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Diese
Erfindung betrifft Systeme zur Abgabe aktiver antimikrobieller Mittel,
insbesondere ein Polymerpartikel, das ein aktives antimikrobielles
Mittel enthält
und das es ermöglicht,
dass das antimikrobielle Mittel mit der Zeit freigesetzt wird, insbesondere
ein Polymerpartikel, das ein elastomeres Acrylat (beispielsweise
ein Mikrokügelchen)
mit einem darin enthaltenen aktiven unlöslichen anorganischen antimikrobiellen
Wirkstoff umfasst, so dass dieses in Gegenwart von Wasser zeitgesteuert
freigesetzt wird, und noch spezieller ein solches antimikrobielles
Abgabesystem zur Verwendung auf Oberflächen, auf denen Mikroben wachsen
können,
wie auf verschiedenen Gebäudeteilen
und auf anderen damit verwandten Strukturen.
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Mikroben
(beispielsweise Algen, Bakterien, Pilze, Mehltau und Schimmel) wachsen
gewöhnlich
an warmen feuchten Oberflächen.
Das Vorhandensein und das Wachstum dieser Mikroben ist gewöhnlich ungewünscht. Bei
der Bedachungsindustrie ist die Verfärbung von Dachmaterialien (beispielsweise
Asphalt-, Holz- oder Kunststoff-Dachschindeln; Keramik- oder Metall-Fliesen;
Schiefer, Bitumen-Dachmembranen, Metallverkleidung; Rolldach; usw.)
größtenteils
auf das Wachstum verschiedener Typen blaugrüner Algen, meist Gloeocapsa
und Scytonema, sowie verschiedener Typen von Grünalgen in bestimmten Umgebungen
zurückzuführen. Derzeitige
Ansätze
zur Lösung
dieses Problems umfassen solche Maßnahmen, wie regelmäßiges Reinigen
des Dachs und die Montage von Zinkmetallstreifen auf dem Dach. Ein
weiterer Ansatz, der sich insbesondere bei herkömmlichen Asphalt-Dachschindeln
anwenden lässt,
ist das Einbringen von Kupferfreisetzungs-Granulatkörnern zusammen
mit Standard-Farbgranulatkörnern,
die auf die Oberfläche
der Asphaltmatte während
des Dachschindel-Herstellungsverfahrens
aufgetragen werden. Diese Ansätze
haben jeweils mehrere Nachteile. Dach-Reinigungen, insbesondere in den südlichen
Regionen der Vereinigten Staaten können mindestens auf jährlicher
Basis notwendig sein, damit ein Dach sauber bleibt, da dieser Ansatz
kein Mittel zur Verhinderung der Rückkehr der Mikroorganismen
bereitstellt. Darüber
hinaus kann das Reinigungsverfahren das Dach tatsächlich beschädigen oder
seine Lebensdauer verkürzen.
Zinkstreifen können
ein algenfreies Dach schaffen, sind aber oft vom ästhetischen
Standpunkt bedenklich, da sie auf dem Dach deutlich sichtbar sind.
Dachschindeln mit den kupferhaltigen Granulatkörnern können für Langzeitanwendungen ohne
Beeinträchtigung
des gewünschten
Aussehens wirksam sein, jedoch erfüllt dieser Ansatz nicht die
Notwendigkeit, bestehende Dächer,
die ursprünglich
nicht mit solchen Dachschindeln bedeckt waren, zu schützen.
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Kupferhaltige
Granulatkörner
eignen sich zwar gut zur Verwendung durch den Hersteller von Asphalt-Schindeln, jedoch
sind sie zudem zur Verwendung bei anderen Typen von Bedachungsmaterialien
(beispielsweise Holzschindeln, Keramikfliesen, Schiefer usw.) viel
weniger geeignet. Der Stand der Technik konnte zudem nicht den Bedarf
an einem antimikrobiellen Abgabesystem decken, das praktisch ist
und mit anderen Gebäuderelevanten
Strukturen (beispielsweise Leitungen für Klimaanlage und Heizung,
Wände,
Decken, Außenverkleidung,
Abdeckungen, Terrassen, usw.) oder anderen Strukturen (beispielsweise
Zäune,
die Innenseite von Kühleinheiten,
Kühltürme, Tierkäfige, Rohre)
kompatibel ist.
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Es
gibt daher einen Bedarf an einem effizienten und vielseitigen Abgabesystem
für ein
antimikrobielles Mittel, das sich auf bestehenden Dächern sowie
bei der Herstellung neuer Dachmaterialien, und auf anderen Strukturen
verwenden lässt.
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EP-A-203
724 offenbart von Acrylsäure
hergeleitete Kern- bzw. Mantelpartikel, die wasserunlösliche organische
Biozide enthalten.
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FR-A-2
155 166 offenbart Antifäulnismittel,
wie Kupferoxid, die in Gelatine oder Mikrokapseln auf Cellulosebasis
eingebettet sind.
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JP-08-165
210 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines antimikrobiellen
Mittels, das Metallionen enthält,
die mit Sulfonsäuregruppen
in einem Copolymer auf Acrylat-Basis assoziiert sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein antimikrobielles Abgabesystem zur
Abgabe eines antimikrobiellen Mittels auf eine Oberfläche mit
zeitgesteuerter Freisetzung bereit. Das Abgabesystem umfasst ein
oder mehrere Polymerpartikel (beispielsweise Mikrokügelchen,
Kern- bzw. Mantelteilchen, Latices, Porogene, kryogen gemahlene
Kügelchen,
Kondensations-Polymerpartikel, Flocken, usw.), welche ein elastomeres
Acrylat umfassen, und mindestens ein daran gebundenes unlösliches
anorganisches antimikrobielles Mittel. Die antimikrobiellen Mittel
sind in dem Polymerpartikel oder in dem monomeren Vorläufer, der
zur Herstellung des Polymerpartikels verwendet wird, unlöslich. Das
antimikrobielle Mittel kann in die Mikrokügelchen entweder unter Verwendung
eines nach der Polymerisation erfolgenden Zugabeverfahrens erfolgen
oder in einem In situ-Zugabeverfahren. Die Beschickung der Polymerpartikel
mit einem freisetzbaren antimikrobiellen Mittel stellt eine Abgabevorrichtung
bereit, die so ausgelegt werden kann, dass anwendungsspezifische
Eigenschaften geschaffen werden. Beispiele für solche Abgabevorrichtungen
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf, Substrate (wie Bänder, Materialflächen und
dergleichen), die mit den freisetzbar beschickten Polymerpartikeln
beschichtet sind, sprühbare
Dispersionen oder Suspensionen dieser Polymerpartikel und dergleichen.
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Bei
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein solches Abgabesystem
mit einem Polymerpartikel bereitgestellt, welches ein antimikrobielles
Mittel enthält.
Das antimikrobielle Mittel ist derart in dem Polymerpartikel enthalten,
dass es sich aus der von dem Polymerpartikel festgelegten Grenze
auf wirksame Weise mit der Zeit freisetzen lässt, wenn sich das Polymerpartikel
in Gegenwart von Wasser befindet.
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Bei
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Auftragen
eines antimikrobiellen Mittels bereitgestellt. Das Verfahren umfasst
als Schritte das Bereitstellen eines Polymerpartikels, das aus einem elastomeren
Acrylat besteht und an dem ein unlösliches anorganisches antimikrobielles
Mittel gebunden ist, so dass es von dem Polymerpartikel in wirksamer
Menge mit der Zeit freisetzbar ist, wenn sich das Polymerpartikel
in Gegenwart von Wasser befindet; und Auftragen des Polymerpartikels
auf eine Oberfläche
einer Struktur.
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Bei
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung eines antimikrobiellen Abgabesystems bereitgestellt,
das die folgenden Schritte umfasst: (a) Bereitstellen eines polymerisierten
elastomeren Mikrokügelchen-Vorläufers; (b)
Mischen des polymerisierten elastomeren Mikrokügelchen-Vorläufers mit
einem freisetzbaren unlöslichen
anorganischen antimikrobiellen Mittel oder einem Gemisch von Mitteln,
wobei das freisetzbare antimikrobielle Mittel oder Gemisch von Mitteln
gegebenenfalls in einem Lösungsmittel
gelöst
ist, und so, dass das freisetzbare antimikrobielle Mittel innerhalb
der Grenzen der polymerisierten elastomeren Mikrokügelchen-Vorläufer absorbiert
ist, und gegebenenfalls (c) Entfernen des Lösungsmittels.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein weiteres
Verfahren zur Herstellung eines antimikrobiellen Abgabesystems bereitgestellt,
das die folgenden Schritte umfasst: (a) Herstellen einer Ölphase,
die mindestens ein öllösliches
Monomer, einen öllöslichen
Initiator und ein freisetzbares anorganisches antimikrobielles Mittel
oder einen Teil des freisetzbaren anorganischen antimikrobiellen Mittels
in einer Wasserphase umfasst, die mindestens einen Suspensionsstabilisator
oder ein oberflächenaktives
Mittel umfasst; (b) Initiieren der Polymerisation der Ölphase in
der Wasserphase und (c) gegebenenfalls Zugabe von verbleibendem öllöslichem
freisetzbarem antimikrobiellem Mittel.
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Erfindungsgemäße Polymerteilchen
(beispielsweise Mikrokügelchen,
Kern- bzw. Mantelpartikel, Latices, Porogene, kryogen gemahlene
Kügelchen,
Kondensationspolymerpartikel, Flocken, usw.) können klebrig oder klebstofffrei
mit fester oder hohler Morphologie hergestellt werden. Die Polymerpartikel
können
anhängende
hydrophile polymere oder oligomere Einheiten enthalten, so dass
mindestens ein Außenbereich
des Polymerpartikels hydrophiler (d.h. stärker wasserabsorbierend) gemacht
wird, wodurch möglicherweise
die Freisetzungsrate des antimikrobiellen Mittels beeinflusst wird.
Polymerpartikel in der Form von Mikrokügelchen können einen Durchmesser im Bereich
von etwa 0,5 Mikron bis etwa 300 Mikron aufweisen.
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Elastomere
Mikrokügelchen
können
mittels kolloidaler Polymerisationstechniken, wie Suspensions-Polymerisation, hergestellt
werden. Kolloidale Polymerisationstechniken beruhen auf der Verwendung
von Stabilisatoren, wie oberflächenaktiven
Mitteln, damit Ausflockung oder Agglomeratbildung der suspendierten Polymer-Mikrokügelchen
vermieden wird. Das oberflächenaktive
Mittel wird zur Stabilisation der Größe der suspendierten Kügelchen
oder Tröpfchen
des Monomers vor der Polymerisation und somit der Größe der resultierenden
Polymermikrokügelchen,
verwendet. Das oberflächenaktive
Mittel hält
auch die Monomertröpfchen
und die Polymermikrokügelchen
während
der Polymerisation getrennt.
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Es
hat sich überraschend
herausgestellt, dass die Zugabe antimikrobieller Mittel, insbesondere
anorganischer Teilchen, während
der Herstellung der beispielhaften elastomeren Acrylatmikrokügelchen
zu einer stabilen Dispersion der Mikrokügelchen führt, sogar wenn hohe Mengen
des antimikrobiellen Mittels zu der Suspensionslösung gegeben werden und dadurch
in das Mikrokügelchen
eingebracht werden (beispielsweise bis zu etwa 40 Gew.% des Mikrokügelchens,
für Cu2O-Partikel).
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Vor
der vorliegenden Erfindung nahm man an, dass die Verwendung antimikrobieller
Mittel, insbesondere anorganischer Partikel, bei der Bildung von
Mikrokügelchen
auf Acrylat-Basis nicht zu einer stabilen Dispersion der Mikrokügelchen
führen
würden.
Diese Annahme beruhte zumindest teilweise auf der Beobachtung, dass
das Vorhandensein von Latexpartikeln in Lösung während der Suspensionspolymerisation
der Mikrokügelchen
das oberflächenaktive
Mittel während
der Polymerisation von dem Monomer abzweigte (d.h. Latex-Abreicherungseffekt).
Es wurde mit anderen Worten angenommen, dass diese antimikrobiellen
Mittel die Koagulation des Polymers verursachen, das bei der Polymerisation
der Monomertröpfchen
entsteht, und keine einzelnen Polymer-Mikrokügelchen gebildet werden. Die
Koagulation kann tatsächlich
eintreten, wenn nicht das richtige oberflächenaktive Mittel gewählt wird.
Es ist daher ebenfalls gewünscht,
dass das zu wählende oberflächenaktive
Mittel nicht mit dem Monomer um die Oberfläche der anorganischen (beispielsweise
Cu2O) Teilchen konkurriert. Als Alternative
kann man zusätzliches
oberflächenaktives
Mittel zur Kompensation der zusätzlichen
Oberfläche
der anorganischen Partikel verwenden oder eine Oberflächenbehandlung
auf den (beispielsweise Cu2O)-Partikeln
verwenden, wie ein Silan, ein Titanat oder sogar eine organische
Säure,
wie eine Ölsäure, die
eine höhere
Affinität
zu der Partikeloberfläche
als das oberflächenaktive
Polymerisationsmittel hat.
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Anorganische
Partikel wurden als Dispersionsmittel oder Stabilisatoren in Suspensions- Polymerisationsverfahren
zur Herstellung von Polymerpartikeln (d.h. thermoplastischen elastomeren
Mikrokügelchen)
verwendet, wie es beispielsweise durch die US-Patente Nr. 4,952,650;
4,833,179, und 4,360,611 bewiesen wurde. Diese anorganischen Partikelstabilisatoren
wurden jedoch nicht in die resultierenden Polymerteilchen eingebracht
und waren entweder nicht bekannt und/oder es wurde nicht erwartet,
dass sie antimikrobielle Eigenschaften aufweisen. Die erfindungsgemäßen anorganischen
Teilchen spielen dagegen nicht die Rolle eines Stabilisators oder
eines Dispersionsmittels für
die suspendierten Polymerteilchen. Die erfindungsgemäß verwendeten
anorganischen Teilchen werden tatsächlich in das Polymerpartikel
(beispielsweise das elastomere Mikrokügelchen) eingebracht, und sie
werden wegen ihrer antimikrobiellen Eigenschaften, nicht um die
Agglomeratbildung der Monomertröpfchen
oder Polymerpartikel zu vermeiden, verwendet.
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Die
hier verwendeten Begriffe haben folgende Bedeutungen:
"Antimikrobiell" steht für ein biologisch
aktives Material, das die Lebensprozesse beeinflusst (d.h. es hemmt den
Befall, das Wachstum und/oder das Leben) eines lebenden Mikroorganismus
(beispielsweise Algen, Pilz, Mehltau, Schimmel, Bakterien);
"Wirksame Menge" steht für eine Menge,
die es ermöglicht,
dass das erfindungsgemäße antimikrobielle
Abgabesystem eine gewünschte
Wirkung auf den lebenden Mikroorganismus erzielt. Diejenige Menge,
die eine wirksame Menge ausmacht, variiert je nach dem jeweils eingesetzten
antimikrobiellen Mittel, dem gewünschten
Einfluss auf den Mikroorganismus, der gewünschten Dauer der Behandlung,
der Freisetzungsrate, der Oberfläche
und der Stelle, an der das antimikrobielle Abgabesystem untergebracht
werden soll, und der Auswahl der Komponenten des antimikrobiellen
Abgabesystems. Folglich ist es nicht praktisch, besonders bevorzugte Mengen
anzugeben, jedoch lassen sich solche leicht vom Fachmann unter angemessener
Berücksichtigung
dieser und anderer geeigneter Faktoren bestimmen;
"Elastomer" steht für amorphe
oder nichtkristalline Materialien, die auf mindestens das Doppelte
ihrer ursprünglichen
Länge gedehnt
werden können,
und die rasch beim Nachlassen der Kraft im Wesentlichen auf ihre
Ursprungslänge
zurückschnellen;
"Teilweise wassermischbar" bedeutet, dass die
Löslichkeit
der Verbindung kleiner als etwa 98% aber größer als etwa 0,5 Gew.% ist
(wenn beispielsweise 1 Gramm der Verbindung in 100 g Wasser überführt wird,
lösen sich
etwa 0,005 g bis etwa 0,98 g);
"Freisetzbar" bedeutet, dass wenn die antimikrobielle
Abgabevorrichtung in ihrer vorgesehenen Verwendungsumgebung (beispielsweise
auf einem Dach) untergebracht wird, mindestens eine gewisse wirksame
Menge an antimikrobiellem Mittel mit der Zeit aus dem Mikrokügelchen
tritt;
"Lösungsmittel" steht für herkömmliche
organische Lösungsmittel,
die gewöhnlich
in der Industrie verwendet werden, einschließlich beispielsweise Toluol,
Heptan, Essigsäureethylester,
Methylethylketon, Aceton, und deren Gemische;
"Nicht wassermischbar" bedeutet, dass die
Wasserlöslichkeit
der Verbindung kleiner als 0,5 Gew.% ist; und
"Die Unlöslichkeit
von Cu2O in Wasser" bedeutet, dass die Löslichkeit
mindestens kleiner als etwa 1000 ppm (bei 25°C) ist.
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Die
Aufgaben, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden unter Berücksichtigung der
vorliegenden Beschreibung ersichtlich.
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Der
Kern der Erfindung ist in den folgenden Punkten zusammengefasst:
- 1. Antimikrobielles Abgabesystem zur Abgabe
eines antimikrobiellen Mittels an eine Oberfläche mit zeitgesteuerter Freisetzung,
wobei das Abgabesystem folgendes umfasst:
ein Polymerpartikel,
das ein elastomeres Acrylat umfasst und eine Grenze festlegt und
ein darin eingebrachtes unlösliches
anorganisches antimikrobielles Mittel enthält, so dass dieses von der
Grenze des Polymerpartikels in einer wirksamen Menge mit der Zeit
freisetzbar ist, wenn sich das Polymerpartikel in Gegenwart von
Wasser befindet.
- 2. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei das Polymerpartikel ein
Mikrokügelchen
ist.
- 3. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei das Mikrokügelchen
elastomer und quellfähig
ist.
- 4. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei das antimikrobielle Mittel
ein anorganisches Material ist, das aus der aus Metalloxiden, Metallpulvern,
Metalllegierungspulvern, leicht löslichen Kupferverbindungen,
Metallsulfiden, Metallsalzen, Organometallverbindungen und deren
Kombinationen bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
- 5. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei das antimikrobielle Mittel
Kupferoxid ist.
- 6. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei das antimikrobielle Mittel
eine Mehrzahl anorganischer Partikel ist, die in das Polymerpartikel
eingebracht sind.
- 7. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei das Polymerpartikel ein
Mikrokügelchen
ist und das antimikrobielle Mittel bis zu etwa 40 Gew.% des Gesamtgewichts
des Mikrokügelchens
und des antimikrobiellen Mittels ausmachen.
- 8. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei die Polymerpartikel klebrig
haftend sind.
- 9. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei das Polymerpartikel ein
Mikrokügelchen
mit einem Durchmesser im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 300 Mikron
ohne darin enthaltendes antimikrobielles Mittel ist.
- 10. Abgabesystem nach Punkt 1, wobei das Polymerpartikel mindestens
einen Hohlraum darin enthält.
- 11. Abgabesystem nach Punkt 1, das ferner eine Struktur umfasst,
die mit einer Mehrzahl der Polymerpartikel beschichtet ist.
- 12. Abgabesystem nach Punkt 12, wobei die Struktur mindestens
eine aus einer Band-, einer Flächen-
und einer stärker
dreidimensionalen Struktur umfasst.
- 13. Abgabesystem nach Punkt 12, das ferner jeweils eine bestimmte
Bindungsschicht zwischen dem Polymerpartikel und der Struktur umfasst.
- 14. Verfahren zum Auftragen eines antimikrobiellen Mittels,
das die folgenden Schritte umfasst:
Bereitstellen eines Polymerpartikels,
das ein elastomeres Acrylat umfasst und ein daran gebundenes unlösliches
anorganisches antimikrobielles Mittel aufweist, so dass dieses von
dem Polymerpartikel in einer wirksamen Menge mit der Zeit freisetzbar
ist, wenn das Polymerpartikel sich in Gegenwart von Wasser befindet,
und
Auftragen des Polymerpartikels auf eine Oberfläche einer
Struktur.
- 15. Verfahren nach Punkt 14, wobei der Auftragungsschritt das
Sprühen
des Polymerpartikels auf die Oberfläche der Struktur umfasst.
- 16. Verfahren nach Punkt 14, wobei der Auftragungsschritt das
Auftragen des Polymerpartikels auf eine Oberfläche eines Dachs umfasst.
- 17. Verfahren nach Punkt 14, wobei der Auftragungsschritt das
Auftragen des Polymerpartikels auf mindestens eine Struktur umfasst,
die aus der aus einer Dachschindel; Fliese; Schiefer; einer Bitumen-Dachmembran; Metallfläche; Rolldach;
einer Gebäudewand;
einer Gebäudedecke,
einer Abdeckung, Zaun, einer Verkleidung, einer Terrasse, einem
Schiff, einem Boot, einem Flugzeug, einem Auto, Außenmöbeln, Leitungen, einer
Gefriereinheit, einem Kühlturm,
einem Gewebe, einem Zelt, einem Segel, einem Tierkäfig bestehenden
Gruppe der Strukturen ausgewählt
ist.
- 18. Verfahren nach Punkt 14, wobei der Auftragungsschritt das
Auftragen des Polymerpartikels durch Mischen des Polymerpartikels
mit einem Gebäudematerial
umfasst, das zur Herstellung der Struktur benötigt wird.
- 19. Verfahren nach Punkt 14, wobei das Mischen das Mischen des
Polymerpartikels mit einem Zementmaterial umfasst, das zur Herstellung
einer Betonstruktur verwendet wird.
- 20. Verfahren nach Punkt 14, wobei das Mischen das Mischen des
Polymerpartikels mit einem Mörtelmaterial
umfasst, das zur Herstellung einer Mörtelzeile verwendet wird.
- 21. Verfahren nach Punkt 14, wobei das antimikrobielle Mittel
in das Polymerpartikel eingebracht ist.
- 22. Verfahren zur Herstellung eines antimikrobiellen Abgabesystems,
das Polymerpartikel umfasst, die ein elastomeres Acrylat umfassen,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
(a) Bereitstellen
eines polymerisierten elastomeren Mikrokügelchen-Vorläufers,
(b)
Mischen des polymerisierten elastomeren Mikrokügelchen-Vorläufers mit
einem freisetzbaren unlöslichen
anorganischen antimikrobiellen Mittel oder einem Gemisch von Mitteln,
wobei das freisetzbare antimikrobielle Mittel oder Gemisch von Mitteln
gegebenenfalls in einem Lösungsmittel
gelöst
ist, und so, dass das freisetzbare antimikrobielle Mittel innerhalb
der Grenzen der polymerisierten elastomeren Mikrokügelchen-Vorläufer absorbiert
ist, und gegebenenfalls
(c) Entfernen des Lösungsmittels.
- 23. Verfahren zur Herstellung eines antimikrobiellen Abgabesystems,
das Polymerpartikel umfasst, die ein elastomeres Acrylat umfassen,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
(a) Herstellen
einer Ölphase,
die mindestens ein öllösliches
Monomer, einen öllöslichen
Initiator und ein freisetzbares anorganisches antimikrobielles Mittel
oder einen Teil des freisetzbaren anorganischen antimikrobiellen
Mittels in einer Wasserphase umfasst, die mindestens einen Suspensionsstabilisator
oder ein oberflächenaktives
Mittel umfasst,
(b) Initiieren der Polymerisation der Ölphase in
der Wasserphase und
(c) gegebenenfalls Zugabe von verbleibendem öllöslichem
freisetzbarem antimikrobiellem Mittel.
- Die vorliegende Erfindung wird zwar hier anhand von spezifischen
Ausführungsformen
beschrieben, jedoch ist es dem Fachmann leicht ersichtlich, dass verschiedene
Modifikationen, Umordnungen, und Substitutionen vorgenommen werden
können,
ohne dass vom Geist der Erfindung abgewichen wird. Der erfindungsgemäße Schutzbereich
ist somit nur auf die hier angefügten
Patentansprüche
eingeschränkt.
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Man
hat entdeckt, dass Polymerpartikel (beispielsweise Mikrokügelchen,
Kern- bzw. Mantelpartikel, Latices, Porogene, kryogen gemahlene
Kügelchen,
Kondensationspolymerpartikel, Flocken, usw.) in einem System zur
Abgabe antimikrobieller Materialien und/oder Mittel eingesetzt werden
können,
die sich bei einer großen
Anzahl von Anwendungen eignen. Das Polymerpartikel enthält ein anorganisches
antimikrobielles Mittel, gegebenenfalls als Kombination von antimikrobiellen
Mitteln, die mit der Zeit langsam aus dem Polymerpartikel freigesetzt
werden, so dass ein Langzeitwachstum von Mikroorganismen verhindert
wird. Eine bestimmte Anwendung, die hier eingehend beschrieben ist,
ist die Verwendung von elastomeren Mikrokügelchen zur Abgabe von Materialien
mit antimikrobiellen Eigenschaften für Außen-Bedachungsanwendungen.
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Werden
der oder die Wirkstoff(e) in ein Polymerpartikel eingebracht, wird
ein Abgabesystem hergestellt, dass den Wirkstoff gesteuert freisetzen
kann. Das bevorzugte Verfahren zum Einbringen von dem oder den antimikrobiellen
Mittel(n) erfolgt durch das Dispergieren des Mittels in einem Monomer
oder Monomerengemisch vor der Polymerisation des oder der Monomere
zu Polymerpartikeln, wodurch das Mittel während der Polymerisation in
den Polymerpartikeln eingeschlossen wird. Es kann ebenfalls wünschenswert
sein, das Mittel nach der Polymerisation zu den Polymerpartikeln
durch ein Nach-Zugabe-Verfahren zuzugeben, beispielsweise indem
es ermöglicht
wird, dass das Mittel in einen Teil des Polymerpartikels oder das
gesamte Polymerpartikel absorbiert wird, oder durch Quellen des
Partikels mit einem flüchtigen Quellungsmittel,
so dass die Wanderung des Wirkstoffs in das Partikel erfolgen kann,
und Entfernen des Quellungsmittels.
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Die
Polymerpartikel können
klebrig (d.h. mit Haftklebeeigenschaften) oder nicht klebrig gemacht
werden. Ihr Vernetzungsgrad kann die Klebrigkeit des Polymerpartikels
bestimmen. Der Vernetzungsgrad kann ebenfalls die Quellbarkeit des
Polymerpartikels beeinflussen. Zur Gewährleistung eines hohen Grades
an Polymerpartikelquellung ist die Verwendung geeigneter Menge an
Vernetzer wünschenswert.
Die Vernetzung kann ebenfalls zur Erzielung der gewünschten
Freisetzungsgeschwindigkeit des eingebrachten antimikrobiellen Mittels
wichtig sein. Das klebrige oder nicht-klebrige Polymerpartikel kann
fest oder hohl sein (d.h. es enthält einen oder mehrere Hohlräume) und
ist gewöhnlich
mindestens so stark vernetzt, dass es dazu neigt, während der
Verarbeitung und des Gebrauchs in Partikelform zu bleiben.
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Mikrokügelchen
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Fest
haftende klebrige Haftklebe-Elastomer-Mikrokügelchen eigneten sich bei repositionierbaren
Haftklebeanwendungen, und es gibt zahlreiche Literaturstellen, die
die Herstellung und/oder die Verwendung dieser Mikrokügelchen
erörtern.
Der Begriff repositionierbar steht für die Fähigkeit des klebrigen Mikrokügelchens,
dass es wiederholt an einem Substrat haften kann und wieder davon
abgenommen werden kann, ohne dass die Klebefähigkeit wesentlich verloren
geht. Gewöhnlich
werden Haftklebemikrokügelchen über Suspensionspolymerisation
von einem oder mehreren radikalisch polymerisierbaren Monomeren
in Gegenwart von oberflächenaktiven
Mitteln und/oder Suspensionsstabilisatoren hergestellt. Für das Suspensionspolymerisationsverfahren
ist das antimikrobielle Mittel wünschenswerterweise
in Wasser relativ unlöslich.
Zur gleichen Zeit muss das Mittel den gleichen Löslichkeitsgrad in Wasser haben,
damit es freisetzbar ist. Somit hängt eine gewünschte Freisetzungsrate
mindestens teilweise ab von (1) dem Diffusionskoeffizient des Mittels
durch das polymere Mikrokügelchenmaterial
und (2) der Löslichkeit
des antimikrobiellen Mittels in Wasser. Man möchte zudem, dass die antimikrobiellen
Mittel zumindest hinreichend stabil und unreaktiv sind, damit die
Polymerisation nicht verhindert wird, keine signifikante Wechselwirkung
mit dem oberflächenaktiven
Mittel vorkommt und damit es in der Monomerphase dispergierbar ist,
und zwar jeweils in dem Maße,
dass eine wirksame Menge freigesetzt werden kann. Darüber hinaus
sind wünschenswerte
Polymer-Zusammensetzungen und antimikrobielle Mittel ebenfalls im
Wesentlichen nicht reaktiv, damit das antimikrobielle Mittel sich
im Wesentlichen nicht zersetzt oder die Freisetzung des antimikrobiellen
Mittels verhindert wird. Die Säuregruppen
sind im Gegensatz zu basischen Gruppen beispielsweise gewöhnlich nicht
mit dem Cu2O kompatibel.
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Die
Wahl der oberflächenaktiven
Mittel und/oder Suspensionsstabilisatoren und ihrer spezifischen Kombinationen
mit spezifischen Monomeren kann die Suspensionsstabilität, die gewünschte Partikelmorphologie,
die Leistungseigenschaften und dergleichen bestimmen. Das oberflächenaktive
Mittel sollte so ausgewählt
werden, dass es nicht mit dem Monomer um die Oberfläche der
anorganischen (beispielsweise Cu2O) Partikel
konkurriert. Man möchte,
dass das oberflächenaktive
Mittel im Wesentlichen nicht mit dem gewählten antimikrobiellen Mittel
reagiert oder es sonst wie zersetzt (beispielsweise durch Zersetzen
eines Metalloxids in seine Ionen).
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Verschiedene
copolymerisierbare Monomere, Suspensionsstabilisatoren und/oder
oberflächenaktive Mittel
können
kombiniert werden, um die Eigenschaften dieser suspensionspolymerisierten
Mikrokügelchen
zu modifizieren. Mikrokügelchen,
die beispielsweise einen oder mehrere innere Hohlräume oder
Aushöhlungen enthalten,
wie es im Stand der Technik beschrieben ist, zeigen verschiedene
Leistungseigenschaften.
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Copolymerisierbare
oder sonst wie eingebrachte oligomere und polymere Additive können ebenfalls in
suspensionspolymerisierte Mikrokügelchen
eingebracht werden, damit die Leistungseigenschaften verändert werden.
Hydrophile Oligomere und Polymere können in suspensionspolymerisierbare
Haft-Mikrokügelchenformulierungen
eingeschlossen werden, damit eine verbesserte Mikrokügelchen-Stabilität bei der
Synthese und Beschickung und bei einigen Formulierungen der Dispergierbarkeit
in Wasser bereitgestellt wird.
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Herstellung
von Mikrokügelchen
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Man
nimmt an, dass die erfindungsgemäßen polymeren
Mikrokügelchen
durch Suspensions-, Dispersions-, direkte Emulsions- und modifizierte
Emulsionstechniken hergestellt werden können. Die erfindungsgemäßen polymeren
Mikrokügelchen
werden gemäß den Suspensionspolymerisationsverfahren
hergestellt, die in den US-Patenten Nr. 3,691,140; 4,166,152; 4,495,318;
4,786,696; 4,988,467; 5,045,569; 5,508,313; und 5,571,617 beschrieben
sind. Die polymeren Mikrokügelchen
sind Mikrokügelchen
auf Acrylatbasis. Es ist auch bevorzugt, dass die erfindungsgemäßen Mikrokügelchen
quellbar und elastomer sind.
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Bei
bevorzugten Suspensionspolymerisationsverfahren können die
Acrylat-Mikrokügelchen
gewöhnlich
durch Herstellen einer Ölphase
hergestellt werden, die (Meth)acrylsäureester- und gegebenenfalls Vinylester-Monomere
und einen öllöslichen
radikalischen Initiator in einer Wasserphase umfasst, die ein wässriges Medium
mit mindestens einem Suspensionsstabilisator oder oberflächenaktiven
Mittel umfasst. Allgemeine Beispiele für Polymer-Zusammensetzungen
für die
Mikrokügelchen
umfassen 70–100
Monomer mit niedriger Tg, 30-0% polares Comonomer, 0-3% Vernetzer
und 0-10% ionisches Comonomer; 90-100% Monomer mit niedriger Tg,
10-0% polares Comonomer, und 0-3% Vernetzer; und 97–100 Monomer
mit niedriger Tg und 0-3% Vernetzer. Beispiele für oberflächenaktive Mittel können anionische
oberflächenaktive
Mittel, wie Ammoniumlaurylsulfat oder Natriumdodecylbenzosulfonat
(wirksam mit organischen antimikrobiellen Mitteln oder säurestabilen
anorganischen Substanzen), nicht-ionische oberflächenaktive Mittel, wie Ethylenoxid/Propylen-Block-Copolymere,
und nicht-ionische polymere oberflächenaktive Mittel, wie Poly(vinylalkohol)
sein.
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Die Ölphase kann
gegebenenfalls auch radikalisch polymerisierbare polare Comonomere
enthalten. Je nach den Typen und Mengen des Monomers und der Comonomere,
Vernetzer, Stabilisatoren, oberflächenaktiven Mitteln, Reaktionsbedingungen
und anderen eingesetzten Zusammensetzungs- und Verfahrensalternativen
können
diese Mikrokügelchen
hohl (d.h. mit mindestens einem inneren Hohlraum oder einer Aushöhlung) oder
fest (d.h. ohne innere Hohlräume
oder Aushöhlungen);
klebrig oder klebstofflos; in Wasser oder in Lösungsmittel dispergierbar;
leicht oder stark vernetzt sein; und sie können einen Bereich an Durchmessern (von
etwa 0,5 bis etwa 300 Mikron) und einen Bereich an polymeren Morphologien
aufweisen.
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(Meth)acrylsäureestermonomere,
die in elastomeren Acrylat-Mikrokügelchen verwendet werden, sind vorzugsweise
monofunktionelle ungesättigte
(Meth)acrylatester nicht-tertiärer
Alkylalkohole. Die Alkylgruppen dieser Alkohole enthalten vorzugsweise
4 bis 14 (stärker
bevorzugt 4 bis 10) Kohlenstoffatome. Beispiele für geeignete
Monomere umfassen sec-Butylacrylat,
n-Butylacrylat, Isoamylacrylat, 2-Methylbutylacrylat, 4-Methyl-2-pentylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat,
Isooctylacrylat, Isononylacrylat, Isodecylmethacrylat, Isodecylacrylat, Dodecylacrylat,
Teradecylacrylat und deren Gemische. Besonders bevorzugt sind n-Butylacrylat,
sec-Butylacrylat, Isoamylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Isooctylacrylat,
Isononylacrylat, Isodecylacrylat und deren Gemische. Von diesen
sind Isooctylacrylat and 2-Ethylhexylacrylat am stärksten bevorzugt.
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Vinylestermonomere,
die sich zur Bereitstellung der Mikrokügelchen eignen, sind ungesättigte Vinylester,
die von linearen oder verzweigten Carbonsäuren mit 1 bis 14, vorzugsweise
7 bis 12 Kohlenstoffatomen (wobei das Carboxyl-Kohlenstoffatom nicht
mitgezählt
ist) hergeleitet sind. Geeignete Vinylester-Monomere umfassen Vinylpropionat,
Vinylpelargonat, Vinylhexanoat, Vinylcaprat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinyloctanoat, Vinyldecanoat,
Vinyllaurat und deren Gemische. Besonders bevorzugt sind Vinylcaprat,
Vinyl-2-ethylhexonat, Vinyllaurat, und deren Gemische.
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(Meth)acrylatester
oder andere Vinylmonomere, die als Homopolymere Glasübergangstemperaturen von
mehr als etwa –20°C haben (beispielsweise
Ethylacrylat, tert-Butylacrylat,
Isobornylacrylat, Butylmethacrylat, Vinylacetat, Acrylonitril, deren
Gemische und dergleichen) können
zusammen mit einem oder mehreren, der (Meth)acrylat- und Vinylester-Monomere
verwendet werden, die als Homopolymere Glasübergangstemperaturen von weniger
als –20°C haben,
vorausgesetzt, dass die Glasübergangstemperatur
der resultierenden Mikrokügelchen
kleiner als etwa 0°C
ist.
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Elastomere
Acrylat-Mikrokügelchen,
die sich erfindungsgemäß eignen,
können
zudem ein radikalisch polymerisierbares polares Comonomer umfassen,
das mit dem (Meth)acrylsäureester-
und gegebenenfalls Vinylestermonomer copolymerisierbar ist. Die
radikalisch polymerisierbaren polaren Comonomere können zur Verbesserung
oder Modifikation der Kohäsionsstärke, Lagerstabilitätshaftung
gegenüber
polaren Oberflächen und
Glasübergangstemperatur
der Mikrokügelchen
zugegeben werden. Das polare Monomer wird vorzugsweise in einer
Menge von nicht mehr als etwa 1 bis 20 Gewichtsteilen dazugegeben.
Wird zuviel polares Monomer verwendet, kann eine Polymerisation
in der Wasserphase (d.h. die Bildung von Latex-Partikeln) erfolgen.
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Neben
ihrer Copolymerisierbarkeit mit dem (Meth)acrylsäureester- und gegebenenfalls
Vinylestermonomer sind die radikalisch polymerisierbaren polaren
Comonomere Monomere, die sowohl öl-
als auch wasserlöslich
sind und die folgenden polaren Substituenten umfassen: Amid-, Nitril-,
Hydroxyl- und Carbonsäure- (einschließlich Säuresalz)-Gruppen.
Geeignete polare Monomere umfassen monoolefinische Monocarbonsäuren, monoolefinische
Dicarbonsäuren,
Salze der beiden vorhergehenden Säuren, Acrylamide, N-substituierte
Acrylamide, N-Vinyllactame und deren Gemische. Veranschaulichende
Beispiele dieser Klassen geeigneter polarer Monomere umfassen Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Sulfoethylmethacrylat,
N-vinylpyrrolidon,
N-Vinylcaprolactam, Acrylamid, t-Butylacrylamid,
Dimethylaminoethylacrylamid, N-Octylacrylamid,
Hydroxyethylacrylat und Hydroxyethylmethacrylat. Ebenfalls geeignet
sind ionische Monomere wie Natriummethacrylat, Ammoniumacrylat,
Natriumacrylat, Trimethylamin-p-vinylbenzimid,
N,N-Dimethyl-N-(beta-methoxyethyl)ammoniumpropionatbetain, Trimethylaminmethacrylamid,
1,1-Dimethyl-1-(2,3-dihydrooxylpropyl)aminmethacrylamid
und deren Gemische. Besonders bevorzugt sind Acrylsäure, Natriumacrylat,
N-Vinylpyrrolidon
und deren Gemische.
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Die
erfindungsgemäß geeigneten
elastomeren Mikrokügelchen
können
ebenfalls ein multifunktionelles radikalisch polymerisierbares Vernetzungsmittel
enthalten. Diese Vernetzungsmittel können die Kohäsionsfestigkeit
und die Unlöslichkeit
in Lösungsmittel
der einzelnen Mikrokügelchen
durch inneres Vernetzen des Mikrokügelchens verstärken.
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"Multifunktionell" steht für Vernetzungsmittel,
die zwei oder mehrere radikalisch polymerisierbare olefinisch ungesättigte Gruppen
besitzen. Geeignete multifunktionelle Vernetzungsmittel umfassen
(Meth)acrylsäureester
von Diolen (beispielsweise Butandiol), Triolen (beispielsweise Glycerin)
und Tetrolen (beispielsweise Pentaerythritol); polymere multifunktionelle
(Meth)acrylate (beispielsweise Poly(ethylenoxid)diacrylat und Poly(ethylenoxid)dimethacrylat);
Polyvinyl-Verbindungen (beispielsweise substituiertes und unsubstituiertes Divinylbenzol);
difunktionelle Urethanacrylate; und deren Gemische.
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Wird
ein Vernetzungsmittel zur Herstellung eines klebrigen Acrylat-Mikrokügelchens
verwendet, wird es gewöhnlich
bis zu einer Menge von bis zu etwa 0,15 Äquivalentgewichtsprozenten
verwendet. Über
etwa 0,15 Äquivalentgewichtsprozent
neigen die Acrylat- und gegebenenfalls Vinylester-Mikrokügelchen
dazu, ihre Haftklebeeigenschaften zu verlieren und werden letztendlich
gegenüber
der Berührung
bei Raumtemperatur nicht klebrig. Sowohl nicht-klebrige als auch
klebrige Mikrokügelchen
sind erfindungsgemäß geeignet.
Der Vernetzungsgrad beeinflusst auch die Fähigkeit der Mikrokügelchen
zur Quellung (d.h. zur Absorption des antimikrobiellen Mittels).
Mit steigendem Vernetzungsgrad sinkt die Fähigkeit des Mikrokügelchens
zur Quellung. Zur Gewährleistung
eines hohen Quellungsgrades des Mikrokügelchens möchte man niedrige Mengen an
Vernetzer verwenden. Die Vernetzung ist ebenfalls wichtig bei der
Erzielung der gewünschten
Freisetzungseigenschaften des eingebrachten antimikrobiellen Mittels.
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Die
Angabe "Äquivalentgewichtsprozent" einer gegebenen
Verbindung ist definiert als die Anzahl der Äquivalente dieser Verbindung,
dividiert durch die Gesamtanzahl der Äquivalente der radikalisch
polymerisierbaren ungesättigten
Gruppen in der Gesamt- Zusammensetzung
des Mikrokügelchens.
Ein Äquivalent
ist die Anzahl Gramm, dividiert durch das Äquivalentgewicht. Das Äquivalentgewicht
ist definiert als das Molekulargewicht, dividiert durch die Anzahl
der polymerisierbaren Gruppen in dem Monomer (im Fall von solchen
Monomeren mit nur einer polymerisierbaren Gruppe gilt: Äquivalentgewicht
= Molekulargewicht).
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Die
Vernetzung kann ebenfalls durch Verwendung von Kettenübertragungsmitteln
gesteuert werden. Verwendbare Kettenübertragungsmittel sind gewöhnlich für eine radikalische
Polymerisation der Acrylate geeignet. Die Kettenübertragungsmittel, die sich
in der erfindungsgemäßen Praxis
eignen, umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Tetrabromkohlenstoff,
n-Dodecylmercaptan,
Isooctylthiolglycolat und deren Gemische. Das oder die Kettenübertragungsmittel
sind, wenn verwendet, in einer Menge im Bereich von etwa 0,001 bis etwa
1 Gew.% der polymerisierbaren Gesamt-Zusammensetzung zugegen.
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Verwendbare öllösliche radikalische
Initiatoren sind gewöhnlich
zur radikalischen Polymerisation von Acrylat- oder Vinylester-Monomeren
geeignet und sind öllöslich und
sehr schwach wasserlöslich,
und zwar gewöhnlich
weniger als 1 g/100g Wasser bei 20°C. Beispiele für solche
thermischen Initiatoren umfassen Azoverbindungen, Hydroperoxide,
Peroxide und dergleichen. Beispiele für solche Photoinitiatoren umfassen
Benzophenon, Benzoinethylether, 2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon und dergleichen.
Der Initiator wird gewöhnlich
in einer Menge im Bereich von etwa 0,01 bis zu etwa 10%, bezogen
auf das Gewicht der polymerisierbaren Gesamt-Zusammensetzung, vorzugsweise
bis zu etwa 5%, verwendet.
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Die
Verwendung eines im Wesentlichen wasserlöslichen Polymerisationsinitiators,
wie solcher, die gewöhnlich
in Emulsionspolymerisationsverfahren verwendet werden, kann die
Bildung erheblicher Mengen Latexpartikel verursachen. Während der Suspensionspolymerisation
kann eine erhebliche Bildung oder Anwesenheit von Partikeln (beispielsweise
Latex, anorganische Substanzen usw.) die Menge an oberflächenaktivem
Mittel, das zur Polymerisation des Monomers verfügbar ist, verringern oder ablenken.
Je kleiner die Partikelgröße, desto
signifikanter ist die Reduktion an verfügbarem oberflächenaktivem
Mittel.
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Die
elastomeren Acrylat-Mikrokügelchen
sind eher perlen- oder kugelförmig,
obgleich sie stärker sphäroidal sein
können.
Diese Mikrokügelchen
haben gewöhnlich
jeweils einen volumengemittelten Durchmesser im Bereich von etwa
0,5 bis etwa 300 Mikron, bevor das Mikrokügelchen ein antimikrobielles
Mittel absorbiert oder sonst wie enthält. Der volumengemittelte Durchmesser
kann wünschenswerterweise
im Bereich von etwa 1 bis etwa 150 Mikron, oder etwa 1 bis etwa
200 Mikron, liegen. Die Mikrokügelchenn
können
fest oder hohl oder ein Gemisch von beidem sein. Hohle Mikrokügelchenn
können
ein oder mehrere Hohlräume enthalten,
d.h. einen oder mehrere Räume
vollständig
innerhalb der Wände
des polymerisierten Mikrokügelchens.
Der Hohlanteil ist gewöhnlich
kleiner als etwa 100 Mikron im mittleren Durchmesser. Hohle Mikrokügelchen
können
gewünscht
sein, wo das Gewicht der Mikrokügelchen
für eine
bestimmte Anwendung entscheidend ist. Es kann wünschenswert sein, dass die
Mikrokügelchen
ein leichtes Gewicht aufweisen und hohl sowie klebrig sind, damit
ihr Auftragen über
eine zu schützende
gewünschte
Oberfläche
erleichtert wird. Sind hohle Mikrokügelchen gewünscht, können sie entweder durch ein
in US-Patent Nr. 4,968,562 beschriebenes "Zwei-Schritt"-Verfahren oder ein in US-Patent Nr.
5,053,436 beschriebenes "Ein-Schritt"-Verfahren erhalten werden.
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Feste
Mikrokügelchen
können über Suspensions-Polymerisationstechniken
hergestellt werden, die ionische oder nicht-ionische Emulgatoren
in einer Menge verwenden, die ausreicht, um die notwendige Mikrokügelchengröße zu erzeugen,
und diese ist gewöhnlich
nahe der kritischen Mizellenkonzentration.
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Jedes
Suspensionspolymerisationsverfahren (unabhängig davon, ob es hohle oder
feste Mikrokügelchen
erzeugt) kann modifiziert werden durch Zurückhalten der Zugabe des gesamten
oder einer gewissen Menge an radikalisch polymerisierbarem polarem
Comonomer bis nach der Initiierung der Polymerisation des (Meth)acrylsäureesters
oder Vinylesters in der Ölphase.
In diesem Fall müssen
diese Komponenten jedoch vor der 100 Umwandlung des (Meth)acrylsäureester-
oder Vinylestermonomers zu dem Polymerisierungsgemisch zugegeben
werden. Entsprechend kann ein multifunktionelles radikalisches polymerisierbares
Vernetzungsmittel, wenn es verwendet wird, jederzeit vor der 100
Umwandlung zum Polymer der Monomere der Mikrokügelchen-Zusammensetzung zugegeben
werden. Das Vernetzungsmittel wird vorzugsweise vor dem Einsetzen
der Initiierung dazu gegeben.
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Antimikrobielle
Mittel
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Das
antimikrobielle Material, das mit dem Mikrokügelchen assoziiert ist kann
entweder eine Flüssigkeit oder
ein Feststoff sein und ist vorzugsweise ein Feststoff. Feststoffe
werden zuerst in dem Monomergemisch suspendiert oder in einem Lösungsmittel
gelöst.
Das feste antimikrobielle Material ist in dem Mikrokügelchen entweder
nach der Polymerisation oder nach der Verdampfung des Lösungsmittels
enthalten. Das Lösungsmittel
wird ausgetrieben, nachdem die Lösungströpfchen aus
Lösungsmittel
und antimikrobiellem Mittel in dem Mikrokügelchen eingeschlossen wurden.
Ein Beispiel für
ein solches Lösungsmittel-Verdampfungsverfahren zur
Herstellung von Mikrokügelchen
findet sich in einer Forschungs-Veröffentlichung mit dem Titel
Interaction between nicardipine hydrochloride and polymeric microspheres
for a controlled release system von Nilüfer Yüksel, Teoman Tincer und Tamer
Baykara und veröffentlicht
im International Journal of Pharmaceutics 140 (1996) auf den Seiten
145–154,
das hiermit vollinhaltlich durch Bezugnahme aufgenommen ist. Flüssige Mittel können auch
zu dem Monomergemisch oder direkt zugegeben werden, indem man sie
in das Polymer der Mikrokügelchen
diffundieren lässt.
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Antimikrobielle
Materialien, die sich erfindungsgemäß verwenden lassen, sind mit
Wasser unmischbare Verbindungen. Die Verbindungen sind anorganisch.
Anorganische Metalloxide haben sich für einige Anwendungen (beispielsweise
zur Bedachung) als bevorzugt erwiesen. Antimikrobielle Materialien,
die sich erfindungsgemäß eignen,
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf: Metalloxide, wie Kupferoxid,
Silberoxid und Zinkoxid; andere Kupfersalze, wie Kupferchloride
und Kupfersulfide; Metallpulver, wie Kupfer, Zink, Silber und Zinn;
Pulver von Metalllegierungen, wie Kupfer, Blei, Silber, Zinn, Zink
und Quecksilber; leicht lösliche
Kupferverbindungen, wie Kupfer(II)stearat, Kupfer(I)cyanid, und
Kupfer(I)quecksilberiodid; und dergleichen. Antimikrobielle Materialien,
von denen man annimmt, dass sie sich erfindungsgemäß eignen,
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf: Metalloxide, wie Bleioxid,
Titandioxid und Platinoxid; Metallsulfide, wie Bleisulfid und Quecksilbersulfid;
mit Wasser unmischbare Metallsalze, wie Bariumsulfat und Bariumphosphat;
Metallpulver, wie Nickel, Platin und Mangan; Pulver von Metalllegierungen,
wie Eisen, Nickel, Antimon und Cadmium; Oganometall-Verbindungen,
wie Tributylzinnoxid, Zinnacrylate und Zinnsilane; und dergleichen.
Metalloxide, wie Kupfer(I)oxid haben sich als besonders geeignete
Verbindungen erwiesen.
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Die
anorganischen antimikrobiellen Mittel können Gemische von Verbindungen
sein, und zwar entweder anorganischer oder organischer Natur. Ein
teilweise mit Wasser mischbares antimikrobielles Mittel kann beispielsweise
mit einem mit Wasser unmischbaren Mittel gemischt werden, so dass
eine rasche Freisetzung, gefolgt von einem Profil mit verzögerter Freisetzung
bereitgestellt wird. Ein solches gemischtes Freisetzungsprofil wird
erhalten, weil seine Reaktion mit dem Wasser bewirkt, dass die antimikrobiellen
Mittel jeweils aus dem Mikrokügelchen
wandern. Die verschiedenen antimikrobiellen Mittel können in
dem gleichen Mikrokügelchen
zugegen sein, oder jedes Mittel in seinem eigenen Mikrokügelchen
vorliegen, und die verschiedenen Mikrokügelchen können miteinander gemischt werden.
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Geeignete
organische antimikrobielle Mittel können Algacide, wie 4,5-Dichlor-2-n-octyl-4-isothiazolin-3-on
(Sea-NineTM 211) von der Firma Rohm und
Haas, Philadelphia, PA; antimikrobielle Materialien auf der Basis
quaternärer
Ammoniumsalze, wie Dow Corning 5700 von Dow Corning Corp., Midland,
MI, und NopcocideTM N-96 von Henkel Corp.,
Ambler, PA, umfassen. Andere geeignete organische antimikrobielle
Mittel können einige,
wenn nicht alle, Mittel umfassen, die in der Veröffentlichung "Industrial Antimicrobial
Agents", in Kirk-Othmer,
Hrsg., Encyclopedia of Chemical Technology, John Wiley & Sons, New York,
NY, Bd. 14, S. 174–199,
offenbart sind.
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Das
antimikrobielle Mittel kann in Konzentrationen vorliegen, die notwendigerweise
effizient sind und zugleich die Stabilität oder Polymerisation der Mikrokügelchen
nicht behindern. Das antimikrobielle Mittel muss ebenfalls mit den
Komponenten des Mikrokügelchens
kompatibel sein, einschließlich
des oberflächenaktiven Mittels
oder des Stabilisationssystems. Man möchte gern, dass das oberflächenaktive
Mittel nicht mit dem antimikrobiellen Mittel reagiert oder es sonst
wie zersetzt, so dass sich das Mittel in der Lösung löst. Anionische oberflächenaktive
Mittel, wie Ammoniumlaurylsulfat können eine übermäßige Oxidation von bestimmten
Metalloxiden, wie Kupfer(I)oxid (d.h. Cu2O),
verursachen. Die Oxidation von Kupfer(I)oxid könnte wasserlösliche Metallionen
produzieren, was zu einer Agglomeratbildung der Mikrokügelchen
führt.
Daher möchte
man eher nicht-ionische Stabilisatoren oder oberflächenaktive
Mittel mit der Art von Metalloxidmittel verwenden, das gut in Heptan
dispergiert (d.h. ein Metalloxid, das eine Affinität zu nicht-polaren
Lösungsmitteln
hat). Mikrokügelchen
wurden erfolgreich unter Verwendung oberflächenaktiver Ammoniumlauryl-Sulfate
mit anderen antimikrobiellen Mitteln als Kupfer(I)oxid hergestellt
(siehe Beispiel 10). Man nimmt an, dass oberflächenaktive Mittel, wie Poly(vinyl)alkohol,
mit antimikrobiellen Metalloxid-Mitteln,
wie Kupfer(I)oxid, verwendet werden können, weil man annimmt, dass
diese oberflächenaktive
Mittel nicht nachteilig mit dem Cu2O wechselwirken
(beispielsweise das Einbringen von Metallionen in Lösung).
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Andere
Hilfsstoffe können
in der Zusammensetzung in Mengen eingebracht werden, die zum Hervorbringen
der gewünschten
Eigenschaften benötigt
werden, solange sie die Polymerisation oder die gewünschten
Endeigenschaften oder beides nicht beeinflussen. Solche Hilfsstoffe
können
darüber
hinaus zu dem Monomer zugegeben werden, bevor sie in die Polymerisationslösung auf
Wasserbasis eingemischt werden. Man kann diese Hilfsstoffe wünschenswerterweise
auch gesondert in die Wasserlösung
mischen. Geeignete Hilfsstoffe umfassen Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe
und Kupplungsmittel.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden gewöhnlich
hergestellt durch Zugabe des antimikrobiellen Mittels zu dem Monomergemisch
oder der Monomerdispersion vor der Polymerisation. Zudem sind polymere
Dispersionshilfsmittel gewöhnlich
nicht notwendig, können
jedoch zugegeben werden, damit das antimikrobielle Mittel in dem
Monomergemisch dispergiert wird.
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Die
erfindungsgemäßen Mikrokügelchen
eignen sich bei der Herstellung beschichteter Gegenstände, wie
Bänder-,
Flächen-
oder stärker
dreidimensionaler Strukturen (beispielsweise Bedachungs-Granulatkörner). Bänder sind
gewöhnlich
verglichen zur Länge
schmal. Flächen
haben gewöhnlich
im Wesentlichen gleiche Längen
und Breiten und können
gewöhnlich
auf die gleiche Weise wie Bänder
hergestellt werden. Die Bänder
können
als Übertragungsbänder hergestellt
werden, wobei beispielsweise klebrige Mikrokügelchen auf eine Seite einer
Trennlage aufgetragen sind. Die Lage hat auf beiden Seiten (damit
das Abrollen des Bandes möglich
ist) Trenneigenschaften (beispielsweise eine Trennschicht) und arbeitet
als Band-Träger.
Die Bänder können auch
hergestellt werden, indem die haftenden Mikrokügelchen permanent an dem Träger (beispielsweise
einem wasserdurchlässigen
Träger)
haften, wobei eine Trennlage auf die Mikrokügelchen oder auf den auf der Rückseite
mit Trenneigenschaften ausgestatteten Träger laminiert wird. Bänder, bei
denen die Mikrokügelchen
permanent an dem Träger
haften, können
hergestellt werden, indem zuerst die Mikrokügelchen auf eine Trennlage
(beispielsweise eine kontinuierliche Schleifenlage) aufgetragen
werden, und dann die Mikrokügelchen
aus der Trennlage auf den Träger übertragen
werden. Die Bänder
können
auch doppelseitig beschichtete Bänder
sein, wobei beide Seiten des Trägers
eine Schicht mit darauf haftenden Mikrokügelchen aufweisen. Geeignete
Trägermaterialien
umfassen beispielsweise Polymerfolien, wie diejenigen, die aus gegossenen
und gereckten Polyestern, gegossenem und gerecktem Polypropylen,
Polyethylen, Papier, Metallfolien, Geweben und Vliesen hergestellt
werden, und Schäume,
wie diejenigen, die aus Polyolefinen und Acrylen hergestellt werden.
Beispiele für
geeignete Acrylschäume
sind diejenigen, die in US-Patent Nr. 4,415,615 offenbart sind.
Geeignete Polyolefinschäume
umfassen vernetzte Polyethylen- und Polyethylen/Ethylenvinylacetat (PE/EVA)-Schäume.
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Die
hier beschriebenen erfindungsgemäßen Mikrokügelchen
eignen sich ebenfalls als sprühbare
Zusammensetzung. Das Sprühverfahren
ist sicher, schnell, es kontaminiert das Grundwasser eher nicht,
führt zu einem
geringeren Aussetzen gegenüber
der Umwelt und anderen Nicht-Ziel-Spezies und hat insgesamt niedrigere
Laborkosten. Die Fähigkeit
zum Sprühen
der erfindungsgemäßen Mikrokügelchen
ermöglicht
das Auftragen des antimikrobiellen Mittels direkt auf bestehende
Strukturen und Vorrichtungen, wie Dächer, Straßen, Abdeckungen (Holz, Beton,
usw.), Zäune,
Verkleidungen, Terrassen, Oberflächen
auf Schiffen, Booten, Flugzeugen und Autos, Leitungen (Klimaanlage
oder Heizung), das Innere von Kühlgeräten, auf
Zelten, auf Segeln usw.
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Die
Aufgaben, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden weiter anhand der nachstehend offenbarten Beispiele veranschaulicht.
Die jeweiligen Materialien und Mengen, die in diesen Beispielen
aufgeführt
sind, sowie andere Bedingungen und Einzelheiten sollten diese Erfindung
nicht unnötig
einschränken.
In den nachstehenden Beispielen beziehen sich wenn nicht anders
angegeben sämtliche
Teile und Prozente auf das Gewicht. Sämtliche aufgeführten Molekulargewichte
sind Zahlenmittel der Molekulargewichte.
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BEISPIELE
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Für die nachstehenden
Beispiele wurde das verwendete Isooctylacrylat (IOA), wenn nicht
anders angegeben und wo zutreffend, durch eines der folgenden Verfahren
hergestellt:
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Herstellung einer IOA-Polymerlösung – UV-Polymerisation
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In
einem kleinen Glasgefäß wurden
0,25 g des Photoinitiators Irgacure 651, erhältlich von Ciba-Geigy, Hawthorne,
New York, in 100,2 g Isooctylacrylat gelöst. Die Lösung wurden entgast, indem
Stickstoff durch die Lösung
geperlt wurde. Die Polymerisation erfolgte durch Aussetzen gegenüber einem
UV-Licht mit niedriger Intensität
unter Rühren
und Stickstoffspülung.
Sobald die Lösung
merklich verdickt worden war, wurden die Lichtquellen entfernt,
und die Lösung
wurde Sauerstoff ausgesetzt. Die Analyse der Feststoffe ergaben
einen Polymergehalt von 39% in der Lösung.
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Herstellung einer IOA-Lösung – Thermische
Polymerisation
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In
einem mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass
und Thermoelement ausgerüsteten
Reaktionskolben wurden 329,4 g des Lösungsmittels 2-Butanon, 100,0 g
IOA und 0,24 g LucidolTM 75 gelöst. Das
Gemisch wurde auf 65°C
erwärmt
und entgast. Nach 17,5 Std. bei 65°C wurde das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur gekühlt
und das 2-Butanon abgestrippt. Isooctylacrylat wurde zu dem Polymer
gegeben, so dass eine Lösung
mit 27% Feststoffen erhalten wurde.
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Beispiel 1 (25% Polymer-Feststoffe
mit 1% Cu2O)
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Ein
mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass
und Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter (1)-Reaktionskolben
wurde mit 1,8 g des oberflächenaktiven
Mittels AirvolTM 540 (d.h. Poly(vinylalkohol),
erhältlich
von Air Products Inc. Allentown, PA) und 452 g Wasser beschickt.
Der Kolben wurde auf 65°C
erwärmt,
so dass das AirvolTM 540 gelöst wurde.
Nach dem Kühlen
des Reaktors auf 55°C
wurden 1,5 g Kupferoxid (Cu2O, erhältlich von
American Chemet Corp., Deerfield, IL) zum Reaktor gegeben, gefolgt
von einem vorgeformten Gemisch, das 148,2 g des Monomers Isooctylacrylat
(IOA), 1,5 g des Vernetzers Butandioldiacrylat und 0,45 g des Thermoinitiators
Vazo 52 (2,2'-Azobis(2,4-dimethylpentannitril),
erhältlich
von DuPont, Wilmington, DE) enthielt. Die Rührgeschwindigkeit wurde auf
400 U/min eingestellt. Der Reaktor wurde entgast und auf eine Temperatur
von 65°C
erwärmt.
Die Polymerisationsreaktion ist exotherm. Die Wärme aus der exothermen Reaktion
bewirkte, dass die Reaktionstemperatur t auf 79°C stieg, wo sie mit einem Eisbad
auf 69°C
gekühlt
wurde. Nach drei Std. bei 65°C
wurde die purpurne/rote Dispersion durch Gaze filtriert und gesammelt.
Die Lichtmikroskopie ergab rötliche
Kupferoxid-Partikel, die in festen kugelförmigen Mikrokügelchen
eingebettet waren.
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Beispiel 2 (40% Polymer-Feststoffe
mit 5% Cu2O)
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Ein
mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass
und Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter-Reaktionskolben
wurde mit 4,9 g des oberflächenaktiven
Mittels AirvolTM 540 und 360,0 g Wasser
beschickt. Der Kolben wurde auf 65°C erwärmt, so dass das AirvolTM 540 gelöst wurde. Nach dem Kühlen des
Reaktors auf 55°C wurden
12,1 g Kupferoxid (Cu2O, erhältlich von
American Chemet Corp.) zum Reaktor gegeben, gefolgt von einem vorgeformten
Gemisch, das 237,6 g Isooctylacrylat, 2,4 g Butandioldiacrylat und
0,71 g LucidolTM 75 (75% aktive Bestandteile,
Feststoff aus Benzoylperoxid, erhältlich von Elf Atochem, Philadelphia,
PA) enthielt. Die Rührgeschwindigkeit
wurde auf 600 U/min eingestellt. Der Reaktor wurde entgast und auf
eine Temperatur von 65°C
erwärmt.
Die Wärme
aus der exothermen Reaktion erhöhte
die Reaktionstemperatur auf 79°C,
wo sie mit einem Eisbad auf 69°C
gekühlt
wurde. Nach drei Std. bei 65°C
wurde die purpurne/rote Dispersion durch Gaze filtriert und gesammelt.
Die Lichtmikroskopie ergab rötliche
Kupferoxid-Partikel, die in festen kugelförmigen Mikrokügelchen
eingebettet waren.
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Beispiel 3
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Das
folgende Beispiel setzte ein Lösungspolymer
von IOA mit dem Kupferoxid ein. Ein mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass und
Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter-Reaktionskolben wurde mit 2,5 g des oberflächenaktiven
Mittels AirvolTM 540 und 361,8 g Wasser
beschickt. Der Kolben wurde auf 65°C erwärmt, so dass das AirvolTM 540 gelöst wurde. Ein vorgeformtes
Gemisch mit 12,0 g Kupferoxid (Cu2O, erhältlich von American
Chemet Corp.), 237,56 g Isooctylacrylat (IOA), 2,4 g Butandioldiacrylat,
0,71 g LucidolTM 75 und 6,3 g der vorstehend
beschriebenen 39% Feststofflösung
von Poly(IOA) wurde zugegeben. Die Rührgeschwindigkeit wurde auf
500 U/min eingestellt. Der Reaktor wurde entgast. Nach einer kurzen
Zeit erhöhte
die Wärme aus
der exothermen Reaktion die Reaktionstemperatur auf 80°C, wo sie
mit einem Eisbad auf 69°C
gekühlt wurde.
Nach drei Std. bei 65°C
wurde die purpurne/rote Dispersion durch Gaze filtriert und gesammelt.
Die Lichtmikroskopie ergab rötliche
Kupferoxid-Partikel, die in festen kugelförmigen Mikrokügelchen
eingebettet waren.
-
Beispiele 4–9
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Die
Beispiele 4–9
folgten dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren.
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Beispiel 10
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Das
folgende Beispiel setzte ein Lösungspolymer
von IOA mit dem Kupferoxid ein. Ein mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass und
Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter-Reaktionskolben wurde mit 4,8 g des oberflächenaktiven
Mittels AirvolTM 540 und 360,0 g Wasser
beschickt. Der Kolben wurde auf 65°C erwärmt, so dass das AirvolTM 540 gelöst wurde. Ein vorgeformtes
Gemisch mit 12,0 g Kupferoxid (Cu2O, erhältlich von American
Chemet Corp.), 220,8 g Isooctylacrylat (IOA), 4,8 g 1,4-Butandioldiacrylat,
12,0 g n-Vinylpyrrolidinon (NVP),
0,96 g LucidolTM 75 und 8,9 g der vorstehend
beschriebenen 27% Feststofflösung
von Poly(IOA) wurde zugegeben. Die Rührgeschwindigkeit wurde auf
400 U/min eingestellt. Der Reaktor wurde entgast. Nach einer kurzen
Zeit erhöhte
die Wärme
aus der exothermen Reaktion die Reaktionstemperatur auf 81°C, wo sie
mit einem Eisbad auf 69°C
gekühlt
wurde. Nach drei Std. bei 65°C
wurde die purpurne/rote Dispersion durch Gaze filtriert und gesammelt.
Die Lichtmikroskopie ergab rötliche
Kupferoxid-Partikel, die in festen kugelförmigen Mikrokügelchen
eingebettet waren.
-
Beispiel 11
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Das
folgende Beispiel setzte ein Lösungspolymer
von IOA mit Silberoxid ein. Ein mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass und
Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter-Reaktionskolben wurde mit 2,4 g des oberflächenaktiven
Mittels AirvolTM 540 und 360,0 g Wasser
beschickt. Der Kolben wurde auf 65°C erwärmt, so dass das AirvolTM 540 gelöst wurde. Ein vorgeformtes
Gemisch mit 12,0 g Silberoxid, 235,2 g Isooctylacrylat (IOA), 4,8
g 1,4-Butandioldiacrylat, 0,96 g LucidolTM 75
und 8,9 g der vorstehend beschriebenen 27% Feststofflösung von
Poly(IOA) wurde zugegeben. Die Rührgeschwindigkeit
wurde auf 400 U/min eingestellt. Der Reaktor wurde entgast. Nach
einer kurzen Zeit erhöhte
die Wärme
aus der exothermen Reaktion die Reaktionstemperatur auf 81°C, wo sie
mit einem Eisbad auf 69°C
gekühlt
wurde. Nach drei Std. bei 65°C
wurde die schwarze Dispersion durch Gaze filtriert und gesammelt.
Die Lichtmikroskopie ergab schwarze Silberoxid-Partikel, die in festen
kugelförmigen
Mikrokügelchen
eingebettet waren. Die Partikelgrößenanalyse ergab eine durchschnittliche
Partikelgröße von 208
Mikron.
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Beispiel 12
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Das
folgende Beispiel setzte ein Lösungspolymer
von IOA mit dem Kupferoxid und Sea Nine 211TM Algazid
ein. Ein mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass
und Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter-Reaktionskolben
wurde mit 2,4 g des oberflächenaktiven
Mittels AirvolTM 540 und 360,0 g Wasser
beschickt. Der Kolben wurde auf 65°C erwärmt, so dass das AirvolTM 540 gelöst wurde. Ein vorgeformtes
Gemisch mit 12,0 g Kupferoxid (Cu2O, erhältlich von
American Chemet Corp.), 237,6 g Isooctylacrylat (IOA), 2,4 g 1,4-Butandioldiacrylat,
40,0 g des antimikrobiellen Mittels (Algazids) Sea-Nine 211TM (30% Feststoff-Lösung in Xylolen, erhältlich von
der Firma Rohm und Haas, Philadelphia, PA), 0,36 g LucidolTM 75 und 17,8 g der vorstehend beschriebenen
27% Feststofflösung
von Poly(IOA) wurde zugegeben. Die Rührgeschwindigkeit wurde auf
400 U/min eingestellt. Der Reaktor wurde entgast. Nach einer kurzen
Zeit erhöhte
die Wärme
aus der exothermen Reaktion die Reaktionstemperatur. Nach vier Std.
bei 65°C
wurde die purpurne/rote Dispersion durch Gaze filtriert und gesammelt.
Die Lichtmikroskopie ergab rötliche
Kupferoxid-Partikel, die in festen kugelförmigen Mikrokügelchen
eingebettet waren. Die Partikelgrößenanalyse ergab eine durchschnittliche
Partikelgröße von 163
Mikron.
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Jedes
der Mikrokügelchen
der vorstehenden Beispiele 1–12
wurde mit einem elastomeren Polymer hergestellt. Die Beispiele 1–4, 7–12 und
C1 sind nicht-klebrig,
und die Beispiele 5 und 6 sind klebrig. Die nachstehende Tabelle
1 fasst die Kupferoxid-Konzentration,
die Monomer-Zusammensetzung und den mittleren Durchmesser für die Beispiele
1–9, 10
und C1 jeweils zusammen. Die Partikelgrößenanalyse wurde mit einem Leeds
und Northrup Microtrac X100TM Partikelgrößen-Analysegerät durchgeführt, und
die angegebenen Werte sind Volumenmittel der Durchmesser.
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Vergleichsbeispiel C1
(nachher zugefügtes
Kupferoxid)
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Ein
mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass
und Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter-Reaktionskolben
wurde mit 2,4 g AirvolTM 540 und 360,0 g
Wasser beschickt. Der Kolben wurde auf 65°C erwärmt, so dass das AirvolTM 540 gelöst wurde. Ein vorgeformtes
Gemisch mit 237,3 g Isooctylacrylat, 2,4 g des Vernetzers 1,4-Butandioldiacrylat
(BDA), 0,94 g LucidolTM 75 und 8,8 g der
vorstehend beschriebenen 27% Feststofflösung von Poly(IOA) wurde zugegeben.
Die Rührgeschwindigkeit
wurde auf 450 U/min eingestellt. Der Reaktor wurde entgast. Nach
zwanzig Minuten erhöhte
die Wärme
aus der exothermen Reaktion die Reaktionstemperatur auf 82°C, wo sie
mit einem Eisbad auf 67°C
gekühlt
wurde. Nach drei Std. bei 65°C
wurde die weiße
Dispersion durch Gaze filtriert und gesammelt. Die Lichtmikroskopie
ergab feste kugelförmige
Mikrokügelchen.
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Zu
dieser Dispersion wurden 12,0 g Kupferoxid (Cu2O,
erhältlich
von American Chemet Corp.) gegeben. Das Gemisch wurde über Nacht
geschüttelt,
um die Kupferoxid-Partikel zu dispergieren. Die Lichtmikroskopie
ergab, dass die Kupferoxid-Teilchen gleichmäßig über die Probe verteilt waren.
Es wurde jedoch keine Affinität
des Kupfers zu den Mikrokügelchen
beobachtet. Demzufolge schienen die Cu2O-Partikel nicht in
die Mikrokügelchen
eingebettet oder sonst wie an sie gebunden zu sein.
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Vergleichsbeispiel 2 (Lösungspolymer
mit Cu2O)
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In
einem mit Überkopfrührer, Stickstoffeinlass,
und Thermoelement ausgerüsteten
Reaktionskolben wurden 262,4 g 2-Butanon, 86,64 g IOA, 0,84 g BDA,
4,35 g Cu2O und 0,26 g LucidolTM 75
vorgelegt. Das Gemisch wurde unter Rühren auf 65°C erwärmt und entgast. Nach 12 Std.
bei 65°C
wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Vergleichsbeispiel 3 (Kupferoxid
mit Stepanol)
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Ein
mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass
und Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter-Reaktionskolben
wurde mit 6,0 g des oberflächenaktiven
Mittels Stepanol AMV (29% Feststoff-Lösung von Ammoniumlaurylsulfat,
erhältlich
von Stepan Co. Northfield, IL) und 450,8 g Wasser beschickt. Ein Gemisch
aus Poly(IOA) in IOA-Monomer und Kupferoxid wurde durch Zugabe von
38,67 g der vorstehend beschriebenen 39% Poly(IOA)-Lösung in
IOA zu 20,37 g Kupferoxid hergestellt. 14,81 g dieser Kupferoxid/Poly(IOA)-Lösung wurden
zu einem vorgeformten Gemisch gegeben, das 147,1 g Isooctylacrylat
und 3,0 g Butandioldiacrylat enthielt. Die Kupferoxid/Monomer-Phase
wurde zu der Wasserphase gegeben und das Gemisch auf 50°C erwärmt und
entgast, während
die Rührgeschwindigkeit
auf 400 U/min eingestellt wurde. Dann wurden 0,44 g des Initiators
Vazo 52 zum Reaktionsgefäß gegeben,
und das Gemisch wurde wiederum entgast und auf 65°C erwärmt. Nach
nur 5 min erhöhte
die Wärme
aus der exothermen Reaktion die Reaktionstemperatur auf 82°C, wo sie
mit einem Eiswasserbad gekühlt
wurde. Während
des exothermen Temperaturanstiegs fiel das Kupferoxid sichtbar aus,
und das resultierende Copolymer koagulierte. Dieses Beispiel veranschaulicht
die Bedeutung der Auswahl des richtigen Stabilisationssystems (beispielsweise
des oberflächenaktiven
Mittels) während der
Polymerisation.
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Vergleichsbeispiel 4 (Kupferoxid
mit oberflächenaktivem
Mittel)
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Ein
mit einem Überkopfrührer, Stickstoffeinlass
und Thermoelement ausgerüsteter
Ein-Liter-Reaktionskolben
wurde mit 360,0 g Wasser beschickt. Ein vorgeformtes Gemisch, das
237,6 g Isooctylacrylat, 2,5 g Butandioldiacrylat, 12,0 g Kupferoxid
und 0,96 g LucidolTM 75 enthielt, wurde
zu dem Wasser gegeben. Die Rührgeschwindigkeit
wurde bei 400 U/min eingestellt und die Reaktion auf 65°C erwärmt. Die
Reaktion koagulierte sofort bei Erreichen von 65°C. Dieses Beispiel veranschaulicht,
dass das Kupferoxid die Polymerteilchen nicht stabilisieren kann.
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Freisetzungs-Testverfahren
für das
anorganische Mittel
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Das
folgende Testverfahren wurde zur Bewertung der gesteuerten Freisetzungsleistung
der Mikrokügelchen
verwendet, die ein antimikrobielles Mittel, wie Kupferoxid, enthielten.
Dieser Test lässt
sich unabhängig
davon anwenden, ob das anorganische Mittel in Partikelform oder
durch Lösen
in einem Lösungsmittel
eingebracht wurde. Das grundlegende Testkonzept ist das Auslaugen
des antimikrobiellen Mittels aus den Mikrokügelchen in das Wasser für bestimmte
Zeitspannen und dann das Verwenden der induktiv gekoppelten Plasmaspektroskopie
(ICP) zum Messen des Ausmaßes
des freigesetzten anorganischen Materials. Das verwendete Wasser
ist vorzugsweise deionisiert, oder es hat zumindest einen niedrigen
Ionengehalt.
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Das
für diesen
Test eingesetzte allgemeine Verfahren ist das Auftragen einer nominellen
Menge der zu untersuchenden Mikrokügelchen auf einem geeigneten
Substrat, wie Polystyrol oder Glas, und sorgfältiges Trocknen. Das Trockengewicht
der Beschichtung wird gemessen. Eine bekannte Menge des antimikrobiellen Mittels
wird in die Mikrokügelchen
aufgenommen. Die getrockneten Mikrokügelchen-Proben werden dann
in einem bekannten Gewicht an Wasser unter mäßigem Rühren für einen willkürlichen
Zeitraum beispielsweise 24 Std. und 168 Std. untergebracht. Am Ende
des festgelegten Zeitraums wird die Mikrokügelchen-Probe aus dem resultierenden
Auszug (d.h. der Wasserlösung)
entfernt. Der Auszug wird dann filtriert, um jegliches teilchenförmige Material,
wie lockere Mikrokügelchen,
zu entfernen. Das gesammelte Gewicht des Auszugs wird gemessen.
Dann wird die Gesamtmenge an Kupfer oder die Kupferkonzentration
in dem Auszug mittels ICP bestimmt. Werden zudem die Mikrokügelchen
für einen
bedeutenden Zeitraum in dem Wasser belassen, das zur Polymerisation
verwendet wird, kann eine filtrierte Probe des Polymerisationswassers
ebenfalls mittels ICP auf den Kupfergehalt untersucht werden, um
diejenige Menge an Kupfer, sofern vorhanden, zu bestimmen, die von
den Mikrokügelchen
vor dem vorstehend beschriebenen Test freigesetzt wurde. Die Rate,
mit der das Kupfer aus der Mikrokügelchen-Probe freigesetzt wird,
wird dann berechnet, indem die Menge an freigesetztem antimikrobiellem
Mittel durch die Zeit, in der sich die Partikel im Wasser befanden,
dividiert wird. Die Tabelle 2 zeigt die Daten der Freisetzung des
Kupfers in deionisiertes Wasser bei 24 Std. und 168 Std. in ppm
(freigesetztes Cu/g Auszug) oder von Kupfer in dem Auszug pro g
Beschichtung.
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Tabelle
2 Freisetzungsergebnisse
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Bindung der Mikrokügelchen
an ein Substrat Bindungs-Beispiel 1 (Klebrige Haft-Kügelchen
der Beispiele 5 und 6).
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Es
wurden gemäß der vorstehenden
Beispiele 5 und 6 Mikrokügelchen
mit einer derartigen Vernetzungsdichte hergestellt, dass die Oberfläche der
Kügelchen
nach der Reaktion klebrig blieb. Diese Mikrokügelchen können dann auf ein Substrat
aufgetragen werden, wo sie aufgrund der haftenden Eigenschaften
der Mikrokügelchen-Oberfläche fest
gebunden werden. Ein Beispiel davon wurde durchgeführt durch
Auftragen der klebrigen Mikrokügelchen
auf eine Standard-Asphaltdachschindel
und auf Standard-Bedachungsgranulatkörner, die
von 3M Company hergestellt werden. Im Falle der Asphaltdachschindel
wurden die Mikrokügelchen mit
Hilfe eines Schaumfarbpinsels auf die granulatbeschichtete Oberfläche der
Dachschindel aufgetragen. Die Beschichtung konnte auch über ein
Sprühsystem
oder ein anderes Verfahren erfolgen, das sich zur Abgabe einer gleichmäßigen Beschichtung
der Mikrokügelchen
auf Wasserbasis auf die Dachschindeln eignete. Das Wasser wurde
dann durch Trocknen entfernt, so dass die Mikrokügelchen fest gebunden und gleichmäßig über die
Dachschindeloberfläche
verteilt zurück
blieben, wobei nur eine leichte aber gleichmäßige Vergilbung der ursprünglichen
Farbe und des Aussehens der Schindel eintrat. Die Oberfläche der
Dachschindel neigte jedoch zu einer leichten Berührungshaftung. Man nimmt an,
dass dieser Effekt durch das Ausmaß der Mikrokügelchen-Beschichtung und
den Vernetzungsgrad in den Mikrokügelchen verändert werden kann.
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Die
gleiche Haft-Mikrokügelchen-Formulierung
wurde ebenfalls auf lockere keramikbeschichtete Bedachungsgranulatkörner aufgetragen,
wie sie von der 3M Company hergestellt werden. Die lockeren Granulatkörner wurden
beschichtet, indem ein Volumen der Mikrokügelchen-Wassersuspension auf
die Granulatkörner
pipettiert wurde und die Granulate im Taumelmischer gemischt wurden,
so dass sämtliche
Seiten beschichtet wurden. Man ließ die beschichteten Granulatkörner trocknen.
Es stellte sich heraus, dass die Mikrokügelchen, selbst wenn sie in
deionisiertes Wasser getaucht wurden, fest an den Granulatkörnern hafteten.
Die Hafteigenschaft der Mikrokügelchen
bewirkte, dass die einzelnen Granulatkörner aneinander hafteten. Man
nimmt an, dass dieser Effekt durch das Ausmaß der Mikrokügelchen-Beschichtung
und den Vernetzungsgrad in den Mikrokügelchen verändert werden kann.
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Bindungs-Beispiel 2 (Verwendung
von Startern zum Befestigen nicht-haftender Mikrokügelchen)
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Durch
Erhöhen
ihrer Vernetzungsdichte wurden die Mikrokügelchen beim Trocknen nicht
klebrig gemacht. Bei der Wiederholung der in dem Bindungs-Beispiel
1 beschriebenen Beschichtungsverfahren banden diese Mikrokügelchen
weder fest an die Dachschindeln noch an die lockeren Granulatkörner, insbesondere
in Gegenwart von Wasser. Zur Verbesserung der Haftung dieser nicht-klebrigen Mikrokügelchen
an verschiedene Substrate wurde eine Bindungsschicht (beispielsweise
eine Grundierbeschichtung) eingebracht. Die Grundierung wurde fest
auf das Dachschindel- oder Granulat-Substrat aufgetragen, und zwar
auf ähnliche
Weise wie in dem Bindungs-Beispiel 1 zum Auftragen der Mikrokügelchen
beschrieben, und dann trocknen gelassen. Dann wurden in einem zweiten
Auftragungsschritt die nicht-klebrigen Mikrokügelchen aus dem Wasser auf
das grundierte Substrat aufgetragen, wobei wiederum die in dem Bindungs-Beispiel
1 beschriebenen Verfahren verwendet wurden.
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Geeignete
Grundierungen umfassen Kern-Mantel-Latices, wie in US-Patent Nr. 5,461,125
beschrieben, oder aminierte Polybutadiene (APB), wie in US-Patent
Nr. 3,661,874 beschrieben. Die APB ergaben verbesserte Haftergebnisse
gegenüber
nicht grundierten nicht-klebrigen
Mikrokügelchen-Beschichtungen
auf lockeren Granulatkörnern.
Die APB-Grundierung schien nicht mit der Asphalt-Dachschindel zu
reagieren und führte
nur zu einer leichten Gelbverfärbung
gegenüber
der ursprünglichen
Dachschindelfarbe. Es gab keine merkliche Verfärbung der lockeren Granulatkörner aufgrund
der Grundierung. Man nimmt an, dass sich eine beliebige Menge einer
Anzahl von Grundierungen eignet, die sowohl mit dem gewählten Substrat
als auch mit den Mikrokügelchen
stabil (d.h. kompatibel) sind.
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Bindungs-Beispiel 3 (Mikrokügelchen
in einer klaren Beschichtung)
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Die
in dem vorstehenden Beispiel 8 beschriebene Mikrokügelchen-Formulierung
wurde in ein filmbildendes Polyurethan auf Wasserbasis dispergiert.
Diese Kombination wurde dann auf lockere 3M-Bedachungsgranulatkörner mit dem in Bindungs-Beispiel
1 beschriebenen Verfahren aufgetragen und trocknen gelassen. Es
stellte sich heraus, dass dies die nicht-klebrigen Mikrokügelchen fest an die Granulat-Oberfläche band,
wobei sich die Granulatkörner
minimal verfärbten.
Man nimmt an, dass sich beliebige Polymerbeschichtungen einer großen Vielzahl
von Polymerbeschichtungen zur Verwendung mit dem Verfahren dieses
Bindungs-Beispiels eignen. Die grundlegende Voraussetzung ist, dass
eine Polymerbeschichtung anfangs getrennt von den Mikrokügelchen
verwendet wird, um die Mikrokügelchen
an ein bestimmtes Substrat zu binden. Die Beschichtung ist vorzugsweise
klar, so dass sie die ursprüngliche
Farbe oder das Aussehen des Substrates nicht beeinträchtigt.
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Aus
der vorstehenden Offenbarung der allgemeinen Prinzipien der vorliegenden
Erfindung und der vorhergehenden eingehenden Beschreibung kann der
Fachmann leicht die verschiedenen Modifikationen und Verwendungen,
die mit der vorliegenden Erfindung möglich sind, begreifen. Die
Fähigkeit
zum Sprühen,
Pinseln oder sonstigen Auftragen der Polymerpartikel des erfindungsgemäßen Abgabesystems
ermöglicht
ein direktes Auftragen des antimikrobiellen Mittels auf schon bestehende
Strukturen und Vorrichtungen. Die Verwendungen für das erfindungsgemäße antimikrobielle
Abgabesystem umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf das Auftragen auf Dächer (beispielsweise
auf Asphalt-, Holz- und Kunststoffdachschindeln; Keramik- und Metallfliesen;
Schiefer, Bitumen-Dachmembranen; Metallflächen; Rolldächer; usw.) sowie andere Gebäudestrukturen
(beispielsweise Innenwand und Abdeckungen (Holz, Beton usw.); Zäune, Decken),
Verkleidungen, Terrassen, Oberflächen
auf Schiffen, Booten, Flugzeugen und Autos, Außenmöbeln, Leitungen (Klimaanlage
oder Heizung), das Innere von Kühleinheiten,
Kühltürme, auf
Zelten, auf Segeln, Tierkäfigen,
usw. Es hat grundlegend den Anschein, dass das erfindungsgemäße antimikrobielle
Abgabesystem zum Schutz jeder beliebigen Struktur oder Vorrichtung
verwendet werden kann, auf die die erfindungsgemäßen Polymerpartikel aufgetragen
werden können.
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Indem
man die Polymerpartikel des erfindungsgemäßen Abgabesystems hohl oder
sonst wie leicht macht, kann die Beschichtung über einer zu schützenden
Oberfläche
erleichtert werden. Aufgrund ihres relativ leichten Gewichts können diese
(hohlen oder möglicherweise
sogar auch festen) Mikrokügelchen
durch die Luft, die durch die Leitungen einer Klimaanlage oder Heizung
zirkuliert, zu einer fernab befindlichen oder sonst wie unzugänglichen
Oberfläche
befördert
werden.
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Man
nimmt auch an, dass die erfindungsgemäßen Polymerpartikel in Fliesenmörtel, Beton
usw. eingemischt werden können,
und man diese an Ort und Stelle härten lässt. Aufgrund der porösen Beschaffenheit dieser
Materialien kann das antimikrobielle Mittel leicht freigesetzt werden.
Es wird zudem als wünschenswert angesehen,
die erfindungsgemäßen haftenden
Polymerpartikel auf ein Zelt oder Segel aufzusprühen oder sonst wie aufzutragen,
bevor diese zur Aufbewahrung des Zelts, der Segel usw, gefaltet
werden. Eine weitere potentielle Verwendung des erfindungsgemäßen Abgabesystems
ist die Sterilisation oder die Erhaltung der Sterilität von Oberflächen, wie
in Krankenhäusern
(beispielsweise in Operationssälen).
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Noch
eine weitere Verwendung des erfindungsgemäßen Abgabesystems beinhaltet
die Herstellung eines Bandes mit etwa 1 Inch (2,54 cm) breiten Streifen
eines Trägermaterials
(beispielsweise eines durchsichtigen Trägers), der mit den erfindungsgemäßen Mikrokügelchen
beschichtet ist. Das Band kann unter dem unteren Rand einer Reihe
von Dachschindeln auf einem zuvor geschindelten Dach befestigt werden
oder entlang des unteren Randes jeder Schindel, bevor diese Schindel
an einem Dach befestigt wird.
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Daher
sollte der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung lediglich auf
die nachfolgenden Ansprüche und
ihre Äquivalente
eingeschränkt
sein.