsbehälter 120 hat
ein Gehäuse und
einen im Gehäuse
im Wesentlichen fluiddicht und verschiebbar aufgenommenen Kolben 134,
der im Zusammenwirken mit dem Gehäuse eine Ausgleichsbehälterkammer 136 definiert.
Der Ausgleichsbehälter 120 hat
des Weiteren ein Vorspannmittel in Form einer 138 zum Vorspannen
des Kolbens 136 in eine Richtung, in der das Volumen der Ausgleichsbehälterkammer 136 verkleinert
wird, wodurch das Fluid in der Ausgleichsbehälterkammer 136 unter
Druck gespeichert wird. Die Ausgleichsbehälterkammer 136 ist über die
Pumpenleitung 102 mit der Hauptfluidleitung 94 verbunden.
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Die
Pumpenleitung 102 ist durch die Antiblockierdruckregelungspumpe 104 in
eine Saugleitung 140 auf der Seite des Ausgleichsbehälters 120 und
in eine Förderleitung 142 auf
der Seite der Verbindungsstellen der Zweigleitungen 98 mit
der gemeinsamen Leitung 96 unterteilt. Die Saug- und Förderleitung 140, 142 sind
mit einem Saugventil 144 bzw. einem Förderventil 146 versehen.
Die Förderleitung 142 ist
des Weiteren mit einer Dämpferkammer 148 und
einem Strömungshindernis
in Form einer Drossel 150 versehen, die hintereinander
geschaltet sind. Die Dämpferkammer 148 und
die Drossel 150 haben die Funktion, eine Druckpulsation
des durch die Antiblockierdruckregelungspumpe 104 unter
Druck gesetzten Fluids zu verhindern.
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Nachdem
die mechanische Anordnung der vorliegenden Bremsanlage dargestellt
wurde, wird nun die elektrische Anordnung der Bremsanlage erläutert.
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Wie
es in der Blockdarstellung in 4 gezeigt
ist, kommt in der vorliegenden Bremsanlage eine elektronische Steuereinheit 200 (im
Folgenden kurz "ECU 200") zum Einsatz. Die
ECU 200, die Bestandteil der Druckerhöhungsvorrichtung 60 ist,
besteht im Wesentlichen aus einem Computer mit einer zentralen Verarbeitungseinheit
(CPU), einem Festwertspeicher (ROM) und einem Arbeitsspeicher (RAM).
Im ROM ist ein Programm zum Ausführen
einer Bremswirkungskennliniensteuerroutine gespeichert, die im Flussschema
in 6 dargestellt ist, und ein Programm zum Ausführen einer
Antiblockierbremsdruckregelungsroutine. Diese werden im Besonderen
von der CPU ausgeführt,
die hierzu die temporäre
Datenspeicherfunktion des RAM nutzt. Die Bremswirkungskennliniensteuerroutine
wird ausgeführt,
um die Bremswirkungskennlinie der Bremsanlage so anzupassen, dass
die durch die Bremsanlage erzielte Verzögerung G des Fahrzeugs in Abhängig von
einer auf das Bremspedal 10 wirkenden Bremsbetätigungskraft
F linear, d. h. mit konstanter Rate, zunimmt, und zwar bevor und
nachdem die Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 erreicht
ist. Mit "Bremswirkungskennlinie" ist die Beziehung
zwischen der Bremsbetätigungskraft
F und der Fahrzeugverzögerung
G gemeint. Die Antiblockierbremsdruckregelungsroutine wird bekanntlich ausgeführt, um
den Bremsdruck für
jedes Rad FL, FR, RL, RR, d. h. den Fluiddruck in jedem Radbremszylinder 92,
so zu regeln, dass eine übermäßig Blockiertendenz
des Rades während
eines Bremsung des Fahrzeugs verhindert wird. In der vor liegenden Ausführungsform
zirkuliert das Arbeitsfluid während der
Antiblockierdruckregelung durch die Antiblockierdruckregelungspumpe 104 im
Hydraulikkreis der Bremsanlage.
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Mit
dem Eingangsabschnitt der ECU 200 sind ein Bremsbetätigungskraftsensor 204 und
vier Raddrehzahlsensoren 208 verbunden. Der Kraftsensor 204 erzeugt
ein Bremsbetätigungskraftsignal, das
die Bremsbetätigungskraft
F angibt, während
die Raddrehzahlsensoren 208 jeweils ein Raddrehzahlsignal
erzeugen, das die Drehzahl des entsprechenden Rades angibt.
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Mit
dem Ausgangsabschnitt der ECU 200 sind die Magnetspule 84 des
Druckregelventils 70, der Pumpenmotor 68 zum Antrieb
der Druckerhöhungspumpe 66,
der Pumpenmotor 106 zum Antrieb der Antiblockierdruckregelungspumpen 104 des
vorderen und hinteren Bremssubsysteme, die Magnetspulen 112 der
Druckhalteventile 110 in den Bremssubsystemen und die Magnetspulen 132 der Druckabbauventile 130 in
den Bremssubsystemen verbunden.
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Die
Bremswirkungskennliniensteuerroutine wird in Verbindung mit dem
Flussschema in 5 beschrieben.
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Diese
Routine wird jedes Mal nach dem Einschalten des Zündschalters
des Fahrzeugs durch den Fahrzeugbediener ausgeführt. Jeder Ausführungszyklus
der Routine beginnt mit dem Schritt S1, um die Bremsbetätigungskraft
F zu erfassen. Im Einzelnen wird das durch den Bremsbetätigungskraftsensor 204 erzeugte
Bremsbetätigungskraftsignal eingelesen
und auf der Grundlage des Bremsbetätigungskraftsignals die auf
das Bremspedal 10 wirkende momentane Bremsbetätigungskraft
F berechnet.
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Dann
geht die Routine zum Schritt S2, um zu bestimmen, ob eine vorgegebene
Druckerhöhungseinleitungsbedingung
zum Einleiten einer Druckerhöhungssteuerung
durch die Druckerhöhungsvorrichtung 64 erfüllt ist.
Der Schritt S2 ist genauer gesagt vorgesehen, um zu bestimmen, ob
die erfasste Bremsbetätigungskraft
F einen vorgegebenen Schwellwert FTH überschritten
hat, d. h. ob die Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 erreicht
ist, im Besonderen ob der Fluiddruck PB im Radbremszylinder 92 durch
einen Antrieb der Druckerhöhungspumpe 66 der
Druckerhöhungsvorrichtung 64 erhöht werden
muss. Wenn im Schritt S2 eine positive Antwort (JA) erhalten wird,
geht die Routine zum Schritt S3, in dem eine Druckerhöhungssteuerungssubroutine
ausgeführt
wird. In der vorliegenden Ausführungsform
ist der Schwellwert FTH eine Verstärkungsgrenze-Bremsbetätigungskraft, die
wertmäßig derjenigen
Bremsbetätigungskraft
F entspricht, die erfasst wird, wenn die Verstärkungsgrenze des Bremskraftverstärkers 12 erreicht
ist, wo der Istdruck der Unterdruckquelle (der Druck im Ansaugkrümmer der
Brennkraftmaschine) gleich dem oberen Grenzwert des Schwankungs-
oder Änderungsbereichs
ist, in dem sich dieser Istdruck erwartungsgemäß ändert. Der obere Grenzwert
ist ein dem Atmosphärendruck
nächstliegender
Unterdruckwert.
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Die
Druckerhöhungssteuerungssubroutine ist
im Flussschema in 6 dargestellt. Sie beginnt mit
dem Schritt S21, um auf der Grundlage der erfassten Bremsbetätigungskraft
F und gemäß einer vorgegebenen
Beziehung zwischen der Bremsbetätigungskraft
F und dem Solldruckerhöhungsbetrag ΔP den Sollbetrag ΔP für die Fluiddruckerhöhung in
der hinteren Druckkammer 50 zu bestimmen. Daten, die die
vorgegebene F-ΔP-Beziehung
repräsentieren, sind
im ROM der ECU 200 gespeichert. Ein Beispiel für diese
Beziehung ist in der grafischen Darstellung in 7 gezeigt.
Die F-ΔP-Beziehung
sieht so aus, dass der Fluiddruck PM im
Hauptzylinder 14 mit der Bremsbetätigungskraft F in der Weise
ansteigt, dass die Rate der Zunahme der Fahrzeugverzögerung G (die
sich im Wesentlichen proportional zum Radbremszylinderdruck PB ändert)
mit der Bremsbetätigungskraft
F nach und vor Erreichen der Verstärkungsgrenze des Bremskraftverstärkers 12 dieselbe ist.
Der Solldruckerhöhungsbetrag ΔP, um den
der Hauptzylinderdruck PM und der Radbremszylinderdruck
PB zu erhöhen sind, wird im Besonderen
so bestimmt, dass auch nach Erreichen der Verstärkungsgrenze des Bremskraftverstärkers 12 der
Radbremszylinderdruck PB und die Bremsbetätigungskraft
F mit der Rate vor Erreichen der Verstärkungsgrenze ansteigt.
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Auf
den Schritt S21 folgt der Schritt S22, um den Sollwert I* für den an
die Magnetspule 84 des Druckregelventils 70 anzulegenden
Strom I so zu bestimmen, dass der Sollstromwert I* einen Anstieg
des Radbremszylinderdrucks PB um den Sollbetrag ΔP ermöglicht.
Der Sollstromwert I* wird im Einzelnen auf der Grundlage des bestimmten
Solldruckerhöhungsbetrags ΔP und gemäß einer
vorgegebenen Beziehung zwischen dem Solldruckerhöhungsbetrag ΔP und dem
Sollstromwert I* bestimmt. Daten, die diese vorgegebene ΔP-I*-Beziehung repräsentieren, sind
im ROM der ECU 200 ge speichert. Die grafische Darstellung
in 8 zeigt ein Beispiel für die Beziehung zwischen der
durch die Magnetspule 84 erzeugten Anziehungskraft F1 und
dem Solldruckerhöhungsbetrag ΔP sowie ein
Beispiel für
die Beziehung zwischen der Anziehungskraft F1 und dem Sollstromwert
I*. Die ΔP-I*-Beziehung
wird von diesen beiden Beziehungen repräsentiert. Um den Sollstromwert
I* zu bestimmen, wird zunächst
auf der Grundlage des Solldruckerhöhungsbetrags ΔP die Sollanziehungskraft
F1 und anschließend
auf der Grundlage der Sollanziehungskraft F1 der Sollstromwert I*
bestimmt.
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Anschließend geht
die Routine zum Schritt S23, um den Strom I, der den bestimmten
Sollwert I* hat, an die Magnetspule 84 des Druckregelventils 70 anzulegen.
Auf den Schritt S23 folgt der Schritt S24, um ein Signal zum Einschalten
des Pumpenmotors 68 zu erzeugen. Im Ansprechen auf den
Antrieb der Druckerhöhungspumpe 66 durch
den Pumpenmotor 68 wird der Fluiddruck in der hinteren
Druckkammer 50 erhöht
und der erste Druckkolben 32 ausgefahren, wodurch der Hauptzylinderdruck
PM und der Fluiddruck PB in
den vier Radbremszylindern 92 um den Solldruckerhöhungsbetrag ΔP ansteigen.
Damit ist ein Ausführungszyklus
der Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 6 beendet, ebenso wie ein Ausführungszyklus der Bremswirkungskennliniensteuerroutine
in 5 beendet ist.
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Wenn
die erfasste Bremsbetätigungskraft
F nicht größer ist
als der Schwellwert FTH, bedeutet dies,
dass die Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 noch
nicht er reicht ist. In diesem Fall geht die Routine zum Schritt
S4, in dem eine Beendigungssubroutine ausgeführt wird.
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Die
Beendigungssubroutine ist im Flussschema in 9 dargestellt.
Diese Subroutine beginnt mit dem Schritt S41, um ein Signal zur
Aberregung der Magnetspule 84 des Druckregelventils 70 zu
erzeugen, wodurch das Druckregelventil 70 wieder in seinen
ursprünglichen
offenen Zustand geschaltet wird. Anschließend wird der Schritt S42 durchgeführt, um
ein Signal zum Abschalten des Pumpenmotors 68 zu erzeugen,
wodurch der Antrieb der Druckerhöhungspumpe 66 zum
Erhöhen
des Hauptzylinderdrucks PM beendet wird.
Damit ist ein Ausführungszyklus
der Beendigungssubroutine ebenso beendet wie ein Ausführungszyklus
der Bremswirkungskennliniensteuerroutine.
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Die
grafische Darstellung in 10 zeigt
ein Beispiel für
die Bremswirkungskennlinie der Bremsanlage, die durch die Routine
in 5 geändert
wird, d. h. ein Beispiel für
eine Änderung
der Beziehung zwischen der Bremsbetätigungskraft F und dem Radbremszylinderdruck
PB.
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Wie
vorstehend erwähnt,
ist die vorliegende Ausführungsform
dafür ausgelegt,
dass die Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 6 (Schritt S3 der Bremswirkungskennliniensteuerroutine
in 5) eingeleitet wird, sobald die Bremsbetätigungskraft
F den Schwellwert FTH erreicht oder gerade überschritten
hat, der dem Wert der Bremsbetätigungskraft
F entspricht, bei dem die Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 erreicht
ist, bei der der Istdruck der Unterdruckquelle (der Druck im Ansaugkrümmer der
Fahrzeugbrennkraftmaschine) auf dem erwarteten höchsten Pegel liegt, der dem
Atmosphärendruck
am Nächsten
liegt, d. h. gleich dem oberen Grenzwert des erwarteten Schwankungsbereichs des
Istdrucks der Unterdruckquelle ist. Wenn der Istdruck der Unterdruckquelle
gleich dem erwarteten höchsten
Wert ist, wird die in 6 gezeigte Druckerhöhungssteuerungssubroutine
daher genau dann eingeleitet, wenn die Verstärkungsgrenze des Bremskraftverstärkers 12 erreicht
ist, wie es in 10 mit [A] angegeben ist, wodurch
die Istbremswirkungskennlinie mit der idealen oder Sollbremswirkungskennlinie
(Soll-F-PB-Kennlinie) zusammenfällt, die
durch die Strich-Doppelpunkt-Linie in 10 angegeben
ist. Wenn der Istdruck der Unterdruckquelle für den Bremskraftverstärker 12 niedriger
ist als der erwartete höchste
Pegel (aber höher
als der erwartete niedrigste Pegel), so wird die Druckerhöhungssteuerungssubroutine
eingeleitet, bevor die Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 tatsächlich erreicht
ist, d. h. während
einer Phase, in der der Hauptzylinderdruck PM noch
durch die Verstärkungsfunktion
des Bremskraftverstärkers 12 verstärkt wird, wie
es mit [B] in 10. In diesem Fall, in dem
der Hauptzylinderdruck PM durch die Druckerhöhungsvorrichtung 64 in
der Verstärkungsendphase
des Bremskraftverstärkers 12 verstärkt wird,
wird der Radbremszylinderdruck PB höher als
der Sollwert (der durch die Strich-Doppelpunkt-Linie angegeben ist),
wie es durch die volle Linie [1] in 10 gezeigt ist.
wenn der Istdruck der Unterdruckquelle auf dem erwarteten niedrigsten
Pegel (mit dem höchsten
Vakuumgrad) liegt, wird die Druckerhöhungssteuerungssubroutine eingeleitet,
noch bevor die Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 erreicht ist,
wie es mit [C] in 10 an gegeben ist. In diesem Fall
ist der Radbremszylinderdruck PB verhältnismäßig höher als
der Sollwert.
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Die
volle Linie [1] in 10 gibt
die durch die erfindungsgemäße Bremswirkungskennliniensteuerung
zu erhaltende F-PB-Beziehung an, wenn die Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 6 durch die Aktivierung der Druckerhöhungspumpe 66 eingeleitet
wird, bevor die Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 tatsächlich erreicht
ist, d. h. wenn der Istdruck der Unterdruckquelle gleich dem oberen
Grenzwert des erwarteten Schwankungsbereich ist, der mit [B] angegeben
ist. Andererseits stellt die gestrichelte Linie [2] eine F-PB- Vergleichsbeziehung an, die erhalten werden
würde,
wenn die Druckerhöhungsvorrichtung 64 nicht
entsprechend dem erfindungsgemäßen Konzept
ausgestaltet wäre, nämlich so,
dass sich das Gesamtverhältnis
zwischen der Bremskraft basierend auf dem Radbremszylinderdruck
PB und der Bremsbetätigungskraft F durch das Produkt
aus dem Istverstärkungsverhältnis des
Bremskraftverstärkers 12 nach
Erreichen dessen Verstärkungsgrenze
und dessen Sollverstärkungsverhältnis ausdrücken lässt, das
ermöglicht,
dass die Soll- oder ideale F-PB-Kennlinie
erzielt wird (die durch die Strich-Doppelpunktlinie in 10 angegeben ist). Der durch die gestrichelte
Linie [2] angegebenen F-PB- Vergleichsbeziehung
zufolge weicht der Istradbremszylinderdruck PB während der
vorgenannten Verstärkungsendphase
erheblich von dem durch die ideale F-PB-Kennlinie
(Strich-Doppelpunkt-Linie
in 10) repräsentierten
Sollwert ab. Die Größe der Abweichung
des Istradbremszylinderdrucks PB vom Sollwert
ist insbesondere dann sehr groß,
wenn die Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 erreicht
ist (d. h. am Ende der vorgenannten Verstärkungsendphase). Der Grund
dafür ist,
dass die Größe der Abweichung
des Istradbremszylinderdrucks PB vom Sollwert
während
der Verstärkungsendphase durch
das Sollverstärkungsverhältnis, das
durch die Druckerhöhungsvorrichtung 64 erhalten
wird, noch verstärkt
wird, wie es mit der gestrichelten Linie [2] angegeben ist.
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Gemäß der vorliegenden
Ausführungsform der
Erfindung ist die Größe der Abweichung
des Istradbremszylinderdrucks PB vom Soll-
oder idealen Wert während
der Verstärkungsendphase,
wie durch die volle Linie [1] angegeben, aber klein verglichen mit
derjenigen gemäß der mit
[2] angegebenen F-PB-Vergleichsbeziehung.
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Die
Druckerhöhungsvorrichtung 64 mit
der ECU 200, die für
die Ausführung
der in 5 gezeigten Bremswirkungskennliniensteuerroutine 5 ausgelegt
ist, ist somit so ausgestaltet, dass eine signifikante Verschlechterung
des durch das Bremspedal 10 vermittelten Betätigungsgefühls während der Verstärkungsendphase
verhindert wird.
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Nachdem
vorstehend anhand der 5 bis 10 die
Bremswirkungskennliniensteuerroutine beschrieben wurde, wird im
Folgenden die Antiblockierbremsdruckregelungsroutine dargestellt.
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Die
Antiblockierbremsdruckregelungsroutine sieht so aus, dass die Bremsanlage
wechselweise in einen Druckaufbauzustand, Druckhaltezustand und Druckabbauzustand
geschaltet wird, um eine übermäßige Blockiertendenz
jedes Ra des FL, FR, RL, RR während
einer Betätigung
des Bremspedals 10 zu verhindern, wobei die Drehzahlen
der Räder
und die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs basierend auf den Ausgangssignalen
der Raddrehzahlsensoren 208 überwacht werden. Der Druckaufbauzustand wird
eingerichtet, indem das Druckhalteventil 110 im geöffneten
Zustand und das Druckabbauventil 130 im geschlossenen Zustand
gehalten werden. Der Druckhaltezustand wird eingerichtet, indem
beide Ventile 110, 130 im geschlossenen Zustand
gehalten werden. Der Druckabbauzustand wird eingerichtet, indem
das Druckhalteventil 110 im geschlossenen Zustand und das
Druckabbauventil im geöffneten
Zustand gehalten wird. Im Antiblockierbremsdruckregelungsbetrieb
gemäß der Antiblockierbremsdruckregelungsroutine
wird der Pumpenmotor 106 in Betrieb gehalten, um die Antiblockierdruckregelungspumpen 104 anzutreiben
und das aus dem Ausgleichsbehälter 120 erhaltene
Fluid unter Druck zu setzen und das Druckfluid in die Hauptfluidleitung 94 zurück zu fördern.
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Aus
der vorhergehenden Beschreibung der vorliegenden Ausführungsform
wird verständlich, dass
die verschiedenen Pumpen 68, 104 zur Durchführung der
in 6 gezeigten Druckerhöhungssteuerungssubroutine bzw.
der Antiblockierbremsdruckregelung verwendet werden, wodurch die
verschiedenen Pumpen 68, 104 voneinander unabhängig betrieben
werden können,
um die jeweilige Steuerung/Regelung zum Erreichen des jeweiligen
Zwecks mit einem hohen Grad an Genauigkeit zu erleichtern. Des Weiteren
gestattet die Verwendung der Pumpen 68, 104 auch
dann, wenn die Antiblockierdruckregelungspumpen 104 defekt
sein sollten, einen Betrieb der Druckerhöhungsvorrichtung 64 zur
Durchführung der
Drucker höhungssteuerung,
falls erforderlich, oder einen Antiblockierbremsdruckregelungsbetrieb für den Fall,
dass die Pumpe 68 defekt ist.
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In
der vorliegenden Ausführungsform
werden die Fluiddrücke
in den beiden vorderen Druckkammern 36, 38 durch
ein Ausfahren des ersten Druckkolbens 32 unter der auf
den hinteren Hilfskolben 46 wirkenden Ausgangskraft des
Bremskraftverstärkers 12 und
dem Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50 so erhöht, dass
die Fluiddrücke
in den vier Radbremszylindern 92 auf denselben Pegel ansteigen.
In der vorliegenden Bremsanlage, das das vordere Subsystem mit den
beiden Radbremszylindern 92 für die Vorderräder FL,
FR und das hintere Subsystem mit den beiden Radbremszylindern 92 für die hinteren
Räder RL,
RR aufweist, wird eine Differenz zwischen dem Radbremszylinderdruck
im vorderen Subsystem und dem Radbremszylinderdruck im hinteren
Subsystem, falls eine solche vorhanden ist, die Fahrstabilität des Fahrzeugs
während
der Bremsung nicht verschlechtern. Bei einer Bremsanlage der Diagonal-
oder X-Bauart, die ein erstes Subsystem mit dem linken vorderen
Radbremszylinder und dem rechten hinteren Radbremszylinder und ein zweites
Subsystem mit dem rechten vorderen Radbremszylinder und dem linken
hinteren Radbremszylinder aufweist, würde eine Differenz zwischen
den Radbremszylinderdrücken
in den beiden Subsystemen zu einer Verschlechterung der Fahrstabilität des Fahrzeugs
während
einer Bremsung führen.
Im Hinblick auf die Fahrstabilität
des Fahrzeugs ist die erfindungsgemäße Anordnung des Bremskraftverstärkers 12,
des Hauptzylinders 14 und der Druckerhöhungsvorrichtung 64 zur
Vermeidung einer derarti gen Druckdifferenz zwischen den beiden Subsystemen
vorteilhaft für
eine Bremsanlage der diagonalen Bauart anwendbar.
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Anhand
der 11 bis 14 wird
nun eine Bremsanlage gemäß einer
zweiten Ausführungsform der
Erfindung dargestellt. In der zweiten Ausführungsform werden zur Angabe
derselben Bauelemente wie in der ersten Ausführungsform dieselben Bezugszeichen
verwendet; eine erneute Beschreibung unterbleibt daher. Die zweite
Ausführungsform unterscheidet
sich von der ersten Ausführungsform nur
in der Druckerhöhungsvorrichtung,
die nachstehend ausführlich
beschrieben wird.
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Die
Bremsanlage gemäß der zweiten
Ausführungsform
verwendet einen Hauptzylinder 220, der abgesehen davon,
dass ein Anschluss 222 durch die zylindrische Wand des
Gehäuses 20 hindurch
sowie eine Verbindungsleitung 224 zur Verbindung des Anschlusses 222 mit
der vom ersten Druckkolben 32 mitdefinierten vorderen Druckkammer 36 vorgesehen
sind, mit dem Hauptzylinder 14 der ersten Ausführungsform
identisch ist. Die vorliegende Bremsanlage verwendet des Weiteren
eine Druckerhöhungsvorrichtung 230,
die neben den Bauelementen der Druckerhöhungsvorrichtung 64 der
ersten Ausführungsform
einige zusätzliche
Bauelemente umfasst. Die zusätzlichen
Bauelemente beinhalten eine Verbindungsfluidleitung 232 zur
Verbindung des Anschlusses 222 mit dem Druckeinspeisungsanschluss 54.
Die Verbindungsfluidleitung 232 ist mit einem normalerweise
geschlossenen magnetbetätigten
Absperrventil 234 und einem ersten Sperrventil 238 versehen,
die in Reihe angeordnet sind. Das Sperrventil 238 macht
auf, wenn die Druckdifferenz am Sperrventil 238 einen Schwellwert
ungleich null überschreitet.
Dieser Schwellwert wird als "Öffnungsdruckdifferenz" des Sperrventils 238 bezeichnet.
Das Absperrventil 234 umfasst eine Magnetspule 240 (12), die durch eine in 12 gezeigte
elektronische Steuereinheit (ECU) 242 gesteuert wird. Die ECU 242 ist
im Aufbau im Wesentlich identisch mit der ersten Ausführungsform
verwendeten ECU 200, die in der ersten Ausführungsform
verwendet wird.
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Die
vorgenannte Druckdifferenz am ersten Sperrventil 238 ist
der Fluiddruck in der vorderen Druckkammer 36 abzüglich des
Fluiddrucks in der hinteren Druckkammer 50. Wenn diese
Druckdifferenz kleiner ist als die vorgenannte Öffnungsdruckdifferenz (der
Schwellwert), die ungleich null ist, blockiert das erste Sperrventil 238 eine
Fluidströmung
in die andere Richtung zwischen der vorderen Druckkammer 36 und
der hinteren Druckkammer 50. Wenn die Druckdifferenz die Öffnungsdruckdifferenz überschreitet,
macht das erste Sperrventil 238 auf und gestattet eine
Fluidströmung
von der vorderen Druckkammer 36 in die hintere Druckkammer 50,
wodurch die Druckdifferenz unter die Öffnungsdruckdifferenz abfällt und
das erste Sperrventil 238 wieder geschlossen wird. Die
Druckerhöhungsvorrichtung 230 weist
weiter eine Überbrückungsleitung 246 auf,
die das erste Sperrventil 238 überbrückt. Diese Überbrückungsleitung 246 ist
mit einem zweiten Sperrventil 248 versehen, dessen Öffnungsdruckdifferenz
im Wesentlichen gleich null ist. Das zweite Sperrventil 248 ermöglicht eine
Fluidströmung
in eine Richtung vom Ausgleichsbehälter 58 zur vorderen
Druckkammer 36 und blockiert eine Fluidströmung in
die andere Richtung.
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Im
ROM eines Computers der ECU 242 sind Programme zur Ausführung einer
Bremswirkungskennliniensteuerroutine und einer Antiblockierdruckregelungsroutine
gespeichert. Die Bremswirkungskennliniensteuerroutine in der zweiten
Ausführungsform
enthält
Schritte, die identisch sind mit den Schritten S1 und S2 in 5 der
ersten Ausführungsform,
und Schritte, die den Schritten S3 und S4 in 5 zwar entsprechen,
aber verschieden sind. Die Druckerhöhungssteuerungssubroutine und
die Beendigungssubroutine in der zweiten Ausführungsform sind im Einzelnen
in den Flussschemata der 13 bzw. 14 dargestellt. Die Antiblockierdruckregelungsroutine
in der zweiten Ausführungsform
ist identisch mit derjenigen der ersten Ausführungsform.
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Die
Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 13 beginnt mit dem Schritt S101, um zu bestimmen,
ob das Druckerhöhungspumpensystem
der Druckerhöhungsvorrichtung 230,
das die Druckerhöhungspumpe 66 und
den Pumpenmotor 68 umfasst, normal funktioniert, d. h.
ob der Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50 durch
einen Antrieb der Druckerhöhungspumpe 66 erhöht werden
kann. Die Bestimmung im Schritt S101 erfolgt beispielsweise dadurch,
dass geprüft
wird, ob der Pumpenmotor 68 normal betätigt werden kann, d. h. ob
keine elektrische Unterbrechung oder kein Kurzschluss vorliegt. Wenn
im Schritt S101 eine positive Antwort (JA) erhalten wird, geht die
Routine zum Schritt S102, um in derselben Weise, wie es vorstehend
im Zusammenhang mit dem Schritt S21 in 6 beschrieben
wurde, in Abhängigkeit
von der momentan erfassten Bremsbetätigungskraft F den Solldruckerhöhungsbetrag ΔP des Fluids
in der hinteren Druckkammer 50 zu bestimmen. Dann geht
die Routine zum Schritt S103, um in derselben Weise, wie es vorstehend
im Zusammenhang mit dem Schritt S22 beschrieben wurde, den an die
Magnetspule 84 des Druckregelventils 70 anzulegenden
Sollstromwert I* in Abhängigkeit
von dem bestimmten Solldruckerhöhungsbetrag ΔP zu bestimmen.
Auf den Schritt S103 folgt der Schritt S104, um den Strom I des
bestimmten Sollstromwerts I* an die Magnetspule 84 anzulegen.
Anschließend
wird der Schritt S105 ausgeführt,
um die Magnetspule 240 des Absperrventils 234 abzuerregen
und damit das Absperrventil 234 zu schließen. Auf
den Schritt S105 folgt der Schritt S106, um den Pumpenmotor 68 einzuschalten
und dadurch der Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50 um
den Solldruckerhöhungsbetrag ΔP zu erhöhen. Damit
ist ein Ausführungszyklus
der Subroutine in 13 beendet.
-
Im
Falle einer Fehlfunktion des Druckerhöhungspumpensystems der Druckerhöhungsvorrichtung 230 wird
im Schritt S101 eine negative Entscheidung (NEIN) erhalten, woraufhin
die Routine zum Schritt S107 geht, um die Magnetspule 84 des
Druckregelventils 70 zu erregen und damit das Druckregelventil 70 zu
schließen,
wodurch der Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50,
die durch das geschlossen Druckregelventil vom Ausgleichsbehälter 58 getrennt
ist, erhöht
werden kann. Dann geht die Routine zum Schritt S108, um die Magnetspule 240 des
Absperrventils 234 zu erregen und damit das Absperrventil 234 zu öffnen.
-
Im
geöffneten
Zustand des Absperrventils 234 kann das Druckfluid von
der vorderen Druckkammer 36 in die hintere Druckkammer 50 strömen, wenn
der Fluiddruck in der Kammer 36 um mehr als die Öffnungsdruckdifferenz des ersten
Sperrventils 238 über
dem Fluiddruck in der Kammer 50 liegt. So lange wie die
Druckdifferenz zwischen den Kammern 36, 50 kleiner
ist als die Öffnungsdruckdifferenz
des ersten Sperrventils 238, wird eine Fluidströmung von der
Kammer 36 in die Kammer 50 durch das geschlossene
erste Sperrventil 238 blockiert, wodurch der Fluiddruck
in der Kammer 50 durch den Fluiddruck in der Kammer 36 nicht
erhöht
werden kann. Dementsprechend wird der Hauptzylinder 220 allein durch
die Ausgangskraft betätigt,
die vom Bremskraftverstärker 12 erhalten
wird, wobei das durch ein Ausfahren des ersten Druckkolbens 32 unter
Druck gesetzte Fluid in der Kammer 36 den Radbremszylindern 92 zugeführt wird,
ohne dass ein Fluid von der Kammer 36 in die Kammer 50 strömen würde. Auf diese
Weise wird eine rasche Befüllung
der Radbremszylinder 92 sichergestellt und damit einer
Verschlechterung des durch das Bremspedal 10 vermittelten
Betätigungsgefühls entgegengewirkt,
was andernfalls infolge eines langsamen Anstiegs des Radbremszylinderdrucks
PB mit einer Zunahme der Betätigungsgröße des Bremspedals 10 geschehen
könnte,
wenn das Bremspedal 10 relativ rasch betätigt wird.
Nachdem die Fluiddruckdifferenz zwischen den Kammern 36, 50 die Öffnungsdruckdifferenz
des ersten Sperrventils 238 überschritten hat als Folge
einer weiteren Betätigung
des Bremspedals 10, kann das Druckfluid aus der Kammer 36 in
die Kammer 50 einströmen,
wodurch der Fluiddruck in der Kammer 50 steigt und der
Hauptzylinder 220 nicht nur durch den Bremskraftverstärker 12 sondern
auch durch den Fluiddruck in der ersten Druckkammer 36 des
Hauptzylinders 220 per se betätigt wird. Diese Ausgestaltung
erlaubt eine Erhöhung
des Fluiddrucks in der hinteren Druckkammer 50 im Falle
eines Ausfalls oder Defekts des Druckerhöhungspumpensystems der Druckerhöhungsvorrichtung 230,
d. h. im Falle eines Ausfalls oder Defekts der Druckerhöhungsvorrichtung 230 zur
Erhöhung
des Hauptzylinderdrucks PM durch eine elektrische
Steuerung der Druckerhöhungsvorrichtung 230.
Dementsprechend kann die vorliegende Bremsanlage selbst im Falle
eines Defekts der elektrisch gesteuerten Druckerhöhungsvorrichtung 230 betätigt werden,
um die beabsichtigte Bremsung durchzuführen.
-
Wenn
das Volumen der vorderen Druckkammer 36 mit einer hohen
Geschwindigkeit zunimmt, wenn das Bremspedal 10 rasch wieder
in Richtung seiner unbetätigten
Stellung gelöst
wird, kann das über
das Sperrventil 76 und das zweite Sperrventil 248,
deren Öffnungsdruckdifferenzen
im Wesentlichen gleich null betragen, und über den Anschluss 222 und
die Verbindungsleitung 224 aus dem Ausgleichsbehälter 58 in
die Kammer 36 strömen,
wodurch ein Absinken des Fluiddrucks in der Kammer 36 unter
den Atmosphärendruck
auch dann verhindert wird, wenn das Bremspedal 10 rasch
gelöst
wird.
-
Die
Beendigungssubroutine in 14 andererseits
beginnt mit dem Schritt S121, um die Magnetspule 84 des
Druckregelventils 70 abzuerregen und dadurch das Druckregelventil 70 zu öffnen. Dann wird
der Schritt S122 durchgeführt,
um die Magnetspule 240 des Absperrventils 238 abzuerregen
und dadurch das Absperrventil 238 zu schließen. Dementsprechend
wird die vordere Druckkammer 36 sowohl von der hinteren
Druckkammer 50 als auch vom Ausgleichsbehälter 58 getrennt.
Anschließend
geht die Routine zum Schritt S123, um den Pumpenmotor 68 auszuschalten.
Damit ist ein Ausführungszyklus der
Subroutine in 14 beendet.
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Anhand
der 15 bis 17 wird
nun eine Bremsanlage gemäß einer
dritten Ausführungsform der
Erfindung beschrieben. In der dritten Ausführungsform werden zur Angabe
derselben Bauelemente wie in der zweiten Ausführungsform dieselben Bezugszeichen
verwendet; eine erneute Beschreibung unterbleibt daher. Die dritte
Ausführungsform unterscheidet
sich von der zweiten Ausführungsform nur
in der Druckerhöhungsvorrichtung,
die nachstehend ausführlich
beschrieben wird.
-
Zur
Erhöhung
des Fluiddrucks PM im Hauptzylinder 220
zum Zweck der Bremswirkungskennliniensteuerung weist die zweite
Ausführungsform
einen ersten Druckerhöhungsabschnitt,
der die Druckerhöhungspumpe 66 umfasst,
und einen zweiten Druckerhöhungsabschnitt
auf, der die Verbindungsfluidleitung 232 zur Verbindung
der Druckkammern 36 und 50 umfasst und im Falle
eins Ausfalls oder Defekts der ersten Druckerhöhungsabschnitts aktiviert wird.
Die vorliegende dritte Ausführungsform
beinhaltet jedoch nur einen einzigen Druckerhöhungsabschnitt, der dem zweiten
Druckerhöhungsabschnitt der
zweiten Ausführungsform
entspricht, aber immer dann aktiviert wird, wenn die Druckerhöhungssteuerungssubroutine
durchgeführt
wird.
-
Wie
es in 15 gezeigt ist, verwendet die Bremsanlage
gemäß der dritten
Ausführungsform eine
Druckerhöhungsvorrichtung 260,
die die Druckerhöhungspumpe 66,
den Motor 68 und das Druckregelventil 70 nicht
mehr enthält,
die in der zweiten Ausführungsform
noch verwendet wurden. Die Druckerhöhungsvorrichtung 260 umfasst
anstelle des Druckregelventils 70 ein magnetbetätigtes Unterbrechungsventil 262.
Das Unterbrechungsventil 262, das normalerweise geöffnet ist,
wird mit Erregung der Magnetspule 264 (16) geschlossen. Die Magnetspule 264 wird
durch eine elektronische Steuereinheit (ECU) 268 gesteuert,
wie es in 16 angegeben ist.
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Im
ROM eines Computers der ECU 268 sind Programme zum Ausführen einer
Bremswirkungskennliniensteuerroutine und einer Antiblockierdruckregelungsroutine
gespeichert. Die Bremswirkungskennliniensteuerroutine in der dritten
Ausführungsform
enthält
Schritte, die mit den Schritten S1 und S2 in 5 identisch
sind 5, und Schritte, die den Schritten S3 und S4 in 5 zwar
entsprechen, aber verschieden sind. Die Druckerhöhungssteuerungssubroutine und
die Beendigungssubroutine der dritten Ausführungsform sind in den Flussschemata
der 17 bzw. 18 veranschaulicht.
Die Antiblockierdruckregelungsroutine in der dritten Ausführungsform
ist identisch mit derjenigen der ersten und zweiten Ausführungsform.
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Die
Bremswirkungskennliniensteuerroutine in 17 beginnt
mit dem Schritt S201, um die Magnetspule 264 des Unterbrechungsventils 262 zu
erregen und damit das Unterbrechungsventil 262 zu schließen, wodurch
der Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50 durch das
in der vorderen Druckkammer 36 unter Druck gesetzte Fluid
erhöht
werden kann. Dann geht die Routine zum Schritt S202, um die Magnetspule 240 des
Absperrventils 234 zu erregen und damit das Absperrventil 234 zu öffnen, wodurch
der Fluiddruck in der Kammer 50 durch den Fluiddruck in
der Kammer 36 erhöht
werden kann, wenn die Druckdifferenz zwischen den Kammern 36, 50 größer ist
als die Öffnungsdruckdifferenz
des ersten Sperrventils 238. Damit ist ein Ausführungszyklus der
Subroutine 17 beendet.
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Die
Beendigungssubroutine in 18 andererseits
beginnt mit dem Schritt S221, um die Magnetspule 264 des
Unterbrechungsventils 262 abzuerregen und dadurch das Unterbrechungsventil 262 zu öffnen, wodurch
eine Fluidströmung
zwischen der Kammer 50 und dem Ausgleichsbehälter 58 in
beide Richtungen ermöglicht
ist. Anschließend
wird der Schritt S222 ausgeführt,
um die Magnetspule 240 des Absperrventils 234 abzuerregen
und dadurch das Absperrventil 234 zu schließen, wodurch
die Kammer 36 sowohl von der Kammer 50 als auch
vom Ausgleichsbehälter 58 getrennt
wird. Damit ist ein Ausführungszyklus
der Beendigungssubroutine in 18 beendet.
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Anhand
der 19 bis 22 wird
nun eine Bremsanlage gemäß einer
vierten Ausführungsform der
Erfindung beschrieben. In der vierten Ausführungsform werden zur Angabe
derselben Bauelemente wie in der ersten Ausführungsform dieselben Bezugszeichen
verwendet; eine erneute Beschreibung unterbleibt daher. Die vierte
Ausführungsform unterscheidet
sich von der ersten Ausführungsform nur
in der Druckerhöhungsvorrichtung,
die nachstehend ausführlich
beschrieben wird.
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Während die
erste Ausführungsform
so ausgelegt ist, dass die Druckerhöhungspumpe 66 betätigt wird,
um das Fluid in der hinteren Druckkammer 50 unter Druck
zu setzen, ist die vorliegende vierte Ausführungsform so ausgestaltet,
dass das Fluid in der hinteren Druckkammer 50 mit Hilfe
eines Steuerkolbens unter Druck gesetzt wird, der mittels eines Druckerhöhungsmotors
linear verfahren wird.
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Gemäß 19 verwendet die Bremsanlage im Einzelnen eine
Druckerhöhungsvorrichtung 300, die
einen Hydraulikzylinder 302 umfasst. Der Hydraulikzylinder 302 hat
ein zylindrisches Gehäuse 304 und
einen im Gehäuse 304 im
Wesentlichen fluiddicht und verschiebbar aufgenommenen Steuerkolben 306.
Der Steuerkolben 306 und das Gehäuse 304 definierend
gemeinsam eine Steuerdruckkammer 308, wodurch der Fluiddruck
in der Steuerdruckkammer 308 mit einem Ausfahren des Steuerkolbens 306 erhöht wird.
Die Steuerdruckkammer 308 steht in Verbindung mit der hinteren
Druckkammer 50 des Hauptzylinders 14. Das Gehäuse 304 hat
einen durch seine zylindrische Wand hindurch ausgebildeten Steueranschluss 310.
Die Position des Steueranschlusses 310 in Axialrichtung
des Gehäuses 304 wird
so bestimmt, dass der Steueranschluss 310 während einer
axialen Bewegung des Steuerkolbens 306 von diesem geschlossen
werden kann. In der in 19 gezeigten
ursprünglichen
oder Ausgangsposition des Steuerkolbens 306 ist der Steueranschluss 310 geöffnet und
nicht von der Außenumfangsfläche des
Steuerkolbens 306 geschlossen. Wenn der Steuerkolben 306 um
einen vorgegebenen Weg aus seiner Ausgangsposition heraus verfahren
wird, wird der Steuerabschnitt 310 durch den Steuerkolben 306 ge schlossen.
Der Steueranschluss 310 ist mit dem Ausgleichsbehälter 58 verbunden.
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Die
Druckerhöhungsvorrichtung 300 weist weiter
einen elektrischen Druckerhöhungsmotor 312, eine
Drehzahlreduziereinrichtung 314 und eine Kugelumlaufspindel 316 auf.
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Der
elektrische Druckerhöhungsmotor 312 wird
durch eine elektronische Steuereinheit (ECU) 318 gesteuert,
die in 20 gezeigt ist.
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Wie
es in 19 gezeigt ist, hat die Kugelumlaufspindel 316 einen
Außengewindeabschnitt 322,
der über
dazwischen angeordnete Kugeln 320 mit einem Innengewindeteil
in Form einer Mutter 324 in der Weise in Eingriff steht,
dass die Kugeln 320 um den Gewindeabschnitt 322 laufen.
Der Außengewindeabschnitt 322 ist über eine
geeignete Anordnung in der Weise gelagert, dass der Gewindeabschnitt 322 zwar
axial verschiebbar jedoch drehfest ist, während die Mutter 324 über eine
geeignete Anordnung in der Weise gelagert ist, dass sie zwar drehbar,
jedoch axial feststehend ist. Eine Drehbewegung der durch den Elektromotor 312 angetriebenen
Mutter 324 wird dementsprechend in eine Linear- oder Axialbewegung
des Außengewindeabschnitts 322 umgewandelt.
Da der Steuerkolben 306 als eine Einheit mit dem Außengewindeabschnitt 322 ausgebildet
ist, wird der Steuerkolben 306 mit einer axialen Bewegung
des Gewindeabschnitts 322 axial verfahren, wodurch sich
das Volumen der Steuerdruckkammer 308 ändert. Die Kugelumlaufspindel 316 und
die Mutter 324 stellen damit einen Bewegungswandler zum Umwandeln einer
Drehbewegung des Elektromotors 312 in eine Linearbewegung
des Steuerkolbens 306 dar.
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Die
Drehzahlreduziereinrichtung 314 ist zwischen die Mutter 324 und
die Ausgangswelle des Elektromotors 312 geschaltet. Die
Drehzahlreduziereinrichtung 314 weist ein mit der Ausgangswelle
des Motors 312 drehendes Rad 326 mit kleiner Zähnezahl
und ein mit der Mutter 324 drehendes und mit dem Rad 324 mit
kleiner Zähnezahl
kämmendes
Rad 328 mit hoher Zähnezahl
auf. In dieser Anordnung wird die Drehkraft des Motors 312 durch
die Drehzahlreduziereinrichtung 314 vergrößert, bevor
sie auf die Mutter 324 übertragen
wird.
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In
die Ausgangswelle des Druckerhöhungsmotors 312 ist
eine Kupplung 330 geschaltet, die die Funktion hat, eine
Einfahrbewegung des Steuerkolbens 308 mechanisch zu verhindern,
um ein Absenken des Fluiddrucks in der Steuerdruckkammer 308 zu
verhindern, wenn der Motor 312 aberregt wird.
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Die
Druckerhöhungsvorrichtung 300 weist eine Überbrückungsleitung 332 auf,
die die Steuerdruckkammer 308 des Hydraulikzylinders 302 überbrückt. Die Überbrückungsleitung 332 ist
mit einem Sperrventil 334 versehen, dessen Öffnungsdruckdifferenz
im Wesentlichen gleich null beträgt.
Wie das in der ersten Ausführungsform
vorgesehene Sperrventil 76 ermöglicht das Sperrventil 334 eine
Fluidströmung
in eine Richtung vom Ausgleichsbehälter 58 zur hinteren
Druckkammer 50 und blockiert eine Fluidströmung in
die andere Richtung.
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Im
ROM eines Computers der ECU 318 sind Programme zum Ausführen einer
Bremswirkungskennliniensteuerroutine und einer Antiblockierdruckregelungsroutine
gespeichert. Die Bremswirkungskennliniensteuerroutine in der vierten
Ausführungsform
enthält
Schritte, die identisch sind mit den Schritten S1 und S2 in 5 der
ersten Ausführungsform,
und Schritte, die zwar den Schritten S3 und S4 in 5 entsprechen,
aber verschieden sind. Die Druckerhöhungssteuerungssubroutine und
die Beendigungssubroutine in der vierten Ausführungsform sind im Einzelnen
in den Flussschemata der 21 bzw. 22 veranschaulicht. Die Antiblockierdruckregelungsroutine
in der vierten Ausführungsform
ist identisch mit derjenigen in der ersten Ausführungsform.
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Die
Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 21 beginnt mit dem Schritt S301, um in der gleichen
Weise wie im Schritt S21 den Sollbetrag ΔP für die Erhöhung des Fluiddrucks in der
hinteren Druckkammer 50 in Abhängigkeit von der momentan erfassten
Bremsbetätigungskraft
F zu bestimmen. Dann wird der Schritt S302 ausgeführt, um
den Solldrehwinkel Δθ des Druckerhöhungsmotors 312 zu bestimmen,
der notwendig ist, um den Sollbetrag ΔP zu erhalten. Die vorgegebene
Beziehung zwischen dem Solldruckerhöhungsbetrag ΔP und dem
Solldrehwinkel Δθ ist im
ROM des Computers der ECU 318 gespeichert. Der Solldrehwinkel Δθ wird auf
der Grundlage des Solldruckerhöhungsbetrags ΔP und gemäß der vorgegebenen ΔP-Δθ-Beziehung
bestimmt. Anschließend
geht die Routine zum Schritt S303, um den Sollwert IM* für den an
den Druckerhöhungsmotor 312 anzulegenden
Strom IM zu bestimmen, der erforderlich ist, um die Ausgangswelle
des Motors 312 um den Solldrehwinkel Δθ zu drehen. Die vorgegebene
Beziehung zwischen dem Solldrehwinkel Δθ und dem Sollstromwert IM*
ist im ROM gespeichert. Der Sollstromwert IM* wird auf der Grundlage des
Solldrehwinkels Δθ und gemäß der vorgegebenen
IM*-Δθ-Beziehung
bestimmt. Auf den Schritt S303 folgt der Schritt S304, um den Strom
IM des Sollwerts IM* an den Druckerhöhungsmotor 312 anzulegen,
wodurch der Motor 312 entsprechend dem Solldrehwinkel Δθ betätigt wird.
Im Ergebnis werden der Fluiddruck in der Steuerdruckkammer 308 und daher
der Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50 um den Solldruckerhöhungsbetrag ΔP erhöht. Dementsprechend
wird der erste Druckkolben 32 ausgefahren, um den Fluiddruck
im Hauptzylinder 14 zu erhöhen. Damit ist ein Ausführungszyklus
der Subroutine in 21 beendet.
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Die
Beendigungssubroutine in 22 andererseits
besteht aus dem einzigen Schritt S321, in dem der Druckerhöhungsmotor 312 in
umgekehrter Richtung wieder in seine Anfangs- oder Ausgangsposition
zurückgefahren
und abgeschaltet wird. Damit ist ein Ausführungszyklus der Subroutine
in 22 beendet.
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Anhand
der 23 und 24 wird
nun eine fünfte
Ausführungsform
der Erfindung beschrieben, die abgesehen von der Verwendung eines Hauptzylinderdrucksensors 350 anstelle
des Bremsbetätigungskraftsensors 204 identisch
ist mit der ersten Ausführungsform.
Im Folgenden wird nur der Unterschied der fünften Ausführungsform gegenüber der
ersten Ausführungsform
beschrieben.
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In
der Bremsanlage der ersten Ausführungsform
wird die Bremsbetätigungskraft
F als eine physikalische Größe zur Steuerung
der Druckerhöhungsvorrichtung 64 herangezogen.
Die Bremsbetätigungskraft
F ist ein Beispiel für
eine physikalische Größe eines
Bauelements, das in Richtung der Kraftübertragung vom Bremspedal 10 zum
Hauptzylinder 14 vor der Druckerhöhungsvorrichtung 64 angeordnet
sind. In der vorliegenden fünften
Ausführungsform
wird der Hauptzylinderdruck PM als physikalische
Größe zur Steuerung
der Druckerhöhungsvorrichtung 64 herangezogen.
Der Druck PM ist eine physikalische Größe eines
Bauelements (des Hauptzylinders 14), das nach der Druckerhöhungsvorrichtung angeordnet
ist. Wie es in 23 gezeigt ist, wird der Hauptzylinderdruck
PM durch den mit einer elektronischen Steuervorrichtung
(ECU) 352 verbundenen Hauptzylinderdrucksensor 350 erfasst.
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Im
ROM eines Computers der ECU 352 sind Programme zum Ausführen einer
Bremswirkungskennliniensteuerroutine und Antiblockierdruckregelungsroutine
gespeichert. Die Bremswirkungskennliniensteuerroutine in der fünften Ausführungsform enthält Schritte,
die zwar den Schritten S1–S3
in 5 entsprechen, aber verschieden sind, und einen
Schritt, der identisch ist mit dem Schritt S4 in 5.
Die Bremswirkungskennliniensteuerroutine in der fünften Ausführungsform
ist im Einzelnen im Flussschema in 24 veranschaulicht.
Die Antiblockierdruckregelungsroutine in der fünften Ausführungsform ist identisch mit
derjenigen in der ersten Ausführungsform.
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Die
Bremswirkungskennliniensteuerroutine in 24 wird
jedes Mal dann wiederholt, wenn der Zündschalter des Fahrzeugs eingeschaltet
wird. Jeder Ausführungszyklus
der Routine beginnt mit dem Schritt S351, um den Fluiddruck PM im Hauptzylinder 14 auf der Grundlage
eines durch den Hauptzylinderdrucksensor 350 erzeugten
Hauptzylinderdrucksignals zu bestimmen. Anschließend geht die Routine zum Schritt
S352, um zu bestimmen, ob der erfasste Hauptzylinderdruck PM auf einen vorgegebenen Schwellwert PTH angestiegen ist, der dem in der ersten
Ausführungsform
verwendeten Schwellwert FTH entspricht.
Wenn im Schritt S352 eine positive Antwort (JA) erhalten wird, geht
die Routine zum Schritt S353, in dem die Druckerhöhungssteuerungssubroutine
ausgeführt
wird. Wenn im Schritt S352 eine negative Entscheidung (NEIN) erhalten
wird, geht die Routine zum Schritt S354, in dem in derselben Weise wie
im Schritt S4 die Beendigungssubroutine ausgeführt wird. Damit ist ein Ausführungszyklus
der Bremswirkungskennliniensteuerroutine beendet.
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In
der vorliegenden fünften
Ausführungsform wird
die Druckerhöhungsvorrichtung 64 auf
der Grundlage des erfassten Hauptzylinderdrucks PM gesteuert,
der eine physikalische Größe ist,
die unter dem Einfluss der Druckerhöhungssteuerung durch die Druckerhöhungsvorrichtung 64 steht.
In diesem Aspekt unterscheidet sich die fünfte Ausführungsform von der ersten Ausführungsform,
in der die Druckerhöhungsvorrichtung 64 auf
der Grundlage der erfassten Bremsbetätigungskraft F gesteuert wird,
die eine physikalische Größe ist,
die nicht unter dem Einfluss der Druckerhöhungssteuerung steht. Obwohl die
Druckerhöhungssteuerungssubroutine im
Schritt S353 in der fünften
Ausführungsform
im Wesentlichen mit derjenigen in 6 in der
ersten Ausführungsform übereinstimmt,
unterscheidet sich die Druckerhöhungssteuerungssubroutine
des Schritts S353 von der Subroutine in
-
6 darin,
dass der Hauptzylinderdruck PM anstelle
der Bremsbetätigungskraft
F verwendet wird, wie es nachstehend noch ausführlich beschrieben wird.
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In
der ersten Ausführungsform,
in der die Druckerhöhungsvorrichtung 64 auf
der Grundlage der erfassten Bremsbetätigungskraft F gesteuert wird,
kann der Hauptzylinderdruck PM, wenn die
Druckerhöhungssteuerung
durch die Druckerhöhungsvorrichtung 64 nicht
ausgeführt
wird, aus der erfassten Bremsbetätigungskraft
F abgeschätzt
werden. In der vorliegenden fünften
Ausführungsform,
in der die Druckerhöhungsvorrichtung 64 auf
der Grundlage des erfassten Hauptzylinderdrucks PM gesteuert wird,
kann der Druck PM als eine Größe verwendet werden,
die der Bremsbetätigungskraft
F entspricht, jedoch nur bevor die Druckerhöhungssteuerung durch die Druckerhöhungsvorrichtung 64 eingeleitet wird.
Nach Einleitung der Druckerhöhungssteuerung kann
der erfasste Hauptzylinderdruck PM nicht
mehr als eine Größe entsprechend
der Bremsbetätigungskraft
F verwendet werden. Es besteht jedoch eine bestimmte Beziehung zwischen
dem erfassten Hauptzylinderdruck PM, der
von der Druckerhöhungssteuerung
beeinflusst wird, und dem Hauptzylinderdruck PM,
der von der Druckerhöhungssteuerung
nicht beeinflusst wird (d. h. dem Hauptzylinderdruck PM, wenn
keine Druckerhöhung
ausgeführt
wird). In der vorliegenden fünften
Ausführungsform
wird diese Beziehung herangezogen, um den Wert des Hauptzylinderdrucks
PM abzuschätzen, bei dem die Druckerhö hungssteuerung
ausgeführt
wird, und den Solldruckerhöhungsbetrag ΔP auf der
Grundlage des Schätzwerts
des Hauptzylinderdrucks PM zu bestimmen.
-
Zu
beachten gilt, dass das Arbeitsfluid (im Hauptzylinder 14),
dessen Druck PM durch den Hauptzylinderdrucksensor 350 erfasst
wird, einen gewissen Grad an Vibrationsdämpfeigenschaft aufweist. Denn
das Ausgangssignal des Hauptzylinderdruckssensors 350,
das den Hauptzylinderdruck PM angibt, kann
relativ einfach geglättet
werden, um eine äußere Störung bzw.
ein Rauschen in Form einer Druckpulsation des Fluids im Hauptzylinder 14 zu
beseitigen. Andererseits kann das Ausgangssignal des Bremsbetätigungskraftsensors 240,
das die Bremsbetätigungskraft
F angibt, ohne eine besondere Anordnung zur Beseitigigung einer
Vibration der Kraft F nicht so einfach geglättet werden. Diesbezüglich kann
die vom Fahrzeugführer
gewünschte
Bremskraft durch den Hauptzylinderdrucksensor 350 genauer
erfasst werden als durch den Bremsbetätigungskraftsensor 240.
-
Wie
die anderen Sensoren, die im Kraftfahrzeug vorgesehen sind, wird
der Hauptzylinderdrucksensor 350 vorzugsweise einer Anfangsdiagnose
unterzogen, bevor die Bremswirkungskennliniensteuerroutine nach
dem Einschalten des Zündschalters
eingeleitet wird. Die Anfangsdiagnose beinhaltet nicht nur statische
Diagnoseüberprüfungen auf
eine elektrische Unterbrechung, einen Kurzschluss, etc. des Sensors 350,
sondern auch eine dynamische Diagnoseüberprüfung zur Erkennung der Beziehung
zwischen den Ist- und Erfassungswerten des Hauptzylinderdrucks PM. Die dynamische Diagnoseüberprüfung des
Hauptzylinderdrucksensors 350 ist mit der vorliegenden
Bremsanlage möglich,
in der der Hauptzylinder 14, d. h. der erste Druckkolben 32, durch
Einspeisen eines Hydraulikdrucks in die hintere Druckkammer 50 im
Betrieb der Druckerhöhungsvorrichtung 64,
an einer Stelle vor dem Hauptzylinder 14 aktiviert werden
kann. In einer Bremsanlage, in der der Hauptzylinderdruck an einer
Stelle nach dem Hauptzylinder 14 erhöht wird, ist solche eine dynamische
Diagnoseüberprüfung nicht
möglich,
bevor das Bremsbetätigungsteil
tatsächlich
betätigt
wird.
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In
der vorliegenden fünften
Ausführungsform entspricht
der durch den Hauptzylinderdrucksensor 350 erfasste Hauptzylinderdruck
PM im Wesentlichen dem Radbremszylinderdruck
PB. Dementsprechend kann der Drucksensor
350 zum Erfassen des Radbremszylinderdrucks PB herangezogen
werden, wodurch in der vorliegenden Ausführungsform die Genauigkeit
der Regelung/Steuerung des Radbremszylinderdrucks PB im
Gegensatz zu einer Bremsanlage, in der sich der Radbremszylinderdruck
nicht erfassen lässt,
leicht erhöht
werden kann.
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Anhand
der 25 bis 31 wird
nun eine Bremsanlage gemäß einer
sechsten Ausführungsform
der Erfindung beschrieben. In der sechsten Ausführungsform werden zur Angabe
derselben Bauelemente wie in der ersten Ausführungsform dieselben Bezugszeichen
verwendet; eine erneute Beschreibung unterbleibt daher. Die sechste
Ausführungsform
unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform nur in der Druckerhöhungsvorrichtung,
die nachstehend ausführlich
beschrieben wird.
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Wie
vorstehend erwähnt,
ist die erste Ausführungsform
so ausgestaltet, dass der Pumpenmotor 68 als Antriebskraftquelle
zum Antrieb einer Hydraulikpumpe in Form der Druckerhöhungspumpe 66 in
der Druckerhöhungsvorrichtung 64 verwendet wird,
um das Fluid in der hinteren Druckkammer 50 unter Druck
zu setzen. Andererseits wird in der vorliegenden sechsten Ausführungsform
eine Druckerhöhungsvorrichtung 370 verwendet,
die den Unterdruck im Ansaugkrümmer
der Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs als Antriebskraftquelle
zum Antrieb einer Vakuumpumpe 374 nutzt, um eine Pumpwirkung
zu bewirken, die das Fluid in der hinteren Druckkammer 50 unter
Druck zu setzt.
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Die
Vakuumpumpe 374 weist ein Gehäuse 376 mit einer
abgestuften zylindrischen Bohrung auf, die einen Abschnitt 378 mit
großem
Durchmesser und einen Abschnitt 380 mit kleinem Durchmesser hat,
die konzentrisch angeordnet sind. Im Abschnitt 380 mit
kleinem Durchmesser ist ein Tauchkolben 382 im Wesentlichen
fluiddicht und verschiebbar in der Weise aufgenommen, dass der Tauchkolben 382 im
Zusammenwirken mit dem Abschnitt 380 mit kleinem Durchmesser
eine Pumpenkammer 384 vor dem Tauchkolben 382 definiert.
Die Pumpenkammer 384, die mit Arbeitsfluid befüllt ist,
ist über
ein Förderventil 386 bzw.
ein Saugventil 388 mit der hinteren Druckkammer 50 und
dem Ausgleichsbehälter 58 verbunden.
Das Förderventil 386 ist
ein Sperrventil, das eine Fluidströmung in eine Richtung von der Pumpenkammer 384 zur
hinteren Druckkammer 50 gestattet und eine Fluidströmung in
die andere Richtung blockiert. Das Saugventil 388 gestattet
eine Fluidströmung
in eine Richtung vom Ausgleichsbehälter 58 zur Pumpenkammer 384 und
blockiert die Fluidströmung
in die andere Richtung. In dieser Anordnung wird das Fluid, das
bei einem Ausfahren des Tauchkolbens 382 und einer Verkleinerung
des Volumens der Pumpenkammer 384 unter Druck gesetzt wird,
allein der hinteren Druckkammer 50 zugeleitet, und es kann
allein das Fluid aus dem Ausgleichsbehälter 58 in die Pumpenkammer 384 gesaugt
werden, wenn der Tauchkolben 382 zur Vergrößerung des
Volumens der Pumpenkammer 384 eingefahren wird.
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Der
Raum im Abschnitt 378 mit großem Durchmesser der zylindrischen
Bohrung im Gehäuse 376 ist
durch eine Membran 390 in eine Arbeitsdruckkammer 392 und
eine Atmosphärendruckkammer 394 unterteilt.
Die Arbeitsdruckkammer 392 ist mit einem Dreiwegeventil 391 verbunden,
während
die Atmosphärendruckkammer 394 der
Atmosphäre
ausgesetzt ist. Die Membran 390 liegt an ihrer Außenumfangsfläche luftdicht
und verschiebbar an der Innenumfangsfläche des Abschnitts 378 mit
großem Durchmesser
an und sitzt an ihrer Innenumfangsfläche luftdicht und fest auf
der Außenumfangsfläche eines
Vorsprungs 396 des Tauchkolbens 382, der sich ausgehend
vom Abschnitt 380 mit kleinem Durchmesser erstreckt. In
der Arbeitsdruckkammer 392 ist eine Rückstellfeder 398 angeordnet,
die den Tauchkolben 382 und die Membran 390 in
Richtung der in 25 gezeigten Ausgangsposition
vorspannt Der Vorsprung 396 des Tauchkolbens 382 weist
ein Führungsloch 400 auf,
in das ein am Gehäuse 376 befestigter
Führungsschaft 402 verschiebbar
eingreift, wodurch der Tauchkolben 382 über den Führungsschaft 402 eine
axiale Führung
erhält.
Der Raum innerhalb des Abschnitts 378 mit großem Durchmesser
wird somit effektiv zur Führung
des Tauchkolbens 382 genutzt, wodurch die erforderliche
axiale Dimension der Vakuumpumpe 374 minimal gehalten wird.
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Das
vorgenannte Dreiwegeventil 391 hat einen ersten, zweiten
und dritten Anschluss 410, 412, 414 sowie
eine Magnetspule 416 (26).
Im aberregten Zustand der Magnetspule 416 befindet sich das
Dreiwegeventil 391 in einem ersten Zustand, in dem der
erste Anschluss 410 mit dem zweiten Anschluss 412,
jedoch nicht mit dem dritten Anschluss 414 verbunden ist.
Im erregten Zustand der Magnetspule 416 befindet sich das
Dreiwegeventil 391 in einem zweiten Zustand, in dem der
erste Anschluss 410 mit dem dritten Anschluss 414,
jedoch nicht mit dem zweiten Anschluss 412 verbunden ist.
Der erste, zweite und dritte Anschluss 410, 412, 414 ist
mit der Arbeitsdruckkammer 392, der Atmosphäre bzw.
dem Ansaugkrümmer
(angegeben als I/MF in 25)
verbunden. Im ersten Zustand des Dreiwegeventils 391 steht
dementsprechend der Atmosphärendruck
an der Arbeitsdruckkammer 392 an mit der Folge, dass der
Tauchkolben 382 eingefahren und das Volumen der Pumpenkammer 384 groß ist. Im
zweiten Zustand Ventils 391 wird der Unterdruck des Ansaugkrümmers in
die Arbeitsdruckkammer 392 eingespeist mit der Folge, dass
der Tauchkolben 382 ausgefahren und das Volumen der Pumpenkammer 384 verkleinert
wird. Wie es nachstehend noch ausführlich beschrieben wird, wird
die Magnetspule 416 während
der Ausführung
einer Bremswirkungskennliniensteuerroutine abwechselnd erregt und
aberregt. Im Ergebnis werden wechselweise der Atmosphärendruck
und der Unterdruck in die Arbeitsdruckkammer 392 eingespeist,
wodurch die Membran 390 aufgrund der wechselnden Änderung
der Differenz zwischen den Drücken
in der Arbeits druckkammer 392 und der Atmosphärendruckkammer 394 hin-
und herbewegt wird. Im ersten Zustand des Dreiwegeventils 391,
in dem die Magnetspule 416 aberregt ist, wird der Tauchkolben 382 mit
der Membran 390 eingefahren, wodurch aus dem Ausgleichsbehälter 58 geführtes Fluid
in die Pumpenkammer 384 gesaugt wird. Im zweiten Zustand
des Ventils 391, in dem die Magnetspule 416 erregt
wird, wird der Tauchkolben 382 mit der Membran 390 ausgefahren,
wodurch das in der Pumpenkammer 384 unter Druck gesetzte
Fluid in die hintere Druckkammer 50 gefördert wird.
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Somit
wird die Vakuumpumpe 374 zur Ausführung eines Pumpbetriebs zur
intermittierenden Erhöhung
des Fluiddrucks in der hinteren Druckkammer 50 angetrieben.
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Die
in der vorliegenden sechsten Ausführungsform verwendete Druckerhöhungsvorrichtung 70 umfasst
somit die Vakuumpumpe 374, das Dreiwegeventil 391,
das Förderventil 386 und
das Saugventil 388, während
die Vakuumpumpe 374 zum Einen die Membran 390 und
zum Anderen das Gehäuse 376 und
den Tauchkolben 382, die zusammenwirkend die Pumpenkammer 384 definieren,
umfasst.
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In
der so gebildeten Vakuumpumpe 374 weist der Tauchkolben 382 den
rückseitigen
Vorsprung 396 auf, der mit einem Eingangsabschnitt in Form
der Membran 390 verbunden ist, sowie den vorderseitigen
Endabschnitt, der die Pumpenkammer 384 mitdefiniert und
als Ausgangsabschnitt dient. Dem Tauchkolben 382 sind somit
sowohl der Eingangs- als auch der Ausgangsanschluss der Vakuumpumpe 374 zugeordnet,
wodurch die Vakuumpumpe 374 einen einfacheren Aufbau und eine
kleinere Baugröße aufweist
als eine Vakuumpumpe einer Bauart, bei der der Eingangs- und Ausgangsabschnitt
zwei Bauteilen zugeordnet sind.
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Die
Druckerhöhungsvorrichtung 370 weist des
Weiteren ein Unterbrechungsventil 420 auf, das mit der
hinteren Druckkammer 50 und dem Ausgleichsbehälter 50 verbunden
ist, wodurch die Vakuumpumpe 374 überbrückt wird, wenn das Unterbrechungsventil 420 geöffnet ist.
Das Unterbrechungsventil 420 ist ein normalerweise offenes,
magnetbetätigtes
Ab-sperrventil mit
einer Magnetspule 422.
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Das
Unterbrechungsventil 420 und das Dreiwegeventil 391 werden
durch eine elektronische Steuervorrichtung (ECU) 430 gesteuert,
die in 26 gezeigt ist. Die ECU 430 ist
im Wesentlichen identisch mit der in der ersten Ausführungsform
vorgesehenen ECU 200.
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Im
ROM eines Computers der ECU 430 sind Programme zum Ausführen einer
Bremswirkungskennliniensteuerroutine und einer Antiblockierdruckregelungsroutine
gespeichert. Die Bremswirkungskennliniensteuerroutine in der sechsten
Ausführungsform
enthält
Schritte, die identisch sind mit den Schritten S1 und S2 in 5 der
ersten Ausführungsform,
und Schritte, die den Schritten S3 und S4 in 5 zwar entsprechen,
aber verschieden sind. Die Druckerhöhungssteuerungssubroutine und
die Beendigungssubroutine in der sechsten Ausführungsform sind im Einzelnen
in den Flussschemata der 27 bzw. 28 veranschaulicht. Die Antiblockierdruckregelungsroutine
in der sechsten Ausführungsform
ist identisch mit derjenigen in der ersten Ausführungsform.
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Die
Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 27 beginnt mit dem Schritt S401, um die Magnetspule 422 des
Unterbrechungsventils 420 zu erregen und dadurch das normalerweise
offene Unterbrechungsventil 420 zu schließen. Daher
kann durch einen Betrieb der Vakuumpumpe 374 der Fluiddruck
in der hinteren Druckkammer 50 vergrößert werden. Anschließend geht
die Routine zum Schritt S402, um die Magnetspule 416 des
Dreiwegeventils 391 abwechselnd zu erregen und abzuerregen
und damit einen Pumpbetrieb der Vakuumpumpe 374 zu bewirken,
um dadurch den Fluiddruck in der hinteren Druckkammer 50 zu
erhöhen.
Damit ist ein Ausführungszyklus
der Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 27 beendet.
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Die
Beendigungssubroutine in 28 beginnt
mit dem Schritt S411, um die Magnetspule 422 des Unterbrechungsventils 420 abzuerregen
und damit das Unterbrechungsventil 420 wieder in seine
ursprüngliche
offene Position zurückzustellen.
Im Ergebnis sind Fluidströmungen
zwischen der hinteren Druckkammer 50 und dem Ausgleichsbehälter 58 in beide
Richtungen ermöglicht.
Dann geht die Routine zum Schritt S412, um die Magnetspule 416 des
Dreiwegeventils 391 abzuerregen und damit das Ventil 391 im
ersten Zustand zu halten, wodurch die Fluiddruckerhöhung in
der hinteren Druckkammer 50 beendet wird. Damit ist ein
Ausführungszyklus
der Subroutine in 28 beendet.
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Die
grafische Darstellung in 29 zeigt eine
Erhöhung
des Radbremszylinderdrucks PB durch den
Pumpbetrieb der Vakuumpumpe 374. Die vorliegende sechste
Ausführungsform
ist so ausgelegt, dass die Druckerhöhungssteuerungs subroutine in 27 dann eingeleitet wird, wenn die vorgegebene
Druckerhöhungseinleitungsbedingung
zur Einleitung der Druckerhöhungssteuerung
erfüllt
ist, d. h. wenn die erfasste Bremsbetätigungskraft F bis auf den
vorgegebenen Schwellwert FTH angestiegen
ist. Im Ergebnis wird der Radbremszylinderdruck PB um den
vorgegebenen konstanten Betrag ΔP
erhöht,
wodurch die Fahrzeugverzögerung
G um einen Betrag erhöht
wird, der dem vorgegebenen Betrag ΔP des Anstiegs des Radbremszylinderdrucks
PB über
die durch die Vakuumpumpe 374 bewirkte Druckerhöhungssteuerung
entspricht. Dementsprechend wird die durch die Bremsanlage erzielte
Bremswirkung mit einer Zunahme der Fahrzeugverzögerung G gesteigert, und zwar
dann, wenn die Verstärkungsgrenze des
Bremskraftverstärkers 12 erreicht
ist, wodurch die scheinbare Verstärkungskapazität des Bremskraftverstärkers 12 entsprechend
erhöht
wird.
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Die
grafische Darstellung in 30 zeigt
ein Beispiel für
die technischen Anforderungen, die bei der Auslegung der Bremsanlage
eingehalten werden müssen.
Die grafische Darstellung zeigt im Besonderen die Beziehung zwischen
dem Betätigungshub
SP des Bremspedals 10 und der Fahrzeugverzögerung G.
In diesem Beispiel nimmt der Betätigungshub
SP des Bremspedals 10 nach Erfüllung der
vorgegebenen Druckerhöhungseinleitungsbedingung
zur Einleitung der Druckerhöhungssteuerung,
d. h. nachdem die Bremsbetätigungskraft
F den Schwellwert FTH erreicht hat, um 15
mm zu. Im Ergebnis wird der Verzögerungswert
G des Fahrzeugs um 0,3 G größer. Die grafische
Darstellung zeigt des Weiteren, dass der zusätzliche Betätigungshub von 15 mm des Bremspe dals 10 zu
einer Zunahme des Volumens Q der hinteren Druckkammer 50 um 1 cm3 führt,
und dass die Zunahme der Fahrzeugverzögerung G um 0,3 G einem Anstieg
des Radbremszylinderdrucks PB um 3 MPa entspricht.
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In
der Annahme, dass das Verhältnis
zwischen dem Flächeninhalt
des ersten Druckkolbens 32, auf den der Fluiddruck in der
hinteren Druckkammer 50 wirkt, und dem Flächeninhalt
jedes des ersten und zweiten Druckkolbens 32, 34,
die den Fluiddruck in der entsprechenden vorderen Druckkammer 36, 38 erfahren,
bei 0,6 liegt, muss der Zunahmebetrag ΔP des Fluiddrucks in der hinteren
Druckkammer 50 5 MPa betragen, so das der Anstiegsbetrag ΔP des Radbremszylinderdrucks
PB 3 MPa beträgt. In der Annahme, dass der
Tauchkolben 382 und die Membran 396 der Vakuumpumpe 374 einen
Durchmesser von 7 mm bzw. 70 mm haben, kann der Fluiddruck in der
hinteren Druckkammer 50 mit Hilfe der Vakuumpumpe 374 um
5 MPa erhöht
werden, wenn der Unterdruck der Unterdruckquelle (im Ansaugkrümmer der
Fahrzeugbrennkraftmaschine) etwa 400 mmHg beträgt. Damit die Pumpenkammer 384 der
Vakuumpumpe 374 Druckfluid in die hintere Druckkammer 50 fördert, um
das Volumen G der Kammer 50 um 1 cm3 zu
vergrößern, muss
der Tauchkolben 382 um einen Weg von 26 mm ausgefahren werden. In
diesem Fall liegen der erforderlichen minimale Gesamtdurchmesser
und die axiale Dimension der Vakuumpumpe 374 bei etwa 80
mm bzw. 70 mm.
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Die
grafische Darstellung in 31 zeigt
die Beziehung zwischen der Bremsbetätigungskraft F und dem Radbremszylinderdruck
PB der vorliegenden Ausführungsform im Ver gleich zu
derjenigen einer Vergleichs- oder herkömmlichen Anordnung, die keine
Bremswirkungskennliniensteuerungsvorrichtung mit der Druckerhöhungsvorrichtung 370 aufweist,
bei der der zylindrische Abschnitt des Gehäuses des Bremskraftverstärkers 12,
in dem die Arbeitsdruckkammer und die Unterdruckkammer einen Außendurchmesser
von 8 in und eine axiale Dimension von 80 mm aufweisen. Die herkömmliche
Anordnung, die nicht mit der Druckerhöhungsvorrichtung 370 ausgestattet
ist, ist so ausgelegt, die die Verstärkung der Bremsbetätigungskraft
F allein vom Bremskraftverstärker 12 abhängt. Damit
die herkömmliche Anordnung
bei der Verstärkungsgrenze
des Bremskraftverstärkers 12 denselben
Radbremszylinderdruck PB hat wie die vorliegende
Anordnung mit der Druckerhöhungsvorrichtung 370,
muss der vorgenannte zylindrische Abschnitt des Bremskraftverstärkers 12 einen
Außendurchmesser
von 10 in und eine axiale Dimension von 80 mm haben. Diesbezüglich gilt
zu beachten, dass die Summe der Volumen des Bremskraftverstärkers 12 und
der Vakuumpumpe 370 der vorliegenden Anordnung kleiner
ist als das Volumen des Bremskraftverstärkers 12 der herkömmlichen
Anordnung, die denselben Radbremszylinderdruck PB bei
der Verstärkungsgrenze
hat wie die vorliegende Anordnung. Dies bedeutet, dass die Bremsanlage
gemäß der vorliegenden
Ausführungsform
weniger Raum zur Installation in ein Kraftfahrzeug benötigt als
die herkömmliche
Bremsanlage mit der Vergleichsanordnung.
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In
der vorliegenden Ausführungsform
wird die scheinbare Verstärkungskapazität des Bremskraftverstärkers 12 (der
Radbremszylinderdruck bei der Verstärkungsgrenze des Bremskraftverstärkers 12)
durch die vom Bremskraftverstärker 12 unabhängige Druckerhöhungsvorrichtung 370 erhöht, während die
gesamte Baugröße der Bremsanlage
verkleinert wird. Des Weiteren hat die vorliegende Bremsanlage de
Vorteil, dass die Bremsbetätigungskraft
F durch die Druckerhöhungsvorrichtung 370 selbst
im Falle eines Ausfalls oder Defekts des Bremskraftverstärkers 12 noch
verstärkt
werden kann, wodurch die Funktionssicherheit der Bremsanlage verbessert
wird.
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Obwohl
die vorliegende Ausführungsform
so ausgelegt ist, dass mit Ausführung
der Bremswirkungskennliniensteuerung durch die Druckerhöhungsvorrichtung 370 der
Radbremszylinderdruck PB um den vorgegebenen
konstanten Betrag ΔP
erhöht wird,
kann der Druckerhöhungsbetrag ΔP auch wie
in der ersten Ausführungsform
geändert
werden. Um den Druckerhöhungsbetrag ΔP zu erhöhen, kann
das Tastverhältnis
der Magnetspule 416 des Dreiwegeventils 391 im Schritt
S402 geändert
werden. Alternativ dazu kann im Schritt S401 das Tastverhältnis der Magnetspule 422 des
Unterbrechungsventils 420 geändert und im Schritt S402 die
Magnetspule 416 des Dreiwegeventils 391 abwechselnd
erregt und aberregt werden.
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Ein
anderes alternatives Verfahren zur Änderung des Druckerhöhungsbetrags ΔP beruht
auf der Tatsache, dass der Erhöhungsbetrag ΔP des Fluiddrucks
in der hinteren Druckkammer 50 aus der mit einer Hin- und
Herbewegung des Tauchkolbens 382 aus der Pumpenkammer 384 in
die hintere Druckkammer 50 geförderte Fluidmenge abgeschätzt werden
kann. Der Erhöhungsbetrag
des Radbremszylinderdrucks PB kann da her
dadurch geändert
werden, dass die Hubzahl des Tauchkolbens 382 während der Druckerhöhungssteuerungssubroutine
in 37 gesteuert wird.
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Obwohl
die gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung anhand der Zeichnungen zum Zweck der Veranschaulichung
ausführlich beschrieben
wurden, gilt zu beachten, dass die Erfindung ebenso mit verschiedenen,
für den
Fachmann naheliegenden Änderungen,
Abwandlungen oder Verbesserungen, wie sie z. B. vorstehend unter
KURDARSTELLUNG DER ERFINDUNG beschrieben sind, verkörpert werden
kann.