DE69711751T2

DE69711751T2 - Rundballenpresse mit Einwickelvorrichtung

Info

Publication number: DE69711751T2
Application number: DE69711751T
Authority: DE
Inventors: Cyriel R.J. De Busscher; Dirk A.R. Vandamme
Original assignee: Ford New Holland NV
Current assignee: CNH Industrial Belgium NV
Priority date: 1996-05-14
Filing date: 1997-05-09
Publication date: 2003-02-06
Anticipated expiration: 2017-05-10
Also published as: US5855109A; DE69709981T2; EP0807379A1; DE69711751D1; DE69707050D1; US6164050A; DE69709981D1; EP0807378B1; US5916116A; GB9610007D0; GB2313089A; EP0807380A1; DE69707050T2; EP0807378A1; EP0807380B1; EP0807379B1

Description

Diese Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Vorrichtung zur Herstellung zylindrischer Ballen, wobei derartige Vorrichtungen üblicherweise als Rundballenpressen bezeichnet werden. Insbesondere bezieht sich diese Erfindung auf eine Vorrichtung zum Aufbringen von Umwicklungsmaterial, wie zum Beispiel einer Folie oder eines Netzmaterials, auf den zylindrischen Packen aus Erntematerial, der im Inneren der Ballenpresse geformt wird.
Bekannte Rundballenpressen weisen allgemein eine Ballenformungskammer auf, die durch eine Umschlingungseinrichtung begrenzt ist, die eine Anordnung von Seite an Seite angeordneten Riemen, auf Ketten geführte Querleisten, eine Vielzahl von Walzen oder eine Kombination dieser verschiedenen Elemente aufweist, beispielsweise Walzen und Riemen. Erntematerial, wie zum Beispiel Heu oder Stroh, wird von dem Boden aufgenommen, während die Ballenpresse über das Feld fährt, und in eine feste oder veränderbare Kammer eingespeist, in der es gesammelt und komprimiert wird, um einen zylindrischen Packen aus Erntematerial zu bilden. Der so geformte Packen wird, während er sich im verdichteten Zustand im Inneren der Kammer befindet, mit Netzmaterial, Kunststoff-Folie, Bindegarn oder dergleichen umwickelt, um einen fertigen Rundballen herzustellen, der dann aus der Kammer auf den Boden für eine nachfolgende Handhabung ausgeworfen wird.
Die Einrichtungen zum Wickeln des Netzmaterials oder der Kunststoff-Folie um das Erntematerial in der Ballenkammer umfassen üblicherweise eine Zuführungseinrichtung für eine Rolle aus Umwicklungsmaterial, einen Mechanismus zur Abgabe des Umwicklungsmaterials von der Rolle zu der Ballenkammer, und einen Schneidmechanismus zum Abtrennen des Umwicklungsmaterials, nachdem eine Menge hiervon um den Ballen gewickelt wurde.
Um ein unkontrolliertes Abwickeln des Netzmaterials oder der Folie von der Rolle während der einzelnen Umwicklungsvorgänge auszuschließen, muß irgendeine Art von Bremseinrichtung auf der Vorratsrolle befestigt werden. Diese Bremseinrichtung kann außerdem dazu verwendet werden, das Umwicklungsmaterial zwischen der Vorratsrolle und der Ballenkammer während des tatsächlichen Umwicklungsvorgangs zu strecken.
Bei der Anordnung nach der DE-U-84 01 166 ruht die Rolle auf dem Boden eines Zuführungsbehälters, und eine Bremswirkung wird durch die Reibung der Rolle gegen den Behälterboden und die Behälterwand erreicht. Die Reibungskraft ist jedoch weitgehend von den Eigenschaften der Behälteroberfläche und des Umwicklungsmaterials einerseits und von dem sich verringernden Gewicht der Rolle andererseits abhängig. Entsprechend ist die resultierende Kraft auf das abgegebene Netzmaterial großen Schwankungen unterworfen.
Der Umwicklungsmechanismus, der in den US-A-5 448 873 und US-A-5 289 672 gezeigt ist, umfaßt eine Rolle, die auf einer Querwelle gehaltert ist, und ein Bremselement, das durch eine Feder gegen den Umfang der Rolle vorgespannt wird. Auch hier hängen die Reibungskräfte sehr stark von den Oberflächeneigenschaften des Umwicklungsmaterials ab. Um den Zug für verschiedene Umwicklungsmaterialien konstant zu halten, muß die Federkraft entsprechend geändert werden.
In der US-A-4 409 784 wird die Rolle aus Umwicklungsmaterial durch eine Querwelle gehalten, die mit einer Reibscheibe versehen ist. Die Stirnflächen der Scheibe stehen mit federbelasteten Reibschuhen in Eingriff. Die Geschwindigkeit, mit der das Umwicklungsmaterial in die Ballenkammer eingespeist wird, wird durch die Drehung des Ballens und damit die konstante Geschwindigkeit der Leisten, Riemen oder anderen Ballenformungseinrichtungen bestimmt. Die Zuführungsgeschwindigkeit ist konstant, doch ergibt sich ein erheblicher Unterschied in der Drehgeschwindigkeit zwischen einer frischen, einen großen Durchmesser aufweisenden Rolle und einer fast vollständig abgewickelten, einen kleinen Durchmesser aufweisenden Rolle. Es sind jedoch keine Einrichtungen zur entsprechenden Verringerung der Kraft auf die Bremsschuhe vorgesehen, so daß die Reibung und damit die Zugkräfte konstant zunehmen, während die Rolle abgewickelt wird.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Umwicklungsmechanismus zu schaffen, bei dem das Umwicklungsmaterial mit im wesentlichen gleicher Kraft gestreckt wird, und zwar unabhängig von der Art des Umwicklungsmaterials, dem Zustand seiner Außenoberfläche oder der Menge an Material, die auf der Vorratsrolle verbleibt.
Gemäß der Erfindung wird eine Ballenpresse zur Formung von Erntematerial zu zylindrischen Ballen geschaffen, wobei die Ballenpresse folgendes umfaßt:
einen Hauptrahmen, der zwei Seitenwände umfaßt,
eine sich zwischen den Seitenwänden erstreckende Ballenkammer zum Formen zylindrischer Packen aus Erntematerial in dieser,
an dem Hauptrahmen befestigte Einrichtungen zur Aufnahme von Erntematerial von einem Feld, während der Rahmen über dieses Feld bewegt wird, und zum Fördern des Materials in Richtung auf die Ballenkammer, und
eine Umwicklungsvorrichtung, die benachbart zu der Ballenkammer eingebaut ist, um Umwicklungsmaterial auf den Umfang eines fertiggestellten zylindrischen Packens aufzubringen, wobei die Umwicklungseinrichtung folgendes umfaßt:
- eine Netzmaterial-Vorratseinrichtung, die eine sich in Querrichtung erstreckende Haltewelle, die für eine Drehung zwischen den Seitenwänden befestigt ist, und Einrichtungen zur Befestigung einer Vorratsrolle des Umwicklungsmaterials an der Haltewelle umfaßt,
- einen Abgabemechanismus zum Empfang von Umwicklungsmaterial von der Vorratsrolle und zur Abgabe des Umwicklungsmaterials an den Umfang des fertiggestellten zylindrischen Packens,
- eine Abtrenneinrichtung zum Abtrennen des Umwicklungsmaterials, nachdem eine Menge hiervon um den Umfang des zylindrischen Packens herum abgegeben wurde, und
- eine Bremssteuereinrichtung, die Einrichtungen umfaßt, die das Umwicklungsmaterial gestreckt halten, während es von der Vorratsrolle abgewickelt wird.
Diese Ballenpresse ist dadurch gekennzeichnet, daß die Bremssteuereinrichtung folgendes umfaßt:
eine an der Haltewelle befestigte Reibscheibe, die mit dieser gedreht wird,
einen Bremsschuh, der mit dem Umfang der Reibscheibe in Eingriff kommt, und
Einrichtungen zum Ändern der Kraft, mit der der Bremsschuh gegen den Umfang angepreßt wird, in Abhängigkeit von dem tatsächlichen Durchmesser des Umwicklungsmaterials, das auf der Vorratsrolle verbleibt, um eine im wesentlichen konstante Bremskraft auf das Umwicklungsmaterial während dessen Abwickeln aufzubringen.
In vorteilhafter Weise kann die Bremskraft mit Hilfe einer Zugfeder geändert werden, die auf einem Arm befestigt ist, dessen Position durch einen Sensorarm festgelegt ist, der mit dem Rollenumfang in Eingriff steht.
Zur Verringerung der Zug- oder Streckkräfte während der anfänglichen Stufe des Umwicklungsvorgangs und zur Erleichterung der Einführung des Netzmaterials oder der Folie in die Ballenkammer kann der Bremsmechanismus mit dem Abgabemechanismus gestängemäßig verbunden sein, beispielsweise durch eine Stange, die einen Arm des Bremsmechanismus mit einem Schwenkelement des Abgabemechanismus verbindet.
Die Erfindung wird nunmehr ausführlicher unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
Fig. 1 eine weggeschnittene Seitenansicht einer Rundballenpresse ist, die einen Hauptrahmen, eine Aufsammeleinheit, eine Ballenpreßkammer mit einem Umschlingungsförderer und eine Umwicklungsvorrichtung aufweist,
Fig. 2 und 3 vergrößerte Seitenansichten des Bereiches zwischen der Aufsammeleinheit und dem Hauptrahmen der Ballenpresse nach Fig. 1 sind, die die Aufsammeleinheit in zwei unterschiedlichen Arbeitsstellungen zeigen, und
Fig. 4, 5 und 6 schematische Seitenansichten der Umwicklungsvorrichtung der Ballenpresse nach Fig. 1 in ausgewählten Zuständen während des Betriebs sind.
Nunmehr wird auf die Zeichnungen für eine ausführlichere Beschreibung der Erfindung Bezug genommen. Fig. 1 zeigt eine Rundballenpresse 10, die einen Hauptrahmen 11, eine starre Barrenformungskammer 12, die auf dem Rahmen 11 befestigt ist, um in dieser einen zylindrischen Packen aus Erntematerial 13 zu formen, eine Aufsammeleinheit 14 zum Aufsammeln von Erntematerial, wie z. B. Heu oder Stroh, von dem Feld und zur Zuführung des Erntematerials zu einem rotierenden Förderer 15, der das Erntematerial in die Ballenformungskammer 12 einspeist, während die Ballenpresse über das Feld bewegt wird, und eine Umwicklungsvorrichtung 16 zum Wickeln von Material, wie z. B. einer Kunststoffbahn oder Netzmaterial 17, um einen fertigen zylindrischen Packen 13 in der Ballenformungskammer 12 einschließt.
Der Hauptrahmen 11 schließt einen Hauptstützträger 20 ein, an dem zwei Räder 21 (von denen lediglich eines gezeigt ist) drehbar befestigt sind. Der Rahmen 11 schließt weiterhin zwei Seitenwände 22 (von denen nur eine gezeigt ist) ein, zwischen denen sich die Ballenformungskammer 12 erstreckt.
Die Ballenpresse 10 schließt weiterhin eine Zugstange 23 ein, die sich von dem vorderen Teil des Hauptrahmens 11 für eine übliche Verbindung mit einem Traktor erstreckt. An den Seitenwänden des Hauptrahmens 11 ist über zwei Stummelwellen 24 eine Heckklappe 25 schwenkbar befestigt, die während der Ballenformung geschlossen sein kann, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist, oder die um die Stummelwellen 24 in die offene Stellung verschwenkt werden kann, um einen fertigen Ballen auszuwerfen. Die Heckklappe 25 schließt Heckklappen-Wände 26 ein, die sich in der gleichen Weise wie die Seitenwände 22 erstrecken.
Die Ballenformungskammer 12 ist hauptsächlich durch eine Umschlingungsbaugruppe 28 umgrenzt, die zwei Tragketten 29 aufweist, die für eine Bewegung entlang einer kontinuierlichen Bahn befestigt sind, wobei der innere Strang dieser Bahn auf den Seitenwänden 22 und den Heckklappen-Wänden 26 durch vordere und hintere Abschnitte 31, 32 einer kontinuierlichen Kettenführungsbahn festgelegt ist, die sich während eines Ballenauswurfs trennen. Die Umschlingungsbaugruppe 28 umfaßt weiterhin eine Vielzahl von parallelen rohrförmigen, mit dem Erntematerial in Eingriff kommenden Leisten 33, die sich zwischen den Ketten 29 erstrecken, um einen käfigartigen Umfang der zylindrisch geformten Kammer 12 zu schaffen. In Radialrichtung außerhalb des inneren Stranges der Umschlingungsbaugruppe 28 sind vordere und hintere Abschnitte 34, 35 einer kontinuierlichen Rundballen-Kammerwand angeordnet. Diese Wandabschnitte 34, 35, die ebenfalls während des Ballenauswurfs trennbar sind, sind zwischen den Seitenwänden 22 bzw. den Heckklappen-Wänden 26 befestigt, um eine Integrität zwischen den äußeren und inneren Strängen der Umschlingungsbaugruppe 28 aufrechtzuerhalten und um Verluste an brüchigen und kurzen Stengeln des Erntematerials zu vermeiden, das anderenfalls durch die Zwischenräume zwischen den Leisten 33 hindurch auf das Feld fallen könnte.
Mit den Ketten 29 stehen Antriebskettenräder 36, die zwischen den Seitenwänden 22 befestigt sind, Leerlaufkettenräder 37, die ebenfalls zwischen den Seitenwänden 22 auf den Stummelwellen 24 befestigt sind, und Leerlaufkettenräder 38 in betriebsmäßigem Eingriff, die zwischen den Heckklappen-Wänden 26 befestigt sind. Ein übliches Kettenantriebssystem für die Antriebskettenräder 36 ist über eine geeignete Kupplung zu einem Getriebe 40 in üblicher Weise vorgesehen, wie dies schematisch strichpunktiert außerhalb der Seitenwand 22 gezeigt ist.
Die Ballenformungskammer 12 ist weiterhin durch die äußeren Förderoberflächen einer Bodenwalze 42 und einer Abstreifwalze 43 umgrenzt, die beide im Uhrzeigersinn gemäß Fig. 1 durch übliche Antriebseinrichtungen angetrieben werden, die in geeigneter Weise mit dem Getriebe 40 gekuppelt sind. Diese Walzen 42, 43 sind mit Rippen 44, 45 versehen, um ihre Fähigkeit zu verbessern, Erntematerial in die Kammer 12 zu fördern, während der Ballen geformt wird. Andere Formen einer aggressiven Struktur können verwendet werden, um verschiedene Arten von Erntematerialien und Erntematerialbedingungen zu berücksichtigen.
In dem oberen Teil des vorderen Wandabschnittes 34 ist eine rechtwinklige Öffnung 47 vorgesehen, die sich nahezu über die gesamte Breite der Ballenformungskammer 12 erstreckt und eine Länge in der Umfangsrichtung aufweist, die im wesentlichen gleich dem Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Fördererleisten 33 ist.
Im Betrieb wird das Erntematerial durch die Aufsammeleinheit 14 von dem Feld aufgesammelt und dem rotierenden Förderer 15 zugeführt, der seinerseits das Material dem Ballenkammer-Einlaß 48 zuführt, der zwischen der Bodenwalze 42 und der Abstreifwalze 43 gebildet ist. Im Inneren der Ballenformungskammer 12 kommt das ankommende Material mit den Leisten 33 der Umschlingungsbaugruppe 28 in Eingriff und wird von dieser gedreht. Ein Teil der Erntematerial-Stengel erstreckt sich in den Zwischenraum zwischen den Leisten 33 und kann zwischen diesen Leisten 33 und der Ballenkammer-Wand 34, 35 eingefangen werden. Die Leisten 33 fördern diese Stengel entlang der Innenseite der Wand und können diese gegebenenfalls aus der Ballenformungskammer 12 herausziehen, wenn die Leisten diese Kammer an dem unteren Ende des vorderen Wandabschnittes 34 verlassen. Die Rippen 45 der Abstreifwalze 43 dringen nicht zwischen die Leisten 33 ein und können daher nicht mit dem Erntematerial in Eingriff kommen, das zwischen den Leisten 33 und dem vorderen Wandabschnitt 34 eingefangen ist.
Ein erheblicher Teil des Erntematerials, das zwischen der Umschlingungsbaugruppe 28 und dem hinteren Wandabschnitt 35 eingefangen wurde, wird jedoch niemals den vorderen Abschnitt der Ballenformungskammer 12 erreichen: wenn die Leisten 33 an der rechtwinkligen Öffnung 47 vorbeilaufen, so wird das eingefangene Material nicht mehr länger gegen eine Innenwand gedrückt und es wird freigegeben, so daß es in die Ballenformungskammer 12 zurückfallen kann, wo es in den zylindrischen Packen 13 eingefügt werden kann. Diese Rückgewinnung ist besonders wirksam, solange die Ballenformungskammer 12 noch nicht vollständig gefüllt ist und ihr oberer Abschnitt kein oder nur sehr lockeres Erntematerial enthält.
Die eingefangenen Erntematerialstengel, die dennoch das Austrittsende der Umschlingungsbaugruppe 28 oberhalb der Abstreifwalze 43 erreichen, werden durch die Leisten 33 aus der Ballenformungskammer 12 heraus und entlang der Außenseite des vorderen Wandabschnittes 34 gefördert. Wenn dieses Material die rechtwinklige Öffnung 47 erreicht, so wird es freigegeben und fällt in die Kammer 12 zurück, in der es in den zylindrischen Packen eingefügt wird. Bei bekannten Ballenpressen, die eine kontinuierliche Kammerwand ohne eine Rückgewinnungsöffnung aufweisen, würde das eingefangene Material über die Oberseite der vorderen und hinteren Wandabschnitte 34, 35 gefördert und auf der Rückseite der Ballenpresse 10 abgelegt, so daß es für eine weitere Ballenformung verlorengehen würde.
Es ist vorstellbar, die Rückgewinnungsöffnung in einem anderen Teil des vorderen oder hinteren Wandabschnittes 34, 35 der Ballenformungskammer 12 vorzusehen. Die einzige Öffnung 47 kann in gleicher Weise durch eine Vielzahl von in Querrichtung angeordneten Öffnungen in dem oberen Teil eines der Wandabschnitte 34, 35 ersetzt werden.
Es ist zu erkennen, daß Einrichtungen vorgesehen sind, um einerseits die Wahrscheinlichkeit zu verringern, daß Erntematerial zwischen den Leisten eines Umschlingungsförderers und einer kontinuierlichen inneren Wand der Ballenkammer eingefangen bleibt, und um andererseits die Rückgewinnung von Material zu unterstützen, das von diesen Leisten aus der Ballenkammer herausgezogen wurde.
Wie dies in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigt ist, weist die Aufsammeleinheit 14 einen Aufsammeleinheit-Rahmen 50 auf, der für eine Verschwenkung um eine querverlaufende Schwenkachse 51 in Richtung auf und zwischen zwei Seitenwandverlängerungen 52 (von denen nur eine gezeigt ist) befestigt ist, die sich von beiden Seitenwänden 22 aus nach unten erstrecken. Diese Verlängerungen 52 tragen gleichzeitig die Welle des rotierenden Förderers 15 und bilden die Seitenwände eines Kanals, der mit dem Einlaß 48 der Ballenformungskammer 12 ausgerichtet ist.
Die Aufsammeleinheit 14 umfaßt weiterhin einen Satz von Seite an Seite angeordneten Führungsplatten 54, die an dem Aufsammeleinheit-Rahmen 50 befestigt sind. In üblicher Weise laufen vier Sätze von Aufsammelzinken 55 durch die Abstände zwischen den Führungsplatten 54 entlang einer Bahn 56 hindurch, die strichpunktiert in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist. Mit dem Boden in Eingriff kommende Führungs-bauteile, wie z. B. Tasträder 58, sind drehbar an den Seiten des Aufsammeleinheit-Rahmens 50 befestigt, um den Abstand zwischen der Unterseite der Führungselemente und der Bodenoberfläche zu begrenzen.
Ein Haltebügel 59 ist mit dem hinteren Abschnitt des Aufsammeleinheit-Rahmens 50 verschweißt, um an diesem das vordere Ende einer rohrförmigen Positionierstange 60 zu halten. Der hintere Abschnitt dieser Stange 60 wird für eine Gleitbewegung in einer Öffnung eines Querträgers 61 gehalten, der mit einer der Seitenwand-Verlängerungen 52 verschweißt ist. Der vordere Abschnitt der Positionierstange 60 ist mit einer Vielzahl von Befestigungsbohrungen 62 für einen Schäkelbolzen 63 versehen. Eine Ausgleichsfeder 65 ist zwischen zwei Beilagscheiben 64 auf der Positionierstange 60 befestigt. Die vordere Beilagscheibe 34 ruht gegen einen Bundring 66, der auf der Stange 60 befestigt und an dieser durch den Bolzen 63 befestigt ist, während die hintere Beilagscheibe 64 gegen einen identischen Bundring 66 festgehalten wird, der verschiebbar auf der Positionierstange 60 befestigt ist. Eine Dämpfungs- oder Pufferfeder 68 ist zwischen zwei weiteren Beilagscheiben 67 zwischen dem hinteren Bundring und dem Querträger 61 befestigt. Die Federkonstante dieser Dämpfungsfeder 68 ist wesentlich größer als die Federkonstante der Ausgleichsfeder 65 derart, daß die auf das vordere Ende der letzteren wirkende Last hauptsächlich die Zusammendrückung dieser Feder 65 hervorruft, während sich die Länge der Dämpfungsfeder nicht wesentlich ändert.
Fig. 2 zeigt die Aufsammeleinheit 14 in einem Schwimmzustand, d. h. das volle Gewicht dieser Einheit 14 wird nicht von den Tasträdern 58 abgestützt, sondern der größte Teil dieses Gewichtes wird von den Federn 65, 68 getragen. Wenn sich die Ballenpresse 10 über das Feld bewegt, folgen die Räder 58 der Bodenkontur und bewegen die Aufsammeleinheit 50 nach oben und nach unten, um die Bahn 56 der Aufsammelzinken 55 an die tatsächliche Bodenebene anzupassen. Die Positionierstange 60 gleitet durch die Öffnung in dem Träger 51 hin und her, während die Ausgleichsfeder 65 zwischen dem vorderen Bundring 66, der durch den Schäkelbolzen 63 festgelegt ist, und dem im wesentlichen stationären mittleren Bundring 66 gedehnt und zusammengedrückt wird.
Der vordere Bundring 66 kann auf die Stange 60 aufgeschoben und an dieser durch Befestigen des Schäkelbolzens 63 in einer anderen der Bohrungen 62 befestigt werden, um die Position der Aufsammeleinheit an die Anhängehöhe unterschiedlicher Traktoren anzupassen, oder um die Zusammendrückung der Ausgleichsfeder 64 und damit den Teil des Gewichtes der Aufsammeleinheit 14 zu ändern, der von dieser Feder 64 kompensiert wird.
Der Aufsammeleinheit-Rahmen 50 kann nach oben und nach unten mit Hilfe eines einzelwirkenden Hydraulikstellgliedes 72 verschwenkt werden, dessen Zylinder schwenkbar mit einer Halterung 73 verbunden ist, die oberhalb des Trägers 61 mit der Seitenwand-Verlängerung 52 verschweißt ist. Das kolbenseitige Ende trägt eine geschlitzte Verlängerung 75, durch die sich ein Bolzen 76 erstreckt, der an einer Halterung 77 befestigt ist, die mit der Rückseite des Aufsammeleinheit-Rahmens 50 verschweißt ist. Während der Ballenformungsvorgänge wird das Stellglied 72 eingezogen oder ausgefahren, damit der Mittelpunkt des Bolzens 76 mit der Mitte des Schlitzes in der Verlängerung 75 zusammenfällt. Wenn die Aufsammeleinheit 14 bei der Bewegung über das Feld in Schwingungen versetzt wird, so kann sich die Ausgleichsfeder 65 entsprechend dehnen und zusammenziehen. Diese Bewegung wird nicht durch die feste Position des Hydraulikstellgliedes 72 behindert, weil sich der Bolzen 76 innerhalb der Grenzen des Schlitzes der Stellglied-Verlängerung 75 hin- und zurückbewegen kann. Wenn sich die Feldbedingungen ändern und der Bolzen 76 dauernd mit dem einen oder anderen Ende des Schlitzes in Eingriff kommt, so daß die freie Bewegung des Aufsammeleinheit-Rahmens 50 beschränkt wird, so kann eine freie Bewegung dadurch wiederhergestellt werden, daß die ausgefahrene Stellung des Hydraulikstellgliedes 72 eingestellt wird.
Wenn der Fahrer den Teil des Gewichtes der Aufsammeleinheit ändern will, der auf die Tasträder 58 übertragen wird, so kann er das Hydraulikstellglied 72 verwenden, um den Aufsammeleinheit-Rahmen 50 anzuheben und die Positionierstange 60 nach vorne zu ziehen. Die Ausgleichsfeder 65 und die Dämpungsfeder 68 werden dann entspannt und die Last auf den Schäkelbolzen 63 wird aufgehoben. Nun können die Federn 65, 68 und der zwischenliegende Bundring 66 frei nach hinten verschoben werden, um den vorderen Bundring 66 durch den Schäkelbolzen 63 an einer der Befestigungsbohrungen 62 der Positionierstange 60 festzulegen. Danach wird das Hydraulikstellglied eingezogen, um den Aufsammeleinheit-Rahmen 50 abzusenken und um erneut die Auftriebs- und Pufferfedern 65, 68 zu belasten.
Dieses Schwimmsystem ermöglicht eine Positionierung der Aufsammelzinken 55 sehr nahe an dem Boden, was sehr vorteilhaft bei Erntematerial ist, das keine sehr hohen Stoppeln aufweist, wie z. B. Heu. Wenn jedoch andere Erntematerialien zu Ballen geformt werden, wie z. B. Stroh, so ist diese enge Anordnung nicht erforderlich, und die Aufsammeleinheit 14 kann in einer größeren Höhe über dem Boden bewegt werden, wobei die Tasträder 58 nicht mehr in dauerndem Eingriff mit dem Boden stehen müssen. Dieser Zustand ist in Fig. 3 gezeigt. Hier wurde der Schäkelbolzen 63 von dem vorderen Teil der Positionierstange 60 entfernt und durch den zwischenliegenden Bundring 66 in eine weiter hinten liegende Befestigungsbohrung 79 dieser Stange 60 eingesetzt. Die Ausgleichsfeder 65 ist nicht mehr belastet, und das Gewicht der Aufsammeleinheit 14 wird nunmehr über die Positionierstange 60 und den Bundring 66 auf die Dämpfungsfeder 68 übertragen. Aufgrund ihrer hohen Federsteifigkeit wird diese Feder 68 kaum zusammengedrückt, so daß die Auswahl dieser Befestigungsbohrung 79 für den Schäkelbolzen 63 im wesentlichen die Höhe der Aufsammeleinheit 14 bestimmt. Die Verwendung dieser Dämpfungsfeder 68 ist vorteilhaft, weil sie die Stöße von der Positionierstange 60 auf den Träger 61 und damit auf den Hauptrahmen 11 dämpft. Derartige Stöße treten auf, wenn die Ballenpresse 11 über unebenen Boden fährt, der eine Hin- und Herbewegung der Aufsammeleinheit 14 hervorruft.
Um die Aufsammeleinheit zwischen einem Schwimmzustand gemäß Fig. 2 und einem Zustand mit einer festen Höhe gemäß Fig. 3 oder umgekehrt umzustellen, wird das Hydraulikstellglied 72 ausgefahren, so daß der Druck auf die Federn 65, 68 aufgehoben wird. Der Schäkelbolzen 63 kann entfernt werden, um diese Federn und ihren zwischenliegenden Bundring 66 entlang der Stange 60 zu verschieben. Der Bolzen 63 kann dann erneut in eine der Befestigungsbohrungen 62, 79 eingesteckt werden, wie dies erforderlich ist, worauf das Hydraulikstellglied 72 wieder eingezogen wird, um erneut die Dämpfungsfeder 68 oder die Federn 65, 68 zu belasten.
Es ist weiterhin vorstellbar, ein Aufsammeleinheit-Positioniersystem zu schaffen, bei dem das hintere Ende der Positionierstange 60 schwenkbar an einem Träger des Hauptrahmens 20 befestigt ist, während ihr vorderes Ende verschiebbar in einem Teil des Aufsammeleinheit-Rahmens 50 aufgenommen wird. Eine Ausgleichsfeder kann dann für eine Zusammendrückung zwischen dem Aufsammeleinheit-Rahmen 50 und einem Bolzen befestigt sein, der in einer Bohrung in dem hinteren Teil der Stange befestigt ist. Es ist weiterhin vorstellbar, Federn zu verwenden, die nicht auf der Positionierstange 60 befestigt sind, sondern die sich parallel hierzu erstrecken und mit einer Anschlageinrichtung in Eingriff kommen, die auf dieser Stange befestigt ist. Die Dämpfungsfeder 68 kann weiterhin durch andere Dämpfungseinrichtungen, wie z. B. eine Gummihülse, ersetzt werden. Die Aufsammeleinheit-Positioniereinrichtungen der Erfindung können weiterhin auch in anderen Erntematerial-Sammelmaschinen verwendet werden, wie z. B. Rechteckballenpressen oder Ladewagen.
Die Umwicklungsvorrichtung 16 zum Wickeln von Material um einen fertiggestellten Ballen wird nunmehr mit weiteren Einzelheiten unter Bezugnahme auf Fig. 4 beschrieben, die diese Vorrichtung 16 während der Abgabe von Netzmaterial 17 an den zylindrischen Packen 13 zeigt, der in der Ballenformungskammer 12 in Drehung versetzt wird.
Die Umwicklungsvorrichtung 16 umfaßt eine Netzvorratsbaugruppe 83, einen Abgabemechanismus 84 zur Aufnahme von Umwicklungsmaterial von der Vorratsbaugruppe 83 und zur Abgabe dieses Umwicklungsmaterials an die Ballenformungskammer 12, sowie eine Abtrennbaugruppe 85 zum Abtrennen des Umwicklungsmaterials, nachdem es um den fertigen zylindrischen Packen 13 gewickelt wurde.
Die Netzvorratsbaugruppe 16 umfaßt eine Haltewelle 87, die für eine Drehung in Öffnungen in dem vorderen Teil der Seitenwände 22 befestigt ist. Eine Vorratsrolle für Umwicklungsmaterial 88, wie z. B. Netzmaterial, ist auf dieser Welle 87 befestigt und an dieser mit Hilfe geeigneter Einrichtungen festgelegt, wie z. B. über Widerhaken, die von der Welle 87 vorspringen, oder durch ein Paar von Kegeln, die an der Welle befestigt und in den Kern der Vorratsrolle 88 eingesetzt sind. Das Netzmaterial 17 wird entlang einer Leerlaufwalze 89 zum Abgabemechanismus 84 geführt.
Dieser Mechanismus 84 umfaßt zwei parallele Rahmenteile 92, die fest an einem drehbar gelagerten Querrohr 93 befestigt sind, das sich zwischen den Seitenwänden 22 erstreckt, sowie ein oberes und unteres Klemmteil 94, 95, die beide Spitzen zum Erfassen des Netzes 17 in einer Weise haben, wie dies klar in der US-A-4 956 968 beschrieben ist. Zwei Spreizwalzen 96, 97, die mit geeigneten Oberflächenelementen, wie z. B. Spiralen, zum Aufspreizen der Seitenstreifen des abgegebenen Netzmaterials 17 versehen sind, erstrecken sich zwischen den Rahmenteilen 92. Das von der Vorratsrolle 88 abgegebene Netzmaterial 17 wird von der Leerlaufwalze 89 entlang einer Bahn entlang der Aufspreizwalzen 96, 97 zu den Klemmteilen 94, 95 geführt.
Auf der Außenseite der Seitenwand 22 ist eine elektrische Stellgliedbaugruppe 98 befestigt, die Einrichtungen zur Hin- und Herbewegung eines Elementes 99 aufweist, das schwenkbar an einem Ende eines Gestängeteils 100 befestigt ist. Das andere Ende dieses Gestängeteils 100 ist fest an einem außenliegenden Ende des Querrohres 93 befestigt. Ein Ausfahren und Einziehen des Stellgliedelementes 99 verschwenkt die Rahmenteile 92 nach hinten und nach vorne, um das Netzmaterial 17 einem Spalt zwischen dem Austrittsende der Umschlingungsbaugruppe 28 und der Abstreifwalze 43 zuzuführen.
Die Netzmaterial-Abtrennbaugruppe 85 umfaßt einen Scherbalken 103, der fest zwischen den Seitenwänden 22 befestigt ist, und ein sich quer erstreckendes Messer 104, das an einem Befestigungsteil 105 befestigt ist, der sich zwischen zwei parallelen Messertragarmen 106 erstreckt, die drehbar an festen Schwenkpunkten 107 auf der Innenseite der Seitenwände 22 befestigt sind. Ein Verbindungsgestänge 110 ist an seinem oberen Ende schwenkbar mit einem der Rahmenteile 92 verbunden. Das untere Ende der Verbindungsstange wird in einer Gleithülse 111 aufgenommen, die schwenkbar an einem der Messertragarme 106 befestigt ist. Der untere Abschnitt der Verbindungsstange 110 ist mit einer Stoppmutter 112 zur Einstellung der Position des Messers 104 gegenüber dem Scherbalken 103 versehen, wenn die Rahmenteile 92 in ihre oberste Stellung verschwenkt werden, geringfügig oberhalb der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Position.
Die Umwicklungsvorrichtung 16 umfaßt weiterhin einen Brems-Steuermechanismus 114, um das Netz 17 zwischen der Netz-Vorratsbaugruppe 83 und der Ballenformungskammer 12 gestreckt zu halten. Dieser Steuermechanismus 114 umfaßt eine aus Stahl bestehende Reibscheibe 115, die an dem äußeren Ende der Welle 87 der Netz- Vorratsbaugruppe 83 befestigt ist. Der Umfang dieser Scheibe 115 steht mit einem Bremsschuh 116 in Eingriff, der mit einer Auskleidung aus Reibmaterial versehen und an einem Bremshebel 117 befestigt ist, der schwenkbar an der Seitenwand 22 befestigt ist. Der obere Arm des Hebels 117 wird durch einen Teil 118 eines Lastarmes 119 nach vorne gedrückt. Sowohl der Hebel 117 als auch der Lastarm 119 werden um einen Stehbolzen 120 verschwenkt, der auf die Seitenwand 22 aufgeschweißt ist.
Der Umfang der Netz-Vorratsrolle 88 steht mit einem sich in Querrichtung erstreckenden Sensorelement 121 am Ende eines sich nach vorne und nach oben erstreckenden Sensorarmes 122 in Berührung. Dieser Arm 122 ist an dem inneren Ende einer Schwenkwelle 123 befestigt, die sich durch die Seitenwand 22 hindurch erstreckt. Ein Zugarm 124 ist fest mit dem äußeren Ende der Welle 123 verbunden. Eine Zugfeder 126 ist zwischen dem Zugarm 124 und einem Ansatz 127 des Lastarmes 119 befestigt, um den Bremsschuh 116 auf die Reibscheibe 115 zu drücken.
Eine Stange 129 ist schwenkbar an dem oberen Ende des Zugarmes 124 befestigt. Das obere Ende dieser Stange 129 wird gleitend in einer Bohrung eines Schwenkzapfens 130 aufgenommen, der an dem oberen Teil der Seitenwand 22 angebracht ist. Eine Druckfeder 131 ist auf der Stange 129 befestigt und wird zwischen dem Schwenkzapfen 130 und zwei Kontermuttern 132 zusammengedrückt, die auf die Stange 129 aufgeschraubt sind. Die Position dieser Muttern 132 auf der Stange kann geändert werden, um die Zusammendrückung der Federn 131 und damit die Kraft auf das obere Ende des Zugarmes 124 zu ändern.
An dem Lastarm 119 ist eine Freigabestange 135 befestigt, deren hinteres Ende in einem Gleitjoch 136 befestigt ist, das schwenkbar an einem Freigabearm 137 befestigt ist, der an dem Querrohr 93 angebracht ist. Eine Drehung dieses Rohres im Gegenuhrzeigersinn gemäß Fig. 4 verschiebt das Joch 136 auf der Stange 135, bis es mit einem Anschlagteil 138 in der Nähe des Endes der Stange 135 in Eingriff kommt und diese Stange und den Lastarm 119 nach hinten zieht. Der Teil 118 dieses Arms 119 wird von dem Bremshebel 117 gelöst, so daß die Kraft der Zugfeder 126 aufgehoben wird, doch bleibt der Hebel 117 durch eine Vorspannfeder 141 in Richtung auf die Reibscheibe 115 vorgespannt.
Der Bremsschuh 116 kann angehoben werden, um die Bremsscheibe 115 vollkommen zu lösen, indem ein Hebel 143 nach hinten gedrückt wird, damit ein Stehbolzen 144, der mit diesem Hebel 143 verschweißt ist, den Bremshebel 117 und den Lastarm nach hinten drückt und mit einer Kerbe in dem Hebel 117 in Eingriff kommt. Dieser Lösevorgang ist erforderlich, wenn die Ballenpresse 10 kein Umwicklungsmaterial mehr hat und die Vorratsrolle 88 ersetzt werden muß.
Fig. 4 zeigt die Betriebsweise der Umwicklungsvorrichtung 16, wenn ungefähr die Hälfte des auf einer Rolle verfügbaren Umwicklungsmaterials verbraucht wurde. Das Netzmaterial wird von der Vorratsrolle 88 abgezogen und entlang der Leerlaufwalze 89, der Spreizwalzen 96, 97 und der Klemmteile 94, 95 zu der Ballenformungskammer 12 geführt, in der es von dem rotierenden zylindrischen Packen 13 erfaßt wird. Während dieser Stufe wurde das Stellglied 98 nicht vollständig zurückgezogen, so daß der Tragarm 106 der Netz-Abtrennbaugruppe 85 noch nicht seine oberste Stellung erreicht hat, so daß ein Spalt zwischen dem Scherbalken 103 und dem Messer 104 verbleibt, um das Netzmaterial 17 zwischen diesem hindurchzuführen.
Einerseits ist es erforderlich, daß die Netzoberfläche mit einer ausreichenden Kraft gegen die Spreizwalzen 96, 97 gezogen wird, um ein wirkungsvolles Aufspreizen des von der Vorratsrolle 88 abgezogenen Materials zu bewirken, und andererseits muß diese Kraft begrenzt werden, um ein Abscheren dieses Materials zu verhindern. Weil der Widerstand gegen ein Abwickeln anwächst, wenn der Durchmesser der Vorratsrolle abnimmt und die Rolle 88 schneller gedreht wird, muß die von dem Bremsschuh 116 ausgeübte Kraft entsprechend angepaßt werden. Diese Wirkung wird durch den Bremssteuermechanismus 114 erzeugt.
Der Durchmesser der Vorratsrolle 88 wird von dem Sensorarm 122 gemessen, der durch die Zugfeder 126 gegen die Rollenoberfläche gedrückt wird. Ein Teil dieser Federkraft wird durch die Kraft der Druckfeder 131 kompensiert, die den Zugarm 124 nach vorne drückt, so daß der Sensorarmteil 121 keine wesentliche Bremswirkung auf die Rolle 88 hat. Der Rollendurchmesser legt die Position des Zugarmes 124 und damit die Dehnung der Zugfeder 126 fest. Die Kraft von dieser Feder wird auf den Lastarm 119 und von diesem auf den Bremshebel 117 übertragen, der den Bremsschuh 116 gegen die Bremsscheibe 115 drück.
Eine volle Vorratsrolle 88 erzeugt eine maximale Federdehnung und damit eine maximale Bremskraft gegen die Drehung der Welle 87 der Rolle. Weil der Rollendurchmesser graduell während der Umwicklungsvorgänge abnimmt, zieht sich die Feder 126 entsprechend zurück, und die Bremskraft auf den Umfang der Bremsscheibe 115 nimmt proportional ab. Somit sind Einrichtungen vorgesehen, die das Netzmaterial 17 mit einer im wesentlichen konstanten Kraft während aller Umwicklungsvorgänge strecken.
Wenn die Rolle 88 fast vollständig abgewickelt ist, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist, so hat der Lastarm 124 seine hinterste Stellung erreicht und erstreckt sich nunmehr in Richtung auf den Schwenkzapfen 130 der Druckfeder 131. Ihre Federkräfte werden vollständig von dem Schwenkpunkt 130 und der Lastarm-Welle 123 aufgenommen, so daß sie keine weiteren Wirkungen auf das mit der Rolle in Eingriff kommende Teil 121 des Sensorarms 122 haben. Die einzige Kraft, die diesen Teil 121 gegen die Rollenoberfläche hält, ergibt sich aus der Zugfeder 126, die sich entsprechend dem Rollendurchmesser zusammengezogen hat. Damit wird die Wirkung der abnehmenden Federkräfte der Zugfeder 126 auf die Rollenoberfläche durch in gleicher Weise abnehmende Federkräfte der Druckfeder 121 kompensiert.
Fig. 6 zeigt die Umwicklungsvorrichtung 17 zu Beginn eines Umwicklungsvorganges. Zwischen Umwicklungsvorgängen wird der Netzabgabemechanismus auf eine Position geringfügig oberhalb der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Position zurückgezogen. Das Netzmaterial wurde durch die Abtrennbaugruppe 85 abgeschnitten und ein Netzmaterialende erstreckt sich zwischen den Klemmteilen 95, 96 und dem Messer 104, während ein verdichteter zylindrischer Packen in der Kammer 12 gebildet wird. Zu Beginn eines neuen Umwicklungsvorganges wird das Stellglied 98 angesteuert, um die Rahmenteile 92 nach hinten zu verschwenken und um die Messertragarme 106 abzusenken. Das freie Netzmaterial-Ende wird von dem Messer 104 gelöst und von den Klemmteilen 94, 95 in den Spalt zwischen der noch rotierenden Umschlingungsbaugruppe 28 und der Abstreifwalze 43 gefördert. Die Rippen auf der Abstreifwalze 43 ergreifen das Ende des Netzmaterials 17 und führen es dem Preßspalt zwischen dieser Walze 43 und der Oberfläche des zylindrischen Packens aus Erntematerial zu. Das Netzmaterial 17 wird weiter von der Vorratsrolle 88 durch die Wirkung der sich noch immer drehenden Walze 43 und des Packens abgezogen.
Während der nach hinten gerichteten Bewegung der Rahmenteile 92 kommt das Gleitjoch 136 auf dem Freigabearm 137 mit dem Anschlagteil 138 in Berührung und zieht die Freigabestange 135 und den Lastarm 119 in Rückwärtsrichtung, wie dies weiter oben beschrieben wurde. Der Arm 119 kommt außer Eingriff mit dem Bremshebel 117, so daß dieser Hebel nur durch die Vorspannfeder 141 gegen die Bremsscheibe 115 vorgespannt ist. Diese restliche Bremskraft, die von dem Bremsschuh 116 ausgeübt wird, ist einerseits groß genug, um eine gewisse Bremsung zu erreichen, die für das Aufspreizen des Netzes 17 mit Hilfe der Spreizwalzen 96, 97 erforderlich ist, und andererseits klein genug, um ein Herausziehen des Netzmaterial-Endes aus dem Bereich zwischen den Klemmteilen 195, 196 während der Rückwärtsbewegung des Netzabgabemechanisums 84 zu verhindern. Ein Fortlassen der Vorspannfeder 141 würde zu einer erheblichen Zusammenziehung des Netzmaterials in Querrichtung führen, so daß die erste Windung um den zylindrischen Packen 13 die Seitenteile der Umfangsoberfläche dieses Packens nicht ausreichend bedecken würde und zusätzliche Windungen des Umwicklungsmaterials erforderlich sein würden, um einen massiven und stabilen Ballen zu erzielen.
Nach der Zuführung des Netzmaterial-Endes zu der Abstreifwalze 43 kehrt der Netzabgabemechnismus 84 auf seine in den Fig. 4 und 5 gezeigte Stellung zurück. Der Freigabearm 137 wird nach vorne verschwenkt, und das Joch 136 kommt außer Eingriff mit der Freigabestange 135, so daß die Zugfeder 126 den Lastarm 119 gegen den Bremshebel 117 ziehen kann und den vollen Druck auf den Bremsschuh 116 liefern kann. Die Widerstandskräfte auf das Netz 117 steigen entsprechend an, so daß die Aufspreizwalzen 96, 97 das Netzmaterial effektiv über die volle Breite der Ballenformungskammer 12 während des übrigen Teils des Umwicklungsvorganges aufspreizen können.
Obwohl die bevorzugte Struktur, in der die Prinzipien der vorliegenden Erfindung verwirklicht wurden, vorstehend gezeigt und beschrieben wurde, ist es verständlich, daß die Erfindung nicht auf die speziellen vorstehend gezeigten und beschriebenen Einzelheiten beschränkt ist, sondern daß tatsächlich stark abweichende Einrichtungen bei der praktischen Ausführung der breiteren Grundgedanken der Erfindung verwendet werden können.
Beispielsweise ist es vorstellbar, die Welle 88 der Vorratsrolle mit einer flachen Bremsscheibe und Bremsschuhen zu versehen, die mit den Seitenflächen dieser Scheibe in Eingriff kommen. Der Zug- oder Bremssteuermechanismus 114 der Erfindung kann weiterhin mit anderen Arten von Netzmaterial-Abgabemechanismen kombiniert werden, die beispielsweise zwei Zuführungswalzen anstelle eines Paares von Klemmteilen 94, 95 umfassen, die an zwei beweglichen Teilen 92 befestigt sind.
Es ist somit zu erkennen, daß auf diese Weise eine Umwicklungsvorrichtung mit einem neuen Zug- oder Bremssteuermechanismus geschaffen wird, der einerseits nicht von der Art des Netzmaterials oder anderem Umwicklungsmaterial, das abgegeben wird, abhängt, und der andererseits so betreibbar ist, daß er eine im wesentlichen konstante Zug- oder Bremskraft auf das zugeführte Umwicklungsmaterial ausübt, und zwar unabängig von der Menge an Material, das auf der Vorratsrolle verfügbar ist.

Claims

1. Ballenpresse (10) zur Formung von Erntematerial zu zylindrischen Ballen, wobei die Ballenpresse folgendes umfaßt:

einen Hauptrahmen (11), der zwei Seitenwände (22) umfaßt,

eine sich zwischen den Seitenwänden (22) erstreckende Ballenkammer (12) zum Formen zylindrischer Packen (13) aus Erntematerial in dieser,

an dem Hauptrahmen (11) befestigte Einrichtungen (14, 15) zur Aufnahme von Erntematerial von einem Feld, während der Rahmen (11) über dieses Feld bewegt wird, und zum Fördern des Materials in Richtung auf die Ballenkammer (12), und

eine Umwicklungseinrichtung (16), die benachbart zu der Ballenkammer (12) eingebaut ist, um Umwicklungsmaterial (17) auf den Umfang des fertiggestellten zylindrischen Packens (13) aufzubringen, wobei die Umwicklungseinrichtung (16) folgendes umfaßt:

- eine Netzmaterial-Vorratseinrichtung (83), die eine sich in Querrichtung erstreckende Haltewelle (87), die für eine Drehung zwischen den Seitenwänden (22) befestigt ist, und Einrichtungen zur Befestigung einer Vorratsrolle (88) des Umwicklungsmaterials an der Haltewelle umfaßt,

- einen Abgabemechanismus (84) zum Empfang von Umwicklungsmaterial (17) von der Vorratsrolle (88) und zur Abgabe des Umwicklungsmaterials an den Umfang des fertiggestellten zylindrischen Packens (13),

- eine Abtrenneinrichtung (85) zum Abtrennen des Umwicklungsmaterials (17), nachdem eine Menge hiervon um den Umfang des zylindrischen Packens (13) herum abgegeben wurde, und

- eine Bremsteuereinrichtung (114), die Einrichtungen (115, 116) umfaßt, die das Umwicklungsmaterial (17) gestreckt halten, während es von der Vorratsrolle (88) abgewickelt wird,

dadurch gekennzeichnet, daß die Bremssteuereinrichtung (114) folgendes umfaßt:

eine an der Haltewelle (87) befestigte Reibscheibe (115), die mit dieser gedreht wird,

einen Bremsschuh (116), der mit dem Umfang der Reibscheibe (115) in Eingriff kommt, und

Einrichtungen (121-124, 126) zum Ändern der Kraft, mit der der Bremsschuh gegen den Umfang angepreßt wird, in Abhängigkeit von dem tatsächlichen Durchmesser des Umwicklungsmaterials (17), das auf der Vorratsrolle (88) verbleibt, um eine im wesentlichen konstante Bremskraft auf das Umwicklungsmaterial (17) während dessen Abwickeln aufzubringen.

2. Ballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen (121-124, 126) zum Ändern der Kraft einen Arm (124) aufweisen, dessen Position durch den tatsächlichen Rollendurchmesser bestimmt ist, und an dem ein Ende einer elastischen Einrichtung (126) befestigt ist, deren anderes Ende an einer Hebeleinrichtung (117-119) befestigt ist, die den Bremsschuh (116) gegen die Reibscheibe (115) vorbelastet.

3. Ballenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (124) an einer Schwenkwelle (123) befestigt ist, an der außerdem ein Sensorarm (122) befestigt ist, der einen Teil (121) aufweist, der durch die elastische Einrichtung (126) gegen den Umfang der Vorratsrolle (88) vorbelastet ist.

4. Ballenpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremssteuereinrichtung (114) weiterhin Einrichtungen (129-132) zum Verringern der Kraft aufweist, mit der die elastische Einrichtung (126) den mit der Vorratsrolle in Eingriff kommenden Teil (121) gegen den Umfang der Vorratsrolle (88) vorbelastet.

5. Ballenpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verringerungseinrichtungen (129-132) eine Federeinrichtung (131) umfassen, die für eine Zusammendrückung oder Ausdehnung zwischen einem festen Schwenkpunkt (130) und einem beweglichen Teil des Arms (124) befestigt sind.

6. Ballenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Schwenkpunkt (130) so positioniert ist, daß er in Ausrichtung mit der Schwenkwelle (123) und dem Teil des beweglichen Arms ausgerichtet ist, wenn die Vorratsrolle (88) ihren minimalen Durchmesser erreicht hat.

7. Ballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremssteuereinrichtung (114) Einrichtungen (135-137) umfaßt, die mit dem Abgabemechanismus (84) gestängemäßig verbunden sind, um die Kraft zu verringern, mit der der Bremsschuh (116) gegen die Reibscheibe (115) vorbelastet ist, wenn der Abgabemechanismus (84) betätigt wird, um das Wickeln des Umwicklungsmaterials (17) um den zylindrischen Packen (13) einzuleiten.

8. Ballenpresse nach Anspruch 7, unter Rückbeziehung auf einen der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verringerungseinrichtungen (135-137) eine Auslösestange (135) umfassen, die die Hebeleinrichtungen (117-119) des Bremsschuhs (116) und einen beweglichen Teil (92) des Abgabemechanismus (84) verbindet.

9. Ballenpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebeleinrichtungen (117-119) einen Lastarm (119), an dem die elastischen Einrichtungen (126) und die Auslösestange (135) angebracht sind, und einen Hebel (117) umfassen, der den Bremsschuh (116) trägt, und von dem Lastelement (118) des Lastarms (119) beaufschlagt werden kann, wobei die Anordnung derart ist, daß die Bewegung des beweglichen Teils (92) zur Einleitung des Umwickeln den Lastarm (119) von dem Hebel (117) fortbewegt, um die Kraft der elastischen Einrichtungen (126) auf den Bremsschuh (116) zu verringern.

10. Ballenpresse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremssteuereinrichtung (114) Vorspanneinrichtungen (141) zur Lieferung einer minimalen Belastung auf den Bremsschuh (116) umfaßt, während der Lastarm (119) von dem Hebel (117) fortbewegt wird.

11. Ballenpresse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung eine Vorspannfeder (141) umfaßt, die auf dem Hebel (117) und einer Seitenwand (22) des Hauptrahmens (11) befestigt ist.

12. Ballenpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremssteuereinrichtung (114) eine Ausrückeinrichtung (143, 144) zum Ausrücken des Bremsschuhs (116) von der Bremsscheibe (115) umfaßt.

13. Ballenpresse nach Anspruch 12, unter Rückbeziehung auf einen der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrückeinrichtung (143, 144) einen Auslösehebel (143) umfaßt, der einen Stift (144) aufweist, der in eine Kerbe in der Hebeleinrichtung (117, 119) einsetzbar ist, um den Bremsschuh (116) außer Eingriff zu bringen, und der in dieser durch die Kraft der elastischen Einrichtung (126) gehalten wird.