-
Technisches Feld
-
Diese
Erfindung bezieht sich auf Blech-Gegenstände, die aus wärmebehandlungsfähigen Aluminiumlegierungen
hergestellt sind, die für
die Fabrikation von beispielsweise Automobil-Außenbleche geeignet sind. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Produzieren von
Blech-Gegenständen
dieser Art auf eine Weise, bei der die nachteiligen Effekte, die
durch das natürliche
Altern der Gegenstände
bewirkt werden, minimiert werden.
-
Stand der Technik
-
Die
Automobilindustrie hat, um das Gewicht von Automobilen zu reduzieren,
Stahlbleche immer mehr durch Aluminiumlegierungs-Bleche ersetzt.
Bleche mit leichterem Gewicht helfen selbstverständlich dabei, das Automobilgewicht
zu reduzieren, was den Brennstoffverbrauch reduziert, jedoch bewirkt
die Einführung
von Aluminiumlegierungs-Paneelen ihre eigenen Erfordernisse. Um
bei Automobil-Anwendungen nützlich
zu sein, muss ein Aluminiumlegierungs-Blechgegenstand gute Umformeigenschaften
in dem „wie
geliefert" (durch
den Automobilhersteller) T4 Temper-Zustand aufweisen, so dass er,
ohne dabei zu reißen,
einzureißen
oder sich aufzurauen, gebogen oder wie gewünscht geformt werden kann.
Zur gleichen Zeit muss das Legierungspaneel nach dem Lackieren und
Einbrennen (Einbrennlackieren), welches durch den Automobilteile-Hersteller
durchgeführt
wird, eine ausreichende Festigkeit aufweisen, um den Ausbuchtungen
und anderen Eindrücken
zu widerstehen.
-
Verschiedene
Aluminiumlegierungen der AA (Aluminium Association) 2000er und 6000er
Serien kommen üblicherweise
für Automobil-Paneelanwendungen
in Betracht. Die AA6000er Serien-Legierungen enthalten Magnesium
und Silizium sowohl mit als auch ohne Kupfer, können jedoch abhängig vom
Kupfergehalt als AA2000er Serien-Legierungen klassifiziert werden.
Diese Legierungen sind in dem T4 Temper-Zustand formbar und werden
nach dem Lackieren und Einbrennen im sogenannten T8X Temper-Zustand
stärker
(d.h. sie weisen eine „Einbrennlackierungs-Antwort" oder einen Anstieg
der Streckgrenze auf). Eine besonders bevorzugte Legierung dieser
Art ist die Legierung AA6111.
-
Um
das Verständnis
zu erleichtern, dürfte
eine kurze Erklärung
der verwendeten Terminologie, um den Legierungs-Temper-Zustand zu
beschreiben, hier angebracht sein. Der als T4 bezeichnete Temper-Zustand ist
gut bekannt (siehe beispielsweise Aluminium Standards and Data (1984),
Seite 11, von der Aluminium Association veröffentlicht) und bezieht sich
auf eine Legierung, welche in konventioneller Weise erzeugt wurde (Lösungsglühen, gefolgt
vom Abkühlen
und natürlichem
Altern für
48 Stunden oder mehr). Dies ist der Temper-Zustand, bei dem Automobil-Blechpaneele
normalerweise zu Teileherstellern zum Ausformen in Außenpaneele
und dergleichen geliefert werden. Beispielsweise beinhaltet die
konventionelle Herstellung von konventionellen AA6111-Blechen in
dem T4 Temper-Zustand das Lösungsglühen (unterwerfen
einer Lösungs-Glühbehandlung)
des kaltgewalzten Materials zwischen 530 und 560°C in einem kontinuierlichen
Glühofen,
das schnelle Abkühlen
der Legierung auf eine Temperatur zwischen 35 und 45°C und anschließend das
natürliche Altern
der Legierung für
zwei Tage oder mehr, bevor das Produkt den üblichen Abschlussoperationen
unterworfen wird. Alternativ kann das Material lösungsbehandelt und zwischen
55 und 85°C
aufgehaspelt und anschließend
im Coil auf Raumtemperatur abgekühlt
werden, bevor es den Abschlussbehandlungen unterworfen wird. Das
auf diese Weise produzierte Material verhält sich ähnlich zu dem konventionellen
T4 Temper-Blech beim
Umformen und Zugtests und zeigt eine signifikante Verbesserung bei
der Einbrennlackierungs-Antwort. Solch ein durch die alternative
Wärmebehandlung
produziertes Material wird intern als T4P Temper-Produkt bezeichnet.
-
T8
Temper bezeichnet eine Legierung, welche lösungswärmebehandelt, kalt gearbeitet
und anschließend
künstlich
gealtert ist. Das künstliche
Altern beinhaltet das Halten der Legierung bei einer erhöhten Temperatur
oder erhöhten
Temperaturen über
eine Zeitdauer. T8X Temper bezeichnet eine Bedingung, bei der T4 Material
um 2% gereckt und einer künstlichen
Alterung bei 170°C
für 20
Minuten oder 177°C
für 30
Minuten unterworfen wurde (was das kommerzielle Umformen und Einbrennlackieren
simuliert).
-
Eine
Legierung, die nur lösungswärmebehandelt
und künstlich
auf eine Peak-Festigkeit gealtert ist, wird als in dem T6 Temper-Zustand
liegend angesehen.
-
Es
wurde festgestellt, dass konventionell hergestellte 6000er Serien-Legierungs-Blechgegenstände eine
gute Einbrennlackierungs-Antwort direkt nach dem Abschrecken zeigen,
jedoch fällt
diese Antwort etwas oberhalb des natürlichen Alterns aus. Es würde daher
vorteilhaft sein, Legierungs-Blechmaterialien
der 6000er Serie herzustellen, die diesen Abfall in der Einbrennlackierungs-Antwort
verhindern und eine hohe Streckgrenze in dem T8X Temper-Zustand
beigehalten.
-
In
unserer am 1. April 1997 eingereichten US-Patentnr. 5,616,189 haben
wir Verfahren zum Herstellen eines Aluminium-Legierungsblechs mit
T4 und potenziellem T8X Temper-Zustand beschrieben. Diese Prozesse
beinhalten Wärmebehandlungen
und kontrolliertes Abkühlen.
Jedoch besteht ein Erfordernis für
alternative Verfahren, da das offenbarte Verfahren nicht immer hochgradig
geeignet ist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Legierungsblech-Gegenstand der 6000er
Aluminiumlegierungs-Serie herzustellen, der eine wünschenswerte
Einbrennlackierungs-Antwort und hohe Streckgrenze im T8X Temper-Zustand
besitzt.
-
Ein
anderes Ziel der Erfindung ist es, einen Wärmebehandlungs-Verfahren zur Verfügung zu
stellen, der die Reduzierung der Einbrennlackierungs-Antwort bei
6000er Aluminiumlegierungs-Serien reduziert oder vermeidet.
-
Gemäß eines
Aspekts der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Wärmebehandlung
eines Blechgegenstands, der aus einer 6000er Aluminiumlegierungs-Serie
hergestellt ist, zur Verfügung
gestellt, umfassend das Erwärmen
des Aluminiumblech-Gegenstands bei einer Lösungstemperatur, gefolgt vom
Abkühlen des
Legierungsblech-Gegenstands; wobei das Abkühlen des Gegenstands die folgenden
Schritte beinhaltet: (1) Abkühlen
von der Lösungstemperatur
auf eine Temperatur im Bereich von 150 – 250°C bei einer Abkühlrate größer oder
gleich 4°C
pro Sekunde (vorzugsweise größer oder
gleich 225°C
pro Sekunde); (2) weiteres Abkühlen
der Legierung bei einer Temperatur im Bereich von der Umgebungstemperatur
(Raumtemperatur) – (beispielsweise
etwa 20°C)
bis 100°C
bei einer Abkühlrate
von 20 bis 30°C
(vorzugsweise etwa 25°C)
pro Minute; und (3) weiteres Abkühlen
des Aluminiumblech-Gegenstands, der eine Temperatur von 55°C oder mehr nach
dem Schritt (2) aufweist, auf die Umgebungstemperatur bei einer
Abkühlrate
von weniger als 2°C
pro Stunde.
-
Für den Schritt
(3) würde
der Blech-Gegenstand normalerweise bei der Temperatur, die dem Schritt (2)
folgt, aufgehaspelt, und es würde
ihm ermöglicht,
bei der für
Schritt (3) angezeigten Abkühlrate
abzukühlen. Dieser
abschließende
Schritt (3) bewirkt eine künstliche
Voralterung der Legierung.
-
Wenn
die Legierung in einer kontinuierlichen Glühlinie (CAL) lösungsbehandelt
wird, die einen Aufheizbereich sowie eine Abschreckbereich beinhaltet,
würden
die Schritte (1) und (2) normalerweise ein kontrolliertes Abkühlen innerhalb
eines Ofens erfordern, um die erforderliche geringere Abkühlrate sicherzustellen. Der
Schritt (3) kann in einem konventionellen Speicherbereich einer
Produktions-Anlage durchgeführt
werden, vorausgesetzt, dass die Umgebungstemperatur die gewünschte niedrige
Abkühlrate
garantiert.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
kann einen Teil eines Verfahrens für die kontinuierliche Produktion
von Legierungsblech-Gegenständen
darstellen, der das Gießen,
Homogenisieren sowie Warm- und Kaltwalzen vor der angegebenen Lösungsbehandlung
und Viel-Schritt-Abkühlung
beinhaltet.
-
Die
Legierung kann jede der AA6000er Aluminiumlegierungs-Serie sein
und ist am bevorzugtesten eine Legierung, die die folgende Zusammensetzung
in Gewichtsprozent aufweist:
Cu 0 bis 1,0%
Mg 0,4 bis
1,1%
Si 0,3 bis 1,4%
Fe 0,1 bis 0,4%
Mn 0 bis 0,45%
Al
Rest.
-
Optional
kann die bevorzugte Legierung ebenso kleine Mengen an Zr, Cr und/oder
Ti, die insgesamt nicht nur 0,15% übersteigen, enthalten.
-
Die
am meisten bevorzugteste Legierung ist die Legierung AA6111, die
die folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent aufweist (Al bildet
den Rest)
-
Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erzeugt einen Blechgegenstand, der eine verbesserte Einbrennlackierungs-Antwort
aufweist (Anstieg der Steckgrenze von dem T4 Temper-Zustand, die
dem Lackieren und Einbrennen folgt). Verglichen mit einer identischen
Legierung, die durch das konventionelle Lösungsbehandeln, schneller abschrecken
und natürliche
Alterungsprozeduren hergestellt ist, durch Reduzieren der Tendenz
des natürlichen
Alterns, diese Antwort abzusenken.
-
Der
exakte Mechanismus, der erläutern
könnte,
warum das erforderliche geregelte Abkühlen funktioniert, ist noch
nicht klar. Jedoch wird derzeit, ohne dabei an irgendeine besondere
Theorie gebunden sein zu wollen, geglaubt, dass das kontrollierte
Abkühlen
der Schritte (1) und (2) die Bildung von stabilen Zellkernen ermöglicht,
die die Ausscheidung von feinen kohärenten Partikeln während des
künstlichen
Alterungsschritts (Voralterung), die homogen in der Legierungsmatrix
verteilt sind, unterstützen.
Im konventionellen Material werden die während des natürlichen
Alterns ausgeformten Zellkerne unstabil und lösen sich während des anschließenden Alterns
bei hoher Temperatur auf. Als Ergebnis wird die Partikelverteilung
in der Matrix grob und dieses bewirkt eine reduzierte Verfestigung
im T8X Temper-Zustand, verglichen mit dem, der von Material erwartet
wird, das gemäß dem Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung erzeugt wurde.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
-
1 ist
eine schematische Darstellung der Schritte, die gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden;
-
2 ist
ein Diagramm, welches Aufheiz- und Abkühlkurven von Proben zeigt,
wie sie im nachfolgenden Beispiel 1 erläutert werden; und
-
3 ist
ein Diagramm, welches Veränderungen
der Streckgrenze als Funktion der Zwischen-Abkühltemperatur von Proben, wie
sie in dem nachfolgenden Beispiel 1 erläutert werden, zeigt.
-
Beste Arten, die Erfindung
auszuführen
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Legierung direkt hartgegossen
(„direct
chill cast"), geschält, zwischen
480 und 580°C
für weniger
als 48 Stunden homogenisiert, warmkaltgewalzt auf eine Zwischendicke,
kaltgewalzt auf eine Abschlussdicke, zwischen 480 und 580°C in einem
kontinuierlichen Wärmebehandlungs-Ofen
(CASH) lösungswärmebehandelt,
schnell in der erforderlichen geregelten Weise abgekühlt, bei
einer Temperatur von weniger als etwa 85°C aufgehaspelt und anschließend auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Das Material wird dann normalerweise verschiedenen Abschlussoperationen unterworfen,
die das Recken beinhalten, um ein ebenes Blech zum Umformen in Teile
zu erhalten. Paneele, die aus dem Material gemäß dieser Erfindung ausgeformt
sind, werden eine höhere
Festigkeit während
der Lackierungsaushärtung
als konventionelle AA6111 T4 Legierungsblech-Materialien aufweisen.
Legierungen mit der daraus resultierenden Temper-Eigenschaften werden
intern als T4CC bezeichnet.
-
Das
Verfahren kann ebenso einen Zwischen-Glühbetrieb zwischen dem Warmwalzen
und dem abschließenden
Kaltwalzenbetrieb beinhalten, um rillenfreie, hochfeste Blechprodukte
zu erzeugen (beispielsweise wie in der ebenfalls anhängigen PCT-Anmeldung
mit der Seriennummer PCT/CA98/00109, die am 17. Februar 1998 angemeldet
und am 27. August 1998 als WO 98/37251 veröffentlicht wurde, beschrieben).
-
Ein
alternatives bevorzugtes Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung,
welches das Twin-belt-Gießen
beinhaltet, ist in einer vereinfachten schematischen Form in der 1 der
beiliegenden Zeichnungen dargestellt. Ein kontinuierliches Metallband 10 einer
6000er Aluminiumserie (vorzugsweise AA6111) wird in einem Twin-belt-caster 11 vergossen
und bei der Walzstation 12 dem Warmwalzen unterzogen. Während dieses
Walzschritts bilden sich einige Ausscheidungen aus. Das warmgewalzte
Produkt wird aufgehaspelt, um einen Coil 14 auszuformen.
Das warmgewalzte Band 10 wird dann von dem Coil 14 abgewickelt,
in der Kaltwalzstraße 15 kaltgewalzt
und aufgehaspelt, um einen Coil 16 auszuformen. Das kaltgewalzte
Band 10 wird dann von dem Coil 16 abgewickelt
und einer kontinuierlichen Lösungs-Wärmebehandlung und bei der Station 17 einem
kontrollierten Abschrecken unterworfen, um materielle Teilchen wieder
zu lösen
und auszuscheiden, und wird anschließend aufgehaspelt, um den Coil 18 auszubilden.
-
Die
Lösungs-Wärmebehandlung,
durch die ausgeschiedene Legierungsbestandteile wieder in der Legierung
aufgelöst
werden, beinhaltet üblicherweise
das Erhitzen des Legierungs-Blechmaterials auf eine Temperatur zwischen
etwa 500°C
und etwa 570°C
(vorzugsweise etwa 560°C).
Das verbesserte Abschrecken oder das Abkühlverfahren gemäß der Erfindung
wird dann durchgeführt.
Das aufgehaspelte Band 18 liegt im T4 Temper-Zustand vor und kann
einem Automobil-Hersteller oder Teilehersteller für die Fabrikation
durch Ausformen von Paneelen 20 von dem Band mittels Deformation,
welche vom Lackieren und Einbrennen der Paneele gefolgt wird, um
lackierte Paneele 22 im T8X Temper-Zustand auszuformen,
verkauft werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Materialien, die die Eigenschaften der bekannten T4P Produkte ausweisen,
ebenso mittels Kontrollierens der Abkühlbedingungen direkt nach der
Lösungsbehandlung im
dargestellten Weg hergestellt werden. Tatsächlich wird die Alterungs-Antwort signifikant
verbessert, wenn das kontrollierte Abkühlen mit dem Warm-Aufhaspelns
zwischen 55 und 80°C
kombiniert wird.
-
Wie
oben bereits erwähnt
wird das kontrollierte Abkühlen
von der Lösungs-Temperatur
in zwei Schritten durchgeführt,
die als Schritte (1) und (2) oder als Primär- und Sekundär-Abkühlschritte
bezeichnet werden. Während
der Primärabkühlung wird
das Material auf eine Zwischentemperatur zwischen 150 und 250°C bei Abkühlraten,
die typischerweise in einer kommerziellen kontinuierlichen Wärmebehandlungs-Linie
angewendet werden, abgekühlt.
In der Sekundärstufe
wird das Material dann natürlich
auf unterhalb 85°C
abgekühlt und
optional aufgehaspelt und anschließend im Coil auf Raumtemperatur
abgekühlt.
-
Es
sollte angemerkt werden, dass die Verwendung eines Wärmebehandlungs-Verfahrens
gemäß dieser
Erfindung leicht in langen kontinuierlichen Glühöfen durchgeführt werden
kann, so dass das Material lösungsbehandelt,
auf eine Zwischentemperatur zwischen 150 und 250°C abgekühlt und im Anschluss langsam abgekühlt werden
kann, um die Ausbildung stabiler Zellkerne zu ermöglichen.
-
Die
Erfindung wird detaillierter durch die nachfolgenden Beispiele dargestellt,
die nicht dazu vorgesehen sind, den Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung zu beschränken.
-
Beispiel 1 – Laborstudie
-
Kommerziell
hergestellte Aluminiumbleche AA6111, die (in Gewichtsprozent) enthalten:
0,74% Cu, 0,29% Fe, 0,79% Mg, 0,13% Mn, 0,60% Si, 0,06% Ti, 0,05%
Cr und Rest Aluminium, wurden in der nachfolgenden Laborstudie verwendet.
-
Die
Legierung wurde vorab bei 560°C
in einer kontinuierlichen Glüh- und Lösungs-,
Wärmebehandlungslinie
(CASH) lösungsbehandelt,
in kaltem Wasser abgeschreckt und bei Raumtemperatur gelagert. Verschiedene
aus diesem Material vorbereitete Proben wurden durch Erhitzen bei
558°C in
einem Fluidatbett wieder lösungsbehandelt
und anschließend
mit Druckluft in zwei Stufen abgekühlt, um die primären und
sekundären
Abkühloperationen
(den ersten und zweiten Abkühlschritt)
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu simulieren.
-
Die
Primär-Abkühlbedingungen
wurden, um unterschiedliche Zwischen-Abkühltemperaturen
(ICTs) zu erzielen, durch Durchführen
verschiedener Kalibrierungsdurchgänge ermittelt. Eine Zugprobe
mit einer Dicke von 1,0 mm mit einem eingebetteten Thermoelement
wurde in einem Fluidatbett (Sandbett) auf 558°C erhitzt, für 30 Sekunden gehalten und
in Druckluft auf Raumtemperatur (RT) abgekühlt. 2 zeigt
das Erhitzen und die Abkühl-Charakteristika der
Probe. Solche Experimente wurden einige Male wiederholt und die
Erwärmungs-
und Abkühlkurven
der Probe wurden als hochgradig reproduzierbar befunden. Die Abkühlkurve
aus 2 wurde dazu verwendet, die Zeit zu ermitteln,
um verschiedene ICTs zu erreichen. Die Sekundär-Abkühlbedingungen
wurden durch Abkühlen
von dem ICT auf Raumtemperatur oder eine Voralterungs-Temperatur in
beruhender Luft simuliert.
-
Um
den Effekt der Primär-Abkühlbedingungen
auf Zugeigenschaften zu studieren, wurde eine Anzahl von Proben
auf eine Vielzahl von ICTs im Bereich von 100 bis 250°C abgekühlt und
dann natürlich
auf Raumtemperatur (Sekundärkühlung) abgekühlt. Die
Proben wurden bei 560°C
lösungsbehandelt
und für
eine vorab bestimmte Zeitdauer in Druckluft abgekühlt, um
die gewünschte
ICT zu erhalten, und anschließend
in ruhender Luft auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Proben benötigten maximal
8 Minuten, um auf Raumtemperatur abzukühlen.
-
Zusätzliche
Wärmebehandlungen
wurden ebenso durchgeführt,
um die kombinierten Effekte des kontrollierten Abkühlens und
der Warm-Haspeltemperaturen
zu bestimmen. Proben wurden lösungsbehandelt, auf
die Zwischen-Abkühltemperatur
zwischen 150 und 250°C
abgekühlt
und anschließend
in ruhender Luft abgekühlt.
Die Proben wurden dann einer simulierten Voralterungs-Behandlung
durch eine Wärmebehandlung bei
60, 80 oder 100°C
für 5 Stunden
unterworfen.
-
Eine
Woche später
wurden Duplikat-Zugtests in den T4 und T8X Temper-Zuständen durchgeführt (2% Dehnung
plus 30 Minuten bei 177°C). Ähnliche
Resultate wurden ebenso ohne vorherige natürliche Alterung erhalten, um
die Stabilität
der Zug-Eigenschaften zu ermitteln. Die Eigenschaften des Materials
gemäß dieser Erfindung
wurden dann mit denjenigen der konventionell hergestellten Materialien
verglichen.
-
Resultate
-
Effekte
der Primärkühlung auf
die Zwischen-Abkühltemperatur
(ICT). Tabelle 1 summiert unten die durchschnittlichen Zugeigenschaften
von AA6111 in verschiedenen Temper-Zuständen auf.
-
In
der Tabelle:
- U.T.S.
- bedeutet die „Reißfestigkeit";
- Y.S.
- bedeutet „Streckgrenze";
- %El.
- Bedeutet Prozentsatzdehnung;
- ksi
- bedeutet Kilopounds
pro Quadrat-Inch; und
- MPa
- bedeutet Megapascal.
-
-
3 zeigt
die Variation der Streckgrenze (YS) als Funktion der Zwischen-Kühltemperatur.
In der Figur:
Zeigt Kurve (a) die Steckgrenzen-Werte nach dem
Abkühlen;
Zeigt
Kurve (b) die Streckgrenzen-Werte nach einer Woche bei Raumtemperatur;
Zeigt
Kurve (c) die Streckgrenzen-Werte nach einer Woche bei Raumtemperatur
in dem T8X Temper-Zustand; und
Zeigt Kurve (d) die Streckgrenzen-Werte
nach dem Abkühlen
in dem T8X Temper-Zustand.
-
Aus
der Figur können
die folgenden Beobachtungen gemacht werden:
- (i)
Die Streckgrenze der Legierung direkt nach der Wärmebehandlung ist 82,7 bis
89,6 MPa (~12 bis 13 ksi). Diese Werte liegen nahe denen des konventionellen,
wie abgeschreckten Materials.
- (ii) Die Streckgrenze in dem T4 Temper-Zustand variiert nicht
mit den Änderungen
bei dem ICT, 3, Kurve (a).
- (iii) Die Streckgrenze in dem T8X Temper-Zustand, 3,
Kurve (d), direkt nach dem Abkühlen
zeigt ein signifikant unterschiedliches Alterungsverhalten. Das
konventionell abgekühlte
Material zeigt eine Streckgrenze von 250,8 MPa (~40 ksi) bei ICTs
unterhalb 150°C.
Unterhalb dieser Temperatur steigt die Steckgrenze an und erreicht
einen Wert nahe bei 299,9 MPa (43,5 ksi) bei 250°C.
- (iv) Nach einer Woche natürlicher
Alterung ist die Streckgrenze des Materials bei 132,4 MPa (19,2
ksi), Kurve (b) aus 3. Wie bei Kurve (a) ist die
Streckgrenze im T4 Temper-Zustand unabhängig von der ICT.
- (v) Wie erwartet bewirkt die natürliche Alterung einen Verlust
der Streckgrenze im T8X Temper-Zustand. Der Verlust an Festigkeit
ist mit der ICT verbunden. Beispielsweise zeigt das Material eine
Streckgrenze von 206,8 MPa (30 ksi), wenn die Primärkühlung bis >150°C durchgeführt wurde. Höhere Werte
werden erreicht, wenn vorgesehen ist, dass die ICT auf ein Maximum
von 250°C
angehoben wird. Bei dieser Temperatur zeigt das Material eine Streckgrenze
von 256,5 MPa (37,2 ksi), was nahezu 25% höher als bei konventionell erzeugtem
Material ist (Tabelle 1).
-
Beziehung zwischen ICT
und den Voralterungs-Bedingungen:
-
Die
Streckgrenze des Materials wird signifikant angehoben, wenn ein
kontrolliertes Abkühlen
von einem Voralterungs-Schritt gefolgt wird (3). Generell
ergibt eine niedrigere ICT eine geringere Festigkeit in beiden Temper-Zuständen. Die
Festigkeit wird leicht bei einer Anhebung der Voralterungs-Temperatur
angehoben und die absolute T8X Streckgrenze wird bis zu 20,7 MPa
(3 ksi) für
dasjenige Material, welches auf bis zu 250°C abgekühlt wurde, angehoben (Tabelle
1). Diese Daten weisen klar daraufhin, dass die höheren Voralterungs-Temperaturen
generell besser geeignet sind, höhere
Festigkeit zu erzielen, insbesondere für eine ICT von 250°C. Es sollte
angemerkt werden, dass die Wahl von einer höheren Voralterungs-Temperatur zwischen
60 und 100°C
nur einen geringen Einfluss auf die T8X Eigenschaften aufweist,
Kurve (d) in 3 und Tabelle 1.
-
Zusammenfassung
-
Eindeutig
besteht ein beträchtlicher
Gewinn bei der Einbrennlackierungs-Antwort, wenn das Material zwischen
150 und 250°C
in der Primärkühlung abgekühlt wird
und anschließend
sehr langsam auf eine Temperatur geringer als 100°C abgekühlt wird.