-
Gebiet der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft neu identifizierte Polypeptide und Verwendung
solcher Polypeptide und ihre Herstellung. Genauer gesagt betreffen
die erfindungsgemäßen Polypeptide
die Familie der äußerem Membranproteine
(OMP) von Neisseria und insbesondere das Lactoferrinbindende Protein
B (LbpB). Außerdem
betrifft die Erfindung die therapeutische Verwendung von LbpB, wie
zur Impfung gegen Neisseria-Erkrankungen.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Eine
Meningitis ist entweder bakteriellen oder viralen Ursprungs, wobei
die Bakterien bei weitem die schwerste bilden. Die hauptsächlich verantwortlichen
Bakterien sind Neisseria meningitidis, Haemophilus influenzae und
Streptococcus pneumoniae. Seit der Einführung eines Konjugatimpfstoffs
gegen H. influenzae Typ B (Hib) und dessen Einschluß in die
Routineimpfung von Kleinkindern, nimmt N. meningitidis die führende Rolle
an Ursachen von Meningitis in der Welt ein, wobei alleine 2600 Fälle in den
USA geschätzt
werden.
-
Die
Spezies N. meningitidis wird nach der Zusammensetzung der Kapselpolysaccharide
in 13 Serogruppen unterteilt. Zusätzlich wird jede Serogruppe
auf Grundlage anderer Bestandteile der Bakterien in Serotypen, Subtypen
und Immunotypen subklassifiziert. Drei Serogruppen (A, B und C)
machen mehr als 90% der Fälle
von Meningitis aus, und in entwickelten, industriellen Nationen
ist die Serogruppe B für
50 bis 80% der Fälle
verantwortlich.
-
Wirksame
Impfstoffe, die auf Kapselpolysacchariden beruhen, um Meningitis
zu verhindern, die durch N. menigitidis-Serogruppen A und C verursacht
wird, sind vorhanden. Die Impfstoffe mit Polysacchariden der Serogruppe
C erzeugen keine schützende
Wirkung in Kindern von weniger als 2 Jahren Alter (dem Altersbereich,
in dem das größte Risiko
der Entwicklung einer Meningitis besteht), jedoch kann dieser Nachteil
durch Konjugieren dieser Polysaccharide an ein Trägerprotein überwunden
werden. Die Konju gierung hat den zusätzlichen Vorteil eine immunologische
Erinnerung gegen das Antigen zu induzieren.
-
Im
Gegensatz dazu weisen die Polysaccharide der N. meningitidis-Serogruppe B geringe
oder keine Immunogenizität
bei Menschen auf, unabhängig
davon, ob sie in konjugierter Form vorliegen oder nicht. Es wäre daher
sehr wünschenswert,
einen Impfstoff gegen Neisseria-Erkrankungen zu erhalten, die durch
N. meningitidis (insbesondere der Serogruppe B) induziert werden
und die anders als auf Polysacchariden basierende Impfstoffe sind.
-
Eine
versprechende Klasse an Impfstoffkandidaten sind solche, die die äußeren Membranproteine (OMPs)
von N. meningitidis verwenden, da sie Antigene bereitstellen, die
immunogen sind, und der menschlichen Immunantwort zugänglich sind.
Die für
die Aufnahme von Eisen in die Zelle verantwortlichen OMPs sind besonders
vielversprechend..
-
Eisen
ist ein wesentlicher Nährstoff
für die
meisten Bakterien. In den extrazellulären Räumen des menschlichen Körpers wird
Eisen im Serum hauptsächlich
an Transferrin komplexiert und auf Schleimhautoberflächen (Finkelstein
et al., 1983) an Lectoferrin, und mit nur vernachlässigbaren
Mengen in freier Form. Daher ist die ausreichende Eisenaufnahme
ein wichtiger Virulenzfaktor für
pathogene Bakterien. Insbesondere im Hinblick auf N. meningitidis
(ein ausschließliches
Pathogen des Menschen), wird dessen Eisenbedarf durch Rezeptoren
für Eisen-chelierende
Proteine des Menschen, wie Transferrin oder Lactoferrin erfüllt, welche
der Zelle ermöglichen,
an diese Proteine zu binden, und das für das Wachstum benötigte Eisen
aufzunehmen. Die Synthese dieser Rezeptorproteine wird induziert,
wenn die Bakterien einen Eisenmangel merken.
-
Die
Rezeptorproteine, die an der Aufnahme von Eisen von Transferrin,
TbpA und TbpB (Cornelissen et al., 1992; Legrain et al., 1993; Anderson
et al. 1994) und des Lactoferrin-bindenden Proteins A (LbpA) (Pettersson
et al., 1993; 1994b; Biswas und Sparling, 1995) beteiligt sind,
sind kloniert und sequenziert worden. Die Transferrin-bindende Rezeptorproteine
bilden einen Komplex in der äußeren Membran.
Bei N. meningitidis scheinen TbpA und TbpB beide für den Eisentransport
notwendig zu sein (Irwin et al., 1993). TbpA ist ein integrales
Membranprotein, während
TbpB ein Lipoprotein ist und nur durch seinen Lipidrest in der Membran verankert
ist. Das geläufige
Modell zum Mechanismus des Rezeptors schlägt vor, daß eisenbeladenes Transferrin
an den Rezeptorkomplex bindet. In diesem Komplex unterscheidet das
TbpB-Protein zwischen Ferro- und Apotransferrin. Die Bindung von Transferrin
führt zu
einer konformationalen Änderung
des Rezeptors, welcher Eisen aus Transferrin freisetzt, und eine
eingeschränkte
verfügbare
Pore in TbpA öffnet
und Eisen kann über
die äußere Membran
transportiert werden (Cornelissen und Sparling, 1994; 1996).
-
Von
dem Lactoferrin-Rezeptor wird ebenfalls vermutet, daß er ein
wichtiger Virulenzfaktor von N. meningitidis ist. Die Haupteintrittsstelle
in den menschlichen Körper
ist der Nasen-Rachenraum, worin Lactoferrin die Haupteisenquelle
ist. Des weiteren zeigten vorläufige
Berichte, daß Lactoferrin
in der Lage ist, die Blut-Hirn-Schranke bei einer akuten Entzündung zu überschreiten
(Gschwentner et al., 1997). Es ist möglich, daß Lactoferrin ebenfalls eine
bedeutende Eisenquelle für
Meningococcen in einem späteren
Stadium der Infektion ist, wenn Bakterien die Meningen erreicht
haben. Durch die Verwendung eines Affinitätsisolierungsverfahrens, wurde
ursprünglich
ein einzelnes Lactoferrin-bindendes Protein identifiziert (Schryvers
und Morris, 1988). Das Strukturgen dieses Rezeptors, bezeichnet
als LbpA, ist charakterisiert worden (Pettersson et al., 1993; 1994b;
Biswas und Sparling, 1995) und ein Topologiemodell des Proteins
in der äußeren Membran
ist vorgeschlagen worden (Pettersson et al., 1994a). Das Protein
weist Homologie mit TbpA auf. Zusätzlich wurde ein Teil eines
möglichen
offenen Leserasters stromaufwärts
des LbpA-Gens identifiziert, und die abgeleitete Aminosäuresequenz
zeigte Homologie mit TbpB (Pettersson et al., 1994a). Die kanadische
Patentanmeldung CA-A-2 162 193 (Connsught Laboratories Limited)
offenbart ein Lactoferrin-Rezeptorprotein, das aus bakteriellen
Pathogenen isoliert und gereinigt wurde.
-
TbpB
und andere gereinigte Meningococcen-OMPs waren der Gegenstand vorhergehender
Patentanmeldungen, bezüglich
ihrer Verwendung als Impfstoffe gegen N. meningitidis (z.B. TbpB,
WO 93/07172; 22 kDa Oberflächenprotein,
WO 9b/29412; Hämoglobin-Rezeptor,
WO 96/12020; Porin-Protein, WO 95/03413; Pilin-Proteine, WO 94/08013;
64 kDa OMP, EP 474313-B1).
-
Es
besteht daher ein Bedarf zur Identifizierung und Charakterisierung
weiterer Mitglieder der OMP-Familie, die eine Rolle bei der Verhinderung,
Verbesserung oder Korrektur von Fehlfunktion oder Erkrankungen führen, einschließlich aber
nicht beschränkt
auf Neisseria-Erkrankungen (zum Beispiel Meningitis).
-
Antikörper gegen
LbpA scheinen nicht bakterizid zu sein, und können daher als Impfstoffkandidaten von
begrenztem Nutzen sein (Pettersson et al., 1993).
-
Diese
Erfindung identifiziert und charakterisiert andere Lactoferrinbindende
Rezeptorproteine, Lactoferrin-bindendes Protein B (LbpB), dessen
Rolle bei der Benutzung von Eisen von Lactoferrin und dessen therapeutischen
Verwendungen.
-
Es
gibt mehrere Vorteile, die LbpB gegenüber anderen OMP-Impfstoffkandidaten
hat. Zuerst ist für
das durch Blut übertragene
Stadium von Miningococcenerkrankungen menschliches Lactoferrin für den Organismus
wesentlich, und es hat eine dreifach höhere Affinität zur Bindung
von Eisen als das humane Transferrin, und daher ist die Verwendung
von Lactoferrin als eine Eisenquelle für den Organismus wesentlich.
Zweitens hat Lactoferrin einen bekannten antibakteriellen Effekt,
und seine Konzentration im Blut erhöht sich bei der Infektion.
Es ist daher wichtig für
den Organismus, humanes Lactoferrin als einen Weg zum Erreichen
eines gewissen Widerstands gegen diese Wirkung zu binden. Schließlich ist
humanes Lactoferrin die Hauptquelle für Eisen für N. meningitidis an der Eintrittsstelle
der Bakterien in den menschlichen Körper (den Nasen-Rachenraum).
-
Die
Bedeutung dieser Vorteile liegt darin, daß LbpB-Antigene wahrscheinlich
bei der größten Vielzahl an
Meningococcen im Körper
an der Zelloberfläche
exprimiert werden, daß die
Zelloberflächendomäne von LbpB
wahrscheinlich sehr konserviert ist, da sie Lactoferrin wirksam
binden muß,
und daß eine
Immunreaktion, die sich gegen das LbpB-Antigen richtet, nicht nur
jede Art der Infektion von Menikgococcen im Blut stoppen kann, sondern
auch das Weitertragen des Organismus im Nasopharynx stoppen kann.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
In
einem Aspekt betrifft die Erfindung nicht-lipidierte LbpB-Polypeptide, die
von Impfstoffen umfaßt werden
sowie rekombinante Materialien und Verfahren zu ihrer Herstellung.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren zur Verwendung
von LbpB-Polypeptid-Impfstoffen.
Solche Verwendungen schließen
die Prävention
und die Behandlung von Neisseria-Erkrankungen (zum Beispiel Meningitis)
neben anderen ein.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1.
Western-Blot-Analyse von Proteinen aus gesamten Zellen, die unter
Eisenmangel gezüchtet wurden.
Spuren 1 und 5, Stamm BNCV; Spuren 2 und 6, LbpA-Mutante CE1452;
Spuren 3 und 7, LbpB-Mutante CE1454; Spuren 4 und 8, LbpAB-Mutante
CE1402. Die verwendeten Antiseren waren gegen synthetische Peptide
gerichtet, auf Grundlage der LbpB-Sequenz. Die Spuren 1 bis 4, Serum
17-3 gegen Peptid C1. Spuren 5 bis 8, Serum 19-1 gegen Peptid E1.
Die Positionen der molekularen Größenstandards sind auf der rechten
Seite in Tausendern angegeben. Das LbpB-Protein ist mit einem Pfeil
an der linken Seite markiert.
-
2.
Restriktionskarte der DNA-Fragmente, die LbpB- und LbpA-Gene des
Stamms BNCV enthalten. Die Einschübe in den verschiedenen rekombinanten
Plasmiden und das PCR-Produkt (PCR) werden als offene Boxen gezeigt.
Die Plasmide pAM23 und pAM1 enthalten Fragmente des lbpBA-Locus,
welche zuvor charakterisiert worden sind (Pettersson et al., 1993),
1994a). Die offenen Leseraster werden mit dicken Pfeilen markiert.
Sonden, die zum Durchmustern der Bibliothek oder zum Southern-Blotting
verwendet wurden, sind über
den offenen Leserastern gezeigt. Die Positionen der Primer, die
für PCR-Amplifikationen verwendet
wurden, sind unterhalb der offenen Leseraster gezeigt. Die Insertionsstelle
der Kanamycin-Resistenzbox in pAM6K ist durch ein offenes Dreieck
angezeigt. Die Erythromycin-Resistenzbox in pAM23E ist als gefülltes Dreieck
gezeigt.
-
3.
Aneinanderlagerung der Proteine LbpB des Stamms BNCV und TbpB des
Stamms B16B6. Identische Aminosäuren
werden schraffiert angezeigt. Die Zahlen an der rechten Seite geben
die Positionen der Aminosäuren
an. Leerstellen (-) wurden eingefügt, um eine optimale Anlagerung
zu erreichen. Peptide, die verwendet wurden, um Mäuse zu immunisieren
sind über
der Sequenz von LbpB angegeben. Zwei Abschnitte, die reich an negativ
geladenen Resten sind, sind unterstrichen. Die vermutliche Peptidase
II-Schnittstelle wird mit einem Pfeil oberhalb der Sequenz gezeigt.
-
4.
Sequenz des Promotorbereichs stromaufwärts von LbpB. Die Translationsinitiationsstelle (ATG)
wird fett markiert. Die Ribosomen-Bindungsstelle und die vermutete -10-
und -35-Boxen sind unterstrichen (dicke Linie bzw. dünne Linien).
Die vermutete Fur-Box ist eingekastelt.
-
5.
Western-Blot-Analysis von Proteinen aus ganzen Zellen, die in TBS-Medium
gezüchtet
wurden (Spuren 1, 3, 5 und 7) oder in TSB mit EDDA (Spuren 2, 4,
6 und 8). Die verwendeten Antikörper
waren die monoklonalen mn98k1 und mn98k2, die sich gegen LbpA (Panel
A) oder Antiserum 17-3 gegen LbpB-Peptid C1 (Panel B) richten. Spuren
1 und 2, Stamm BNCV; Spuren 3 und 4, LbpA-Mutante CE1452; Spuren
5 und 6 LbpB-Mutante CE1454; Spuren 7 und 8 LbpAB-Mutante CE1402.
-
6.
Eine Western-Blot-Analyse der Proteine aus der äußeren Membran des Meningococcen-Stammes
BNCV, welcher unter Eisenmangel gezüchtet wurde. Die äußeren Membranproteine
wurden elektrophoretisch unter nichtdenaturierenden Bedingungen
aufgetrennt, und das LbpB-Protein wurde mit dem Serum nachgewiesen,
das gegen das synthetische Peptid A1 gerichtet ist. Die Spuren 1
und 2 zeigen Proben, die bei 0°C
bzw. 95°C
vor der Elektrophorese inkubiert wurden, Die Positionen der Molekulargrößenstandards
sind auf der rechten Seite in Tausendern angegeben. B. Lactoferrin-Bindungsassay
auf einem Western-Blot mit Proteinen von äußeren Membrankomplexen des
Meningococcen-Stammes BNCV, welcher unter Eisenmangel gezüchtet wurde.
Die Proteine der äußeren Membrankomplexe
wurden unter nicht-denaturierenden Bedingungen elektrophoretisch
aufgetrennt, und der Blot wurde mit Peroxidase gekoppeltem Human-Lactoferrin
inkubiert. Die Spuren 1 bis 3 zeigen Proben, die vor der Elektrophorese
bei 0°C,
37°C bzw.
95°C inkubiert
wurden. Die Positionen der Molekulargrößenstandards sind auf der rechten
Seite in Tausendern angegeben.
-
7.
Bindung von Lactoferrin an lbp-Mutanten in einem Gesamtzell-ELISA-artigen Assay.
Stämme, angegeben
an der rechten Seite, wurden in Wells geschichtet. Lactoferrin wurde
in Konzentrationen von 200, 100, 50, 25, 12,5, 6,25, 3,125 bzw.
0 ng/ml (Reihen 1-8) gegeben. Lactoferrin, das an die Zellen gebunden wurde,
wurde mit einem Peroxidase-konjugierten Lactoferrin-spezifischen
Antiserum nachgewiesen.
-
8.
Plattenzuführassays
von Stämmen
für rekombinantes
humanes Lactoferrin. Nur der relevante Teil der Platte wird gezeigt.
Zellen von Stämmen,
die auf der rechten Seite angegeben sind, wurden auf eisenrestringierten
Platten ausplattiert. Eine Wachstumsstimulation durch Lactoferrin-Tropfen
bei den angegebenen Konzentrationen wurde nach dem Übernachtwachstum
beobachtet. Die Pfeile zeigen die Position der Tropfen in Panel
B an. In diesem Experiment wurde 11% eisengesättigtes Lactoferrin verwendet.
-
9.
Anlagerung der LbpB-Proteine von fünf Meningococcen-Stämmen. Die
Aneinanderlagerung wurde mit dem CLUSTAL-Programm (PC Gene, IntelliGenetics)
durchgeführt,
und von Hand optimiert. Die Zahlen auf der rechten Seite geben die
Position der Aminosäuren
an. Es wurden Leerstellen (-) eingeführt, um optimale Anlagerungen
zu erzielen. Positionen, wo alle fünf Sequenzen identisch sind,
werden mit einem * markiert.
-
10A. Restriktionskarten der relevanten
Teile von jJP29 (Bosch et al., 1986), pAM31 und pAM32. Es wurden
nur Insertionen gezeigt. Der Vektor ist pACYC184, pJP29 enthält das phoE-Gen
(in Hellgrün)
hinter seinem eigenen Promotor. Die Promotor- und flankierenden
Sequenzen sind in Weiß.
Die PstI-Schnittstelle liegt am Rand der Sequenzen, die der Signalsequenz
entsprechen, und der reife Teil des phoE-Proteins. pAM31 enthält von links nach
rechts: Den phoE-Promotor (in Weiß) und ein rekombinantes Gen,
das die Signalsequenz von PhoE (Hellgrau codiert) und das reife
LbpB (Schwarz) kodiert. DNA-Fragmente, die dem N-Terminus von LbpA
(Dunkelgrün)
entsprechen, der C-Terminus von PhoE (Hellgrau) und flankierende
Sequenzen (Weiß)
sind ebenfalls vorhanden. pAM32 wurde aus pAM31 durch die Insertion
eines Linkers (gestreifte Box), codierend ein His-Tag und eine Faktor
Xa-Spaltstelle,
in die PstI-Schnittstelle von pAM31 konstruiert. Siehe Beispiel
8 für Details über die
Konstruktion von pAM31 und pAM32. Die Restriktionsstellen bei pAM32
sind in Klammern, da sie während
des Klonierungsverfahrens verlorengehen.
-
B.
Die Aminosäuresequenzen
des rekombinanten LbpB-Konstrukts (unten) im Vergleich mit dem Wild-Typ
LbpB-Sequenzen (oben). Nur die letzten und die ersten Aminosäurereste
der LbpB/PhoE-Signalsequenzen und des reifen LbpB sind jeweils gezeigt.
Der His-Tag und der Faktor Xa-Spaltstelle sind insgesamt gezeigt.
Leader-Peptidase I und II (LPaseI bzw. II) und Faktor Xa-Spaltstellen
sind durch Pfeile angezeigt.
-
11. PAGE des gereinigten rekombinanten LbpB-Proteins.
Spuren 1 und 2 zeigen Proben, die bei 0°C bzw. 100°C inkubiert wurden, vor der
Elektrophorese. Die Position der Molekulargewichtsstandards sind auf
der rechten Seite im kDa angezeigt.
-
12. Western-Blot mit gefaltetem (Spuren 1, 3,
5, 7 und 9) und denaturiertem (Spuren 2, 4, 6, 8 und 10) rekombinanten
LbpB mit fünf
menschlichen konvaleszenten Seren. Spuren 1 und 2, Serum 69; Spuren
3 und 4, Serum 262439; Spuren 5 und 6, Serum 262532; Spuren 7 und
8, Serum 263017, Spuren 9 und 10, Serum 330. Die Positionen der
Molekulargrößenstandards
sind auf der rechten Seite in Kilodalton angezeigt. Die Pfeile an
der linken Seite zeigen die Positionen des denaturierten (dLbpB)
und gefalteten LbpBs (fLbpB) an.
-
13. Ergebnisse des Anti-Gesamtzell und Anti-LbpB-ELISA
(Tabelle 2), welche wie in Beispiel 10 beschrieben, durchgeführt wurde.
A. Anti-LbpB-Reaktion
in Mäusen
die entweder mit LbpB oder Gesamtzellen des N. meningitidis-Stamms
BNCV immunisiert wurden. Eine Kontrollimmunisierung wurde mit PBS-Lösung durchgeführt. B.
die Gesamtzell- (Stamm BNCV gezüchtet
unter Eisenmangelbedingungen) Reaktion in Mäusen, die entweder mit LbpB
oder Gesamtzellen des N. meningitidis-Stamms BNCV immunisiert wurden.
Eine Kontrollimmunisierung wurde mit PBS-Lösung durchgeführt. C.
Anti-Gesamtzell-
(Stamm H44/76 gezüchtet unter
Eisenmangelbedingungen) Reaktion in Mäusen, die entweder mit LbpB
oder Gesamtzellen des N. meningitidis- Stamms BNCV immunisiert wurden. Eine
Kontrollimmunisierung wurde mit PBS-Lösung
durchgeführt.
-
14. Ergebnis der bakteriziden Wirkungen (Tabelle
8) von Anti-Gesamtzell-
und Anti-BNCV-LbpB-Stamm-Seren, durchgeführt wie in Beispiel 10 beschrieben.
A. Bakterizider Titer gegen N. meningitidis-Stamm H44/76 (gezüchtet unter
eisenreichen Bedingungen). B. Bakterizider Titer gegen N. meningitidis-Stamm
H44/76 (gezüchtet
unter Eisen-depletierten Bedingungen).
-
Beschreibung der Erfindung
-
Definitionen
-
Die
folgenden Definitionen werden eingeführt, um das Verständnis bestimmter
Begriffe zu erleichtern, die hierin häufig verwendet werden.
-
"LbpB" bezieht sich allgemein
auf ein Polypeptid, bevorzugt ein Lipoprotein, mit der Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10 aufgeführt ist, oder eine Allel-Variante
davon.
-
"LbpB-Aktivität oder LbpB-Polypeptidaktivität" oder "biologische Aktivität des LbpB
oder LbpB-Polypeptid" betrifft
die metabolische oder physiologische Funktion des LbpB, einschließlich ähnlicher
Aktivitäten. Genauer
gesagt ist die LbpB-Aktivität
die Fähigkeit
an humanes Lactoferrin zu binden. Diese Aktivität von LbpB kann unter Verwendung
des in Beispiel 6 beschriebenen Verfahrens getestet werden. Ebenfalls
in diese Definition eingeschlossen sind antigene und immunogene
Wirkungen dieses LbpB. Diese Antigenizität kann unter Verwendung des
in Beispiel 9 beschriebenen Immunblot-Verfahrens, bevorzugterweise
unter Verwendung eines polyklonalen Serums gegen LbpB des Meninogococcen-Stammes
BNCV wie in Beispiel 10A beschrieben, getestet werden. Die Immunogenizität kann am
besten durch Messen der Antikörperreaktionen
(unter Verwendung polyklonaler Sera, die gegen die Variante erzeugt
wurden) in einem ELISA unter Verwendung von gereinigtem LbpB des
Meningococcen-Stammes BNCV getestet werden, wie in Beispiel 10B
beschrieben.
-
"LbpB-Gen" betrifft ein Polynukleotid
mit der Nukleotidsequenz 100-22747,
die in SEQ ID NO:1 ausgeführt
ist, oder die komplette Nukleotidsequenz, die in SEQ ID NO:3, 5,
7 oder 9 aufgeführt
ist oder allele Varianten davon und/oder ihre Komplemente.
-
"Antikörper" schließen so wie
es hier verwendet wird polyklonale und monoklonale Antikörper ein,
chimäre,
Einzelketten und humanisierte Antikörper wie auch Fab-Fragmente,
einschließlich
der Produkte einer Fab- oder
andere Immunglobulin-Expressionsbibliothek.
-
"Isoliert" bedeutet "durch die menschliche
Hand" gegenüber dem
natürlichen
Zustand geändert.
Wenn eine "isolierte" Zusammensetzung
oder Substanz in der Natur auftritt, ist sie aus ihrem ursprünglichem
Umfeld verändert
oder entfernt worden, oder beides. Beispielsweise ist ein Polynukleotid,
oder Polypeptid, das in einem lebenden Tier natürlicherweise vorhanden ist
nicht "isoliert", sondern das Polynukleotid
oder Polypeptid, das von dem gemeinsam vorhandenen Materialien in
dem natürlichen
Zustand abgetrennt ist, ist "isoliert" so wie der Begriff
hier verwendet wird.
-
"Polynukleotid" betrifft im allgemeinen
jedes Polyribonukleotid oder Polydesoxyribonukleotid, welches unmodifizierte
RNA oder DNA oder modifizierte RNA oder DNA sein kann. "Polynukleotide" schließen ohne Begrenzung
einzel- und doppelsträngige
DNA, DNA, die ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Regionen
ist, einzel- und doppelsträngige
RNA und RNA, die ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Regionen
ist, Hybridmoleküle
umfassend DNA und RNA, die einzelsträngig oder, typischerweise,
doppelsträngig sind,
oder ein Gemisch aus einzel- und doppelstränigen Regionen ist, ein. Zusätzlich betrifft "Polynukleotid" dreisträngige Regionen,
umfassend RNA oder DNA oder beides RNA und DNA. Der Begriff Polynukleotid schließt auch
DNAs und RNAs ein, die eine oder mehrere modifizierte Basen enthalten,
und DNAs und RNAs mit Rückgrat-Strukturen, die zur
Stabilisierung oder aus anderen Gründen modifiziert sind. "Modifizierte" Basen schließen beispielsweise
tritylierte Basen und ungewöhnliche
Basen wie Inosin ein. Eine Vielzahl von Modifizierungen ist an DNA
und RNA gemacht worden; so umfaßt "Polynukleotid" Gemische, enzymatisch
oder metabolisch modifizierte Formen von Polynukleotiden, die typischerweise
in der Natur gefunden werden, wie auch die chemischen Formen von
DNA und RNA, die für
Viren und Zellen charakteristisch sind. "Polynukleotid" umfaßt auch relativ kurze Polynukleotid,
die häufig
als Oligonukleotide bezeichnet werden.
-
"Polypeptid" betrifft jedes Peptid
oder Protein, das zwei oder mehr Aminosäuren umfaßt, die miteinander durch Peptidbindungen
oder modifizierte Peptidbindungen verbunden sind, d.h. Peptidisostere. "Polypeptid" betrifft sowohl
kurzkettige, gewöhnlich
als Peptide, Oligopeptide oder Oligomere bezeichnete Ketten und längere Ketten,
allgemeine als Proteine bezeichnet. Polypeptide können Aminosäure enthalten,
die anders als die 20 Gen-codieren Aminosäuren sind. "Polypeptid" schließen auch Aminosäuresequenzen
ein, die entweder durch natürliche
Verfahren wie posttranslationale Prozessierung oder durch chemische
Modifikationstechniken, die in dem Fachgebiet gut bekannt sind,
modifiziert sind. Solche Modifikationen sind in grundlegenden Texten
und detaillierten Monographien sowie auch in der voluminären Recherchenliteratur
gut beschrieben. Modifizierungen können irgendwo in einem Polypeptid
auftreten, einschließlich
im Peptid-Rückgrad,
den Aminosäureseitenketten
und Amino- oder Carboxytermini. Es wird begrüßt, daß die gleiche Art von Modifizierung in
gleichen oder verschiedenen Graden an verschiedenen Stellen in einem
gegebenen Polypeptid vorhanden ist. Ein gegebenes Polypeptid kann
auch viele Arten von Modifikationen enthalten. Polypeptide können verzweigt
sein, aufgrund einer Ubiquitinierung und sie können cyclisch sein, mit oder
ohne Verzweigung. Cyclische, verzweigte und verzweigte cyclische
Polypeptide können
durch posttranslationale natürliche
Prozesse hervorgehen oder sie können
durch synthetische Verfahren hergestellt werden. Modifizierungen
schließen Acetylierung,
Acylierung, ADP-Ribosylierung, Amidierung, kovalente Anhängung von
Flavin, kovalente Anhängung
eines Häm-Restes,
kovalente Anhängung
eines Nukleotids oder eines Nukleotid-Derivats, kovalente Anhängung eines
Lipids oder Lipid-Derivats, kovalente Anhängung von Phosphotidylinositol,
Vernetzung, Cyclisierung, Disulfidbrückenbildung, Demethylierung,
Bildung von kovalenten Vernetzung en, Bildung von Cystin, Bildung
von Pyroglutamat, Formylierung, gamma-Carboxylierung, Glycosylierung, GPI-Ankerbildung,
Hydroxylierung, Iodierung, Methylierung, Myristoylierung, Oxidierung,
proteolytische Prozessierung, Phosphorylierung, Prenylierung, Racemisierung,
Selenoylierung, Sulfatisierung, Transfer-RNA-vermittelte Addition
von Aminosäuren
an Proteine wie Arginylierung und Ubiquitinierung ein. Siehe beispielsweise
PROTEINS-STRUCTURE AND MOLECULAR PROPERTIES, 2. Auflage, T.E. Creighten.
W.H. Freeman and Company, New York, 1993 und Wold, F., Posttranslational
Protein Modifications: Perspectives and Prospects, Seiten 1-22 in
POSTTRANSLATIONAL COVALENT MODIFICATION OF PROTEINS, B.C. Johnson,
Hrsg., Academic Press, New York, 1983; Seifter et al., "Analysis for Protein
modifications and nonprotein cofactors", Meth. Enzymol. (1990), 182:626-646
und Rattan et al., "Protein
Synthesis: Posttranslational Modifications and Aging", Ann: NY Acad. Sci.
(1992), 663:48-62.
-
"Variante" so wie der Begriff
hier verwendet wird, ist ein Polynukleotid oder Polypeptid, das
sich von einem Referenzpolynukleotid oder -Polypeptid jeweils unterscheidet,
aber die wesentlichen biologischen Eigenschaften behält. Eine
typische Variante eines Polynukleotids unterscheidet sich in der
Nukleotidsequenz von einem anderen Referenzpolynukleotid. Änderungen
in der Nukleotidsequenz der Variante können die Aminosäuresequenz
eines Polypeptids ändern
oder nicht ändern,
das durch ein Referenzpolynukleotid codiert wird. Nukleotidänderungen
können
zu Aminosäuresubstitutionen,
Additionen, Deletionen, Fusionen und Verkürzungen im Polypeptid führen, das
durch die Referenzsequenz codiert wird, wie unten diskutiert wird.
Eine typische Variante eines Polypeptids unterscheidet sich in der
Aminosäuresequenz
von einem anderen Referenzpolypeptid. Im allgemeinen sind die Unterschiede
begrenzt, so daß die
Sequenzen des Referenzpolypeptids und der Variante insgesamt nahezu ähnlich sind
und vielen Bereichen identisch sind. Eine Variante und ein Referenzpolypeptid
können
sich in der Aminosäuresequenz
durch ein oder mehrere Substitutionen, Additonen, Deletion in irgendeiner
Kombination unterscheiden. Ein substituierter oder inserierter Aminosäurerest kann
durch den genetischen Code codiert sein oder nicht. Eine Variante
eines Polynukleotids oder eines Polypeptids kann natürlich auftreten,
wie eine Allele-Variante (zum Beispiel sind SEQ ID NO:3, 5, 7 oder
9 Varianten des LbpB-Polynukleotids mit SEQ ID NO:1, und SEQ ID
NO:4, 6, 8 oder 10 sind Varianten des LbpB-Polypeptid der SEQ ID NO:2), oder es
kann eine Variante sein, die nicht dafür bekannt ist, natürlich aufzutreten. Nicht-natürlich auftretende
Varianten von Polynukleotiden und Polypeptiden können durch Mutagenese-Techniken oder durch
direkte Synthese hergestellt werden. Varianten sollten ein oder
mehrere der biologischen Aktivitäten
des LbpB-Polypeptids bewahren. Sie sollen entweder in der Lage sein,
an humanes Lactoferrin zu binden (vorzugsweise wie in dem Test für diese
Aktivitäten
in Beispiel 6 beschrieben), oder ähnliche antigene oder immunogene
Aktivitäten
wie LbpB haben. Die Antigenizität
kann am besten unter Verwendung des in Beispiel 9 beschriebenen
Immunblot-Verfahrens getestet werden, bevorzugterweise unter Verwendung
von polyklonalen Seren gegen LbpB von dem Meningococcen-Stamm BNCV
wie in Beispiel 10A beschrieben. Die Immunogenizität kann am
besten durch Messen der Antikörperreaktionen
(unter Verwendung polyklonaler Seren, die gegen diese Variante erzeugt
wurden) in einem ELISA unter Verwendung gereinigtem LbpBs von Meningococcen-Stamm
BNCV, wie in Beispiel 10B beschrieben, getestet werden. Vorzugsweise
wird eine Variante alle der oben genannten biologischen Aktivitäten behalten.
-
"Identität" ist ein Maß der Identität von Nukleotidsequenzen
oder Aminosäuresequenzen.
Im allgemeinen werden Sequenzen so aneinandergelagert, daß Übereinstimmung
im höchsten
Ausmaß erzielt
wird. "Identität" per se hat eine
in dem Fachgebiet anerkannte Bedeutung und kann unter Verwendung
veröffentlichter
Techniken berechnet werden. Siehe z.B. (COMPUTATIONAL MOLECULAR
BIOLOGY, Lesk, A.M., Hrsg., Oxford University Press, New York, 1988;
BIOCOMPUTING: INFORMATIC AND GENOME PROJECTS, Smith, D.W. Hrsg.,
Academic Press, New York, 1993; COMPUTER ANALYSIS OF SEQUENCE DATA,
PART I, Griffin, A.M., und Griffin, H.G., Hrsg. Humana Press, New
Jersey, 1994; SEQUENCE ANALYSIS IN MOLECULAR BIOLOGY, von Heijne
G., Academic Press, 1987; und SEQUENCE ANALYSIS PRIMER, Gribskov,
M. und Devereux, J., Hrsg , M. Stockton Press, New York, 1991).
Während
es eine Vielzahl von Verfahren zum Messen der Identität zwischen
zwei Polynukleotiden oder Polypeptidsequenzen gibt, ist der Begriff "Identität" Fachleuten wohlbekannt
(Carillo, H. und Lipton, D., SIAM J. Applied Math. (1988), 48:1073).
Für gewöhnlich verwendete
Verfahren, um die Identität
oder Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen zu bestimmen, schließen ein, sind aber nicht begrenzt
auf solche die im to Huge Computers, Martin J. Bishop, Hrsg., Academic
Press, San Diego, 1994 und Carillo, H. und Lipton, D., SIAM J. Applied
Math. (1988) 48:1073 offenbart sind. Verfahren zum Bestimmen der
Identität
und Ähnlichkeit
sind in Computerprogrammen codifiziert. Bevorzugte Computerprogrammverfahren
zur Bestimmung der Identität
und Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen schließen,
ein, sind aber nicht begrenzt auf, GCS programm package (Devereux,
J. et al., Nucleic Acids Research (1984), 12(1):387), BLASTP, BLASTN,
FASTA (Atschul, S.F. etal., J. Molec. Biol. (1990) 215:403).
-
Als
Darstellung wird unter einem Polynukleotid mit einer Nukleotidsequenz
mit mindestens beispielsweise 95% "Identität" zu einem Referenznukleotid mit der
SEQ ID NO: SEQ ID NO:1, verstanden, daß die Nukleotidsequenz des
Polynukleotids mit der Referenzsequenz identisch ist, außer daß die Polynukleotidsequenz
durchschnittlich bis zu fünf
Punktmutationen je 100 Nukleotide der Referenznukleotidsequenz SEQ
ID NO:1 haben kann. Anders gesagt, um ein Polynukleotid mit einer
Nukleotidsequenz von mindestens 95% Identität zu einer Referenz-Nukleotidsequenz
zu erhalten, können
bis 5% Nukleotid in der Referenzsequenz durch ein anderes Nukleotid
deletiert oder substituiert werden, oder eine Anzahl an Nukleotiden
bis zu 5% der Gesamtnukleotide in der Referenzsequenz können in
der Referenzsequenz inseriert sein. Diese Mutation der Referenzsequenz
können
an den 5'- oder
3'-terminalen Positionen
der Referenz-Nukleotidsequenz oder irgendwo zwischen diesen terminalen
Positionen auftreten, entweder individuell entlang der Nukleotide
in der Referenzsequenz verteilt oder in ein oder mehreren durchgehenden
Gruppen innerhalb der Referenzsequenz.
-
Gleichermaßen unter
einem Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz mit mindestens beispielsweise 95% "Identität" mit einer Referenz-Aminosäuresequenz
SEQ ID NO:2 wird beabsichtigt, daß die Aminosäuresequenz
des Polypeptids mit der Referenzsequenz identisch ist, außer, daß die Polypeptidsequenz
durchschnittlich bis zu 5 Aminosäureveränderungen
je 100 Aminosäuren
der Referenz-Aminosäure
SEQ ID NO:2 haben kann. Anders gesagt, um ein Polypeptid mit einer
Aminosäuresequenz
von mindestens 95% Identität zu
einer Referenz-Aminosäuresequenz
zu erhalten, können
bis zu 5% der Aminosäuresequenz
in der Referenzsequenz deletiert sein, oder durch eine andere Aminosäure substituiert
sein, oder eine Anzahl an Aminosäuren
von bis zu 5% der Gesamtaminosäurereste
in der Referenzsequenz inseriert sein. Diese Veränderungen der Referenzsequenz
können
an den Amino- oder Carboxy-terminalen Positionen der Referenzaminosäuresequenz
oder irgendwo zwischen diesen terminalen Positionen auftreten, entweder
einzeln entlang der Reste in der Referenzsequenz verteilt oder in
einer oder mehreren durchgehenden Gruppen innerhalb der Referenzsequenz.
-
Polypeptid-Impfstoffe
der Erfindung
-
In
einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Impfstoffe umfassend
LbpB-Polypeptide (oder LbpB-Proteine). Die LbpB-Polypeptide schließen die
Polypeptide SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10 ein (die Reste 1-18 in
dem natürlichen
Signalpeptids eines jeder dieser Proteine und des Rests Cys19 in
der N-terminalen Aminosäure,
welche in dem natürlichen
reifen Protein lipidiert ist); wie auch Polypeptide, die die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10 umfassen, und Polypeptide, die die
Aminosäuresequenz
umfassen, welche mindestens 70% Identität mit der von SEQ ID NO:2,
4, 6, 8 oder 10 über
deren gesamte Länge,
und noch bevorzugter mindestens 80% Identität und sogar noch mehr bevorzugt
mindestens 90% Identität
mit SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10 haben. Außerdem sind solche mit mindestens
95-99% stark bevorzugt. Ebenfalls in die LbpB eingeschlossen, sind
Polypeptide mit der Aminosäuresequenz,
die über
deren Gesamtlänge
mindestens 70% Identität
mit dem Polypeptid mit der Aminosäuresequenz SEQ ID NO:2, 4,
6, 8 oder 10 haben, und noch mehr bevorzugt mindestens 80% Identität und sogar
noch mehr bevorzugt mindestens 90% Identität mit SEQ ID NO:2, 4, 6, 8
oder 10. Außerdem
sind solche mit mindestens 95-99% stark bevorzugt.
-
Die
LbpB-Polypeptide, die in SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 und 10 bereitgestellt
werden, sind die LbpB-Polypeptid der Neisseria meningitidis-Stämme BNCV,
M981, H44/76, M990 und 881607.
-
Die
LbpB-Polypeptide können
in Form eines "reifen" Proteins vorliegen,
oder sie können
ein Teil eines größeren Proteins
sein, beispielsweise als Fusionsprotein. Es kann vorteilhaft sein,
eine zusätzliche
Aminosäuresequenz
einzuschließen,
die sekretorische oder Leader-Sequenzen einschließt (siehe
die natürliche
LbpB-Leader-Sequenz; Reste 1-18 in der SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 und
10), Pro-Sequenzen, Sequenzen, die bei der Reinigung helfen, wie
mehrere Histidin-Reste, oder eine zusätzliche Sequenz für die Stabilität während der
rekombinanten Reproduktion.
-
Fragmente
der LbpB-Polypeptide sind ebenfalls in die Erfindung eingeschlossen.
Ein Fragment ist ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz, die insgesamt gleich
ist wie ein Teil, aber nicht alle der Aminosäuresequenz der oben erwähnte LbpB-Polypeptide.
Bei LbpB-Polypeptiden können
Fragmente "frei
vorliegen" oder
von einem größeren Polypeptid
umfaßt
sein, von dem sie einen Teil oder eine Region bilden, am meisten bevorzugt
als einzelne durchgänige
Regionen. Entsprechende Beispiele für Polypeptid-Fragmente der Erfindung
schließen
beispielsweise Fragmente von ungefähr Aminosäuren 1-20, 21-40, 41-60, 61-80,
81-100 und 101 bis zum Ende des LbpB-Polypeptids ein. In diesem
Zusammenhang schließt "ungefähr" die besonders genannten
Bereiche ein, die einige 5, 4, 3, 2 oder 1 Aminosäure an jedem
Ende oder an beiden Enden länger oder
kürzer
sind.
-
Bevorzugte
Fragmente schließen
beispielsweise verkürzte
Polypeptide mit der Aminosäuresequenz der
LbpB-Polypeptide, ausgenommen eine Deletion einer kontinuierlichen
Abfolge von Resten ein, die den Aminoterminus einschließen, oder
eine durchgehende Abfolge, die den Carboxy-Terminus und/oder die
Transmembranregion einschließt,
oder die Deletion von zwei durchgängigen Abfolgen an Resten,
eine die den Amino-Terminus einschließt und eine andere den Carboxy-Terminus
einschließt.
Ebenfalls bevorzugt sind Fragmente, die durch Strukturale oder funktionale
Eigenschaften charakterisiert werden, wie Fragmente, die eine alpha-Helix-
und alpha-Helix-bildende
Region umfassen, beta-Faltblätter
und beta-Faltblätterformende
Bereiche, Biegungen und Biegungen bildende Bereiche, Schlaufen und
Schlaufen-bildende Regionen, hydrophile Bereiche, hydrophile Bereiche,
hydrophobe Bereiche, alpha-amphipatische Bereiche, beta-amphipatische
Bereiche, flexible Bereiche, oberflächenbildende Bereiche, Substratbindende
Bereiche und Bereiche mit einem hohen Antigen-Index. Andere bevorzugte
Fragmente sind biologisch aktive Fragmente. Biologisch aktive Fragmente
sind solche, die die LbpB-Aktivität vermitteln, einschließlich solcher
mit einer ähnlichen
Aktivität
oder einer verbesserten Aktivität, oder
mit einer verminderten ungewünschten
Aktivität.
Ebenfalls eingeschlossen sind solche, die in einem Tier, insbesondere
bei Menschen antigen oder immunogen sind.
-
Fragmente
sollten ein oder mehrere der biologischen Eigenschaften des LbpB-Polypeptids
bewahren. Bevorzugt sollten die Polypeptid-Fragmente mit einer antigenen
oder immunogenen biologischen Wirkung, welche das LbpB-Polypeptid vollständiger Länge von
dem es abstammt, ebenfalls besitzt durchgängige Abfolgen (über 16 Aminosäuren) einer
Aminosäuresequenz
sein, die von der SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10 abstammen.
-
Varianten
der angegebenen Sequenz und Fragmente bilden ebenfalls einen Teil
der vorliegenden Erfindung. Bevorzugte Varianten sind solche, die
sich von den Referenzen durch konservative Aminosäure-Substitutionen
unterscheiden, d.h. solche, die einen Rest mit anderen oder ähnlichen
Eigenschaften substituieren. Typischerweise finden solche Substitutionen
zwischen Ala, Val, Leu und Ile statt; zwischen Ser und Thr; zwischen
den sauren Resten Asp und Glu; zwischen Asn und Gln; und zwischen
den basischen Resten Lys und Arg; oder den aromatischen Resten Phe
und Tyr. Besonders bevorzugt sind Varianten, in denen mehrere, 5-10, 1-5
oder 1-2 Aminosäuren
substituiert, deletiert oder in irgendeiner Form hinzugefügt wurden.
-
Am
meisten bevorzugte Varianten sind solche, die von den Referenzen
durch solche Aminosäure-Substitution
variieren, die in strukturell äquivalenten
Positionen gefunden werden (wie durch eine Homologieanlagerung)
mit anderen LbpB-Sequenzen gefunden werden (zum Beispiel die Homologie-Anlagerung
von 5 LbpB-Sequenzen, die in 9 gezeigt
wird). Besonders bevorzugt sind Varianten, die die Aminosäuresequenz umfassen,
die über
deren Gesamtlänge
mindestens 65% Identität
mit der einer Referenzsequenz hat, zum Beispiel SEQ ID NO:2, 4,
6, 8 oder 10), und noch mehr bevorzugt mindestens 70% Identität, und noch
mehr bevorzugt mindestens 80% Identität und sogar noch mehr bevorzugt
mindestens 90% Identität.
Außerdem sind
solche mit mindestens 95-99% stark bevorzugt. Beispielsweise ist
in 9, wenn LbpB von BNCV die Referenzsequenz ist,
eine Variante eine, die Reste 300-308 umfaßt, die durch irgendeinen der
Reste in den äquivalenten
Positionen in den LbpB-Sequenzen des Stamms H44/76 (entsprechend
den Resten 305-313), dem Stamm M990 (entsprechend den Resten 307-315),
dem Stamm N981 (die Reste 302-310) oder dem Stamm 881607 (entsprechend
den Resten 303-311) ersetzt sind. Die Aminosäuresequenz NPDLAKSHA könnte daher
durch STDVATNLA substituiert werden [ST (von den M981-Resten 302-303),
D (des Restes 302 von BNCV), V (vom Rest 306 aus 881607), A (von
dem Rest 311 von M990), T (von dem Rest 310 aus H44/76), NLA (aus
den Resten 313-315 aus M990)] und das daraus resultierende Protein
kann als eine Variante klassifiziert werden, und als Polypeptid
der Erfindung.
-
Solche
Substitutionen können
auch Deletionen einschließen,
zum Beispiel, wenn die Reste 357-366 aus LbpB des Stammes M981 deletiert
sind (da es keine äquivalenten
LbpB-Aminosäurepositionen
des Stamms BNCV gibt – siehe 9),
so daß so
ein Protein eine Variante bilden kann, und ein Polypeptid der Erfindung
ist.
-
Solche
Substitutionen können
auch Deletionen einschließen,
zum Beispiel, wenn die Reste 357-366 des LbpB des Stamms M981 deletiert
sind (da es keine äquivalenten
Aminosäurepositionen
in LbpB des Stamms BNCV gibt – siehe 9),
so daß ein
solches Protein eine Variante und ein Polypeptid der Erfindung bilden
kann.
-
Zusätzlich ist
es allseits bekannt, daß die
Genome von Neisseria meningitidis und andere Neisseria-Stämme (zum
Beispiel Neisseria gonorrhoeae) genomisch miteinander sehr homolog
sind. Die Genome von Neisseria meningitidis und Moraxella catarrhalis
(zuvor als Neisseria catarrhalis bezeichnet) sind ebenfalls ausreichend
homolog, um Genaustausche stattfinden zu lassen. Die LbpB-äquivalenten
Proteine (oder LbpB-Allel-Varianten)
der Neisseria-Stämme
und von Moraxella catarrhalis-Stämmen
bilden ebenfalls Polypeptide der Erfindung wenn sie die oben beschriebenen
prozentualen Sequenzidentitätskriterien
erfüllen.
Und zusätzlich
noch würden
solche äquivalenten
Proteine ebenfalls Polypeptide der Erfindung bilden, wenn sie über ihre
gesamte Länge
bevorzugt mindestens 70% Sequenzähnlichkeit
mit einer der Referenzsequenzen (SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10) haben,
wenn das mit dem Programm BLAST (Altschul, S.F. et.al. (1997) Nucleic
Acids Res., 25:3389-3402; Karlin, S. und Altschul, S.F. (1990),
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:2264-68; Karlin, S. und Altschul,
S.F. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90:5873-7) gemessen wird,
und mehr bevorzugt mindestens 80% Ähnlichkeit und noch mehr bevorzugt
mindestens 90%. Außerdem
sind solche mit mindestens 95 bis 99% stark bevorzugt. Solche Proteine
sollten Human-Lactoferrin (per Definition) binden und sollen auch
in der Lage sein, mit polyklonalem Serum gegen LbpB von Meningococcen-Stämme zu reagieren.
Die präzise
Aminosäuresequenz
solcher Varianten kann unter Verwendung von Information der Meningococcen-Polynukleotid-
und -Polypeptidsequenzen der SEQ ID NO:1-10 leicht bestimmt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen LbpB-Polypeptide
können
auf jede geeignete Weise hergestellt werden. Solche Polypeptide
schließen
isolierte natürlich
auftretende Lipopolypeptide ein, rekombinant produzierte Polypeptide
oder Lipopolypeptide, synthetisch produzierte Polypeptid oder Polypeptide
die durch eine Kombination aus diesen Verfahren hergestellt werden.
Mittel zum Herstellen solcher Polypeptide sind in dem Fachgebiet allgemein
verstanden.
-
Polynukleotide zur Verwendung
im verfahren eines Impfstoffs
-
LbpB
Polynukleotide schließen
isolierte Polynukleotide ein, die die LbpB-Polynukleotide und -Fragmente
codieren, und Polynukleotide, die hiermit nahe verwandt sind. Genauer
gesagt, schließen
LbpB-Polynukleotide ein Polynukleotid ein, das die Nukleotidsequenz
umfaßt,
die in SEQ ID NO:1, 3, 5, 7 oder 9 enthalten ist, welche das LbpB-Polynukleotid
SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 bzw. 10 codieren und Polynukleotide mit genau der
Sequenz SEQ ID NO:1, 3, 5, 7 oder 9. LbpB-Polynukleotide schließen weiter
ein Polynukleotid ein, das eine Nukleotidsequenz umfaßt, die
mindestens 65% Identität über die
gesamte Länge
mit einer Nukleotidsequenz hat, die das LbpB Polypeptid in SEQ ID
NO:2, 4, 6, 8 oder 10 codiert, und ein Polynukleotid, umfassend eine
Polynukleotidsequenz, die mindestens 65% identisch mit Nukleotid
100 bis Nukleotid 2274 in SEQ ID NO:1 ist, und ein Polynukleotid
umfassend eine Polynukleotidsequenz, die mindestens 65% identisch
zu der in SEQ ID NO:3, 5, 7 oder 9 ist. In dieser Hinsicht sind
Polynukleotide die mindestens 70% identisch sind mehr bevorzugt.
Polynukleotide, die zu mindestens 80% identisch sind, sind besonders
bevorzugt und solche mit mindestens 90% sind besonders bevorzugt.
Außerdem
sind solche mit mindestens 95% stark bevorzugt und solche mit mindestens
98 bis 99% am stärksten
bevorzugt, wobei mindestens 99% die am meisten bevorzugten sind.
Ebenfalls in die LbpB-Polynukleotide eingeschlossen ist eine Nukleotidsequenz,
die ausreichend Identität
mit einer Nukleotidsequenz hat, die in SEQ ID NO:1, 3, 5, 7 oder
9 enthalten ist, um unter Bedingungen zu hybridisieren, die für die Amplifizierung
verwendbar sind, oder zur Verwendung als Sonde oder Marker. Ebenfalls
eingeschlossen sind Polynukleotide, die komplementär zu solchen
LbpB-Polynukleotiden sind.
-
Die
in SEQ ID NO:1, 3, 5, 7 und 9 bereitgestellten Polynukleotide sind
die LbpB-Polynukleotide der Neisseria meningitidis-Stämme BNCV,
M981, H44/76, M990 bzw. 881607.
-
Die
Nukleotidsequenz, die das LbpB-Polypeptid in SEQ ID NO:2, 4, 6,
8 oder 10 codiert, kann mit dem Polypeptid identisch sein, das die
Sequenz codiert, die in Nukleotiden 100 bis 2274 der SEQ ID NO:1
enthalten ist, oder die Polypeptid-codierende Sequenz, die in SEQ
ID NO:3, 5,% bzw. 9 enthalten ist, oder kann eine Sequenz sein,
die als Ergebnis der Redundanz (Degeneriertheit) des genetischen
Codes auch die Polypeptid in SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10 codiert.
-
Wenn
Polynukleotide für
die rekombinante Herstellung von LbpB-Polypeptid verwendet werden, kann das
Polynukleotid die codierende Sequenz eines reifen Polypeptids einschließen (Rest
19 bis zum C-Terminus der SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 und 10) oder ein
Fragment daraus, die codierende Sequenz des reifen Polypeptids oder
ein Fragment in einem Leseraster mit anderen codierenden Sequenzen,
wie solchen, die eine Leader- oder sekretorische Sequenz codieren,
eine Prä-
oder Pro- oder Präpro-Proteinsequenz,
oder andere Fusionspeptidteile (zum Beispiel die Reste 1 bis 18
der SEQ ID NO:2, der natürlichen
Signalsequenz von LbpB). Beispielsweise kann eine Markersequenz,
die die Reinigung des fusionierten Polypeptids erleichtert, codiert
sein. In einigen bevorzugten Ausführungsformen ist die Markersequenz
ein Hexa-Histidin-Peptid, wie in dem pQE-Vektor (Qioagen, Inc.)
bereitgestellt wird, und in Gentz et al., Proc. Natl. Acad. beschrieben
ist oder sie ist ein HA-Tag oder eine Glutathion-S-Transferase.
Ebenfalls bevorzugt wird LbpB an dessen natürliche Signalsequenz (Reste
1 bis 18 der SEQ ID NO:2) fusioniert. Das Polynukleotid kann auch
nicht-codierende 5'- oder 3'-Sequenzen enthalten,
wie transkribierte, nicht-translatierte Sequenzen, Spleißing- und
Polyadenylierungssignale, Ribosomen-Bindungsstellen und Sequenzen,
die die mRNA stabilisieren.
-
Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
sind Polynukleotide, die LbpB-Polypeptid-Varianten
codieren, die früher
beschrieben wurden. Am meisten bevorzugt umfassen sie die Aminosäuresequenz
des LbpB-Polypeptid SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10, in denen einige,
10-25, 5-10, 1-5, 1-3, 1-2 oder 1 Aminosäurereste in irgendeiner Kombination
substituiert, deletiert oder addiert sind, und sie mindestens eine
der biologischen Aktivitäten
des LbpB-Polypeptids bewahren.
-
Weitere
Ausführungsformen
sind Polynukleotide, die mit den hier oben beschriebenen Sequenzen
hybridisieren. In dieser Hinsicht betreffen andere Ausführungsformen
insbesondere Polynukleotide, die unter stringenten Bedingungen mit
den hier oben beschriebenen Polynukleotiden hybridisieren. So wie
es hier verwendet wird, bedeutet der Begriff "stringente Bedingungen" daß eine Hybridisierung
nur auftritt, wenn mindestens 80%, und bevorzugt mindestens 90%
und mehr bevorzugt mindestens 95% und noch mehr bevorzugt 97 bis
99% Identität
zwischen den Sequenzen vorliegen.
-
Polynukleotide
die identisch sind oder ausreichend identisch zu einer Nukleotidsequenz
sind, die in SEQ ID NO:1, 3, 5, 7 oder 9 oder einem Fragment davon
enthalten ist, können
als Hybridisierungssonden für cDNA
und genomische DNA verwendet werden, um cDNAs und genomische Klone
vollständiger
Länge zu
isolieren, die LbpB-Polypeptid codieren, und um cDNA und genomische
Klone anderer Gene zu isolieren (einschließlich Genen, die Homologe und
Orthologe von Spezies codieren, die nicht Neisseria meningitidis
sind), welche hohe Sequenzähnlichkeit
mit dem LbpB-Gen haben. Solche Hybridisierungstechniken sind Fachleuten auf
dem Gebiet bekannt. Typischerweise sind diese Nukleotidsequenzen
80% identisch, bevorzugt 90% identisch und mehr bevorzugt 95% identisch
mit der der Referenz. Die Sonden umfassen im allgemeinen mindestens
15 Nukleotide. Bevorzugt haben solche Sonden mindestens 30 Nukleotide
und können
mindestens 50 Nukleotide haben. Besonders bevorzugte Sonden haben
einen Bereich zwischen 30 und 50 Nukleotiden.
-
In
einer Ausführungsform
zum Erhalt eines Polynukleotids codierenden LbpB-Polypeptids, einschließlich homologer
und orthologer von Spezies die nicht Neisseria meningitidis sind,
sind die Schritte des Durchmusterns einer geeigneten Bibliothek
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen mit einer markierten
Sonde, die eine Nukleotidsequenz umfaßt, die in SEQ ID NO:1, 3,
5, 7 oder 9 oder einem Fragment davon enthalten sind; und das Isolieren
der cDNA vollständiger
Länge und
der genomischen Klone, die diese Polynukleotidsequenz enthalten.
Das heißt,
daß in
einem weiteren Aspekt LbpB-Polynukleotide weiter eine Nukleotidsequenz
einschließen,
die eine Nukleotidsequenz umfaßt,
welche unter stringenten Bedingungen mit einer Nukleotidsequenz,
die in SEQ ID NO:1, 3, 5, 7 oder 9 oder einem Fragment davon enthalten
ist, hybridisiert. Ebenfalls eingeschlossen in die LbpB-Polypeptide sind
Polypeptide, die Aminosäuresequenzen
umfassen, die von Nukleotidsequenzen codiert werden, welche durch
die oben erwähnten
Hybridisierungsbedingungen gewonnen werden. Solche Hybridisierungstechniken
sind Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt. Stringente Hybridisierungsbedingungen
sind so, wie oben definiert, oder alternativ dazu Bedingungen bei
einer Inkubation über
Nacht bei 42°C
in einer Lösung,
die 50% Formamid, 5xSS C (150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat),
50 mM Natriumphosphat (pH7,6), 5x Denhardt's-Lösung,
10% Dextransulfat und 20 μg/ml
denaturierte, gescherte Lachssperma-DNA umfaßt, gefolgt vom Waschen der
Filter 0,1 x SSC bei 65°C.
-
Die
hier beschriebenen Polypeptide der vorliegenden Erfindung können als
Recherchemittel und Materialien zum Entdecken von Behandlungen und
Diagnostika für
Tier- und Menschenerkrankungen verwendet werden.
-
Vektoren, Wirtszellen,
Expression zur Verwendung in dem Verfahren zur Herstellung eines
Impfstoffs
-
Die
Impfstoffe der Erfindung werden gegebenenfalls unter Verwendung
von Wirtszellen hergestellt, die genetisch mit Vektoren, die die
Polynukleotide, welche LbpB codieren, modifiziert sind, und die
Produktion der Polypeptide der Erfindung durch rekombinante Techniken.
Zellfreie Translationssysteme können
ebenfalls verwendet werden, um solche Proteine unter Verwendung
von RNAs, die von den beschriebenen DNA-Konstrukten stammen, herzustellen.
Für die
rekombinante Produktion können
Wirtszellen genetisch manipuliert werden, um Expressionssysteme
oder Teile davon für
die beschriebenen Polynukleotide einzuschließen. Die Einschleusung von
Polynukleotiden in Wirtszellen kann durch in vielen Standardlaborhandbüchern beschriebene Verfahren
durchgeführt,
wie in Davis et al., BASIC METHODS IN MOLECULAR BIOLOGY (1986) und
Sambrook et al., MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL, 2. Auflage,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N.Y. (1989),
wie Calciumphosphattransfektion, DEAE-Dextranvermittelte Transfektion,
Transfektion, Mikroinjektion, Kationen-Lipidvermittelte Transfektion,
Elektroporation, Transduktion, "scrape
loading", ballistische
Einschleusung oder Infektion.
-
Entsprechende
Beispiele geeigneter Wirte schließen bakterielle Zellen wie
Meningococcen, Streptococcen, Staphylococcen, E. coli, Streptomyces
und Bacillus subtilis-Zellen; Pilzzellen wie Hefezellen und Aspergillus-Zellen;
Insektenzellen wie Drosophila S2- und Spodoptera S19-Zellen, Tierzellen
wie CHO, COS, HeLa, C127, 3T3, BHK, HEK293 und Bowes-Melanom-Zellen
sowie Pflanzenzellen ein.
-
Ein
großer
Bereich an Expressionssystemen kann verwendet werden. Solche Systeme
schließen
u.a. chromosomale, episomale und von Viren stammende Systeme ein,
z.B. Vektoren, die aus bakteriellen Plasmiden stammen, von Bakteriophagen,
von Transposons, von Hefe-Episomen, von Insertionselementen, von
Hefe-Chromosom-Elementen, von Viren, wie Baculoviren, von Papovaviren,
wie SV40, von Vacciniaviren, Adenoviren, Geflügelpockenviren, Pseudorabiesviren
und Retroviren, und Vektoren, die von Kombinationen davon abstammen,
wie solche, die von Plasmid- und Bacteriophagen-Genelementen abstammen,
wie Cosmide und Phagemide. Die Expressionssysteme können Kontrollregionen
enthalten, die die Expression regulieren wie auch hervorrufen. Im
allgemeinen kann jedes System oder Vektor, der geeignet ist Polynukleotide
zu behalten, propagieren oder exprimieren, verwendet werden, um
ein Polypeptid herzustellen. Die geeignete Nukleotidsequenz in einem
Expressionsvektorsystem durch irgendeine der vielbekannten und Routinetechniken
insert werden, wie beispielsweise durch in Sambrook et al., MOLECULAR
CLONING, A LABORATORY MANUAL (supra) aufgeführte.
-
Zur
Sekretion des translatierten Proteins in das Lumen des endoplasmatischen
Reticulums in den Periplasmaraum oder in das extrazelluläre Umfeld,
können
geeignete Sekretionssignale in das gewünschte Polypeptid eingeschlossen
werden. Diese Signale können
dem Polypeptid endogen angehören
(Reste 1 bis 18 der SEQ ID NO:2, 4, 6, 8 oder 10) oder können heterologe
Signale sein.
-
Um
lipidiertes rekombinantes LbpB zu exprimieren, wird das endogene
Signalpeptid vorzugsweise durch das Genkonstrukt codiert, und das
bevorzugte Wirtsystem wäre
ein bakterieller Wirt.
-
Wenn
das LbpB Polypeptid zur Verwendung in Screening-Assays exprimiert
wird, wird es im allgemeinen bevorzugt, daß das Polypeptid an der Zelloberfläche produziert
wird. In diesem Fall können
die Zellen vor der Verwendung im Screening-Aassay geerntet werden.
Wenn LbpB-Polypeptid in das Medium sezerniert wird, kann das Medium
gewonnen werden, um das Polypeptid zu gewinnen und reinigen; wenn
es intrazellulär produziert
wird, müssen
die Zellen zuerst lysiert werden, bevor das Polypeptid gewonnen
wird.
-
LbpB-Polypeptide
können
von rekombinanten Zellkulturen durch bekannte Verfahren einschließlich Ammoniumsulfat
und Ethanol-Präzipitation,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationen-Austauschchromatographie, Phosphocellulose-Chromatographie,
hydrophobe Interaktionschromatographie, Affinitätschromatographie, Hydroxyapatit-Chromatographie
und Lectin-Chromatographie gewonnen und gereinigt werden. Am meisten
bevorzugt wird Hochleistungsflüssigchromatographie
für die
Reinigung verwendet. Allseits bekannte Verfahren zum Rückfalten
von Proteinen können
verwandt werden, um die aktive Konformation zu regenerieren, wenn
das Polypeptid während
der Isolierung und/oder Reinigung denaturiert wird.
-
Impfstoffe
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren, zum Induzieren
einer immunologischen Reaktion in einem Säuger (bevorzugterweise einem
Menschen), welches das Inokulieren eines LbpB-Polypeptids oder Epitope-tragender
Fragmente, Analoga, äußere Membranvesikel
oder Zellen (attenuiert oder sonstwie) in den Säuger umfaßt, welche geeignet sind, Antikörper und/oder
eine T-Zellimmunreaktion hervorzurufen, um dieses Tier unter anderem,
gegen eine Neisseria-Erkrankung zu schützen. Ein weiterer Aspekt der
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Induzieren einer immunologischen
Reaktion in einem Säuger
(bevorzugt einem Menschen), das das Einschleusen eines LbpB-Polypeptids über einen
Vektor umfaßt,
welcher die Expression von LbpB-Polynukleotid in vivo antreibt,
um eine solche immunologische Reaktion zu induzieren, um Antikörper herzustellen,
die dieses Tier vor Erkrankungen schützen.
-
Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
betrifft eine immunologsische Zusammensetzung oder eine Impfstofformulierung,
welche, wenn sie in einen Säugerwirt
(bevorzugterweise einen Menschen) eingeschleust wird, in diesem
Säuger
eine immunologische Reaktion gegen ein LbpB-Polypeptid induziert,
wobei die Zusammensetzung ein LbpB-Gen, oder ein LbpB-Polypeptid
oder Epitope-tragende Fragmente, Analoga, äußere Membranvesikel oder Zellen
(attenuiert oder sonstwie) umfaßt.
Die Impfstofforumulierung kann weiter einen geeigneten Träger umfassen.
LbpB-Impfstoffzusammensetzung wird bevorzugterweise oral oder parenteral verabreicht(einschließlich subkutaner,
intramuskulärer,
intravenöser,
intradermaler etc. Injektion). Formulierungen, die für die parenterale
Verabreichung geeignet sind schließen wäßrige und nicht-wäßrige sterile
Injektionslösungen
ein, welche Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Stoffe
enthalten, welche die Formulierung mit dem Blut des Empfängers isotonisch
machen; und wäßrige und
nicht-wäßrige sterile
Suspensionen, die Suspendiermittel oder Verdickungsmittel einschließen. Die
Formulierungen können
in Einheitsdosis oder Mehrfachdosisbehältern vorliegen, beispielsweise
als versiegelte Ampullen und Phiolen, und sie können in einem gefriergetrockneten
Zustand aufbewahrt werden, welcher nur die Zugabe eines sterilen
flüssigen
Trägers
direkt vor der Verwendung benötigt.
Die Impfstofformulierung kann auch Adjunvanssysteme zur Steigerung
der Immunogenizität
der Formulierung wie Öl-in-Wasser-System
und andere im Fachgebiet bekannte Systeme umfassen. Die Dosierung
wird von der spezifischen Aktivität des Impfstoffs abhängen und
kann durch Routineexperimente leicht bestimmt werden.
-
Wolf
et al., Science (1990) 247; 1465-8 haben von Techniken zur immunologischen/Impfstofformulierung
für Polynukleotide
berichtet.
-
Formulierung
und Verabreichung
-
Peptide,
wie die lösliche
Form von LbpB-Polypeptiden und antagonistische Polypeptide oder
kleine Moleküle
können
in Kombination mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger formuliert
werden. Solche Formulierungen umfassen eine therapeutisch wirksame
Menge des Polypeptids oder Verbindung, und einen pharmazeutisch
annehmbaren Träger
oder Exzipienten. Solche Träger
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Salzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerol, Ethanol und Kombinationen daraus. Formulierungen
sollten dem Darreichungsmodus entsprechen und sind im Fachgebiet
allseits bekannt. Die Erfindung betrifft weiter pharmazeutischen
Verpackungen und Kits, die einen oder mehrere Behälter umfassen,
die mit einem oder mehreren der Inhaltsstoffe der zuvor erwähnten Zusammensetzungen
der Erfindung gefüllt
sind.
-
Polypeptide
und andere Verbindungen der vorliegende Erfindung können alleine
oder zusammen mit anderen Verbindungen, wie therapeutischen Verbindungen,
benutzt werden.
-
Bevorzugte
Formen der systemischen Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzung schließen die
Injektion, typischerweise die intravenöse Injektion ein. Andere Injektionsrouten
wie subkutan, intramuskulär
oder intraperitoneal können
verwendet werden. Alternative Mittel für die systemische Verabreichung
schließen
die transmuköse
und transdermale Verabreichung unter Verwendung von Penetrationsmitteln wie
Gallensalzen oder Fusidinsäuren
oder anderen Detergentien ein. Zusätzlich können ebenfalls orale Verabreichungen
möglich
sein, wenn sie in enterische oder verkapselte Formulierungen in
passender Form formuliert sind. Die Verabreichung dieser Verbindungen
kann auch topisch und/oder lokalisiert in Form von Salben, Pasten,
Gelen und ähnlichen
stattfinden.
-
Der
benötigte
Dosierungsbereich hängt
von der Auswahl des Peptids, dem Verabreichungsweg, der Art der
Formulierung, der Art der Umstände
des Individuums und der Beurteilung des aufgesuchten Hausarzts ab.
Geeignete Dosierungen liegen jedoch in einem Bereich von 0,1-100 μg/kg des
Individuums. Umfassende Variationen der benötigten Dosierungen werden jedoch
im Hinblick auf die Vielzahl von Verbindungen, die verfügbar sind
und aufgrund der verschiedenen Wirksamkeiten der zahlreichen Verabreichungswege
zu erwarten sein. Beispielsweise wird bei einer oralen Verabreichung
erwartet werden, daß höhere Dosierungen
benötigt werden,
als bei der Verabreichung mittels intravenöser Injektion. Variierungen
dieser Dosismengen können
in standardisierten empirischen Routineverfahren zur Optimierung
eingestellt werden, die allseits im Fachgebiet bekannt sind.
-
Beispiele
-
Die
unten stehenden Beispiele werden unter Verwendung von Standardtechniken
durchgeführt,
die allseits bekannt sind und für
Fachleute Routine sind, außer
wenn es ansonsten im Detail beschrieben ist. Diese Beispiele stellen
die Erfindung dar, beschränken
sie jedoch nicht.
-
Beispiel 1: Bakterienstämme und
Wachstumsbedingungen
-
Die
verwendeten bakteriellen Stämme
werden in Tabelle 1 aufgelistet. Meningococcen wurden über Nacht
auf GC-Agarplatten (Difco), ergänzt
durch Vitox (Oxoid), in einer feuchten 5% CO2-Atmosphäre bei 37°C kultiviert.
Optimale Expression der durch Eisen regulierten Proteine wurde durch
die Zugabe von 5 μg/ml
des Eisenchelators Ethylendiamindi-o-hydroxyphenylessigsäure(EDDA,
Sigma) erreicht. Zur Herstellung von Proben für die SDS-PAGE, Immunblotting
und für
die Isolierung der chromosomalen DNA wurden Zellen, wie zuvor beschrieben,
gezüchtet
(Pettersson et al., 1993).
-
Der
E. coli-Stamm Y1090 (Young und Davis, 1983), welcher verwendet wurde,
um den γgt11-Phagen zu
propagieren, wurde in Luria-Bertoli (LB)-Medium gezüchtet, welches mit Ampicillin
(100 μl/ml),
0,2% Maltose und 10 mM MgCl2 ergänzt war.
Der Stamm DH5α,
welcher für
die Klonierung verwendet wurde, wurde in LB-Medium gezüchtet, welches
mit 100 μl/ml
Ampicillin, 25 μg/ml
Kanamycin oder 100 μg/ml
Erythromycin ergänzt
war, wenn es für
die Selektion der Rekombinanten benötigt wurde. Nach der Transformation
mit pEMBL19-Derivaten wurden Zellen auf LB-Platten ausplattiert,
die mit dem geeigneten Antibiotikum ergänzt waren, und mit 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid
(40 μg/ml)
und 0,5 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid,
um auf Plasmide mit Insertionen zu screenen. Der Stamm PC2494, welcher
für die
Herstellung von einzelsträngiger
DNA verwendet wurde, wurde auf Minimalmediumplatten gehalten, welche
mit 5 μg/ml
Thiamin und 0,2% Glucose supplementiert waren.
-
Beispiel 2
-
2A: Herstellung von Maus-Antiserum
gegen Peptide
-
Peptide
(3) wurden unter Verwendung eines automatisierten
multiplen Peptidsynthesegeräts
synthetisiert und wurden an Tetanustoxoid gebunden, wie beschrieben
wurde (von der Ley et al., 1991). BALB/c-Mäuse wurden mit 50 μg Peptid
und 20 μg
Quil A als Adjuvans immunisiert. Es wurden zwei Booster verabreicht.
Das Serum wurde 54 Tage nach der ersten Injektion eingesammelt.
-
2B: Identifizierung des
LbpB-Genprodukts
-
Um
zu untersuchen, ob das vermutete LbpB-Gen ein Protein codiert, wurden
Antiseren gegen synthetische Peptide erzeugt (angezeigt als A1-E1
in 3), welche auf der abgeleiteten Aminosäuresequenz
eines Teils eines offenen Leserasters beruhen. Die Antiseren wurden
auf Western-Blots gegen Gesamtzellen des Stamms BNCV, getestet,
welcher unter Eisenmangel gezüchtet
wurde. Seren gegen Peptid B1 zeigten keine Reaktion (keine Daten
gezeigt). Antiseren gegen andere Peptide reagierten mit einer Bande
von ungefähr
95 kDa (1). Da diese Bande in der LbpB-Mutante
(hergestellt, wie unten beschrieben) (1, Spuren
3 und 7) fehlte, wurde daraus abgeleitet, daß das LbpB-Gen in Wildtyp-Stamm
exprimiert wird, und daß es
ein Protein mit einem augenscheinlichen Molekulargewicht (Mr) von
95 000 codiert. Einige der Seren gegen die Peptide D1 und E1 zeigten
eine zusätzliche
Reaktion mit einer Bande bei einem Mr von 60 000 (1).
Diese beiden Peptide enthalten die Sequenz VVFGAK, welche ebenfalls
in TbpB (3) vorhanden ist. Daher könne die
68K-Bande TbpB sein. Um diese Möglichkeit
zu testen, wurden eine TbpB-Mutante N91, und dessen Parentalstamm
B16B6 in Western-Blots getestet. Serum 19-1 (gegen Peptid E1) reagierte
mit zwei Banden von 95K bzw. 68K im Stamm B16B6, aber nur mit der
95K-Bande im Stamm N91. Dieses Ergebnis weist darauf hin, daß die 68K-Bande
tatsächlich
TbpB ist (Daten nicht gezeigt).
-
Beispiel 3: SDS-PAGE und
Immunblotting
-
SDS-PAGE
von Gesamtzellproteinen wurde wie zuvor beschrieben (Pettersson
et al., 1990, 1993) durchgeführt.
In Experimenten, wo eine Denaturierung von LbpB verhindert werden
mußte,
wurden die folgenden Modifizierungen eingeschlossen. Der Probenpuffer
enthielt kein β-Mercaptoethanol.
Die äußerem Membrankomplexe
wurden vor der Elektrophorese nicht bei 95°C im Probenpuffer erwärmt, sondern
entweder auf Eis oder bei 37°C
für 10
Minuten inkubiert. In dem Lactoferrin-Bindungsexperiment, setzte
sich das Polyacrylamidgel aus einem 5%igen (W/V) Sammelgel und einem
8%igen (W/V) Auflösungsgel
enthaltend 0,05% (W/V) SDS zusammen. Der Elektrodenpuffer enthielt
nur 0,05% anstelle von 0,1% SDS. Die Elektrophorese wurde bei einer
gleichmäßigen Spannung
von 100 v für
2 h bei 4°C
durchgeführt.
Standardprobenpuffer mit 2% SDS wurde verwendet.
-
Die
Elektrophorese der äußeren Membranproteine,
um gefaltete Formen von LbpB nachzuweisen, wurde mit dem PhastSystem
(Pharmacia) gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt,
indem 7,5% (W/V) homogene Polyacrylamidgele mit SDS-Pufferstreifen
verwendet wurden.
-
Das
Immunblotting wurde, wie zuvor beschrieben, durchgeführt (Pettersson
et al., 1990, 1993). Im Falle der PhastSystem-Gele, enthielt der
Blot-Puffer 0,05% (W/V) SDS und die Aktivität der Peroxidase wurde mit ECL-System
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Amersham) nachgewiesen. Die Maus-Antiseren wurden
bei einer Verdünnung
von 1:5000 verwendet. Die LbpA-spezifischen monoklonalen Antikörper mn98K1 und
mn98K2 (Pettersson et al., 1993) wurden als Cocktail jeweils bei
einer Verdünnung
von 1:2000 verwendet.
-
Beispiel 4
-
4A: Klonierung und Sequenzierungsstrategien
-
Die λgt11-Genbibliothek
des Stamms BNCV wurde ursprünglich
von E.C. Gotschlich (The Rockefeller University, New York, USA)
zur Verfügung
gestellt. Die Bibliothek wurde im E. coli-Stamm Y1090 propargiert und
mit den DNA-Sonden BE1 und AP6 (2) durchmustert.
BE1 wurde durch Isolierung des 355 bp BstEII-EcoRI-Fragments des
Plasmids pAM1 (Pettersson et al., 1993) hergestellt. AP6 war das
417 bp EcoRI-EcoRV-Fragment, das aus dem Plasmid pAM6 hergestellt
wurde. Die Sondenmarkierung, die Plaque-Blotting und die Nachweise wurden wie
beschrieben durchgeführt
(Pettersson et al., 1993), indem der DIG-DNA-Labeling und Detection
Kit (Boehringer Mannheim) verwendet wurde. λ-DNA wurde isoliert (Sambrook
et al., 1989) und die Insertionen wurden in das Phagemid pEMBL19
subkloniert. Plasmid-DNA wurden auf Jetstar-Minisäulchen (Genomed)
isoliert, wie vom Hersteller beschrieben. Einzelsträngige DNA
wurde unter Verwendung des Helferphagen VCSM13 (Stratagene) propagiert.
-
Chromosomale
DNA wurde wie beschrieben isoliert (Ausubel et al., 1989). Die DNA
wurde mit AccI und DraI verdaut, und auf einen 1%igen Agarosegel
aufgetrennt. Das Southern-Blotting wurde wie beschrieben durchgeführt (Pettersson
et all, 1993). Die Sonde ES1 (2) wurde
durch Isolieren des 320 bp EcoRI-SalI-Fragments aus pAM13 hergestellt,
und wie oben beschrieben markiert. Die Sonde reagierte mit einem 1,5
kb-Fragment in der mit AccI/DraI-verdauten chromosomalen DNA auf
dem Southern-Blot. Fragmente von 1,5 kb wurden aus dem Gel isoliert
und in pEMBL19 ligiert. Der Ligationsmix wurde mit dem M13-Universalprimer
(Pharmacia) und dem LB11-Primer (Tabelle 2) PCR-amplifiziert. Goldstar-Polymerase,
ein Taq-Polymerase-Derivat
(Erogentec) wurde für
die PCR-Amplifikation gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet. Das PCR-Produkt von 1,3 kb-Basen wurde
aus dem Agarosegel gereinigt.
-
Die
DNA-Sequenzierung wurde manuell unter Verwendung des Deaza G/A T7-Sequenziergemischs (Pharmacia)
oder automatisch unter Verwendung der AB1 Prism 310 Genetic Analyzer
(Perkin Elmer) durchgeführt.
Für die
automatische Sequenzierung wurde die Markierung mit dem Dye Terminator
Cycle Sequencing Kit (Perkin Elmer) durchgeführt. Interne Primer (synthetisiert
von Pharmacia oder Gibco BRL) und der M13-Universal- und reverse
Primer (Pharmacia) wurden für
die Sequenzierung der einzelsträngigen
DNA, der doppelsträngigen
Plasmid-DNA oder des PCR-Produkts verwendet.
-
Ähnliche
Strategien wurden auf die Sequenz des LbpB-Gens aus H44/76 und dem
M981-Stamm von N. meningitidis angewandt.
-
4B: Klonierung und Sequenz
des LbpB-Gens
-
Um
den fehlenden Teil des LbpB-Gens zu klonieren, wurde eine λgt11-Genbibliothek des
Stamms BNCV mit DNA-Sonden durchmustert. Zwei verschiedene Lambda-Klone
wurden gefunden. Die Insertionen wurden in pEMBL19 subkloniert,
welche zu den Plasmiden pAM6 und pAM13 (2) führten, und
sequenziert. Der Promotor und der Beginn des LbpB-Gens wurden auf
diese Weise nicht gefunden. Einige andere Versuche, das 5'-Ende des Gens zu
klonieren, schlugen fehl, was vermuten läßt, daß seine Expression in E. coli
toxisch ist. Um den Rest der Sequenz zu gewinnen, wurde eine reiche
Bank von AccI- und DraI-verdauter chromosomalen DNA hergestellt.
Chromosomale DNA-Fragmente von ungefähr 1,5 kb wurden in pEMBL19 ligiert
und eine PCR-Amplifikation wurde direkt im Ligationsmix durchgeführt, indem
ein Primer (LB11, siehe 2), der auf einem bekannten
Teil der LbpB-Sequenz
beruhte, mit einem M13-Primer verwendet wurden. Das erhaltene PCR-Produkt (2)
wurde direkt für
die Sequenzierung verwendet. Diese Strategie vermeidet das Klonieren
des möglicherweise
toxischen Gens in E. coli.
-
Die
Sequenzierung der verschiedenen LbpB-Fragmente offenbarte ein offenes
Leseraster von 2175 Basenpaaren. Es codiert ein Protein von 725
Aminosäureresten
(3) mit einer molekularen Masse von 79,4 kDa. Die
Analyse der N-terminalen Sequenz zeigte die Eigenschaften einer
Signalsequenz auf, welche durch Signalpeptidase II erkannt wird
(von Heijne, 1989). Solche Signalsequenzen sind in den Vorläufern der
Lipoproteine, die am endterminalen Cysteinrst des reifen Proteins
acyliert sind. Eine ähnliche
Signalsequenz wurde im TbpB-Protein gefunden, welches sich tatsächlich als
Lipid-modifiziert erwies (Anderson et al., 1994). Das reife LbpB-Protein
hat eine kalkulierte molekulare Masse von 77,5 kDa, was beträchtlich
niedriger als die augenscheinliche molekulare Masse von 95 kDa ist,
die bei der Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Elektrophorese (SDS-PAGE) (1)
beobachtet wurde. Die Durchmusterung der Swiss Prot-Datenbank auf Ähnlichkeiten
zu anderen Proteinen offenbarte eine Homologie mit TbpB von Neisseria
und Actinobacillus pleuropneumoniae. Die höchste Homologie, 33% Identität (unter
Verwendung des PALIGN-Programms) wurde in TbpB von N. meningitidis-Stamm
B16B6 (Legrain et al. 1993) (3) gefunden.
Im TbpB-Protein wurden einige interne Wiederholungen gefunden, und
es ist vorgeschlagen worden, daß das
Molekül
eine Struktur mit zwei Schlaufen hat, die sich nach einer internen
Verdopplung entwickelt hat (Fuller et al., 1996, Renauld-Mongénie et
al., 1996). Wenn man die Nterminalen 354 Aminosäuren des reifen LbpB-Proteins
mit den C-terminalen 353 Aminosäuren
aneinanderlagerte, wurde eine 30%ige Identität und 10%ige Ähnlichkeit
herausgefunden (Daten nicht gezeigt). Diese Ergebnis läßt vermuten,
daß auch
LbpB in einer zweischlaufigen Struktur vorliegen kann. Der isoelektrische
Punkt des Proteins ist 4,5. Zwei lange Abfolgen, reich an sauren
Resten, konnten in der Sequenz (3) erkannt
werden. wenn diese Abfolgen in TbpB fehlen, können sie wichtig für die Bindung
an Lactoferrin sein, welches im Gegensatz zu Transferin ein positiv
geladenes Molekül
ist.
-
In
dem Promotorbereich konnte eine typische Shine-Delgarno-Sequenz
erkannt werden. Zusätzlich wurden
die vermuteten -10- und -35-Boxen gefunden (4). Eine
Sequenz, die an eine Fur-Bindungsstelle erinnert, überlaßt mit der
-10-Box. Fur wirkt zusammen mit Fe2+ als
Repressor eisenregulierter Gene, durch die Bindung an eine 19 bp-Sequenz
in der Promotorregion (Bagg und Neilands, 1987). Konsensus-Sequenz einer
solchen Fur-Box ist GATAATGATAATCATTATC und 16 der 19 Basenpaare
dieser Sequenz sind in diesem Element in dem LbpB-Promotor konserviert.
Weiter stromaufwärts
des Promotors wurde eine direkte Wiederholung von 131 bp gefunden
(Daten nicht gezeigt). Diese Sequenz ist zweimal an dieser Position
vorhanden. Die gleiche direkte Wiederholung wurde stromabwärts des
LbpA-Gens gefunden (Prinz et al., unveröffentlichte Beobachtung). Eine
FASTA-Homologierecherche zeigte eine Homologie dieser Wiederholung
mit einer Anzahl an Neisseria-Sequenzen auf, die meistens offene
Leseraster flankieren (Daten nicht gezeigt).
-
Die
Sequenzhomologie zwischen den LbpB-Proteinen der BNCV- und M981-Stämme von
Meningitidis und zwischen den LbpB-Proteinen der BNCV und H44/76-Stämme von
N. meningitidis ist 72,7% bzw. 78,5%.
-
Beispiel 5
-
5A: Herstellung isogener
Mutanten
-
Die
Plasmide pAM23 und pAM6 wurden für
die insertionelle Inaktivierung von LbpA bzw. LbpB verwendet. Die
Erythromycin-Resistenz (Ermr)-Kassette aus pER2
(Jennings et al., 1993) wurde mit ClaI und HindII ausgeschnitten.
Das Fragment wurde mit T4-DNA-POlymerase behandelt und mit dem EcoRV-verdauten pAM23
ligiert, was zum Plasmid pAM23E führte. Die Kanamycin-Resistenz
(kmr)-Kassette aus pUC4K (Pharmacia) wurde
mit HincII ausgeschnitten. Plasmid pAM6 wurde mit BglII linearisiert
und mit T4-DNA-Polymerase
behandelt. Die Kmr-Kassette wurde an diese
Stelle ligiert, was zum Plasmid pAM6K führte. Ein Linker, der sich
aus den Oligonukleotiden nus1 und nus2 (Tabelle 2) zusammensetzt,
welcher die Neisseria-Aufnahmesequenz (GCCGTCTGAA) und KpnI-kompatible
einzelsträngige
Enden enthält,
wurde in die KpnI-Schnittstelle von pAM6K kloniert, was zu Plasmid
pAM6Knus führte.
Die Antibiotika-Resistenzgene liegen in gleicher Richtung wie lbpA
und LbpB in Plasmiden pAM23E und pAM6K (-nus). Plasmid pAM23E, welches
mit KpnI linearisiert wurde, wurde verwendet, um den Stamm H44/76
wie zuvor beschrieben, zu transformieren (von der Ley und Poolmaqn,
1992). Transformanten wurden auf GC-Platten ausgewählt, die
5 μg Erythromycin
je ml enthalten. Ein korrekter Genaustausch in einer der Transformanten,
bezeichnet als CE1449, wurde unter Verwendung der Primer FW5 und
DVAS2 (Tabelle 2) mittels PCR überprüft und mittels
Southern-Blot-Analyse unter Verwendung der Sonde AP23 (2;
isoliert als 184 bp SspI-HindII-Fragment
aus pAM23). Für
den Southern-Blot wurde chromosomale DNA mit ClaI und SalI verdaut.
Die isogenen Mutanten im Stamm BNCV wurden durch Elektroporation
hergestellt (Genco et al., 1991), das dieser Stamm nicht transformierbar
erschien. Die chromosomale DNA der LbpA-Mutante CE1449 wurde verwendet,
um die LbpA-Mutante herzustellen. Transformanten wurden auf GC-Platten mit Erythromycin
ausgewählt
und wie zuvor erwähnt überprüft. Plasmid
pAM6K-nus wurde verwendet, um die LbpB-Mutante herzustellen. Die
Transformanten wurde auf GC-Platten selektioniert, die 100 μg/ml Kanamycin
enthalten. Ein korrekter Genaustausch wurde unter Verwendung der
Primer SDA1 und PR1 (Tabelle 2) mittels PCR überprüft, und durch Southern-Blot
unter Verwendung der Sonde AP23.
-
5B: Herstellung isogener
Mutanten
-
Um
die Identität
des 94 kDa-Proteins zu überprüfen, und
um die Rolle der individuellen Lactoferrin-bindenden Proteine bei
der Lactoferrin-Bindung
und -Verwendung zu untersuchen, wurde ein Satz isogener Derivate von
BNCV, denen entweder LbpA oder LbpB fehlt, wie in Beispiel 5A beschrieben,
hergestellt. Ein korrekter Genaustausch wurden in PCR-Reaktionen und durch
Southern-Blotting (Daten nicht gezeigt) verifiziert. Die Expression
von LbpA und LbpB in den Mutanten wurde auf Western-Blots überprüft (5).
Die LbpA-Mutante CE1452 exprimierte LbpA (5A,
Spur 4), und die LbpB-Mutante CE1454 exprimierte das 94 kDa-Protein
(5B, Spur 6) jeweils nicht. Dieses
Ergebnis bestätigt,
daß das
LbpB-Gen tatsächlich
im Wildtyp-Stamm exprimiert wird, und daß es ein Protein mit einem
Molekulargewicht Mr von 94 000 codiert, welches beträchtlich
höher als
seine kalkulierte molekulare Masse von 77,5 kDa ist. Außerdem zeigen
die Ergebnisse in 4, daß die Inaktivierung von LbpB
keine polarisierende Wirkung auf die LbpA-Expression (5A, Spur 6). Dies wurde erwartet, da die
Kanamycin-Resistenzkassette, welche in LbpB inseriert wurde, keinen
Transkriptionsterminator enthält.
Die zuvor beschriebene spontane LbpA-Mutante CE1402 (Pettersson
et al., 1994b) schien ebenfalls keine LbpB-Expression zu haben (5B, Spur 8). Da sowohl diese Mutante und
BNCV-Derivate des Stamms M986 sind, ist der genetische Hintergrund
der gleiche wie der anderer Mutanten. Die Expression sowohl von
LbpA als auch LbpB schienen eisenreguliert zu sein (5).
Eine schwache Expression von LbpA wurde im Stamm CE1454 selbst dann
bemerkt, wenn die Zellen ohne eine Eisen-Chelator (5A, Spur
5) gezüchtet
wurden. Diese Expression ist aufgrund einer Transkription vom Promotor
des Kanamycin-Resistenzgens LbpB wahrscheinlich. Jedoch war die
Expression von LbpA auch in diesem Fall mehrfach erhöht, wenn
der Stamm in Gegenwart eines Eisenchelators gezüchtet wurde (5A,
Spur 6).
-
Beispiel 6:
-
6A: Lactoferrin-Bindungsassay
-
Die
Lactoferrin-Bindung an ganze Zellen wurde in einem ELISA-artigen
Assay untersucht. Rekombinantes humanes Lactoferrin, hergestellt
in Aspergillus avamori, wurde freundlicherweise von Agennix Inc., Houston,
Texas, USA zur Verfügung
gestellt. Das Lactoferrin wurde mit Eisen gesättigt, wie beschrieben (van Berkel
et al., 1995), jedoch mit den folgenden Veränderungen. FeCL3wurde
anstelle von Fe(NO3)3 verwendet, und
die Dialyse wurde gegen 5 mM Na2HPO4/NaH2PO4-Puffer
pH 7,7 für
4 h durchgeführt.
Kolonien der Platten wurden in Tris-gepufferter Salzlösung, pH
7,5 (TBS) suspendiert und durch Erwärmen für 30 min bei 56°C abgetötet. Proben
(100 μl)
mit einer optischen Dichte von 0,05 bis 620 nm wurden in die Wells
einer Mikrotiterplatte verteilt. Den Proben wurde ermöglicht, über Nacht
bei 37°C
zu trocknen. Der Assay wurde bei 37°C durchgeführt. Eine nicht-spezifische
Bindung wurde durch 100 μl
einer Blockierungslösung
für 1 h
verhindert, die 0,5% Protifar (Nutricia) und 0,1% Tween 20 in TBS
enthält.
Nach der Blockierung wurden die Wells mit verschiedenen Konzentrationen
an Lactoferrin in einer Blockierungslösung gefüllt. Die Konzentration von
Lactoferrin in den Wells variierte von 3,125 bis 200 ng/ml. Nach
der Inkubation für
1 h und drei Waschschritten mit Leitungswasser wurde eine Peroxidase-gekoppeltes
Kaninchen-polyklonales Antiserum gegen menschliches Lactoferrin
(ICN Biomedicals) zu den Wells hinzugegeben. Der Antikörper wurde
bei einer Verdünnung
von 1:5000 in Blockierungspuffer verwendet. Nach der Inkubation
für 1 h
und drei Waschschritten mit Leitungswasser wurde die Peroxidasemenge
detektiert (Abdillahi und Poolman, 1987).
-
Die
Lactoferrin-Bindung an einen Blot wurde wie folgt durchgeführt. Unspezifische
Bindungen wurden durch Inkubieren der Membran in 0,2 M Na2HPO4/NaH2PO4-Puffer, pH 5,7,
enthaltend 1% Tween 20 und 0,5% Protifar (Nutricia) für 2 h blockiert.
Der Blot wurde mit 1,2 μg/ml
Peroxidasekonjugiertem humanem Lactoferrin (Pettersson et al., 1993)
für 1 h
in Blockierungspuffer inkubiert, und dreimal mit Blockierungspuffer
gewaschen. Die Aktivität
der Peroxidase wurde in dem ECL-System gemäß den Anweisungen des Herstellers
(Amersham) nachgewiesen.
-
6B: Plattenzuführer-Assays
-
Meningococcen
wurden über
Nacht in TSB gezüchtet,
welches mit Vitox supplementiert war, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Von der Übernacht-Kultur
wurden 300 μl
in 3 ml Top-Agar suspendiert (1% GC-Agar mit 20 μg EDDA je ml, heruntergekühlt auf
42°C) und
sofort auf GC-Agarplatten, die mit Vitox und 20 μg EDDA je Mittel supplementiert
waren, ausplattiert. Tropfen (10 μl)
rekombinantes humanes Lactoferrin (11% Eisen gesättigt oder gesättigt wie
oben beschrieben) wurden auf die Platten getröpfelt. Die Konzentration an
Lactoferrin in den Tropfen betrug 10 bzw. 20 mg/ml. Die Platten
wurden über
Nacht inkubiert.
-
6C: Bindung von Lactoferrin
an gefaltetes LbpB auf Blots
-
Um
zu untersuchen, ob Lactoferrin an LbpB auf Blots binden kann, wurden
SDS-PAGE-Bedingungen gesucht, unter denen LbpB nicht denaturiert
wird (siehe Beispiel 6A). Wenn die Proben vor der Elektrophorese nicht
in Probepuffer erwärmt
wurden, wurde eine schnell migrierende Form des LbpB-Proteins nachgewiesen, was
wahrscheinlich die native, gefaltete Form des Protein darstellt
(6A). Diese Form hatte einen Mr von ungefähr 80 kDa.
Nach der Erwärmung
für 10
min bei 95°C,
war das LbpB-Protein vollständig
denaturiert und migrierte an die 94 kDa-Position (6A,
Spur 2). Interessanterweise reagierte nur das Serum gegen das Peptid
Al (2) mit der schneller migrierenden Form des Proteins.
Dieses Peptid enthält
eine der zwei Abfolgen, die an negativ geladenen Aminosäuren reich
sind und ist möglicherweise
an der Lactoferrinbindung beteiligt. Die Bindung der Antikörper an
das gefaltete Protein läßt vermuten,
daß dieser
Teil des Proteins exponiert ist, während alle anderen Peptid-Epitope
in der gefalteten Struktur von LbpB versteckt sind.
-
Die
Bindung von Lactoferrin an das gefaltete LbpB-Protein wurde anschließend untersucht. Äußere Membranproteine
des Stamms BNCV wurden auf Mikrozellulosemembran geblottet und wurden
mit Peroxidase-gekoppeltem humanen Lactoferrin inkubiert. Die Spezifität der Lactoferrin-Bindung
schien extrem empfindlich gegenüber
den Inkubationsbedingungen zu sein, am stärksten gegenüber dem
pH-Wert. Unter optimierten Bedingungen band Lactoferrin spezifisch
an eine Proteinbande mit einem Mr von 80 kDa (6B,
Spuren 1 und 2). Es wurde keine Bindung beobachtet, wenn die Proben
für 10
min für
95°C vor
der SDS-PAGE erwärmt wurden
(6B, Spur 3). Die Bande wurde nicht
in den Proben der LbpB-Mutante CE1454 (Daten nicht gezeigt) detektiert.
Daher wird geschlossen, daß die
schneller migrierende Form des LbpB-Proteins wahrscheinlich die
gefaltete Form des Proteins darstellt, und in der Lage ist, an Lactoferrin
zu binden.
-
6D: Lactoferrin-Bindung
und Verwendung in ganzen Zellen
-
Die
Lactoferrin-Bindung an ganze Zellen wurde in einem ELISA-artigen
Assay untersucht. Die ELISA-Platten wurden mit ganzen Zellen des
Stamms BNCV der isogenen Mutanten beschichtet, und Lactoferrin wurde
in verschiedenen Konzentrationen zu den Wells hinzugegeben. Die
Bindung von Lactoferrin an die Zellen wurde mit einem Peroxidase-konjugierten
Antikörper
gegen humanes Lactoferrin geprobt (7). Die
LbpB-Mutante war in ihrer Fähigkeit
an Lactoferrin zu binden, leicht reduziert. Die LbpA-Mutante band
Lactoferrin weniger effizient als die LbpB-Mutante, während die
Doppelmutante nahezu überhaupt
kein Lactoferrin band (7).
-
Die
Fähigkeit
Lactoferrin als einzige Quelle von Eisen zu verwenden, wurden in
Platten-Fütterungs-Assays
untersucht. Meningococcen wurden unter Eisenentzug auf Platten gezüchtet, Tropfen
rekombinantes menschliches Lactoferrin wurden auf die Platten getröpfelt, und
die Wachstumsstimulierung wurde überwacht. Die
LbpB-Mutante war in der Lage auf Lactoferrin zu wachsen, während die
LbpA-Mutante nicht in der Lage war (8). Das Lactoferrin
war 11% eisengesättigt.
Das gleiche Experiment wurde mit eisenbeladenem Lactoferrin durchgeführt, welches
im wesentlichen die gleichen Ergebnisse ergab (Daten nicht gezeigt).
Diese Daten zeigen, daß das
LbpA-Protein für
die Eisenaufnahme über
Lactoferrin notwendig ist, während
LbpB nicht wesentlich zu sein scheint.
-
Beispiel 7:
-
Um
die Variabilität
des Meningococcen-LbpB-Proteins zu untersuchen, wurden die LbpB-Gene
von vier weiteren Stämmen
sequenziert: H44/76, M990, M981, 881607 (siehe Tabelle 1).
-
7A: Sequenzierung von
LbpB von vier weiteren Menigococcen-Stämmen -Methoden
-
Bakterien
wurden auf gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, gezüchtet. Chromosomale
DNA wurde aus den Bakterien isoliert, die auf Platten gezogen wurden.
Nach dem Wachstum über
Nacht wurden die Bakterien von den Platten heruntergekratzt und
1,5 ml 10 mM Tris-HCl, 10 mM EDTA, pH 8 und 10 μl Lysozym (10 mg/ml) wurde hinzugegeben.
Die Suspension wurde für
15 min bei Raumtemperatur inkubiert, bevor 1,5 ml 2% Triton X-100,
50 mM Tris-HCl, 10 mM EDTA, pH 8 hinzugegeben wurde. Nach 15 min
Inkubation wurden 10 μl
Proteinase K (10 mg/ml) hinzugegeben. Die Röhrchen wurden für 30 min
bei Raumtemperatur inkubiert. Das Gemisch wurde einmal mit Phenol,
Chloroform, Isoamylalkohol (gemischt im Verhältnis 24:24:1) extrahiert,
und einmal mit Chloroform, das wassergesättigt war. Die chromosomale
DNA wurde mit Ethanol präzipitiert.
-
Chromosomale
DNA wurde verwendet, um mittels PCR die LbpB-Gene zu amplifizieren.
Die Primer LB20 und REV2 (Tabelle 3) wurden an den Stämmen H44/76,
M990 und 881607 verwendet. Die Primer LB20 und LB23 wurden am M981-Stamm verwendet.
Die Primer beruhen auf der Sequenz von LbpB des Stamms BNCV. LB20
bindet stromaufwärts
des LbpB-Gens und LB23 und REV2 zu Beginn des LbpA-Gens. LB23 hat eine
zusätzliche
BamHI-Schnittstelle am 5'-Ende.
Goldstar-Polymerase, ein Taq-Polymerase-Derivat (Eurogenetic) wurde
für die
PCR-Amplifikation gemäß den Instruktionen
des Herstellers verwendet. Die Anlagerungstemperatur war in allen
Fällen
50°C, und
es wurden 30 Zyklen durchgeführt.
Die PCR-Produkte wurden aus Agarosegelen gereinigt, indem β-Agarase
(New England Biolabs) gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet wurde.
-
Die
DNA-Sequenzierung wurde durch Gene-Walking unter Verwendung von
Primern durchgeführt,
die für
die LbpB-Gene entworfen wurden. Die Primer wurden von Gibco BRL
synthetisiert. Die Sequenzierung wurde automatisch unter Verwendung
des ABI-Prism 310 Genetic Analyser (Perkin-Elmer) durchgeführt. Die
Markierung wurde mit dem Dye Terminator Cycle Sequencing-Kit (Perkin-Elmer)
durchgeführt.
-
Die
Computerprogramme TRANSL, PALIGN und CLUSTAL aus dem Software-Paket PC Gene 6.70 (IntelliGenetics)
wurden verwendet, um die Nukleotidsequenz in eine Aminosäuresequenz
für die
paarweise Anlagerung von Sequenzen bzw. für die mehrfachen Anlagerungen
durchzuführen.
-
7B: Sequenzierung von
LbpB von vier weiteren Menigococcen-Stämmen -Ergebnisse
-
Die
Nukleotidsequenzen der LbpB-Gene der vier Stämme sind in SEQ ID NO:3, 5,
7 und 9 gezeigt. Die Nukleotidsequenzen wurden in Aminosäuresequenzen übersetzt,
und eine Anlagerung der fünf
bekannten Sequenzen der LbpB-Proteine wird in 9 dargestellt.
Auf Aminosäureniveau
betrug die Identität
zwischen den LbpB-Proteinen der verschiedenen Stämme 70-80%. Ein paarweiser
Vergleich der Identitäten
ist in Tabelle 4 zusammengefaßt.
-
Beispiel 8:
-
Das
Expressionsniveau von LbpB in Neisseria meningitis ist sehr niedrig;
das Protein konnte nicht nachgewiesen, wenn die Muster der äußeren Membranproteine
mittels SDS-PAGE analysiert wurden. Für immunologische und strukturelle/funktionale
Studien des LbpB-Proteins wurde ein Konstrukt für die Expression des Proteins
in Escherichia coli hergestellt. Um die Reinigung des rekombinanten
Proteins zu erleichtern, enthielt das durch das Konstrukt codierte
Protein einen His-tag und die Lipid-Modifizierung des N-Terminus wurde durch
Ersetzen der nativen Signalsequenz und der ersten zwei Aminosäurereste
der reifen Domäne
verhindert.
-
8A: Expression von rekombinantem
LbpB – bakterielle
Stämme
und Waschungsbedingungen
-
Der
Meningococcen-Stamm BNCV (-:2a:Pl.2) wurde über Nacht auf GC-Agarplatten (Difco),
die mit Vitox (Oxoid) suppelementiert waren, in einer feuchten 5%
CO2-Atmosphäre bei 37°C kultiviert. Das Konstrukt, das
das rekombinante LbpB-Protein codiert, wurde in dem E. coli-Stamm
CE1448 (großzügig von
C. Jansen zur Verfügung
gestellt), welcher ein htrAompT-Derivat
des Stamms CE1224 (Thommassen et al., 1983) ist, exprimiert. Der
Stamm wurde bei 37°C
in einem Hepes-gepufferten synthetischen Medium (Tommassen und Lugtenberg,
1980) gezüchtet,
welches mit Wachstumsbedingungen aufgrund der auxotrophen Mutationen
und mit 1,32 mM K2HPO4 (Phosphat-Ergänzungsbedingungen)
supplementiert war. Nach dem Wachstum über Nacht wurde die Kultur
1:13,5 im gleichen Medium verdünnt,
aber ohne K2HPO4 (Phosphat-depletierte
Bedingungen) und für
6 h bei 37°C
gezüchtet.
-
8B: Expression von rekombinantem
LbpB – Klonierung
in E. coli
-
Chromosomale
DNA wurde aus Meningococcen-Zellen, die über Nacht auf Platten gezüchtet wurden, isoliert.
Die Bakterien wurden von den Platten abgekratzt, in 1,5 ml 10 mM
Tris-HCl, 10 mM EDTA, pH 8 suspendiert und 10 μl Lysozym (10 mg/ml) wurde zugegeben.
Die Suspension wurde bei Raumtemperatur für 15 min inkubiert, bevor 1,5
ml 2% Triton X-100, 50 mM Tris-HCl, 10 mm EDTA, pH 8 hinzugegeben
wurde. Nach 15 min Inkubation wurden 10 μl Proteinase K, (10 mg/ml) hinzugegeben.
Die Röhrchen
wurden für
30 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die DNA wurde aus dem Gemisch
durch Zugabe von Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol (24:24:1 nach
Volumen) extrahiert, und weiter durch Extraktion mit Chloroform
gereinigt, welches mit Wasser gesättigt ist. Die chromosomale
DNA wurde mit Ethanol präzipitiert.
-
Die
chromosomale DNA wurde als Matrize verwendet, um den Teil des LbpB-Gens
zu amplifizieren, welches dem reifen LbpB entspricht, indem eine
PCR unter Verwendung der Primer LB22 und LB23 (Tabelle 5) verwendet
wurden. LB22 bindet an eine Stelle, die dem N-termoinalen Teil des
LbpB-entspricht, und fügt eine
PstI-Stelle in das PCR-Produkt ein. LB23 bindet genau stromabwärts von
LbpB am Beginn des LbpA-Gens und fügt eine BamHI-Schnittstelle
ein. Pwo-Polymerase (Boehringer Mannheim) ein Proof-Reading-Enzym
wurde in der PCR-Reaktion verwendet, gemäß den Anweisungen, die vom
Hersteller zur Verfügung
gestellt sind. Die Anlagerungstemperatur betrug 60°C und es
wurden 30 Zyklen durchgeführt.
Das PCR-Produkt wurde unter Verwendung von R-Agarase (New England
Biolabs) aus einem Gel gemäß den Instruktionen
des Herstellers isoliert. Das PCR-Produkt wurde mit PstI und BamHI
verdaut, und in pJP29 ligiert (10A),
welches ebenfalls mit PstI und BglII verdaut worden ist. In dem
erhaltenen Konstrukt pAM31, gehen die BamHI- und BglII-Schnittstellen
verloren. Das LbpB-Protein wird in diesem Konstrukt von phoE-Promotor exprimiert
und erhält
die PhoE-Signalsequenz anstelle der authentischen Signalsequenz.
Außerdem
wurden die ersten zwei Reste des N-Terminus von Cys und Ile in Ala
bzw. Val geändert.
Um die Reinigung des Proteins zu erleichtern, wurde in His-Tag zwischen
der Signalsequenz und dem reifen Teil des LbpB inseriert. pAM31 wurde
mit PstI verdaut und mit einem Linker, der aus den Oligonukleotiden
VGO12a und VGO13a (Tabelle 5) zusammengesetzt ist, ligiert, was
zum Plasmid pAM32 (10A) führt. Die
PstI-Schnittstelle wird nach der Ligation verloren.
-
Der
Linker codiert für
sechs His-Reste und eine Faktor-Xa-Schnittstelle (10B).
-
8C: Reinigung von rekombinantem
LbpB
-
Das
rekombinante LbpB wurde in dem Stamm CE1448 enthaltend pAM32 hergestellt.
Phosphat-limitierte Zellen einer 5 l-Kultur wurden nach 6 h Wachstum
geerntet. Die Zellen wurden einmal mit 500 ml physiologischer Salzlösung gewaschen
und in 150 ml 10 mM Tris-HCl, 5 mM EDTA, pH 8 resuspendiert. Die
Suspension wurde bei -20°C über Nacht
eingefroren. Die Zellen wurden aufgetaut und drei Protease-Inhibitorcocktailtabletten
(CompleteTM, Boehringer Mannheim) wurden
zugegeben. Die Zellen wurden bei einem Druck von 8000 psi zweimal
durch eine French press gedrückt.
Nichtaufgebrochene Zellen wurden durch Zentrifugieren in einem Sorvall-GSA-Rotor
bei 5000 Upm für
20 min entfernt. Der Überstand
wurde in einem Beckman Ti60-Rotor bei 40 000 Upm für 90 Minuten
zentrifugiert. Die Zellhüllen
wurden in 5 mM Na2HPO4-NaH2PO4 --Puffer,
pH 7,6 gelöst.
-
Die
Zellhüllen
wurden zweimal mit 2% n-Octyl-oligo-oxyethylen (Octyl-POE) bei 37°C extrahiert.
Die erste Extraktion wurde für
1 h durchgeführt,
und die zweite für
3 h. Inzwischen und nach den Extraktionen wurden nicht-lösliche Proteine
durch Zentrifugieren in einem Beckman TLA100.2-Rotor bei 100 000
Upm für
1 h zentrifugiert. Überstände, die
das LbpB-Protein enthalten, wurden zusammengegeben und zu Ni-NTA-Agarose
gegeben. Die Reinigung des Proteins wurde in einem Batch unter nativen
Bedingungen, gemäß den Anweisungen
die vom Hersteller (Qiagen) angegeben wurden durchgeführt. Die
Konzentrationen an Imidazol und NaCl betrugen 20 mM bzw. 300 mM,
während
der Bindung und beim Waschen. Insgesamt wurden 2 ml Ni-NTA-Agarose
verwendet, aufgeteilt auf 10 Röhrchen.
Die Elution wurde in Schritten mit 3 ml 100 mM, 200 mM und 250 mM
Imidazol durchgeführt.
Nach der Elution wurde das Protein zweimal in einem Spectra/Por 2-Dialysebeutel (Spectrum)
gegen 2,5 l Phosphat-gepufferter Salzlösung dialysiert. Das Protein
wurde in einem Fugisept Maxi Centrifugal Concentrator (Intersept)
mit einem Cut-Off von 10 kDa auf konzentriert. Die Zentrifugierung
wurde in einem Sorvall GSA-Rohr bei 5000 Upm durchgeführt, bis
das Gesamtvolumen 1-1,5 ml betrug.
-
Die
Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE) wurde mit einigen Veränderungen
nach Lugtenberg et al. (1975) durchgeführt. Das Polyacrylamidgel setzte
sich aus einem 5%igen Sammel-Gel und einem 11%igen Auflösegel ohne
SDS zusammen. Wenn die Denaturierung des LbpB zu verhindern war,
enthielt der Probenpuffer (Lugtenberg et al., 1975) kein β-Mercaptoethanol
und die Proben wurden vor der PAGE bei 0°C aufbewahrt. Um LbpB zu denaturieren,
wurde der Probenpuffer mit β-Mercaptoethanol
supplementiert, und die Proben wurden für 5 Minuten gekocht. Die Elektrophorese
wurde bei einem konstanten Strom von 20 mA bei 4°C durchgeführt. Das Gel wurde mit Coomassie
Brilliant Blue gefärbt.
-
8B: Expression und Reinigung
von rekombinantem LbpB – Ergebnisse
-
Eine
rekombinante Form von LbpB N. meningitidis-BNCV wurde im E. coli-Stamm
CE1448 exprimiert. Ein Konstrukt, pAM32, das das rekombinante Protein
codiert, welches aus der Signalsequenz von PhoE, einem His-Tag und
dem reifen LbpB-Protein besteht (10A)
wurde hergestellt. Das Protein wird vom phoE-Promotor unter Phosphatbeschränkung exprimiert.
Die authentische TypII-Signalsequenz von LbpB wird durch eine Typ
I-Signalsequenz und ein His-Tag ersetzt, gefolgt von einer Faktor-Xa-Spaltstelle,
die zwischen die Signalsequenz und das reife LbpB inseriert wird.
Außerdem
wurden die zwei ersten Aminosäuren
des reifen LbpB, Cys und Ile in Ala und Val geändert (10B).
Dadurch kann das rekombinante Protein am Nterminalen Cys nicht Lipid-modifiziert
werden. Das rekombinante LbpB-Protein,
wird mit den Membranen fraktioniert, und nicht mit den löslichen
Proteinen (nicht gezeigte Daten). Daher mußte es mit einem Detergens
aus der Membran extrahiert werden. Octyl-POE wurde verwendet, da
es ungefähr
50% der Gesamtmenge des rekombinanten LbpB aus der Membran löste. Außerdem,
wenn das extrahierte Protein nicht durch Kochen in Probenpuffer
denaturiert wird, migriert es in PAGE schneller als das denaturierte
Protein (Daten nicht gezeigt), was vermuten läßt, daß das Protein korrekt gefaltet
ist. Nach der Extraktion wurde das His-getaggte Protein mittels
Ni-Affinitätschromatographie
gereinigt. Der Großteil
des Proteins eluierte in den 100 mM- und 200 mM-Imidazolfraktionen.
Jedoch wurden alle Fraktionen vor der Dialyse zusammengegeben. Das
Protein war rein, wie durch ein Coomassie Brilliant Blue-gefärbtes Gel
(11) beurteilt wurde, und das meiste lag in gefalteter
Form vor, das während
der PAGE schneller migrierte als die denaturierte Form. Die gefaltete
Form von LbpB, aber nicht die denaturierte Form, erwies sich auf
einem Blot in Beispiel 6 als Lactoferrin bindend.
-
Beispiel 9
-
Um
die Immunogenizität
des LbpB-Proteins im Menschen zu untersuchen, wurde das Vorliegen
von Antikörpern,
die das LbpB-Protein des Stamms BNCV erkennen, in den Seren von
konvaleszenten Menschen in Immunblots getestet.
-
9A: Immunogenizität von LbpB
bei Menschen – Verfahren
-
Seren
von 10 konvaleszenten Menschen wurden SmithKline Beecham Biologicals
SA, Belgien bezogen, und 7 Seren vom National Institute of Public
Health and the Environment, Niederlande (Tabelle 6). Die Individuen
sind mit Stämmen
verschiedener Sero- und Subtypen infiziert gewesen.
-
Rekombinantes
LbpB wurde unter Verwendung des in Beispiel 8 beschriebenen Verfahrens
isoliert. Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE) wurde wie von Lugtenberg
et al. (1975) mit einigen Veränderungen durchgeführt. Das
Polyacrylamid-Gel setzte sich aus einem 5%igen Sammelgel und einem
11%igen Auflösungsgel
ohne SDS zusammen. Wenn eine Denaturierung von LbpB zu vermeiden
war, enthielt der Probenpuffer kein (β-Mercaptoethanol, und die Proben
wurden vor der Elektrophorese bei 0°C aufbewahrt. Um das LbpB zu
denaturieren, wurde der Probenpuffer mit (β-Mercaptoethanol supplementiert,
und die Proben wurden für
5 min gekocht. Die Elektrophorese wurde bei einem konstanten Strom
von 20 mA bei 4°C
durchgeführt.
-
Immunblotting
wurde wie von Pettersson et al. (1993) beschrieben, durchgeführt. Humanseren
wurden 1:500 verdünnt.
Peroxidase-konjugiertes Kaninchen-anti-Human-IgG (Dako A/S) wurde
als Sekundärantikörper bei
einer Arbeitskonzentration von 1:5000 verwendet. Die Aktivität der Peroxidase
wurde mit dem ECL-System gemäß den Anweisungen,
die vom Hersteller bereitgestellt wurden (Amersham) nachgewiesen.
-
9B: Immunogenizität von LbpB
bei Menschen – Ergebnisse
-
Das
Vorliegen LbpB-spezifischer Antikörper in Humanseren wurde gegen
gereinigtes rekombinantes LbpB-Protein des Stamms BNCV (-:2a:Pl.2)
in Immunblots getestet. Die Reaktivität wurde sowohl gegen gefaltete
LbpB und gegen das denaturierte Protein (siehe 12 für
Beispiele) getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengefaßt. Vier
der Seren reagierten sowohl mit der denaturierten und der gefalteten
Form von LbpB stark. Fünf
Seren reagierten mit beiden Formen schwach, zwei Seren reagierten
nur mit der gefalteten Form schwach, zwei Seren nur mit der denaturierten
Form schwach und vier Seren reagierten mit LbpB überhaupt nicht. Diese Ergebnisse
zeigen, daß das
Meningococcen-LbpB bei Menschen immunogen ist und lassen einen beträchtlichen
Grad an immunologischer Kreuzreaktivität zwischen den LbpB-Proteinen
verschiedener Stämme
vermuten.
-
Beispiel 10: ELISA & bakterizide Tests
zur Verwendung von Seren, die von Mäusen gewonnen wurden, die mit den
Menigococcen-Zellen oder LbpB immunisiert wurden
-
10A: Immunisierungsprotokoll
-
Immunisierung
mit N. meningitidis-Stamm BNCV: Gruppen aus 10 Mäusen (6 Wochen alte BALB/C) wurden
immunisiert (100 μl
intraperitoneal oder 100 μl
subkutan) dreimal mit 5x108 CFU hitzeinaktivierter BNCV
Gesamtzellen in SBAS2-Adjuvans. Die drei Immunisierungen wurden
in 21-tägigen
Abständen
durchgeführt,
und es wurde am Tag 56 Blut durch intrakardiale Punktion abgenommen.
Die Seren pro Gruppe wurden gepoolt.
-
Die
Immunisierung von LbpB von N. meningitidis-Stamm BNCV: Dies wurde
durch das gleiche Verfahren wie oben durchgeführt, außer daß die zwei ersten Immunisierungen
mit 10 μg
an rohem LbpB (E. coli-Zellhülle,
enthaltend das rekombinante LbpB) durchgeführt wurden, und die dritte
Immunisierung mit 2,5 μg
reinem LbpB durchgeführt
wurde (auf gleiche Weise hergestellt wie in Beispiel 8 beschrieben).
-
10B: Messung der Reaktion
in Gesamtzell-ELISA (WCE) und gereinigten LbpB-ELISA
-
Flachboden-96-Well-Immunplatten
wurden verwendet. 100 μl
hitzeinaktivierter Neisseria meningitidis B-Stamm [welcher unter
Eisenmangelbedingungen (fe-) unter Verwendung von EDDA wie in Beispiel
1 beschrieben gezüchtet
wurden] (20 μg/ml
Gesamtprotein) Suspension in PBS wurde in die einzelnen Wells der Platten
aliquotiert und es wurde ihnen ermöglicht, über Nacht bei 37°C zu verdampfen.
-
Die
beschichteten Platten wurden viermal mit 0,9% NaCl, 0,05% Tween
20 gewaschen und wurden für
30 Minuten bei Raumtemperatur unter Rühren mit PBS-Casein 0,3% (Merck)
gesättigt
und in gleicher Weise gewaschen. 100 μl gepoolter Seren wurden 100-fach
in PBS Tween 20 0,05%, Casein 0,1% verdünnt, zur ersten Vertiefung
hinzugegeben, dann zweifach bis zu 12 Verdünnungen verdünnt und
dann wurden die Platten für
30 Minuten bei 37°C
unter Rühren
inkubiert. Nach dem Waschen wurden 100 μl einer 2000-fachen Verdünnung von
Kaninchen-Anti-Maus-Immunglobulinbiotin (Dakotapatts E0413) in PBS
Tween 20 0,05%, Casein 0,3% hinzugegeben, und die Platten wurden
auf gleiche Weise wie zuvor inkubiert. Die Platten wurden gewaschen,
und dann wurden 100 μl
einer 4000-fachen Verdünnung
in PB5 Tween 20, 0,05% Streptavidin-biotinylierter Meerrettichperoxidase-Komplex
hinzugegeben, und die Platten wurden auf gleiche Weis inkubiert. Nach
dem Waschen wurden 100 μl
einer frisch hergestellten Lösung
aus 4 mg O-Phenyldiamin (OPDA)-Ausgangslösung (Sigma
P8787) in 0,1M Citratpuffer, pH 4,5, hinzugegeben, und die Platten
wurden 15 Minuten bei Raumtemperatur in einer Dunkelkammer inkubiert.
Die Reaktion wurde durch Zugeben von 50 μl in 1N HCl gestoppt. Die Absorptionen
wurden bei 490 nm abgelesen.
-
Anti-LbpB-ELISA
funktioniert auf gleiche Weise wie WCE, außer daß die Beschichtung unterschiedlich ist.
Die Wells wurden mit 100 μl
einer Lösung
aus 0,5 μg/ml
reinem LbpB in 0,05 M Carbonat/Bicarbonat-Puffer pH 9,6 beschichtet,
und über
Nacht bei 37°C
(nicht verdampft) inkubiert.
-
10C: Bakterizider Assay
-
Eine
Kultur aus Gruppe B Meningococcen (Stamm H44/76) [gezüchtet entweder
unter den Bedingungen einer Eisendepletierung (fe-)
wie in Beispiel 1 beschrieben, oder unter eisenreichen (fe+)-Bedingung durch Weglassen der Zugabe von
EDDA] in der Log-Phase des Wachstums (OD~) wurde in sterilem Hanks-Medium 0,3%
BSA suspendiert, um eine Arbeitszellsuspension zu gewinnen, die
auf 20 000 CFU/ml eingestellt ist.
-
Eine
erste Reaktionsmischung (75 μl)
wurde hergestellt, die 50 μl/Well
2-facher Verdünnungen
der Testseren (Beispiel 10A)-Proben enthält (welche bei 56°C für 30 min
hitzeinaktiviert worden waren) und 25 μl/Well der 20 000 CFU/ml Log-Phase
Gruppe B-Meningococcen. Die Reaktionsgefäße wurden bei 37°C für 15 Minuten
inkubiert und bei 210 Upm geschüttelt.
Die endgültige
Reaktionsmischung (100 μl)
enthielt zusätzlich
25% zuvor getestetes Baby-Kaninchenserum als Komplement-Quelle und
es wurde unter den gleichen Bedingungen für 60 Minuten inkubiert. Eine
sterile Polystyrol-U-Boden-96-Well-Mikrotiterplatte wurde für diesen Test
verwendet.
-
Ein
10 μl-Aliquot
wurde unter Verwendung einer Multikanalpipette aus jedem Well abgenommen,
und wurde in Mueller-Hinton-Agarplatten, enthaltend 1% Isovitalex
und 1% Hitze-inaktiviertes Pferdeserum getropft und für 18 Stunden
bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert. Einzelne Kolonien konnten bis zu 80 CFU je
Aliquot gezählt werden.
-
Die
folgenden drei Testproben wurden als Kontrollen verwendet:
Puffer
+ Bakterien + Komplement; Puffer + Bakterien + inaktiviertes Komplement;
Serum + Bakterien + inaktiviertes Komplement.
-
Die
Titer wurden unter Verwendung des Verfahrens mit dem Programm Excel
(Microsoft) berechnet. Dieses Verfahren gibt eine präzise Mischung
der Verdünnung
an, die 50% Zelltod durch eine Regressionsberechnung entspricht.
-
Beispiel 10D: Ergebnisse
-
Tabelle
7 und 13 zeigen, daß die Immunisierung
mit LbpB eine gute Reaktion gegen LbpB (13A)
wie auch gegen Gesamtzellproben des Stamms BNCV (der Quelle des
rekombinanten LbpB) und des Stamms H44/76 (dessen LbpB nur 78,5%
Sequenzidentitätmit
dem von BNCV hat) induzierte (13B und
C). Die unter Verwendung eines Immunisierungsplans, der nur rekombinantes
LbpB einschließt,
gewonnenen Seren ergab ähnliche
Ergebnisse (Daten nicht gezeigt). Eine Immunisierung gegen gesamte
Zellen mit dem Stamm BNCV führt
ganz klar zu höheren
Anti-Gesamtzell-ELISA für
sowohl BNCV-Zellen als auch H44/76 Zellen (13B bzw.
C).
-
Zusätzlich induziert
die Immunisierung mit rekombinatem LbpB von N. meningitidis-Stamm
BNCV Antikörper,
die an ein Protein mit ähnlichem
Molekulargewicht in Gesamtzellproben von Moraxella catarrhalis binden,
welche auf einem Immunblot laufen gelassen wurden, welcher im wesentlichen
wie in Beispiel 9 beschrieben, durchgeführt wurde (Daten nicht gezeigt).
-
Tabelle
8 und 14 zeigen, daß die hergestellten
Antikörper
in dem Serum nach Immunisierung mit rekombinantem LbpB (vom Stamm
BNCV) bakterizid gegen den heterologen Stamm (H44/76) sind, wobei
das LbpB nur 78,5% Sequenzidentität mit dem von BNCV hat. Dies
war ebenfalls der Fall bei Seren, die nach dem Immunsisierungsplan
gewonnen wurden, welcher nur rekombinantes LbpB vorsieht (Daten
nichtgezeigt). Dies trifft ebenfalls zu, wenn H44/76 unter Bedingungen,
die Eisen enthalten (14A) und bei
Eisendepletion (14) gezüchtet worden ist. Dies scheint
eine größere Wirkung
unter Bedingungen der Eisen-Depletierung zu sein, als erwartet werden
konnte, wenn LbpB in größeren Mengen
exprimiert wird, wenn das Bakterium unter diesen Bedingungen vorliegt.
-
LbpB
ist daher ein immunschützendes
Antigen und außerdem
gibt es Beweise einer Kreuzimmunprotektion gegen heterologe Stämme von
N. meningitidis. Tabelle
1. Bakterienstämme
und verwendete Plasmide
- a Serogruppe, Serotyp und Subtyp sind erwähnt, nt:
nicht typisierbar
Tabelle
2. Für
die PCR oder Lonker-Kloning verwendete Primer Tabelle
3. Primer, die zur PCR-Amplifikation der vier weiteren lbpB-Gene verwendet wurden Tabelle
4. Parweise Identitäten
der LbpB-Sequenzen in% Tabelle
5. verwendete Primer um rekombinantes LbpB zu exprimieren Tabelle
6. Ergebnisse des Immunblots von Humanseren gegen gereinigtes Lbpb - a Sero- und Subtypen des Stamms, mit dem
der Patient infiziert war, sind angegeben, wenn sie bekannt sind. NT:
nicht typisierbar
- b ++ zeigt eine starke Reaktion an, + eine schwache Reaktion
und – keine
Reaktion mit der nativen oder denaturierten Form des Proteins.
- c SKB: SmithKline Beecham Biologicals, RIVM: National Institue
of Public Health and the Environment.
-
Bibliographie
-
- Abdillahi, H., and Poolman, J. T. (1987) Whole-cell ELISA
for typing of Neisseria meningitidis with monoclonal antibodies:
FEMS Microbiol. Lett 48: 367-371.
- Anderson, J. E., Sparling, P. F., and Cornelissen, C. N. (1994)
Gonococcal transferrinbinding protein 2 facilitates but is not essential
for transferrin utilization. J Bacteriol 176: 3162-3170.
- Ausubel, F. M., Brent, R., Kingston, R E., Moore, D. M., Seidman,
J. G., Smith, J. A., and Struhl, K (1989) Current protocols in molecular
biology. Brooklyn, NY: Greene Aublishing Associates.
- Bagg, A., and Neilands, J. B. (1987) Ferric uptake regulation
protein acts as a repressor, employing iron (II) as a cofactor to
bind the operator of an iron transport operon in Escherichia coli.
Biochemistry 26: 5471-5477.
- Biswas, G. D., and Sparling, P. F. (1995) Characterisation of
lbpA, the structural gene for a lactoferrin receptor in Neisseria
gonorrhoeae. Infect Immun 63: 2958-2967.
- Bosch, D., Leunissen, J., Verbakel, J., de Jong, M., van Erp,
H., and Tommassen, J. (1986) Periplasmic accumulation of truncated
forms of outer membrane PhoE protein of Escherichia coli K-12. J.
Mol. Biol. 189: 449-455.
- Cornelissen, C. N., Biswas, G. D., Tsai, J., Paruchuri, D. K.,
Thompson, S. A., and Sparling, P. F. (1992) Gonnococcal transferrin-binding
protein 1 is required for transferrin utilization and is homologous
to TonB-dependent outer membrane receptors. J Bacteriol 174: 5788-5797.
- Finkelstein, R A., Sciortino, C. V., and Mclntosh, M. A. (1983)
Role of iron in microbehost interactions. Rev Infect Dis 5: 5759-5777.
- Fuller, C. A., Retzer, M. D., Jacobs, E., and Schryvers, A.
B. (1996) Evidence for a bi-lobed structure for meningococcal transferrin
binding protein B. In Pathogenic Neisseria. Zollinger, W. D., Frasch,
C. E., and Deal, C. D. (eds). Abstract book from the 10th Pathogenic
Neisseria Conference. pp 572-573.
- Genco, C. A., Chen, C. Y., Arko, R. J., Kapczynski, D. R, and
Morse, S. A. (1991) Isolation and characterization of a mutant of
Neisseria gonorrhoeae that is defective in the uptake of iron from
transferrin and hemoglobin and is avirulent in mouse subcutaneous
chambers. J Gen Microbiol 137: 1313-1321.
- Gschwentner, C., Lassman, H., and Huettinger, M. (1997) Lactoferrin
and its receptor(s): modulators of inflammation? Abstracts of Third
international Conference on Lactoferrin. p.68.
- Irwin, S. W., Averil, N. A., Cheng, C. Y., and Schryvers, A.
B. (1993) Preparation and analysis of isogenic mutants in the transferrin
receptor protein genes, tbpA and tbpB, from Neisseria meningitidis.
Mol Microbiol 8: 1125-1133.
- Jennings, M. P., van der Ley, P., Wilks, K. E., Maskell, D.
J., Poolman, J. T., and Moxon, E. R. (1993) Cloning and molecular
analysis of the galE gene of Neisseria meningitidis and its role
in lipopolysaccharide biosynthesis. Mol Microbiol 10: 361-369.
- Legrain, M., Marazin, V., Irwin, S. W., Bouchon, B., Quentin-Millet,
M: J., Jacobs, E., and Schryvers, A. B. (1993) Cloning and characterisation
of Neisseria meningitidis genes encoding the transferrin-binding
proteins Tbp1 and Tbp2. Gene 130: 73-80.
- Lugtenberg, B., Meyers, J., Peters, R, van der Hoek, P., and
van Alphen, L. (1975) Electrophoretic resolution of the "major outer membrane
protein" of Escherichia
coli K-12 into four bands. FEBS Lett. 58: 254-258.
- Pettersson, A., Kuipers, B., Pelzer, M., Verhagen, E., Tiesjema,
R H., Tommassen, J., and Poolman, J. T. (1990) Monoclonal antibodies
against the 70-kilodalton ironregulated protein of Neisseria meningitidis
are bactericidal and strain specific. Infect Immun 58: 3036-3041.
- Pettersson, A., van der Ley, P., Poolman, J. T., and Tommassen,
J., (1993) Molecular characterization of the 98-kilodalton iron-regulated
outer membrane protein of Neisseria meningitidis. Infect Immun 61:
4724-4733.
- Pettersson, A., Klarenbeek, V., van Deurzen, J., Poolman, J.
T., and Tommassen, J., (1994a) Molecular characterization of the
structural gene for the lactorferrin receptor of the meningococcal
strain H44/76. Microbial Pathogen 17: 395-408.
- Pettersson, A., Maas, A., and Tommassen, J., (1994b) Identification
of the iroA gene product of Neisseria meningitidis as a lactoferrin
receptor. J Bacteriol 176: 1764-1766.
- Renauld-Mongénie,
G., Poncet, D., and Quentin-Millet, M. J. (1996) Study of human
transferrin binding sites within the transferrin binding protein
Tbp2 from N. meningitidis M982 using the pMAL expression system.
In Pathogenic Neisseria. Zollinger, W. D., Frasch, C. E., and Deal,
C. D. (eds). Abstract book from the 10th Pathogenic Neisseria Conference.
pp 585-586.
- Sambrook, J., Fritsch, E. F., and Maniatis, T. (1989) Molecular
cloning: a laboratory manual. 2nd edn. Cold Spring Harbor, NY: Cold
Spring Harbor Laboratory Press.
- Schryvers, A. B., and Morris, L. J. (1988) Identification and
characterization of the human lactoferrin-binding protein from Neisseria
meningitidis. Inject Immun 56: 1144-1149.
- Tommasen, J., and Lugtenberg, B. (1980) Outer membrane protein
e of Escherichia coli K-12 is co-regulated with alkaline phosphatase.
J. Bacteriol. 143: 151-157.
- Tommassen, J., van Tol, H., and Lugtenberg, B. (1983) The ultimate
localization of an outer membrane protein of Escherichia coli K-12
is not determined by the signal sequence. EMBO J. 2: 1275-1279.
- van Berkel, P. H. C., Geerts, M. E. J., van Veen, H. A., Kooiman,
P. M., Pieper, F. R, de Boer, H. A., and Nuijens, J. H. (1995) Glycosylated
and unglycosylated human lactoferrins both bind iron and show identical
affinities towards human lysozyme and bacterial polysaccharide,
but differ in their susceptibilities towards tryptic proteolysis.
Biochem J 312: 107.114.
- van der Ley, P., Heckels, J. E., Virji, M., Hoogerhout, P.,
and Poolman, J. T. (1991) Topology of outer membrane porins in pathogenic
Neisseria spp. Infect Immun 59: 2963-2971.
- van der Ley, P., and Poolman, J. T. (1992) Construction of a
multivalent meningococcal strain based on the class 1 outer membrane
protein. Infect Immun 60: 3156-3161.
- von Heijne, G. (1989) The structure of signal peptides from
bacterial lipoproteins. Prot Eng 2: 531-534.
- Young, R. A., and Davis, R W. (1983) Yeast RNA polymerase II
genes: isolation and antibody probes. Science 222: 778-782.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-