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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des Chelatbildners
Rhizoferrin.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Eisen
ist für
nahezu alle Lebensformen lebensnotwendig. Jedoch haben aufgrund
der Wasserunlöslichkeit
von Fe(OH)3, (Ksp =
2 × 10–39),
der vorherrschenden Form des Übergangsmetalls
in der Umwelt, praktisch alle Lebensformen recht komplexe Eisenchelat-bildende und Transportsysteme
zur Nutzung des Metalls entwickelt. Höherentwickelte Tiere neigen
zur Nutzung von Proteinen zum Transportieren und Assimilieren von Eisen.
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Mikroorganismen
erzeugen eine Gruppe von Chelatbildnern oder Siderophoren mit niedrigem
Molekulargewicht [Bergeron, „Synthesis
and Solution Structure of Microbial Siderophores", Chem. Rev., Vol. 84, Seite 587–602 (1984);
Tait, „The
Identification and Biosynthesis of Siderochromes Formed by Micrococcus
denitrificans, Biochem. J., Vol. 146, Seite 191–204 (1975); Griffiths et al, „Vibriobactin,
a Siderophore from Vibrio cholerae", J. Biol. Chem, Vol. 259, Seite 383–385 (1984);
Aksoy et al, „Hypertransfusion
and Iron Chelation in Thalassaemia", Seite 80, Hans Huber Publishers, Bern
(1985) und Bickel et al, „Metabolic
products of actinomycetes. Ferrioxamine B", Helv. Chim. Acta., Vol 43, Seite 2129–2138 (1960)]
zum Zweck des Erhalts von Eisen. Das Metall kommt in der Biosphäre in großen Mengen
im unlöslichen
Eisenstadium vor und wäre
sonst ohne solche Liganden für
Bakterien nicht zugänglich.
Obwohl bereits eine Vielzahl von Siderophoren identifiziert wurde,
fallen diese zum größten Teil
unter zwei Strukturklassen: die Catecholamide und die Hydroxamate [Bergeron,
oben]. Viele der Liganden beider Strukturtypen enthalten Polyamin-Hauptketten.
Während
die hexakoordinierten Catecholamide Parabactin [Tait, oben] und
Vibriobactin [Griffiths et al, oben] auf den Triaminen Spermidin
bzw. Norspermidin basieren, werden die Hydroxamate häufig von
den Diaminen Putrescin oder Cadaverin oder von deren biochemischen
Vorläufern
Ornithin oder Lysin abgeleitet [Bergeron, oben]. Zum Beispiel bestehen
aus dem Streptomyces pilosus isolierten Siderophoren, die Desferrioxamine
A–I aus
einer Gruppe von Hydroxamaten entweder mit sich wiederholenden Putrescin-
oder Cadaverineinheiten in ihren Hauptketten [Aksoy et al, oben].
Der am besten bekannte dieser Chelatbildner, Desferrioxamin B (DFO)
[Bickel et al, oben], ist ein linearer Trihydroxamatligand, welcher
einen sehr stabilen hexakoordinierten, oktaedrischen Komplex [Modell
et al, „The
Clinical Approach to Thalassaemia", Seite 217, Grune and Stratton, London (1984)]
mit Eisen (III), Kf = 1 × 1030 M–1 bildet.
Obwohl DFO eine Reihe unterschiedlicher +3-Kationen, z.B. Al(III),
Ga(III), Cr(III) bindet, zeigt es eine hohe Spezifität für Eisen
(III). Es ist daher nicht zu überraschend, dass
das Mesylat-Salz von Desferrioxamin, Desferal® bei
der Behandlung verschiedener Eisenüberladungserkrankungen wie
Thalassämie
eingesetzt wurde [Anderson, „Inorganic
Chemistry in Biology and Medicine", Kapitel 15, American Chemical Society,
Washington, D. C. (1973) und Fisher et al, „Development of an Intravenous
Desferrioxamine Mesylate Treatment Protocol for Swine: Monitoring
of Desferrioxamine and Metabolites By High-Performance Liquid Chromatography", Pharmacology, Vol.
41, Seite 263–271
(1990)]. Die Tatsache jedoch, dass Patienten aufgrund der kurzen
Halbwertszeit des Medikamentes im Körper kontinuierlich Infusionen
erhalten müssen,
hat Wissenschaftler dazu gezwungen, die Suche nach besseren therapeutischen
Eisenchelatbildnern fortzusetzen.
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N1,N4-Bis(1-Oxo-3-Hydroxy-3,4-Dicarboxybutyl)Diaminobutan
(Rhizoferrin) wurde zuerst aus der Rhizopus microsporus Var. Rhizopodiformis
isoliert, einem Organismus der mit Mukormykose in Verbindung gebracht
wird, welcher bei Dialysepatienten gefunden wurde [Drechsel et al,
Biol. Met., Vol. 4, Seite 238–243 (1991)],
und welcher bei verschiedenen Zygomyceten-Pilzstämmen vorkommt [Thieken et al,
FEMS Microbiol. Lett., Vol. 94, Seite 37–42 (1992)]. Wie die natürlichen
Chelatbildner Parabactin und DFO bildet Rhizoferrin einen 1:1-Komplex mit Eisen(III)ionen
[Drechsel et al, Biol. Met., Vol. 5, Seite 141–148 (1992)], jedoch wurde die
Bildungskonstante des Chelats nicht gemessen. Die Strukturbestimmung
von Rhizoferrin [Drechsel et al, 1991, oben] zeigte ein Putrescinzentrum,
das an seinem 1-Carboxylat durch Zitronensäure symmetrisch diacyliert
ist:
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Obwohl
Rhizoferrin eine Polyaminhauptkette aufweist, ist es dennoch kein
Mitglied einer der beiden Klassen von Chelatbildnern. Es ist eher
ein Hydroxypolycarboxylat, zusammen mit Rhizobactin [Smith, Tetrahedron
Lett., Vol. 30, Seite 313–316
(1989)] und Staphyloferrin A [Konetschny-Rapp et al, Eur. J. Biochem., Vol.
191, Seite 65–74
(1990)], welche auf L-Lysin bzw. D-Ornithin vorhergesagt werden.
Im Gegensatz zu den Hydroxamaten Aerobactin, Arthrobactin, Schizokinen
[Bergeron et al, „Synthesis
of Catecholamide and Hydroxamate Siderophores", im Handbook of Microbial Iron Chelators,
Winkelmann, Hrsg., CRC Press, Inc., Boca Raton, FL, Seite 271–307 (1991)]
und Nannochelin [Samejima et al, Chem. Pharm. Bull., Vol. 32, Seite 3428–3435 (1984)],
bei denen Zitronensäure
symmetrisch 1,3-disubstituiert ist, ist der prochirale Kohlenstoff jeder
unsymmetrisch funktionalisierten Zitronensäure in Rhizoferrin asymmetrisch.
Diese beiden Stellen des Moleküls
befinden sich gemäß der Zirkulardichroismus
(CD)-Spektroskopie im Vergleich zu natürlicher (R,R)-Weinsäure in der
(R)-Konfiguration [Drechsel et al, 1992, oben].
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Appl.
Microbiol. Biotech. (1996) 45: 664–670 offenbart die Herstellung
von Rhizoferrin durch Fermentation.
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SYNTHESIS
Nr. 12, Dezember 1994, 1450–1456
offenbart eine chemische Synthese, welche das Schützen, Acylieren
und Entfernen des Schutzes einer Aminogruppe beinhaltet.
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Bioorganic & Medicinal Chemistry
Letters, Vol. 6, Nr. 20, 2405–2410
offenbart den Schutz bestimmter Carbonsäuregruppen während der
Reaktion einer weiteren Carbonsäuregruppe
zur Bildung eines Amids.
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Es
besteht Bedarf für
ein Verfahren zum Synthetisieren von Rhizoferrin und anderen Verbindungen, welche
eine Citratkomponente der gewünschten
Konfiguration in einer Amidbindung aufweisen. Die Hauptherausforderung
für eine
solche Synthese ist das Herstellen eines Citrat-Synthons der korrekten
Konfiguration zur Bindung an eine Amingruppe, um die Endkonfiguration
des Endproduktes eindeutig zu definieren.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen solchen synthetischen
Pfad bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
und weitere Ziele werden durch die vorliegende Erfindung realisiert,
wobei eine Ausführungsform
davon ein Verfahren zum Synthetisieren einer Verbindung mit der
Formel:
betrifft,
wobei
C* ein chirales Kohlenstoffatom ist;
a und b gleich oder verschieden
sein können,
und ganze Zahlen von 0 bis 10, jeweils einschließlich, sind; und
R gleich
H, Alkyl, Arylalkyl, Carboxyl oder
ist,
wobei C* und b
die oben zugeschriebene Bedeutung haben,
welches Folgendes
aufweist:
- 1. das Acylieren eines Polyamins
mit der Formel: wobei
a, b und R die oben zugeschriebene Bedeutung haben, und Q eine Amin-Schutzgruppe ist,
mit
einer enantiomeren Form eines Diesters der Zitronensäure, welche
folgende Formel aufweist: wobei:
R' gleich Alkyl,
Aryl, Aralkyl oder Cycloalkyl mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen ist,
zur
Herstellung eines Amids mit der Formel:
- 2. das Hydrolysieren des Amids (IV) zur Herstellung einer Säure mit
der Formel:
- (3) das Entfernen des Schutzes der Säure (V) zum Entfernen der Q-Gruppen,
wodurch die Säure
der Formel (I) erzeugt wird.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung wird detailliert mit Verweis auf die Synthese von Rhizoferrin
beschrieben; dabei wird der Fachmann verstehen, dass die hierin
allgemein beschriebenen Prinzipien der Erfindung für die Herstellung
jeder Verbindung mit der Formel (I) gelten, welche eine Zitronensäurekomponente
der bestimmten enantiomeren Konfiguration, über eine Amidbindung an ein
Amin gebunden, aufweist.
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Das
synthetische Schema zur Herstellung von Rhizoferrin ist Folgendes:
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Das
Enantiomer (III) kann über
das folgende Schema hergestellt werden:
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In
den oben dargestellten Strukturformeln und Schemata kann R der Rest
jedes geeigneten veresternden Alkohols mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen
wie Alkyl (z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl), Aryl (z.B. Phenyl), Aralkyl
(z.B. Benzyl) oder Cycloalkyl (z.B. Cyclopentyl, Cyclobenzyl) sein.
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Der
Diaminreaktant kann jede geeignete Amin-enthaltende primäre Amingruppe
mit der Formel (II) sein. Dabei kann R Alkyl, Aryl, Aralkyl oder
Cycloalkyl sein, wobei jedes davon bis zu 10 Kohlenstoffatome oder
aufweist.
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Der
Ausdruck „Amino-Schutzgruppe" (Q) dient wie hierin
verwendet der Bezeichnung der Q-Gruppe, welche anstelle eines Wasserstoffatoms
einer Aminogruppe oder von Aminogruppen eingefügt ist, um die Aminogruppe/n
während
der Synthese zu schützen.
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Die
Auswahl einer geeigneten Amino-Schutzgruppe ist abhängig vom
Grund für
den Schutz und der letztendlichen Verwendung des geschützten Produktes.
Wird die Schutzgruppe lediglich zum Schutz während der Synthese verwendet,
kann eine herkömmliche
Amino-Schutzgruppe
eingesetzt werden. Geeignete Amino-Schutzgruppen sind in der Technik
bekannt und zum Beispiel von Bodanszky in Principles of Synthesis, Springer
Verlag, New York (1984), von Ives in US-Patentschrift Nr. 4,619,915
und in den verschiedenen Publikationen, auf welche in letzterer
Bezug genommen wird, beschrieben. Siehe auch Methoden der Organischen Chemie,
Houben-Weyl, Vol. 15., Nr. 1 für
Schutzgruppen und Vol. 15, Nr. 2 für Verfahren der Peptidsynthese. Zu
repräsentativen
Amino-Schutzgruppen zur synthetischen Verwendung gehören Benzyl-
und Acylgruppen wie Tert-Butoxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl, Benzoyl,
Acetyl und ähnliche.
Weitere herkömmliche
Amino-Schutzgruppen zum Einsatz bei der Synthese sind in der Literatur
beschrieben [Bodanszky, oben, und Ives, oben].
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Die
Synthese von Rhizoferrin beginnt normalerweise mit Trimethylcitrat,
welches durch sterisch kontrollierte Verseifung in 1,2-Dimethylcitrat
umgewandelt wird [Hirota et al, Chemistry Lett., Seite 191–194 (1980)].
Die Enantiomere der Carbonsäure
werden durch Bildung ihrer (–)-Brucinsalze
getrennt. Nach fünf fraktionierten
Kristallisationen aus Wasser lässt
sich das kristalline Salz durch Einzelkristall-Röntgendiffraktion mit 1,2-Dimethylcitrat
in der (R)-Konfiguration
nachweisen. Die Behandlung des Salzes mit 1 N HCl und die Extraktion
mit Ethylacetat ergibt (R)-1,2-Dimethylcitrat.
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Mit
der richtigen enantiomeren Säure
wurde N1,N4-Dibenzyl-1,4-Diaminobutan
[Samejima et al, oben] mit (R)-1,2-Dimethylcitrat (2 Äquivalente)
unter Verwendung von Diphenylphosphorylazid (Et3N/DMF)
[Shioiri et al, J. Am. Chem. Soc., Vol. 94, Seite 6203–6205 (1972)]
acyliert. Man erhielt das Diamid mit einem Ertrag von 26% nach einer
Flash-Säulenchromatographie,
wodurch Nebenprodukte einschließlich
Olefine aufgrund der Eliminierung des tertiären Alkohols, wie durch NMR
angezeigt, entfernt wurden. Die Methylester wurden mit Natriumhydroxid
in wässrigem
Methanol hydrolysiert und die Acidifizierung ergab N,N'-Dibenzyl-Rhizoferrin.
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Schließlich ergaben,
da N-Benzylamide resistent gegen Hydrogenolyse sind [Williams et
al, Tetrahedron Lett., Vol. 30, Seite 451–454 (1989)], die Entfernung
des Schutzes der vierbasigen Säure
unter auflösenden
Metallreduktionsbedingungen (Li/NH3/THF)
[Kim et al, J. Org. Chem., Vol. 46, Seite 5383–5389 (1981)], die Protonierung
der Salze auf einer Kationenaustauschharzsäule und die Reinigung auf einer
C-18-Umkehrphasensäule
das Endprodukt Rhizoferrin. Das Hochfeld-NMR- und das hochaufgelöste Massenspektrum
der synthetischen Verbindung waren im Wesentlichen identisch mit
den veröffentlichten
Spektren des natürlichen Produktes
[Drechsel et al, 1991, oben]. Die absoluten Konfigurationen (R,
R) der synthetischen Probe und des natürlichen Materials sind identisch,
da beide bei der gleichen Wellenlänge einen negativen Cotton-Effekt
zeigten [Drechsel et al, 1992, oben].
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Rhizoferrin
cyclisiert, wenn es ruht, durch die Dehydrierung zu Imidorhizoferrin
und Bis-Rhizoferrin, welche
einen bzw. zwei fünfgliedrige
Ringe besitzen [Drechsel et al, 1992, oben]. Mittels der NMR wurde
beobachtet, dass die Geschwindigkeitskonstante nullter Ordnung für diese
Ringformation bei pH 5,0 6,9 × 10–2 h–1 ist.
Bei pH 3 waren die Erkenntnisse zum Umfang der Cyclisierung ähnlich denen
in der Literatur [Drechsel et al, 1992, oben]; somit erhielt man
die analytischen Daten bevor diese Dekomposition stattfand.
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Diese
synthetische Methodik für
Rhizoferrin kann auch verwendet werden, um den Hydroxy-polycarboxylierten
Siderophor Staphyloferrin A herzustellen [Konetschny-Rapp et al,
oben und Meiwes et al, FEMS Microbiol. Lett., Vol. 67, Seite 201–206 (1990)],
bei welchem D-Ornithin
an seinem 1-Carboxylat mit Zitronensäure Nα,Nδ-diacyliert
ist. Außerdem
können
Analoga von Rhizoferrin, bei welchen die Kettenlänge der zentralen Methylenbrücke variiert,
für Strukturaktivitätsstudien
synthetisiert werden.
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Pharmazeutikazusammensetzungen,
welche eine Verbindung der allgemeinen Formel I, hergestellt durch
das Verfahren der vorliegenden Erfindung, aufweisen, enthalten bevorzugt
eine pharmazeutisch akzeptable Trägersubstanz, durch welche es
möglich
ist, die Verbindung oder Mischung oral als Tablette, Kapsel oder
Pille, oder parenteral oder transdermal zu verabreichen. Die aktiven
Inhaltsstoffe können
beigemischt oder mit einer herkömmlichen,
pharmazeutisch akzeptablen Trägersubstanz
vermischt sein. Der Fachmann wird verstehen, dass jegliche/s Art
der Verabreichung, Vehikel oder Trägersubstanz, welche/s konventionell eingesetzt
wird, und welche/s in Bezug auf den aktiven Wirkstoff inaktiv ist,
für die
Herstellung und Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzungen
eingesetzt werden kann. Erläuternd
sind solche Verfahren, Vehikel und Trägersubstanzen zum Beispiel
in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 4. Ed. (1970) beschrieben. Der Fachmann wird keine Schwierigkeiten
bei der Bestimmung geeigneter und angemessener Vehikel, Bindemittel
und Trägersubstanzen
oder bei der Mischungsherstellung der aktiven Inhaltsstoffe damit
zur Bildung des Pharmazeutikums haben.
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Die
therapeutisch effektive Menge des aktiven Wirkstoffes, welche der
pharmazeutischen Zusammensetzung beizufügen ist, hängt in jedem Fall von mehreren
Faktoren ab, z.B. dem Typ, der Größe und dem Zustand des Patienten,
von der zu behandelnden Störung,
der beabsichtigten Art der Verabreichung, der Fähigkeit des Patienten, die
beabsichtigte Dosierungsform aufzunehmen, usw. Im Allgemeinen wird
jeder Dosierungsform eine Menge des aktiven Wirkstoffes beigefügt, so dass
zwischen etwa 50 bis etwa 500 mg, bevorzugt zwischen etwa 50 und
etwa 250 mg bereitgestellt werden.
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Der
in den pharmazeutischen Zusammensetzungen eingesetzte aktive Wirkstoff
kann ein pharmazeutisch akzeptables Salz oder einen Komplex der
Verbindungen der Formel I, z.B. Natrium, Kalium oder andere nichttoxische
Metallsalze, Aminsalze, usw. sowie Hydrogensalze, z.B. mit HCl,
HAc, usw. aufweisen.
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Die
Verbindung der Formel I ist von Nutzen bei der Behandlung von Schwermetall-Überladungserkrankungen, z.B.
mit Eisen, wie Thalassaemia.
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Dem
Fachmann wird bewusst sein, dass die Mengen der verschiedenen Komponenten
der einem Patienten zu verabreichenden Zusammensetzungen von den
oben genannten Faktoren abhängen.
Im Allgemeinen werden die Mengen des aktiven Wirkstoffes jedoch
so verabreicht, dass Dosierungen davon zwischen etwa 50 bis etwa
500 mg/kg, bevorzugt zwischen etwa 50 bis etwa 250 mg/kg bereitgestellt
werden, wobei die Häufigkeit
der Verabreichung und Dauer der Behandlung vom Typ und der Art des
Patienten und der behandelten Störung
abhängen.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulicht, wobei Silikagel 32–63 (40 μm „Flash") oder Silikagel 60 (70–230 Mesh)
für die
Säulenchromatographie
verwendet wurde. Optische Rotationen wurden in CH3OH
bei 589 nm (Na-Lampe) bei Raumtemperatur durchgeführt, mit
c als Gramm der Verbindung pro 100 ml. 1H
NMR-Spektren wurden bei 300 oder 600 MHz aufgezeichnet und im angegebenen
deuterierten organischen Lösemittel
oder in D2O mit chemischen Verschiebungen
angegeben in Teilen je Million nach tieferen Feldern verschoben
von Tetramethylsilan bzw. 3-(Trimethylsilyl)Propion-2,2,3,3-d4-Säure,
Natriumsalz durchgeführt.
Es wurden Röntgendiffraktionsdaten
bei 173 K auf einer Siemens SMART PLATFORM ausgestattet mit einem
CCD-Bereichsdetektor und einem Graphit-Monochromator mit Hilfe von
MoKαStrahlung
(λ = 0,71073
A) gesammelt. Die Zellparameter wurden mit Hilfe von bis zu 6233 Reflektionen
verfeinert. Eine Datenhemisphäre (1381
Frames) wurde mit Hilfe der ω-Scan-Methode
(0,3° Frame-Weite)
gesammelt. Die ersten 50 Frames wurden am Ende der Datenerfassung
nochmals gemessen, um das Instrument und die Kristallstabilität zu überwachen
(maximale Korrektur bei I war < 1%).
Psi-Scanabsorptionskorrekturen
wurden auf Grundlage des gesamten Datensatzes angewandt.
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Zirkulardichroismusspektren
erhielt man mit einem Jasco Modell J500C Spektropolarimeter ausgestattet
mit einer Jasco IF-500II-Schnittstelle und einem CompuAdd 286 Computer;
Datenerfassung und -verarbeitung erfolgten mit Jasco DP-500/PC System
Version 1.28 Software. Die Zellpfadlänge betrug 2,00 cm.
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Ultraviolettspektroskopiespektren
erhielt man mit einem Shimadzu UV-2501PC ausgestattet mit einer AST
486/33 Computerdatenstation. Die Zellpfadlänge war 1,00 cm.
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BEISPIEL 1
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1,2-Dimethylcitrat
(2) wurde durch Modifikation eines veröffentlichten Verfahrens [Hirota
et al, oben] hergestellt. Natriumhydroxid (0,1 N, 215 ml) wurde über 2 Stunden
mit kräftigem
Rühren
bei Raumtemperatur zu einer Lösung
Trimethylcitrat (1) (10,0 g, 42,7 mmol) in 50% wässrigem (CH3OH
(200 ml) gegeben. Die Lösung
wurde auf etwa 150 ml konzentriert und mit EtOAc (3 × 150 ml)
extrahiert. Die wässrige
Schicht wurde mit 1 N HCl (45 ml) azidifiziert und mit EtOAc (3 × 150 ml)
extrahiert. Die organische Schicht wurde getrocknet (MgSO4) und konzentriert, was 3,70 g (39%) von
(2) als farbloses Öl
ergab: 1H NMR (d6-DMSO) δ 5,60 (br
s, 1H, OH), 3,64 (s, 3H, CO2CH3),
3,57 (s, 3H, CO2CH3),
2,87 (d, 1H, J = 15 Hz, 1/2 CH2), 2,81 (d,
1H, J = 15 Hz, 1/2 CH2), 2,65 (d, 1H, J
= 15 Hz, 1/2 CH2).
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BEISPIEL 2
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1,2-Dimethyl-3-[(S)-sec-Phenethyl]-Citrat
(3) wurde durch Hinzufügen
von 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid
(103 mg, 0,5 mmol) zu einer Lösung
aus (2) (110 mg, 0,5 mmol), (S)-(–)-sec-Penethylalkohol
(61 mg, 0,5 mmol) und 4-Dimethylaminopyridin (3 mg) in trockenem
CH2Cl2 (10 ml) bei
0°C hergestellt,
und die Mischung wurde über
Nacht gerührt.
Die Mischung wurde gefiltert und das Filtrat wurde konzentriert
und durch Flash-Chromatographie (1:2 EtOAc/Hexan) gereinigt, was
60 mg (37%) von (3) als ein farbloses Öl ergab: 1H NMR
(CDCl3) δ 7,35–7,28 (m,
Ph), 5,97 (q, J = 7 Hz, CHPh), 5,88 (q, J = 7 Hz, CHPh), 3,77 (s,
CH3O), 3,73 (s, CH3O),
3,69 (s, CH3O), 3,68 (s, CH3O),
2,98–2,74
(m, CH2), 1,54 (d, J = 7 Hz, C-CH3), 1,52 (d, J = 7 Hz, C-CH3).
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BEISPIEL 3
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(–)-Brucinsalz
von (R)-1,2-Dimethylcitrat wurde durch das Hinzufügen von
(2) (7 g, 31,8 mmol) zu einer Lösung
aus (–)-Brucin
(12,5 g, 31,8 mmol) (ACHTUNG: toxisch) in EtOAc (460 ml) unter kräftigem Rühren über Nacht
hergestellt. Nach der Filterung wurde das Präzipitat (10,5 g) aus Wasser
(5×) rekristallisiert
und getrocknet, was 2,04 g weiße
Kristalle ergab: mp 165–168°C.
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Das
diastereomere Salz kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe C2
und hat folgende Zellmaße:
a = 13,8947 (3), b = 12,4224 (3) und c = 17,5408 (3) Å; α = 90°, β = 104,556
(1) und δ =
90°. Die
Struktur wurde durch die Direkten Verfahren in SHELXTL [Sheldrick,
SHELXTL, Siemens XRD Corporation, Madison, WI (1995)] gelöst und wurde
mit Hilfe der vollen Matrix kleinster Quadrate verfeinert. Die nicht-H-Atome
wurden anisotropisch behandelt. Die Methylwasserstoffatome wurden
in idealer Position berechnet und befanden sich auf ihren entsprechenden
Kohlenstoffatomen; die restlichen H-Atome wurden ohne Beschränkungen
verfeinert. Zwei Wassermoleküle
wurden in der asymmetrischen Einheit lokalisiert. Eines wurde mit
voller Belegung verfeinert und seine H-Atome wurden lokalisiert.
Das andere Wassermolekül,
welches sich auf einer 2-fachen Rotationsachse befand, wurde auf
eine 30% Belegung verfeinert. Basierend auf der Kenntnis der Stereochemie
von Brucin wurde dem Citratteil des Salzes eine absolute Konfiguration
von (R) zugewiesen. Die Parameter (521) wurden im abschließenden Verfeinerungszyklus
mit Hilfe von 3855 Reflektionen mit I > 2σ (I)
verfeinert, um R1 und wR2 von
0,0434 bzw. 0,1040 zu erreichen. Die Verfeinerung wurde mit Hilfe
von F2 durchgeführt.
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BEISPIEL 4
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(R)-1,2-Dimethylcitrat
(4). HCl (1 N, 4 ml) wurde zu einer Lösung des (–)-Brucinsalzes von (R)-1,2-Dimethylcitrat
(2,04 g, 3,32 mmol) in Wasser (50 ml) hinzugefügt und das Rühren wurde
für 5 Minuten
fortgesetzt. Die Extraktion mit EtOAc (3 × 50 ml), Trocknung über Na2SO4 und Konzentrierung
ergab 630 mg (86%) von (4) als ein farbloses Öl: [α] +4,0 (c 1,00), die NMR war
identisch zu (2).
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BEISPIEL 5
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N,N'-Dibenzylrhizoferrin,
Tetraethylester (6). Diphenylphosphorylazid (760 mg, 2,76 mmol)
und NEt3 (1,5 ml, 11 mmol) wurden zu einer
Lösung
von (4) (610 mg, 2,77 mmol) und N1,N4-Dibenzyl-1,4-Diaminobutan [Samejima et
al, oben] (370 mg, 1,38 mmol) in DMF (20 ml) bei 0°C unter Stickstoff
hinzugefügt.
Die Lösung wurde
für 1 Stunde
bei 0°C
gerührt
und dann weiter bei Raumtemperatur für 23 Stunden. Nachdem die Lösemittel
unter Hochvakuum entfernt wurden, wurde der Rest in EtOAc (25 ml)
aufgenommen und mit gesättigtem NaHCO3 (25 ml), Wasser (25 ml), 0,5 N HCl (25
ml) und Wasser (25 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet
(MgSO4) und konzentriert. Flash-Chromatographie,
Eluieren mit 4:1 EtOAc/Hexan erzeugte 240 mg (26%) (6) als ein blassgelbes Öl: [α] +8,25 (c
1,00); 1H NMR (CDCl3) δ 7,42–7,24 (m,
10H), 4,65–4,48 (m,
4H), 3,81 (s, 3H, OCH3), 3,79 (s, 3H, OCH3), 3,69 (s, 3H, OCH3),
3,65 (s, 3H, OCH3), 3,40–3,12 (m, 4H), 3,10–2,67 (m,
8H), 1,57–1,41
(m, 4H). Anal. berechnet für
C34H44N2O12: C 60,70, H 6,59, N 4,16. Ergebnis: C 60,64,
H 6,61, N 4,15.
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BEISPIEL 6
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N,N'-Dibenzylrhizoferrin
(7). Eine Lösung
aus (6) (170 mg, 0,253 mmol) in CH3OH (7
ml) und 1 N NaOH (7 ml) wurde bei Raumtemperatur für 5 Stunden
gerührt.
HCl (1 N, 8 ml) wurde hinzugegeben, und die Lösung wurde auf etwa 15 ml konzentriert.
Nach der Extraktion mit EtOAc (3 × 15 ml) wurde die organische Schicht
getrocknet (Na2SO4)
und konzentriert, was 120 mg (77%) (7) als ein farbloses Glas ergab:
[α] +12,27 (c
1,00); 1H NMR (CD3OD) δ 7,42–7,20 (m,
10H, 2 Ph), 4,67–4,47
(m, 4H, CH2Ph), 3,35–3,23 (m, 4H, 2 NCH2), 3,19–2,69
(m, 8H, 4 CH2CO), 1,58–1,41 (m, 4H, 2 CH2).
Anal. berechnet für
C30H36N2O12·H2O: C 56,78, H 6,04, N 4,41. Ergebnis: C
56,88, H 6,08, N 4,34.
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BEISPIEL 7
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Rhizoferrin.
Eine Lösung
aus (7) (110 mg, 0,178 mmol) in destilliertem THF (1,5 ml) wurde
zu Li (33 mg, 4,8 mmol) in NH3 (100 ml)
hinzugefügt,
und die Mischung wurde für
3 Stunden auf –78°C gehalten.
Wässriges
H3OH (50%, 10 ml) wurde hinzugefügt bis die
blaue Farbe verschwand. Ammoniak wurde verdampft und der Rest wurde über eine
Kationenaustauschharzsäule
(Bio Rad., AG 50W-X8) in Wasser (50 ml) aufgenommen. Das das Produkt
enthaltende Elutionsmittel (pH = 3) wurde mit EtOAc (50 ml) extrahiert,
welches bis zur Trockenheit konzentriert wurde. Der Rest wurde in
destilliertem EtOH (2 ml) aufgelöst,
gefiltert und konzentriert, um 50 mg (64%) Rhizoferrin als farbloses
Glas zu erhalten: HRMS (FAB, m-Nitrobenzylalkoholmatrix)
berechnet für
C16H25N2O12: 437,1407 (M + H), Ergebnis 437,1407 (Base).
Anal. berechnet für
C16H24N2O12·H2O: C 42,29, H 5,77, N 6,17. Ergebnis: C
42,49, H 5,80, N 5,84.
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Eine
Lösung
des Rohproduktes (10 mg) wurde durch Umkehrphasen-HPLC [Drechsel
et al, 1992, oben] (C-18 präparative
Säule,
21,4 mm × 25
cm, bezogen von Rainin) gereinigt. Die anfängliche Konzentration der mobilen
Phase von 3% CH3CN in 0,1% TFA wurde für 15 Minuten
aufrecht erhalten, gefolgt von Gradientenelution von 3–11% CH3CN in 0,1% TFA über 35 Minuten, dann mit 11%
CH3CN in 0,1% TFA gehalten für 20 Minuten.
Die Fliesgeschwindigkeit wurde bei 4 ml pro Minute aufrechterhalten.
Die Retentionszeit betrug 56 Minuten. Lyophilisierung ergab 4,32
mg (9,90 μmol)
isoliertes Rhizoferrin als ein farbloses Glas: [α] –16,7 (26°C) (c 0,1613); 1H
NMR (D2O) δ 3,21–3,15 (m, 4H), 3,02 (d, 2H,
J = 16,0 Hz), 2,79 (d, 2H, J = 16,0 Hz), 2,76 (d, 2H, J = 14,6 Hz),
2,65 (d, 2H, J = 14,6 Hz), 1,53–1,47
(m, 4H).
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Eine
Stammlösung
wurde durch Auflösen
des isolierten Produktes in 50,00 ml destilliertem Wasser hergestellt;
eine 10,00 ml Aliquote wurde auf 20,00 ml verdünnt und mit 1,90 ml 0,010 N
HCl auf pH = 3,02 eingestellt (abschließende Rhizoferrinkonzentration
= 9,04 × 10–5 M).
CD- und UV-Spektren wurden sofort nach der pH-Einstellung aufgenommen.
Sämtliche
Spektren wurden mit destilliertem Wasser, welches wie oben azidifiziert
wurde, Basislinienkorrigiert.
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CD-Ergebnisse
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Die
CD-Spektren von Rhizoferrin zeigten einen negativen Cotton-Effekt
zwischen 200 und 220 nm, mit einem einzigen Minimum bei 205 nm, Δε = –2,7 im
Vergleich zu einem aufgezeichneten einzigen Minimum [Drechsel et
al, 1992, oben] bei 204 nm, Δε = –4,3.
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