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Diese Erfindung bezieht sich auf
die Herstellung von Percarbonsäurelösungen aus
Carbonsäureestern
umfassenden Vorläufern.
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Percarbonsäuren werden zufolge ihrer Eigenschaften
zum Einsatz in einem breiten Anwendungsgebiet in Betracht gezogen,
beispielsweise als Oxidationsmittel, als Fleckenentferner und als
Mikrobizide, unter anderen Anwendungen. Viele Faktoren werden bei
der Auswahl, welche Percarbonsäure
für eine
spezielle Anwendung ausgewählt
wird, in Betracht gezogen, einschließlich ihrer Wirksamkeit für den beabsichtigten Zweck,
der Leichtigkeit ihrer Herstellung, ihrer Stabilität und ihrer
Akzeptanz durch den Benützer.
Beispielsweise ist eine niedermolekulare aliphatische Monoperoxysäure wie
Peressigsäure
in vielen Fällen
die erste Wahl von Persäure,
weil sie leicht hergestellt werden kann, als wirksam anerkannt ist
und in stabilen Lösungen
bereitgestellt werden kann, und für zahlreiche Anwender akzeptabel
ist, doch würden
manche Produzenten von mikrobiziden Zusammensetzungen die Anwendung
einer Verbindung mit weniger Geruch bevorzugen, um eine mögliche Erregung
von Anstoß oder
eine Irritation bei den Endbenützern
derartiger Zusammensetzungen zu vermeiden.
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In der Literatur sind bisher mehrere
alternative Percarbonsäuren
geoffenbart worden, die von Dicarbonsäuren und deren Derivaten ableitbar
sind, einschließlich
Diperoxycarbonsäuren,
ihren entsprechenden Monoperoxysäuren
und Estermonoperoxycarbonsäuren.
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Beispielsweise lehrt die europäische Patentanmeldung
EP-A-0 166 571 (Unilever) die Anwendung von Esterpersäuren mit
der allgemeinen Formel [RX]mAOOH, worin
R für Hydrocarbyl
oder alkoxyliertes Hydrocarbyl steht, X ein Heteroatom, vorzugsweise
Sauerstoff ist, A für
einen weiten Bereich von organischen Resten mit einem Gehalt an
einer oder an zwei Carbonylgruppen steht und m den Wert 1 oder 2
hat, zur Anwendung für
Bleich- und Waschzwecke.
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Die europäische Patentanmeldung EP-A-0
426 217 (Unilever) lehrt die Verwendung von Esterpersäuren mit
der allgemeinen Formel X-O2C-A-CO3H, worin A einen C1-C12-Alkylaryl- oder -alkarylrest darstellt
und X einen C1-C20-Alkyl-,
Aryl-, Alkylarylrest, der gegebenenfalls ein Heteroatom einschließt, bedeutet,
zur Anwendung in Bleich- und Reinigungssystemen.
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Sowohl die französische Patentanmeldung Nr.
2324626 als auch ein Artikel von Nedelec et al., Synthesis, 1976,
Seiten 821–823
lehren ein Verfahren zur Herstellung und Isolierung von Esterpersäuren aus
der Umsetzung zwischen Säurechloriden
und Wasserstoffperoxid in organischen Lösungsmitteln.
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Ein Artikel von C. Lion et al., Bull.
Soc. Chim. Belg. 1991, 100, Seite 559 lehrt die Herstellung und
Isolierung von Esterpersäuren
durch die Umsetzung zwischen einer Estersäure und Wasserstoffperoxid
in Gegenwart von hohen Konzentrationen an Schwefelsäure und
Quenchen in Eis. Die so hergestellten Esterpersäuren werden in der Zerstörung von
toxischen Organophosphorverbindungen in wäßriger alkalischer Lösung verwendet.
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Esterpercarbonsäuren enthaltende Zusammensetzungen
und deren Herstellung durch Umsetzung zwischen einem Monoester einer
aliphatischen Dicarbonsäure
und Wasserstoffperoxid sind in einer PCT-Anmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
WO 95/34537 (Solvay Interox Limited) beschrieben worden. Es hat sich
gezeigt, daß derartige
Zusammensetzungen keinen feststellbaren Geruch aufweisen und daß sie als
Mikrobizid wirksam sind. Obwohl die Zusammensetzungen ein Ausmaß an verfügbarer Sauerstoffstabilität (avox) zeigten,
das ein Wirksambleiben während
mehrwöchiger
Lagerung ermöglichen
würde,
besteht ein anhaltender Bedarf, Wege zur Verbesserung ihrer Lagerfähigkeit
aufzufinden, beispielsweise auf der Basis des Gesamtpersäuregehaltes
oder des Gesamtpersauerstoffgehaltes der Zusammensetzung, und/oder
nach einer Verbreiterung des Reagenzienbereiches, aus denen sie
oder verwandte Zusammensetzungen hergestellt werden können. Die
zuvor erwähnte
Veröffentlichung
schlägt
auch die Anwendung von Diestern in der Herstellung von Esterpercarbonsäurezusammensetzungen
vor.
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Es ist ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, ein neues oder alternatives Verfahren zur Herstellung
von Persäuren
von aliphatischen Dicarbonsäuren
und ihren Estern zur Verfügung
zu stellen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Percarbonsäurelösungen durch
Umsetzung zwischen einer Persauerstoffverbindung und einem Vorläufer der
Percarbonsäure
in Gegenwart eines Säurekatalysators
geschaffen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Persauerstoffverbindung
Wasserstoffperoxid ist und der Vorläufer ein aliphatischer Diester
ist, der der allgemeinen Formel R1-O-CO-R2-CO-O-R3 genügt, worin
R1 und R3 jeweils
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen, die gleich
oder verschieden sein können,
und R2 für
eine aliphatische Alky lengruppe steht, die gerade oder verzweigt
sein kann und 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthält und gegebenenfalls ungesättigt ist,
wobei dieses Verfahren zwei Stufen umfaßt, worin in der ersten Stufe
wäßriges Wasserstoffperoxid
und der Diester gemeinsam zur Ausbildung einer einzigen Phase gerührt werden
und in der zweiten Stufe die Phase mit Wasser verdünnt und
wiederum gerührt
wird, bis eine einzige Phase erhalten wird.
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Die Auswahl von Wasserstoffperoxid
zur Bewirkung der Peroxidation vermeidet die Neutralisation oder partielle
Neutralisation, die auftreten würde,
wenn eine alternative anorganische Persauerstoffverbindung wie Natriumpercarbonat
oder Natriumperborat eingesetzt würde.
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Die Zusammensetzungen werden hier
häufig
unter Verwendung der Bezeichnungen der Reaktanten ausgedrückt, die
in das Reaktionsgemisch eingeführt
werden, nämlich
der Diester und Wasserstoffperoxid. Es versteht sich, daß in dem
Reaktionsgemisch eine Reihe von säurekatalysierten Hydrolyse-
und Perhydrolysereaktionen abläuft,
was zu einem komplexen Gemisch führt,
das eine Restkonzentration an der Diesterreaktionskomponente, die
korrespondierende Monoesterperoxycarbonsäure, worin die eine oder andere
der Gruppen R1 und R3 substituiert
worden ist, um den Ester in eine Peroxysäuregruppe umzuwandeln, und
in gleicher Weise die korrespondierende Monoestercarbonsäure sowie
die korrespondierende Diperoxycarbonsäure, worin beide Gruppen R1 und R3 zur Umwandlung
des Esters in eine Peroxysäuregruppe
substituiert worden sind, und in gleicher Weise die korrespondierende
Dicarbonsäure
enthält.
Mit fortschreitenden Reaktionen bewegt sich das Gemisch zu einem
Gleichgewichtszustand, in welchem Stadium die Relativproportionen
jedes Bestandteiles des Gemisches von den Relativproportionen und
Konzentrationen des Diesters und des Wasserstoffperoxids abhängen, die
im Gemisch eingesetzt wurden, bevor die Äquilibrierung beginnt, und
vom Ausmaß der
anschließenden
Zersetzung der Persauerstoffverbindungen. Die Geschwindigkeit, mit
welcher sich die Zusammensetzung gegen das Gleichgewicht hin bewegt,
hängt von
der vorherrschenden Temperatur, den Konzentrationen der Reaktanten
und der Katalysatorkonzentration ab.
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Durch Regeln der Zusammensetzung
des Gemisches, ausgedrückt
durch deren Reaktionskomponenten, und speziell durch die Wahl des
Molverhältnisses
des Diesters zu Wasserstoffperoxid und des Verdünnungsausmaßes des Gemisches mit Wasser
kann das Verhältnis
von Monoestermonopercarbonsäure
zu anderen Monopercarbonsäure/Dipercarbonsäure-Bestandteilen
im Gleichgewicht und während
der Entwicklung zum Gleichgewicht hin gesteuert werden. Im Speziellen
kann die Persauerstoffspezies in Richtung auf die Säure/Monopersäure als
die Haupt- oder vorwiegende
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Peroxysäurespezies gerichtet werden,
indem das Gemisch mit einer zumindest signifikanten oder vorzugsweise
mit einer überwiegenden
Wasserfraktion verdünnt
wird. Die Peroxysäurespezies
kann in Richtung auf die Estermonopersäurespezies gerichtet werden,
indem hohe Konzentrationen an Diester und Wasserstoffperoxid angewendet
werden, vorzugsweise bei dem oder nahe zu einem äquimolaren Verhältnis, und
vergleichsweise eine niedrige Konzentration an Wasser. Während der
Periode, in der sich das Gemisch dem Gleichgewicht annähert, nimmt
der Anteil an Persauerstoffspezies, bestimmt durch den Anteil an
verfügbarem Sauerstoff
(Avox), der als Peroxysäurespezies
vorliegt, zu. Da für
viele Zwecke Peroxysäurespezies
wirksamer sind in Form von beispielsweise einem Biozid oder einem
Oxidationsmittel, ist es wünschenswert,
das Gemisch zu lagern, bis ein signifikanter Anteil der entwickelbaren
Peroxysäurespezies
gebildet worden ist, wie etwa 90%, vor einer Anwendung des Produktes.
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Es zeigt sich, daß ein spezieller Vorteil in
der Anwendung von Diesterderivaten von Dicarbonsäuren als Substrat für die Ausbildung
von Persäurederivaten
besteht, nämlich
daß die
erste Perhydrolyse-Entesterungsreaktion eines derartigen Substrates
eine Esterpersäure
(eine Perverbindung, die eine Estergruppe und eine Persäuregruppe
enthält)
ausbildet, die sich als ein besonders wirksames Desinfektionsmittel
erwiesen hat, verglichen mit beispielsweise der entsprechenden sauren
Persäure
(eine Perverbindung, die eine Carboxylsäuregruppe und eine Persäuregruppe
enthält).
Dementsprechend gibt es eine sofortige Generierung der stärker wirksamen
Persäurespezies
aus den Diestern. Wenn dagegen ein Monoesterderivat einer Dicarbonsäure als
Substrat verwendet wird, bildet die erste Perhydrolyse-Entesterungsreaktion
die saure Persäure
aus. Es ist äußerst wünschenswert,
Zusammensetzungen aus Diestersubstraten herzustellen, die wenigstens
0,1% und vorzugsweise wenigstens 0,2% Esterpersäure enthalten. In zahlreichen
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt der Esterpersäuregehalt
im Bereich von 0,3 bis 3% Gewicht/Gewicht, und insbesondere im Bereich
von 0,6 bis 1,5% Gewicht/Gewicht, selbst nach Lagerung während mehrerer
Wochen, wie drei bis sechs Wochen. Es ist vorteilhaft, Zusammensetzungen
auszuwählen,
die wenigstens 0,1% oder vorzugsweise eine höhere Konzentration an Esterpersäure enthalten.
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Die aus einem Diester und Wasserstoffperoxid
produzierten Zusammensetzungen werden eine Restkonzentration an
Wasserstoffperoxid enthalten, die sich einem Gleichgewicht annähert. Da
Wasserstoffperoxid selbst Bleich-, Oxidations- und Desinfektionseigenschaften
aufweist, wenn auch häufig
schlechter gegenüber der
gebildeten Peroxysäurespezies,
ist es wünschenswert,
den Wasserstoffperoxidgehalt der Zusammensetzung beizubehalten sowie
die Bildung von Persäuren
zu fördern.
Das Vermögen
der Zusammensetzung, den Gehalt an der Persauerstoffspezies während der
Herstellung und Lagerung der Zusammensetzungen beizubehalten, kann
durch Messen des in der Zusammensetzung beibehaltenen gesamtverfügbaren Sauerstoffes (Avox)
und durch Vergleichen mit der im Wasserstoffperoxid eingeführten Menge
beobachtet werden. In vorteilhafter Weise hat sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren,
das einen Diesterpersäurebildner
anwendet, ein besonders wirksames Mittel zur Beibehaltung des Avox-Wertes
der resultierenden Zusammensetzungen ist.
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Die Erfindung wendet häufig vollständig gesättigte Diester
an, wenngleich sie ungesättigte
Ausgangsmaterialien verwenden kann, wie die Diester von Fumarsäure oder
Maleinsäure.
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Die vorliegende Erfindung ist speziell
auf die Herstellung von Peroxysäure-hältigen Gemischen
aus Diestern von linearen Dicarbonsäuren anwendbar und insbesondere
auf solche, worin R2 in der vorstehend angeführten Formel
1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält,
und auf Gemische von beliebigen zwei oder allen drei davon. Ein
besonders bequemes Diesterausgangsmaterial enthält ein Gemisch von Diestern
von Bernsteinsäure
(10 bis 20% Gewicht/Gewicht), Glutarsäure (45 bis 75% Gewicht/Gewicht)
und Adipinsäure
(20 bis 33% Gewicht/Gewicht). Die Alkylgruppen R1 und
R3 sind häufig entweder Methyl oder Ethyl.
Häufig
ist es zweckmäßig, daß sie gleich
sind, sowohl innerhalb desselben Moleküls als auch in Gemischen von
Dicarbonsäureestern,
gewünschtenfalls
können
sie aber verschieden sein, und Gemische von verschiedenen Alkylgruppen für R1 und R3 können eingesetzt
werden. Es ist besonders wünschenswert,
Dimethylester anzuwenden. Ein besonders bequemes Ausgangsmaterial
umfaßt
ein Gemisch der Dimethylester von Bernsteinsäure, Glutarsäure und
Adipinsäure.
Andere geeignete Ausgangsmaterialien umfassen beispielsweise die
Dimethylester der Einzelbestandteile dieses Gemisches, wie Dimethylsuccinat.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Umgebungstemperatur
oder bei einer erhöhten
Temperatur ausgeführt
werden, was in der Praxis häufig
die Anwendung einer im Bereich von 10 bis 50°C ausgewählten Temperatur bedeutet.
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Der Gebrauch einer noch höheren Temperatur
tendiert dazu, den Verlust an verfügbarem Sauerstoff aus den Zusammensetzungen
merkbar zu beschleunigen. In vielen Fällen werden entweder die gesamte
Herstellung und die Lagerungsäquilibrierungsperiode
oder die Lagerungsäquilibrierungsperiode
allein bei einer Temperatur zwischen 15 und 30°C vorgenommen. Abhängig von
den Reagenzien- und Katalysatorkonzentrationen sowie von der Anwendung
einer erhöhten
Temperatur kann die Ägilibrierung
am raschesten innerhalb einiger weniger Stunden erzielt werden,
und unter weniger günstigen
Bedingungen kann die Äqilibrierung
mehrere Wochen dauern. Der Produzent entscheidet über das
Ausmaß,
indem er die Bedingungen einstellt, um das Fortschreiten in Richtung
auf Äqilibrierung
zu beschleunigen, verglichen mit dem Verlauf bei Umgebungstemperatur.
In einer Variante kann er eine erhöhte Temperatur wie von 30 bis
50°C für eine kurze
Dauer von beispielsweise 1 bis 10 Stunde anwenden, und für den Rest
die natürliche
Umgebungstemperatur des Gemisches benützen.
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Der Säurekatalysator ist eine anorganische
oder organische Säure
mit ei nem pKa-Wert von etwa 3 oder darunter, und vorzugsweise mit
einem pKa-Wert von unter 1. Es ist besonders wünschenswert, eine Nichthalogen-Mineralsäure wie
Schwefelsäure
oder Phosphorsäure
oder Sulfaminsäure
oder eine organische Sulfonsäure
wie Methyl- oder Toluolsulfonsäure
oder ein mit Säure
dotiertes Kationenaustauschharz (beispielsweise ein unter der Handelsmarke
AMBERLITE IRA-93 erhältliches
Harz) zu verwenden. Der Katalysator liegt wünschenswerter Weise in einer
Konzentration von 0,05 bis 10% Gewicht/Gewicht in der Zusammensetzung
vor und in vielen Fällen
von 0,1 bis 2,5% Gewicht/Gewicht. Wenn es erwünscht ist, Lösungen herzustellen,
die eine verhältnismäßig hohe
Konzentration an Persäurespezies
enthalten, wobei Reaktionsgemische angewendet werden, die einen überwiegenden
Gewichtsanteil an Diester enthalten, kann es klug sein, die Konzentration
an starker Säure
im umgekehrten Verhältnis
zur Konzentration des eingesetzten Wasserstoffperoxids zu wählen. Diese
Beziehung kann durch die Formel H × C = 60 bis 150 und vorzugsweise
80 bis 120 beschrieben werden, worin H die Gewichtskonzentration
an eingebrachter Wasserstoffperoxidlösung darstellt, üblicherweise
ausgewählt
im Bereich von 50 bis 85%, und C die Gewichtskonzentration des Katalysators in
der Zusammensetzung ist, üblicherweise
gewählt
im Bereich von 0,75% bis 2,25%. Es versteht sich auch, daß die starke
Säure zusätzliche
Funktionen ausüben
kann, abhängig
von ihrer Konzentration, wie eine verbesserte Beseitigung von Kalkablagerungen,
wenn die Säure
in einer verhältnismäßig hohen
Konzentration vorliegt, wie von 5 bis 10% Gewicht/Gewicht der Zusammensetzung.
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Die Absolutmengen von Diester und
Wasserstoffperoxid und ihr Verhältnis
zueinander im Reaktionsgemisch können
innerhalb eines weiten Bereiches variiert werden. Es wird sehr empfohlen,
daß zusätzlich zu etwaigen
weiteren, hier angeführten
Kriterien die Absolutkonzentrationen der organischen und der Wasserstoffperoxidbestandteile
innerhalb der Gemische vorzugsweise derart ausgewählt werden,
daß potentiell
gefährliche
Kombinationen durch Übernahme
bestehender Richtlinien für
organisches Material/Peroxid/Wasser-Zusammensetzungen vermieden werden.
Als generelle Anleitung ist es äußerst vorteilhaft,
zu keinem Zeitpunkt eine Wasserstoffperoxidkonzentration von 30%
Gewicht/Gewicht und vorzugsweise von 20% Gewicht/Gewicht zu überschreiten.
Häufig
ist es wünschenswert,
wenigstens ein Mol Wasserstoffperoxid pro Mol Diester anzuwenden.
In vielen Fällen
wird die Wasserstoffperoxidkonzentration in dem Gemisch im Bereich von
wenigstens 2% Gewicht/Gewicht, häufig
wenigstens 4% Gewicht/Gewicht bis insbesondere 16% Gewicht/Gewicht
ausgewählt.
Das Wasserstoffperoxid kann in die Zusammensetzung entweder mit
einer Konzentration, die so berechnet wurde, um nach dem Vermischen
mit den restlichen Bestandteilen die gewünschte Konzentration zu ergeben,
oder mit einer höheren
Konzentration eingeführt
werden, um den Rest an Wasser zusetzen zu können, um die gewünschte Konzentration
zu erreichen. Im allgemeinen wird der Diesteranteil im Reaktionsgemisch
im Bereich von etwa 3% Gewicht/Gewicht und häufig wenigstens 5% Gewicht/Gewicht
bis 90% Gewicht/Gewicht ausgewählt.
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In zahlreichen Ausführungsformen
wird der Diesteranteil in dem Gemisch im Bereich von wenigstens 50%,
insbesondere von etwa 70% bis etwa 85 Gew.-% und insbesondere von
etwa 75 bis 85 Gew.-% ausgewählt,
zusammen mit wäßrigem Wasserstoffperoxid,
das bis zu 20% Gewicht/Gewicht H2O2 liefert. Vorzugsweise ist die Wasserstoffperoxidmenge
dem Diester wenigstens äquimolar.
Durch die Wahl von wenigstens 70% Diester in der Ausgangszusammensetzung
ist es üblicherweise
möglich,
das Gemisch während
der gesamten Reaktion als ein Einphasensystem aufrechtzuerhalten.
Es ist besonders wünschenswert,
eine Kombination von rund 75 bis 85% Diester und von 1 bis 1,25
Mol Wasserstoffperoxid pro Mol Diester auszuwählen. In derartigen Ausführungsformen
kann das Gemisch beim Gleichgewicht erwünschte hohe Konzentrationen an
Persäuren
ausbilden, und derartige Bedingungen begünstigen die bevorzugte Ausbildung
von Monoesterpersäuren.
Derartige Persäuren
haben sich zur Anwendung in Reinigungsmittel/Desinfektionsmittelzusammensetzungen
wegen ihres Vermögens,
als Bleichoxidationsmittel für
Flecken zu wirken, wegen ihrer mikrobiziden Eigenschaften und wegen
des Freiseins von unangenehmen Gerüchen als besonders geeignet
erwiesen. In einer Reihe dieser Ausführungsformen ist die Persäurekonzentration
hoch genug, um einen Persäure-Avox-Wert in Lösung beim
Gleichgewicht von zwischen 1,5 und 3,5 Gew.-% zu ergeben, was einer
Persäurekonzentration
von zwischen etwa 15 und 35% entspricht, abhängig vom Persäure-Avox-Wert
selbst und von der vorliegenden Persäurespezies. Es versteht sich,
daß die
konzentrierten Zusammensetzungen durch das Vorliegen einer kleinen
Menge zusätzlicher
Komponenten verdünnt
werden können,
um ein Benetzen oder Reinigen von Oberflächen oder Gegenständen oder
Flüssigkeiten
zu fördern,
wie bis zu etwa 20 Gew.-% grenzflächenaktive Mittel.
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In anderen Ausführungsformen sind die Zusammensetzungen
verhältnismäßig verdünnt, häufig mit
einem Gehalt von 50 bis 90% Wasser, in einer Reihe von Fällen mit
wenigstens 60 Gew.-% Wasser, und in vielen Fällen mit wenigstens 70 Gew.-%
Wasser, wie von 70 bis 85 Gew.-% Wasser. In derartigen verdünnten Ausführungsformen
enthalten die Zusammensetzungen ursprünglich, d. h. bevor die Äquilibrierung
beginnt, Wasserstoffperoxid im Bereich von wenigstens 2% Gewicht/Gewicht
und insbesondere 4 bis 25 Gew.-%, und Diester im Bereich von wenigstens
3% Gewicht/Gewicht und insbesondere 5 bis 45 Gew.-%. Das Gewichtsverhältnis von
Diester zu Wasserstoffperoxid wird in derartigen verdünnten Ausführungsformen
häufig
zu Beginn im Bereich von 4 : 1 bis 2 : 3 gewählt. Demgemäß beläuft sich in einer Reihe von
ausgewählten
Ausführungsformen
der Wasseranteil zu Beginn auf 75 bis 85%, der Wasserstoffperoxidanteil
beträgt
zu Beginn 4 bis 12% und der Diesteranteil beläuft sich zu Beginn auf 5 bis
15%. In derartigen Zusammensetzungen neigt die gebildete Persäurespezies
eher dazu, einen signifikanten Anteil an saurer Persäurespezies
zusätzlich
zu Monoesterpersäurespezies
zu umfassen. Wie bei den stärken
konzentrierten Ausführungsformen
können
ein oder mehrere grenzflächenaktive
Mittel eingearbeitet werden, wie in einer Menge von bis zu 20%,
häufig
bis zu 10 Gew.-% der Zusammensetzung.
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In noch weiteren Ausführungsformen
kann der Hersteller Zusammensetzungen produzieren, die, wenn sie
das Gleichgewicht erreichen gelassen werden, einen intermediären Wassergehalt,
wie zwischen 20 und 50%, eine intermediäre Persäure-Avox-Konzentration im Bereich
zwischen etwa 0,5 und 1,2% aufweisen würden. In derartigen Zusammensetzungen
beträgt
der Anfangsgewichtsanteil an Diester häufig von 10 bis 60%, und der
Gewichtanteil an Wasserstoffperoxid beträgt häufig von 10 bis 30%.
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In einer weiteren, in mehreren Stufen
ausgeführten
Variation werden in einer ersten Stufe stärker konzentrierte Reagenzien
verwendet, und, sobald der Persäuregehalt
der Zusammensetzung zu einem gewählten intermediären Bruchteil
des bei Äquilibrierung
erreichbaren Wertes fortgeschritten ist, wird in einer zweiten Stufe
die Zusammensetzung durch Einbringen von ausreichend Wasser und
gegebenenfalls Wasserstoffperoxid und/oder Diester und/oder vorgebildeter
Estersäure
verdünnt,
um eine stärker
verdünnte
Zusammensetzung zu bereiten, wie jene, die hier zuvor beschrieben
worden sind, die in wünschenswerter
Weise wenigstens 50% Wasser enthalten und die wenigstens 75% Wasser
enthalten können.
Beispiele für
derartige verdünnte
Zusammensetzungen, die nach dem Zweistufenweg bereitet werden können, weisen
die Konzentrationen und Verhältnisse
an Persäuren,
restlichem Ester und Wasserstoffperoxid auf, die unter Anwendung
der bevorzugten verdünnten
Konzentration an Wasserstoffperoxid und Diester vor der Äquilibrierung
erhältlich
sind, wie zuvor beschrieben. In der ersten Stufen umfaßt das Reaktionsgemisch,
ausgedrückt
durch seine Reaktanten, in wünschenswerter
Weise wenigstens 50% Gewicht/Gewicht Diester und wenigstens 1 Mol
Wasserstoffperoxid pro Mol Diester, vorzugsweise eine wenigstens äquimolare
Menge. Das Gemisch wird vorzugsweise gelagert, bis wenigstens 75
Mol-% und stärker
bevorzugt wenigstens 90 Mol-% des Gleichgewichtsanteiles von Persäurespezies
erreicht sind. Vorzugsweise werden in der zweiten Stufe die Mengen
an Verdünnungswasser,
zugesetzten Reagenzien und gegebenenfalls ausgewählten Reaktionsprodukten so
gewählt,
daß eine
Zusammensetzung ausgebildet wird, die im wesentlichen im Gleichgewicht
ist oder Estersäure
in einem Ausmaß über ihrer
Gleichgewichtsmenge enthält,
wenn in einer einzigen Stufe hergestellt.
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Das Verfahren zur Herstellung der
wäßrigen Percarbonsäurelösungen und
insbesondere zur Herstellung von Zusammensetzungen, die eine erhebliche
Wassermenge enthalten, wie jenen, die wenigstens 50 Gew.-% Wasser
enthalten, umfaßt
eine Zweistufenmethode, worin in der ersten Stufe wäßriges Wasserstoffperoxid
und der Diester gemeinsam zur Ausbildung einer einzigen Phase gerührt werden,
die normalerweise etwaige Stabilisatoren und gegebenenfalls grenzflächenaktives
Mittel enthält,
und in der zweiten Stufe die Phase mit Was ser und mit fakultativen
Bestandteilen, wie einem Kalkablagerungsentferner, verdünnt wird
und wiederum gerührt
wird, bis eine einzige Phase erhalten wird. Es ist besonders wünschenswert,
dieses Verfahren bei einer Temperatur über der Umgebungstemperatur
auszuführen,
wie von etwa 30 bis 45°C.
In diesem Verfahren ist es besonders günstig, wäßriges Wasserstoffperoxid anzuwenden,
das eine Konzentration im Bereich von etwa 27% bis 55 Gew.-% H2O2 und insbesondere
33 bis 40 Gew.-% H2O2 enthält. Es ist
vorteilhaft, das wäßrige Wasserstoffperoxid
stufenweise in den Ester einzubringen, und insbesondere mit einer
derart gesteuerten Geschwindigkeit, daß die Zusammensetzung als eine
einzige Phase aufrechterhalten wird. In gleicher Weise kann dann,
wenn das wäßrige Wasserstoffperoxid
eingebracht worden ist, das Wasser mit ähnlich gesteuerter Geschwindigkeit
eingeführt
werden, um eine einzige Phase aufrechtzuerhalten. Es versteht sich, daß die Wasserzugabe
beginnen kann, bevor die Wasserstoffperoxidzugabe beendet wird,
doch ist es unter solchen Umständen
vorteilhaft, die Zufuhrgeschwindigkeiten der beiden Bestandteile
so zu regeln, daß eine einzige
Phase aufrechterhalten wird.
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Es wird bevorzugt, zur Einführung in
Persäurezusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung, ob sie konzentriert oder verdünnt sind, solche grenzflächenaktiven
Mittel auszuwählen,
die mit Persäurezusammensetzungen
verträglich
sind, wie jene, die in WO 96/19558 für Solvay Interox Limited beschrieben sind.
Hier können
die grenzflächenaktiven
Mittel in vorgebildete Persäurelösungen eingebracht
werden oder während
der Bildung der Persäurelösungen aus
den Reagenzien zugegen sein. Wenn zweckmäßig gewählte Mengen und Kombinationen
derartiger grenzflächenaktiver
Mittel, wie hier beschrieben, eingesetzt werden, können sie
in vorteilhafter Weise zusätzliche
Funktionen ausüben,
wie ein Verdicken und können
die Desinfektion unterstützen.
Geeignete Klassen von grenzflächenaktiven
Mitteln, wie hier beschrieben, umfassen nichtionische grenzflächenaktive
Mittel und insbesondere Alkoholethoxylate, anionische grenzflächenaktive Mittel,
wie Alkylsulfate und Alkylbenzolsulfonate, Aminoxide und quaternäre Ammoniumsurfactantien.
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Wenngleich die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
produzierten Zusammensetzungen eine erwähnenswerte Stabilität zeigen,
beispielsweise verglichen mit den zuvor beschriebenen Methoden zu
ihrer Herstellung aus anderen Persäurevorläufern, insbesondere einschließlich der
Herstellung von Persäurezusammensetzungen
aus Monoestersäureverbindungen,
kann ihre Stabilität
durch die Einarbeitung einer Reihe von unten angeführten Verbindungsklassen
gestei gert werden. Diese Klassen schließen hydroxysubstituierte aromatische
Carbonsäuren
und deren Esterderivate ein, insbesondere Phenolcarbonsäuren wie
p-Hydroxybenzoesäure und
Esterderivate, wie Methyl- oder Ethylester. Sie umfassen auch organische
Polyphosphonsäure-Sequestrierungsmittel,
wie Ethylidendiphosphonsäure,
und Aminopolymethylenphosphonsäuren
und deren Gemische. Derartige Verbindungen werden häufig in
einer Menge im Bereich von 0,025 bis 1% und in vielen Fällen von
0,075 bis 0,3 Gew.-% der Zusammensetzung eingearbeitet.
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Die grenzflächenaktiven Mittel, die hier
verwendet werden können,
können
nichtionisch, anionisch, kationisch oder amphoter sein. Im allgemeinen
enthalten die grenzflächenaktiven
Mittel wenigstens eine hydrophobe Gruppe, beispielsweise eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe mit einem Gehalt an wenigstens 8 Kohlenstoffatomen,
und häufig
von 10 bis 26 Kohlenstoffatomen, wobei die aliphatische Gruppe häufig acyclisch
ist, manchmal jedoch eine alicylische Gruppe enthält, oder
worin die hydrophobe Gruppe eine Alkarylgruppe mit einem Gehalt
an wenigstens 6 und vorzugsweise bis zu 18 aliphatischen Kohlenstoffatomen
sein kann. Das grenzflächenaktive
Mittel enthält
zusätzlich
wenigstens eine wassersolubilisierende Gruppe, beispielsweise eine
Sulfonat-, Sulfat- oder Carbonsäuregruppe,
die entweder direkt oder indirekt an die hydrophobe Gruppe gebunden
ist. Verbindungsglieder können
Reste von mehrwertigen Alkoholen mit einem Gehalt an Ether- oder
Esterverknüpfungen
einschließen,
beispielsweise abgeleitet von Ethylenglycol, Propylenglycol, Glycerin
oder Polyetherresten. Die grenzflächenaktiven Mittel können eine
Seife sein oder synthetisch sein, wie beispielsweise in Kapitel
2 von Synthetic Detergents von A. Davidsohn und B. M. Milwidsky,
6. Auflage, veröffentlicht
1978 von George Godwin Limited, beschrieben wird, und Verfahren
zu deren Herstellung werden in Kapitel 5 des gleichen Buches beschrieben.
Unter den auf den Seiten 11 bis 23 des erwähnten Buches beschriebenen
anionischen grenzflächenaktiven
Mittel kommt den Sulfonaten und Sulfaten spezielle praktische Bedeutung
zu. Die Sulfonate umfassen beispielsweise Alkarylsulfonate und insbesondere
Alkylbenzolsulfonate, wobei die Alkylgruppe vorzugsweise eine gerade
Kette mit einem Gehalt an 9 bis 15 Kohlenstoffatomen ist, von denen
eines der am häufigsten
verwendeten grenzflächenaktiven
Mittel lineares Dodecylbenzolsulfonat ist. Andere anionische Sulfonate,
die in den hier vorliegenden Lösungen
von Nutzen . sind, umfassen Olefinsulfonate, die beispielsweise
durch Sulfonieren von primären
oder sekundären
aliphatischen Monoolefinen erhalten werden, Alkansulfona te, insbesondere
lineare Alkansulfonate, und Hydroxyalkansulfonate und – disulfonate,
insbesondere 3-, 4- und 5-Hydroxy-n-alkylsulfonate, in denen die
Alkylgruppe eine beliebige gerade Anzahl von 10 bis 24 Kohlenstoffatomen
enthält.
Andere wünschenswerte
anionische grenzflächenaktive
Mittel umfassen Alkoholsulfate, vorzugsweise lineare mit einer Kettenlänge von
wenigstens 10 Kohlenstoffatomen, und sulfatierte Fettsäurealkanolamide.
Andere Sulfate umfassen sulfatierte nichtionische grenzflächenaktive
Mittel, wie z. B. Alkylphenoxyethylenoxidethersulfat, worin die
Alkylgruppen von etwa 8 bis 12 Kohlenstoffatomen enthalten und in
jedem Molekül
1 bis 10 Ethylenoxideinheiten vorliegen. Noch weitere grenzflächenaktive
Sulfate umfassen Alkylethersulfate, worin die Alkylgruppe 10 bis
20 Kohlenstoffatome enthält,
vorzugsweise linear, und worin jedes Molekül 1 bis 10, vorzugsweise 1
bis 4 Ethylenoxidmoleküle
enthält.
Weitere anionische grenzflächenaktive
Mittel umfassen Phosphatderivate der hier beschriebenen nichtionischen grenzflächenaktiven
Mittel auf Ethylenoxidbasis.
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Es ist von beträchtlichem Vorteil, daß wenigstens
ein Teil des anionischen grenzflächenaktiven
Mittels in flüssiger
Form vorliegt oder leicht verflüssigbar
ist.
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In vielen geeigneten Klassen von
anionischen grenzflächenaktiven
Mitteln ist das Gegenion ein einwertiges Metallion, häufig ein
Natrium- oder Kaliumion, oder ein quaternäres Ammoniumkation, beispielsweise abgeleitet
von Ethanolamin oder Isopropylamin.
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In der Praxis sind normalerweise
kationische Detergenzien nicht in der gleichen Zusammensetzung zugegen
wie anionische grenzflächenaktive
Mittel, wenn aber kationische Detergenzien verwendet werden, sind
sie häufig
quaternäre
Ammoniumsalze wie Tetraalkylammoniumsalze, worin wenigstens eine
der Alkylgruppen wenigstens 10 Kohlenstoffatome enthält, oder
quaternäre
Pyridiniumsalze, die durch eine Alkylkette mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen
substituiert sind. Wenngleich quaternäre Ammoniumhalogenide, üblicherweise
Chloride, verwendet werden können,
besonders dort, wo das quaternäre
Ammoniumhalogenid und die Esterpersäure kurz vor der Anwendung
zusammengebracht werden, wird es in vielen Ausführungsformen bevorzugt, Nichthalogenidquaternäre Ammoniumsalze
anzuwenden. Der Gebrauch von Nichthalogenidquaternären Ammoniumsalzen
wird besonders dort bevorzugt, wo die die Esterpersäure und
das quaternäre
Ammoniumsalz enthaltende Lösung
für eine
beträchtliche
Zeitdauer gelagert werden soll. Die Anwendung von quaternären Ammoniumhalogeniden
in derartigen Lösungen
für eine
Lagerung kann eine Zersetzung der Esterpersäure durch Oxidation des Halogenids
verursachen. Beispiele für
Nichthalogenid-quaternäre
Ammoniumsalze umfassen Sulfate, Methosulfate, Ethosulfate, Hydroxide,
Acetate, Saccharinate, Phosphate und Propionate.
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Ein erheblicher Anteil von nichtionischen
grenzflächenaktiven
Mitteln, die zur Anwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, umfaßt
Kondensationsprodukte von Ethylenoxid und gegebenenfalls Propylenoxid.
Eine Klasse derartiger nichtionischer grenzflächenaktiver Mittel, denen spezielle
Bedeutung zukommt, umfaßt
wasserlösliche
Kondensationsprodukte von 8 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltenden
Alkoholen mit einem Ethylenoxidpolymer, das häufig wenigstens 5 Mol Ethylenoxid
pro Molekül
an grenzflächenaktiven Mitteln
enthält,
beispielsweise 7 bis 20 Mol Ethylenoxid. Andere nichtionische grenzflächenaktive
Mittel umfassen wasserlösliche
Kondensate von Alkylphenolen oder Alkylnaphtholen mit einem Ethylenoxidpolymer,
das normalerweise 5 bis 25 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkylphenol oder
Alkylnaphthol enthält.
Normalerweise enthält die
Alkylgruppe 6 bis 12 Kohlenstoffatome und ist häufig linear. Als eine Alternative
zu dem hydrophoben Rest des nichtionischen grenzflächenaktiven
Mittels, das an den hydrophilen Rest über eine Etherverknüpfung gebunden
ist, wie in Alkohol- oder Phenol/Ethylenoxid-Kondensaten, kann die
Verknüpfung
eine Estergruppe sein. Der hydrophobe Rest ist normalerweise der
Rest einer geradkettigen aliphatischen Säure mit einem Gehalt an 8 bis
22 Kohlenstoffatomen, und im spezielleren ein Laurinsäure-, Stearinsäure- oder Ölsäurerest.
In einer Klasse von nichtionischen Ester-grenzflächenaktiven Mitteln umfaßt der hydrophile
Teil häufig
Polyethylenoxid, häufig
im Verhältnis
von 5 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettsäurerest. Es versteht sich,
daß sowohl Mono- als auch Diester
verwendet werden können.
In alternativer Weise kann als der hydrophile Anteil Glycerin verwendet
werden, wodurch entweder Mono- oder Diglyceride ausgebildet werden.
In einer weiteren Gruppe umfaßt
der hydrophile Anteil Sorbit. Eine weitere Klasse von nichtionischen
grenzflächenaktiven
Mitteln umfaßt
Alkanolamide, die erhalten werden können, wenn ein C10-C22-Amid
mit einem Polyethylenoxid- oder Polypropylenglycol-hydrophilem Rest
kondensiert wird. Semipolare Detergenzien umfassen wasserlösliche Aminoxide,
wasserlösliche
Phosphinoxide und wasserlösliche
Schwefeloxide, jeweils enthaltend einen Alkylrest mit 10 bis 22
Kohlenstoffatomen und zwei kurzkettige Res te, ausgewählt unter
Alkyl- und Hydroxyalkylgruppen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen.
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Geeignete amphotere grenzflächenaktive
Mittel umfassen Derivate von aliphatischen quaternären Ammonium-,
Sulfonium- und Phosphoniumverbindungen, worin die aliphatischen
Anteile gerade oder verzweigt sein können, von denen zwei zu einer
cyclischen Verbindung zusammengeschlossen sein können, vorausgesetzt, daß wenigstens
einer der Bestandteile eine hydrophobe Gruppe mit einem Gehalt an
etwa 8 bis 22 Kohlenstoffatomen umfaßt oder enthält und daß die Verbindung
auch eine anionische wassersolubilisierende Gruppe enthält, häufig ausgewählt unter
Carbonsäure-, Sulfat- und Sulfonatgruppen.
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Zu nicht-grenzflächenaktiven Verdickern, die
verwendet werden können,
zählen
vernetzte Poly(acrylate), natürliche
Gummen wie Xanthan- oder Rhamsangummi, Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose und
Silikate.
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Das Desinfektionsverfahren umfaßt ein Inkontaktbringen
des zu desinfizierenden Substrats mit einer Lösung einer lagerbeständigen,
wäßrigen sauren
Lösung
einer Esterpersäure,
oder mit einer daraus bereiteten Lösung. Diese Lösung kann
ohne Verdünnung
angewendet werden, oder sie kann verdünnt werden. Wenn die Zusammensetzungen
verdünnt
werden, wird die Verdünnung üblicherweise
so gewählt,
daß eine
Konzentration an Esterpersäure
in Lösung
zwischen etwa 1 Teil pro Million und 10.000 Teilen pro Million erhalten
wird, abhängig
vom Substrat.
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Das Desinfektionsverfahren kann in
einem sehr breiten Temperaturbereich ausgeübt werden, typisch in einem
Bereich von etwa 4°C
bis zum Siedepunkt der als Desinfektionsmittel angewendeten Lösung. In
vielen Fällen,
insbesondere dann, wenn das Desinfektionsmittel von Hand aus unter
Anwendung beispielsweise eines Tuches aufgetragen wird, wird die
Temperatur durch die Höchsttemperatur
begrenzt sein, die vom Benützer
als komfortabel toleriert werden kann, und wird wahrscheinlich nicht über 60°C liegen.
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Das Desinfektionsverfahren kann zur
Behandlung eines breiten Bereiches von Substraten angewendet werden.
Viele der behandelbaren Substrate sind entwederflüssig oder
fest. Ein kontaminiertes gasförmiges Substrat
kann in bequemer Weise durch Besprühen mit einer verdünnten Lösung der
erfindungsgemäßen bioziden
Kombination oder durch Durchperlen des Gases durch ein Bad aus der
erfindungsgemäßen Persäurelösung behandelt
werden. Eine An von flüssigem
Substrat umfaßt
mit Mikroorganismen kontaminierte wäßrige Medien, wie zurückgeführte Prozeßwässer, oder
wäßrige Abflüsse vor
der Abgabe. Derartige Prozeßwässer und
Abflüsse
treten in zahlreichen verschiedenen Industrien auf und können durch
Bakterien, Algen, Hefen und seltener durch Viren kontaminiert sein.
Ohne Beschränkung
auf die nachstehend angeführten
Industriezweige liegen kontaminierte Prozeßwässer während der Verarbeitung von
Pflanzen- und Tiermaterialien, einschließlich der Papier- und Pappeindustrien,
bei der Nahrungsmittelverarbeitung, beispielsweise in der Zuckerraffination,
in der Brautechnik, in der Weinherstellung und in der Alkoholdestillerie
vor, in Abflüssen
aus Strohbehandlungen, Abläufen
aus Abwasserbehandlungsanlagen, einschließlich partiell behandelten
oder bloß filtrierten
Abläufen
von Abwässern,
die durch Rohrleitungen ins Meer abgeführt werden, Abflüssen aus
Fleischverarbeitungsbetrieben, Karkassen-ergebenden Behandlungen
und aus der Tierzucht. Andere flüssige
Substrate umfassen das Bewässerungswasser
im Gartenbau. Eine weitere wichtige Quelle für verunreinigte wäßrige Medien
umfaßt
Kühlwässer, entweder
aus industriellen Anlagen oder aus Klimaanlagen, die in großen Gebäuden wie
Hotels, Büros
und Spitälern
installiert sind. Die Zusammensetzungen können zur Behandlung von nichtwäßrigen flüssigen Medien
wie Schneidölen
verwendet werden.
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Ungeachtet der vorstehenden Ausführungen
kommt den Zusammensetzungen ein besonderer Wert für die Desinfektion
in jenen Bereichen zu, die mit dem Menschen in Kontakt geraten.
Sie können
somit zum Desinfizieren von Feststoffen, einschließlich harten
Oberflächen,
oder von verunreinigten Gegenständen
verwendet werden, die zu einer Wiederverwendung in der Nahrungsmittelverarbeitung,
in der Tierzucht, im Gartenbau, im Cateringwesen, im Haushalts-
oder Spitalsbereich vorgesehen sind. Harte Oberflächen können aus Metallen,
Holz, Keramik, Glas und Kunststoffen bestehen, und können Arbeitsplätze, Wände, Böden, Sanitärwaren (beispielsweise
Toiletten und Wannen), Anlagen oder Vorrichtungen, Behälter, Werkzeuge,
Maschinen, Anlagen und Rohrwerk umfassen. Es versteht sich, daß es für derartige
harte Oberflächen
häufig
einfacher ist, kleinere Gegenstände
in eine Lösung
der bioziden Zusammensetzung einzutauchen, und für größere Anwendungen kann eine
Sprühverteilungsvorrichtung
leichter anzuwenden sein. Das Verfahren kann auch zum Desinfizieren
von wasserabsorbierenden Materialien in Betracht gezogen werden,
wie infizierte Wäsche
oder insbesondere beschmutzte Babywindeln, die häufig aus Plüschgewebe hergestellt werden.
Die Zusammensetzungen können
zum Desinfizieren von geernteten Pflanzen oder Pflanzenprodukten
einschließlich
Samen, Kormus, Schößlingen,
Früchten
und von Gemüse
verwendet werden. In alternativer Weise können die
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Zusammensetzungen zum Behandeln von
wachsenden Pflanzen und insbesonde re von Nutzpflanzen verwendet
werden, einschließlich
Getreide, Blattgemüse
und Salatpflanzen, Wurzelgemüse,
Leguminosen, Beerenobst, Zitrusobst und Schalenobst.
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Es versteht sich, daß die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Persäurelösungen, falls
gewünscht,
auch für
jene anderen Zwecke verwendet werden können, für die Persäuren eingesetzt werden, einschließlich dem
Bleichen oder als ein Bleichadditiv in Waschprozessen.
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Nach Beschreibung der Erfindung in
allgemeiner Weise werden spezifische Ausführungsformen davon in größerer Einzelheit
anhand von Beispielen beschrieben.
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Referenzbeispiele 1 bis
6 und Vergleiche CA1-6 und CB1-6
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In Beispiel 1 wurde ein Gemisch der
Dimethylester von Bernsteinsäure,
Glutarsäure
bzw. Adipinsäure (16%,
58% und 26%, 106 g), das unter der Bezeichnung DBE von der Firma
Dupont erhältlich
ist, bei Umgebungstemperatur (etwa 22°C) mit entmineralisiertem Wasser
[DMW] (594,2 g) und Schwefelsäure
(10 g, 98% Gewicht/Gewicht) gerührt
und wäßriges Wasserstoffperoxid
(285,6 g, 35% Gewicht/Gewicht) wurde in das gerührte Gemisch langsam mit solcher
Geschwindigkeit eingeführt,
daß die
Temperatur der Lösung
auf oder nahe zu 20°C
gehalten wurde. Die gebildete Lösung
enthielt eine erhebliche Konzentration an den korrespondierenden
Monopersäurederivaten
von Bernsteinsäure,
Glutarsäure
und Adipinsäure
als die vorherrschende Persäurespezies
und restliches Wasserstoffperoxid. In den Beispielen 2 bis 6 wurden
die in der nachfolgenden Tabelle 1 angeführten Stabilisatoren in Anteile
der in Beispiel 1 erhaltenen Lösung
eingemischt.
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Die Stabilität der Lösungen wurde untersucht, indem
120 g der Lösung
in eine HDPE-Flasche mit Schraubkappe mit einem kleinen Entlüftungsloch
transferiert wurden und in einem dunklen, temperaturgeregelten Raum
gelagert wurden. Der in der Lösung
verfügbare
Sauerstoff (Avox) wurde zu Beginn und in vierwöchigen Abständen nach einer Cer(IV)sulfat-Standardtitriermethode
bestimmt.
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Zum Vergleich wurde der Herstellungsvorgang
von Beispiel 1 wiederholt, jedoch wurde anstelle von DBE ein Gemisch
von Monomethylglutarat (53 g), Monomethyladipat (26,5 g) und Monomethylsuccinat
(26,5 g) von Aldrich Chemicals in den Vergleichsbeispielen CA bzw.
ein Gemisch aus Bernsteinsäure,
Glutarsäure und
Adipinsäure
(106 g), erhalten von BASF, in den Vergleichsver suchen CB verwendet.
In ähnlicher
Weise wurden aus den unstabilisierten Vergleichslösungen Lösungen mit
einem Gehalt an den gleichen Stabilisatoren bereitet. Der Gehalt
an verbliebenem Avox der Vergleichslösungen ist ebenfalls in Tabelle
1 angeführt.
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Darin steht pHBA für p-Hydroxybenzoesäure. HEDPA
und ADPA stellen jeweils eine im Handel erhältliche Qualität von Hydroxyethylidendiphosphonsäure dar.
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Aus Tabelle 1 ist zu entnehmen, daß die Herstellungsmethode
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine stabilere Persäurelösung hinsichtlich
der Beibehaltung von verfügbarem
Sauerstoff (Avox) ergab als die Bereitung der Persäurelösung aus
entweder dem entsprechenden Monoester der Dicarbonsäure (CA)
oder aus der Dicarbonsäure
selbst (CB). Es ist auch ersichtlich, daß der gleiche Vorteil evident
war, wenn die Lösung
zusätzlich
für Persäuren vorgesehene
Stabilisatoren enthielt.
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Referenzbeispiele 7 bis
11
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In diesen Beispielen wurden sämtliche,
in Tabelle 2 angeführten
Bestandteile, außer
Wasserstoffperoxid, bei Umgebungstemperatur in einer Flasche aus
Polyethylen hoher Dichte (HDPE) zusammengemischt und unmittelbar
danach wurde das Wasserstoffperoxid nur nach und nach eingebracht,
um zu verhindern, daß die
Temperatur mehr als einige wenige Grade über 20°C anstieg. Das grenzflächenaktive
Mittel war die unter der Handelsmarke CAFLON NAS30 erhältliche
Substanz. Die Flaschenkappe wurde dann angebracht und die Lösungen wurden
auf Gesamtavox (Avox aus Persäuren
und Wasserstoffperoxid), Avox nur aus Persäuren und durch HPLC analysiert,
um zwischen vorliegenden Monoesterpersäure- und Säurepersäure-Spezies zu unterscheiden.
Die Flaschen wurden in der Dunkelheit in einem auf eine konstante
Temperatur von 32°C
eingestellten Raum gelagert. Der restliche Gesamtavoxgehalt nach
vierwöchiger
Lagerung und das Gewichtsverhältnis
(WR) von Esterpersäure
zu Säurepersäure sind
in Tabelle 2 angeführt.
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Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, daß Persäurelösungen mit
einer hervorragenden Beibehaltung von Aktivsauerstoffspezies (wie
durch die nahezu 100%-ige Avox-Retention dargestellt) über einen
weiten Bereich von Diestersubstrat/Wasserstoffperoxid-Verhältnissen
erhalten werden können.
Aus Tabelle 2 ist auch ersichtlich, daß bei steigendem Gewichtsverhältnis von
Wasserstoffperoxid zu Diestersäuresubstrat
und steigender Verdünnung
der Lösung
eine deutliche Tendenz zu einer Bevorzugung von Säurepersäure gegenüber Monoesterpersäure besteht,
wogegen bei zunehmendem Gewichtsverhältnis von Diester säuresubstrat
zu Wasserstoffperoxid und zunehmender Konzentration des Substrats
in der Lösung
eine deutliche Tendenz zu einer Bevorzugung der Monoesterpersäure gegenüber der
Säurepersäure besteht.
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In Versuchswiederholungen bei einer
höheren
Stabilisatorzugabe wurde eine gesteigert Avox-Stabilität beobachtet.
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Referenzbeispiele 12 bis
14
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Im Beispiel 12 wurde eine verhältnismäßig konzentrierte
Persäurelösung durch
Einbringen von konzentriertem Wasserstoffperoxid (4,7 g, 85% Gewicht/Gewicht)
in DBE (20 g) und Schwefelsäure
(98% Gewicht/Gewicht, 0,2 g) bei Umgebungstemperatur unter Rühren erhalten,
wobei die Zufuhrgeschwindigkeit so gesteuert wurde, daß ein Temperaturanstieg
des Gemisches verhindert wurde. Die Lösung wurde in einer HDPE-Flasche
mit Schraubkappe gelagert und die Persäure- und Gesamtavox-Konzentrationen
wurden nach den für
die Beispiele 7 bis 11 verwendeten Standardmethoden gemessen. Die
Ergebnisse für
eine Tag und für sechs
Wochen sind nachfolgend zusammengefaßt.
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Das Verfahren von Beispiel 12 wurde
für die
Beispiele 13 und 14 wiederholt, wobei jedoch im Beispiel 13 5,7
g 70%-iges Gewicht/Gewicht Wasserstoffperoxid und 0,3 g Schwefelsäure und
im Beispiel 14 7,99 g Wasserstoff peroxid (50% Gewicht/Gewicht)
und 0,4 g Schwefelsäure
verwendet wurden.
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Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden
Tabelle 3 zusammengefaßt.
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Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß die gebildeten
Lösungen
in jedem Beispiel innerhalb eines Tages eine hohe Konzentration
an Persäurespezies
enthielten. Die Tabelle zeigt auch, daß die Zusammensetzungen ihre Persäurekonzentrationen
auf einem gleichbleibenden Gehalt für die sechswöchige Lagerung
beibehielten. Die HPLC-Analyse der Lösungen ergab, daß nach drei
Wochen etwa ein Drittel des Diesters in jedem der Beispiele 12 bis
14 zur Esterpersäure
umgewandelt worden war, 36%, 38% bzw. 35%, und daß nach sechs
Wochen Lagerung der Anteil an Esterpersäure um etwa 2% abgenommen hatte.
Die HPLC-Analysen ergaben auch, daß bei den angewandten Katalysatorkonzentra tionen
die Lösungen
im wesentlichen frei von Monomethylperbernsteinsäure waren.
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Referenzbeispiele 15 bis
20
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In diesen Beispielen wurde das Beispiel
12 wiederholt, jedoch unter Anwendung von 0,4 g des angegebenen
Säurekatalysators
im Gemisch und unter Lagerung bei entweder Umgebungstemperatur oder
bei 40°C.
Die Zusammensetzungen wurden im Dunklen bei der Bildungstemperatur
gelagert. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 4 zusammengefaßt.
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Aus Tabelle 4 ist ersichtlich, daß eine sehr ähnliche
Persäurekonzentration
erhalten wird, wenn der angegebene Katalysator- und Temperaturbereich
angewendet wird, und daß die
Konzentration, selbst bei mäßig erhöhter Temperatur, über die
Versuchsdauer beibehalten wird.
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Referenzbeispiel 21 und
Beispiel 22
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Im Beispiel 21 wurde das Verfahren
von Beispiel 1 wiederholt, jedoch unter Anwendung von 100 g des gemischten
Esters DBE.
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Im Beispiel 22 wurde eine verdünnte Persäurelösung in
zwei Stufen hergestellt. In der ersten Stufe wurde konzentrierte
Wasserstoffperoxidlösung
(HTP-Qualität, 85% Gewicht/Gewicht,
25 g) langsam unter Rühren
in DBE-5 (100 g), der konzentrierte Schwefelsäure (1 g) enthielt, und unter
Kühlen
eingeführt,
um zu vermeiden, daß die
Temperatur des Gemisches deutlich über die umgebende Raumtemperatur
anstieg, und diese Lösung
wurde über
Nacht bei Umgebungstemperatur, etwa 20 bis 23°C, gelagert, innerhalb welcher
Zeit über
90% der Gleichgewichtsmenge an Persäure gebildet wurden. Ein Teil
des Gemisches (10 g) wurde dann durch Einbringen von entmineralisiertem
Wasser (71,4 g) und einer weiteren HTP-Menge (8 g) unter Rühren bei
Raumtemperatur verdünnt,
um ein Produkt zu ergeben, das, ausgedrückt in Reaktanten, 10% Gewicht/Gewicht
Diester und 10,5% Wasserstoffperoxid umfaßte. Das Produkt wurde bei
Umgebungstemperatur in einer HDPE-Flasche mit Schraubkappe gelagert
und periodisch auf Persäuren
analysiert. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 5 zusammengefaßt.
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Aus Tabelle 5 ist ersichtlich, daß die in
Beispiel 22 angewandte Methode zur Ausbildung einer Zusammensetzung
führte,
die eine höhere
Konzentration an Esterpersäure
aufwies, und daß dieser
Vorteil selbst nach dreiwöchiger
Lagerung beibehalten wurde, zu welchem Zeitpunkt der Gesamtpersäuregehalt
auf jenes Ausmaß abgenommen
hatte, das nach der einstufigen Herstellungsweise von Beispiel 21
erzielt wurde.
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Referenzbeispiele 23 bis
28
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In diesen Beispielen wurden Zusammensetzungen
bereitet, indem in einem Kolben bei Umgebungstemperatur Diester
(DBE-5) oder ein Diestergemisch (DBE) mit Schwefelsäure von
Laborqualität
(98% Gewicht/Gewicht), entmineralisiertem Wasser (DMW) und wäßrigem Wasserstoffperoxid
(HTP-85% Gewicht/Gewicht H2O2)
zusammengerührt
wurden, bis das Auftreten einer einzigen Phase beobachtet wurde,
die Stabilisatoren eingebracht wurden und das Gemisch weitere 10
Minuten lang gerührt
wurde. Die Bestandteile sind in der nachfolgenden Tabelle 6 zusammengefaßt.
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Die Zusammensetzungen wurden dann
bei Umgebungstemperatur in HDPE-Flaschen gelagert.
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Referenzbeispiele 29 bis
34 und Vergleichsbeispiele 35 bis 37
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In diesen Beispielen und Vergleichsbeispielen
wurde das Desinfektionsvermögen
der Zusammensetzungen der Beispiele 23 bis 28 gemessen und mit der
Leistung von in ähnlicher
Weise erhaltenen Desinfektionsmittelzusammensetzungen verglichen,
wobei jedoch in den Beispielen 23/25 (Vergleiche 35/36) statt DBE-5
Glutarsäure
eingesetzt wurde und statt DBE in Beispiel 24 im Vergleich 37 ein
Gemisch aus Bernsteinsäure,
Glutarsäure
und Adipinsäure
verwendet wurde. Die Zusammensetzungen waren wenigstens ein Monat alt,
als sie geprüft
wurden.
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Prüfmethode
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Diese Tests wurde nach der offiziellen
Analysenmethode 960.09 der American Organisation of Analytical Chemists
aus dem Jahr 1990 ausgeführt,
modifiziert durch i) Anwenden von Natriumthiosulfat (50 g/l) als
Neutralisationsmittel, zusammen mit Catalase bei 2 bis 5 g/l einer
Lösungsverdünnung von
9 : 1, und ii) Züchten
in einem sterilen Universalkulturbehälter.
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Die mit einem Gesamtpersäuregehalt
von 100 ppm erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
7 zusammengefaßt.
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Aus Tabelle 7 ist ersichtlich, daß die Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung
wirksame Desinfektionsmittel waren und daß der Vorteil besonders bei
Zusammensetzungen feststellbar war, die einen signifikanten Anteil
an Esterpersäure
enthielten, verglichen mit Zusammensetzungen, die einen höheren Anteil an
Säurepersäure enthielten.
Die Zusammensetzungen waren auch gegenüber S. aureus besonders wirksam
und wiesen generell eine ähnliche
Wirksamkeit gegenüber
E. coli auf wie die Zusammensetzungen, die aus der Dicarbonsäure als
Ausgangsmaterial gebildet worden waren.
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Referenzbeispiele 38 und
39
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In diesen Beispielen wurden weitere
Zusammensetzungen gemäß Beispiel
23 nach dem gleichen Herstellungsweg bereitet, wobei jedoch 15 g
Wasser durch Sulfaminsäure
bzw. 18 g Wasser durch Phosphorsäure ersetzt
wurden. Die resultierenden Zusammensetzungen konnten sowohl als
ein Desinfektionsmittel als auch als ein Kalkablagerungsentferner
wirken.
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Beispiele 40 und 41
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In diesen Beispielen wurde der Zweistufenweg
zur Herstellung von Desinfektionsmittelzusammensetzungen angewendet.
In der ersten Stufe wurde wäßriges Wasserstoffperoxid
(44,4 g, 33,8%) mit DBE-5 bzw. DBE (20 g) und einem 0,1% p-HBA und
0,2% ADPA umfassenden Stabilisatorsystem bei 35°C gerührt, bis eine klare einzige
Phase festgestellt werden konnte, und in der zweiten Stufe erfolgte
bei der gleiche Temperatur eine Verdünnung mit DMW (35 g) mit solcher
Geschwindigkeit, daß ein
Einphasensystem beibehalten wurde. Es zeigte sich, daß die erste
Stufe im Beispiel 40 etwa eine Stunde benötigte und im Beispiel 41 75 Minuten,
und daß die
zweite Stufe in jedem Fall etwa eine Stunde dauerte.
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Dieser Weg stellt eine verhältnismäßig rasche
Methode zur Herstellung von einphasigen Zusammensetzungen dar.
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Referenzbeispiel 42
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In diesem Beispiel wurde die antimikrobielle
Aktivität
gegen Schimmelsporen Aspergillus niger einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
unter einer modifizierten Version der CEN-Methode EN1040 bestimmt.
Die Methode war insofern modifiziert, als vier verschiedene Konzentrationen
des Persäurebestandteiles
anstelle von drei getestet wurden. Die gewichteten Mittelzählungen
wurden nicht berechnet und der vollständige Testbericht wurde nicht
abgeschlossen. Die Methode wurde ausgeweitet, um die Bewertung von
Hefen einzuschließen,
weil die spezifische Methode für
Hefen noch nicht veröffentlicht
war.
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Die getestete Persäurezusammensetzung
wurde unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Methode bereitet,
unter Einsatz von DBE-5 (424 g), entmineralisiertem Wasser (2377
g), Schwefelsäure
(40 g, 98%), H2O2 (1142
g, 35%) und p-HBA (4 g). Dieser Ansatz wurde vier Stunden lang bei
Umgebungs temperatur gerührt,
um eine vollständige
Homogenität
sicherzustellen. Das Produkt enthielt 9% H2O2 und 1,4% Persäure beim Gleichgewicht.
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Die modifizierte CEN-Methode EN1040
wurde sowohl unter reinen als auch unter Schmutzbedingungen ausgeführt.
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Die Versuche zeigten, daß die Zusammensetzung
die lebensfähige
Population von Aspergillus niger (Sporen) in dem Test um einen LRF-Wert
von über
4 sowohl unter sauberen als auch unter Schmutzbedingungen verringerte,
nicht nur bei Anwendung in unverdünntem Zustand, sondern auch
bei Verdünnung
um einen Faktor 4.
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Referenzbeispiel 43
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In diesem Beispiel wurde der allgemeinen
Methode von Beispiel 1 gefolgt, unter Anwendung von Diethylglutarat
(7 g), H2O2 (8,24
g, 85%), Schwefelsäure
(1 g, 98%) und entmineralisiertem Wasser (83,8 g). Nach einwöchigem Rühren bei
Umgebungstemperatur wurden p-HBA (0,1 g) und ADPA (0,17 g) zugesetzt.
Die Probe enthielt 7,82% H2O2 und
0,88% Persäure.
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Referenzbeispiel 44
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In diesem Beispiel wurde die allgemeine
Methode von Beispiel 1 bei 30°C
wiederholt, unter Einsatz von Dimethylfumarat (7 g), H2O2 (85%, 8,24 g), Schwefelsäure (1 g,
98%), entmineralisiertem Wasser (83,8 g), wobei eine Diestersuspension
in dem wäßrigen Medium
gebildet wurde. p-HBA (0,1 g) und ADPA (0,17 g) wurden zugesetzt
und nach siebenstündigem
Rühren
bei 30°C
enthielt das wäßrige Medium
0,3% Persäure.