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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die auf dem Gebiet der Chemie,
wie Polymeren auf der Basis von Fluorpolymeren, genauer Homopolymeren
von Vinylidenfluorid (VDF) und Copolymeren von Vinylidenfluorid
mit Comonomeren, ausgewählt
aus Hexafluorpropylen (HFP), Tetrafluorethylen (TFE), Chlortrifluorethylen
(CTFE), Trifluorethylen (TrFE) und/oder Vinylfluorid (VF), in Kombination
mit Polymeren, genauer nicht-wärmehärtenden
Polyamid(Nylon-)polymeren, zugeordnet werden. Sie betrifft auch
Zusammensetzungen, die diese Polymeren enthalten und genauer Pulverbeschichtungszusammensetzungen,
die diese enthalten, sowie Verfahren zur Herstellung und Verwendung
der Zusammensetzungen, die Fluorpolymere und Polyamidpolymere, sowie
die Verwendung der Fluorpolymer- und Polyamid-Polymerkombinationen
selbst.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
US-PS 5,106,910 beschreibt ein Gemisch aus Polyvinylidenfluorid,
Nylon 11 und einem damit verträglichen
Klebstoff, um die Beschichtung des Substrats zu gewährleisten.
Die bevorzugte Zusammensetzung ist Polyvinylidenfluorid, Nylon und
ein Nylon-Terpolymer/Caprolactam-Klebstoff. Die Beschichtungsmasse
wird vorzugsweise durch Plasmaspray aufgebracht.
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Die
US-PS 3,340,222 legt unter anderem nahe, dass Amidgruppen-enthaltende
Polymere in Verbindung mit Fluorpolymeren eingesetzt werden können, um
die Filmbildung und die letztliche Beschichtungsperformance zu unterstützen. Maximal
bestehen 50% der Kombination aus dem Amidgruppen-enthaltenden Polymeren
und eine genauere Untersuchung des Texts macht klar, dass die das
Amid-enthaltenden Polymeren Acrylamidpolymere sind und nicht Polyamidpolymere.
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Die
US-PS 3,826,774 beschreibt die Addition von ausgewählten Polyamidpolymeren
an Polymere auf Polyvinylidenfluoridbasis zum Zwecke der Verbesserung
der Schlagfestigkeit von PVDF-Polymeren. Die Menge des Polyamids
ist 30 bis 55 Gew.-% und es heißt,
dass die Auswahl des Polyamids kritisch ist. Es heißt dort speziell,
dass ein Polyamid von Aminoundecansäure, Polyamid(Nylon)-11, wenn
es aus der üblicherweise
verfügbaren
Aminoundecansäure
im Hinblick der 10-Aminoundecansäure
hergestellt ist, mit den PVDF-Polymeren zusammen mit Polyamiden
von der 6-Aminocapronsäure
unverträglich
ist.
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Es
heißt,
dass geeignete Polyamide solche sind, die von verzweigten Diaminen
mit den in der Patentschrift definierten Längen der Kohlenstoffketten
abgeleitet sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Gemische von PVDF-Polymeren und Polyamid-11
oder Polyamid-12 mit weniger als 45 Gew.-% PVDF-Polymeren zur Verfügung, die
schmelzbare Pulver sind, die dazu geeignet sind, pigmentierte oder
nicht-pigmentierte Überzüge auf Substraten,
insbesondere Metallsubstraten, zu ergeben und die auch dazu fähig sind,
durch übliche Techniken,
z.B. durch Spritzgießen
oder Extrudieren, in zwei- oder dreidimensionale Gegenstände verformt
zu werden, die im Vergleich zu den entsprechenden Polyamiden, die
die PVDF-Polymeren
nicht enthalten, überlegene
Oberflächeneigenschaften
haben. Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind von
dem verträglichen
Klebstoff der US-PS 5,106,910 frei.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt gemäß einer
ersten Ausführungsform
eine Harzzusammensetzung zur Verfügung, die im Wesentlichen aus
einem Gemisch aus 0,01 bis 45 Gew.-% eines Polymeren auf Polyvinylidenfluorid-Basis
und mehr als 55 Gew.-% bis 99,99 Gew.-% eines Polyamidpolymeren,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Polyamid-11 und Polyamid-12, besteht.
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Die
einzelnen Arten der ersten Ausführungsform
der Erfindung besitzen die inhärente
Anwendungscharakteristik, dass sie schmelzbar sind, um Überzüge auf Substraten
mit hoher Beständigkeit
gegenüber
einer Fleckenbildung mit guter Witterungsbeständigkeit und Flexibilität, mit guter
Beständigkeit
gegenüber
unsachgemäßer Behandlung,
mit guter Verschleiß-
und guter Abriebbeständigkeit
aufweisen, während
diese Überzüge eine
gute Haftung an dem Substrat, auf das sie aufgeschichtet worden
sind, beibehalten, und wobei die Überzüge einen guten Glanz und ein
gutes Gesamtaussehen aufweisen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Harzzusammensetzung zur Verfügung, die
im Wesentlichen aus einem Gemisch pulverförmiger Harze besteht, nämlich:
- a) 0,01 Gew.-% bis 45 Gew.-% Polymer auf Polyvinylidenfluoridbasis;
und
- b) mehr als 55 Gew.-% bis 99,99 Gew.-% Polyamidpolymere, ausgewählt aus
Polyamid-11 und
Polyamid-12.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Erzeugnis, umfassend ein Substrat,
das auf mindestens einer Oberfläche
davon mit einer Beschichtung beschichtet ist, die aus einer Harzzusammensetzung,
wie gemäß der ersten
Ausführungsform
definiert, gebildet ist, wobei das Substrat aus Metall-, Glas- und
Keramiksubstraten ausgewählt
ist, zur Verfügung.
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Gemäß einer
dritten Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung einer pulverförmigen Harzzusammensetzung,
wie gemäß der ersten
Ausführungsform
definiert, zur Bildung eines dreidimensionalen Objekts durch Anwenden
eines scherungsarmen Formverfahrens auf die pulverförmige Harzzusammensetzung zur
Verfügung.
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Es
ist gefunden worden, dass die Harzzusammensetzungen gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung schmelzbar sind, um Überzüge auf Substraten zu ergeben,
die eine hohe Spannungsbeständigkeit, eine
gute Wetterbeständigkeit
und gute Flexibilität,
eine gute Beständigkeit
gegenüber
unsachgemäßer Behandlung,
eine gute Verschleiß-
und eine gute Abriebbeständigkeit
haben, wobei sie eine gute Haftung an dem Substrat haben, auf das
sie aufge schichtet worden sind, und schließlich einen guten Glanz und
ein gutes Gesamtaussehen aufweisen.
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DEFINITIONEN
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- „Polyamid-11" bedeutet Poly-11-aminoundecansäure.
- „Polyamid-12" bedeutet Poly-12-aminolaurinsäure.
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„Polymer
auf Polyvinylidenfluoridbasis", „PVDF-Polymer" oder „PVDF-Harz" bedeutet Polyvinylidenfluorid
oder Copolymere von Vinylidenfluorid mit Comonomeren, wie Hexafluorpropylen,
Tetrafluorethylen, Chlortrifluorethylen, Trifluorethylen und/oder
Vinylfluorid. Der Einschluss von kleinen Mengen von Terpolymeren
von Vinylidenfluorid in die Copolymere wird durch die Erfindung
in Betracht gezogen.
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Der
Einschluss von Vinylidenfluorid, Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen-Terpolymer
gemäß der US-PS
5,346,727 in Mengen von bis zu etwa 5 Gew.-% des trockenen PVDF-Harzgemisches wird
als ein Einschluss der Terpolymere der europäischen Patentanmeldung 0659846A2
in Betracht gezogen. Die Terpolymeren können in den Ausgangslatex vor
der Isolierung des PVDF-Polymerharzes eingemischt werden oder sie können in
das letztgenannte in einem trockenen Zustand eingemischt werden.
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Die
Bezeichnung „bestehend
im Wesentlichen aus" in
dieser Beschreibung und den angefügten Ansprüchen bedeutet, dass die beschriebenen
und beanspruchten Zusammensetzungen im Wesentlichen von dem verträglichen
Klebstoff, wie in der US-PS 5,106,910 beschrieben, frei sind, dass
sie jedoch andere zulässige
Additive enthalten können,
die als Optionen in dieser Beschreibung beschrieben werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung wird nunmehr allgemein unter Bezugnahme auf bevorzugte
Ausführungsformen
davon beschrieben, um es dem Fachmann zu ermöglichen, die Erfindung auszuführen und
zu verwenden.
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Die
als Ausgangsmaterial verwendeten Vinylidenfluorid-Homo- und -Copolymerharze
sind bekannt, genauso wie ihre Verfahren zur Herstellung. Vergleiche
z.B. Humphrey und Dohany, Vinyliden Fluoride Polymers, Encyclopedia
of Polymer Science and Engineering, 2. Ausgabe, Bd. 17, S. 532 bis
548, 1989, John Wiley and Sons, und die darin genannten Referenzen.
Vergleiche auch die US-PSen 3,857,827; 4,360,652; 4,569,978; 3,051,677;
3,178,399; 5,093,427; 4,076,929; 5,543,217; Moggi et al., Polymer
Bulletin, 7, S. 115 bis 122, (1982), Bonadardelli et al., Polymer,
27; S. 905-909 (1986), Pianca, et al., Polymer, 28, S. 224 bis 230, (1987),
und Abusleme et al., europäische
Patentanmeldung Nr. 650,982, A1. Die so hergestellten Harze können Homopolymer
PVDF-Harze oder Copolymer PVDF-Harze sein, wobei geeignete Monomere
für die
Copolymerisation mit dem VDF aus HFP, CTFE, TFE, TrFE, VF oder Gemischen
davon ausgewählt
werden. Das HFP ist das bevorzugte Comonomere.
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Bis
zu etwa 30 Gew.-% Comonomer(e) können
in das PVDF-Copolymere eingearbeitet werden, wobei etwa 5 bis 20
Gew.-% bevorzugt werden. Auch Harze von Terpolymeren von VDF, insbesondere
solche von VDF, TFE und HFP, können
in die als Ausgangsmaterialien verwendeten Harze eingearbeitet werden.
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Die
Verwendung von Harzen, hergestellt durch Emulsions- oder Suspensionspolymerisation
in vertikalen oder horizontalen chargenweise betriebenen Reaktoren
oder in kontinuierlichen Reaktoren, wird durch die Erfindung in
Betracht gezogen.
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Das
Polymerharz kann als getrocknetes Pulver aus dem während seiner
Synthese erhaltenen Latex erhalten werden und es ist dazu geeignet,
in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
durch im Stand der Technik gut bekannte Verfahren, die hier nicht
detailliert beschrieben werden müssen,
einzumischen. Solche Verfahren schließen das Trocknen des Latex,
die Koagulation durch Hochschermischen, die Zentrifugation und/oder
die Veränderung
des ionischen Gleichgewichts oder das Einfrieren, gefolgt von einer
Filtration und einem fakultativen Waschen, und dergleichen ein.
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Das
Polyamid-11- und das Polyamid-12-Harze, die in die Harze auf Polyvinylidenfluoridbasis
eingemischt werden sollen, sind ebenfalls bekannte Handelsprodukte
und sie sind beide in Sorten, die für Pulverbeschichtungsanwendungszwecke
geeignet sind, von der Firma Elf Atochem S.A. und ihrer Tochtergesellschaft Elf
Atochem North America, Inc. verfügbar.
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Das
Vermischen des PVDF-Harzes und des Polyamidharzes kann einfach dadurch
bewerkstelligt werden, dass die gepulverten Harze in den gewünschten
Gewichtsverhältnissen
unter Verwendung beliebiger geeigneter Standardpulver-Mischtechniken
eingemischt werden.
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Gewünschtenfalls
können
ein Pigment bzw. Pigmente (oder ein anderes Farbmittel bzw. Farbmittel) zum
Zeitpunkt des anfänglichen
Vermischens der Harze eingearbeitet werden oder sie können zu
einem späteren
Zeitpunkt in das vorgebildete Gemisch eingemischt werden. Das Pigment
(oder das Farbmittel) kann auch mit anderen Harzen vor dem Mischen
der Harze kombiniert werden und auf diese Weise in die Gemische eingeführt werden.
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Alle
beliebigen Pigmente (oder anderen Farbmittel), von denen bekannt
ist, dass sie für
Beschichtungsmassen auf der Basis von Polyamiden und/oder Polyvinylidenfluoriden
geeignet sind, können
zum Einsatz kommen.
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Die
Pigmente können
z.B. solche Pigmente einschließen,
die in der US-PS Nr. 3,340,222 beschrieben werden. Das Pigment (oder
das andere Farbmittel) kann ein organischer oder ein anorganischer
Stoff sein. Gemäß einer
Ausführungsform
kann das Pigment Titandioxid oder Titandioxid in Kombination mit
einem oder mehreren anderen anorganischen Pigmenten umfassen, wobei
das Titandioxid den Hauptteil der Kombination ausmacht. Anorganische
Pigmente, die allein oder in Kombination mit Titandioxid verwendet
werden können, schließen z.B.
Siliciumdioxid, verschieden gefärbte
Eisenoxide, Cadmium, Bleititanat und verschiedene Silicate, z.B.
Talk, Diatomeenerde, Asbest, Glimmer, Ton und basisches Bleisilicat,
ein. Pigmente, die in Kombination mit den Titandioxiden verwendet
werden können,
schließen
z.B. Zinkoxid, Zinksulfid, Zirkoniumoxid, Bleiweiß, Ruß, Bleichromat,
aufschlämmende
und nichtaufschlämmende
Metallpigmente, Molybdatorange, Calciumcarbonat und Bariumsulfat
ein.
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Die
bevorzugte Pigmentkategorie besteht aus Pigmenten vom keramischen
Metalloxid-Typ,
die calciniert sind.
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Chromoxide
und einige Eisenoxide vom calcinierten Typ können gleichfalls zufrieden
stellend zum Einsatz kommen. Für
Anwendungszwecke, bei denen eine weiße Beschichtungsmasse gewünscht wird,
wird nicht-verkalkendes und nicht-vergilbendes Titandioxid vom Rutil-Typ empfohlen. Lithopone
und dergleichen sind nicht angemessen, da sie an einem Mangel an
Verkalkungsbeständigkeit
und/oder an nicht ausreichender Deckkraft leiden. Gleichermaßen wird
auch Anastase TiO2 nicht empfohlen.
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Die
Pigment- (oder die andere Farbmittel-)Komponente, wenn vorhanden,
liegt in der Zusammensetzung vorzugsweise in einer Menge von etwa
0,1 bis etwa 50 Gew.-Teilen pro 100 Teile Harzkomponente vor. Für die meisten
Anwendungszwecke beträgt
der bevorzugte Bereich etwa 5 bis etwa 20 Gew.-Teile Pigment pro
100 Teile Harzkomponente.
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Klare
metallisch pigmentierte Beschichtungsmassen enthalten sehr geringe
Gewichtsmengen Pigment.
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Die
Pulverbeschichtungsmasse kann auf das Substrat durch alle beliebigen
herkömmlichen
Aufbringungsverfahren, die einen gleichförmigen Überzug ergeben, aufgebracht
werden. Typische Techniken sind das Wirbelschichtbett-, das thermische
Sprüh-
oder vorzugsweise das elektrostatische Beschichten.
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Die
Pulverbeschichtungsmasse kann auf das Substrat mit oder ohne ein
Primer-Beschichtungsmittel aufgebracht
werden. Nach dem Aufbringen wird das Beschichtungsmittel einer Temperatur
oberhalb der Schmelztemperatur des Beschichtungsmittels, vorzugsweise
auf eine Temperatur zwischen etwa 450°F und 500°F (232° bis 260°C) ausgesetzt.
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Aufgrund
der hohen Brenntemperaturen sind die Beschichtungsmittel in erster
Linie als Beschichtungsmittel für
Metallsubstrate und ähnlich
thermische stabile Substrate, wie Aluminium, Stahl, Glas und Keramiken,
geeignet. Die Verwendungszwecke von derart beschichteten Substraten
sind in erster Linie dekorative Zwecke, bei denen eine Langzeit-UV-Beständigkeit
und/oder Schlagfestigkeit erforderlich ist. Typische Beispiele sind
Metallbauteile (Fensterrahmen, Türrahmen,
Deckenmaterialien, Wandpaneele, Möbelkomponenten und dergleichen)
sowie Komponenten von Kraftfahrzeugen. Die Verwendung als funktionelle
Beschichtungsmittel (zur Erzielung einer Korrosions- und/oder Verschleißbeständigkeit
z.B.) wird gleichfalls in Betracht gezogen.
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Es
wird eine verbesserte Performance bei derartigen Verwendungszwecken
der Pulverbeschichtungsmittel auf Polyamidbasis, wie Körbe für Geschirrspülmaschinen,
Auskleidungen von Heißwasser-Erhitzungstanks,
Einkaufswägen,
File-Stäbe
und mechanische Teile, erhalten.
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Gleichermaßen können dreidimensional
gebildete Gegenstände
aus den Massen gemäß der ersten Ausführungsform
durch Niedrigscherverfahren hergestellt werden, die herkömmlicherweise
zur Bildung von Polyamidgegenständen
verwendet werden, wie beispielsweise Spritzgießen, Roto-Verformen und dergleichen.
Die so gebildeten Gegenstände
haben überlege ne
Verwendungseigenschaften gegenüber
Gegenständen,
die durch ähnliche
Verfahren aus ansonsten analogen Polyamiden, jedoch ohne Zumischung
von PVDF-Polymeren, gebildet worden sind. Offensichtlicherweise
werden für
solche Verwendungszwecke Polyamidsorten durch den Fachmann ausgewählt, von
denen bekannt ist, dass sie für
Verformungstechniken geeignet sind.
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Für den Fachmann
wird auch erkennbar, dass die oben beschriebenen Anwendungs- und
Herstellungsverfahren allgemein in Gegenwart oder in Abwesenheit
von Pigmenten oder anderen Farbmitteln anwendbar sind.
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Die
Untersuchung der Oberfläche
der Gegenstände
gemäß der zweiten
Ausführungsform
der Erfindung durch herkömmliche
analytische Techniken, wie die Abtastelektronenmikroskopie (SEM)
und die Röntgenphotoelektronenspektroskopie
(XPS) liefert Daten, die mit einer Endstruktur in Einklang stehen,
die eine größere Konzentration
von Polymeren auf PVDF-Basis auf der Oberfläche aufweist. Bei PVDF-Konzentrationen
von etwa 5 Gew.-% oder höher
stehen die erhaltenen Daten im Einklang mit einer Oberfläche aus
im Wesentlichen vollständig
dem Polymeren auf PVDF-Basis mit wenigen oder keinen Brüchen in
der Schicht aus dem Polymer auf PVDF-Basis.
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Das
PVDF-Harzpulver kann in das Polyamid-Harzpulver in Konzentrationen
von 0,01 bis 45 Gew.-% in Abhängigkeit
von den gewünschten
Anwendungseigenschaften des Endprodukts eingearbeitet werden. Für normale
Pulverbeschichtungszwecke werden etwa 5 bis etwa 15 Gew.-% bevorzugt,
wobei etwa 10 Gew.-% am meisten bevorzugt werden. Für ein besseres
dekoratives Aussehen der Oberfläche
werden Konzentrationen des PVDF-Harzes im unteren Teil des Konzentrationsbereichs
bevorzugt. Für
eine gesteigerte Fleckenbeständigkeit
und eine gesteigerte Beständigkeit
gegenüber
Chemikalien werden Konzentrationen des PVDF-Harzes in den höheren Bereichen
bevorzugt.
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Für den Fachmann
wird auch ersichtlich, dass zusätzlich
zu den oben beschriebenen thermoplastischen PVDF-Harzen andere bekannte
thermoplastische Fluorpolymere, wie Polytetrafluorethylen und Polyvinylfluorid,
zusammen mit den Harzen auf PVDF-Basis oder statt dieser verwendet
werden können.
Die üblicherweise
bekannten Fluorelastomere auf PVDF-Basis und andere bekannte Fluorelastomere
werden gleichfalls als Äquivalente
in den erfindungsgemäßen Pulvergemischen
der ersten Ausführungsform
sowie den beschichteten Gegenständen
der zweiten Ausführungsform
der Erfindung in Betracht gezogen.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die beste Art und Weise, die
vom Erfinder für
die Ausübung ihrer
Erfindung in Betracht gezogen wurde, und sie sollen nur illustrativ
sein und keine Beschränkungen
der Erfindung beinhalten.
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BEISPIELE 1 bis 5
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Gemische
einer Pulverbeschichtungs-Harzmasse wurden aus einem im Handel erhältlichen
Polymeren auf PVDF-Basis in Pulverform (KYNAR® 711
der Firma Elf Atochem North America, Inc.) und einem im Handel erhältlichen
pigmentierten Polyamid-11-Harzpulver (RILSAN® 5498HV
FB der Firma Elf Atochem North America, Inc.) hergestellt. Die für jedes Beispiel
angegebenen Werte der Konzentration stellen die prozentuale Gewichtsmenge
des Harzes auf PVDF-Basis in dem Gemisch dar, wobei der Rest aus
dem Polyamid besteht. Die Pulverbeschichtungs-Harzmassen wurden
auf Putz-bestrahlte Stahl- oder Aluminiumplatten aufgeschichtet,
die entweder nicht mit einem Grundlack versehen worden waren, oder
mit herkömmlichen
phenolischen Epoxyprimern grundbehandelt worden waren, um die Haftung
der Polyamide an den Metallsubstraten zu erhöhen. Es wurden herkömmliche
Fließbett-Eintauchtechniken
oder elektrostatische Spraytechniken verwendet. Es wurde bei Temperaturen
oberhalb des Schmelzpunkts bzw. des Fusionspunkts der Harzpulver
geschmolzen. Die Eigenschaften in Abhängigkeit von dem Substrat,
dem Primer und der Anwendungstechnik blieben anscheinend unter den
Proben relativ konstant und sie wurden daher nicht angegeben.
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Die
angegebenen charakteristischen Eigenschaften der Oberfläche hängen von
der relativen Konzentration der Harze in den Beschichtungsmaterialien
und nicht von anderen Faktoren für
diese Beispiele ab.
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Herstellung
der Probe: Repräsentative
Proben wurden aus jeder Platte zu einer Größe von etwa 1 cm × 1,5 cm
herausgeschnitten. Die Proben wurden dann mit ungefähr 50 nm
Gold/Palladium (60 s Sputter) beschichtet, um die Oberflächenaufladung
und eine Beschädigung
des Probekörpers
bei Bestrahlung mit Elektronen bei der SEM-Behandlung zu verringern.
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Die
hohe Oberflächenempfindlichkeit
des XPS erforderte eine spezielle Vorbereitung der Probe für die XPS-Proben.
Die Oberfläche
im Ursprungszustand der Proben ist im Allgemeinen mit einer Schicht
von teilchenförmigen
Stoffen und von organischen Verschmutzungen (d.h.
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Fingerabdrücken, atmosphärischem
Staub, organischen Materialien) bedeckt. Die Schicht der Verunreinigungen
wurde durch eine Reinigungsbehandlung mit Kohlendioxidschnee entfernt.
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Bei
diesem Reinigungsprozess werden teilchenförmige Stoffe und organische
Verunreinigungen weggetragen, wobei keine schädlichen Rückstände zurückbleiben, die die Analyse
der Oberfläche
stören
könnten.
Beispiel
Nr. | PVDF-Harzkonzentration |
1 (Kontrolle) | 0% |
2 | 2% |
3 | 5% |
4&5 | 10% |
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Oberflächenanalyse durch SEM:
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Beispiel 1
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Die
Oberfläche
war ziemlich glatt und ohne irgendwelche Merkmale, ausgenomen zahlreiche
Risse und weiße
Flecken. Die weißen
Flecken bestanden aus Pigmenten auf Titanbasis.
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Beispiel 2
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Diese
Oberfläche
zeigte eine Oberflächenschicht
mit kreisförmigen „Löchern", durch die eine
Oberfläche
vom Polyamid-Typ sichtbar war. Zusammen mit den unten angegebenen
Ergebnissen der XPS-Analyse steht dies mit einer Schicht von einem
Polymeren auf PVDF-Basis auf der Oberfläche im Einklang, jedoch handelt
es sich dabei um eine solche, die nicht-kontinuierlich ist. Die
Oberflächenschicht
weist drei Regionen auf einen strukturlosen Netzwerk-Typ eines Bereichs,
der die freigelegten Polyamidflächen
umgibt, eine glatte Fläche
mit Rissen, die einer ausgetrockneten Schlammzone ähnlich ist,
und kreisförmige
Wachstumsregionen mit radialen Linien.
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Beispiel 3
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Die
Oberfläche ähnelte der
Oberfläche
des Produkts des Beispiels 2 mit der Ausnahme, dass keine Polyamid-Regionen
sichtbar waren. Die Oberfläche
wies einige Vertiefungen und kleine Löcher auf.
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Beispiel 4&5
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Ein
sehr ähnliches
Aussehen der Oberfläche
wie im Falle des Produkts des Beispiels 3, jedoch mit möglicherweise
weniger Löchern.
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Analyse durch XPS:
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Bei
dieser Technik wird die Probe mit monochromatischen Röntgenstrahlen
bestrahlt, wodurch bewirkt wird, dass durch den photoelektrischen
Einstein-Effekt Elektronen ausgestoßen werden. Diese Photoelektronen
haben charakteristische Energien, die für jedes Element im Periodensystem
charakteristisch und eigenartig sind. Bei einer genügenden Auflösung der
Energie kann die chemische Umgebung der Atome durch kleine Veränderungen
dieser charakteristischen Energien beeinflusst werden. Diese Methode
analysiert die obersten 10 nm der Oberfläche (Elektronen, die weiter
unten entstehen, können
nicht zu der Oberfläche
entweichen) und ist daher sehr Oberflächen-empfindlich. Die Daten
bestehen aus Auftragungen der Elektronenzählungen gegen die Energie,
in dem jeder Peak eine spezielle Elektronenhülle repräsentiert. Jedes Element, ausgenommen
Wasserstoff (der manchmal von den chemischen Verschiebungen abgeleitet
werden kann), kann erfasst werden.
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Oberflächenanalyse durch XPS:
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Überwachungsspektren
mit niedriger Auflösung
(0 bis 1400 eV) wurden für
jede Oberfläche
angefertigt. Alle signifikanten Peaks wurden durch das Element identifiziert.
Die Oberflächen
enthielten zum größten Teil
Kohlenstoff, Fluor und Sauerstoff. Es wurden auch, wie erwartet,
Spurenmengen von Stickstoff gefunden, und zwar aus dem Polyamid
in der Beschichtungsmasse.
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Spektren
mit hoher Auflösung
wurden für
Kohlenstoff, Sauerstoff, Fluor und Stickstoff erhalten. Diese Spektren
mit hoher Auflösung
wurden dazu verwendet, um die Menge des PVDF-Harzes auf der Oberfläche des Überzugs
quantitativ zu bestimmen.
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Durch
einen Vergleich der Subpeak-Positionen für jedes Element mit Standardtabellen
ist es möglich, die
Mengen des Polyamids und des vorhandenen Polymeren auf PVDF-Basis
abzuschätzen.
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Die
erhaltenen Ergebnisse werden wie folgt zusammengefasst:
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Beispiel 1
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Die
erhaltenen Daten passten extrem gut zu denjenigen von Polyamid.
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Beispiel 2
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Fast
die Hälfte
der Oberfläche
besteht aus Polyamid. Dieses Ergebnis steht mit einer Wanderung
des PVDF-Harzes bevorzugt zu der Oberfläche im Einklang.
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Beispiel 3
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Es
war kein Polyamid auf der Oberfläche
erfasst worden.
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Beispiele 4&5
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Es
war kein Polyamid auf der Oberfläche
erfasst worden.
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Untersuchung des Glanzes:
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Bei
allen Proben wurde der 60°-Glanz
durch die ASTM-Norm D523-89 bestimmt.
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Es
wurde gefunden, dass der Glanz unter den Wert, der für eine beliebige
Probe von Polyamid-11 durch eine besondere Technik für ein teilchenförmiges Substrat
mit steigendem Gehalt von PVDF-Harz gefunden wurde, abnahm.
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Beispiel 6
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Ein
Roto-geformter Tank wurde aus einem in einem Henschel-Mischer trocken
zusammengemischten Gemisch aus 90 Gew.-% einer Standard-Roto-Verformungssorte
von Polyamid-11
mit dem Warenzeichen RILSAN® (von der Firma Elf Atochem
North America, Inc.) und 10 Gew.-% KYNAR® 711
hergestellt. Es wurde eine XPS-Analyse der inneren und der äußeren Oberflächen sowie
einer Schnittoberfläche
durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Anreicherung der KYNAR-Fraktion
des Harzgemisches auf der inneren Oberfläche an. Dieses Ergebnis steht
mit den oben für
die Pulverbeschichtungsmassen angegebenen Ergebnissen im Einklang.