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TECHNISCHES
GEBIET
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von hydrolysierten
Molkeproteinprodukten, die frei von bitteren Aromen sind und die
bioaktive Peptide enthalten. Die Produkte des Verfahrens haben eine gute
Verdaubarkeit und gute organoleptische Eigenschaften. Die Produkte
können
entweder einen milden oder leicht süßen Geschmack haben und sind
frei von seifigen oder brühigen
Aromen. Die hydrolysierten Molkeproteinprodukte können fakultativ
Oligosaccharide enthalten und sind nützliche Quellen für bioaktive
Peptide zum Einbau in funktionelle Nahrungsmittel.
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STAND DER
TECHNIK
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Eine
Anzahl von Nahrungsinhaltsstoffen und Nahrungsmitteln sind aus der
Hydrolyse einer Proteinquelle erzeugt worden, wie etwa den Milchproteinen,
Casein und Molkeproteinen.
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Hydrolysierte
Proteinnahrungsmittel können
gegenüber
nicht-hydrolysierten Proteinnahrungsmitteln Vorteile in einer Anzahl
von Gebieten der Gesundheitsfürsorge
haben. Zum Beispiel ist bekannt, daß enzymatisch hydrolysierte
Proteine weniger allergen sind. Sie werden auch rascher verdaut
und absorbiert als ganze Proteine. Nahrungsmittel, enthaltend hydrolysierte
Proteine, sind ebenso bei der Ernährung von Krankenhauspatienten
mit z.B. Verdauungskrankheiten nützlich.
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Es
ist bekannt, daß die
Hydrolyse von Molkeproteinen und Caseinen bioaktive Peptide freisetzt,
die eine Anzahl von physiologischen Effekten aufweisen können (Maubois
et al, 1991;
EP 474506 ).
Eine Anzahl von Publikationen beschreiben solche bioaktiven Peptide,
z.B. sind ACE-inhibierende Peptide, die Anti-Bluthochdruck-Eigenschaften
haben, durch Proteolyse von Molke (
JP
10033115 ) und durch eine enzymatische Behandlung von bovinem β-Lactoglobulin und
Molkeproteinkonzentraten (Mullally et al, 1997) freigesetzt worden.
ACE-inhibitorische
Peptide werden ebenso in saurer Milch und in Hydrolysaten von α
S-
und β-Casein gefunden (
JP 4282400 ; Nakamura et
al 1994, Yamamoto et al 1994).
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Mullally
et al., International Dairy Journal, 1997, S. 299-303, betrifft
den gastrischen und pankreatischen Proteinaseverdau von Molkeproteinen,
bis zu einem DH von 8%, gefolgt von einer Hitzeinaktivierung bei 80°C für 20 Minuten,
um bioaktive Peptide mit ACE-inhibitorischer
Aktivität
zu erhalten.
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EP 474506 offenbart die Hydrolyse
des Milchproteins Lactoferrin in Molke, um Lactoferricin freizusetzen,
das als ein antimikrobielles Mittel fungiert, das zum Behandeln
von Durchfall, Fußpilz,
Augeninfektionen, Mastitis etc. bei Menschen und Tieren nützlich ist.
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Jedoch
ist bekannt, daß die
Hydrolyse der meisten Nahrungsmittelproteine, insbesondere die Hydrolyse
von Molke und Casein-enthaltenden Produkten, Bitterkeit erzeugt.
Dies verursacht Probleme mit dem Wohlgeschmack, insbesondere beim
Versuch, oral aufnehmbare Produkte zu formulieren, die Milchproteinhydrolysate
als eine Quelle für
bioaktive Peptide beinhalten.
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Auf
dem Gebiet der Proteinhydrolyse werden einer oder beide von zwei
Ansätzen
zum Kontrollieren oder Entfernen von Bitterkeit in Proteinhydrolysaten
häufig
verwendet, um den Wohlgeschmack der Produkte zu erhöhen.
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Es
ist bekannt, daß die
umfassende Hydrolyse des Proteinsubstrats in Milchproteinhydrolysaten
die Bitterkeit verringert (
EP
065663 ;
EP 117047 ;
US 3970520 ). Weniger bittere
Produkte werden auf diese Weise relativ leicht und billig hergestellt.
Jedoch verringert eine umfassende Hydrolyse die Kettenlängen aller
Peptide, einschließlich
der bioaktiven Peptide von Interesse. Eine umfassende Hydrolyse
des Proteinsubstrats zerstört
die funktionelle und biologische Aktivität des Peptids von Interesse.
Zusätzlich
entwickeln sich oft seifige und brühige Nebenaromen mit der Folge,
daß der
Wohlgeschmack des Endprodukts im Vergleich mit dem ursprünglichen
mild schmeckenden Proteinsubstrat schlecht bleibt. Ein weiterer
Nachteil ist am Ende, daß für einige
Hydrolysate die Bitterkeit nur teilweise entfernt wird (Roy 1992
and 1997).
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Ein
zweites häufiges
Verfahren für
die Kontrolle der Bitterkeit in Proteinhydrolysaten ist es, Enzyme zum
Entfernen der Bitterkeit („debittering
enzymes"), insbesondere
diejenigen aus Aspergillus oryzae, zu verwenden.
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Es
wird davon ausgegangen, daß die
Erzeugung von „Bitterkeit" bei der Proteinhydrolyse
auf der Anwesenheit von großen
hydrophoben „bitteren" Peptiden beruht.
Enzyme zum Entfernen der Bitterkeit hydrolysieren selektiv die in
den Proteinhydrolysaten vorhandenen bitteren Pep tide. Ein Fachmann
kann – aufgrund der
gezielten Auswahl von Enzymen zum Entfernen der Bitterkeit und den
Behandlungsbedingungen – im
Effekt die Milchproteinhydrolysate von ihrer Bitterkeit befreien
und die jeweiligen bioaktiven Peptide von Interesse intakt lassen.
Jedoch macht die Verwendung von Enzymen zum Entfernen der Bitterkeit
das Verfahren teurer, und die Konservierung von einigen der bioaktiven
Peptiden wird nicht leicht oder erfolgreich erzielt. Ein weiterer
Nachteil ist, daß Behandlungen
mit Enzymen zum Entfernen der Bitterkeit eine Tendenz haben, freie
Aminosäuren
in das Endprodukt freizusetzen, und infolge davon entwickeln die
Hydrolysate unangenehme brühige oder
seifige Aromen (Roy 1992 and 1997).
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Die
verschiedenen Verfahren zum Entfernen der Bitterkeit der Proteinhydrolysate
führen
zu zusätzlichen
Verfahrensschritten und verursachen weitere Kosten bei der Herstellung
des Endprodukts. Zusätzlich
erhält
das Endprodukt einen Überschuß an freien
Aminosäuren.
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Es
wäre am
vorteilhaftesten, wenn ein Verfahren zum Hydrolysieren von Protein
entwickelt werden könnte,
das bioaktive Peptide von Interesse freisetzt und das die Bildung
von bitteren Peptiden und freien Amninosäuren beschränkt, wodurch ermöglicht wird,
daß der
ursprüngliche
milde Geschmack der Milchproteinsubstrate beibehalten wird.
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Einige
bioaktive Peptide – insbesondere
die Anti-Bluthochdruck-Peptide – sind
relativ stabil während der
Proteinhydrolyse und werden sehr früh während der Hydrolyse des Milchproteinsubstrats
freigesetzt, wie in 1 gezeigt.
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Die
bitteren Aromen der Milchproteinhydrolysate können verbessert werden durch
Zugabe von Zuckern oder durch Hydrolysieren von natürlichen
Zuckern, wie etwa Lactose, die bereits in dem Milchproteinsubstrat
vorhanden sind (Bernal and Jelen, 1989). Zum Beispiel werden saure
Molken und Käsemolken
wohlschmeckender gemacht, wenn sie mittels β-Galactosidase- und Lactasehydrolyse
von Lactose versüßt worden sind
(
FR 2309154 ;
US 4358464 ;
JP 8056568 ).
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Um
eine hohe Geschmacksakzeptanz für
ein hydrolysiertes Proteinprodukt zu erzielen, das bioaktive Peptide
enthält,
ist eine genaue Kontrolle der Hydrolyse erforderlich, um zu verhindern,
daß Bitterkeit
auftritt.
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Ein
häufiges
Verfahren zum Beenden der Hydrolyse ist die Deaktivierung der Enzyme,
gewöhnlich
mittels thermischer Deaktivierung bei hohen Temperaturen, typischerweise > 90 – 100°C für eine ausgedehnte Zeitperiode.
Jedoch kann dieses Verfahren nicht verwendet werden, um die Hydrolyse
von Molkeproteinen zu unterbrechen, da jegliches intakte nicht-hydrolysierte Molkeprotein,
das in der Mischung verbleibt, denaturieren und ausfallen würde, was
das Endprodukt weniger löslich
und weniger akzeptabel für
die Verwendung als Nahrungsmittelinhaltsstoff macht.
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Es
wäre vorteilhaft,
wenn ein Verfahren zum Hydrolysieren von Molkeproteinen kontrolliert
werden könnte,
so daß es
direkt ein Hydrolysat erzeugte, das bioaktive Peptide zum Einbau
in funktionelle Nahrungsmittel umfaßte, die nicht bitter schmecken
würden,
und wobei die Enzyminaktivierungsschritte nicht die Unversehrtheit
der intakten Proteine in dem Endprodukt in Mitleidenschaft ziehen
würden.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, sich auf das Erreichen dieser Ziele
in gewisser Weise zuzubewegen oder zumindest der Öffentlichkeit
eine nützliche
Auswahl zu bieten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Entsprechend
kann pauschal gesagt werden, daß die
Erfindung aus einem Verfahren zum Herstellen eines Molkeproteinhydrolysats
besteht, enthaltend bioaktive Peptide, umfassend das Hydrolysieren
eines Molkeprotein-enhaltenden Substrats mit einem oder mehreren
Enzymen, dadurch gekennzeichnet daß:
- i)
das Enzym ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Protease P6, Protease A, Protease
M, Peptidase, Neutrase, Validase, und AFP 2000,
- ii) die Hydrolyse bei einer Temperatur von zwischen 30°C und 65°C durchgeführt wird,
bei einem pH von 3,5 bis 9, wenn besagtes Enzym eine neutrale Protease
ist, bei einem pH von 2,5 bis 6, wenn besagtes Enzym eine saure
Protease ist, und bei einem pH von 5 bis 10, wenn besagtes Enzym
eine alkalische Protease ist,
- iii) die Hydrolyse beendet wird, wenn ein Hydrolysegrad von
nicht größer als
10% erreicht worden ist, und
- iv) die Hydrolyse durch Erhitzen besagten Hydrolysats für eine bis
zehn Sekunden auf eine Temperatur zwischen 85°C und 100°C beendet wird.
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Bevorzugt
ist besagtes Substrat Süßmolke oder
Süßmolkenproteinkonzentrat.
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Alternativ
wird besagtes Enzym auf einem inerten Träger während besagten Hydrolyseschrittes
ii) immobilisiert.
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Bevorzugt
ist besagter inerter Träger
Roehn Eupergit, Carrageenanpartikel, Chitosanpartikel oder jedes
andere geeignete inerte Trägermaterial.
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Bevorzugt
ist der Hydrolysegrad von 3% bis ungefähr 5%.
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Bevorzugt
enthält
das Substrat ebenso Lactose in einer Menge von bis zu 50 Gew.%.
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Alternativ
enthält
das Substrat ebenso Lactose in einer Menge von bis zu 30 Gew.%.
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Bevorzugt
wird das Substrat ebenso mit Lactase und/oder β-Galactosidase behandelt, entweder
vor oder während
der Molkeproteinhydrolyse, um die Lactose zu Galactose und Glucose
zu hydrolysieren und Galacto-Oligosaccharide zu synthetisieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
besteht die Erfindung aus einem Molkeproteinhydrolysat, erhältlich durch
das oben beschriebene Vefahren, enthaltend ein oder mehrere bioaktive
Peptide, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus AFE, LFSH, ILKEKH, LIVTQ, MKG, LDIQK,
VF, ALPMH, VTSTAV, LHLPLP, LVYPFPGPIPNSLPQNIPP und LFRQ.
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Der
Enzymhydrolyseschritt kann unter Bedingungen durchgeführt werden,
die für
das jeweilige verwendete Enzym geeignet sind, was von einem Fachmann
verstanden werden würde.
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Die
Molkeproteinsubstrate werden bei einer Konzentration im Bereich
von 5 bis 50% Feststoffgehalt hydrolysiert, und das Enzym oder die
Enzymmischungen werden zugegeben, um ein Enzym-zu-Substrat-Verhältnis zwischen
0,01 % und 3% Gew./Gew. gesamter Feststoffgehalt zu ergeben, bevorzugt
zwischen 0,01 % und 1,0% Gew./Gew. gesamter Feststoffgehalt.
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Proteinsubstrate,
die mit sauren Proteasen behandelt worden sind, können bei
einem pH zwischen 2,5 und 6,0 hydrolysiert werden, bevorzugt zwischen
pH 3,0 und 5,0.
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Proteinsubstrate,
die mit neutralen Proteasen behandelt worden sind, können bei
einem pH zwischen 3,5 und 9,0 hydrolysiert werden, bevorzugt zwischen
pH 6,0 und 8,0.
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Proteinsubstrate,
die mit alkalischen Proteasen behandelt worden sind, können in
einem pH-Bereich zwischen
5 und 10,0 hydrolysiert werden, bevorzugt zwischen pH 6,0 und 8,0.
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Die
Proteinhydrolyse kann in einem Temperaturbereich von 30 – 65°C, bevorzugt
von 50 – 60°C durchgeführt werden.
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Die
Hydrolyse von Lactose kann in einem früheren Stadium als die Molkeproteinhydrolyse,
gleichzeitig damit oder darauffolgend durchgeführt werden. Die für die Lactosehydrolyse
verwendeten Enzyme können Lactase
und/oder β-Galactosidase
umfassen und können
aus Hefe- oder Pilzquellen ausgewählt werden, z.B. Klyvermyces
lactis, Saccharomyces lactis, Saccharomyces fragillis, z.B. Aspergillus
niger, Aspergillus oryza, wie etwa Maxilact (Gist Brocades) und
Novolact (Novo Nordisk). Die Lactosehydrolyse wird unter Bedingungen durchgeführt, die
Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind.
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In
einer Ausführungsform,
die nicht unter den Umfang der Ansprüche fällt, wird die Beendigung der Hydrolyse
durch Deaktivieren des einen oder mehrerer Molkeproteinhydrolyseenzymen
(und/oder der zuvor zugegebenen Lactose-hydrolysierenden Enzymen)
erzielt, indem zuerst der pH der Reaktionsmischung auf einen pH
verändert
wird, bei dem das Enzym (die Enzyme) entweder inaktiv oder weniger
aktiv ist (sind), und/oder indem die Reaktionsmischung auf eine
vergleichsweise milde Temperatur unter Verwendung eines Wärmetauschers
erhitzt wird, um das Enzym, nicht aber die intakten Molkeproteine
in dem Substrat zu denaturieren. Ein geeigneter Temperaturbereich,
der die Enzyme denaturieren würde,
liegt in der Größenordnung von
55 – 70°C, bevorzugt
65°C.
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Gemäß einer
weiteren Möglichkeit,
die nicht unter den Umfang der Ansprüche fällt, abhängig von dem (den) verwendeten
Enzym(en), können
das Enzym oder die Enzymmischung ebenso durch Verdampfungs- und
Trocknungsprozeduren deaktiviert werden.
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Gemäß einer
anderen Möglichkeit,
die nicht unter den Umfang der Ansprüche fällt, kann das Enzym oder die
Enzymmischung ebenso mit oder ohne eine vorherige pH-Veränderung
deaktiviert werden.
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Alternativ
kann das ein oder die mehreren Enzyme, die verwendet werden, um
das Molkeprotein selektiv zu hydrolysieren, auf einem inerten Träger immobilisiert
sein, wie etwa Roehm Eupergit, Carrageenanpartikel, Chitosanpartikel
oder jedes andere geeignete Material, und dann in einem gerührten Tank
oder einem Festbettreaktor oder auf einer Membran oder einem Hohlfaserreaktor
verwendet werden.
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Alternativ
könnte(n)
das (die) Enzym(e), das für
die Hydrolyse verwendet werden soll, an einen geeigneten inerten
Träger
vor der Hydrolysereaktion quervernetzt werden und darauffolgend
aus der Hydrolysereaktion unter Verwendung einer Mikrofiltrationsmembran
abgetrennt werden.
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Alternativ,
nicht unter den Umfang der Ansprüche
fallend, kann das Enzym von der Hydrolysemischung unter der Verwendung
einer Ultrafiltrationsmembran mit einem nominalen Molekulargewichts-Cutoff
im Bereich von 10 – 500
kDa abgetrennt werden, wenn die Hydrolyse abgeschlossen ist.
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Nach
der Hydrolyse und der Deaktivierung von Enzymen kann das Hydrolysat
fakultativ einer umgekehrten Osmose unter Bedingungen ausgesetzt
werden, bei denen Salz und Wasser aus dem Hydrolysat entfernt werden.
Das aufgereinigte entsalzte Hydrolysat, umfassend Molkeproteine
und bioaktive Peptide, wird dann wiedergewonnen. Wenn ebenso eine
Lactosehydrolyse gewählt
wird, dann wird das Hydrolysat ebenso Glucose, Galactose und/oder
Galacto-Oligosaccharide
enthalten.
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Fakultativ
können
die hydrolysierten Molkeproteine, enthaltend die bioaktive Peptidfraktion
mit einer UF-Membran von 5-200 kDa-Cutoff bevorzugt 10-50 kDa-Cutoff
getrennt werden. Die bioaktiven Peptide, andere Peptide und, fakultativ,
hydrolysierte Lactose wird in dem Permeat wiedergewonnen.
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Gemäß einer
weiteren Möglichkeit,
kann Ionenaustausch oder hydrophobe Adsorption oder hydrophobe Wechselwirkungschromatographie
oder Kombinationen dieser Prozesse verwen det werden, um die hydrolysierte
bioaktive Fraktion aus den Hydrolysaten in einer angereicherten
Form zu gewinnen.
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Zusätzlich erzeugt
Lactase- und β-Galactosidase-Hydrolyse
von Lactose Galakto-Oligosaccharide, von
denen bekannt ist, daß sie
das Wachstum einer vorteilhaften Darmflora stimulieren, wodurch
sie zu den bioaktiven Eigenschaften der Hydrolysate beitragen.
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Hydrolysate,
die behandelt worden sind, um Lactose zu hydrolysieren, sind nützlich als
Nahrungsmittelzusatzstoffe für
Konsumenten, die Lactose-intolerant sind.
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Das
hydrolysierte Molkeproteinprodukt der Erfindung hat eines oder mehrere
der folgenden Merkmale:
- • Anti-Bluthochdruck-ACE-I-Aktivität
- • Bifidus-Wachstums-fördernde
Aktivität
- • nicht-klebend,
nicht-bitterer Geschmack
- • angenehmer
bis leicht süßer Geschmack
- • gute
organoleptische Eigenschaften.
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Die
Erfindung besteht aus dem Vorhergehenden und sieht Konstruktionen
vor, für
die die folgenden Beispiele angegeben werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird jetzt unter Bezug auf die begleitenden
Zeichnungen beschrieben werden, bei denen:
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1 eine
Auftragung von Bitterkeit und Bioaktivität auf der Ordinate gegen den
Hydrolysegrad auf der Abszisse ist. Das „Gelegenheitsfenster" („opportunity
window") zum Erhalt
eines Produkts gemäß der vorliegenden
Erfindung, enthaltend bioaktive Peptide und mit akzeptablen Aromen,
bevor die Hydrolysereaktion bittere Peptide erzeugt, liegt zwischen
den Linien x1 und x2.
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2 eine
Auftragung des systolischen Blutdrucks von vier Gruppen von Ratten
mit Bluthochdruck ist, die mit verschiedenen Nahrungsplänen über eine
Periode von acht Wochen gefüttert
wurden.
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3 eine
Auftragung der kleinsten Fehlerquadratanalyse von Ratten ist, die
mit einer Kontrolle von kommerziellem Rattenfutter gefüttert wurden,
gegen Gruppen von Ratten, die mit Hydrolysat in zwei unterschiedlichen
Konzentrationen pro Tag gefüttert
wurden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
oben diskutiert, stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Erzeugen eines hydrolysierten Molkeproteinprodukts, enthaltend
bioaktive Peptide, bereit, wobei die Hydrolyse mit einem hohen Kontrollgrad durchgeführt wird,
um zu verhindern, daß sich
unerwünschte
Aromen während
der Hydrolyse entwickeln (z.B. bitter, seifig und brühig). Die
Hydrolyse wird innerhalb des „Gelegenheitsfensters" beendet, d.h. bevor
eine wesentliche Bitterkeit auftritt – wie in 1 gezeigt – um Hydrolysate
mit guten organoleptischen Eigenschaften und maximalen bioaktiven
Peptiden bereitzustellen. In 1 wird der
Hydrolysegrad qualitativ auf der x-Achse dargestellt. Das Gelegenheitsfenster
liegt zwischen den Punkten x1 und x2, die in Abhängigkeit von dem Enzym, das
verwendet wird, variieren werden. Die optimalen Bedingungen, die
gesucht werden, sind eine maximale Bioaktivität mit einem akzeptablen Niveau
an Bitterkeit.
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Das
Enzym, das die Molkeproteine hydrolysiert, ist ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Protease P6, Protease A, Protease M, Peptidase,
Neutrase, Validase und AFP 2000 (alle wie hierin definiert), und die
Hydrolyse der Molkeproteine wird durch Hitzebehandlung bei 85 – 100°C für 1-10 Sekunden
beendet. Die Anmelder haben überraschenderweise
gefunden, daß die
obigen Enzyme (1) in der Lage sind, ein Molkeproteinhydrolysat zu
erzeugen, das eine gute Konzentration an bioaktiven Peptiden enthält, und
(2) durch eine kurzzeitige Hochtemperaturbehandlung inaktiviert
werden können,
die nur eine partielle Denaturierung der Molkeproteine in dem Hydrolysat
verursacht und überraschenderweise
die organoleptischen Eigenschaften der Molkeproteine hinsichtlich
der Bereitstellung eines Produktes verbessert, das in seiner Textur
cremig ist (eine relativ geringe Partikelgröße hat) und im wesentlichen
weiß im
Erscheinungsbild ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele dargestellt:
Beispiele 1, 3, 15 und 16 fallen nicht unter den Umfang der Ansprüche.
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Beispiel 1
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Eine
10%-Lösung
eines Süßmolkenproteinkonzentrats
mit 80% Proteingehalt (ALACENTM 392,2 l) wurde
bei 50°C
mit dem kommerziell erhältlichen
Enzym Neutrase aus Bacillus subtilis (Novo Nordisk, Dänemark)
hydrolysiert. Ein pH von 7,0 und ein Enzym-Substrat-Verhältnis von
0,3% Gew./Gew. wurde für
die Hydrolyse verwendet. Das Hydrolysat wurde auf pH 5,0 eingestellt
und auf 65°C
für 30
min erhitzt, um das Enzym zu inaktivieren. Das Hydrolysat (DH von
4,5%) wurde sprühgetrocknet
und auf Angiotensin-umwandelndes Enzym-Inhibitor (ACE-I)-Aktivität und Geschmack
getestet. Die ACE-I Aktivität
in dem getrockneten Produkt wurde unter Verwendung von FAPGG als
ein Substrat bestimmt (Produkt 305-10 von Sigma Chemical Corporation St.
Louis, MO, USA) gemäß dem Verfahren
von D W Cushman & H
S Cheung (1971). ACE-I-Aktivitäten
werden als die Menge an Material (g/L) ausgedrückt, die benötigt wird,
um die Aktivität
des ACE-I-Enzyms um 50% zu verringern. IC50-ACE-I-Aktivität in dem
Hydrolysat betrug 0,44 g/L, und der Geschmacksakzeptanzwert, bestimmt
anhand einer Geschmackstestgruppe („taste panel"), war sehr hoch.
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Beispiel 2
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Eine
50%-Lösung
von ALACENTM 421 Molkeproteinkonzentrat
(56% Proteingehalt, 10 l) wurde mit kommerzieller Lactase aus Kluveromyces
lactis behandelt (Lactozyme 3000L von Novo Nordisk) bei einem Enzym-zu-Substrat-Verhältnis von
0,3% bei 50°C
für zwei
Stunden. Die Lactase-behandelte Lösung wurde mit Neutrase (Novo
Nordisk, Dänemark)
für eine
Stunde bei 50°C
bei einem Enzym-Substrat-Verhältnis
von 0,3% hydrolysiert. Aktive Enzyme wurden durch UHT-Behandlung
(5s bei 95°C)
inaktiviert nach einer 5-fachen Verdünnung der Mischung. Das Hydrolysat
wurde sprühgetrocknet.
Das getrocknete Pulver (DH 2,8%) enthielt keine Spuren an aktivem
Enzym und hatte eine ACE-I-Aktivität von 2,18 g/l. Der Geschmackswert
war ausnehmend hoch aufgrund der Einführung einer niedrigen Konzentration
an Süßmittel
in das Produkt. ACE-I-Messungen und die Geschmacksakzeptanzbewertung
wurden wie für
Beispiel 1 bestimmt.
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Beispiel 3
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Ein
500 1-Hydrolysat, hergestellt aus ALACENTM 392
auf eine ähnliche
Weise wie die in Beispiel 1, wurde auf 10°C nach Enzyminaktivierung abgekühlt. Eine
Teilprobe des ursprünglichen
Hydolysats wurde getrocknet. Das verbleibende Hydrolysat wurde einer
Ultrafiltration bei 10°C
mit einer Membran mit nominalem Molekulargewichts-Cutoff von 10000
Dalton unterzogen (HFK 131, Koch Membrane Systems, USA). Das Hydrolysat
(bei einem DH zwischen 3,8% und 4,2%) wurde auf einer VCF 10 aufkonzentriert,
und der Rückstand wurde
direkt getrocknet. Das Permeat wurde durch Verdampfung auf näherungsweise
25% Feststoffgehalt aufkonzentriert und getrocknet. Die ACE-I-Messung
und Geschmacksakzeptanzbewertung wurden wie für Beispiel 1 bestimmt. Die
ACE-I-Aktivität
wurde in dem Permeat-Pulver angereichert (IC50 des
Permeatpulvers betrug 0,15 g/l). Die ACE-I-Aktivität in der
Teilprobe des getrockneten Hydrolysats vor der Ultrafiltration betrug 0,43
g/l. Die Geschmacksakzeptanzwerte bezüglich des Rückstandspulvers und des sprühgetrockneten
Pulvers der Zuführung
waren beide hoch.
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Beispiel 4
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Drei
unterschiedliche Lösungen
aus ALACENTM 392, ALACENTM 421
und einer Mischung aus ALACENTM 392 und
Lactose wurden hergestellt mit einem Feststoffgehalt von 15%, um
150 1 zu ergeben. Die Lösung
wurde mit einer kommerziellen Protease aus Bacillus subtilis-Neutrase (Novo, Nordisk,
Dänemark)
und einer kommerziellen Lactase aus Klyvermyces lactis (Lactozyme
3000L von Novo Nordisk) behandelt. Die Zugaberate an Enzym betrug
0,3% Gew./Gew. (auf Proteinbasis) für Neutrase und 1,2% Gew./Gew.
(auf Lactase-Basis) für
Lactozyme. Die Reaktion wurde für
2 h bei 50°C
bei einem pH von 7,0 fortgesetzt. Proben von 35 l wurden alle 0,5
h entnommen, bei 88°C
für 3 Sekunden
inaktiviert und darauffolgend sprühgetrocknet. Die ACE-I-Aktivität, wie in
Beispiel 1 spezifiziert, ergab 0,424 g/l, 0,336 g/l und 0,432 g/l
für die
drei Mischungen auf einer Proteinbasis. Die Bitterkeit der Proben
aus ALACENTM 392 wurde formell gegen die
beiden Standardhydrolysate bewertet. Die Werte für die Bitterkeit auf einem
Maßstab
von 1 bis 10, wobei 10 den bittersten Wert darstellt, waren 1,9
für eine
Probe nach 0,5 h-Hydrolyse, 2,3 für die 2 h-Hydrolyse im Vergleich
zu 5 und 7 für die
Standard-Hydrolyse-Proben mit größeren Hydrolysegraden.
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Die
Proben von ACLACENTM 421 und einer Mischung
von ALACENTM 392 und Lactose entnommen nach
2 h, hatten eine mittlere Partikelgröße von 3 μm bzw. 2 μm. Die Probe von ALACENTM 392 hatte eine mittlere Partikelgröße von 6 μm nach 2
h-Hydrolyse und Inakti vierung, wie spezifiziert. Eine geringere
sandige und kreidige Beschaffenheit wurde auf die geringeren Partikelgrößenproben
zurückgeführt.
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Die
Löslichkeit
der hydrolysierten ALACENTM 392/Lactose-Mischung
war am höchsten
mit näherungsweise
85% über
den pH-Bereich. Die ALACENTM 392-, ALACENTM 421-Proben sind bis zu ungefähr 70% löslich mit
einer geringfügigen
Abnahme hinsichtlich der Löslichkeit
auf 65% bei pH 3,5.
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Beispiel 5
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Drei
verschiedene Lösungen
aus ALACENTM 392, ALACENTM 421
und einer Mischung von ALACENTM 392 und
Lactose wurden mit 30% Feststoffgehalt hergestellt, um 75 l zu ergeben.
Die Enzymbehandlung wurde unter denselben Bedingungen wie in Beispiel
4 durchgeführt.
Die in halbstündigen
Intervallen entnommenen Proben wurden auf 15% Feststoffgehalt verdünnt. Ansonsten
wurde die Hitzebehandlung wie in Beispiel 4 durchgeführt. Die
ACE-I-Aktivität, gemessen
wie in Beispiel 1 spezifiziert, betrug 0,560 g/l, 0,440 g/l und 0,728
g/l.
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Die
Proben aus Beispiel 4 und 5 wurden in einer Konzentration von 0,1%
zu den Standardwachstumsmedien von Bifidobacterium lactis zugegeben
und führten
zu einem schnelleren Zellwachstum und einer höheren finalen Zelldichte des
Stamms als die Kontrolle ohne jeglichen Zusatz.
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Die
Oligosaccharid-Konzentration (Trisaccharide und höher) von
diesen drei hydrolysierten Proben betrug 0,2%, 2,1 % und 7,0% in
ALACENTM 392, ALACENTM 421
bzw. der Mischung aus ALACENTM 392 und Lactose.
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Beispiel 6
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Die
in Beispiel 5 hergestellten Hydrolysatpulver wurden als ein Zusatz
für Joghurt
in Zugaberaten von 2,5% und 5% des endgültigen Joghurts verwendet und
führten
zu einer erhöhten
Cremigkeit und verbesserten die Textur im Vergleich mit der Kontrolle.
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Beispiel 7
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Die
in Beispiel 5 hergestellten Hydrolysatpulver wurden als die Proteinquelle
in einem Rezept für
einen Müsliriegel
bei einer 6%- und 12%-Gew./Gew.-Zugaberate verwendet. Alle Testpersonen
bevorzugten die Hydrolysatriegel gegenüber der nicht-hydrolysierten
WPC-Kontrolle. Die
besten Resultate wurden mit hydrolysierten ALACENTM 421
und einer Mischung aus ALACENTM 392 und
Lactose erzielt, hergestellt in Beispiel 5.
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Beispiel 8
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Das
in Beispiel 5 hergestellte Hydrolysatpulver wurde als ein Inhaltsstoff
in einer Probe für
ein Mahlzeitersatz-Konzept verwendet. ALACENTM 421,
hydrolysiert in Lactose und Protein, wurde bei einer Rate von 45%
Gew./Gew. zu Vollmilchpulver, Maltodextrin, Saccharose und Milchcalcium
zugegeben (ALAMINTM), um zu einem Prototyp
eines pulvrigen Mahlzeitersatzes zu führen. Im Vergleich mit einer
Kontrollprobe ohne hydrolysiertes Molkeprotein wurde gefunden, daß hydrolysiertes
Molkeprotein, das in Beispiel 5 hergestellt wurde, akzeptabler war.
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Beispiel 9
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Ein
Molkeproteinnahrungsgetränk
wurde formuliert, enthaltend 8% Gew./Gew. ALACENTM 392
oder ALACENTM 421 oder eine Mischung aus
ALACENTM 392 und Lactose, hydrolysiert wie
in Beispiel 5 spezifiziert. Das Getränk enthielt ebenso Saccharose,
Zitronensäure,
Aromen und Farbstoffe. Der pH des Getränks wurde auf 4,3 eingestellt.
Das Getränk
kombinierte die Ernährungs-
und Gesundheitsvorteile von Molkeproteinen mit dem erfrischenden
Geschmack eines nicht-alkoholischen Getränks. Im Vergleich mit einem
Getränk,
das eine unbehandelte Molkeproteinkontrolle enthielt, war die pH-Stabilität verbessert,
und das Getränk
hatte eine stärkere
milchartige Erscheinung als die Kontrolle.
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Beispiel 10
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Ein
weiteres Nahrungsproteingetränk
wurde formuliert, enthaltend 12,5% Gew./Gew. an ALACENTM 421,
hydrolysiert wie in Beispiel 5 in Wasser, gemischt mit pasteurisierter
Vollmilch. Saccharose wurde zugegeben, um 6% der endgültigen Formulierung
zu ergeben, ebenso wie ein Stabilisator. Das Getränk wurde,
sofern erwünscht,
mit Banane, Vanille oder ähnlichen
Geschmacksrichtungen aromatisiert. Um eine ausgedehnte Haltbarkeit
zu erzielen, wur de das Getränk
auf 140°C
für 3 Sekunden
ultrahocherhitzt. Die mittlere Partikelgröße bleibt bei 3 Mikron nach
der zusätzlichen
UHT-Hitzebehandlung.
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Beispiel 11
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Die
Hydrolyse wurde durchgeführt,
wie in Beispiel 5 spezifiziert, aber anstatt ALACENTM 421-Pulver
zu rekonstituieren, wurde ein frischer Rückstand von ALACENTM auf
30% Feststoffgehalt in der Lösung
aufkonzentriert. Die Neutrase-Zugaberate wurde auf 0,9% Gew./Gew.
(auf einer Proteinbasis) variiert, die Lactasekonzentration war
wie spezifiziert. Die Reaktionsmischung wurde bei 15% Feststoffgehalt
nach 2 h inaktiviert. Die ACE-I-Aktivität ergab
0,480 g/l. Die organoleptischen Eigenschaften, Partikelgröße und Nahrungsverabreichung
waren Beispiel 4 und 5 sehr ähnlich.
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Beispiel 12
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Die
Hydrolyse wurde durchgeführt,
wie in Beispiel 4 mit ALACENTM 421-Pulver
spezifiziert. Die Neutrase-Zugaberate wurde auf 0,9% Gew./Gew. (einer
Proteinbasis) variiert. Die Lactose wurde mit einer Lactase aus
Aspergillus oryzae umgewandelt (Pilz-Lactase 30.000, Kyowa Enzymes
Co. Ltd. Japan) bei einer Zugaberate von 0,4% Gew./Gew. (auf einer
Lactosebasis). Die Reaktionsmischung wurde nach 1,5 h mit einer
direkten Dampfinjektion inaktiviert, um eine Temperatur von 88°C für entweder
1,5 Sekunden oder 3 Sekunden zu erzielen.
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Die
Partikelgröße betrug
2,3 Mikon. Organoleptische Eigenschaften und Nahrungsverabreichung
waren sehr ähnlich
dem Produkt aus Beispiel 4.
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Beispiel 13
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Eine
10% Gew./Gew.-Lösung
von ALACENTM wurde mit einer kommerziellen
Protease aus Bacillus subtilis-Neutrase (Novo Nordisk, Dänemark)
bei einer Enzymkonzentration von 0,9% Gew./Gew. hydrolysiert. Die
Reaktion wurde für
6 h bei 50°C
fortgesetzt. Proben von 200 ml wurden alle 1h entnommen, bei 88°C für 8 Sekunden
inaktiviert und darauffolgend gefriergetrocknet.
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ACE-I-Aktivität, Hydrolysegrad,
pH der Lösung
und die Bitterkeit entwickelten sich mit der Zeit wie folgt. Je
höher der
Bitterkeitwert war, desto bitterer ist der Geschmack. Je geringer
die gemessene Konzentration, desto höher ist die ACE-I-Aktivität.
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TABELLE
1: Hydrolyse von ALACEN
TM 392 WPC
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Beispiel 14
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Eine
10% Gew./Gew.-Lösung
von ALACENTM 392 wurde mit der den folgenden
kommerziellen Proteasen bei 1% Gew./Gew., 50°C für 1 h hydrolysiert. Die Reaktion
wurde bei 88°C
für 8 Sekunden
inaktiviert, und darauffolgend wurde das Hydrolysat gefriergetrocknet.
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TABELLE
2: Hydrolyse mit unterschiedlichen Enzymen
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Beispiel 15
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Identifizierung von ACE-I-Peptiden
und Messen ihrer Aktivitäten.
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200
mg Permeat aus Beispiel 3 wurde in 0,1 % Trifluoressigsäure (TFA)
aufgelöst
und auf eine präparative
Jupiter-Umkehrphasen-HPLC-Säule
(10 Mikron, C18, 22 × 250
mm [Phenomenex NZ]), äquillibriert
mit Lösungsmittel
A (0,1 % TFA), aufgetragen und mit einem FPLC-System (Pharmacia)
verbunden. Peptide wurden sequentiell von der Säule mit einem Gradient von
0 bis 43% Lösungsmittel
B (0,08% TFA in Acetonitril) in 245 min bei einer Durchflußrate von
10 ml/min eluiert. Peptide, die von der Säule eluierten, wurden durch Überwachung
der Extinktion des Eluats bei 214 nm nachgewiesen. Das Eluat wurde
mit einem automatischen Fraktionssammler eingesammelt, der eingestellt
wurde, 3 min-Fraktionen zu sammeln.
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Jede
Fraktion wurde lyophilisiert, und die Menge an Peptidmaterial, die
vorhanden war, wurde gravimetrisch gemessen. Fraktionen wurden auf
ACE-I-Aktivität
unter Verwendung eines In-vitro-Assay-Systems getestet (Reagenzien
von Sigma Produkt 305-10), bestehend aus Kaninchenlungen-ACE und
dem kolorimetrischen ACE-Substrat Furylacryloylphenylalanylglycylglycin
(FAPGG) getestet; ACE hydrolysiert FAPGG, um die Produkte FAP und
GG zu ergeben, was zu einer Abnahme der Extinktion bei 340 nm führt. Wenn
ein Peptid ACE inhibiert, wird die Veränderung in der Extinktion bei
340 nm verringert. Fraktionen, enthaltend die höchste ACE-inhibitorische Aktivität pro mg
Peptidmaterial wurden erneut auf die präparative Umkehrphasen-HPLC-Säule aufgetragen
und unter Verwendung eines flachen Gradienten von Lösungsmittel
B eluiert, d.h. 0,09% Zunahme an Lösungsmittel B Konzentration/min.
Das Eluat wurde unter Verwendung des Fraktionssammlers eingesammelt,
der eingestellt war, um 0,5-min-Fraktionen zu sammeln.
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Proben
aus jeder Fraktion wurden unter Verwendung einer analytischen Umkehrphasen-HPLC-Säule analysiert,
und diejenigen Fraktionen, die ein einzelnes identisches Peptid
enthielten, wurden vereinigt. Jede vereinigte Fraktion wurde lyophilisiert,
und das Gewicht des vorhandenen Peptids wurde gravimetrisch bestimmt.
Die aufgereinigten Peptide wurden auf ACE-I-Aktivität wie zuvor
getestet, und der IC50 wurde für jedes individuelle
Peptid berechnet.
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Das
Molekulargewicht jeden Peptids wurde mittels Elektrosprayionisierungsmassenspektrometrie
bestimmt (Sciex API 300 Dreifachquadrupol-Massenspektrometer). Tandem-Massenspektrometrie
wurde ebenso für
jedes Peptid durchgeführt,
um CAD-Spektren unter Verwendung von MSMS-Experiment-Scans zu erzeugen.
Jedes Peptid wurde ebenso mit einem automatisierten N-terminalen
Sequenzierer analysiert (ABI-Proteinsequenzierer Modell 476A). Daten,
gesammelt aus allen drei Techniken, wurden verwendet, um die Sequenz
aller Peptide zu ermitteln, die ACE-I-Aktivität besitzen. Der Ursprung jedes
der aktiven Peptide wurde bestimmt durch Recherchieren einer Datenbank,
enthaltend die bekannten Sequenzen aller bovinen Milchproteine.
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Die
Peptide, ihre Ursprünge,
Aktivitäten
und bekannten Ähnlichkeiten
werden in Tabelle 3 dargestellt. Obwohl die letzten drei Peptide
aus einem Casein stammen, waren sie aus einem Molkeproteinhydrolysat.
Das Lab, das zum Fällen
des Caseins verwendet wurde, fällte
diese Caseinfraktionen nicht aus, und sie verblieben bei den Molkeproteinen.
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TABELLE
3: ACE-I-Peptide und ihre Aktivitäten
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Beispiel 16
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Der
Effekt des in Beispiel 3 hergestellten Hydrolysatpulvers (ohne Ultrafiltration)
auf in-vivo-Blutdruck wurde
getestet unter Verwendung von spontan zu Bluthochdruck neigenden
Ratten (SHR/N) („spontaneously hypertensive"). Der Rattenstamm
ist spezifisch auf die Entwicklung von hohem Blutdruck bei der Reifung
ausgewählt
worden und wird in großem
Umfang verwendet, um den Effekt von blutdrucksenkenden Mitteln zu überwachen.
Sie wurden von Animal Resources Center, POX 1180 Canning Vale, Western
Australia 6155, erworben.
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Acht
Wochen alte Ratten wurden individuell in Plastikrattenkäfigen untergebracht
und während
des gesamten Versuchs in Temperatur-kontrollierten Räumlichkeiten
gehalten. Sie hatten unbeschränkten
Zugang zu Wasser und bekamen kommerzielles Rattenfutter ad libitum
gefüttert.
Die Testprodukte wurden oral als eine einzelne tägliche Dosis für 8 Wochen
verabreicht, währenddessen
Veränderungen
im Blutdruck überwacht wurden.
Ihr Blutdruck wurde unter Verwendung eines speziell entworfenen
Schwanzmanschetten- und Blutdrucküberwachungsgeräts gemessen
(IITC Inc., Life Science Instruments, 23924 Victory Blvd, Woodland
Hilld, CA 91367). Dem experimentellen Design wurde von dem Massey
University Animal Ethics Committee, Protokoll-Nr. 98/141, zugestimmt.
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Die
Veränderungen
im systolischen Blutdruck von jeder Gruppe von Tieren über die
acht Wochen werden in 2 (als die kleinsten Fehlerquadrate)
aufgetragen. Das Hydrolysat sowohl bei 2 g/kg Körpergewicht/Tag und 4 g/kg
Körpergewicht/Tag
senkte den systolischen Blutdruck von SHRs signifikant ab im Vergleich
mit Tieren, die nur kommerzielles Rattenfutter gefüttert bekamen
(p<0,004 mittels
kleinster Fehlerquadratanalyse, siehe 3). Der Effekt
des Hydrolysats war nicht so groß wie der von Captopril, einer
bekannten ACE-I-inhibitorischen
Arznei, die bei 30 mg/kg Körpergewicht/Tag
verabreicht wurde, war aber eine signifikante Verbesserung für Tiere,
die nur ein kommerzielles Rattenfutter gefüttert bekamen.
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