-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung trifft Matrixzubereitungen mit verzögerter Freisetzung,
die Tramadol oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon als
therapeutischen Wirkstoff enthalten.
-
Zubereitungen
mit verzögerter
Freisetzung sind dem Fachmann bekannt, um eine langsame Freisetzung
eines Wirkstoffs über
einen verlängerten
Zeitraum zu erzielen, wobei die Dauer der Wirksamkeit des Wirkstoffs
gegenüber
konventioneller Freisetzung verlängert
wird. Bevorzugt hält
eine solche Zubereitung die Wirkstoffkonzentration im Blut innerhalb
des therapeutischen Fensters für
12 Stunden oder mehr aufrecht.
-
Ein
wichtiger Aspekt in der Herstellung, behördlichen Überprüfung und Zulassung aller Darreichungsformen
betrifft ihre Stabilität über längere Zeiträume. Die
Stabilitätsdaten,
die in Bezug auf eine spezielle Darreichungsform erhalten werden,
betreffen direkt ihre Haltbarkeit. Die Stabilität einer pharmazeutischen Darreichungsform
beruht darauf, ihre physikalischen, chemischen, mikrobiologischen,
therapeutischen und toxikologischen Eigenschaften aufrecht zu erhalten,
wenn sie gelagert wird, d.h., in einem speziellen Behälter und
Umgebung. Anforderungen für
Stabilitätsstudien
sind z.B. in den Good Manufacturing Practices (GMPs), dem U.S.P.
als auch durch die regulatorischen Anforderungen des Landes, wo
die Marktzulassung einer Darreichungsform erhalten werden soll,
abgedeckt. In den Vereinigten Staaten kann ein Antrag auf Testen
und gegebenenfalls Vermarkten eines Wirkstoffs oder einer Wirkstoffformulierung
durch eine New Drug Application (NDA), eine verkürzte New Drug Application ("abbreviated new drug
application" (ANDA))
oder eine investigatorische New Drug Application (IND) gestellt
werden.
-
Die
Wirkstoffe, die in Darreichungsformulierungen mit verzögerter Freisetzung
verwendet werden, weisen häufig
besondere Probleme in Bezug auf ihre physikalische Stabilität während der
Lagerung auf. Zum Beispiel ist bekannt, dass Wachse, welche in solchen
Formulierungen verwendet werden, bei längerem Stehen physikalischen
Veränderungen
unterliegen. Vorsichtsmaßnahmen
können
unternommen werden, um Wachse während
der Herstellung zu stabilisieren oder zu verhindern, dass die Veränderung
geschieht. Fette und Wachs-artige Materialien sind dafür bekannt,
in instabilen Formen zu kristallisieren, wenn sie in gereinigtem Zustand
verwendet werden, welches unvorhersagbare Variationen in Verfügbarkeitsraten
während
der Stabilitätstests
zu der Zeit der Herstellung und während der späteren Lagerung
verursacht.
-
Es
ist bekannt, dass bestimmte Strategien verfolgt werden können, um
in vielen Fällen
stabilisierte Formulierungen mit verzögerter Freisetzung zu erhalten,
wie z.B. sicherzustellen, dass die individuellen Wirkstoffe in einer
stabilen Form vorliegen, bevor sie in das Produkt eingebunden werden
und dass die Verarbeitung diesen Zustand nicht ändert, Verzögerung der Instabilität durch
Einschließen
zusätzlicher
Additive und Veranlassung der individuellen Wirkstoffe der Darreichungsform,
einen stabilen Zustand zu erreichen, bevor das Produkt endgültig fertig
gestellt ist.
-
Es
ist ebenfalls erkannt worden, dass der Feuchtigkeitsgehalt des Produkts
ebenso die Stabilität
des Produkts beeinflussen kann. Änderungen
in dem Flüssigkeitsgehalt
eines polymeren Films, wie z.B. der Ethylcellulose, kann die Geschwindigkeit
der Wasserpermeation und der Wirkstoffverfügbarkeit verändern. Ebenso ist
bekannt, dass Bindemittel wie Acacia weniger löslich sind, wenn sie Feuchtigkeit
und Hitze ausgesetzt werden. Der Feuchtigkeitsgehalt eines Produktes
kann jedoch erfolgreich durch Steuerung der Verarbeitungsverfahren
und ordentliche Verpackung des Produkts gesteuert werden.
-
Hydrophobe
Polymere wie bestimmte Cellulosederivate, Zein, Acrylsäureharze,
Wachse, höhere
aliphatische Alkohole und Polymilchsäure und Polyglykolsäuren sind
im Stand der Technik verwendet worden, um Darreichungsformen mit
verzögerter
Freisetzung zu entwickeln. Verfahren der Verwendung dieser Polymere,
um Darreichungsformen mit verzögerter
Freisetzung zu entwickeln wie z.B. Tabletten, Kapseln, Suppositorien,
Spheroide, Kügelchen
oder Mikrospheren, sind, die einzelne Darreichungseinheit mit diesen
hydrophoben Polymeren zu überziehen
("overcoat"). Es ist in der
Technik bekannt, dass diese hydrophoben Beschichtungen entweder
aus einer Lösung,
Suspension oder trocken angewendet werden können. Da die meisten dieser
Polymere eine geringe Löslichkeit
in Wasser aufweisen, werden sie normalerweise durch Lösen des
Polymers in einem organischen Lösungsmittel
und Sprühen
der Lösung
auf eine individuelle Wirkstoffform (wie Kügelchen oder Tabletten) und
Verdampfen des Lösungsmittels
angewendet.
-
Die
Verwendung von organischen Lösungsmitteln
in der Herstellung von hydrophoben Beschichtungen wird als nicht
wünschenswert
betrachtet, da es inhärente
Probleme in Bezug auf Brennbarkeit, Karzinogenität, Umweltbedenken und Sicherheit
im Allgemeinen gibt. Es ist daher in der Technik sehr wünschenswert, eine
Beschichtung mit verzögerter
Freisetzung, die aus einer wässrigen
Dispersion eines hydrophoben Materials erhalten wird, bereitzustellen.
Unglücklicherweise
waren solche Formulierungen anfällig
gegenüber
Veränderungen
in den Löslichkeitscharakteristika
während
der Lagerung, was solche Formulierungen als orale Darreichungsformen
mit verzögerter
Freisetzung ungeeignet macht, welche therapeutische Wirkstoffe enthalten.
Stabilisierte Formulierungen mit verzögerter Freisetzung, welche
Ethylcellulose als Beschichtung mit verzögerter Freisetzung verwenden,
sind in den früheren
U.S.-Patenten Nr.
5,273,760, 5,478,577 und 5,472,712 beschrieben.
-
Stabilisierte
Formulierungen mit verzögerter
Freisetzung, welche ein oder mehrere Acrylsäure-Polymere als Beschichtung
mit verzögerter
Freisetzung verwenden, sind beschrieben in den früheren U.S.-Patenten
Nr. 5,286,493; 5,580,578 und 5,639,476 der Anmelderin.
-
Orale
Darreichungsformen mit verzögerter
Freisetzung, in welchen der therapeutische Wirkstoff in eine Matrix
eingebunden ist, die ein oder mehr hydrophobe und/oder hydrophile
Materialien enthält,
sind dem Fachmann ebenfalls wohl bekannt. In diesem Bezug wird auf
U.S.-Patent Nr. 3,965,256 (Leslie) verwiesen, welche auf eine pharmazeutische
Zusammen setzung mit langsamer Freisetzung gerichtet ist, die eine
Kombination eines höheren
aliphatischen Alkohols und einer hydratisierte Hydroxyalkylcellulose
umfasst; und U.S.-Patente Nr. 4,861,598 und 4,970,075 (Oshlack et
al.), worin die Freisetzung des therapeutischen Wirkstoffs auf einer
Basis verzögerter
Freisetzung durch die Verwendung einer Kombination eines höheren aliphatischen
Alkohols und eines Acrylsäureharzes
als Basismaterial verlängert
wird.
-
Schmelzgranulationstechniken
sind ebenfalls vorgeschlagen worden, um Formulierung mit verzögerter Freisetzung
bereitzustellen. Schmelzgranulierung schließt normalerweise die mechanische
Verarbeitung eines Wirkstoffs in partikulärer Form mit einem oder mehreren
geeigneten Bindemitteln und/oder pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoffen
in einem Mischer ein, bis eines oder mehrere von den Bindemitteln
schmelzen und an der Oberfläche
des Partikels kleben und schließlich
Granulate ausbilden. Diese Technik ist angewendet worden in den
Beispielen der oralen Tramadol-Darreichungsformen mit verzögerter Freisetzung,
welche im U.S.-Patent Nr. 5,591,452 der Anmelderin ausgeführt wird.
-
Die
Internationale Veröffentlichung
WO 92/06679 offenbart Schmelzgranulationsverfahren zur Herstellung
von Pellets, die therapeutische aktive Substanzen enthalten. Das
Verfahren schließt
die mechanische Verarbeitung einer Mischung, die die aktive Substanz
enthält,
in kohäsiver
Form mit einem Bindemittel ein, das einen Schmelzpunkt von 40–100 °C aufweist,
während
genügend
Energie zum Schmelzen des Bindemittels zur Verfügung gestellt wird und mit
Feuchtigkeit überzogene
("overmoist") spherische Pellets
gebildet werden und dadurch eine zusätzliche kohäsive Substanz hinzugefügt wird,
während
die mechanische Verarbeitung fortgesetzt wird, um schließlich trockene
Pellets zu erhalten.
-
Die
Internationale Veröffentlichung
WO 93/18753 offenbart ebenfalls weitere Schmelzextrusionsverfahren
zur Herstellung von Pellets mit verzögerter Freisetzung. Dieses
Verfahren schließt
das Pelletisieren einer Mischung ein, die einen Wirkstoff in fein
verteilter Form und ein Bindemittel enthält, welches ein oder mehr Wasser-unlösliche,
Wachs-artige Bindemittelsubstanzen mit einem Schmelzpunkt oberhalb
von 40 °C
unter Verwendung eines Mischers mit hoher Scherkraft, einschließt.
-
Aufgabe und
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine orale feste Darreichungsformen
mit verzögerter Freisetzung
von Tramadol bereitzustellen, die für mindestens zwölfstündige (z.B.
bis zu vierundzwanzigstündige)
Verabreichung zur Behandlung von Schmerzen geeignet ist.
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Tramadol-Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung bereitzustellen, welche eine stabile Freisetzung bereitstellen,
selbst nach der Aussetzung gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen oder verlängerter Lagerung bei Raumtemperatur.
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
einer Tablette mit verzögerter
Freisetzung bereitzustellen, welche Tramadol als Wirkstoff einschließt, wobei
die Tablette ein stabiles Freisetzungsprofil des Wirkstoffs bereitstellt,
wenn sie in eine Verwendungsumgebung platziert wird, trotz der Aussetzung
gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine stabilisierte Tramadol-Formulierung
mit verzögerter
Freisetzung bereitzustellen, wobei die verzögerte Freisetzung durch eine
Matrix eines hydrophoben Materials bereitgestellt wird, umfassend
eine Wachs-artige Substanz und den Wirkstoff, wobei die Wachs-artige Substanz
während
der Herstellung der Matrix erweicht oder geschmolzen wird und wobei
die Formulierung eine stabile Freisetzung des Wirkstoffs, der in
der Formulierung enthalten ist, aufweist, trotz dem Aussetzen gegenüber beschleunigten
Lagerungsbedingungen, so dass die Freisetzung durch die staatlichen
Regulierungsbehörden
wie in den U.S.A. der Food and Drug Administration ("FDA"), hinsichtlich Verfallsdaten
als akzeptabel angesehen werden kann.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung einer Tramadol-Tablette mit verzögerter Freisetzung bereitzustellen,
die ein hydrophobes Material enthält, welches eine Wachs-artige
Substanz umfasst, so dass es ein stabiles Freisetzungsprofil von
Tramadol aufweist, wenn es in der Verwendungsumgebung platziert
wird, trotz der Aussetzung gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen.
-
Diese
weiteren Aufgaben sind durch die vorliegende Erfindung gelöst worden,
welche u.a. eine stabilisierte feste orale Darreichungsform mit
verzögerter
Freisetzung oder Formulierungen betrifft, die Tramadol oder ein
pharmazeutisch akzeptables Salz oder einen Komplex davon in einer
Matrix enthalten, die ein hydrophobes Material umfasst, welches
während
der Herstellung der Darreichungsform erweicht oder schmilzt, wobei
die Darreichungsform nach der Herstellung der Matrix, die Tramadol
enthält,
bei einer geeigneten Temperatur (z.B. einer Temperatur oberhalb
der Glasübergangstemperatur
des hydrophoben Materials (im Falle des Polymers)), bis ein Endpunkt
erreicht ist, bei dem die gehärtete
Darreichungsform, wenn sie einer in-vitro Freisetzung unterworfen
wird, das Tramadol in Mengen freisetzt, welche sich zu keinem gegebenen
Zeitpunkt entlang der Freisetzungskurve um mehr als etwa 20 % von
der Menge des Tramadols unterscheidet, das freigesetzt wird, wenn
es mit der in-vitro Freisetzung der Formulierung vor dem Härten verglichen
wird.
-
Die
Erfindung ist ferner gerichtet auf eine stabilisierte feste orale
Darreichungsform mit verzögerter Freisetzung
enthaltend Tramadol als Wirkstoff, umfassend eine effektive Menge
Tramadol oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon, dispergiert
in einer Matrix eines hydrophoben Materials, umfassend eine Wachs-artige
Substanz, welche während
der Herstellung der Matrix geschmolzen oder erweicht wurde. Die feste
Darreichungsform wird bei einer ausreichenden Temperatur gehärtet und
für eine
ausreichende Zeit, so dass ein Endpunkt erreicht wird, bei dem die
feste Darreichungsform ein stabiles Freisetzungsprofil bereitstellt. Der
Endpunkt wird bestimmt durch Vergleichen des Freisetzungsprofils
der festen Darreichungsform direkt nach dem Härten, mit dem Freisetzungsprofil
der festen Darreichungsform nach dem Aussetzen gegenüber beschleunigten
Lagerungsbedingungen für
mindestens einen Monat bei 40 °C
und 75 % relativer Feuchtigkeit. Das Härten wird bevorzugt bei einer
Temperatur von 35 °C
bis 65 °C,
bevorzugt von 40 °C
bis 60 °C,
bevorzugt für
einen Zeitraum von 4 bis 72 Stunden durchgeführt. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
wird das Härten
bevorzugt für
einen Zeitraum von etwa 24 Stunden oder mehr, durchgeführt, bis
der Endpunkt erreicht ist. In bestimmten Ausführungsformen wird das Härten durchgeführt bei
einer Temperatur von 45 °C
bis 55 °C
für einen
Zeitraum von 4 bis 72 Stunden, bevorzugt für einen Zeitraum von 24 Stunden,
bis der Endpunkt erreicht ist. Die Wachs-artige Substanz kann ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus hydriertem pflanzlichen Öl, hydriertem
Castoröl,
Paraffin, höheren
aliphatischen Alkoholen, höheren
aliphatischen Säuren,
langkettigen Fettsäuren,
Fettsäureestern
und Mischungen davon. Das hydrophobe Material kann weiterhin ein
hydrophobes Polymer umfassen – ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Acrylsäurepolymeren, Alkylcellulosen
und Mischungen davon. Ferner kann die Matrix ein hydrophiles Polymer,
z.B. einen Celluloseether oder weiteres hydrophiles Material enthalten.
Die Darreichungsformen mit verzögerter
Freisetzung kann in Form einer Dosiseinheit ("unit dose") von Multipartikeln ("multiparticulates") oder einer Tablette
vorliegen.
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die Matrix der stabilisierten oralen festen Darreichungsform
mit verzögerter
Freisetzung Tramadol, einen höheren
aliphatischen Alkohol und ein hydrophobes Polymer, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Acrylsäure-Polymeren, Alkylcellulosen
und Mischungen davon. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die Matrix der stabilisierten oralen Darreichungsform mit
verzögerter
Freisetzung Tramadol und hydriertes pflanzliches Öl.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung
einer oralen festen Darreichungsform mit verzögerter Freisetzung, enthaltend
Tramadol als Wirkstoff bereit. Dieses Verfahren schließt das Mischen
von Tramadol zusammen mit einem hydrophoben Material und einem optionalen
Bindemittel ein, um eine homogene Mischung zu bilden, sodann Erhitzen
der Mischung und danach Extrudieren und Granulieren der Mischung.
Danach wird das Granulat bevorzugt in Tabletten gepresst (nach dem
Mischen mit optionalen pharmazeutischen Hilfsstoffen wie z.B. Talk
und einem Schmiermittel wie Magnesiumstearat) und die Tablette wird,
wie hierin beschrieben, gehärtet.
In alternativen Ausführungsformen
wird das Granulat (oder das Extrudat, welches in Partikel geeigneter
Größe geschnitten
ist) gehärtet,
wie hierin beschrieben, und dann wird das Granulat in geeignete
Dosiseinheiten von Tramadol (z.B. in pharmazeutisch akzeptable Gelatinekapseln gefüllt) aufgeteilt.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Härten
bei einer Temperatur von 35 °C
bis 65 °C,
bevorzugt von 40 °C
bis 60°C
für einen
Zeitraum von 4 bis 72 Stunden, bevorzugt mindestens 24 Stunden durchgeführt. In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
wird das Härten
bei einer Temperatur von 45 °C
bis 55 °C
für einen
Zeitraum von 4 bis 72 Stunden, bevorzugt mindestens 24 Stunden durchgeführt.
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer stabilisierten
festen oralen Darreichungsform mit verzögerter Freisetzung, die Tramadol
als Wirkstoff enthält,
umfassend das Herstellen einer Matrix, umfassend Tramadol oder ein
pharmazeutisch akzeptables Salz davon, dispergiert in einer Matrix
eines hydrophoben Materials, umfassend eine Wachs-artige Substanz,
wobei die Wachs-artige Substanz während der Herstellung der Matrix
geschmolzen oder erweicht wird und danach die Matrix bei einer ausreichenden
Temperatur und für
eine ausreichende Zeit gehärtet
wird, so dass ein Endpunkt erreicht wird, bei dem die Matrix ein
stabiles Freisetzungsprofil bereitstellt. Der Endpunkt wird durch
Vergleichen des Freisetzungsprofils der Matrix unmittelbar nach
dem Härten
mit dem Freisetzungsprofil der Matrix nach dem Aussetzen gegenüber beschleunigten
Lagerungsbedingungen von mindestens einem Monat bei 40 °C und 75
% relativer Feuchtigkeit bestimmt. Die Matrix kann eine Vielzahl
von pharmazeutisch akzeptablen Partikeln (wie z.B. Granalien ("granules")) oder eine Tablette
umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Matrix zu einer Tablette gepresst. Das Verfahren zur Herstellung
einer stabilisierten festen oralen Darreichungsform mit verzögerter Freisetzung,
enthaltend Tramadol gemäß der vorliegenden
Erfindung, kann jedes Verfahren sein, welches ein Wachs oder ein
Wachs-artiges Material in der Matrix einschließt und wobei das Wachs oder
das Wachs-artige Material während
der Herstellung der Darreichungsform erweicht oder geschmolzen wird.
In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
wird die Formulierung hergestellt durch Zuführen von Tramadol und hydrophobem
Material zusammen mit weiteren optionalen pharmazeutischen Hilfsstoffen
in einen Extruder bei erhöhter Temperatur,
die ausreichend ist, um das Wachs-artige Material zu erweichen oder
zu schmelzen; Extrudieren der Mischung; Granulieren der Mischung;
Schmieren ("lubricating") des Granulats und
optionales anschließendes
Pressen des Granulats zu Tabletten. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
wird die Formulierung hergestellt durch Sprühen einer hydrophoben Polymerdispersion
auf eine Mischung von Tramadol und einem inerten Verdünnungsmittel
in einem Wirbelschichttrockner ("fluid
bed dryer"), um
Granulate zu erhalten; Mischen der geschmolzenen Wachs-artigen Substanz
in die Granulate mit einem Mischer mit hoher Scherkraft; Passieren
der Mischung durch ein Sieb und Mischen mit Talk; Schmieren ("lubricating") des resultierenden
Materials und optional Pressen der geschmierten Granulate zu Tabletten.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird die Formulierung hergestellt durch Gießen der
geschmolzenen Wachs-artigen Substanz auf das Tramadol in einem pharmazeutisch
geeigneten Mischer; Abkühlen
lassen und Erstarren lassen der Mischung und anschließendes Mahlen
der Mischung; Schmieren ("lubricating") der Mischung und
Pressen der geschmierten Granulate zu Tabletten. In einem weiteren
alternativen bevorzugten Verfahren werden Formulierungen der Erfindung
durch Schmelzen und Granulieren einer Wachs-artigen Substanz; Hydratisieren ("hydrating") eines Celluloseethers
und Granulieren der gleichen; Vermischen des Tramadols mit einem
der granulierten Schmelze, des granulierten Celluloseethers oder
einer Mischung davon; Trocknen der Granulate und anschließendem optionalen
Mischen mit einer geeigneten Menge eines inerten pharmazeutisch
akzeptablen Verdünnungsmittels
und Pressen der Mischungstabletten hergestellt.
-
In
Ausführungsformen,
wo das hydrophobe Material ein hydrophiles oder hydrophobes Polymer
zusätzlich
zu der Wachs-artigen Substanz umfasst, kann die Formulierung hergestellt
werden durch (a) Nassgranulieren des hydrophoben oder hydrophilen
Polymers und optionalen Verdünnungsmitteln
mit oder ohne Tramadol; (b) Trocknen und Klassieren ("sizing") des resultierenden
Granulats; (c) Kombinieren des Tramadols mit dem Granulat, falls
dies nicht zuvor in Schritt (a) durchgeführt wurde; Einschließen der
Wachs-artigen Substanz in einen geschmolzenen Zustand in die Granulate
unter Verwendung eines geeigneten Mischers; (d) Abkühlen und
Klassieren ("sizing") der Granulate;
und danach (e) optional Schmieren der Granalien und Pressen der
geschmierten Granalien zu Tabletten.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung
eines Patienten durch Verabreichen einer festen oralen Darreichungsform
mit verzögerter
Freisetzung von Tramadol bereitgestellt, welche stabile Freisetzung,
wie hierin beschrieben, bereitstellt.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung verlangsamt das Härten
der festen Darreichungsform, die Tramadol enthält, graduell die Freisetzung
des Wirkstoffs, wenn sie Umgebungsflüssigkeit ausgesetzt wird, so
dass die gehärtete
Formulierung eine stabilisierte Freisetzung von Tramadol bereitstellt,
welche unverändert
ist nach der Aussetzung gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen, wobei die stabilisierte Freisetzung
von der Food and Drug Administration der Vereinigten Staaten, dem
Komitee von Proprietary Medicinal Products ("CPMP")
in Europa und weiteren ähnlichen
staatlichen Regulierungsbehörden
hinsichtlich des Verfallsdatums der Formulierung als geeignet angesehen
wird. Das Härten
kann z.B. für
einen ausreichenden Zeitraum fortgesetzt werden, bis ein Härtungsendpunkt
erreicht ist, um eine stabilisierte Freisetzung von Tramadol der
Darreichungsform bereitzustellen, welche unverändert ist nach dem Aussetzen
gegenüber
den beschleunigten Lagerungsbedingungen. Der Endpunkt kann durch
Vergleich des Freisetzungsprofils der Formulierung unmittelbar nach
dem Härten
mit dem Freisetzungsprofil der Formulierung nach dem Aus setzen gegenüber den
beschleunigten Lagerungsbedingungen bestimmt werden, z.B. von ein
bis drei Monaten bei einer Temperatur von 37 °C und einer relativen Feuchtigkeit
von 80 %.
-
In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen
wird das Härten
der oralen festen Darreichungsform mit verzögerter Freisetzung, nach dem
Aussetzen gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen von mindestens einem Monat bei
40 °C/75
% relativer Feuchtigkeit, eine Menge von Tramadol freisetzen, welche
zu keinem vorgegebenen Freisetzungszeitpunkt um mehr als etwa 20
% der Gesamtmenge des eingesetzten Tramadols variiert, wenn sie
mit der in-vitro-Freisetzung
verglichen wird, die vor der Lagerung erhalten wird.
-
In
weiteren Ausführungsformen
stellt die orale feste Darreichungsform mit verzögerter Freisetzung von Tramadol
während
des in-vitro-Freisetzungstestens, eine Bandbreite nach der Aussetzung
gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen bereit, welche um nicht mehr
als etwa 20 % zu jedem Zeitpunkt anders ist, verglichen mit dem
Freisetzungsprofil vor der Aussetzung gegenüber den beschleunigten Lagerungsbedingungen.
-
Die
Begriffe "stabiles
Freisetzungsprofil" und "Härtungsendpunkt" sind definiert für den Zweck
der vorliegenden Erfindung, so dass die gehärtete feste Darreichungsform
(z.B. eine Tablette) reproduzierbar eine Freisetzung des Wirkstoffs
(z.B. Tramadol) bereitstellt, wenn sie in eine Verwendungsumgebung
platziert wird, welche unverändert
ist, selbst nach dem Aussetzen der gehärteten Formulierung gegenüber beschleunigten Lagerungsbedingungen.
Der Fachmann wird erkennen, dass mit "unverändert" gemeint ist, dass jede Änderung
in der Freisetzung des Wirkstoffs von der gehärteten Formulierung als insignifikant
in Bezug auf den gewünschten
Effekt angesehen wird. Für
pharmazeutische Formulierungen wird die Stabilität z.B. durch eine Regulierungsbehörde wie
die Food & Drug
Administration (FDA) in den U.S.A. oder durch das Committee on Proprietary
Medicinal Products ("CPMP") in Europa bestimmt,
zum Zweck des Bemessens des Verfallsdatums für die Formulierung.
-
Mit
dem Begriff "beschleunigte
Lagerungsbedingungen" ist
gemeint, z.B. Lagerungsbedingungen bei erhöhter Temperatur und/oder erhöhter relativer
Feuchtigkeit. Bevorzugt bezieht sich der Begriff "beschleunigte Lagerungsbedingung" auf Lagerungsbedingungen,
denen die Wirkstoffformulierung zum Zweck des Erhaltens der regulatorischen
Zulassung (z.B. der FDA-Zulassung in den U.S.A) und der Festlegung
eines Verfallsdatums ausgesetzt wird.
-
Der
Begriff "Verfallsdatum" ist definiert zum
Zweck der vorliegenden Erfindung, als das Datum, welches die Zeit
angibt, während
derer von einer Charge des Produkts (z.B. des gehärteten,
beschichteten Substrats) erwartet wird, innerhalb der Spezifikationen
zu bleiben, wenn sie unter definierten Bedingungen gelagert wird,
und nach welchem sie nicht mehr verwendet werden sollte.
-
Der
Begriff "Bandbreite" ist zum Zweck dieser
Erfindung definiert als die Differenz der in-vitro-Freisetzungsmessungen der Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung, beim Vergleich des Freisetzungsprofils (Kurve), die
erhalten wird durch die Formulierung nach der Beendigung der Herstellung
des beschichteten Produkts (vor der Lagerung) mit dem Freisetzungsprofil,
welches erhalten wird, nachdem das beschichtete Produkt beschleunigten
Lagerungsbedingungen ausgesetzt ist, ausgedrückt als die Änderung
in Prozent des Wirkstoffs, welcher von dem beschichteten Produkt
zu jedem Freisetzungszeitpunkt entlang der Freisetzungskurve freigesetzt
wird.
-
Der
Begriff "verzögerte Freisetzung" ist definiert für den Zweck
dieser Erfindung als die Freisetzung des Wirkstoffs (d.h. Tramadol)
bei einer solchen Rate, dass Blut- (z.B. Plasma-) Gehalte innerhalb
des therapeutischen Bereichs, aber unterhalb des toxischen Gehalts
gehalten werden, über
einen Zeitraum von größer als
6 Stunden, mehr bevorzugt für
einen Zeitraum von etwa 12 Stunden (d.h. zweimal täglich) oder
etwa 24 Stunden (d.h. einmal täglich)
oder länger.
Der Begriff „verzögerte Freisetzung" soll den Begriff "verlängerte Freisetzung" ("prolonged release") wie er durch das
CPMP verwendet wird, umfassen.
-
Der
Begriff "Härten" ist für den Zweck
dieser Erfindung definiert, als das die Wärmebehandlung der Darreichungsform
(oder des Zwischenprodukts) zum Zweck des Erhaltens einer fertigen
stabilisierten oralen pharmazeutischen Darreichungsform mit verzögerter Freisetzung
wie zuvor definiert. Wenn die Formulierungen der Erfindungen ein
Polymer als Teil oder Gesamtmenge des hydrophoben Verzögerungsmittels
einschließen,
wird der Fachmann verstehen, dass eine Wärmebehandlung einen Härtungseffekt
verursacht und dass das Polymer möglicherweise sich mit sich
selbst in einen stabileren Zustand quervernetzt. Wenn die Formulierungen
der Erfindung kein Polymer, sondern eher ein hydrophobes Material
wie z.B. hydriertes Pflanzenöl oder
Stearylalkohol einschließen,
wird der Fachmann erkennen, dass die Wärmebehandlung mehr einem Anlassen
("annealing") der Formulierung
als einem Härten
des Polymers ähnlich
ist. Für
den Zweck der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung des Begriffs "Härten" ("curing"), beides Härten ("curing") und/oder Anlassen
("annealing") einschließen.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
folgenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsbeispiele der Erfindung
und sollen den Bereich der Erfindung, der durch die Ansprüche umfasst
wird, nicht limitieren.
-
1 ist
eine graphische Darstellung der mittleren Tramadol-Plasmakonzentration
(ng/ml) über
24 Stunden an dem fünften
Tag nach mehrfacher Dosierung von Beispiel 7 und UltramTM.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
-
Tramadol,
welches den chemischen Namen (±)-trans-2-[(Dimethylamino)methyl]-1-(3-methoxyphenyl)cyclohexanol
trägt,
ist ein oral aktives opoides Schmerzmittel. Präparate mit herkömmlicher
Freisetzung in der Form von Kapseln, Tropfen und Suppositorien,
die Tramadol oder mehr bevorzugt sein Hydrochloridsalz enthalten,
sind seit einigen Jahren für
die Verwendung in der Behandlung von moderaten bis starken Schmerzen
kommerziell erhältlich.
Solche Präparate
erzielen jedoch keine verzögerte
Freisetzung des Tramadols. Trotz der langjährigen Verwendung von Tramadol
sind bislang keine Präparate
mit verzögerter
Freisetzung für die
orale Verabreichung, die Tramadol als Wirkstoff enthalten, in der
Literatur beschrieben worden.
-
Geeignete
pharmazeutisch akzeptable Salze von Tramadol für die Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind solche, die herkömmlich
als pharmazeutisch akzeptable Säureadditionssalze
in der Technik bekannt sind. Das Hydrochloridsalz ist besonders
bevorzugt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird, um eine verzögerte
Freisetzung des Wirkstoffs zu erhalten, der therapeutische Wirkstoff
homogen mit einer ausreichenden Menge eines hydrophoben (Freisetzung
verzögernden)
Materials vermischt, welches ein Wachs oder ein Wachs artiges Material
umfasst. Das hydrophobe Material kann ebenfalls ein hydrophobes
Polymer, z.B. ein Wasser-unlösliches
Acrylsäure-Polymer
oder Alkylcellulose einschließen.
-
Es
ist überraschend
gefunden worden, dass, wenn eine Matrixformulierung des Tramadols
mit verzögerter
Freisetzung hergestellt wird, in welcher das Wachs oder Wachs-artige
Material durch ein Verfahren eingebunden wird, in welchem es erweicht
oder geschmolzen wird, die endgültige
Matrixformulierung mit verzögerter
Freisetzung (z.B. eine Tablette) kein stabiles Freisetzungsprofil
nach dem Aussetzen gegenüber
beschleunigtem Lagerungsbedingungen, wie dieser Begriff hier definiert
ist, aufweist. Es wird angenommen, dass Tramadol selbst physikalische
Eigenschaften aufweist, welche solche Formulierungen "weicher" machen. Mit anderen
Worten, es wird angenommen, dass Tramadol selbst einen weichmachenden
Effekt auf solche Matrixformulierungen hat, welche ein erweichtes
oder geschmolzenes Wachs oder Wachs-artiges Material einschließen und
dass diese physikalischen Eigenschaften des Tramadols zu dem Mangel
an Stabilität
in solchen Produkten beiträgt.
Es wird darauf hingewiesen, dass diese Hypothesen lediglich zu Erklärungszwecken aufgestellt
werden; die Erfinder wollen nicht durch diese Hypothesen begrenzt
werden und die angefügten
Ansprüche
sollen keinesfalls auf eine solche Art und Weise interpretiert werden.
-
Aufgrund
der vorliegenden Erfindung kann jedoch eine Matrixformulierung mit
verzögerter
Freisetzung, enthaltend Tramadol, in einer Matrix, welcher ein Wachs
oder ein Wachs-artiges Material einschließt, hergestellt werden in einer
Art und Weise, die den Formulierungen Stabilität verleiht (wie Stabilität hier definiert ist).
-
In
der vorliegenden Erfindung wird insbesondere das Endprodukt, wie
z.B. eine Tablette, bis zu einem Endpunkt gehärtet, bei welchem die Tablette
ein reproduzierbares, stabiles Freisetzungsprofil aufweist, selbst nach
der Aussetzung gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen oder nach verlängerter
Lagerung bei Raumtemperatur.
-
Es
können
pharmazeutische Dosierungsformen entwickelt werden, in welchen die
Freisetzungsrate des Wirkstoffs/der Wirkstoffe irgendwie modifiziert
sind, verglichen mit herkömmlichen
Formulierungen. Solche Veränderung
in der Freisetzung der aktiven Substanz kann eine Reihe von Zielen
haben, aber die Intention dieser Aussage ist es, solche Formulierungen
abzudecken, in welchen die Freisetzung der aktiven Substanz irgendwie
verlängert
wird, um die therapeutische Aktivität zur Reduktion von toxischen
Effekten oder andere therapeutische Zwecke zu erhalten.
-
Wie
in den "Notes for
Guidance on Prolonged Release Oral Dosage Forms", Formular 3A115A (Januar 1996) von
dem European Committee on Proprietary Medicinal Products ("CPMP") ausgeführt, werden
die Details, die in dem Antrag für
die Zulassung benötigt
werden, im allgemeinen beinhalten: Den therapeutischen Zweck; die
Natur der aktiven Substanz; die Natur der Formulierung, den Weg
der Verabreichung und es müssen
in vielen Abschnitten des Dossiers Daten bereitgestellt werden,
um die Anmeldung zu unterstützen,
die diese zahlreichen Erfordernisse in Betracht ziehen. Bereiche,
die in dem Antrag auf Marktzulassung berücksichtigt werden müssen, schließen in-vitro-Tests
von oralen festen Darreichungsformen ein, in welchem die Freisetzung
des Wirkstoffs den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt in der Absorption
bildet.
-
Die
oben erwähnte
CPMP-Richtlinie zeigt, dass die Freisetzungsrate durch ein Freisetzungstestverfahren
in-vitro getestet werden sollte, welches gezeigt hat, dass zwischen
Chargen mit akzeptabler und inakzeptabler in-vivo-Leistung unterschieden
werden kann. Testbedingungen, die die am besten geeignete Abgrenzung
zeigen, sollten gewählt
werden. Die Freisetzungsapparate sollten bevorzugt solche sein,
die durch die Behörde,
die die Anmeldung prüft,
akzeptiert sind. Zum Beispiel ist in Europa der Freisetzungsapparat
bevorzugt beschrieben in der U.S. oder European Pharmacopoia. In
solchen Testverfahren sollte das Testmedium bevorzugt Wasser-basiert
sein; organische oder wässrig-organische
Medien sollten bevorzugt vermieden werden. Für schwer lösliche Substanzen kann ein
minimaler Gehalt eines geeigneten Tensids zugegeben werden. Pufferlösungen bei
einem pH-Wert, die über
den physiologischen Bereich reichen (pH 0,8–2, Magen; pH 5–6,5 Leerdarm
("jejunum"); pH 6–7,5, Ileum;
Davis et al 1989) können
verwendet werden, um die Beziehung zwischen Freisetzung und pH zu
bestimmen. Die erhaltenen Daten könnten unter Verwendung von
dreidimensionalen Freisetzungsprofilen (d.h. % freigesetzt als eine
Funktion von Zeit und pH) geeignet dargestellt werden.
-
Um
eine adäquate
Unterscheidung zu erzielen, zeigen die CPMP-Richtlinien, dass es
notwendig sein kann, die Löslichkeit
des medizinischen Produktes (therapeutischer Wirkstoff) zu begrenzen
und dennoch Speicherbedingungen ("sink conditions") in dem Freisetzungsmedium zu erzielen.
Es kann ebenfalls notwendig sein, die Ionenstärke und Oberflächenspannung
des Mediums zu betrachten. Das Volumen des verwendeten Mediums sollte
bevorzugt Speicherbedingungen ("sink
conditions") sicherstellen,
welche angenommen werden können,
wenn die Menge an Substanz in Lösung
nicht 30 % der Sättigungskonzentration übersteigt. Die
Löslichkeit
der Substanz in dem gewählten
Freisetzungsmedium sollte angegeben sein. Identische Testbedingungen
sollten für
verschiedene Stärken
des gleichen Produktes verwendet werden. Die Robustheit des Freisetzungstests
sollte durch Untersuchung des Effektes der Freisetzungsrate bei
Veränderungen
von Temperatur, pH und Rotationsgeschwindigkeit bestimmt werden.
-
Das
definitive Freisetzungsprofil und die korrespondierende Spezifikation
(für die
Marktzulassung) wird bevorzugt auf in-vitro-Ergebnisse von Chargen
gestützt,
die auf in-vivo-Tests basiert sind und stellt bevorzugt eine Absicherung
bereit, dass die Chargen routinemäßig das gewünschte in-vivo-Verhalten zeigen.
-
Um
die Spezifikationsgrenzen in dem in-vitro-Freisetzungstest zu rechtfertigen,
fordern die CPMP-Richtlinien, dass ein Versuch unternommen wird,
um eine sinnvolle Korrelation zwischen in-vitro-Freisetzungseigenschaften
und in-vivo-Bioverfügbarkeitsparametern
zu etablieren. Um dies zu erreichen, können eine Reihe von Techniken
angewendet werden. Diese schließen
in der Reihe mit abnehmender Vorhersagekraft ein:
- a)
Vergleich der in-vitro-Freisetzungskurven des Produktes mit den
in-vivo-Freisetzungskurven, erzeugt durch Dekonvolution der Plasmagehaltsdaten
oder durch andere geeignete Verfahren;
- b) Vergleich der mittleren in-vitro-Freisetzungszeit des Produktes
mit entweder der mittleren in-vivo-Verweilzeit oder der mittleren
in-vivo-Freisetzungszeit des Produktes, erhalten unter Verwendung
der Prinzipien der statistischen Zeitpunktanalyse ("statistical moment
analysis");
- c) Vergleich von mittleren in-vitro-Freisetzungszeit mit einem
mittleren pharmakokinetischen Parameter, z.B. den Zeitpunkt bis
zur maximalen Plasmakonzentration ("Tmax").
-
Weitere
Ansätze
werden als akzeptabel betrachtet, besonders wenn die oben genannten
Methoden keine Korrelation zeigen. Beispiele für weitere Ansätze schließen das
Zeigen der Bioäquivalenz
der vorgeschlagenen Formulierungen mit Formulierungen mit Freisetzungsprofilen
an oberen und unteren Grenzen der Spezifikation ein oder alternativ
können
die Spezifikationsgrenzen von der Spanne der in-vitro-Freisetzungsergebnisse
von Chargen, die in Bioverfügbarkeitstests
verwendet wurden, erhalten werden. Die Zulassungsbehörden wünschen im
allgemeinen, dass die Auswahl des Ansatzes durch den Anmelder der
Marktzulassung gerechtfertigt wird.
-
Die
endgültige
Produktspezifikation in der Anmeldung für die Marktzulassung schließt im allgemeinen einen
Freisetzungstest ein. Die Freisetzungsspezifikation ist nicht nur
wichtig für
die Sicherstellung einer konsistenten Substanzfreisetzung von Charge
zu Charge zum Zeitpunkt der Herstellung, sondern auch um Akzeptanzgrenzen
für die
Freisetzung des Produktes während
seiner Haltbarkeit zu setzen. Die Freisetzungsspezifikationen sollten
aus dem Profil/den Profilen, die während der Entwicklung des Produktes
erhalten wurden abgeleitet und mit Pilotchargen der Produktionsmengen
revalidiert werden. Die Auswahl der Spezifikationen sollte Pharmakokinetik,
Pharmakodynamik und in-vitro-Assaypräzision berücksichtigen. Im allgemeinen
(und insbesondere in Bezug auf die zuvor genannte CPMP-Richtlinie)
sollte ein Minimum von drei Punkten eingeschlossen sein: ein früher Zeitpunkt,
um Dose Dumping auszuschließen,
mindestens ein Punkt, um die Übereinstimmung
der Form des Freisetzungsprofils sicherzustellen und einer, um sicherzustellen,
dass die Mehrheit der Substanz freigesetzt wurde. Wo beide, die
untere und obere Grenze zu jedem Zeitpunkt spezifiziert werden,
sollte die Differenz zwischen diesen normalerweise nicht 20 % der
angegebenen Menge der aktiven Substanz in der Formulierung überschreiten,
wenn nicht in weiteren Grenzen gezeigt sind, dass sie ein reproduzierbares
und akzeptables in-vivo-Verhalten erzielen.
-
Vorgaben
der entsprechenden Behörden,
z.B. der U.S. FDA oder der CPMP erfordern die Demonstration, dass
das Freisetzungsprofil der aktiven Substanz während der vorgeschlagenen Haltbarkeit
des Produktes innerhalb der Spezifikation erhalten bleibt.
-
Wo
die Freisetzungsspezifikationen mit in-vivo-Ergebnissen korreliert
wurden, können
geringe Änderungen
der Daten auf der Basis von in-vitro-Tests akzeptabel sein. Geringe Änderungen
schließen Änderungen der
Zusammensetzung (z.B. der Natur und/oder Quantität von Hilfsstoffen, welche
die Freisetzungscharakteristika nicht beeinflussen), Verfahren oder
Ort der Herstellung oder Herstellungsausrüstung ein. Größere Änderungen
erfordern jedoch weitere in-vitro/in-vivo-Korrelationsstudien oder
in-vivo-Bioverfügbarkeitsstudien.
-
Hydrophobes
Material
-
Das
hydrophobe Material umfasst ein Wachs oder ein Wachs-artiges Material
(nachfolgend als "Wachs-artige
Substanz" bezeichnet).
Das hydrophobe Material, das in den Formulierungen der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, ist ein Material wie z.B. ein natürliches
oder ein synthetisches Wachs oder Öl, zum Beispiel hydrierte Fette
wie z.B. hydriertes pflanzliches Öl, hydriertes Castoröl, mikrokristallines
Wachs, normale Wachse, Bienenwachs, Carnaubawachs, Paraffin oder
Glycerylmonostearat und hat geeigneter Weise einen Schmelzpunkt
von 35 bis 140 °C,
bevorzugt 45 bis 110 °C.
Hydriertes Pflanzenöl
ist besonders bevorzugt. Alternativ oder zusätzlich zu den obigen Materialien
kann das Wachs oder die Wachsartige Substanz, die in den Formulierungen
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, Fettalkohole, Fettsäureester,
Fettsäureglyceride
(Mono-, Di- und Tri-glyceride), höhere aliphatische (z.B. C10-C20)Säuren, Alkohole,
langkettige Fettsäuren
und Mischungen davon umfassen. Geeignete Wasser-unlösliche Wachs-artige
Substanzen können
solche sein mit einer Wasserlöslichkeit,
die geringer ist als etwa 1: 5.000 (w/w) ist.
-
Der
aliphatische Alkohol kann geeigneterweise Laurylalkohol, Myristylalkohol
oder Stearylalkohol sein, ist aber bevorzugt Cetylalkohol oder mehr
bevorzugt Cetostearylalkohol.
-
Zusätzlich zu
der Wachs-artigen Substanz schließen bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
ein weiteres hydrophobes Polymer als Teil des hydrophoben Materials
ein.
-
Eine
besonders geeignete Matrix mit verzögerter Freisetzung schließt ein hydrophobes
Polymer ein, welches ein oder mehrere Alkylcellulosen und ein oder
mehr C12-C36 aliphatische
Alkohole umfasst. Die Alkylcellulose ist bevorzugt eine C1-C6 Alkylcellulose,
besonders Ethylcellulose.
-
In
weiteren Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist das hydrophobe Polymer ein pharmazeutisch
akzeptables Acrylsäure-Polymer,
einschließlich,
aber nicht limitiert auf Acrylsäure
und Methacrylsäure-Copolymere,
Methylmethacrylat-Copolymere, Ethoxyethylmethacrylate, Cyanoethylmethacrylate,
Aminoalkylmethacrylat-Copolymer, Poly(acrylsäure), Poly(methacrylsäure), Methacrylsäurealkylamid-Copolymer,
Poly(methylmethacrylat), Poly(methacrylsäure)(anhydrid), Methylmethacrylat,
Polymethacrylat, Poly(methylmethacrylat), Poly(methylmethacrylat)-Copolymer,
Polyacrylamid, Aminoalkylmethacrylat-Copolymer, Poly(methacrylsäureanhydrid)
und Glycidylmethacrylat-Copolymere.
-
In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Acrylsäurepolymer
ein oder mehrere Amminomethacrylat-Copolymere. Amminomethacrylat-Copolymere
sind in der Technik wohl bekannt und beschrieben in NF XVII als
vollständig
polymerisierte Copolymere von Acryl- und Methacrylsäureestern
mit einem geringen Gehalt an quatären Ammoniumgruppen. Solch
ein Acrylsäure-Polymer
ist ein Acrylharzlack, kommerziell erhältlich von Rohm Pharma unter
dem Handelsnamen Eudragit®.
-
Weitere
hydrophobe Polymere, welche in den Formulierungen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, schließen Cellulosepolymere einschließlich weiterer
Alkylcellulosepolymere wie z.B. Ethylcellulose ein.
-
Die
Freisetzung des Wirkstoffs der Formulierung mit verzögerter Freisetzung
der vorliegenden Erfindung kann ferner beeinflusst werden, d.h.
angepasst auf eine gewünschte
Rate, durch die Zugabe von einem oder mehreren Freisetzungs-modifizierenden
Mitteln in die Matrix. Die Freisetzungs-modifizierenden Mittel können ein
oder mehr Wasser-lösliche
hydrophile Polymere umfassen, um die Freisetzungscharakteristika
der Formulierungen zu verändern.
Beispiel für
geeignete hydrophile Polymere schließen Hydroxypropylmethylcellulose,
Celluloseether, Acrylsäureharze
und Materialien, die von Proteinen abgeleitet sind, ein. Von diesen
Polymeren sind Celluloseether, insbesondere Hydroxyalkylcellulosen
und Carboxyalkylcellulosen, bevorzugt. Es können ebenfalls synthetische
Wasser-lösliche
Polymere wie z.B. Polyvinylpyrrolidon, quer-vernetztes Polyvinylpyrrolidon,
Polyethylenoxid, etc. und Polysaccharide wie z.B. Pullulan, Dextran,
Saccharose, Glucose, Fructose, Mannitol, Lactose, Mannose, Galactose,
Sorbitol und Mischungen davon verwendet werden. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfasst das hydrophile Polymer Hydroxypropylmethylcellulose.
-
Semipermeable
Polymere können
ebenfalls in die Matrix eingebunden werden, um die Freisetzungscharakteristika
der Formulierung zu ändern.
Solche semipermeablen Polymere schließen zum Beispiel Celluloseacylate,
Acetate und weitere semipermeable Polymere wie solche beschrieben
in U.S.-Patent Nr. 4,285,987 als auch wahlweise permeable Polymere,
gebildet durch die Co-Ausfällung
eines Polykations und eines Polyanions wie offenbart in U.S.-Patenten
Nr. 3,173,876; 3,276,586; 3,541,005; 3,541,006 und 3,546,142 ein.
-
Das
hydrophobe Polymer umfasst normalerweise einen Weichmacher. Beispiele
für geeignete
Weichmacher für
Ethylcellulose schließen
Wasser-unlösliche
Weichmacher wie z.B. Dibutylcitrat, Dibutylsebacat, Diethylphthalat,
Triethylcitrat, Tributylcitrat und Triacetin ein, obwohl es möglich ist,
dass weitere Wasser-unlösliche
Weichmacher (wie z.B. acetylierte Monoglyceride, Phthalatester,
Castoröl,
etc.) verwendet werden können.
Beispiele für
geeignete Weichmacher für
Acrylsäurepolymere
der vorliegenden Erfindung schließen Zitronensäureester
wie z.B. Triethylcitrat NF XVI, Tributylcitrat, Dibuylphthalat und
möglicherweise
1,2-Propylenglykol, Polyethylenglykole, Propylenglykol, Diethylphthalat,
Castoröl
und Triacetin ein, obwohl es möglich ist,
dass weitere Wasser-unlösliche
Weichmacher (wie z.B. acetylierte Monoglylceride, Phthalatester,
Castoröl, etc.)
verwendet werden können.
-
Überraschenderweise
können
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung jedoch ohne die Anwesenheit von Weichmachern
hergestellt werden. Solche Ausführungsformen
werden normalerweise durch Schmelzextrusionsverfahren, wie hierin
beschrieben, hergestellt und sind im Hinblick auf den Stand der
Technik unerwartet.
-
Zusätzlich zu
dem Vorangegangenen können
die Formulierungen mit verzögerter
Freisetzung der Erfindung pharmazeutisch akzeptable Träger und
Hilfsstoffe einschließen.
Es versteht sich, dass diese Materialien zum Beispiel ebenfalls
nach der Extrusion mit Partikeln gemischt werden können. Spezifische
Beispiele für
pharmazeutisch akzeptable Träger
und Hilfsstoffe, die verwendet werden können, um orale Darreichungsformen
zu formulieren, sind in dem Handbook of Pharmaceutical Excipients,
American Pharmaceutical Association (1986) beschrieben. Techniken
und Zusammensetzungen zur Herstellung von festen, oralen Darrei chungsformen
sind beschrieben in Pharmaceutical Dosage Forms: Tablets (Lieberman,
Lachman und Schwartz, Editoren) zweite Auflage, veröffentlich
von Marcel Dekker, Inc. Techniken und Zusammensetzungen zur Herstellung
von Tabletten (gepresst und geschmolzen), Kapseln (hart und weich
Gelatine) und Pillen sind ebenfalls beschrieben in Remington's Pharmaceutical
Sciences, (Arthur Osol, Editor), 1553-1593 (1980). Pharmazeutisch
akzeptable Bestandteile, welche häufig in der pharmazeutischen
Technik sind, schließen
Verdünnungsmittel,
Schmiermittel, Bindemittel, Granulierungshilfen, Farbmittel, Geruchsmittel
("flavorants"), Tenside, pH-Einsteller,
Antihaftmittel und Gleitmittel ("glidants"), z.B. Dibutylsebacat,
Ammoniumhydroxid, Oleinsäure
und kolloidale Kieselsäure
ein.
-
Die
Präparate
mit verzögerter
Freisetzung gemäß der Erfindung
können
z.B. als Granulate, Multipartikel, Kapseln oder Tabletten vorliegen.
Tabletten sind bevorzugt. Die Formulierungen mit verzögerter Freisetzung
gemäß der Erfindung
können
geeigneter Weise filmbeschichtet werden unter Verwendung jeglichen
Filmbeschichtungsmaterials, das in der pharmazeutischen Technik
geeignet ist. Bevorzugt wird eine wässrige Filmbeschichtung verwendet.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung werden die Granalien oder Tabletten filmbeschichtet. Die
Granalien können
filmbeschichtet werden und dann entweder in Dosiseinheiten von Tramadol
(z.B. und in eine Gelatinekapsel platziert) oder in Tabletten gepresst
werden. Genauso können
Tabletten, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, filmbeschichtet werden. Die Filmbeschichtung
kann vor oder nach dem Härtungsschritt
durchgeführt
werden. Im allgemeinen umfasst die Filmbeschichtung im wesentlichen
ein hydrophiles Polymer wie z.B. Hydroxypropylmethylcellulose und
beeinflusst nicht die Freisetzungsrate des Wirkstoffs der Formulierung.
Die Filmbeschichtungen, die bevorzugt verwendet werden können, sind
in der Lage, einen starken, kontinuierlichen Film zu erzeugen, der
glatt und elegant ist, geeignet um Pigmente und weitere Beschichtungsadditive
zu unterstützen,
nichttoxisch, inert und nicht klebrig ("tack-free").
-
In
bestimmten weiteren Ausführungsformen
der Erfindung kann die Filmbeschichtung zu den Freisetzungseigenschaften
der Darreichungsform beitragen. In solchen Fällen kann die Darreichungsform
z.B. Granalien oder Tabletten, mit einer genügenden Menge von hydrophobem
Material beschichtet werden, um einen Gewichtszuwachsgehalt von
etwa 1 bis etwa 30 Prozent zu erhalten. Das Lösungsmittel, welches für das hydrophobe
Material verwendet wird, kann jedes pharmazeutisch akzeptable Lösungsmittel
sein, einschließlich Wasser,
Methanol, Ethanol, Methylenchlorid und Mischungen davon. Es ist
jedoch bevorzugt, dass die Beschichtungen auf wässrigen Dispersionen des hydrophoben
Materials basieren. Das hydrophobe Polymer, das in solchen Filmbeschichtungen
verwendet wird, kann zum Beispiel ein pharmazeutisch akzeptables
Acrylsäurepolymer
umfassen, einschließlich
aber nicht begrenzt auf Acrylsäure
und Methacrylsäure-Copolymere,
oder einer Alkylcellulose wie z.B. Ethylcellulose wie eine kommerziell
erhältliche
wässrige
Dispersion des Ethylcellulose, die als Aquacoat® (FMC
Corp. Philadelphia, Pennsylvania, U.S.A.) bekannt ist. Das Acrylsäurepolymer ist
in bestimmten Fällen
bevorzugt ein oder mehrere Amminomethacrylat-Copolymere, kommerziell
erhältlich von
Rohm Pharma unter dem Handelsnamen Eudragit®. Um
Tabletten gemäß der Erfindung
herzustellen, können
Partikel, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, mit den gewünschten
Hilfsstoff/Hilfsstoffen gemischt oder vermischt werden, wenn diese
vorgesehen sind, unter Verwendung von herkömmlichen Verfahren z.B. unter
Verwendung eines Y-Cone oder Mischers ("bin-blender") und die resultierende Mischung wird
gemäß herkömmlicher
Tablettierungsverfahren gepresst unter Verwendung von Tablettenformen
von geeigneter Größe. Tabletten
können
unter Verwendung von herkömmlichen
Tablettiermaschinen hergestellt werden und in den Ausführungsformen,
die unten beschrieben werden, werden sie auf einer Standardmaschine
mit einem einzelnen Ausstanzer (F3 Manesty Maschine) oder einer
Kilian RLE15-rotierenden Tablettiermaschine hergestellt. Die Tabletten
der vorliegenden Erfindung können
jegliche geeignete Form wie z.B. rund, oval, bikonkav, hemispherisch
oder jede polygonale Form wie ein Quadrat, Rechteck, und pentagonal
oder dergleichen aufweisen.
-
Der
Wirkstoff (Tramadol) in den Formulierungen gemäß der vorliegenden Erfindung
ist in die Matrix mit kontrollierter Freisetzung eingebunden. Die
Matrix erlaubt bevorzugt eine verzögerte Freisetzung des Tramadols über mindestens
einen zwölf
Stunden Zeitraum und bevorzugt, dass die in-vitro-Freisetzungsraten
und in-vivo-Absorptionsraten des Tramadols innerhalb der hier spezifizierten
Bereiche ermöglicht
wird. Die Gesamtmenge an Tramadol oder pharmazeutisch akzeptablem
Salz davon in der Matrix der Erfindung kann innerhalb großer Grenzen
variieren, zum Beispiel von etwa 20 bis etwa 80 %, bevorzugt von
etwa 40 bis etwa 60 % und am meisten bevorzugt von etwa 45 bis etwa
55 % nach Gewicht. Die Gesamtmenge des hydrophoben Materials in
der Matrix der Erfindung kann von etwa 80 bis etwa 20 %, nach Gewicht
sein. Der Gesamtteil des hydrophoben Polymers (nicht einer Wachs-artigen
Substanz wie hierin definiert) als eine Komponente des hydrophoben
Materials kann von etwa 0 bis etwa 80 %, in bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
von etwa 20 bis etwa 60 % und am meisten bevorzugt von etwa 30 bis
etwa 50 % nach Gewicht sein. Die Gesamtmenge an zusätzlichen
optionalen pharmazeutisch akzeptablen Bestandteilen, einschließlich inerter
Verdünnungsmittel,
Schmiermittel, etc. kann von etwa 0 (bevorzugt 0,5 %) bis etwa 10
% des Gesamtgewichts der Formulierung sein.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
schließt
die Matrix mit verzögerter
Freisetzung ein hydrophobes Polymer (z.B. Ethylcellulose) und einen
höheren
aliphatischen Alkohol (z.B. Cetostearylalkohol) mit oder ohne einen
optionalen Weichmacher ein.
-
Um
eine verzögerte
Freisetzung von Tramadol für
mindestens einen zwölf
Stunden Zeitraum nach der oralen Verabreichung zu erlauben, entspricht
die in-vitro-Freisetzungsrate bevorzugt den folgenden %-Raten des
freigesetzten Tramadols: von etwa 1 bis etwa 50 % Tramadol freigesetzt
nach 1 Stunde; von etwa 0 bis etwa 75 % Tramadol freigesetzt nach
etwa 2 Stunden; von etwa 3 bis etwa 95 % Tramadol freigesetzt nach etwa
4 Stunden; von etwa 10 bis etwa 100 % Tramadol freigesetzt nach
etwa 8 Stunden; von etwa 20 bis etwa 100 % Tramadol freigesetzt
nach etwa 12 Stunden; von etwa 30 bis etwa 100 % Tramadol freigesetzt
nach etwa 16 Stunden; von etwa 50 bis etwa 100 % Tramadol freigesetzt
nach etwa 24 Stunden; und mehr als 80 % Tramadol freigesetzt nach
etwa 36 Stunden.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Präparat,
das besonders für
eine zweimal tägliche
Dosierung geeignet ist, weist eine in-vitro-Freisetzungsrate entsprechend
den folgenden Prozentsätzen
(%) von freigesetztem Tramadol auf: von etwa 20 bis etwa 50 % Tramadol
freigesetzt nach etwa 1 Stunde; von etwa 40 bis etwa 75 % Tramadol
freigesetzt nach etwa 2 Stunden; von etwa 60 bis etwa 95 % Tramadol
freigesetzt nach etwa 4 Stunden; von etwa 80 bis etwa 100 % Tramadol
freigesetzt nach etwa 8 Stunden und von etwa 90 bis etwa 100 % Tramadol
freigesetzt nach etwa 12 Stunden.
-
Eine
weitere bevorzugte, besonders geeignete Ausführungsform für eine einmal
tägliche
Dosierung weist eine in-vitro-Freisetzungsrate entsprechend den
folgenden %-Raten von freigesetztem Tramadol auf: von etwa 0 bis
etwa 50 % Tramadol freigesetzt nach etwa 1 Stunde; von etwa 0 bis
etwa 75 % Tramadol freigesetzt nach etwa 2 Stunden; von etwa 10
bis etwa 95 % Tramadol freigesetzt nach etwa 4 Stunden; von etwa 35
bis etwa 100 % Tramadol freigesetzt nach etwa 8 Stunden; von etwa
55 bis etwa 100 % Tramadol freigesetzt nach etwa 12 Stunden; von
etwa 70 bis etwa 100 % Tramadol freigesetzt nach etwa 16 Stunden;
und mehr als etwa 90 % Tramadol freigesetzt nach etwa 24 Stunden.
-
Ein
weiter bevorzugtes Präparat
gemäß der Erfindung,
welches ebenfalls geeignet ist für
eine einmal tägliche
Dosierung, hat eine in-vitro-Freisetzungsrate entsprechend den folgenden
%-Raten von freigesetztem Tramadol:
von etwa 0 bis etwa 30 % Tramadol freigesetzt nach etwa 1 Stunde;
von etwa 0 bis etwa 40 % Tramadol freigesetzt nach etwa 2 Stunden;
von etwa 3 bis etwa 55 % Tramadol freigesetzt nach etwa 4 Stunden; von
etwa 10 bis etwa 65 % Tramadol freigesetzt nach etwa 8 Stunden;
von etwa 20 bis etwa 75 % Tramadol freigesetzt nach etwa 12 Stunden;
von etwa 30 bis etwa 88 % Tramadol freigesetzt nach etwa 16 Stunden;
von etwa 50 bis etwa 100 % Tramadol freigesetzt nach etwa 24 Stunden
und mehr als etwa 80 % Tramadol freigesetzt nach etwa 36 Stunden.
-
Mehr
bevorzugt weist ein Präparat
für eine
einmal tägliche
Dosierung eine in-vitro-Freisetzungsrate auf, die im wesentlichen
wie folgt ist: von etwa 15 bis etwa 25 % Tramadol freigesetzt nach
etwa 1 Stunde; von etwa 25 bis etwa 35 % Tramadol freigesetzt nach
etwa 2 Stunden; von etwa 30 bis etwa 45 % Tramadol freigesetzt nach
etwa 4 Stunden; von etwa 40 bis etwa 60 % Tramadol freigesetzt nach
etwa 8 Stunden; von etwa 55 bis etwa 70 % Tramadol freigesetzt nach
etwa 12 Stunden und von etwa 60 bis etwa 75 % Tramadol freigesetzt
nach etwa 16 Stunden.
-
Eine
weitere bevorzugte in-vitro Freisetzungsrate während der Freisetzung des Präparats mit
verzögerter
Freisetzung zur zweimal täglichen
Verabreichung gemäß der Erfindung
ist zwischen etwa 5 und etwa 50 % (nach Gewicht) Tramadol freigesetzt
nach etwa 1 Stunde, zwischen etwa 10 und etwa 75 % (nach Gewicht)
Tramadol freigesetzt nach etwa 2 Stunden, zwischen etwa 20 und etwa
95 % (nach Gewicht) Tramadol freigesetzt nach etwa 4 Stunden, zwischen
etwa 40 und etwa 100 % (nach Gewicht) Tramadol freigesetzt nach etwa
8 Stunden, mehr als etwa 50 % (nach Gewicht) freigesetztem Tramadol
nach etwa 12 Stunden, mehr als etwa 70 % (nach Gewicht) freigesetztem
Tramadol nach etwa 18 Stunden und mehr als etwa 80 % (nach Gewicht)
freigesetztem Tramadol nach etwa 24 Stunden.
-
Weiterhin
ist es bevorzugt in dem Fall des Präparats mit verzögerter Freisetzung
für zweimal
täglich Verabreichung,
dass etwa 8 Stunden nach der oralen Verabreichung zwischen etwa
70 und etwa 95 % (nach Gewicht) Tramadol in-vivo absorbiert ist,
zwischen etwa 77 und etwa 97 % (nach Gewicht) Tramadol nach etwa 10
Stunden absorbiert ist und zwischen etwa 80 und etwa 100 % (nach
Gewicht) Tramadol nach etwa 12 Stunden absorbiert ist.
-
Eine
Formulierung gemäß der Erfindung,
die geeignet ist für
zweimal tägliche
Dosierung, kann einen Tmax von etwa 1,5
bis etwa 8 Stunden, bevorzugt von etwa 2 bis etwa 7 Stunden und
einen W50-Wert im Bereich von etwa 7 bis
etwa 16 Stunden aufweisen.
-
Eine
Formulierung gemäß der Erfindung,
die geeignet ist für
eine einmal tägliche
Dosierung, kann einen Tmax-Wert im Bereich
von etwa 3 bis etwa 6 Stunden, bevorzugt von etwa 4 bis etwa 5 Stunden
und einen W50-Wert im Bereich von etwa 10
bis etwa 33 Stunden aufweisen.
-
Der
W50-Parameter definiert die Weite des Plasmaprofils
bei 50 % Cmax, d.h., die Dauer, über welche die
Plasmakonzentration gleich oder größer als 50 % der Peak-Konzentration
ist. Der Parameter ist definiert durch lineare Interpolation der
beobachteten Daten und stellt die zeitliche Differenz zwischen dem
ersten (oder einzigen) Schneiden kurvenaufwärts und dem letzten (oder einzigen)
Schneiden kurvenabwärts
in dem Plasmaprofil dar.
-
Die
in-vitro-Freisetzungsraten, die hierin erwähnt sind, wenn nicht anderweitig
angegeben, werden durch Messungen unter Verwendung des USP-Apparatus
2 (Paddle Method) bei 100 rpm in pH 6,5 Phosphat Puffer bei 37 °C erhalten.
Die in-vivo-Absorptionsraten können
durch Messen der Plasmakonzentration gegen die Zeit unter Verwendung
von Dekonvolutionstechniken oder durch HPLC-Verfahren bestimmt werden.
-
Die
Formulierungen mit verzögerter
Freisetzung gemäß der Erfindung
enthalten bevorzugt eine analgetisch effektive Menge von Tramadol
oder einem pharmazeutisch akzeptablen Salz davon, üblicherweise
im Bereich von etwa 50 bis etwa 800 mg, besonders 100, 200, 300,
400 oder 600 mg (berechnet als Tramadol Hydrochlorid) per Dosiseinheit.
-
Die
Formulierungen mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung setzen den therapeutischen
Wirkstoff langsam frei, z.B. wenn eingenommen und der Magenflüssigkeit
und anschließend
den Darmflüssigkeiten
ausgesetzt. Das verzögerte
Freisetzungsprofil der Formulierung der Erfindung kann verändert werden,
zum Beispiel durch Variation der Mengen von Verzögerungsmittel, d.h. hydrophobem
Polymer, durch Variation der Menge von Weichmacher relativ zu hydrophobem
Polymer, durch den Einschluss von zusätzlichen Bestandteilen oder
Hilfsstoffen, durch Veränderung
des Herstellungsverfahrens, etc.
-
Herstellung
der Darreichungsformen
-
Die
Formulierungen der Erfindung können
durch jedes der Vielzahl der Verfahren, die dem Fachmann in der
Technik von pharmazeutischen Formulierungen bekannt sind, hergestellt
werden, in denen das hydrophobe Material, das in die Matrix eingebunden
wird, mindestens erweicht oder geschmolzen wird.
-
Ein
besonders bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Darreichungsform
der vorliegenden Erfindung (beides Multipartikel und Tabletten)
schließt
ein: Direktes Dosieren eines wasserunlöslichen Verzögerungsmittels,
eines therapeutischen Wirkstoffs und eines optionalen Bindemittels
in einen Extruder; Heizen der homogenen Mischung; Extrudieren der
homogenen Mischung, um dadurch Stränge zu bilden; Abkühlen der Stränge, die
die homogene Mischung enthalten und Schneiden der Stränge in Partikel,
die eine Größe von etwa
0,1 mm bis etwa 12 mm aufweisen und Aufteilen der Partikel in Dosiseinheiten.
In diesem Aspekt der Erfindung wird ein relativ kontinuierlicher
Herstellungsprozess realisiert.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird eine orale Darreichungsform hergestellt, um eine effektive
Menge Multpartikel durch Granulierung des Extrudats einzuschließen und
danach das geschmierte Granulat in Tabletten gepresst. Alternativ
kann eine Vielzahl von geschmolzenen, extrudierten Partikeln in
eine Gelatinekapsel platziert werden.
-
Ein
typisches Schmelzextrusionssystem, das in der Lage ist, die vorliegende
Erfindung auszuführen, schließt einen
geeigneten Extruderantriebsmotor ein, der variable Geschwindigkeit
und eine konstante Drehmoment-Kontrolle, Start-Stop-Steuerung und
einen Strommesser aufweist. Zusätzlich
sollte das System eine Temperatursteuerungskonsole aufweisen, welche Temperatursensoren,
Kühlmittel
und Temperaturanzeiger über
die Länge
des Extruders einschließt.
Zusätzlich
wird das System einen Extruder, wie z.B. einen Zwei-Schnecken-Extruder einschließen, welcher
aus zwei gegenläufig
eingreifend rotierenden ("intermeshing") Schrauben besteht,
die in einen Zylinder oder eine Trommel eingeschlossen sind, die
eine Öffnung oder
eine Düse
("die") an deren Ausgang
aufweist. Die Zuführmaterialien
treten durch einen Zufuhrschacht ein und werden mit Hilfe der Schrauben
durch die Trommel bewegt und durch die Düse ("die")
in Stränge
gepresst, welche danach z.B. durch ein kontinuierliches bewegbares
Band befördert
werden, um abzukühlen
und zu einem Pelletizer oder einem anderen geeigneten Gerät zugeführt zu werden,
um die extrudierten Stränge
("ropes") in das multipartikuläre System
zu bringen. Der Pelletizer kann aus Walzen, fixierten Messern, rotierenden Klingen
und dergleichen bestehen. Geeignete Instrumente und Systeme sind
erhältlich
von Distributoren wie z.B. CW. Brabender Instruments, Inc. aus South
Hackensack, New Jersey. Weitere geeignete Geräte sind dem Fachmann offensichtlich.
-
Ein
allgemeines Pelletherstellungsverfahren, welches gemäß der Erfindung
angewendet werden kann, ist wie folgt: Vormischen der benötigten Menge
an Wirkstoff, Polymeren und optionalen Bindemitteln (Wachs). Beladen
eines Pulvereinspeisers ("powder
feeder") mit einer
geeigneten Menge an Wirkstoff/Hilfsstoffmischung. Setzen der Temperaturen
des Extruders auf die benötigte
Temperatur in Abhängigkeit
der Formulierung. Warten bis die entsprechenden Heizzonen eine beständige Temperatur
erreicht haben. Starten des Einspeisers und des Extruders. Die Wirkstoff/Hilfstoff-Pulvermischung
wird geschmolzen und in dem Extruder intensiv durchmischt. Der Durchmesser
der Extruderöffnung
kann angepasst werden, um die Dicke des resultierenden Strangs zu
variieren. Einstellen der Förderbandgeschwindigkeit
auf eine geeignete Geschwindigkeit (z.B. 3–100 Fuß/Min). Erstarren des extrudierten
halbfesten Strangs/Stränge
und Transport zu dem Pelletizer. Zusätzliche Kühlvorrichtungen können benötigt werden,
um korrektes Abkühlen
sicherzustellen. (Das Förderband
muss nicht gekühlt
werden, wenn das Material schnell genug erstarrt.). Einstellen der
Walzengeschwindigkeit und der Klingengeschwindigkeit (z.B. auf 3–100 Fuß/Min. und
100–800
rpm). Schneiden der erstarrten Stränge in gewünschte Größen (z.B. 3–5 mm im Durchmesser, 0,3–5 mm in
der Länge).
Sammeln des Pelletproduktes. Abfüllen
des gewünschten
Gewichtes der Pellets in harte Gelatinekapseln, um eine geeignete
Dosis des Wirkstoffs zu erhalten.
-
Ein
weiteres Verfahren für
die Herstellung einer Formulierung gemäß der Erfindung umfasst (a)
mechanisches Verarbeiten einer Mischung von Tramadol oder einem
pharmazeutisch akzeptablen Salz in partikulärer Form in einem Hochgeschwindigkeitsmischer
und ein partikuläres,
hydrophobes schmelzbares Trägermaterial
oder Verdünnungsmittel,
das einen Schmelzpunkt von 35 bis 140 °C aufweist und optional eine
Freisetzungs-Steuerungskomponente, die ein Wasser-lösliches
schmelzbares Material oder ein partikuläres, lösliches oder unlösliches,
organisches oder anorganisches Material umfasst bei einer Geschwindigkeit
und einem Energieeintrag, welcher dem Träger oder dem Verdünnungsmittel
erlaubt, zu schmelzen oder zu erweichen, wobei Agglomerate gebildet
werden; (b) Aufbrechen der größeren Agglomerate,
um Keime mit kontrollierter Freisetzung zu erzielen und (c) Fortsetzen
der mechanischen Bearbeitung mit optional einer weiteren Zufuhr
von geringen Prozentsätzen
des Trägers
oder Verdünnungsmittels.
Die Schritte (c) und möglicherweise (b)
können
ein oder mehrere Male wiederholt werden. Stufe (a) des Verfahrens
kann in herkömmlichen
Hochgeschwindigkeitsmischern mit einem Inneren aus standardrostfreiem
Stahl, z.B. einem Collette Vactron 75 oder äquivalentem Mischer durchgeführt werden.
Die Mischung wird verarbeitet bis eine Betttemperatur ("bed temperature") von etwa 40 °C oder darüber erreicht
ist und die resultierende Mischung eine kohäsive granulare Beschaffenheit
("cohesive granular
texture") erreicht
hat, mit Partikelgrößen reichend
von etwa 1–3
mm bis zu feinem Pulver im Fall von nicht-aggregierten Ausgangsmaterial.
Ein solches Material hat im Falle der Ausführungsformen, die unten beschrieben
werden, die Erscheinung von Agglomeraten, welche während des
Abkühlens
unter 40 ° C
eine strukturelle Integrität
aufweisen und Festigkeit ("resistance") gegenüber dem
Zerdrücken zwischen
den Fingern aufweist. In dieser Stufe sind die Agglomerate von unregelmäßiger Größe, Form
und Erscheinung. Die Agglomerate werden bevorzugt abgekühlt. Die
Temperatur, auf die abgekühlt
wird, ist nicht entscheidend und eine Temperatur im Bereich von
Raumtemperatur bis 37 °C
kann üblicherweise
angewendet werden. Die Agglomerate werden durch jegliche geeignete
Mittel aufgebrochen, was Agglomerate mit Übergröße verkleinern wird und eine
Mischung eines Pulvers und kleiner Partikel, bevorzugt mit einem
Durchmesser unter 2 mm erzeugen wird. Es ist derzeit bevorzugt,
die Klassifizierung unter Verwendung eines Jackson Crockatt Granulators
unter Verwendung eines Siebs mit geeigneter Größe durchzuführen oder einer Comil mit einem
Sieb in geeigneter Größe. Wie
gesagt, werden, wenn zu geringe Siebgrößen ("mesh size") in den zuvor genannten Geräten verwendet
werden, werden die Agglomerate unter der Bewegung des Schlägers oder
Flügels
("impeller") das Sieb verstopfen
und weiteren Durch lass der Mischung verhindern, welches die Ausbeute reduziert.
Eine Siebgröße von 12
wurde als geeignet betrachtet. Das klassifizierte Material wird
in den Hochgeschwindigkeitsmischer zurückgebracht und die Verarbeitung
fortgesetzt. Es wird angenommen, dass dieses zu einer Zementierung
("cementation") der feineren Partikel
in Partikel eines einheitlichen Größenbereichs führt.
-
In
einer bevorzugten Form des Verfahrens der Erfindung wird das klassifizierte
Material weiter verarbeitet, bis das hydrophobe schmelzbare Material,
das verwendet wird, zu erweichen/schmelzen beginnt, und optional
wird dann weiteres hydrophobes schmelzbares Material hinzugegeben.
Das Mischen wird fortgesetzt, bis die Mischung in Partikel von dem
gewünschten,
vorbestimmten Größenbereich
transformiert ist.
-
In
bestimmten Verfahren ist es bevorzugt, mindestens einen Teil des
Energieeintrags in die Bestandteile in dem Hochgeschwindigkeitsmischer
mit Hilfe von Mikrowellenenergie zuzuführen, um einheitliche Energie
zu gewährleisten.
Energie kann ebenfalls durch weitere Mittel wie z.B. einen Heizmantel
oder durch den Mischungsflügel
oder Zerkleinerungsklingen ("chopper
blades") zugeführt werden.
Nachdem die Partikel gebildet sind, werden sie gekühlt oder
erlaubt abzukühlen
und werden dann gesiebt, um jegliches Material von Über- oder
Untergröße zu entfernen.
-
Die
resultierenden Partikel können
verwendet werden, um Dosierungseinheiten in Übereinstimmung mit der Erfindung
in Form von z.B. Tabletten oder Kapseln in an sich bekannter Weise
herzustellen.
-
Die
Formulierungen der Erfindung können
ebenfalls hergestellt werden gemäß dem Vorgehen,
wie in U.S.-Patent Nr. 3,965,256 (Leslie) ausgeführt, welche auf langsame, freisetzende
pharmazeutische Zusammensetzung gerichtet ist, die eine Kombination
eines höher
aliphatischen Alkohols und einer hydrierten Hydroxyalkylcellulose
umfasst. Diese Formulierungen können
z.B. durch Schmelzen und Granulieren des höher aliphatischen Alkohols;
Hydratisieren der Hydroxyalkylcellulose und Granulieren der hydratisierten
Celluloseverbindung; Vermischen der aktiven Bestandteile mit entweder
der granulierten Schmelze, der granulierten Alkylcellulose oder
einer Mischung davon und Trocknen der Mischung der Granalien hergestellt
werden. Danach werden die Granalien optional mit einer geeigneten Menge
eines pharmazeutisch akzeptablen Verdünnungsmittels vermischt und
in Tabletten gepresst.
-
Die
Formulierungen der Erfindung können
ebenfalls in Übereinstimmung
mit den Verfahren, wie in U.S.-Patenten Nr. 4,861,598 und 4,970,075
(Oshlack et al.) hergestellt werden, worin die Freisetzung des therapeutischen
Wirkstoffs von verzögerter
Freisetzungsbasis durch Verwendung einer Kombination eines höheren aliphatischen
Alkohols und eines Acrylsäureharzes
als Basismaterial verlängert
wird. Die Darreichungsform wird z.B. durch ein nasses Granulierungsverfahren
hergestellt, wobei die meisten der Hilfsstoffe (einschließlich optionaler
pharmazeutisch akzeptabler Verdünnungsmittel,
wenn Tabletten als das ultimative Produkt hergestellt werden sollen,)
mit oder ohne den therapeutischen Wirkstoff zusammen mit einer Granulierungsflüssigkeit
kombiniert werden, bis eine feuchte Granulierungsmasse erhalten
wird; die Masse wird getrocknet und das resultierende Granulat geleimt
("sized"); der höhere aliphatische
Alkohol wird geschmolzen und in die warmen Granalien unter Verwendung
eines geeigneten Mischers eingebracht. Nach dem Kühlen werden
die Granalien geleimt ("sized"). Optional werden
die Granalien anschließend
geschmiert und in Tabletten gepresst.
-
Stabilisierung
der Formulierungen
-
Um
das Härten
der Erfindung zu erreichen, wird die endgültige Formulierung verlängert erhöhten Temperaturen
ausgesetzt, um Stabilität
zu erzielen. In Situationen, wo das hydrophobe Material lediglich
eine Wachs-artige Substanz einschließt, wird das Härten bevorzugt
bei einer Temperatur von etwa 35 °C
bis etwa 65 °C
durchgeführt,
für eine
Zeit, die ausreichend ist, bis die Stabilität erreicht wird. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung, wird das Härten
bei einer Temperatur von etwa 35 °C
bis etwa 65 °C
für einen
Zeitraum von etwa 4 bis etwa 72 Stunden durchgeführt. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen wird
das Härten
bei einer Temperatur von etwa 40 °C
bis etwa 60 °C
für einen
Zeitraum von etwa 5 bis etwa 24 Stunden durchgeführt. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
ist die erhöhte
Temperatur etwa 50 °C.
Es soll erwähnt
werden, dass der Zeitraum, der für
die Härtung
bis zu einem Endpunkt benötigt
wird, wie oben beschrieben, tatsächlich
länger
oder kürzer
sein kann als der Zeitraum, der oben genannt ist. Solche Härtungszeiten,
welche das erwünschte
Ergebnis einer stabilisierten Formulierung erzielen, werden als
durch die angehängten
Ansprüche
umfasst betrachtet.
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
wird das Härten
bei einer Temperatur von etwa 45 °C bis
etwa 55 °C
für einen
Zeitraum von etwa 4 bis etwa 72 Stunden, bevorzugt mindestens etwa
24 Stunden durchgeführt.
-
Die
Glasübergangstemperatur
(Tg) steht in Beziehung zu der Temperatur oder dem Temperaturbereich,
in dem es eine fundamentale Änderung
in den physikalischen Eigenschaften des Polymers gibt. Diese Änderung
stellt keine Änderung
des Zustands dar, sonder eher eine Änderung in der makromolekularen
Mobilität
des Polymers. Unterhalb von Tg ist die Mobilität der Polymerkette stark eingeschränkt. Daher
wird, für ein
gegebenes Polymer, wenn seine Tg oberhalb der Raumtemperatur liegt,
das Polymer sich wie ein Glas verhalten, hart, nicht biegsam und
eher spröde
sein, Eigenschaften, die irgendwie einschränkend für Filmbeschichtungen sein können, da
die beschichtete Darreichungsform einer bestimmten Menge von externer
Belastung unterworfen sein kann. Außerdem wird der Fachmann erkennen,
dass es möglich
ist, die Formulierung der vorliegenden Erfindung in anderer Art
und Weise zu härten,
um den Endpunkt zu erreichen, bei dem das beschichtete Substrat
ein stabiles Freisetzungsprofil erzielt. Solche zusätzlichen
Härtungsverfahren,
welche das erwünschte
Ergebnis einer stabilisierten Formulierung erzielen, werden ebenfalls
als durch die angehängten
Ansprüche
umfasst angesehen.
-
Der
Härtungsendpunkt
kann durch Vergleich des Freisetzungsprofils der gehärteten endgültigen Formulierung
unmittelbar nach dem Härten
(hierin als "das
anfängliche
Freisetzungsprofil" bezeichnet)
zu dem Freisetzungsprofil der Formulierung nach dem Aussetzen gegenüber den
beschleunigten Lagerungsbedingung oder der verlängerten Lagerung bei Raumtemperatur
bestimmt werden. Im allgemeinen wird der Härtungsendpunkt durch den Vergleich
des Freisetzungsprofils der Formulierung nach dem Aussetzen gegenüber beschleunigten
Lagerungsbedingungen von z.B. 37 °C/80
% relative Feuchtigkeit oder 40 °C/75
% relative Feuchtigkeit für
einen Zeitraum von einem Monat zu dem anfänglichen Freisetzungsprofil
bestimmt. Der Härtungsendpunkt
kann jedoch ferner durch Fortsetzen des Aussetzens der gehärteten,
beschichteten Formulierung gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen für einen weiteren Zeitraum und
Vergleichen des Freisetzungsprofils der Formulierung nach dem weiteren
Aussetzen von z.B. zwei Monaten und/oder drei Monaten gegenüber dem
anfänglichen
Freisetzungsprofil, welches erhalten wurde, bestätigt werden.
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
wird der Härtungsendpunkt
erhalten, wenn die Datenpunkte gegen einen Graphen der Freisetzungskurve
aufgetragen werden, die nach z.B. dem Aussetzen gegenüber beschleunigten
Lagerungsbedingungen für
1–3 Monate
erhalten wurden, die eine Freisetzung des Wirkstoffs (Tramadol)
zeigen, welche zu keinem gegebenen Zeitpunkt um mehr als etwa 20
% der Gesamtmenge des Wirkstoffs variiert, welche freigesetzt wird,
verglichen mit der in-vitro-Freisetzung, die vor der Lagerung durchgeführt wurde.
Solch eine Differenz in den in-vitro-Freisetzungskurven, die in
der Technik als "Bandbreite" ("band range") oder einer "Bandweite" ("band width") bezeichnet wird,
ist von z.B. 20 %. Im allgemeinen, wenn die in-vitro-Freisetzung
vor der Lagerung und nach dem Aussetzen gegenüber beschleunigten Lagerungsbedingungen
nicht mehr als z.B. etwa 20 % von der Gesamtmenge des Wirkstoffs,
der freigesetzt wird, variiert, wird die Formulierung als akzeptabel
betrachtet, wenn sie von staatlichen Regulierungsbehörden wie
z.B. der U.S. FDA für
Stabilitätsbetrachtungen
und Haltbarkeitsdatum betrachtet wird. Akzeptable Bandbreiten werden
durch die FDA auf einer Fall-zu-Fall-Basis bestimmt und jede Bandbreite
für ein
bestimmtes Pharmazeutikum, welches durch die staatlichen Regulierungsbehörden als
akzeptabel angesehen werden würde,
würde als
unter die angehängten
Ansprüche
fallend angesehen werden. In bevorzugten Ausführungsformen wird die zuvor
genannte Bandbreite nicht mehr als 15 % der Gesamtmenge des freigesetzten
Wirkstoffs betragen. In mehr bevorzugten Ausführungsformen, ist die Bandbreite
nicht mehr als 10 % der Gesamtmenge des freigesetzten Wirkstoffs.
-
Im
allgemeinen sind die Länge
der Studien und der Lagerungstestbedingungen, die durch die Regulierungsbehörden wie
die FDA für
pharmazeutische Formulierungen erforderlich sind, ausreichend, um
Lagerung, Versand und nachfolgende Verwendung abzudecken. Zulässige Lagerungstestbedingungen
können
in Abhängigkeit
von den Besonderheiten des Produktes variieren. Zum Beispiel sollten
temperaturempfindliche Wirkstoffsubstanzen bei alternativen Niedrigtemperaturbedingungen
gelagert werden, welche dann als Langzeittestlagerungstemperatur
angesehen wird. In diesen Fällen,
ist es allgemein anerkannt, dass die beschleunigten Tests bei einer
Temperatur von mindestens 15 °C
oberhalb dieser designierten Langzeitlagerungstemperatur durchgeführt werden
sollten, zusammen mit geeigneten relativen Feuchtigkeitsbedingung
für diese Temperatur.
-
Ein
allgemein akzeptierter beschleunigter Test, der in den FDA Richtlinien
eingesetzt wird, betrifft die Lagerung eines Wirkstoffproduktes
(z.B. in seinem Behälter
und Verpackung) bei 80 % relativer Feuchtigkeit ("Relative Humidity") (RH) und 37 °C (1985 FDA
Richtlinien). Wenn sich das Produkt für z.B. drei Monate unter diesen
Bedingungen hält
(chemische Stabilität,
Freisetzung und physikalische Eigenschaften), dann wird dem Wirkstoffprodukt
z.B. ein zweijähriges
Haltbarkeitsdatum zugewiesen. Dieser beschleunigte Test wird nun ebenfalls
als akzeptabel betrachtet, wenn er bei 75 % relativer Feuchtigkeit
und 40 °C
(FDA 1987 Richtlinien) durchgeführt
wird. Es ist kürzlich
vorgeschlagen worden, dass Langzeitlagerungstests für pharmazeutische Formulierungen
bei 25 °C±2 °C und nicht
mehr als 60 % relativer Feuchtigkeit ±5 % für einen Minimalzeitraum von
12 Monaten durchgeführt
werden. Es ist ferner vorgeschlagen worden, dass beschleunigte Tests
für pharmazeutische
Formulierungen bei 40 °C ±2 °C bei 75
% relativer Feuchtigkeit ±5%
für einen
Minimumzeitraum von 6 Monaten durchgeführt werden. All die oben genannten
beschleunigten Testkriterien und weitere werden als äquivalent
für den
Zweck der vorliegenden Erfindung in Bezug auf die Bestimmung der
Stabilität
und die Bestimmung des Härtungsendpunktes
angenommen.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
folgenden Beispiele illustrieren zahlreiche Aspekte der vorliegenden
Erfindung. Sie sind in keiner Art und Weise als limitierend für die Ansprüche anzusehen.
-
Beispiel 1
-
Die
Formulierung des Beispiels 1 wurde durch eine Schmelzextrusions/Granulationstechnik
wie folgt hergestellt:
Der Wirkstoff und all die Hilfsstoffe
wurden in einem geeigneten Mischer vermischt und die Mischung wurde
in einen Pulvereinspeiser ("powder
feeder") platziert.
Die Mischung wurde dann in einen Zweischneckenextruder bei erhöhten Temperaturen
zugeführt.
Der Zweischneckenextruder bestand aus einem Paar von entgegengesetzt
rotierenden. Schrauben und einem Trommelblock, ausgestattet mit
Heiz/Kühlzonen.
Das Extrudat kam als ein dicker Strang heraus und wurde auf einem
Transportband erstarrt und in kleinere Teile zerbrochen.
-
Nachdem
die Hilfsstoffe geschmolzen waren und der Wirkstoff in der geschmolzenen
Mischung eingebettet war, wurde die viskose Masse extrudiert. Das
Extrudat wurde erstarrt und verfestigt, während es auf dem Transportband
fortgeführt
wurde. Das Extrudat wurde anschließend mit einer FitzMill, ausgestattet
mit einem #1521-0065-Sieb, granuliert. Das resultierende Granulat
wurde dann mit Talk vermischt und mit Magnesiumstearat geschmiert.
Die geschmierten Granulate wurden in Tabletten gepresst.
-
Die
Bestandteile des Beispiels 1 sind in Tabelle 1 unten aufgeführt:
-
-
Die
Tabletten des Beispiels 1 wurden durch die folgenden in-vitro-Freisetzungsverfahren
getestet. Die Freisetzungstests wurden durchgeführt mit einem USP-Apparatus
II (Paddle Method) bei 100 rpm in pH 6,5 Phosphatpuffer bei 37 °C. Die in-vivo-Freisetzungsrate
von Tramadol HCl der Tramadol-Tabletten des Beispiels 1 wurde durch
ein HPLC-Verfahren bestimmt. (Dieses Freisetzungsverfahren wurde
in allen Beispielen verwendet). Die Tramadoltabletten des Beispiels
1 stellten eine in-vitro-Freisetzung bereit, die zeigte, dass das Produkt
für eine
einmal tägliche
Verabreichung geeignet ist.
-
Die
Freisetzungsergebnisse sind in Tabelle 2 unten aufgeführt:
-
-
Die
Tabletten von Beispiel 1 wurden anschließend mit Opadry
® Beige
(Y-1-17181-A von Coloron Inc.) bis zu einer Gewichtzunahme von 4
% filmbeschichtet. Opadry YS-1-17181-A Beige schließt Hydroxypropylmethylcellulose,
Titandioxid, Polyethylenglykol 400, synthetisches gelbes Eisenoxid,
synthetisches rotes Eisenoxid und Polysorbat 80 ein. Die Einlasstemperatur
des Beschichtungsverfahrens wurde auf etwa 50 °C gesetzt bei einer Auslasstemperatur
von etwa 40 °C.
Die Sprührate,
die verwendet wurde, war etwa 6–10
g/Min. mit einem Luftvolumen von etwa 60 cfm. Die Tabletten wurden
dann bei 40 °C
und 75 % relativer Feuchtigkeit für zwei Wochen gelagert. Die
folgenden Freisetzungsergebnisse zeigen, dass die Wirkstofffreisetzungsraten, die
der Beschichtung und der Lagerung folgte, stufenweise langsamer
waren. Da das Beschichtungsmaterial, das verwendet wurde, ein hochwasserlösliches
Polymer und der Beschichtungsgehalt gering (4 %) war, wurde überraschender
Weise gefunden, dass die Wirkstofffreisetzungsrate bei relativ hohen
Temperaturen herabgesetzt wurde, die in dem Beschichtungsverfahren
(40 °C Auslasstemperatur)
und anschließender
Lagerung verwendet wurden. Dieses wurde durch die in-vitro-Freisetzungsergebnisse
gezeigt, die in Tabelle 3 unten ausgeführt sind, welche die Freisetzungsdaten,
die aus Beispiel 1 anfänglich
nach der Produktherstellung (einschließlich Filmbeschichtung) erhalten
wurden und dann den Freisetzungsdaten, die erhalten wurden aus Beispiel
1 nach zwei Wochen Lagerung unter Umgebungsbedingungen (d.h. Raumtemperatur,
Umgebungsfeuchtigkeit): Tabelle
3
- FC = filmbeschichtet; 2 W = 2 Wochen Lagerungszeit
(nach der Filmbeschichtung)
-
Beispiel 2
-
Die
Tabletten des Beispiels 2 wurden unter Verwendung des gleichen Herstellungsverfahrens
wie Beispiel 1 hergestellt. Die beiden Batch-Lose der Tabletten
(Beispiele 1 und 2) zeigten ähnliche
Wirkstofffreisetzungsraten zum Zeitpunkt null (Freisetzung wurde
direkt nach der Herstellung in Übereinstimmung
mit den Verfahren wie in Beispiel 1 dargestellt, durchgeführt). Nach
einem Monat Lagerung unter Umgebungsbedingungen zeigten die Tabletten
eine geringere Freisetzungsrate (Freisetzung durchgeführt in ähnlicher
Weise wie in Beispiel 1). Die unbeschichteten Tabletten wurden dann
in einem 50 °C-Ofen
für 1 Stunde
platziert. Die folgenden Ergebnisse zeigen, dass die Freisetzungsrate
der Tablette nach dem Härten
bei 50 °C
für 1 Stunde deutlich
langsamer war.
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Wirkstofffreisetzungsrate durch Aussetzen
gegenüber
einer hohen Temperatur signifikant reduziert wurde, wahrscheinlich
durch einen Tablettenhärtungseffekt
durch Aussetzung der Formulierung gegenüber einer Temperatur nahe am
Erweichungspunkt des Polymers.
-
Beispiel 3
-
In
Beispiel 3 wurden die Tabletten in der gleichen Art und Weise, wie
in Beispiel 1 dargestellt, hergestellt. Die Bestandteile der Tabletten,
die in Beispiel 3 hergestellt wurden, sind in Tabelle 5 unten gezeigt:
-
-
Sobald
die Tabletten des Beispiels 3 hergestellt wurden, wurden die Freisetzungstests
durchgeführt gemäß dem Verfahren,
wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt. Die Freisetzungsergebnisse
sind in Tabelle 6 unten aufgeführt:
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Freisetzungsrate der Tabletten von Beispiel
3 schneller waren als die als Ziel gesetzten Freisetzungsraten,
die in Beispiel 1 bereitgestellt wurden. Dieses war erwartet und
ist auf die reduzierte Menge an Hilfsstoffen, die verwendet wurden,
zurückzuführen. Die
Tabletten des Beispiels 3 wurden in einem 50 °C-Ofen für 1,5 Stunden, 4 Stunden, 3
Tage, 6 Tage und 10 Tage platziert. Die Freisetzungsergebnisse sind
wie folgt in Tabelle 7 aufgelistet.
-
-
Es
ist in den obigen Beispielen beobachtet worden, dass die Wirkstofffreisetzungsrate
mit zunehmender Lagerungszeit herabgesetzt wurde, insbesondere wenn
sie unter erhöhten
Temperaturen gelagert wurden. Durch Härten der Tabletten bei erhöhten Temperaturen
(z.B. 50 °C)
für z.B.
4 Stunden wurde die Wirkstofffreisetzungsrate von Tramadol von dem
hydrophoben Material während
der Herstellung signifikant verzögert
und war über
die Zeit bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen stabil. Die
obigen Ergebnisse zeigen, dass die Wirkstofffreisetzungsrate der
gehärteten
Tablette mit zunehmender Härtungszeit
abnimmt und stabil war in Bezug auf die Wirkstofffreisetzungsraten,
die zum nächsten
Zeitpunkt aufgenommen wurden, d.h. nach drei Tagen. Unter der Annahme,
dass die Freisetzungsergebnisse der Tabletten von Beispiel 1 nahe
an der gewünschten
Wirkstofffreisetzungsrate sind, ist es offensichtlich, dass nach
dem Beschichten und Lagern unter Umgebungstemperaturen, die Freisetzung
stufenweise herabgesetzt wird. Um diese Instabilität in der
Wirkstofffreisetzungsrate mit der Lagerungszeit zu verhindern, wurde
eine neue Formulierung mit einem schnelleren als der als Ziel gesetzten
Freisetzung (Beispiel 3) hergestellt. Die Tabletten wurden bei 50 °C für 1–3 Tage gelagert,
um die Polymerkoaleszens in der Matrix (Härten) zu fördern und das gewünschte Freisetzungsprofil zu
liefern.
-
Dieses
Beispiel zeigt ebenfalls, dass dadurch, dass das Härten die
Freisetzung bis zu einem stabilen Endpunkt verlangsamen kann, man
ebenfalls das Härten
verwenden kann als ein Verfahren, um Freisetzungsverzögerung zu
unterstützen,
so dass weniger hydrophobe (verzögernde)
Hilfsstoffe verwendet werden können.
Dieser Aspekt der Erfindung ist besonders wichtig für relativ
hoch dosierte Wirkstoffe wie z.B. Tramadol, in der Art, dass es
die Größe der endgültigen Dosiseinheit
(z.B. Tablette) relativ zu dem ungehärteten Produkt reduziert werden
kann.
-
Beispiel 4
-
Die
geschmierten Granulation, die in der Herstellung von Beispiel 3
verwendet wurden, wurden verwendet, um Beispiel 4 in größeren Mengen
herzustellen. Die Tabletten wurden ferner filmbeschichtet gemäß dem Verfahren,
wie in Beispiel 1 beschrieben, und bei 50 °C für 1, 2, 3, 6 und 9 Tage gehärtet. Die
Freisetzungsergebnisse sind unten in Tabelle 8 aufgeführt:
-
-
Die
Ergebnisse, wie in Tabelle 8 aufgeführt, zeigen, dass Härten für einen
Zeitraum von einem Tag bei 50 °C
ausreichend ist, um die Tabletten zu einem stabilen Endpunkt zu
härten
(bei welchem die Wirkstofffreisetzungsrate des Wirkstoffs der Formulierung
unverändert
ist nach dem Aussetzen gegenüber
beschleunigten Lagerungsbedingungen). Ein Härtungszeitraum von bis zu 9
Tagen verändert
das Freisetzungsprofil des Tramadols der gehärteten Tabletten nicht signifikant.
-
Die
Tabletten, die bei 50 °C
für 3 Tage
gehärtet
wurden, wurden beim Stabilitätstest
bei 25 °C/60
% relativer Feuchtigkeit und 40 °C/75
% relativer Feuchtigkeit für
1 und 3 Monate ausgesetzt. Die Freisetzungsergebnisse sind wie folgt
in Tabelle 9 gezeigt:
-
-
Verglichen
zu den anfänglichen
Freisetzungsdaten zeigen die Stabilitätsergebnisse, dass die Tabletten,
sobald sie gehärtet
sind, stabile Freisetzungscharakteristika bei zahlreichen Lagerungsbedingungen
und Zeiträumen
aufweisen.
-
Beispiel 5
-
In
Beispiel 5 wurde eine unterschiedliche Formulierung, enthaltend
ein ähnliches
Wachs (Cetostearylalkohol) zu dem, welches in den obigen Beispielen
verwendet wurde, und Polymer hergestellt. Die Formulierung wurde
hergestellt gemäß einem
alternativen Verfahren wie in der Beschreibung ausgeführt. Die
Tabletten von Beispiel 5 schließen
die Bestandteile und Mengen wie in Tabelle 10 unten gezeigt ein,
um Tabletten mit verzögerter
Freisetzung herzustellen:
-
-
Surelease
ist eine wässrige
Dispersion von Ethylcellulose, die Dibutylsebacat als Weichmacher
enthält.
-
Die
Formulierung wurde hergestellt durch Sprühen der Surelease-Dispersion
auf eine Tramadol HCl/Lactose-Mischung in einem Wirbelschichttrockner
("fluid bed dryer"); Mischen des geschmolzenen
Cetostearylalkohols in die Granulate in einem Mischer mit hoher
Scherkraft; Passieren der Mischung durch ein Sieb und Mischen mit
Talk; Schmieren des resultierenden Materials mit Magnesiumstearat
und Pressen der geschmierten Granulate in Tabletten.
-
Freisetzungstests
(durchgeführt
gemäß Beispiel
1) ergaben die folgenden Resultate, die in Tabelle 11 gezeigt sind:
-
-
Von
den Ergebnissen, die in Tabelle 11 ausgeführt sind, kann gesehen werden,
dass die Tramadolfreisetzungsrate dieser Tablettenformulierung,
welche hergestellt wurde mit anderen Hilfsstoffen und einer anderen
Methode der Herstellung (verglichen zu Beispiel 1–4) ebenfalls
eine Verlangsamung nach Lagerung bei hohen Temperaturen zeigt. Daher
können
die Formulierungen stabilisiert werden dadurch, dass das endgültige Produkt
einem Härtungsschritt,
wie oben beschrieben, unterzogen wird.
-
Beispiel 6
-
In
Beispiel 6 wurde eine weitere unterschiedliche Formulierung hergestellt,
die ein anderes Wachs-artiges Material (hydriertes Pflanzenöl) enthält, verglichen
mit dem, welches in den obigen Beispielen verwendet wurde. Es wurde
kein hydrophobes Polymer als Teil des hydrophoben Materials eingebunden.
Die Formulierung wurde hergestellt gemäß einem alternativen Verfahren
wie in der Beschreibung beschrieben. Die Tabletten des Beispiels
6 schließen
die Bestandteile und Mengen, wie in Tabelle 12 unten gezeigt, ein,
um Tabletten mit kontrollierter Freisetzung zu erhalten:
-
-
Die
Tabletten wurden wie folgt hergestellt. Das Tramadol-HCl und das
hydrierte Öl
wurden in einer Schale mit Mantel platziert und gemischt, bis Schmelzen
und Granulation eintrat. Das granulierte Material wurde dann auf
ein Metalltablett transferiert und auf 42 °C gekühlt. Ein geeignetes Mahlwerkzeug
wurde dann verwendet, um das granulierte Material zu zermahlen.
Das gemahlene Material wurde dann in Schale mit Mantel zurückgebracht
und gemischt, bis eine Schmelzpelletisierung auftrat. Das resultierende
pelletisierte Material wurde durch ein 2 mm Sieb und anschließend durch
ein 0,5 mm Sieb gesiebt und die Fraktion von 0,5–2 mm Teilchen (Granulate)
wurde beibehalten. Die Granulate wurden dann mit Talk vermischt
und mit Magnesiumstearat geschmiert, die resultierenden geschmierten
Granulate wurden in Tabletten gepresst.
-
Die
Tabletten von Beispiel 6 wurden dann Freisetzungstests in Übereinstimmung
mit den Verfahren, wie in Beispiel 1 beschrieben, ausgesetzt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 13 unten gezeigt: Tabelle
13
-
Die
Formulierung des Beispiels 6 stellt ein in-vitro-Wirkstofffreisetzungsprofil
bereit, welches anzeigt, dass das endgültige Produkt, auf einer Einmal-täglich-Basis
verabreicht werden kann. Nach der Lagerung bei 50 °C für 3 Tage
verringerte sich die Wirkstofffreisetzungsrate der Tabletten von
Beispiel 6 jedoch.
-
Beispiel 7
-
Da
Beispiel 4 in einer kleinen Menge (weniger als 1 kg Batchgröße) hergestellt
wurde, wurde in Beispiel 7 eine größere Charge ("scale-up lot") in einer ähnlichen
Art und Weise mit einem größeren Extruder
hergestellt. In Beispiel 7 wurden die Tabletten jedoch bei 50 °C für 24 Stunden
vor dem Beschichteten gehärtet. Nachdem
der Härtungsschritt
beendet war, wurden die Tabletten unter Verwendung einer Tränkwanne
("coating pan") (AccelatCota 48''pan) bis zu einem Gewichtszuwachs von
4 % unter Verwendung von Opadry Beige unter den folgenden Bedingungen
filmbeschichtet: Einlasstemperatur: 50–56 °C; Auslasstemperatur: 38 40 °C; Sprührate =
etwa 200 ml/Min.; Luftfluss: 2100–2400 cfm; Zerstäubungsluftdruck:
65 psi.
-
Die
Freisetzungsdaten der neu hergestellten gehärteten Tabletten (anfänglich oder "Zeit null") und der Tabletten,
die bei Raumbedingungen (25 °C/60
% RH) und beschleunigten Lagerungs("Belastungen")bedingungen (40 °C/75 % RH) gelagert wurden,
wurden in Übereinstimmung
mit dem Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 14 unten gezeigt.
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die Freisetzungsrate der gehärteten Tabletten
nach der Lagerung unter verschiedenen Bedingungen stabil ist. Daher
können
die Formulierungen, wie oben beschrieben, dadurch, dass das endgültige Produkt
einem Härtungsschritt
unterworfen wird, stabilisiert werden. Es soll erwähnt werden,
dass diese Tabletten vor der Beschichtung gehärtet wurden. Die Tabletten
in den vorherigen Beispielen wurden vor dem Härten beschichtet. Das Ergebnis
zeigt, dass das Härten
vor oder nach dem Beschichtungsverfahren keinen Unterschied macht.
-
Um
die Bioverfügbarkeit
im stationären
Zustand der Formulierungen von Beispiel 7 beurteilen zu können, wurde
eine Multidosis, Dreiweg-Crossover-Studie an 24 normalen Freiwilligen
durchgeführt.
Diese Probanden erhielten 50 mg UltramTM (Tramadol-Tabletten
mit sofortiger Freisetzung, kommerziell erhältlich von Johnson & Johnson) alle
6 Stunden oder einmal am Tag. Venöse Blutproben wurden über 24 Stunden
zu vorgegebenen Zeitpunkten an dem 5. Tag entnommen. 1 zeigt
die mittlere Plasma-Tramadol-Konzentration (ng/ml) über 24 Stunden
an dem 5. Tag nach dem mehrfachen Dosieren.
-
Tabelle
15 fasst die pharmakokinetischen Parameter (arithmetisches Mittel)
von Tramadol am 5. Tag nach der mehrfachen Dosierung von Ultram
und Beispiel 7 zusammen.
-
-
Beispiel 8
-
Vorherige
Beispiele zeigen, dass Tramadolformulierungen mit verzögerter Freisetzung,
die Stearylalkohol und Ethylcellulose (hydrophobes Polymer) enthalten,
einen Härtungseffekt
(Freisetzungsverzögerung) nach
dem Aussetzen gegenüber
50 °C Temperatur
für 24
Stunden zeigten. In Beispiel 8 wird eine Tramadolformulierung mit
verzögerter
Freisetzung, die Stearylalkohol und kein hydrophobes Polymer enthält, hergestellt,
um zu bestimmen, ob der Härtungseffekt
auftritt, wenn nur Stearylalkohol verwendet wird.
-
Die
Tabletten von Beispiel 8 wurden wie folgt hergestellt. Zuerst wurde
Stearylalkohol in einem rostfreien Stahlbecher bereitgestellt und
auf einer Heizplatte geschmolzen. Tramadol HCl wurde in einem Hobart Mixer
platziert. Der geschmolzene Stearylalkohol wurde in das Tramadol
Hcl-Pulver gekippt, während
das Mischungsblatt gedreht wurde. Die Mischung wurde erlaubt zu
erstarren und auf Raumtemperatur abzukühlen. Die Mischung wurde gemahlen
und Talk- und Magnesiumstearate zugegeben. Das geschmierte Granulat
wurde bei 5–6
kP in Tabletten gepresst. Die Tabletten wurden bei einem 50 °C-Ofen für 24 Stunden
gehärtet.
Die Bestandteile/Mengen für
die Tabletten des Beispiels 8 sind in Tabelle 16 aufgeführt:
-
-
Die
Tabletten von Beispiel 8 wurden dann Freisetzungstests in Übereinstimmung
mit den Verfahren wie in Beispiel 1 unterzogen, beides vor dem Härten und
nach dem Härten
bei 50 °C
für 24
Stunden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 17 unten beschrieben:
-
-
Ein
Härtungseffekt
wurde beobachtet, nachdem die Tabletten gehärtet wurden. Das Ausmaß der Freisetzungsverzögerung war
jedoch nicht so signifikant wie in den vorherigen Beispielen. Obwohl
die Erfindung in Bezug auf die besonderen Formulierungen gezeigt
wurde, worin eine Tramadol-Formulierung mit verzögerter Freisetzung hergestellt
wurde, welche ein Wachs oder ein Wachs-artiges Material einschließt, welches
erweicht oder geschmolzen wurde während der Herstellung der Darreichungsform,
wird der Fachmann in der pharmazeutischen Formulierung anerkennen,
dass viele weitere Verfahren zur Herstellung von Matrixformulierungen,
in welchen das Wachs oder Wachs-artige Materialien (oder ein Material,
welches sich wie ein Wachs oder ein Wachs-artiges Material in den
beispielhaften Formulierungen verhält) erweicht, geschmolzen oder
erhitzt wurde auf eine Temperatur oberhalb seiner Glasübergangstemperatur,
in der Herstellung der Formulierungen gemäß der Erfindung nützlich sein
wird. Weiterhin wird der Fachmann in der pharmazeutischen Formulierung
anerkennen, dass die Zeit und Temperatur, die notwendig ist, um
einen Härtungsendpunkt,
wie er hierin definiert ist, zu erreichen, variieren kann, abhängig von
den speziellen Bestandteilen und Mengen davon, die in jeder bestimmten
Formulierung enthalten sind. Ferner wird es in bestimmten Situationen
möglich
sein, die Härtungstemperatur
anzuheben und die Härtungszeit
abzusenken und umgekehrt.