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Gebiet der
Erfindung
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Diese Erfindung betrifft ein neues
Verfahren zur Herstellung von Aminen durch Kontaktieren eines wasserlöslichen
Aldehyds mit Ammoniak und Wasserstoff in Anwesenheit eines Katalysators.
Spezieller betrifft diese Erfindung die Synthese von Aminen durch
Kontaktieren einer wässrigen
Lösung
eines wasserlöslichen
Aldehyds mit Ammoniak und Wasserstoff bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck
in Anwesenheit gewisser Ruthenium-Katalysatoren.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die Herstellung von Aminen durch
die reduktive Aminierung von Aldehyden unter Verwendung von Katalysatoren
auf Nickel-Basis ist wohlbekannt, wie beispielsweise von Freifelder,
Morris, Practical Catalytic Hydrogenation, John Wiley & Sons, Inc., 1971,
Seiten 333–345,
gezeigt, und ist zur Herstellung einer Vielfalt von Aminen, wie
2,2-Dimethyl-3-aminopropanol aus Hydroxypivaldehyd, verwendet worden.
Die japanische Patentveröffentlichung
JP 91-10848 A offenbart die reduktive Aminierung von FTHF mit wässrigem
Ammoniak unter Verwendung von Nickel-, Palladium- und Platin-Katalysatoren.
Obwohl dieses Patentdokument eine bessere Selektivität bei dem
wässrigen
System beansprucht, war die beste Selektivität, die durch die Verwendung von
Palladium- oder Platin-Katalysatoren erzielt wurde, 77,4% mit 5%
Palladium auf Kohle bei 30°C.
Eine höhere
Selektivität
von 99,5% wurde für
Raney-Nickel bei 60°C
mitgeteilt. Alle diese Beispiele waren Chargen-Autoklavenexperimente,
und es wurden keine Probleme bei der Produktisolierung oder der
Katalysatorinstabilität
erwähnt,
welche die Folge der Verwendung von Raney-Nickel sind.
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Die US-Patente 4,963,672 und 5,068,398
beschreiben die reduktive Aminierung von 5-Formylvaleraten in flüssigem Ammoniak
unter Verwendung eines geträgerten
Ruthenium-Katalysators. Diese Patent lehren, dass die offenbarten
Verfahren bei relativ hohen Gesamtdrücken 40 bis 100 Bar (580 bis
1450 Pfund pro Quadratinch – psi;
oder 4 000 bis 10 000 kPa) durchgeführt werden. Die in den Patenten
enthaltenen Beispiele verwendeten Gesamtdrücke von 98–99 Bar (9 800 bis 9 900 kPa).
Das US-Patent 5,068,398 offenbart ein Vergleichsbeispiel, welches
das Auslaugen von Nickel aus einem geträgerten Nickel-Katalysator demonstriert. Das
US-Patent 5,166,443 beschreibt ein Zweistufen-Verfahren, in dem
gewisse 2,2-disubstituierte 4-Cyanobutanal-Verbindungen in ihre entsprechenden
Diamine überführt werden.
Die erste Stufe beinhaltet die Behandlung des Cyanobutanals mit
Ammoniak in Anwesenheit eines sauren heterogenen Katalysators. Das
resultierende Material wird dann in eine Hydrierungszone eingespeist,
welche vorzugsweise einen Ruthenium-Katalysator verwendet. Wiederum
sind die Drücke
bei 50 bis 500 Bar (725–7250
psi; oder 5 000 bis 50 000 kPa), vorzugsweise 100 bis 350 Bar (10
000 bis 35 000 kPa) und am bevorzugtesten 150 bis 300 Bar (15 000 bis
30 000 kPa) relativ hoch. In den Beispielen der
US 5,166,443 wird die Hydrierungszone
bei einem Druck von 200 oder 250 Bar (20 000 bis 25 000 kPa) betrieben.
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Anfängliche Versuche, 3-(Aminomethyl)tetrahydrofuran
(AMTHF) durch Kontaktieren einer wässrigen Lösung von 3-Formyltetrahydrofuran
(FTHF) mit Ammoniak und Wasserstoff in Anwesenheit von herkömmlichen
Raney-Nickel- oder
geträgerten
Nickel-Katalysatoren herzustellen, ergaben aufgrund von signifikantem Auslaugen
von Nickel in das Produkt keine zufriedenstellenden Ergebnisse.
Zusätzlich
zum Verlust von Katalysator wird die Produktisolierung und -reinigung
aufgrund der Fällung
von Nickelsalzen bei der Entfernung des überschüssigen Ammoniaks und Wassers
schwieriger. Bei der Entfernung des Ammoniaks und Wassers durch Destillation
fallen hellgrüne
Salze aus und müssen
durch Destillation, Filtration oder beides entfernt werden.
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Das FTHF, aus dem AMTHF hergestellt
werden kann, wird vorzugsweise in Form einer wässrigen Lösung verwendet. Wie es von
W. A. Beavers in der US-Patentanmeldung Nr. 944,653, eingereicht
am 6. Oktober 1997, offenbart ist, kann FTHF durch Hydroformylierung
von 2,5-Dihydrofuran in Anwesenheit eines Rhodium-Phosphin-Katalysators
und eines organischen, mit Wasser nicht mischbaren Hydroformylierungs-Lösungsmittels
hergestellt werden. Die Gewinnung von FTHF durch Destillation in
Anwesenheit des Hydroformylierungs-Lösungsmittels
hat die Bildung von Hemiacetal-Oligomeren und einen signifikanten
Gesamtausbeute-Verlust zur Folge. Demgemäß wird das FTHF-Produkt vorzugsweise
gewonnen, indem man zuerst die Hydroformylierungs-Produktlösung mit
Wasser extrahiert, um eine wässrige
Lösung
von FTHF zu erzeugen. Die Verwendung dieser wässrigen Lösung von FTHF in chemischen
Verfahren, in denen FTHF in andere Verbindungen, wie AMTHF, überführt wird,
ist ein besonders effizientes Mittel zur Erzeugung derartiger anderer
Verbindungen.
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Das europäische Patent
EP 0 663 389 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Aminoalkoholen. Das Verfahren
verwendet einen Ruthenium-Katalysator,
um die reduktive Aminierung von Hydroxycarbonyl-Verbindungen zu
bewerkstelligen.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Bei der Entwicklung eines Verfahrens
für die
Erzeugung von AMTHF aus einer wässrigen
Lösung
von FTHF wurde entdeckt, dass AMTHF mit guten Ausbeuten und Umwandlungen
aus FTHF und Ammoniak in Anwesenheit von Wasser unter Verwendung
eines Katalysators, der Ruthenium auf einem Katalysator-Trägermaterial
umfasst, und relativ milden Bedingungen des Drucks und der Temperatur
erzeugt werden kann. Es wurde gefunden, dass die Verwendung eines
geträgerten
Ruthenium-Katalysators das Problem vermeidet, dass durch die Anwesenheit
von teilchenförmigem
Katalysatormaterial bei der Produktisolierung und -reinigung auftritt.
Es wird angenommen, dass diese Entdeckung eine allgemeinere Anwendung
auf die Umwandlung von wasserlöslichen
Aldehyden in Amine durch reduktive Aminierung in Anwesenheit von
Wasser findet. Spezieller kann diese Entdeckung auf wässrige Aldehyd-Lösungen angewendet werden, wenn
eine wässrige
Extraktion verwendet wird, um den Aldehyd aus einer Hydroformylierungs-Produktlösung zu
isolieren, welche einen wasserlöslichen
Aldehyd, Katalysator-Komponenten und ein Hydroformylierungs-Lösungsmittel
umfasst. Typische Katalysatorsysteme sind diejenigen, die bei der
Hydroformylierung verwendet werden, und können auf die Herstellung von
multifunktionellen Aminen, wie 4-Amino-1-butanol und Neopentanolamin
aus wasserlöslichen
Aldehyden, wie 4-Hydroxybutanal bzw. Hydroxypivaldehyd, angewendet
werden. Die vorliegende Erfindung stellt deshalb ein verbessertes
Verfahren für
die Herstellung eines Amins aus einem wasserlöslichen Aldehyd bereit, welches
umfasst, dass man in einer Reaktionszone einen wasserlöslichen
Aldehyd, Wasser, Ammoniak und Wasserstoff in Anwesenheit eines geträgerten Ruthenium-Katalysators
in Kontakt bringt. Es wurde gefunden, dass der geträgerte Ruthenium-Katalysator
eine Aktivität
und Selektivität
zeigt, die mit der der Nickel-Katalysatoren
vergleichbar ist, aber ohne Auslaugen in das oder Auflösen in dem
Reaktionsmedium. Der Ruthenium-Katalysator gestattet die Verwendung
von wässrigen
Lösungen
des wasserlöslichen
Aldehyds und/oder von wässrigem
Ammoniak (Ammoniumhydroxid), um ein Amin unter milden reduktiven
Aminierungsbedingungen mit leichter Isolierung des Amins durch einfache
Destillation herzustellen. Zusätzlich
sorgen die relativ milden Betriebsbedingungen, die im vorliegenden
Verfahren nützlich
sind, für
offensichtliche wirtschaftliche und Sicherheitsvorteile gegenüber einem
System mit höheren
Drücken.
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Die gemäß dem Verfahren erzeugten Amine
sind bekannte Verbindungen und können
als Zwischenprodukte gemäß veröffentlichten
Verfahren verwendet werden. Beispielsweise ist AMTHF ein wertvolles
und nützliches
Zwischenprodukt bei der Synthese von Pestiziden. Siehe z. B. die
japanischen Patentveröffentlichungen
10-045739 A2, 09-110848 A2, 09-012565 A2, 08-311063 A2, 08-291170 A2, 08-269053 A2, 08-295684
A2, 08-269035 A2, 08-269034
A2, 08-259553 A2, 08-269052 A2, 08-259554 A2, 08-259563 A2, 08-176132 A2 und 07-173157
A2 und die europäische
Patentanmeldung
EP 649845
A1 .
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Wie oben erwähnt, kann das FTHF, das im
vorliegenden Verfahren verwendet wird, durch Hydroformylierung von
2,5-Dihydrofuran (2,5-DHF) unter Verwendung eines herkömmlichen
Rhodium-Phosphin-Katalysators erhalten werden. 2,5-DHF kann aus
1,3-Butadien durch die Schritte: (1) partielle Oxidation von Butadien zu
3,4-Epoxy-1-buten und (2) Isomerisierung des 3,4-Epoxy-1-butens zu 2,5-DHF
erhalten werden. Die selektive Oxidation von Butadien zu 3,4-Epoxy-1-buten kann
durch die Verfahren bewerkstelligt werden, die in den US-Patenten 5,117,012,
5,312,931 und 5,362,890 beschrieben sind. Die Isomerisierung von
3,4-Epoxy-1-buten zu 2,5-DHF kann gemäß den Verfahren durchgeführt werden,
die in den US-Patenten 5,082,956 und 5,315,019 offenbart sind.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Das Verfahren zur Herstellung von
Aminen gemäß der vorliegenden
Erfindung wird durchgeführt,
indem man in einer Reaktionszone einen wasserlöslichen Aldehyd, Wasser, Ammoniak
und Wasserstoff in Anwesenheit eines geträgerten Ruthenium-Katalysators
in Kontakt bringt. Die Menge an vorhandenem Wasser ergibt typisch
ein Wasser : Aldehyd-Gewichtsverhältnis von 0,1 : 1 bis 10 :
1, bevorzugt 0,2 : 1 bis 2 : 1. Die Menge an Ammoniak, die in der
Reaktionszone vorliegt, kann beträchtlich variieren und ist normalerweise
eine Menge, die ein Ammoniak : Aldehyd-Molverhältnis von mindestens 1 : 1,
vorzugsweise 2 : 1 bis 20 : 1, und am bevorzugtesten 5 : 1 bis 10
: 1 ergibt.
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Das Verfahren kann bei einer Temperatur
von mindestens 40°C,
vorzugsweise 60 bis 150°C
und am bevorzugtesten 70 bis 120°C
durchgeführt
werden. Der Gesamt-Reaktionsdruck beträgt mindestens 7 Bar absolut
(Bara) (700 kPa), vorzugsweise liegt er im Bereich von etwa 7 bis
50 Bara und am bevorzugtesten im Bereich von 10 bis 30 Bara (1000
bis 3000 kPa). Das Verfahren wird in Anwesenheit eines Katalysators
durchgeführt,
der auf einem Katalysator-Trägermaterial
abgeschiedenes Ruthenium umfasst. Beispiele für geeignete Trägermaterialien
schließen
Kohlenstoff, Aluminiumoxid, Kieselgel, Titandioxid, Zirkoniumdioxid,
Magnesiumaluminate und Magnesiumsilicate ein. Kohlenstoff ist der
bevorzugte Träger.
Diese geträgerten
Katalysatoren sind von Katalysator-Lieferanten erhältlich und/oder können durch
veröffentlichte
Verfahren hergestellt werden. Die Rutheniummenge auf den geträgerten Katalysator
kann im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 9 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des geträgerten Katalysators, liegen.
Die in dem Verfahren verwendeten Katalysatoren enthalten bevorzugt
nur Ruthenium als katalytisch aktives Metall, d. h. die Katalysatoren
bestehen im Wesentlichen aus Ruthenium, das auf einem Katalysator-Trägermaterial
abgeschieden ist.
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Die wasserlöslichen Aldehyde, die im Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, enthalten bis zu 10 Kohlenstoffatome
und können
acyclisch oder cyclisch, carbocyclisch oder heterocyclisch sein,
vorausgesetzt, dass sie wasserlöslich
sind, d. h. eine Wasserlöslichkeit
von mindestens 2 g pro Liter Wasser, vorzugsweise mindestens 20
g pro Liter Wasser aufweisen. Die wasserlöslichen Aldehyde können in wässriger
Lösung
in Form von Hydraten des Aldehyds vorliegen. Bei einigen Aldehyden
kann es vorteilhaft sein, ein mit Wasser mischbares Hilfslösungsmittel,
wie ein Alkanol, z. B. Methanol, Ethanol und 2- Propanol, zu verwenden, um die Löslichkeit
eines Aldehyd-Reaktanten in Wasser zu erleichtern oder zu erhöhen. Beispiele
für Aldehyde,
die in dem Verfahren verwendet werden können, umfassen 3- und 2-Formyltetrahydrofuran,
3-Hydroxy-2,2-dimethylpropanal,
3-Hydroxy-2-methylpropanal, 4-Hydroxybutanal, 3-Hydroxybutanal, 3-Hydroxypropanal,
n-Butyraldehyd, Isobutyraldehyd, Propanal und Acetaldehyd. Das Verfahren
ist besonders für
die Herstellung von AMTHF aus FTHF nützlich.
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Das Verfahren kann auf Chargen-,
halbkontinuierliche oder kontinuierliche Betriebsweise unter Verwendung
von in der Industrie wohlbekannten Verfahrensweisen und Techniken
durchgeführt
werden. Beim Chargenbetrieb können
Ammoniak und Wasserstoff in ein Druckgefäß eingespeist werden, das eine
wässrige Lösung eines
wasserlöslichen
Aldehyds und den geträgerten
Ruthenium-Katalysator
entweder als Aufschlämmung
oder in einem Drahtmaschen-Korb enthält. Der Katalysator wird in
einem derartigen Chargenbetrieb typisch in einer Menge verwendet,
die ein Katalysator : Aldehyd-Gewichtsverhältnis von mindestens 0,01 :
1, typisch im Bereich von 0,05 : 1 bis 0,5 : 1 und bevorzugt im
Bereich von 0,1 : 1 bis 0,2 : 1 ergibt. Der Katalysator kann in
Form eines Pulvers oder als Pellets oder Extrudate verwendet werden.
Beim kontinuierlichen Betrieb können
Ammoniak, Wasserstoff und eine wässrige
Lösung
eines wasserlöslichen
Aldehyds in ein Druckgefäß oder in
eine Reihe von Druckgefäßen eingespeist
werden, welche ein oder mehrere Festbetten aus einem geträgerten Katalysator,
z. B. einem Ruthenium-auf-Kohle-Katalysator, enthalten. Die Reaktantenlösung strömt in Anwesenheit
von Ammoniak und Wasserstoff bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur über und
durch den geträgerten
Katalysator, um den Aldehyd in ein Amin zu überführen. Während man nicht durch irgendeine spezielle
Theorie gebunden ist, wird angenommen, dass die Umwandlung des Aldehyds
zu dem Amin über
ein Imin-Zwischenprodukt verläuft,
das durch die Reaktion des Aldehyds und von Ammoniak erzeugt wird.
Es ist wichtig, dass das Imin schnell zu dem gewünschten Aminprodukt hydriert
wird, bevor andere Reaktionen stattfinden.
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Beispiele
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert. Die Katalysatoren wurden
in 300 ml-Rührautoklaven
bewertet. Um die Beschickung zu vereinfachen, wurde Ammoniumhydroxid
(29,3% Ammoniak) verwendet. Da Wasser mit dem Ammoniumhydroxid eingeführt wurde,
wurde in den Beispielen 1, 2 und 3 und im Vergleichsbeispiel C1
wasserfreies FTHF verwendet. Ein typisches Verfahren bestand darin,
den Katalysator, Ammoniumhydroxid und wasserfreies FTHF in einen
300 ml-Autoklaven zu geben. Dieser wurde dann unter Stickstoffatmosphäre gesetzt.
Der Autoklav wurde mit Wasserstoff auf einen Druck von 21 Bara (300
psi; oder 2100 kPa) gesetzt, die Temperatur wurde auf die gewünschte Temperatur
erhöht,
und der Druck wurde durch Zugabe von Wasserstoff aufrechterhalten.
Nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne wurde der Autoklav abgekühlt und
der Druck wurde abgelassen. Das Produkt wurde mittels Gaschromatographie
(GC) analysiert.
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VERGLEICHSBEISPIEL C1
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Wasserfreies FTHF (23,4 g, 0,23 Mol),
Ammoniumhydroxid (135 g, 29,3% NH3, 2,3
Mol) und Molybdän-aktiviertes
Nickel-Pulver vom Raney-Typ (5,0 g nass) wurden 2 Stunden auf 60°C und 21
Bara (300 psi; oder 2100 kPa) Wasserstoff erwärmt. Die resultierende Lösung wurde
filtriert, um den Katalysator zu entfernen. Die Entfernung des größten Teil
des Wassers und des Ammoniaks durch Destillation einer Aliquote
ließ ein Öl mit einem
suspendierten Festkörper
zurück.
Die Filtration ergab ein grünes
Pulver. Die Analyse des Öls
durch Gaschromatographie zeigte 82% AMTHF, 5,2% 3-Hydroxymethyltetrahydrofuran
(HMTHF), 1,4% Imin aus der Kondensation von AMTHF mit FTHF und Verlust
von Wasser (IMIN) und 8,2% Di(tetrahydro-2-furanlymethyl)amin (DTFMA).
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BEISPIEL 1
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Wasserfreies FTHF (25,8 g, 0,26 Mol)
und Ammoniumhydroxid (135 g, 29,3% NH3,
2,3 Mol) wurden 5,5 Stunden in Anwesenheit eines 7% Rutheniumauf-Kohle-Katalysators
(5,0 g), der in einem Korb suspendiert war, auf 100°C und einen
Wasserstoff-Druck von 21 Bara (300 psi; oder 2100 kPa) erwärmt. Die
Analyse der resultierenden Lösung
durch Gaschromatographie zeigte 90% AMTHF, 4,7% 3-Hydroxymethyltetrahydrofuran
(HMTHF) und 1,0% Di(tetrahydro-3-furanmethyl)amin (DTFMA) an.
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BEISPIEL 2
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Wasserfreies FTHF (25,8 g, 0,26 Mol),
Ammoniumhydroxid (135 g, 29,3% NH3, 2,3
Mol) und 2% Ruthenium-auf-Kohle-Katalysator (2 mm-Extrudate, 5,0
g) wurden 4 Stunden auf 60°C
und 21 Bara (300 psi; oder 2100 kPa) Wasserstoff erwärmt. Da
nur 0,14 Mol Wasserstoff verbraucht waren, wurde die Temperatur
zusätzliche
4 Stunden auf 100°C
erhöht.
Die Analyse der resultierenden Lösung
durch Gaschromatographie zeigte 64,6% AMTHF, 2,6% 3-Hydroxymethyltetrahydrofuran
(HMTHF) und 17,7% DTFMA an.
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BEISPIEL 3
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Wasserfreies FTHF (25,8 g, 0,26 Mol),
Ammoniumhydroxid (135 g, 29,3% NH3, 2,3
Mol) und 5% Ruthenium-auf-Aluminiumoxid-Pulver (Degussa Typ H2213R/D
von Aldrich Chemical Co., 5,0 g) wurden 6,6 Stunden auf 100°C und 21
Bara (300 psi; oder 2100 kPa) Wasserstoff erwärmt. Die Analyse der resultierenden Lösung durch
Gaschromatographie zeigte 87,3% AMTHF, 6,1% 3-Hydroxymethyltetrahydrofuran (HMTHF) und
1,1% DTFMA an.
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BEISPIEL 4
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Cyclopropylcarboxaldehyd (CPCA) (92,2%
rein, 16,5 g, 0,22 Mol) und Ammoniumhydroxid (135 g, 29,3% NH3, 2,3 Mol) mit einem 7% Ruthenium-auf-Kohle-Katalysator
(5,0 g), der in einem Korb suspendiert war, wurden 5,2 Stunden auf
80°C und
21 Bara (300 psi; oder 2100 kPa) erwärmt. Die Analyse der resultierenden
Lösung
durch Gaschromatographie zeigte 80,6% Cyclopropylamin und 7,6% Cyclopropylmethanol
an.
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Die folgenden Beispiele demonstrieren
einen kontinuierlichen Betrieb des Verfahrens, in dem eine wässrige Lösung von
FTHF (55–59
Gew.-% Konzentration), wasserfreier Ammoniak und Wasserstoff in
einen 21 Elemente-Inline-Mischer auf dem Boden einer Röhrenreaktor-Abhitzekessel-Kombination
eingespeist wurden, der mit Katalysator und inertem Material beschickt
war. Der Reaktor umfasste ein Edelstahlrohr mit einem Innendurchmesser
von 21,2 mm (0,834 Inch), das innerhalb eines Rohrs angeordnet war,
das einen Innendurchmesser von 38 mm (1,5 Inch) aufwies und mit
einer Einlass- und Auslassöffnung
für Heizflüssigkeit
ausgestattet war. Der Katalysator und das inerte Material wurden
zwischen zwei 53,3 cm (21 Inch) beabstandeten Gittern angeordnet.
Thermoelemente in einem Temperaturmess-Stutzen im Zentrum des Rohrs
maßen
die Temperaturen am Einlass und in der Nähe der Mittel der oberen und
unteren Reaktorzone. Der Druck wurde bei 21 Bara (2100 kPa) aufrechterhalten.
Nach Austritt aus dem Reaktor wurde der Druck in der Rohproduktmischung
abgebaut, und sie wurde durch einen Kühler in einer Flüssigkeits-Dampf-Trennvorrichtung
eingeleitet. Der Dampf wurde durch einen Wasserwäscher, einen weiteren Kühler und
dann durch ein Rotameter geleitet. Das flüssige Produkt wurde gesammelt
und durch Gaschromatographie analysiert. In einigen Fällen wurde
das Produkt durch Destillation mit einer 15- oder 30-Boden-Oldershaw-Destillationskolonne
mit Rückflussverteiler
isoliert.
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VERGLEICHSBEISPIELE C2–C6
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Die Vergleichsbeispiele C2–C6 wurden
durchgeführt,
indem man eine wässrige
Lösung
von FTHF, Ammoniak und Wasserstoff in die wie oben beschriebene
Flüssigkeitsüberlauf-Apparatur
zum kontinuierlichen Betrieb einspeiste, welche 170 g (etwa 200
ml) eines geträgerten
Molybdän-aktivierten
Nickel-Katalysators enthielt, welcher etwa 50 Gew.-% Nickel enthielt.
Die Gesamtmenge an wässriger
FTHF-Lösung,
die eingespeist wurde, variierte von 246 bis 288 g. Die in den Vergleichsbeispielen
C2–C6
verwendeten Betriebsparameter sind in Tabelle I gezeigt, in der „Temp." die Temperatur in °C ist, die
im oberen Drittel des Reaktors gemessen wurde, „FTHF-Beschickungsrate" die g pro Stunde
FTHF-Reaktantenbeschickung in den Reaktor sind, „NH3 :
FTHF" das Molverhältnis der
Ammoniak : FTHF-Reaktantenbeschickung in den Reaktor ist und „H2 : FTHF" das
Molverhältnis
der Wasserstoff : FTHF-Reaktantenbeschickung in den Reaktor ist.
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Das rohe flüssige Produkt, das in jedem
der Beispiele C2–C6
erhalten wurde, wurde durch GC analysiert, und die relativen Gewichtsprozent-Selektivitäten für AMTHF,
HMTHF, Imin und DTFMA wurden bestimmt. Die Konzentrationen von Ni
und Mo im Rohprodukt wurden durch ionengekoppelte Plasmaspektroskopie
bestimmt. Das Rohprodukt enthielt Ammoniak, was bei den GC-Analysen
Probleme verursachte. Die relative Selektivität ist die Normierung der vier
Hauptprodukte und berücksichtigt
2-(Aminomethyl)tetrahydrofuran (Tetrahydrofurfurylamin) nicht, welches
sich als Ergebnis des 2-Formyltetrahydrofurans bildet, das in dem Beschickungsmaterial
anwesend ist. Diese relativen Selektivitäten (Gewichtsprozentsätre) und
Konzentrationen von Ni und Mo (ppm) sind in Tabelle II gezeigt.
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Die flüssigen Produkte aus den Beispielen
C2–C4
(1718 g) wurden vereinigt. Der größte Teil des Wassers und des
Ammoniaks wurden durch Destillation bei Atmosphärendruck mit einer 15-Boden-Oldershaw-Kolonne
entfernt. Das verbleibende Material (916 g) wurde filtriert, um
4,5 g hellgrünen
Festkörper
zu entfernen. Das Rohprodukt wurde dann zu einer Bodentemperatur
von 160°C
bei 6 mm Hg Vakuum flashdestilliert, um das Produkt von jeglichen
verbleibenden Nickelsalzen abzutrennen, welche die Zersetzung des
Produkts während
der Destillation katalysieren könnten.
Das flashdestillierte Material (778 g) wurde unter Vakuum mit einer 15-Boden-Oldershaw-Kolonne
unter Verwendung eines Rückflussverhältnisses
von 4 : 1 destilliert. AMTHF (654 g, 98,5 % rein, 6,38 Mol) wurde
mit einer Gesamtausbeute von 74% erhalten, bezogen auf die Menge
von FTHF, die in den kontinuierlichen Flüssigkeitsüberlauf-Reaktor eingespeist
worden war.
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BEISPIELE 5–11
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Das allgemeine Verfahren, das oben
für die
Vergleichsbeispiele C2–C6
beschrieben wurde, wurde wiederholt, außer dass der Reaktor mit 65
g (150 ml) 7% Ruthenium-auf-Kohle-Katalysator beschickt wurde. Die
verwendeten Betriebsparameter und die relativen Selektivitäten der
in jedem der Beispiele 5-11
erhaltenen Produkte sind in den Tabellen III und IV gezeigt.
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Das rohe flüssige Produkt aus Beispiele
5 (1341 g) wurde unter Verwendung einer 15-Boden-Oldershaw-Kolonne
zuerst bei Atmosphärendruck,
um den größten Teil
des Wassers und des Ammoniaks zu entfernen, und dann unter Vakuum
mit einem Rückflussverhältnis von
4 : 1 destilliert. AMTHF (552 g, 98,3% rein, 5,37 Mol) wurde mit
einer Gesamtausbeute von 82,5%, bezogen auf die Menge an THF, die
in den kontinuierlichen Flüssigkeitsüberlauf-Reaktor
eingespeist worden war, erhalten. Ähnlich wurde das Material aus
den Beispielen 6, 7, 9 und 10 vereinigt und unter Verwendung einer
30-Boden-Oldershaw-Kolonne destilliert, was AMTHF mit 89,2% Ausbeute
mit einer Reinheit von 98,6% ergab. Bei keiner Destillation wurden
Feststoffe beobachtet.