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Theorien bezüglich der Pathophysiologie
von Migräne
wurden seit 1938 durch die Arbeit von Graham und Wolff (Arch. Neurol.
Psychiatry 39: 737–763
(1938)) dominiert. Sie schlugen vor, daß die Ursache von Migränekopfschmerzen
die Vasodilatation von extrakranialen Blutgefäßen ist. Diese Sichtweise wurde
durch das Wissen unterstützt,
daß Ergotalkaloide
und Sumatriptan, ein hydrophiler 5-HT1 Agonist,
der die Blut-Hirn-Schranke nicht passiert, cephale vaskuläre glatte
Muskeln kontrahieren und bei der Behandlung von Migräne wirksam
sind. (Humphrey et al., Ann. NY Acad. Sci., 600, 587–600 (1990)).
Jüngere
Arbeiten von Moskowitz zeigen jedoch, daß das Auftreten von Migränekopfschmerzen
unabhängig
von den Veränderungen im
Gefäßdurchmesser
ist (Cephalalgia, 12 5–7,
(1992)).
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Moskowitz hat vorgeschlagen, daß derzeit
unbekannte Auslöser
für Schmerz
die trigeminalen Ganglien stimulieren, die die Gefäße innerhalb
des cephalen Gewebes innervieren, was zu der Freisetzung von vasoaktiven
Neuropeptiden aus den Axonen auf den Gefäßen führt. Die freigesetzten Neuropeptide
aktivieren dann eine Reihe an Vorgängen, deren Folge der Schmerz
ist. Diese neurogene Entzündung
wird durch Sumatripan und Ergotalkaloide durch Mechanismen gehemmt,
die 5-HT Rezeptoren einbeziehen, welche nahe mit dem 5-HT1D Subtyp verwandt sein dürften und auf den trigeminovaskulären Fasern
liegen (Neurology, 43 (Supplement 3), S16–S20 1993)).
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Serotonin (5-HT) zeigt diverse physiologische
Wirkungen, die durch mindestens vier Rezeptorklassen vermittelt
werden, wobei die heterogenste hiervon 5-HT1 zu
sein scheint. Ein humanes Gen, das einen fünften 5-HT1 Subtyp
exprimiert, nämlich
5-HT1F, wurde von Kao und Mitarbeitern isoliert
(Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90, 408-412 (1993)). Dieser 5-HT1F Rezeptor
zeigt ein pharmakologisches Profil, das sich von allen bisher beschriebenen
serotonergen Rezeptoren unterscheidet. Die hohe Affinität von Sumatriptan
an diesem Subtyp mit einem Ki = 23 nM, läßt eine Rolle des 5-HT1F Rezeptors bei der Migräne vermuten.
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Es wurde eine Reihe an N-Aryl-3-amino-1,2,3,4-tetrahydro-9N-carbazol-6-carboxamiden
von Porter et al (WO 94/14773 A, 7. Juli 1994) als 5-HT1-ähnliche
Agonisten beschrieben, die vasoaktive Wirkungen zeigen. Die Amide
der vorliegenden Erfindung sind 5-HT1F Agonisten,
die die Peptidextravasation aufgrund der Stimulation der trigeminalen
Ganglien hemmen und daher für
die Behandlung der Migräne
und assoziierter Störungen
ohne der vasokonstriktiven Empfindlichkeit von strukturell ähnlichen
Verbindungen brauchbar sind.
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Die vorliegende Erfindung liefert
3-Amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamide und 4-Amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamide
der Formel I
worin
R
1 und
R
2 unabhängig
für Wasserstoff
C
1-C
4 Alkyl oder
CH
2CH
2-Aryl stehen,
worin Aryl Phenyl, Phenyl,
das ist Halogen monosubstituiert
ist oder 1-(C
1-C
6 Alkyl)pyrazol-4-yl
steht,
R
3 für C
3-C
6 Cycloalkyl oder einen Heterocyclus steht,
unabhängig
ausgewählt
aus Fur-2-yl, Fur-3-yl, Thien-2-yl,
Thien-3-yl, Pyridin-3-yl, Pyridin-4-yl, Pyrrol-3-yl, N-Methylpyrrol-3-yl,
Oxazol-5-yl, Isoxazol-4-yl, Isoxazol-5-yl, Pyrazol-4-yl, Pyrimidin-5-yl
oder Pyrazin-4-yl, worin die Heterocyclen substituiert sein können mit
bis zu drei Substituenten, unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, die besteht aus Halogen, C
1-C
4 Alkyl, C
1-C
4 Alkoxy oder C
1-C
4 Alkoxycarbonyl,
n für 1 oder
2 steht und pharmazeutisch annehmbare Salze und Hydrate hiervon.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Erhöhung
der Aktivierung des 5-HT1F Rezeptors durch
die Verabreichung einer Verbindung der Formel I.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Steigerung der Aktivierung des 5-HT1F Rezeptors
zur Behandlung einer Vielzahl von Störungen, die mit der verringerten
Neutrotransmission von Serotonin bei Säugern in Verbindung gebracht
wurden. Unter diesen Störungen
befinden sich Depression, Migräneschmerz,
Bullimie, prämenstruelles
Syndrom oder spätes
Lutealphasensyndrom, Dysphoriestörung, Alkoholismus,
Tabakmißbrauch,
Panikstörung,
Angst, allgemeiner Schmerz, posttraumatisches Syndrom, Gedächtnisverlust,
Altersdemenz, soziale Phobie, Aufmerksamkeitsdefizit durch Hyperaktiktivitätsstörung, zerstörende Verhaltensstörungen,
Impulskontrollstörungen,
Borderline Persönlichkeitsstörung, obsessiv
kompulsive Störung,
chronisches Müdigkeitssydrom,
vorzeitige Ejakulation, Erektionsschwierigkeiten, Anorexia nervosa,
Schlafstörungen,
Autismus, Mutismus, Trichotillomanie, trigeminale Neuralgie, Zahnschmerz
oder Temperomandibulargelenkdysfunktionsschmerz. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
sind auch als prophylaktische Behandlung für Migräne brauchbar. Alle diese Verfahren
verwenden eine Verbindung der Formel I.
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Zusätzlich liefert die Erfindung
pharmazeutische Formulierungen, die eine wirksame Menge einer Verbindung
der Formel I zur Aktivierung des 5-HT1F Rezeptors
mit Kombination mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger, Verdünnungsmittel
oder Hilfsstoff enthalten.
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Die allgemeinen chemischen Ausdrücke, die
in den obigen Formeln verwendet werden, haben die gewöhnlichen
Bedeutungen. Beispielsweise umfaßt der Ausdruck "Alkyl" Gruppen, wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl, sek-Butyl, tert-Butyl
und dergleichen. Der Ausdruck "Cycloalkyl" umfaßt Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl. Der Ausdruck "Alkoxy" umfaßt Gruppen,
wie Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy, tert-Butoxy und dergleichen. Der Ausdruck "Halogen" umfaßt Fluor
Chlor Brom und Iod.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen ein
asymmetrisches Kohlenstoffatom auf. Dieser Kohlenstoff ist in der
folgenden Formel mit einem Stern markiert:
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Daher existieren die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung nicht nur als Razemate, sonders als einzelne
R- und S-Enantiomere:
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen nicht
nur die Razemate, sondern auch ihre jeweiligen optisch aktiven R-
und S-Enantiomere und alle Gemische hiervon. Während alle Razemate, Gemische
und einzelnen Enantiomere brauchbare 5-HT1F Agonisten
sind, ist es bevorzugt, daß die
Verbindung als einzelnes Enatiomer existiert.
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Während
alle Verbindungen der Erfindung als 5-HT1F Agonisten
brauchbar sind, sind bestimmte Klassen bevorzugt. Die folgenden
Absätze
beschrieben solche bevorzugten Klassen.
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- aa) R1 steht für Wasserstoff
- ab) R1 stellt für C1-C6 Alkyl,
- ac) R1 steht für Ethyl,
- ad) R1 steht für Methyl,
- ae) R1 steht für -CH2CH2-Ar, worin Ar für 1-(C1-C6 Alkyl)pyrazol-4-yl steht,
- af) R1 steht für -CH2CH2-Ar, worin Ar für 1-Methylpyrazol-4-yl steht,
- ag) R1 steht für -CH2CH2-Ar, worin Ar für 1-Isopropylpyrazol-4-yl steht,
- ah) R2 steht für Wasserstoff,
- ai) R2 steht für C1-C6 Alkyl,
- aj) R2 steht für Ethyl,
- ak) R2 steht für Methyl,
- al) R2 steht für -CH2CH2-Ar, worin Ar für 1-(C1-C6 Alkyl)pyrazol-4-yl steht,
- am) R2 steht für -CH2CH2-Ar, worin Ar für 1-Methylpyrazol-4-yl steht,
- an) R2 steht für -CH2CH2-Ar, worin Ar für 1-Isopropylpyrazol-4-yl steht,
- ao) R3 steht für einen Heterocyclus,
- ap) R3 steht für Pyridin-3-yl,
- aq) R3 steht für Pyridin-4-yl,
- ar) R3 steht für Pyridin-3-yl oder Pyridin-4-yl,
das mit Halogen monosubstituiert ist,
- as) R3 steht für Pyridin-3-yl oder Pyridin-4-yl,
das mit Chlor monosubstituiert ist,
- at) R3 steht für Pyridin-3-yl oder Pyridin-4-yl,
das mit Fluor monosubstituiert ist,
- au) R3 steht für Fur-2-yl oder Fur-3-yl,
- av) R3 steht für Thien-2-yl oder Thien-3-yl,
- aw) R3 steht für Pyrrol-3-yl,
- ax) R3 steht für Oxazol-5-yl,
- ay) R3 steht für Isoxazol-4-yl oder Isoxazol-5-yl,
- az) R3 steht für Pyrazol-4-yl,
- ba) R3 steht für Pyrimidin-5-yl,
- bb) R3 steht für Pyrazin-4-yl,
- bc) R3 steht für Fur-2-yl oder Fur-3-yl, das
wahlweise mit C1-C4 Alkyl,
C1-C4 Alkoxy oder
Halogen substituiert ist,
- bd) R3 steht für Fur-2-yl,
- be) R3 steht für Fur-3-yl,
- bf) R3 steht für Thien-2-yl oder Thien-3-yl,
das wahlweise mit C1-C4 Alkyl
oder C1-C4, Alkoxy
substituiert ist,
- bg) R3 steht für Thien-2-yl,
- bh) R3 steht für Thien-3-yl,
- bi) R3 steht für Pyridin-3-yl oder Pyridin-4-yl,
das wahlweise substituiert ist mit Halogen, C1-C4 Alkyl oder C1-C4 Alkoxy,
- bj) R3 steht für 6-Halogenpyridin-3-yl,
- bk) R3 steht für C3-C6 Cycloalkyl,
- bl) R3 steht für Cyclopropyl,
- bm) n steht für
1,
- bn) n steht für
2,
- bo) Die Verbindung ist ein Razemat,
- bp) Die Verbindung ist das R-Enantiomer,
- bc) Die Verbindung ist das S-Enantiomer,
- br) Die Verbindung ist eine freie Base,
- bs) Die Verbindung ist ein Salz,
- bt) Die Verbindung ist das Hydrochloridsalz,
- bu) Die Verbindung ist das Fumaratsalz,
- bv) Die Verbindung ist das Oxalatsalz.
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Es ist verständlich, daß die obigen Klassen unter
Bildung von zusätzlich
bevorzugten Klassen kombiniert werden können.
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Die Verbindungen der Erfindung sind
in einem Verfahren zur Steigerung der Aktvierung des 5-HT1F Rezeptors zur Behandlung einer Vielzahl
an Störungen
brauchbar, die mit einer verringerten Neurotransmission von Serotonin
bei Säugern
in Verbindung gebracht wurden. Es ist bevorzugt, daß der durch
die Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen zu behandelnde
Säuger
ein Mensch ist.
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Da die erfindungsgemäßen Verbindungen
Amine sind, sind sie von Natur aus basisch und reagieren demnach
mit mehreren anorganischen und organischen Säuren unter Bildung von pharmazeutisch
annehmbaren Säureadditionssalzen.
Da einige der freien Amine der erfindungsgemäßen Verbindungen bei Raumtemperatur
typischerweise Öle
sind, ist es bevorzugt, die freien Amine zur leichten Handhabung
und Verabreichung in mehrere pharmazeutisch annehmbaren Säureadditonssalze
umzuwandeln, da die letzteren bei Raumtemperatur routinemäßig fest
sind.
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Säuren,
die herkömmlich
zur Bildung von solchen Salzen verwendet werden, sind anorganische
Säuren,
wie Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure und
dergleichen und organische Säuren,
wie p-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure,
Oxalsäure,
p-Bromphenylsulfonsäure,
Kohlensäure,
Bernsteinsäure,
Citronensäure,
Benzoesäure,
Essigsäure
und dergleichen. Beispiele von solchen pharmazeutisch annehmbaren
Salzen sind daher Sulfat, Pyrosulfat, Bisulfat, Sulfit, Bisulfit, Phosphat,
Monohydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat, Metaphosphat, Pyrophosphat,
Chlorid, Bromid, Iodid, Acetat, Propionat, Decanoat, Caprylat, Acrylat,
Format, Isobutyrat, Caproat, Heptanoat, Propiolat, Oxalat, Malonat,
Succinat, Suberat, Sebacat, Fumarat, Maleat, Butin-1,4-dioat, Hexin-1,6-dioat,
Benzoat, Chlorbenzoat, Methylbenzoat, Dinitrobenzoat, Hydroxybenzoat,
Methoxybenzoat, Phthalat, Sulfonat, Xylolsulfonat, Phenylacetat,
Phenylpropionat, Phenylbutyrat, Citrat, Lactat, β-Hydroxybutyrat, Glycolat, Tartrat, Methansulfonat, Propansulfonat,
Naphthalin-1-sulfonat, Naphthalin-2-sulfonat, Mandelat und dergleichen.
Bevorzugte pharmazeutisch annehmbare Salze sind die, die mit Chlorwasserstoffsäure, Oxalsäure oder
Fumarsäure
gebildet werden.
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Die folgende Gruppe ist für Verbindungen
beispielhaft, die im Schutzumfang der Erfindung enthalten sind:
N-(4-Methylthien-2-yl)-3-(propyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamidhydrochlorid,
(+)-N-(Thien-3-yl)-3-(dimethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamidsulfat,
N-(4-Chlorfur-2-yl-3-(propyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid,
N-(Fur-3-yl)-3-(diethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid,
N-(Pyridin-3-yl)-3-(diethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamidphosphat,
N-(3-Chlorpyridin-4-yl)-3-(diethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid,
N-(Oxazol-5-yl)-3-(propyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid-p-toluolsulfonat,
(+)-N-(Isoxazol-4-yl)-3-(dimethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid,
N-(Pyrazol-4-yl)-3-(propyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamidmethansulfonat,
N-(Cyclobutyl)-3-(diethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamidoxalat,
N-(Cyclohexyl)-3-(propyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid,
(+)-N-(2-Methylpyrimidin-5-yl)-3-(dimethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamidformat,
(–)-N-(Thien-2-yl)-4-(methyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(Thien-3-yl)-4-(dimethyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamidbutin-1,
4-dioat,
N-(Fur-2-yl)-4-(propyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(Fur-3-yl)-4-(diethyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamidtrifluoracetat,
N-(Pyridin-3-yl)-4-(diisopropyl)amino-10H-cyclohepta(7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(3-Chlorpyridin-4-yl)-4-(dibutyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
(–)-N-(Pyrol-3-yl)-4-(methyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamidtartrat,
N-(2-Isopropyloxazol-5-yl)-4-(dimethyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(3-Brom-4-methylisoxazol-5-yl)-4-(propyl)amino-10H-cyclohepta(7,6-b]
indol-7-carboxamidcinnamat,
N-(3-Ethylpyrrazol-4-yl)-4-(diethyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(Cyclopropyl)-4-(diisopropyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(Cyclohexyl)-4-(dibutyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamidmandelat,
(–)-N-(2-Methoxypyrimidin-5-yl)-4-(methyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(2-Fluorpyrazin-4-yl)-4-(dimethyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(Cyclobutyl)-4-(propyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid,
N-(Cyclopentyl)-4-(diethyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid-4-methoxybenzoat,
und
N-(Cyclohexyl)-4-(diisopropyl)amino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamid.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden durch
dem Fachmann gut bekannte Techniken hergestellt. Die erfindungsgemäßen Verbindungen,
worin n für
1 stellt, sind Vertreter dieser Klasse, die herkömmlich als 3-Amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamide
bekannt sind. Vertreter dieser Klasse werden herkömmlich durch
die Fischer Indolsynthese hergestellt, wie dies im Syntheseschema
I beschrieben ist, worin R1' und R2' unabhängig für C1-C6 Alkyl oder Benzyl
stehen oder zusammen mit dem Stickstoff an den sie gebunden sind,
eine Phthalimidogruppe bilden und R3 wie
vorher definiert ist.
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Das Phenylhydrazin und das 4-Aminocyclohexanon
werden zusammen mit einem geeigneten Lösemittel, typischerweise einem
Niederalkanol, wie Ethanol, in Gegenwart einer katalytischen Menge
Säure,
wie Chlorwasserstoff unter Bildung des entstehenden Phenylhydrazons
kondensiert. Die Umsetzung wird typischerweise etwa bei Raumtemperatur
bis Rückflußtemperatur
für etwa
1 bis 24 Stunden ausgeführt.
Wenn die Kondensation vollständig
ist, kann das entstehende Phenylhydrazon aus dem Reaktionsgemisch
durch die Zugabe von Wasser oder einer wäßrigen Lösung einer Base, wie Kaliumcarbonat
isoliert werden, falls dies gewünscht
wird. Das Produkt trennt sich vom Gemisch als Öl oder Feststoff. Das Produkt
kann mit einem nicht wassermischbaren Lösemittel, typischerweise Dichlormethan,
extrahiert werden, oder filtriert werden, falls dies geeignet ist.
Das Produkt kann im nächsten
Schritt mit oder ohne weitere Reinigung verwendet werden. Das Phenylhydrazon
wird einer Fischer-Indolcyclisierung in Gegenwart einer überschüssigen Menge
Säure unterzogen.
Dies kann durch Auflösen
des Phenylhydrazons in einer reinen Säure, beispielsweise Essigsäure, erreicht
werden. Alternativ dazu kann das Phenylhydrazon in einem Nie deralkanol
gelöst
werden, der mit einer Säure
behandelt wurde, beispielsweise ethanolischem Chlorwasserstoff.
Falls das wie oben hergestellte Phenylhydrazon keiner weiteren Reinigung
bedarf, kann das ursprüngliche
Reaktionsgemisch bequem mit einer geeigneten Säure ohne der Isolierung des
Phenylhydrazons behandelt werden. Sehr oft tritt die Fischer-Indolcyclisierung
nach der Bildung eines Phenylhydrazons ein, wobei das gewünschte Produkt
in einem Schritt erhalten wird. Die Umsetzung wird etwa bei Raumtemperatur
bis zum Rückfluß für etwa 1
bis 24 Stunden ausgeführt.
Das Reaktionsprodukt kann durch direkte Filtration oder durch Extraktion
nach der Entfernung des Lösemittels
und der Neutralisation der Säure
durch die Zugabe einer wäßrigen Base
gewonnen werden. Das Produkt kann durch Umkristallisation oder Chromatographie
gereinigt werden, wie dies erforderlich ist. Während das Syntheseschema I
die Verwendung eines Amidophenylhydrazins beschreibt, erkennt der
Fachmann, daß die
Fischer Indolisierung auch mit der entsprechenden Carbonsäure oder
dem Ester ausgeführt
werden kann. Der Amidrest kann dann später in die Synthese eingeführt werden,
wie dies erforderlich oder erwünscht
ist.
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Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
erforderlichen Phenylhydrazine sind entweder im Handel erhältlich oder
können
durch Verfahren aus 4-Nitrobenzoesäure hergestellt werden, die
dem Fachmann bekannt sind, wie dies in Syntheseschema II beschrieben
ist. R3 ist wie vorher definiert.
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Die Carbonsäure kann zuerst unter Standardbedingungen
in das entsprechende Säurechlorid
oder Säurebromid
umgewandelt werden, wie durch Behandlung mit Thionylchlorid oder
Thionylbromid. Das entsprechende Säurehalogenid wird wahlweise
in Gegenwart eines Acylierungskatalysators, wie Dimethylaminopyridin,
mit einem geeigneten Amin der Formel R3-NH2 in Gegenwart einer geeigneten Base umgesetzt.
Geeignete Basen umfassen Amine, die typischerweise als Säurefänger verwendet
werden, wie Pridin oder Triethylamin, oder im Handel erhältliche
polymergebundene Basen, wie Polyvinylpyridin. Alternativ dazu wird
das erforderliche Amin mit einer geeigneten Carbonsäure in Gegenwart
eines typischen Peptidkupplungsreagenzes, wie N,N'-Carbonyldiimidazol
(CDI), N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) und 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
(EDC) umgesetzt. Eine polymergeträgerte Form von EDC wurde beschrieben
(Tetrahedron Letters, 34 (48), 7685 (1993)) und ist zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen sehr
brauchbar. Das Produkt aus diesen Reaktionen wird durch extraktive
Standardtechniken isoliert und durch Standardchromatographie- und
Standardkristallisationstechniken gereinigt, wie dies erforderlich
oder erwünscht
ist, um die erfindungsgemäßen Verbindungen
bereitzustellen. Die Isolierung der Produkte aus beiden Umsetzungen,
in denen ein polymergebundenes Reagenz verwendet wurde, ist stark
vereinfacht, da sie nur die Filtration des Reaktionsgemisches und
eine anschließende
Konzentrierung des Filtrats unter verringerten Druck erfordert.
Das Produkt aus diesen Reaktionen kann dann gereinigt werden, wie
dies oben beschrieben ist.
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Die Nitrocarboxamide werden über einen
Edelmetallkatalysator, vorzugsweise Platin auf Kohle, bei etwa Umgebungstemperatur
mit einem anfänglichen
Druck von etwa 60 psi für
1 bis 24 Stunden in einem geeigneten Lösemittel, wie einem Niederalkanol
oder Tetrahydrofuran, unter Bildung des entsprechenden Anilins hydriert.
Das Anilin wird dann in einer konzentrierten Säure, wie Phosphorsäure, Chlorwasserstoffsäure oder Bromwasserstoff
säure gelöst und mit
Natriumnitrit bei einer Temperatur bei oder unter 0°C behandelt.
Nach dem Rühren
für etwa
1 Stunde wird das Reaktionsgemisch zu einer Lösung von Zinn-(II)-chlorid
in konzentrierter Chlorwasserstoffsäure gegeben und das Gemisch
wird bei etwa 0°C
für etwa
1 Stunde gerührt.
Das Produkt wird durch die Behandlung des Reaktionsgemisches mit
einer wässrigen
Base behandelt, bis es stark basisch ist und dies wird dann mit
einem nicht mit Wasser mischbaren Lösemittel extrahiert, wie Ethylacetat.
Das Hydrazinprodukt kann weiter durch Chromatographie oder Kristallisation
vor einer weiteren Umsetzung gereinigt werden, falls dies erforderlich
oder erwünscht
ist. Der Fachmann erkennt, daß durch
Substitution eines geeigneten Alkohols gegen das Amin in Schema
II Ester hergestellt werden können,
die zur Herstellung der Verbindung der vorliegenden Erfindung brauchbar
sind.
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Die 4-substituierten Cyclohexanone,
die zur Herstellung der efindungsgemäßen Verbindung erforderlich
sind, sind durch gut bekannte Verfahren erhältlich, wie sie in Syntheseschema
III gezeigt sind. R1'' und
R2'' stehen unabhängig für Wasserstoff,
C1-C6 Alkyl oder
Benzyl.
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Das 1,4-Cyclohexandionmonoketal wird
reduktiv mit einem geeigneten Amin unter Standardbedingungen unter
Bildung des entsprechenden 4-Aminocyclohexanonketals reduktiv aminiert.
Das Ketal wird dann unter wäßrig sauren
Bedingungen unter Bildung des entsprechenden 4-Aminocycloxanons
einer Schutzgruppenabspaltung unterzogen.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen, worin R1 = R2 = H ist, werden
aus 4-(1-Phthalimidyl)cyclohexanon hergestellt, das durch in der
Technik bekannte Verfahren erhältlich
ist, beispielsweise King et al. (Journal of Medicinal Chemistry,
36, 1918 (1993)). Kurz gesagt wird 4-Aminocyclohexanol zuerst mit
N-Carbethoxyphthalimid umgesetzt und das entstehende 4-(1-Phthalimidyl)cyclohexanol
wird mit Pyridiniumchlorchromat unter Bildung des gewünschten
Ketons behandelt. Das entstehende 4-(1-Phthalimidyl)cyclohexanon
wird dann mit einem geeigneten Phenylhydrazin gefolgt von einer
Fischer-Indolcyclisierung unter Bildung des entsprechenden 3-(1-Phthalimidyl)carbazols
ungesetzt. Das Phthalimid wird dann durch Umsetzung mit Hydrazin
ein einer bequemen Stelle nach der Fischer-Indolsynthese unter Bildung
der erfindungsgemäßen Verbindungen entfernt,
worin R1 = R2 =
H ist.
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Der Fachmann erkennt, daß die Manipulation
des 6-Substituenten vor oder nach der in Syntheseschema I beschriebenen
Cyclisierung stattfinden kann. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Verbindungen
aus den entsprechenden Carbonsäuren,
Estern, Säurehalogeniden
oder gewüschten
Säueanhydriden hergestellt
werden, wie dies in Syntheseschema IV gezeigt ist. R1' und R2' stellen
unabhängig
für C1-C6 Alkyl, Benzyl
oder können
zusammen mit dem Stickstoff an den sie gebunden sind, eine Phthalimidogruppe
bilden, Z steht für
Wasserstoff oder eine geeignete Stickstoffschutzgruppe, Y stellt
für Hydroxy,
C1-C6 Alkoxy, Chlor, Brom
oder C1-C6 Alkoxycarbonyl
und R3 ist wie vorher definiert.
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Das Carbonsäurechlorid, -bromid oder -anhydrid
wird, wahlweise in Gegenwart eines Acylierungskatalysators, wie
Dimethylaminopyridin, mit einem geeigneten Amin der Formel R3-NH2 umgesetzt.
Alternativ dazu wird das erforderliche Amin mit einer geeigneten
Carbonsäure
in Gegenwart von typischen Peptidkupplungsreagenzien umgesetzt.
Zuerst wird ein Ester zur Carbonsäure hydrolysiert und dann mit
dem geeigneten Amin gekuppelt. Jede dieser Techniken ist im obigen
Schema II beschrieben.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen, worin n =
2 ist, sind 4-Amino-10H-cyclohepta[6,7-b]indol-7-carboxamide. Diese
Verbindungen werden hergestellt, wie dies im wesentlichen für die entsprechenden 3-Amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamide
beschrieben ist, außer
daß ein
4-Aminocycloheptanon das 4-Aminocyclohexanon in der Synthese ersetzt.
Die für
die Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen
erforderlichen 4-Aminocycloheptanone können wie im Syntheseschema
V beschrieben hergestellt werden. R1' und R2' stehen
unabhängig
für C1-C6 Alkyl oder Benzyl
oder bilden zusammen mit dem Stickstoff den Phthalimidrest.
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Das geeignete 4-Aminocyclohexanon
wird in einem geeigneten Lösemittel,
beispielsweise Diethylether, mit einer geeigneten Lewissäure, wie
Bortrifluorid für
etwa 20 Minuten bis etwa 1 Stunde bei Raumtempertaur behandelt.
Zu dieser Lösung
wird dann Ethyldiazoacetat gegeben und das entstehende Gemisch wird für etwa 1
Stunde bis etwa 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das
entstehende 2-Ethoxycarbonyl-5-aminocycloheptanon wird durch Verdünnen des
Reaktionsgemisches mit wäßrigem Natriumcarbonat und
einer Extraktion mit einem nicht wassermischbaren Lösemittel,
wie Diethylether, isoliert. Das Reaktionsprodukt wird dann direkt
in Dimethylsulfoxid gelöst,
das Natriumchlorid und Wasser enthält. Das Reaktionsgemisch wird
auf etwa 170°C
für etwa
1 bis etwa 24 Stunden erhitzt, um die Decarboxylierung zu bewirken.
Das gewünschte
4-Aminocycloheptanon wird durch Verdünnen des Reaktionsgemisches
mit Wasser und einer Extraktion mit einem geeigneten Lösemittel,
wie Diethylether, gewonnen. Das Reaktionsprodukt kann erforderlichenfalls
vor einer weiteren Umsetzung durch Säulenchromatographie gereinigt
werden.
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Nach der Umsetzung mit einem geeigneten
Phenylhydrazin wird das entsprechende 4-Aminocycloheptanonphenylhydrazon
denselben Fischer-Indolcyclisierungsbedingungen unterzogen, wie
sie oben beschrieben sind. Die Asymmetrie im Cycloheptanon führt jedoch
zur Bildung der folgenden zwei Isomere:
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Die Isomere A und B können durch
Kristallisation oder Chromatographie an jeder geeigneten Stelle
in der Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen getrennt werden.
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Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
brauchbare Zwischenpoduktcarbonsäure kann
entweder direkt aus 4-Carboxyphenylhydrazin durch die in Schema
I beschriebenen Verfahren synthetisiert werden oder sie kann aus
dem entsprechenden Bromiderivat hergestellt werden. Vor der Manipulation des
Bromsubstituenten muß der
Indolstickstoff jedoch zuerst geschützt werden, wie dies im Syntheseschema VI
dargestellt wird. R1'' und
R2'' stehen für C1-C6 Alkyl oder Benzyl,
LG steht für
Chlor, Brom oder Trifluormethansulfonyl und Ar stellt für Phenyl
oder 2,4,6-Triisopropylphenyl.
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Eine Lösung des Ausgangsmaterials
in einem geeigneten Lösemittel,
wie Tetrahydrofuran oder Diethylether, wird zu einer Suspension
eines Alkalimetallhydrids, vorzugsweise Natriumhydrid, im gleichen
Lösemittel
gegeben. Die Deprotonierung wird bei etwa –10°C bis etwa Umgebungstemperatur
für etwa
1 Stunde ausgeführt.
Zu dieser Lösung
wird dann ein geeignetes Arylsulfonylchlorid, Triisopropylhalogenid
oder Triisopropylsilyltriflat gegeben und die Reaktion kann für etwa 1
bis etwa 24 Stunden ablaufen. Das am Indolstickstoff geschützte Derivat
wird durch die Behandlung des Reaktionsgemisches mit Eis zur Zersetzung
des nicht reagierten Hydrids, Verdünnung des Reaktionsgemisches
mit Wasser und einer anschließenden
Extraktion des Produkts mit einem nicht wassermischbaren Lösemittel,
wie Dichlormethan, Diethylether oder Ethylacetat isoliert. Das isolierte
Produkt kann für
weitere Reaktionen gewonnen oder durch Kristallisation oder Chromatographie
erforderlichenfalls gereinigt werden. Das so geschützte bromsubstituierte
Substrat kann zur Bereitstellung der erforderlichen Zwischenpoduktcarbonsäure verwendet
werden, wie dies in Syntheseschema VII beschrieben ist. R1'' und R2'' stellen für C1-C6 Alkyl oder Benzyl
und Z stellt für
Phenylsulfonyl, 2,4,6-Triisopropylphenylsulfonyl oder Triisopropylsilyl.
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Eine Lösung der Bromverbindung in
einem geeigneten Lösemittel,
wie Tetrahydrofuran oder Diethylether, wird mit einem Alkyllithium,
wie n-Butyl- oder t-Butyllithium, bei einer Temperatur von etwa –70°C für etwa eine
Stunde behandelt, um einen Halogen-Metall-Austausch zu bewirken.
Die entstehende Anionlösung
wird dann mit Kohlenmonoxid bei einer Temperatur von etwa –70°C behandelt.
Das Reaktionsgemisch kann sich dann schrittweise über eine
Stunde bis 24 Stunden auf Raumtemperatur erwärmen. Das entstehende Produkt wird
durch Verdünnung
des Reaktionsgemisches mit wäßrigem Ammoniumchlorid
und einer Extraktion mit einem nicht wassermischbaren Lösemittel,
wie Dichlormethan isoliert. Das Produkt kann weiter durch Chromatographie
oder Umkristallisation gereinigt werden, wenn dies erforderlich
ist.
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Der letzte Schritt in der Sequenz
erfordert die Schutzgruppenabspaltung am Indolstickstoff unter Bildung
der Verbindungen der Erfindung, wie dies in Syntheseschema VIII
gezeigt ist. R1'',
R2'' und Z sind
wie vorher definiert.
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Wenn Z für Arylsulfonyl stellt, kann
die Schutzgruppe durch basische Hydrolyse in einem Niederalkanol
entfernt werden, wie Methanol oder Ethanol. Wenn Z für Triisopropylsilyl
stellt, wird die Schutzgruppenabspaltung bequem durch die Behandlung
mit einem Fluoridanionreagenz, vorzugsweise Tetrabutylammoniumfluorid,
unter Standardbedingungen bewirkt.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen, worin R1 und R2 unabhängig für Wasserstoff
stehen, sind durch Aussetzen der entsprechenden 3-Benzylaminoverbindungen
gegenüber
katalytischen Hydrierungsbedingungen über einen Edelmetallkatalysator
erhältlich,
wie Palladium oder Platin auf Kohle, oder über Raney Nickel. Diese Reaktionen
werden typischerweise in einem Niederalkanol oder Tetrahydrofuran
bei Raumtemperatur bis etwa 60°C
für etwa
1 Stunde bis 24 Stunden bei einem Wasserstoffdruck von etwa 60 psi
ausgeführt.
Diese Hydrogenolyse kann vor oder nach der Schutzgruppenabspaltung
vom Indolstickstoff ausgeführt werden,
wie dies gewünscht
wird.
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Die Verbindungen, worin eines oder
beide von R1 oder R2 für Wasserstoff
stellen, können
weiter funktionalisiert werden, um andere erfindungsgemäße Verbindungen
durch reduktive Alkylierung herzustellen. Unter diesen Bedingungen
wird das primäre
oder sekundäre
Amin mit einem geeigneten Aldehyd oder Keton unter Bildung des entsprechenden
Imins oder Enamins umgesetzt. Das Imin oder Enamins wird dann durch
katalytische Hydrierung oder durch Reduktion mit einem geeigneten
Hydridreduktionsmittel in Gegenwart einer Säure zur gewünschten Verbindung reduziert.
Vorzugsweise wird die Transformation durch direkte Alkylierung ausgeführt, wie
sie im Syntheseschema IX gezeigt ist. R1'' stellt für Wasserstoff oder C1-C6 Alkyl, R2'' steht für C1-C6 Alkyl oder Arylethyl,
X* steht für
Brom, -COOH oder R3NHC(O)- und Arylethyl,
wie dies vorher definiert wird.
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Das Ausgangsamin und eine Base werden
und Reaktionslösemittel
gefolgt von der Zugabe des Alkylierungsmittels kombiniert. Das Reaktionslösemittel
kann jedes nicht-reaktive Lösemittel
sein, das typischerweise für
Alkylierungen dieses Typs verwendet wird, wie Acetonitril, Dimethylformamid
oder N-Methyl-2-pyrrolidinon, und durch die Löslichkeit der Substrate beschränkt wird.
Die Base muß ausreichend
basisch sein, um die Säure
zu neutralisieren, die während
des Reakdonsfortschritts gebildet wird, aber nicht so basisch, daß sie andere
Stellen im Substrat deprotoniert, was zu anderen Produkten führt. Zusätzlich darf
die Base nicht in einem zu großen
Ausmaß um
das Substrat für
das Alkylierungsmittel konkurrieren. Basen, die typischerweise für diese
Reaktionen verwendet werden, sind Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat.
Das Reaktionsgemisch wird typischerweise bei Raumtemperatur bis
zu 80°C
für etwa
8 Stunden bis 3 Tage gerührt.
Die alkylierten Produkte werden durch Konzentrierung des Reaktionsgemisches
unter verringertem Druck gefolgt von der Aufteilung des entstehenden
Rückstands
zwischen Wasser und einem geeignetem organischen Lösemittel, wie
Ethylacetat, Diethylether, Dichlormethan, Ethylenchlorid, Chloroform
oder Tetrachlorkohlenstoff isoliert. Das isolierte Produkt kann
durch Chromatographie, Kristallisation aus einem geeigneten Lösemittel,
Salzbildung oder eine Kombination dieser Techniken gereinigt werden.
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Die Abgangsgruppe (LG) der Alkylierugsmittel
kann Chlor, Brom, Iod, Methansulfonyloxy, Trifluormethansulfonyloxy,
2,2,2-Trifluorenansulfonyloxy, Benzolsulfonyloay, p-Brombenzolsulfonyloxy,
p-Nitrobenzolsulfonyloxy oder p-Toluolsulfonyloxy sein, die alle
für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
geeignet sind. Das spezifisch verwendete Alkylierungsmittel wird
durch die Verfügbarkeit
im Handel oder eine bequeme Synthese aus im Handel erhältlichen
Ausgangsmaterialien bestimmt. Die bevorzugten Alkylierungsmittel
zur Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen
werden aus denen ausgewählt,
deren Abgangsgruppe Chlor, Brom, Iod oder Methansulfonyloxy ist.
Alkylierungsmittel, deren Abgangsgruppe Chlor ist, werden aus dem
entsprechenden Alkohol durch Standardverfahren hergestellt, vorzugsweise
durch die Behandlung des Alkohols mit reinem Thionylchlorid bei
Umgebungstemperatur. Alkylierungsmittel, deren Abgangsgruppe Methansulfonyloxy
ist, werden durch die Behandlung des entsprechenden Alkohol mit
einem Methansulfonylchlorid oder Methansulfonsäureanhydrid hergestellt. Die
zur Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen
erforderlichen Alkohole sind entweder im Handel erhältlich oder
können
unter Verwendung einer gut etablierten Synthesetechnologie hergestellt
werden, die in
US 5
521 196 A beschrieben sind, die hiermit in ihrer Gesamtheit
eingeführt
ist.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen ein
chirales Zentrum und existieren daher als razemische Gemische oder
einzelne Enantiomere. Wie oben erwähnt, sind die Razemate und
einzelnen Enantiomere alle Teil der vorliegenden Erfindung. Die
einzelnen Enantiomere können
durch fraktionierte Kristallisation von Salzen der razemischen Basen
und entiomerenreinen Säuren
aufgetrennt werden, beispielsweise Ditolylweinsäure. Alternativ dazu können die
einzelnen Enantiomere durch die Verwendung eines chiralen Auxiliars
während
der Herstellung der Verbindung hergestellt werden, wie dies im folgenden
Syntheseschema X beschrieben ist. X steht für -Br oder -CO2H.
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1,4-Cyclohexandionmono(2,2-dimethylpropan-1,3-diol)ketal
wird reduktiv unter Standardbedingungen mit einem Enantiomer eines α-Methyl-(4-nitrophenyl)ethylamins
aminiert (Das Syntheseschema X erläutert die Verwendung des R-(+)-Enantiomers).
Das Ketal wird wie vorher beschrieben entfernt und das entstehende Aminocyclohexanon
wird den für
das Syntheseschema I unter Bildung eines Diastereomerengemisches
beschriebenen Reaktionsbedingungen unterzogen. Die Diastereomeren
werden dann durch Chromatographie oder fraktionierte Kristallisation
getrennt. Das Amid kann dann erforderlichenfalls mit einem geeigneten
Alkylierungsmittel, beispielsweise einem geeigneten Alkylhalogenid,
unter Bildung des entsprechenden quarternären Salzes vor der Abspaltung
des α-Methyl-(4-nitrophenyl)ethylrests
behandelt werden.
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Die Abspaltung des α-Methyl-(4-nitrophenyl)ethylrests
wird durch die Reduktion der 4-Nitrogruppe gefolgt von säurekatalysierter
Solvolyse des entstehenden α-Methyl-(4-aminophenyl)ethylrests
erreicht. Die Reduktion der Nitrogruppe kann durch eine große Vielzahl
an Reduktionsmitteln erreicht werden, einschließlich beispielsweise Titantetrachlorid,
Lithiumaluminiumhydrid oder Zink/Essigsäure oder durch katalytische
Hydrierung. Die solvolytische Spaltung tritt ein, wenn das Monohydrochlorid
(oder ein anderes monobasisches Salz) des Reduktionsprodukts mit
Wasser oder einem Alkohol bei Raumtemperatur oder in manchen Fällen bei
erhöhten
Temperaturen behandelt wird. Eine besonders bequeme Bedingung zur
Entfernung des α-Methyl-(4-nitrophenyl)ethylrests
ist die Hydrierung des Aminmonohydrochlorids in Methanol über einen
sulfidierten Platinkatalysator.
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Die in den Syntheseschemata VI–X gezeigten
Reaktionen sind für
die erfindungsgemäßen Verbindungen,
die entweder Carbazole oder 10H-Cyclohepta[7,6-b]indole sind. Der
Fachmann erkennt jedoch, daß die gezeigte
Chemie auf auf die anderen Klassen der erfindungsgemäßen Verbindungen
anwendbar ist. Der Fachmann erkennt auch, daß die Reihenfolge, in der die
Schritte ausgeführt
werden, um die erfindungsgemäßen Verbindungen
herzustellen, in vielen Fällen
nicht wichtig ist.
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Präparation I
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6-Brom-3-dimetlylamino-9-triisopropylsilyl-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol
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4-Dimethylaminocyclohexanon-(2,2-dimethylpropan-1,3-diol)ketal
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Zu einer Lösung aus 25,0 g (554,6 mmol)
Dimethylamin in 500 ml Methanol werden 50,0 g (252,2 mmol 1,4-Cyclohexandionmono-2,2-dimethylpropan-1,3-diolketal
gegeben und das Reaktionsgemisch kann für 2 Stunden bei Raumtemperatur
rühren.
Zu dieser Lösung
werden stufenweise 31,69 g (504,3 mmol) Natriumcyanoborhydrid gegeben.
Nachdem die Zugabe vollständig
ist, wird Essigsäure
bis zu einem pH von etwa 6 zugegeben. Der pH wird periodisch verfolgt
und die Essigsäurezugaben
werden fortgesetzt, um den pH bei etwa 6 zu halten. Wenn die Zugabe
der Essigsäure
nicht mehr zu einer Gasentwicklung führt, kann das Reaktionsgemisch
bei Raumtemperatur für
18 Stunden rühren.
Das Reaktionsgemisch wird dann bei verringertem Druck auf ein Volumen
von etwa 100 ml konzentriert und dann zwischen 1 N Natriumhydroxid
und Dichlormethan aufgeteilt. Die verbleibende wäßrige Phase wird mit gesättigtem
wäßrigem Natriumchlorid
behandelt und erneut mit Dichlormethan extrahiert. Diese organischen
Phasen werden kombiniert, über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck unter Bildung
von 40,15 g (70%) der gewünschten
Verbindung als gelbes Öl
konzentriert.
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MS (m/e): 228 (M + 1).
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4-Dimethylaminocyclohexanon
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Eine Lösung aus 18,4 g (81 mmol) 4-Dimethylaminocyclohexanon-(2,2-dimethylpropan-1,3-diol)ketal in
250 mmol 90% Ameisensäure
wird für
3 Stunden auf Rückfluß erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wird dann für 3
Tage bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird dann mit 250 ml Wasser verdünnt und
zu einem Volumen von etwa 250 ml in einem Rotationsverdampfer konzentriert.
Die Verdünnungs/Konzentrierungs-Abfolge
wird dann weitere zweimal wiederholt. Der Rückstand wird dann auf ein Volumen
von etwa 50 ml weiter konzentriert, mit 5 N Natriumhydroxid basisch
gemacht und mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Phasen
werden kombiniert, über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringerten Druck unter Bildung von
11,8 g (100%) der gewünschten
Verbindung als gelbes Öl
konzentriert.
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MS (m/e): 141 (M+).
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NMR (CDCl3): δ 2,50 (m,
2H), 2,28 (m, 2H), 2,28 (m, 6H), 2,01 (m, 2H), 1,80 (m, 2H).
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4-Dimethylaminocyclohexanon-4-bromphenylhydrazon
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Zu einem Gemisch aus 6,0 g (42,0
mmol) 4-Dimethylaminocyclohexanon und 9,5 g (42,0 mmol) 4-Bromphenylhydrazinhydrochlorid
in 100 ml Ethanol werden 3,4 ml (42 mmol) Pyridin gegeben. Das entstehende
Gemisch wird dann für
2 Stunden auf Rückfluß erhitzt
und bei Umgebungstemperatur 18 Stunden gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
dann mit wäßrigem Kaliumcarbonat
behandelt und gut mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen
Phasen werden vereinigt, über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert.
Der entstehende Rückstand
wird mit Toluol behandelt und erneut unter verringertem Druck unter
Bildung von 11,3 g (87 %) der gewünschten Verbindung konzentriert.
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6-Brom-3-(dimethyl)amino-1,2,3
4-tetrahydro-9H-carbazolhydrochlorid
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Eine Lösung aus 11,3 g (36,4 mmol)
4-Dimethylaminocyclohexanon-4-bromphenylhydrazon in 250 ml ethanolischem
4 M Chlorwasserstoff wird unter Stickstoff für 3 Stunden bis zum Rückflüß erhitzt.
Das Reaktionsgemisch kann sich auf Raumtemperatur abkühlen und
wird dann unter verringertem Druck konzentriert. Die verbleibende
Paste wird in 200 ml Wasser gelöst
und zu dieser Lösung
werden 50 ml 6 M Chlorwasserstoffsäure gegeben. Das Gemisch wird
für 18
Stunden auf 0°C
gekühlt.
Das gewünschte
Produkt, das kristallisiert ist, wird filtriert und unter Bildung
von 8,66 g (72%) getrocknet.
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Silylierung
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8,66 g (26,2 mmol) 6-Brom-3-(dimethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazolhydrochlorid
werden zwischen 1 N Natriumhydroxid und Dichlormethan aufgeteilt.
Die organische Phase wird über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert.
Der Rückstand
wird in 50 ml Tetrahydrofuran gelöst und die entstehende Lösung wird
zu einer Suspension aus 8,0 g (40 mmol) Kaliumhydrid (20% in Mineralöl) in 100 ml
Tetrahydro-furan
gegeben, das auf etwa 0°C
gekühlt
ist. Das entstehende Gemisch wird für eine Stunde bei dieser Temperatur
gerührt
und dann werden hierzu etwa 8,0 ml (30 mmol) Triisopropylsilyltriflat
gegeben und das Gemisch kann sich stufenweise auf Raumtemperatur
erwärmen.
Nach 18 Stunden wird das Reaktionsgemisch mit Eis behandelt, um überschüssiges Kaliumhydrid
zu zersetzen. Wenn das ganze Hydrid zerstört ist, wird das Reaktionsgemisch
mit 200 ml Wasser verdünnt
und dann gut mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Phasen
werden vereinigt, über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert. Das
restliche Öl
wird einer Silicagelchromato graphie unterzogen, wobei nacheinander
eluiert wird mit Toluol, 9 : 1 Toluol : Ethylacetat, 4 : 1 Toluol
: Ethylacetat, 1 : 1 Toluol : Ethylacetat und Ethylacetat. Die Ethylacetatfraktionen
werden vereingt und unter verringertem Druck unter Bildung von 7,08
g (60%) der Titelverbindung als Feststoff konzentriert.
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Smp. = 92–93°C
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NMR (CDCl3): δ 7,52 (d,
1H), 7,39 (dd, 1H), 7,13 (d, 1H), 3,04 (br dd, 1H), 2,88 (m, 2H),
2,70 (m, 1H), 2,58 (dd, 1H), 2,41 (s, 6H), 2,20 (d, 1H), 1,78 (m,
3H), 1,70 (m, 1H), 1,14 (m, 18H).
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Präparation II
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6-Carboxy-3-(dimethyl)amino-9-triisopropylsilyl-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol
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Zu einer Lösung aus 2,95 g (6,56 mmol)
6-Brom-3-(dimethyl)amino-9-triisopropylsilyl-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol in 150
ml Tetrahydrofuran werden bei –78°C 16,4 ml
(26,24 mmol) t-Butyllithium (1,6 M in Pentan) gegeben. Die dunkle
Lösung
kann für
eine Stunde bei dieser Temperatur rühren und dann wird Kohlendioxidgas
durch die Lösung
geblasen, bis die dunkle Farbe zu hellgelb wechselt. Nachdem sich
das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur erwärmen konnte wird es in Wasser
gegossen, der pH wird auf etwa 7 eingestellt und das Gemisch wird
gut mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Phasen werden
vereinigt, über
Magnesiumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert.
Der Rückstand
wird mit Hexan unter Bildung von 2,31 g (85%) der gewünschten
Verbindung als hellbrauner Schaum behandelt.
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IR: 3022, 2958, 2871, 1465, 1249
cm–1
-
MS (m/e): 414 (M+).
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Präparation III
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4-(1-Phthalimidyl)cycloheptanon
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Zu einer gerührten Lösung aus 5,00 g (20,55 mmol)
4-(1-Phthalimidyl)cyclohexanon in 30 ml Diethylether werden 3,79
ml (30,8 mmol) Bortrifluoridetherat gegeben. Nach dem Rühren für 20 Minuten
bei Raumtemperatur werden 3,24 ml (30,8 mmol) Ethyldiazoacetat tropfenweise
zugegeben. Die entstehende Lösung wird
für 16
Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit gesättigten wäßrigen Natriumcarbonat verdünnt und
mit Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte
werden über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert.
Der Rückstand
wird in 15 ml Dimethylsulfoxid gelöst. Zu dieser Lösung werden
1,3 ml Wasser und 1,5 g Natriumchlorid gegeben. Das entstehende
Gemisch wird für
7 Stunden auf 170°C
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann abgekühlt, in 150 ml Wasser gegossen und
gut mit Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
werden nacheinander gewaschen mit Wasser und gesättigem wäßrigem Natriumchlorid, über Natriumsulfat
getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert. Der Rückstand
wird einer Silicagelchromatographie unterzogen, wobei mit 6 : 4
Hexan : Ethylacetat eluiert wird. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen
werden vereinigt und unter verringertem Druck unter Bildung von
4,17 g (79%) der Titelverbindung konzentriert.
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MS (m/e): 257 (M+).
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Präparation IV
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(R)- und (S)-3-(N-α-Methyl-4-nitrobenzyl)amino)-6-brom-2-amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol
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Reduktive Aminierung
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Zu einer Lösung aus 20,0 g (100,9 mmol)
1,4-Cyclohexandionmnono-(2,2-dimethyl)propan-1,3-diolmonoketal in
250 ml Methanol werden 35,0 g (172,7 mmol) R-(+)-α-Methyl-(4-nitrobenzyl)aminhydrochlorid, 25,0
g (398 mmol) Natriumcyanoborhydrid und 10 ml Essigsäure gegeben.
Das Reaktionsgemisch kann für
18 Stunden bei Raumtemperatur rühren.
Zum Reaktionsgemisch wird dann eine zusätzliche Portion aus 25,0 g (398
mmol) Natriumcyanoborhydrid gegeben und das Reaktionsgemisch wird
für weitere
18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
dann mit verdünnter
wäßriger Weinsäure verdünnt und die
Lösung
ausgiebig mit Dichlormethan extrahiert. Die verbleibende wäßrige Phase
wird mit wäßrigem Natriumhydroxid
basisch gemacht und gut mit Dichlormethan extrahiert. Diese Dichlormethanextrakte
werden vereinigt, über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck unter Bildung
von 33,7 g (96%) (R)-4-(N-α-Methyl-(4-nitrobenzyl)aminocyclohexanon-2,2-dimediylpropan-1,2-diolketal
als bräunlich
gelbes Öl konzentriert.
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MS (m/e): 348 (M+)
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Ketalschutzgruppenabspaltung
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Eine Lösung aus 33,42 g (95,91 mmol)
(R)-4-(N-α-Methyl-4-nitrobenzyl)aminocyclohexanon-2,2-dimethylpropan-1,2-diolketal
in 250 ml 98% Ameisensäure
wird für
66 Stunden auf 40°C
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird unter verringertem Druck auf
ein Volumen von etwa 50 ml konzentriert und dann mit wäßrigem Kaliumcarbo
nat behandelt. Das basische wäßrige Gemisch
wird gut mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Phasen werden
vereinigt, über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringerten Druck unter Bildung
von 22,36 g (89%) (R)-4-(N-α-Methyl-4-nitrobenzyl)aminocyclohexanon
als braunes Öl
konzentriert.
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Herstellung von Phenylhydrazon
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Zu einer Lösung aus 22,3 g (85,01 mmol)
(R)-4-(N-α-Methyl-4-nitrobenzyl)aminocyclohexanon
in 375 ml Ethanol werden 19,0 g (85,0 mmol) 4-Bromphenylhydrazinhydrochlorid
und 6,73 g (85,1 mmol) Pyridin gegeben. Das Reaktionsgemisch wird
für 48
Stunden auf 80°C
erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird auf Raumtemperatur abgekühlt und
unter verringertem Druck konzentriert. Der Rückstand wird in Dichlormethan
gelöst und
die organische Lösung
wird nacheinander gewaschen mit wäßrigem Kaliumcarbonat und gesättigtem wäßrigem Natriumchlorid.
Die verbleibenden organischen Anteile werden über Natriumsulfat getrocknet
und unter verringertem Druck unter Bildung von 31,66 g (86%) (R)--4-(N-α-Methyl-(4-nitrobenzyl)aminocyclohexanon-4-bromphenylhydrazon
als brauner Feststoff konzentriert.
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Fischer-Indolreaktion
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Eine Lösung aus 31,66 g (73,4 mmol)
(R)-4-(N-α-Methyl-4-nitrobenzyl)aminocyclohexanon-4-bromphenylhydrazon
in 500 ml 3,7 M ethanolischem Chlorwasserstoff wird für 18 Stunden
am Rückfluß gerührt. Das Reaktionsgemisch
wird auf Raumtemperatur abgekühlt
und wird dann unter verringertem Druck konzentriert. Der Rückstand
wird zwischen 1 N Natriumhydroxid und Dichlormethan aufgeteilt.
Die wäßrige Phase
wird gut mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Phasen werden
kombiniert, über
Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert.
Der Rückstand
wird einer Silicagelchromatographie unterzogen, wobei mit 5% Methanol
in Dichlormethan eluiert wird, worin 1% Ammoniumhydroxid enthalten
ist.
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(3S)-(-)-3-(N-((R)-α-Methyl-4-nitrobenzyl)amino)-6-brom-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol
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Das am schnellsten eluierende Diastereomer
wird mit 9,47 g (31%) eines rotbraunen Öls gewonnen.
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MS (m/e): 415 (M+)
IR
(CHCl3): 3471, 2970, 2926, 2845, 1522, 1471,
1348, 857 cm–1
[α]D
20 (c = 10, Methanol): –122,3°
Berechnet
für C20H20N3O2Br:
Theorie: C 57,78, H 4,87, N 10,14.
Gefunden:
C 58,23, H 5,03, N 10,12.
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(3R)-(+)-3-N-((R)-α-Methyl-(4-nitrobenzylamino)-6-brom-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol
-
Das langsamer eluierende Diastereomer
wird mit 8,13 g (27%) an blaß-grünen Kristallen
gewonnen.
-
MS (m/e): 415 (M+)
IR
(CHCl3): 3471, 3012, 2970, 2952, 2846, 1522,
1471, 1348, 857 cm–1
[α]D
20 (c = 10, Methanol):
+337,9°
Berechnet
für C20H20N3O2Br:
Theorie: C 57,78, H 4,87, N 10,14.
Gefunden:
C 58,26, H 5,03, N 9,93.
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Die Röntgenkristallographie zeigt,
daß das
langsamer eluierende Diastereomer die angegebene absolute Konfiguration
hat.
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Präparation V
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(R)-(+)-6-Brom-3-(dimethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazolhydroiodid
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(Quaternisierung)
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Zu einer Lösung aus 5,00 g (12,1 mmol)
(3R)-(+)-3-(N-((R)-α-Methyl-(4-nitrobenzyl)amino)-6-brom-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol
in 150 ml Acetonitril werden 10,0 ml Iodmethan gefolgt von 5,0 g Kaliumcarbonat
gegeben. Das Gemisch wird für
2 Tage bei Raumtemperatur und dann für 18 Stunden bei Rückfluß gerührt. Das
Reaktionsgemisch wird dann auf Raumtemperatur abgekühlt und
der entstehende gelbe Niederschlag wird filtriert, mit Methanol
gewaschen und unter verringertem Druck unter Bildung von 3,65 g (53%)
(R)-(+)-3-(N,N-Dimethyl-N-((R)-(+)-α-Methyl-(4-nitrobenzyl)amino)-6-brom-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazoliodid
als gelber Feststoff getrocknet.
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Berechnet für C22H25N3O2BrI:
Theorie:
C 46,34, H 4,42, N 7,37
Gefunden: C 46,22, H 4,41, N 7,30
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Hydrogenolyse
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Ein Gemisch aus 0,70 g (1,23 mmol
(R)-(+)-3-N,N-Dimethyl-N-((R)-(+)-α-methyl-(4-nitrobenzyl)amino)-6-Brom-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazoliodid
und 0,20 g sulfidiertem Platin auf Kohle wird in 150 ml Methanol
bei Raumtemperatur für
18 Stunden bei einem anfänglichen
Wasserstoffdruck von 40 psi hydriert. Das Reaktionsgemisch wird
dann entgast und zur Bewirkung der Methanolyse erwärmt. Das
Reaktionsgemisch wird filtriert und unter verringertem Druck unter
Bildung von 0,471 g (91%) der Titelverbindung als hellgelber Feststoff
eingedampft.
-
Smp = 252°C
MS (m/e): 293 (M+)
IR (KBr): 3271, 3016, 2924, 2842,
2737, 2709, 1469, 1460, 1435, 1308, 793 cm–1
[α]D
20 (c = 10, Methanol):
+54,7°
Berechnet
für C14H18N2BrI:
Theorie:
C 39,93, H 4,31, N 6,65.
Gefunden: C 39, 87, H 4,19, N 6,38.
-
Präparation VI
-
Trennung des razemischen
6-Brom-3-(dimethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazols
-
Zu einer Lösung aus 5,0 g (17,06 mmol)
6-Brom-2-(dimethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol in 200 ml
warmem Ethylacetat wird eine Lösung
aus 6,59 g (17,06 mmol) Di-p-toluoyl-D-Weinsäure in 100 ml Ethylacetat unter
Mischen gegeben. Nach dem Stellen für 4 Stunden wird der entstehende
Niederschlag filtriert und unter Bildung von 12,0 g des Salzes getrocknet.
Eine Suspension aus 1,0 g dieses Feststoffs wird in 10 ml Methanol
bis zum Sieden erhitzt. Dieses Gemisch wird dann bei Raumtemperatur
abgekühlt
und kann für 18
Stunden stehen. Der verbleibende Feststoff wird filtriert und unter
Bildung von 0,65 g getrocknet. Dieser Feststoff wird erneut in 10
ml siedendem Methanol suspendiert und kann abkühlen und für 18 Stunden stehen, wobei
man 0,52 g Feststoff nach Filtration und Vakuumtrocknung erhält. Dieser
Feststoff wird zwischen Dichlormethan und verdünntem wäßrigem Natriumhydroxid aufgeteilt.
Die Phasen werden getrennt und die organischen Anteile werden mit
gesättigtem
wäßrigem Natriumchlorid
gewaschen, über
Nariumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck konzentriert.
Der Rückstand
wird in 7 ml Toluol gelöst
und kann für
18 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Die Lösung wird unter Entfernung
des Feststoffs filtriert, der sich gebildet hat, und das Filtrat
wird unter verringertem Druck unter Bildung von 0,133 g eines Öl konzentriert,
das langsam kristallisiert.
-
Smp. = 131–133°C
[α]D
20 (c = 10, Methanol): –83°
-
Die zwei Methanolfiltrate werden
vereinigt und unter veringertem Druck unter Bildung von 0,33 g eines Glases
eingedampft. Dieses Glas wird wie oben beschrieben behandelt, um
0,121 g eines Öls
zu erhalten, das stufenweise kristallisiert.
-
Smp. = 131–134°C
[α]D
20 (c = 10, Methanol): +78°
-
Beispiel 1
-
N-(Pyridin-4-yl)-3-dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamiddihydrochlorid
-
Ein Gemisch aus 0,41 g (1,0 mmol)
an 3-Dimethylamino-9-trisopropylsilyl-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carbonsäure, 0,77
g (4,0 mmol) an 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid,
0,54 g (4,0 mmol) an 1-Hydroxybenzotriazol, 0,38 g (4,0 mmol) an
4-Aminopyridin in 10 ml Dimethylformamid und 50 ml Tetrahydrofuran
wird zusammen bei Raumtemperatur für 3 Tage gerührt. Gebundenes
Polystyrolisocyanatharz wird zu dem Reaktionsgemisch gegeben, das
für 6 Stunden
bei 40°C
gerührt
wird, wird das überschüssige 4-Aminopyridin
abzufangen. Das Reaktionsgemisch wird filtriert, unter verringertem
Druck konzentriert und der Rückstand
wird einer präparativen
zentrifugalen Dünnschichtchromatographie
(PCTLC) unter Elution mit Chloroform unterzogen, die 5% Methanol
und 0,5% Ammoniumhydroxid enthält.
Die das desilylierte Produkt enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und unter verringertem Druck unter Bildung eines gelben Öls konzentriert.
Dieses Öl
wird in Dichlormethan gelöst
und mit ehanolischem Chorwasserstoff behandelt. Das entstehende
Gemisch wird unter verringertem Druck unter Bildung von 0,22 g (54%)
der Titelverbindung als hellbraunes Öl konzentriert.
-
MS (m/e): 293 (M+)
Berechnet
für C20H22N4O-2
HCl:
Theorie: C 58,97, H 5,94, N 13,75. Gefunden: C 58,77,
H 5,91, N 13,79
-
Beispiel 2
-
S-(-)-N-(Pyridin-4-yl)-3-dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamiddihydrochloridhemihydrat
-
Ein Gemisch aus 0,336 g (0,81 mmol)
an S-(-)-3-Dimethyl-amino-9-trimethylsilyl-1,2,3,4-Tetrahydro-9Hcarbozol-6-carbonsäure, 0,171
g (0,89 mmol) an 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid
und 0,084 g (0,89 mmol) an 4-Aminopyridin in 15 ml Dimethylformamid
wird bei Raumtemperatur für
3 Tage gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit Dichlormethan verdünnt und dann mit Wasser gewaschen.
Die organische Phase wird über
Natriumsulfat getrocknet und dann unter verringertem Druck konzentriert.
Der Rückstand
wird wie in Beispiel 1 beschrieben einer Silicagelchromatographie
unterzogen, um 0,244 g des teilweise desilylierten Produkts zu erhalten.
Die Desilylierung wird durch Mischen mit 5 ml Tetrabutylammoniumfluorid
(1,0 M in Tetrahydrofuran) in 25 ml Tetrahydrofuran das 5 ml Borsäure enthält und einem
Rühren
für 18 Stunden
bei Raumtemperatur vervollständigt.
Das Reaktionsgemisch wird unter verringertem Druck konzentriert
und dann in wäßriger Weinsäure gelöst und die
entstehende Lösung
wird mit Dichlormethan gut gewaschen. Die verbleibende wäßrige Lösung wird
mit 5 N Natriumhydroxid basisch gemacht und dann mit 10% Isopropanol
in Chloroform gut extrahiert. Diese organischen Phasen werden vereinigt, über Kaliumcarbonat getrocknet
und unter verringertem Druck konzentriert. Der Rückstand wird auf PCTLC aufgebracht
und mit Chloroform das 5% Methanol und 0,5% Ammoniumhydroxid enthält, eluiert.
Die das Produkt enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und unter
verringertem Druck konzentriert. Der Rückstand wird in Chloroform
das Methanol enthält
gelöst
und die Lösung
wird auf eine VARIAN BOND ELUT SCX TM Ionenaustauschsäule (Vartan,
Harbor City, CA, USA) aufgetragen. Die Säule wird mit zwei Volumen an
Methanol gewaschen und dann wird die Säule mit 2 N Ammoniak in Methanol
eluiert. Die das Produkt enthaltenden Fraktionen werden vereinigt
und unter verringertem Druck konzentriert. Der Rückstand wird in ethanolischem
Chlorwasserstoff gelöst
und die Lösung
wird unter verringertem Druck unter Bildung von 0,044 g (18%) der
Titelverbindung als beiger Feststoff konzentriert. Berechnet für C20H22N4O-2
HCl-0,5 H2O: Theorie: C 57,70, H 6,05, N
13,46. Gefunden: C 57,75, N 5,84, N 12,83.
-
Allgemeines Verfahren
zur Kupplung der Amine mit 3-(Dimethyl)amino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carbonsäuren
-
Zu einer Suspension aus 4–5 Äquivalenten
polymergebundenem 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid (Desai,
et al., Tetrahedron Letters, 34 (48), 7685 (1993)) in Chloroform
werden ein Äquivalent 3-Dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carbonsäue und 2–3 Äquivalente
des geeigneten Amins gegeben. Die Reaktion wird gerührt, bis
die Umsetzung vollständig
ist, wobei erforderlichenfalls erhitzt wird. Das Harz wird durch
Filtration entfernt und das Produkt wird durch Verdampfen des Lösemittels
isoliert. Dieses Verfahren wird durch die Beispiele 3–7 erläutert.
-
Beispiel 3
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N-Cyclopropyl-3-(dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid
-
Ausgehend von 7,4 mg (0,029 mmol)
an 3-Dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carbonsäure und
Cyclopropylamin werden 3,5 mg (41%) der Titelverbindung erhalten.
-
MS (m/e): 298 (M+).
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Beispiel 4
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N-Cyclopentyl-3-dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid
-
Ausgehend von 7,4 mg (0,029 mmol)
an 3-Dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carbonsäure und
Cyclopentylamin werden 4,1 mg (41%) der Titelverbindung erhalten.
-
MS (m/e): 342 (M+).
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Beispiel 5
-
N-(5-Methoxycarbonylfur-2-yl)-3-dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid
-
Ausgehend von 7,4 mg (0,029 mmol)
an 3-Dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carbonsäure und
2-Amino-5-methoxycarbonylfuran werden 1,3 mg (10%) der Titelverbindung
erhalten.
-
MS (m/e): 370 (M+).
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Beispiel 6
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N-(2-Chlorpyridin-3-yl)-3-dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid
-
Ausgehend von 7,4 mg (0,029 mmol)
an 3-Dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carbonsäure und
2-Chlor-3-aminopyridin werden 1,2 mg (9%) der Titelverbindung erhalten.
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MS (m/e): 369 (M+).
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Beispiel 7
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N-(6'-Methoxypyridin-3-yl)-3-dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carboxamid
-
Ausgehend von 7,4 mg (0,029 mmol)
an 3-Dimethylamino-1,2,3,4-tetrahydro-9H-carbazol-6-carbonsäure und
6-Methoxy-3-aminopyridin werden 1,8 mg (14%) der Titelverbindung
erhalten
-
MS (m/e): 365 (M+).
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Beispiel 8
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N-(Pyridin-3-yl)-3- und
-4-Dimethylamino-10H-cyclohepta[7,6-b]indol-7-carboxamide 7-Carboxy-3-
und 4-(Dimethylaminocyclohepta[7,6-b]indolhydrochlorid
-
Eine Suspension aus 1,40 g (7,33
mmol) an 4-(Dimethylamino)cycloheptanon und 1,115 g (7,33 mmol) an
4-Carboxyphenylhydrazin in 20,0 ml an 5 N Chlorwasserstoffsäure werden
für 15
Stunden am Rückfluß erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wird dann unter verringertem Druck unter Bildung
der Titelverbindung als schwarzer Feststoff konzentriert.
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MS (m/e): 272 (M+)
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Zu einer gerührten Lösung aus 0,541 g (1,75 mmol)
eines Gemisches aus 3- und 4-Dimethylamino-10Hcyclohepta[7,6-b]indol-7-carbonsäurehydrochlorid
in 10 ml Dimethylformamid werden 0,387 g (2,38 mmol) an Carbonyldiimidazol
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird für 15 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt
und dann werden 3,48 mmol an 3-Aminopyridin zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wird bei Raumtemperatur für
20 Stunden gerührt,
mit Wasser verdünnt
und mit Ethylacetat extrahiert. Die organischen Phasen werden vereinigt,
mit Wasser, gefolgt von gesättigtem
wäßrigem Natriumchlorid
gut gewaschen und unter verringertem Druck konzentriert. Der Rückstand
wird einer Silicagelchromatographie unter Elution mit Chloroform unterzogen,
das 15% Methanol und 1 % Ammoniumhydroxid enthält. Die die isomeren Amine
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und unter verringertem
Druck unter Bildung der Titelverbindungen konzentriert.
-
Die Feststellung, daß der 5-HT
1F Rezeptor die neurogene meningeale Extravasation
vermittelt und hierbei den mit Migräne und assoziierten Störungen assoziierten
Schmerz verursacht, ist in
US
5 521 196 A beschrieben. Um die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung von Migräne
zu bestimmen, wird ihre Fähigkeit
an den 5-HT
1F Rezeptorsubtyp zu binden bestimmt.
Die Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
an den 5-HT
1F Rezeptorsubtyp zu binden,
wird im wesentlichen gemessen, wie dies in N. Adham et al., Proceedings
of the National Academy of Sciences (USA) 90: 408–412 (1993)
beschrieben ist.
-
Membranpräparation
-
Es werden Membranen aus transfizierten
Ltk– Zellen
präpariert,
die bis zu 100% Konfluenz angezogen werden. Diese Zellen werden
zweimal mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung gewaschen, in 5 ml eiskalter phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
aus den Kulturschalen geschabt und bei 200 × g für etwa 5 Minuten bei 4°C zentrifugiert.
Das Pellet wird in 2,5 ml eiskaltem Tris Puffer (20 mM Tris-HCl,
pH 7,4 bei 23°C,
5 mM EDTA) resuspendiert und mit einem Wheaton Gewebezerkleinerer
homogenisiert. Das Lysat wird anschließend bei 200 × g für fünf Minuten
bei 4°C
zentrifugiert, um die großen
Fragmente zu pelletieren, die verworfen werden. Der Überstand
wird dann bei 40000 × g
für etwa
20 Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Das aus dieser Zentrifugation resultierende Pellet
wird einmal in eiskaltem Tris-Waschpuffer gewaschen und schließlich in
einem Puffer resuspendiert, der 50 mM Tris-HCl und 0,5 mM EDTA enthält und pH
= 7,4 bei 23°C
aufweist. Die Membranpräparationen
werden auf Eis gehalten und innerhalb von zwei Stunden für die radioaktiv
markierten Bindungstests verwendet. Die Proteinkonzentrationen werden
durch das Verfahren von Bradford (Anal. Biochem., 72, 248–254 (1976))
bestimmt.
-
Bindung radioaktiv markierter
Liganden
-
Die [3H-5-HT]
Bindung wird mittels leichter Modifikationen der 5-HT1D Testbedingungen,
die von Herrick-Davis und Titeler (J. Neurochem., 50, 1624–1631 (1988))
beschrieben wurden, unter Weglassen der maskierenden Liganden durchgeführt. Die
Bindungsstudien mit radioaktiv markierten Liganden werden bei 37°C in einem
Gesamtvolumen von 250 μl
Puffer (50 mM Tris, 10 mM MgCl2, 0,2 mM
EDTA, 10 μM
Pargylin, 0,1% Ascorbat, pH = 7,4 bei 37°C) in Mikrotiterplatten mit
96 Vertiefungen ausgeführt.
Die Sättigungsstudien
werden mittels [3H]5-HT bei 12 verschiedenen
Konzentrationen von 0,5 nM bis 100 nM ausgeführt. Die Verdrängungsstudien
werden mittels 4,5–5,5
nM [3H]5-HT ausgeführt. Das Bindungsprofil der
Arzneimittel in den Kompetitionsexperimenten wird mittels 6–12 Konzentrationen
der Verbindung erreicht. Die Inkubationszeiten betragen 30 Minuten
sowohl für
die Sättigungs-
als auch Verdrängungsstudien,
die auf anfänglichen
Untersuchungen basieren, welche die Gleichgewichtsbindungsbedingungen
bestimmen. Die unspezifische Bindung wird in Gegenwart von 10 μM 5-HT definiert.
Die Bindung wird durch die Zugabe von 50 μl Membranhomogenaten (10–20 μg) ausgelöst. Die
Reaktion wird durch schnelle Filtration durch vorbenetzte (0,5%
Polyethyleninin) Filter mittels 48R Cell Brandel Harvester (Gaithersburg,
MD) bestimmt. Anschließend
werden die Filter für
5 Sekunden mit eiskaltem Puffer (50 mM Tris HCl, pH = 7,4 bei 4°C) gewaschen,
getrocknet und in Gläschen
gegeben, die 2,5 ml Readi-Safe (Beckman, Fullerton, CA) enthalten
und die Radioaktivität
wird mittels eines Beckman LS 5000 TA Flüssigscintillationszählers gemessen.
Die Effizienz der Zählung
von [3H]5-HT liegt im Mittel zwischen 45–50%. Die Bindungsdaten werden
mittels computerunterstützter
nicht-linearer Regressionsanalyse (Accufit and Accucomp, Lunden
Software, Chagrin Falls, OH) analysiert. Die HK50 Werte
werden mittels der Cheng-Prusoff Gleichung in die Ki Werte
umgewandelt (Biochem. Pharmacol., 22, 3099–3108 (1973)). Alle Experimente
werden dreifach ausgeführt.
Repräsentative
Verbindungen der vorliegenden Erfindung haben eine Affinität am 5-HT1F Rezeptor, wie dies durch das oben beschriebene
Verfahren gemessen wurde.
-
Wie es von R. L. Weinshank et al
in WO 93/14201 berichtet wurde, ist der 5-HT1F Rezeptor
funktionell an ein G-Protein gekuppelt, wie dies durch die Fähigkeit
von Serotonin und serotonergen Arzneimitteln zur Hemmung der durch
Forskolin stimulierten cAMP Bildung in NIH3T3 Zellen gemessen wird,
die mit dein 5-HT1F Rezeptor transfiziert
sind. Die Adenylatcyclaseaktivität
wird mittels Standardtechniken bestimmt. Ein maximaler Effekt wird
durch Serotonin erreicht. Eine Emax wird
durch Teilen der Hemmung einer Testverbindung durch den maximalen
Effekt und die Bestimmung einer prozentualen Hemmung bestimmt. (N.
Adham et al., siehe obige Literaturstelle, R. L. Weinshank et al.,
Proceedings of the National Academy of Sciences (USA), 89, 3630–3634 (1992))
und der hierin zitierten Referenzen.
-
Messung der cAMP Bildung
-
Transfizierte NIH3T3 Zellen (abgeschätzte Bmax
aus den Einzelwert-Kompetitionsstudien beträgt 488 fmol/mg Protein) werden
in DMEM, 5 mM Theophyllin, 10 mM HEPES (4-[2-Hydroxyethyl]-1-piperazinethansulfonsäure) und
10 μM Pargylin
für 20
Minuten bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert. Die Dosis-Wirkungskurven werden
dann durch die Zugabe von 6 unterschliedlichen Endkonzentrationen
an Arzneimittel gefolgt von der unmittelbaren Zugabe von Forskolin
(10 μM)
ausgeführt.
Anschließend
werden die Zellen für
weitere 10 Minuten bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert. Das Medium wird abgesaugt
und die Reaktion wird durch die Zugabe von 100 mM HCl gestoppt.
Um den kompetitiven Antagonismus zu demonstrieren, wird eine Dosis-Antwort
Kurve für
5-HT parallel hierzu mittels einer festen Dosis Methiothepin (0,32 μM) gemessen.
Die Platten werden bei 4°C
für 15
Minuten gelagert und dann für
5 Minuten bei 500 × g
zentrifugiert, um den Zelldebris zu pelletieren, und der Überstand
wird aliquotiert und bei –20°C vor der
Untersuchung der cAMP Bildung durch einen Radioimmuntest gelagert
(cAMP Radioimmuntestkit, Advanced Magnetics, Cambridge, MA). Die
Radioaktivität
wird mittels eines Packard COBRA Auto Gamma-Zählers quantifiziert, der mit
einer Datenreduktionssoftware ausgestattet ist. Es werden repräsentative
Verbindungen der Erfindung getestet und als Agonisten am 5-HT1F Rezeptor im cAMP Test befunden.
-
Proteinextravasation
-
Harlan Sprague-Dawley Ratten (225–325 g)
oder Meerschweinchen von den Charles River Laboratories (225–325 g)
werden mit Natriumpentobarbital (intraperitoneal jeweils 65 mg/kg
oder 45 mg/kg) betäubt
und in einen Stereotaxisrahmen (David Kopf Instruments) mit einer
Einstellung des Schlieberiegels bei –3,5 mm für Ratten oder –4,0 mm
für Meerschweinchen
gegeben. Der sagitalen Mittellinieninzision des Fells folgend werden
zwei Paare an bilateralen Löchern
durch den Schädel
gebohrt (6 mm posterior, 2,0 und 4,0 mm lateral für Ratten
und 4 mm posterior und 3,2 und 5,2 min lateral für Meerschweinchen, wobei alle
Koordinaten sich auf die Scheitelhöhe beziehen). Es werden Paare
von stimulserenden Edelstahlelektroden (Rhodes Medical Systems,
Inc.), die bis auf die Spitzen isoliert sind, durch die Löcher in
beide Hemisphären
bis auf eine Tiefe von 9 mm (Ratten) oder 10,5 min (Meerschweinchen)
von der Dura abgesenkt.
-
Die femorale Vene wird freigelegt
und eine Dosis der Testverbindung wird intravenös injiziert (1 ml/kg). Etwa
sieben Minuten später
wird eine 50 mg/kg Dosis Evans Blau, ein fluoreszierender Farbstoff
ebenfalls intravenös
injiziiert. Das Evans Blau komplexiert mit Proteinen im Blut und
funktioniert als Marker für
die Proteinextravasation. Exakt zehn Minuten nach der Injektion
der Testverbindung wird das linke trigeminale Ganglion für drei Minuten
bei einer gleichförmigen
Intensität
von 1,0 mA (5 Hz, 4 msec Dauer) mit einem Modell 273 Potentiostat/-Galvanostat (EG & G Princeton Applied
Research) stimuliert.
-
Fünfzeln
Minuten nach der Stimulierung werden die Tiere getötet und
mit 20 ml Kochsalzlösung
ausgeblutet. Die Oberseite des Schädels wird entfernt, um die
Gewinnung der Duramembranen zu erleichtern. Die Membranproben werden
von beiden Hemisphären
entfernt, mit Wasser gewaschen und flach auf Mikroskopobjektträger verteilt.
Einmal getrocknet werden die Gewebe mit einer 70% Glycerin/Wasser
Lösung
mit Deckgläschen
bedeckt.
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Ein Fluoreszenzmikroskop (Zeiss),
das mit einem Gittermonochromator und einem Spektrophotometer ausgestattet
ist, wird zur Quantifizierung der Menge an Evans Blau Farbstoff
in jeder Gewebeprobe verwendet. Eine Anregungswellenlänge von
etwa 535 nm wird verwendet und es wird die Emissionsintensität bei 600
nm bestimmt. Das Mikroskop ist mit einem motorisierten Objekttisch
ausgestattet und mit einem Personalcomputer verbunden. Dies erleichtert
die Computerkontrollierte Bewegung des Tisches bei Fluoreszenzmessungen
an 25 Punkten (500 μm
Schritte) auf jeder Duraprobe. Der Mittelwert und die Standardabweichung
der Messungen werden vom Computer bestimmt.
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Die Extravasation, die durch die
elektrische Stimulation des trigeminalen Ganglions induziert wird,
ist ein ipsilateraler Effekt (das heißt tritt nur auf der Seite
der Dura auf, auf der das trigeminale Ganglion stimuliert wurde).
Dies erlaubt es, die andere unstimulierte Hälfte der Dura als Kontrolle
zu verwenden. Es wird das Verhältnis
der Menge an Extravasation in der Dura von der stimulierten Seite
im Vergleich zur unstimulierten Seite errechnet. Kochsalzkontrollen
ergeben ein Verhältnis
von etwa 2,0 in Ratten und 1,8 in Meerschweinchen. Im Gegensatz
dazu würde
eine Verbindung, die die Exrtravasation in der Dura der stimulierten
Seite effektiv verhindert, ein Verhältnis von etwa 1,0 aufweisen.
Es wird eine Dosis-Antwort-Kurve erzeugt und die Dosis, die die
Extravasation um 50% hemmt (HD50), wird
abgeschätzt.
-
Sumatriptan, das im Handel zur Behandlung
der Migräne
erhältlich
ist, zeigt eine geringe Bioverfügbarkeit
und eine relativ kurze Wirkdauer. Die Affinität für mehrere Serotoninrezeptorsubtypen
führt zu
unerwünschten
Nebenwirkungen, insbesondere Vasokonstriktion, die die Brauchbarkeit
bei der Behandlung von Migräne
deutlich beschränken.
Da die erfindungsgemäßen Verbindungen
starke Agonisten des 5-HT1F Rezeptors sind,
sind extrem niedrige Dosen erforderlich, um therapeutische Spiegel
aufrechtzuerhalten. Da Verbindungen, die für den 5-HT1F Rezeptor
relativ zu anderen Rezeptoren selektiv sind, keine Vasokonstriktion
verursachen, werden Komplikationen aufgrund von Vasokonstriktion
vermieden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
hemmen auch die Proteinextravasation, falls sie vor oder nach der
Stimulierung der trigeminalen Ganglien verabreicht werden, was nahelegt,
daß sie
vor oder während
einer Migräneattacke
verabreicht werden können,
um den Schmerz zu lindern.
-
Während
es möglich
ist, eine in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Verbindung direkt ohne Formulierung zu verwenden, werden
die Verbindungen gewöhnlich
in Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen verabreicht, die
zumindest einen pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoff und zumindest einen
Wirkstoff enthalten. Diese Zusammensetzungen können auf eine Vielzahl an Arten
verabreicht werden, einschließlich
oral, rektal, transdermal, subkutan, intravenös, intramuskulär und intranasal.
Viele der in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Verbindungen sind sowohl als injiziierbare als auch
als orale Zusammensetzungen wirksam. Solche Zusammensetzungen werden
auf eine Weise hergestellt, die in der pharmazeutischen Technik
gut bekannt ist und enthalten mindestens einen Wirkstoff. Siehe
beispielsweise Remington's
Pharmaceutical Sciences, (16. Ausgabe 1980).
-
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
wird der Wirkstoff gewöhnlich
mit einem Träger
gemischt oder mit einem Träger
verdünnt
oder in einem Träger
eingeschlossen, der in Form einer Kapsel, eines Sachets, eines Papiers
oder eines anderen Behälters
vorliegen kann. Wenn der Träger
als Verdüngungsmittel
dient, kann dies ein festes, halbfestes oder flüssiges Material sein, das als
Vehikel, Träger
oder Medium für
den Wirkstoff dient. Daher können
die Zusamensetzungen vorliegen in Form von Tabletten, Pillen, Pulvern,
Lonzetten, Sachets, Cachets, Elixieren, Suspensionen, Emulsionen,
Lösungen,
Sirupen, Aerosolen (als Feststoff oder in einem flüssigen Medium),
Salben, die beispielsweise bis zu 10 Gewichtsprozent des Wirkstoffs
enthalten, Weich- und
Hartgelatinekapseln, Zäpfchen,
sterilen injizierbaren Lösungen
und sterilen verpackten Pulvern.
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Bei der Herstellung einer Formulierung
kann es notwendig sein, den Wirkstoff zu mahlen, um die geeignete
Partikelgröße vor der
Kombination mit den anderen Inhaltsstoffen bereitzustellen. Falls
der Wirkstoff im wesentlichen unlöslich ist, wird er gewöhnlich auf
eine Partikelgröße von weniger
als 200 Mesh gemahlen. Falls der Wirkstoff im wesentlichen wasserlöslich ist,
wird die Partikelgröße normalerweise
durch Mahlen eingestellt, um eine im wesentlichen gleichförmige Verteilung
in der Formulierung bereitzustellen, beispielsweise etwa 40 Mesh.
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Einige Beispiele für geeignete
Hilfsstoffe sind unter anderem Lactose, Glucose, Saccharose, Sorbit, Mannit,
Stärkearten,
Akaziengummi, Calciumphosphat, Alginate, Tragacanth, Gelatine, Calciumsilicat,
mikrokristalline Cellulose, Polyvinylpyrrolidon, Cellulose, Wasser,
Sirup und Methylcellulose. Die Formulierungen können zusätzlich enthalten: Gleitmittel,
wie Talkum, Magnesiumstearat und Mineralöl, Netzmittel, Emulgier- und
Suspendiermittel, Konservierungsmittel, wie Methyl- und Propylhydroxybenzoate,
Süßstoffe
und Geschmacksstoffe. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können so
formuliert werden, daß sie
eine schnelle, anhaltende oder verzögerte Freisetzung des Wirkstoffs
nach der Verabreichung an den Patienten durch Verwendung von in
der Technik bekannten Verfahren bereitstellen.
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Die Zusammensetzungen werden vorzugsweise
in einer Einheitsdosierungform formuliert, wobei jede Dosierung
normalerweise etwa 0,05 mg bis etwa 100 mg, gewöhnlicher etwa 1,0 bis etwa
30 mg des Wirkstoffs enthält.
Der Ausdruck "Einheitsdosierungsform" bezieht sich auf
physikalisch getrennte Einheiten, die als einmalige Dosierungen
für den
Menschen oder andere Säuger
geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff,
die zur Herstellung des gewünschten
therapeutischen Effekts berechnet wurde, zusammen mit einem geeigneten
pharmazeutischen Hilfsstoff enthält.
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Die Wirkstoffe sind im allgemeinen über einen
breiten Dosierungsbereich wirksam. Beispielsweise liegen Tagesdosierungen
normalerweise im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 30 mg/kg Körpergewicht.
Bei der Behandlung von erwachsenen Menschen ist ein Bereich von
etwa 0,1 bis etwa 15 mg/kg/Tag in einer einzelnen oder in aufgeteilten
Dosierungen besonders bevorzugt. Es ist jedoch verständlich,
daß die
Menge an tatsächlich
zu verabreichender Verbindung von einem Arzt in Anbetracht der relevanten
Umstände
bestimmt wird, einschließlich
des zu behandelnden Zustands, des gewählten Verabreichungswegs, der
tatsächlich
verabreichten Verbindung oder Verbindungen, dem Alter, Gewicht und
der Reaktion des einzelnen Patienten und der Schwere der Symptome
des Patienten und daher sollen die oben angegebenen Dosierungsbereiche
den Schutzumfang der Erfindung in keiner Weise beschränken. In
manchen Fällen
können
Dosierungsmengen unter dein unteren Limit des oben erwähnten Bereichs
passender sein, während
in anderen Fällen
noch höhere
Dosierungen verwendet werden können,
ohne schädliche
Nebenwirkungen hervorzurufen, vorausgesetzt, daß solche höheren Dosen zuerst in mehrere
kleinere Dosen zur Verabreichung über den Tag aufgeteilt werden. Formulierungsbeispiel
1
Hartgelatinekapseln werden unter Verwendung folgender Inhaltsstoffe
hergestellt:
| Menge |
Inhaltsstoff | (mg/Kapsel) |
Verbindung
von Beispiel 1 | 30,0 |
Stärke | 305,0 |
Magnesimstearat | 5,0 |
-
Die obigen Inhaltsstoffe werden gemischt
und in Hartgelatinekapseln in Mengen von 340 mg gefüllt. Formulierungsbeispiel
2
Eine Tablette wird unter Verwendung der folgenden Inhaltsstoffe
hergestellt:
| Menge |
Inhaltsstoff | (mg/Tablette) |
Verbindung
von Beispiel 2 | 25,0 |
mikrokristalline
Cellulose | 200,0 |
kolloidales
Siliciumdioxid | 10,0 |
Stearinsäure | 5,0 |
-
Die Bestandteile werden vermischt
und unter Bildung von Tabletten gepreßt, wobei jede 240 mg wiegt. Formulierungsbeispiel
3
Es wird eine Trockenpulverformulierung zur Inhalation hergestellt,
die die folgenden Bestandteile enthält:
Inhaltsstoff | Gewicht% |
Verbindung
von Beispiel 3 | 5 |
Lactose | 95 |
-
Der Wirkstoff wird mit der Lactose
gemischt und das Gemisch wird in eine Vorrichtung zur Trockenpulverinhalation
gegeben. Formulierungsbeispiel
4
Tabletten, die jeweils 30 mg des Wirkstoffs enthalten, werden
folgendermaßen
hergestellt:
| Menge |
Inhaltsstoff | (mg/Tablette) |
Verbindung
von Beispiel 5 | 30,0
mg |
Stärke | 45,0
mg |
Mikrokristalline
Cellulose | 35,0
mg |
Polyvinylpyrrolidon
(als 10% Lösung
in Wasser) | 4,0
mg |
Natriumcarboxymethylstärke | 4,5
mg |
Magnesiumstearat | 0,5
mg |
Talkum | 1,0
mg |
Gesamt | 120
mg |
-
Der Wirkstoff die Stärke und
die Cellulose werden durch ein Nr. 20 Mesh U. S. Sieb gegeben und
sorgfältig
vermischt. Die Polyvinylpyrrolidonlösung wird mit den entstehenden
Pulvern vermischt, die dann durch ein Nr. 16 Mesh U. S. Sieb gegeben
werden. Die so hergestellten Granula werden bei 50–60°C getrocknet
und durch ein Nr. 16 Mesh U. S. Sieb gegeben. Die Natriumcarboxymethylstärke, das
Magnesiumstearat und das Talkum werden, nachdem sie vorher durch
ein Nr. 30 Mesh U. S. Sieb gegeben wurden, zu den Granula gegeben
und nach dem Mischen in einer Tablettenmaschine unter Bildung von
Tabletten gepreßt,
die jeweils 120 mg wiegen. Formulierungsbeispiel
5
Kapseln, die jeweils 40 mg Arzneimittel enthalten, werden
folgendermaßen
hergestellt:
| Menge |
Inhaltsstoff | (mg/Kapsel) |
Verbindung
von Beispiel G | 40,0
mg |
Stärke | 109,0
mg |
Magnesiumstearat | 1,0
mg |
Gesamt | 150,0
mg |
-
Der Wirkstoff die Cellulose, die
Stärke
und das Magnesiumstearat werden gemischt, durch ein Nr. 20 Mesh
U. S. Sieb gegeben und in Hartgelatinekapseln in 150 mg Mengen abgefüllt.
Formulierungsbeispiel
Zäpfchen,
die jeweils 25 mg des Wirkstoffs enthalten, werden folgendermaßen hergestellt:
Inhaltsstoff | Menge |
Verbindung
von Beispiel 7 | 25
mg |
Gesättigte Fettsäureglycerideauf | 2
000 mg |
-
Der Wirkstoff wird durch ein Nr.
60 Mesh U. S. Sieb gegeben und in den gesättigten Fettsäureglyceriden
suspendiert, die vorher bei möglichst
geringer Hitze geschmolzen werden. Das Gemisch wird anschließend in
eine Zäpfchenform
mit einer nominalen Kapazität
von 2,0 g gegossen und abgekühlt. Formulierungsbeispiel
7
Suspensionen, die jeweils 50 mg Arzneimittel pro 5,0 ml Dosis
enthalten, werden folgendermaßen
hergestellt:
Inhaltsstoff | Menge |
Verbindung
von Beispiel 1 | 50,0
mg |
Xanthangummi | 4,0
mg |
Natriumcarboxymethylcellulose
(11%) | |
Mikrokristalline
Cellulose (89%) | 50,0
mg |
Saccharose | 1,75
g |
Natriumbenzoat | 10,0
mg |
Geschmacksstoff
und Farbstoff | q.
v. |
Gereinigtes
Wasser auf | 5,0
ml |
-
Das Arzneimittel, die Saccharose
und das Xanthangummi werden vermischt, durch ein Nr. 10 Mesh US
Sieb gegeben und dann mit einer vorher hergestellten Lösung der
mikrokristallinen Cellulose und der Natriumcarboxymethylcellulose
in Wasser gemischt. Das Natriumbenzoat, der Geschmacksstoff und
der Farbstoff werden mit etwas Wasser vermischt, und unter Rühren zugegeben.
Anschließend
wird ausreichend Wasser zugegeben, um das erforderliche Volumen
zu erhalten. Formulierungsbeispiel
8
Kapseln, die jeweils 15 mg Arzneimittel enthalten, werden
folgendermaßen
hergestellt:
| Menge |
Inhaltsstoff | (mg/Kapsel) |
Verbindung
von Beispiel 2 | 15,0
mg |
Stärke | 407,0
mg |
Magnesiumstearat | 3,0
mg |
Gesamt | 425,0
mg |
-
Der Wirkstoff die Cellulose, die
Stärke
und das Magnesiuimstearat werden gemischt, durch ein Nr. 20 Mesh
U. S. Sieb gegeben und in Hartgelatinekapseln in 425 mg Mengen abgefüllt. Formulierungsbeispiel
9
Eine intravenöse
Formulierung kann folgendermaßen
hergestellt werden:
Inhaltsstoff | Menge |
Verbindung
von Beispiel 3 | 250,0
mg |
Isotonische
Kochsalzlösung | 1
000 ml |
Formulierungsbeispiel
10
Eine topische Formulierung kann folgendermaßen hergestellt
werden:
Inhaltsstoff | Menge |
Verbindung
von Beispiel 4 | 1–10 g |
Emulgierwachs | 30
g |
Flüssiges Paraffin | 20
g |
Weißes Weichparaffin | auf
100 g |
-
Das weilte Weichparaffin wird erhitzt,
bis es geschmolzen ist. Das flüssige
Paraffin und das Emulgierwachs werden eingearbeitet und gerührt, bis
sie gelöst
sind. Der Wirkstoff wird zugegeben und das Rühren wird fortgesetzt, bis
dieser dispergiert ist. Das Gemisch wird dann gekühlt, bis
es fest ist. Formulierungsbeispiel
11
Sublinguale oder bukkale Tabletten, die jeweils 10 mg Wirkstoff
enthalten, werden folgendermaßen
hergestellt:
Inhaltsstoff | Menge
pro Tablette |
Verbindung
von Beispiel 5 | 10,0
mg |
Glycerin | 210,5
mg |
Wasser | 143,0
mg |
Natriumcitrat | 4,5
mg |
Polyvinylalkohol | 26,5
mg |
Polyvinylpyrrolidon | 15,5
mg |
Gesamt | 410,0
mg |
-
Das Glycerin, das Wasser, das Natriumcitrat,
der Polyvinylalkohol und das Polyvinylpyrrolidon werden durch kontinuierliches
Rühren
und Halten der Temperatur bei etwa 90°C zusammengemischt. Wenn die
Polymere in Lösung
gegangen sind, wird die Lösung
auf etwa 50–55°C abgekühlt und
das Arzneimittel wird langsam zugemischt. Das homogene Gemisch wird
in Formen aus inertem Material unter Bildung einer Arzneimittel-enthaltenden
Diffusionstmatrix mit einer Dicke von etwa 2–4 mm gegossen. Diese Diffusionsmatrix
wird dann unter Bildung vonn einzelnen Tabletten mit der geeigneten
Größe ausgeschnitten.
-
Eine weitere bevorzugte Formulieruug,
die in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wird, verwendet Transdermalverabreichungsvorrichtungen
("Patches"). Solche Transdermalpatches
können
zur Bereitstellung einer kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Infusion der erfindungsgemäßen Verbindungen
in kontrollierten Mengen verwendet werden. Die Konstruktion und
die Verwendung von Transdermalpatches zur Verabreichung von pharmazeutischen
Mitteln ist in der Technik gut bekannt. Siehe beispielsweise
US 5 023 252 A vom
11. Juni 1991.
-
Solche Patches können zur kontinuierlichen,
pulsartigen oder bedarfsabhängigen
Abgabe von pharmazeutischen Mitteln konstruiert werden.
-
Häufig
ist es erwünscht
oder notwendig die pharmazeutische Zusammensetzung entweder direkt
oder indirekt in das Gehirn einzuführen. Direkte Techniken umfassen
gewöhnlich
die Plazierung eines Arzneimittelabgabekatheters in das Ventrikelsystem
des Patienten, um die Blut-Hirn-Schranke zu umgehen. Ein solches implantierbares
Abgabesystem, das für
den Transport von biologischen Faktoren an bestimmte anatomische Regionen
des Körpers
verwendet wird, ist in
US
5 011 472 A vom 30. April 1991 beschrieben.
-
Indirekte Techniken, die allgemein
bevorzugt sind, umfassen gewöhnlich
die Formulierung der Zusammensetzungen, um für eine Arzneimittelfreisetzungsverzögerung durch
die Umwandlung von hydrophilen Arzneimitteln in lipidlösliche Arzneimittel
oder Prodrugs zu sorgen. Die Freisetzungsverzögerung wird in allgemeinen
durch die Blockierung der Hydroxy-, Carbonyl-, Sulfat- und primären Amingruppen
erreicht, die am Arzneimittel vorhanden sind, um das Arzneimttel
lipidlöslicher
und zugänglicher
für den
Transport über
die Blut-Hirn-Schranke zu machen. Alternativ dazu kann die Abgabe
von hydrophilen Arzneimitteln durch eine intraarterielle Infusion
von hypertonen Lösungen
erhöht
werden, die vorübergehend
die Blut-Hirn-Schranke öffnen
können.
-
Der zur Verabreichung der in den
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Verbindungen verwendete Formulierungstyp kann durch
die bestimmten verwendeten Verbindungen, dem Typ des durch die Verabreichungsart
gewünschten
pharmakokinetischen Profils und der Verbindung(en) und dem Zustand
des Patienten vorgegeben werden.